Fritz am Ehrenhain in Masar-i-Scharif

Ihre Meinung zu Interview: "Es wäre vernünftig, wenn wir in Afghanistan blieben"

Ob Afghanistan oder Mali - General Fritz führte zuletzt alle Auslandseinsätze der deutschen Streitkräfte. Im Interview mit tagesschau.de bilanziert er, wie der Krieg in Afghanistan Gesellschaft und Armee verändert hat, und erklärt, warum es gut wäre, wenn die Bundeswehr länger am Hindukusch bliebe.

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9 Kommentare

Kommentare

Blumi
Kommt drauf an, wie man Vernunft definiert

Wenn ich mir das Ergebnis der letzten 14 Jahre Afghanistan anschaue, hatte das zu keinem Zeitpunkt etwas mit Vernunft zu tun. Jedenfalls nicht mit dem, was ich darunter verstehe.

marvin
Der ewige Bündnisfall

Zwar mag wohl keiner drüber reden - aber der Nato-Bündnisfall, den die USA 2001 nach den Anschlägen vom 11. September ausriefen und der den Krieg in Afghanistan begründete, ist nach wie vor nicht beendet. Ein darauf lautender Antrag der Fraktion Die Linke wurde 2014 noch abgewiesen (Drucksachen 18/202, 18/349).
So ist dann wohl die eigentliche Frage - über die selbstredend auch wieder keiner reden mag - ob wir, jetzt, wo die Amerikaner doch noch bleiben, überhaupt eine echte Wahl haben...?

Gast
"Es wäre vernünftig, wenn wir in Afghanistan blieben"

Mir scheint: Es wäre vernünftiger, wenn wir niemals nach Afghanistan gegangen wären und noch vernünftiger, wenn wir schleunigst abziehen würden. Die westliche Besatzung des Landes ist faktisch das größte Hindernis für eine militärische und gesellschaftliche Stabilisierung in Afghanistan. Die Hoffnung, in Afghanistan eine Demokratie zu installieren, kann man getrost aufgeben. Sie ist schlicht aberwitzig irreal. Ein politischer Dialog mit den Taliban ist dringend geboten. Dazu sollten USA und Deusche zurück in ihre Länder kehren und die Afghanen ihre politischen Probleme selber lösen lassen, anstatt fortwährend gewaltsam Einfluß zu nehmen, um nicht bei der heimischen Wählerschaft das Gesicht zu verlieren. General Fritz sollte sich fragen lassen, wie nachhaltig die bisherigen deutschen Anstrengungen in Afghanistan waren und ob der Erfolg (welcher?) die Toten und das Leid rechtfertigen. Die von Deutschland befriedeten Gebiete sind längst wieder in den Händen der Taliban!

Müller100
Es wäre vernünftig,

aber auch sinnvoll?
Der ganze Nahe Osten terrorisiert sich und die Menschen flüchten nach Europa.
Bisher erkenne ich aus den Einsätzen nur, das Deutschland bestimmten Regionen hilft, die danach um so begehrter für die Terrorgruppen sind.
Es ist in meinen Augen sinnvoller jetzt Deutschland und Europa zu stabilisieren, da die Bevölkerung jener Länder zu großen Teilen ja jetzt hier ist.

traurigerdemokrat

Junge Afghanen flüchten nach Deutschland und wir schicken junge Deutsche zum kämpfen dahin.

Ich empfinde es als einen dramatischen Irrtum.

CK4E
Sehr gutes Interview

Ich finde es gut, dass mal ein General der Bundeswehr zu Wort kommt, wenn es nicht gerade um etwas akut Negatives geht. Das solch eine hochrangige Person einfach mal seine Meinung sagen und die Öffentlichkeit dies auch lesen kann, halte ich für wichtig. Neben den täglichen Äußerungen unserer politischen Klasse, ist es angenehm mal eine Stimme aus einem anderen "Ressort" zu hören/lesen. Das kann den eigenen Horizont erweitern...

lightfoot
Aus Fehlern lernen

Die Erfahrungen zeigen ja, dass jedes Land, in dem sich die NATO militärisch eingemischt hat, heute fleißig Flüchtlinge produziert. Die Konsequenzen sollten doch klar sein: Einsatz der Bundeswehr ausschließlich zu Verteidigungszwecken! Trotz fortwährender medialer Berieselung ist es unserer Regierung leider auch immer noch nicht gelungen, der Merheit der Bürger klar zu machen, was uns die Afghanen eigentlich getan haben, dass wir uns seit über 10 Jahren gegen sie zur Wehr setzen müssen.

BrigQuast

Es wäre vernünftig in Afghanistan zu bleiben? Es war das wohl unvernünftigste überhaupt sich dort einzumischen. Gerade wir haben und hatten nie die Mittel und die Leute für solch einen Einsatz und haben so den Herren dort das Bild des verweichlichten Europäer geschenkt. Feige, zu weich und leicht besiegbar, da wir den dortigen Grausamkeiten im Feindesumgang mit unserer westlichen und vor allem deutschen Kultur, alles nur mittels einer allein richtigen Friedenserziehung für solche Einsätze total ungeeignet sind. Durch solches entsprechendes Verhalten, haben wir dort erst einen Feind erschaffen, der sich nun seiner Sache immer sicherer werden konnte. Falsche Gefolgschaftstreue hat uns, wie schon einmal, wieder mächtig von unserem Weg abgebracht und das Chaos läßt nun immer mehr grüßen.

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