Auspuff bei einem Test

Ihre Meinung zu EU sucht Kompromiss bei Einführung neuer Abgastests

Künftig sollen Straßentests ermitteln, wieviele Schadstoffe Autos ausstoßen. Doch welche Abweichung von den bisherigen Labortests will die EU den Herstellern übergangsweise gestatten? Heute soll eine Vorentscheidung fallen. Von Ralph Sina.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
19 Kommentare

Kommentare

GhostRider66

Super Idee, was das den Steuerzahler wieder kostet. In der Politik scheint es keine anderen Probleme zu geben. Überwachung der Fahrzeuge die vom Band kommen, ja, aber nicht beim TÜV.

DD1962
Gute Gelegenheit

Wenn die Abgaswerte auf der Strasse ermittelt werden, dann kann bei der Gelegenheit auch gleich der Reale Verbrauch gemessen werden. Die Phantasiewerte in den Prospekten der Fahrzeughersteller sind dann gleich mit vom Tisch. Und der naiv dumme Autofahrer wird merken, dass ein SUV mit über zwei Tonnen Gewicht tatsächlich mehr verbraucht, als ein Polo.

FG1961
Mir tun die Politiker leid!

Zu 90% haben sie keine Ahnung von dem was sie entscheiden. Sie lesen und hören Berichte von angeblichen Experten und Lobbyisten und stimmen ab. Meist mit Fraktionszwang, obwohl der Menschenverstand den einen oder anderen Zweifel hegt. Je komplexer das Thema, desto unwahrscheinlicher die prognostizierte Erfolgsquote.

Quintiga
Ich hör wohl nicht richtig?

Wieso sollte es da eine Toleranzphase für die Autoindustrie geben? Die haben schon jahrelang Bürger, Verbraucher, Kunden und Staaten an der Nase herum geführt. Wenn die Autos die Abgasgrenzwerte übersteigen, sind sie eben als Dreckschleudern zu deklarieren, dürfen u.U. nicht mehr in die Innenstädte und kosten erhöhte Steuern, welche von den Konzernen anstelle der Bürger zu berappen sind, denn die Verursacher und Betrüger sind die Konzerne.

Es ist nicht einzusehen, das der Betrogene die Rechnung zahlen muss. Das haben die Konzerne selbst verbockt und nun müssen sie dafür gerade stehen, auch wenn es richtig Geld kostet. Erst das bringt den Umweltgedanken wirklich nach vorne, nicht dieses ewigen Tolerieren.

Petar Jordan
Wenn ich mich richtig erinnere,

dann hat Merkel die Anwendung strengerer Abgaswerte verhindert, die jetzt dem VW-Konzern zum Verhängnis werden.
Ja, liebe Frau Merkel, es dauert zwar ein Weilchen, aber die Früchte Ihrer Politik wirken sich dann um so kräftiger aus.

AWACS
Ein neuer Auftrag für den Lobbyistenklub..

LAST den Wisch doch gleich von der Rechtsabteilung von VW schreiben.

Tinus
Ja, ich habe betrogen, ...

... und jetzt sage ich euch, in welchen Tolleranzgrenzen ich weiter die Kunden bescheißen und die Umwelt vernichten darf?!!! Wie tief buckeln wollen die Europa-VertreterInnen denn noch? Dabei geht es ganz einfach: Abgaswerte in Realtests müssen bei Autokäufen 1:1 deklariert werden, mit Garantie und Rückgaberecht! Staatliche Anreize bei der Automobilsteuer erledigen dann den Rest (anstatt versteckter Subventionen). Und übrigens: Wann kommen eigentlich alle Kfz aller Hersteller auf den Prüfstand? Ach, ja, geht nicht: Die Macher in den Autoetagen darf man ja nicht verschrecken!

morquai
Wir brauchen ein Recht auf Einhaltung der Grenzwerte

Die Grenzwerte müssen unter Volllast getestet und eingehalten werden, dann gibt es auch keine Mauscheleien mehr. Und Versprechungen wir z.B. der Spritverbrauch müssen eingehalten werden. Ich fahre schaltfreudig, vermeide schnelles Beschleunigen, fahre vorausschauend um nicht unnötig verzögern und wieder beschleunigen zu müssen. Trotzdem liegt der Spritverbrauch deutlich (25%) über den Herstellerangaben.

Wenn ich deshalb mein Auto umtauschen könnte wäre die Industrie endlich bereit auch das zu liefern was sie verspricht.

mrmo
Sagen Sie der EU-Kommission doch direkt Ihre Meinung

Für alle, die sich (zurecht) über die irreführende Verbrauchswerte beim Autokauf beschweren: Derzeit konsultiert die Europäische Kommission die Öffentlichkeit (ja, auch Bürger, nicht nur Lobbygruppen) zu den Erfahrungen mit der Verbrauchskennzeichnung von PKW. Denn seit 1999 ist per Richtlinie geregelt, dass die CO2-Emissionen / der Verbrauch auf einem Label ausgewiesen wird (so ähnlich wie das Energielabel bei Kühlschränken etc.). Luftschadstoffe, um die es bei VW geht, werden bisher jedoch nicht dargestellt. Sagen Sie dazu (und zum Thema insgesamt) doch ganz formal der Kommission ihre Meinung:
http://ec.europa.eu/clima/consultations/articles/0027_de.htm

Gast
Die bösen, bösen Politiker, Hersteller und die böse EU.

Leute, WIR sind die Bösen! Wir wollen preisgünstige Autos, die representativ und "fett" sind, 250 fahren, nix verbrauchen und hinter frische Luft ausstoßen. Physikalisch gibt es aber nun mal Grenzen des technisch machbaren. Vielleicht ist es technisch "drin" Autos mit den vorgeschriebenen Werten zu bauen, bei vernünftigen Geschwindigkeiten. Diese Autos würden dann aber deutlich teurer und der Markt (= wir alle) würden sie mal wieder nicht annehmen (siehe die kurzen Leben der 3l-Autos von VW und Audi).
Schummelsoftware ist eine Sache - Einhalten der Abgaswerte nur bis 120 km/h ist vermutlich die andere, verbreitetere Sache. Was bei höheren Geschwindigkeiten ist, juckt den Gesetzgeber nicht - und der weiß auch, warum. Geht nicht, oder geht nur sehr teuer.
Mit einem Tempolimit auf 120 km/h hätten wir aber auch dieses Problem im Griff. Ach, das wollen wir auch nicht?
Na, dann schimpfen wir mal weiter auf "die bösen Anderen"...

Old Lästervogel
Allgemeine Standarts für Europa

sind unbedingt erforderlich. Es ist technisch kein Problem, Abgaswerte im realen Strassenverkehr durch ein Gerät messen zu lassen. Nur muss man dabei mehrere Kriterien beachten. Der Abgastest für neu auf den Markt kommende Fahrzeuge sollte über ein ganzes Jahr unter allen klimatischen Bedingungen, unter allen Verkehrsbedingungen, in allen Geschwindigkeitsbereichen
stattfinden. Die Höchstwerte dürfen eine Grenze, die festzulegen ist, nicht überschreiten. Die Berechnung der Kfz.-Steuer in Deutschland sollte auch beinhalten, wie hoch der Abgaswert ist. Diejenigen, die unbedingt Fahrzeuge mit hohen PS-Zahlen - und grossvolumigen Motoren fahren wollen, sollen dafür auch zur Kasse gebeten werden. Da wird keiner dagegen sein.

Gast
Den Betrug gesetzlich regeln

"Die EU-Kommission macht Druck auf die Autoindustrie."
Da hat sich der Korrespondent sicher verschrieben, denn wenn einer Druck macht, dann ist das die Automobil und Mineralölindustrie auf die Politik. Schließlich wollen die Damen und Herren in Brüssel nach ihrer politischen Laufbahn einen lukrativen Job in der Industrie und das geht nicht wenn man Druck auf diese macht - man muss immer sehen, wer die Musik in Europa und seinen Staaten bezahlt - die Wirtschaft. Und so hatte die Politik der Industrie den auch Rollenprüfstandtest als Bonus geschenkt, obwohl jeder Physiker, Ingenieur und jeder Automobil-Manager und jeder gebildete Bürger wußte, dass das an sich schon eine Täuschung war.
Da sich die Machtverhältnisse auch nach VW nicht geändert haben, kann es also auch jetzt nur darum gehen, wie man den an die Öffentlichkeit geratenen "Ausrutscher" von VW gesetzlich legitimiert.
Übrigens: Kompromisse muss man nur eingehen, wenn das Gegenüber gleich viel oder mehr Macht hat.

Totengräber
Betrug mit Ansage.

@Quintiga - 06:44: "Wenn die Autos die Abgasgrenzwerte übersteigen, sind sie eben als Dreckschleudern zu deklarieren, dürfen u.U. nicht mehr in die Innenstädte und kosten erhöhte Steuern, welche von den Konzernen anstelle der Bürger zu berappen sind, denn die Verursacher und Betrüger sind die Konzerne."
Die Grenzwerte wurden doch nur so weit hinuntergesetzt, weil die Autobauer signalisierten: "Wir schaffen das."
Das erinnert mich daran, dass, seitdem die Eltern anfingen, die Präsentationen für ihre Kinder schreiben, die Schulen die Anforderungen an diese Präsentationen so weit steigerten, dass sie irgendwann nur noch von den Eltern geschrieben werden konnten.

franklehmann
Abgastest

da kann man also die Luft ganz ruhig auch weiterhin verpesten, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen

Gast

Da kann sie die Umwelt bei VW ja fast bedanken. Ohne den Abgas Skandal wäre dieses Thema sicher wieder in irgentwelchen Dunklen Zimmer abgefrühstückt worden und Empfehlungen von Lobbyisten 1:1 durchgewunken worden.

Die Regelungen die jetzt hoffentlich eingeführt werden sind ein Albtraum für jeden Motorenentwickler. Zumindest dann wenn er sie mit seinen bisherigen Vorgaben zu erfüllen hat.

Praktisch nicht möglich, es wird sich also massiv etwas ändern bei vielen Fahrzeugen und sei es nur der Kaufpreis.

Gruß Tobias

Gast
Für mich gibt es diese Differenz

zwischen Theorie und Wirklichkeit als Information schon lange, vielleicht auch schon seit 2011. Alle Verantwortlichen haben es gewusst und stillschweigend akzeptiert. VW wollte erklärtermaßen dieses Problem mit intelligenter Technik lösen; jetzt wissen wir, was sie gemeint haben.
Wenn die Abgaswerte nach Testbedingungen in der Praxis nicht zu halten sind, muss man sie der Realität anpassen, denn von heute auf morgen ist das Problem nicht zu lösen.
Durch die allseits akzeptierte Schönfärberei ist für die technische Weiterentwicklung viel Zeit verloren worden.
Es gibt natürlich in Deutschland noch andere Sparreserven: Geschwindigkeitsbegrenzung und Limitierung der Motorstärken, z.B. auf 1 PS pro 10 kg zulässigen Gesamtgewichtes, Limitierung des zulässigen Gesamtgewichtes. Das ginge den SUVs an den Kragen. "Das ist mit mir nicht zu machen", wird unsere Auto-Kanzlerin dazu sagen.

Erich Kästner
Die EU "sucht Kompromiss"

Für mich bedeutet das übersetzt nur: wieviel Lobby-Macht lässt man zu? Das ist der Kompromiss, den man hier wirklich sucht. Betrüger sollte man nicht noch mit Samthandschuhen anfassen. Wieso eine Übergangsfrist??? Die Abgaswerte gelten seit Jahren. Die Diskrepanz zwischen Testwerten und realen Werten ist lediglich eine Folge der Betrugsmaschen. Wieso sollte die Politik jetzt auf diese Diskrepanz auch noch Rücksicht nehmen?

Die Autolobby - insbesondere die deutsche! - ist extrem mächtig. Deutschland hat sich in der EU regelmäßig (!) gegen Verschärfungen für diese Lobby eingesetzt. Jetzt reichts. Die Politiker sollen wieder Politik für ihre Bürger machen und nicht für Lobbys!

@Verwunderlich: 100 %ige Zustimmung!

Karussell
@05:51 von DD1962

"Wenn die Abgaswerte auf der Strasse ermittelt werden, dann kann bei der Gelegenheit auch gleich der Reale Verbrauch gemessen werden" - was ist denn der reale Verbrauch ? Ist das der, wenn man im Stau des Berufsverkehrs steckt oder der, wenn man Sonntag morgens über eine leere Autobahn rollt ? Einen allgemein gültigen "realen Verbrauch" kann es nicht geben. Das übersehen die Befürworter desselben. Man kann als Prüfprozedur immer nur einen Mix aus einem angenommenen Durchschnittsverkehr zugrunde legen. Anders kommt nichts Vergleichbares heraus.

Karussell
@07:50 von morquai

Schon mal auf die Idee gekommen, daß Ihre Fahrweise doch nicht den niedrigst möglichen Verbrauch nach sich zieht ? Niedrige Beschleunigung z.B. bedeutet wenig geöffnete Drosselklappen, ergo hohe Drosselverluste und miserablen spezifischen Verbrauch.