Vera Jourova, EU-Justizkommissarin

Ihre Meinung zu VW-Abgasaffäre: Wut und Ratlosigkeit im EU-Parlament

Wusste die EU-Kommission etwa von dem Manipulations-Skandal, bevor er öffentlich wurde? Das war eine der am häufigsten gestellten Fragen im EU-Parlament in Straßburg. Und warum handelte sie dann nicht frühzeitig? Von Ralph Sina.

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15 Kommentare

Kommentare

flodian
Es nervt!

Dieser "Skandal" ist dermaßen übertrieben, das einem die Worte fehlen. Ob korrupt oder nicht, die Brüsselaner haben verständlich gehandelt.

Kaum einer der empörten Ökojuppies hata uch nur Ansatzweise verstanden, worum es hier geht. Selbst aud der Politik hört man jetzt öfter mal CO² oder Feinstaub im Zusammenhang mit dem VW-Skandal. Setzen, 6!

das Problem ist eh seit Jahren bekannt. Nur weil die USA jetzt einen scheinheiligen Wirtschaftskrieg führen wollen, wird da jetzt eine Nummer draus. Es mag ja sein, dass in Kalifornien fordergründig strenge Abgasregeln herrschen. Aber nicht de facto. Ich habe beruflich ständig damit zut un. Entsprechend ist die Aufregung aus der Ecke nichts weiter als Heuchelei.

Es muss nicht jeder gleich in Panik verfallen, auch und vor allem nicht die Damen und Herren in Brüssel.
.
So, und jetzt erwarte ich, F&E-Ingenieur in der Automobilindustrie (nicht VW) der sich mit Effizienzsteigerung befasst, den Shitstorm...

nie wieder linksptei
Bitte nicht übertreiben

Das Update der elf Millionen Dieselmotoren auf aktuelle Abgaswerte wird teuer genug. Auch die EU sollte wissen, dass jede darüber hinaus gehende Strafe für den VW-Konzern direkt zu einem Arbeitspatzverlust führen wird. Die Amerikaner mögen vielleicht alle VW-Arbeitsplätze in USA vernichten mit einer hohen Strafe, aber Europa sollte nicht so dumm sein.

Nutzer

Dieser Treibstoff verbrennt extrem "unsauber", das ist ja immer wieder Thema, u.a. wegen der Feinstaubbelastung.

Aber andere Kraftstoffe, die "Menschen verhungern lassen" (Biotreibstoffe) werden über einen Kamm geschert und als ebensolches Verbrechen gebrandmarkt. Obwohl die "Lebensmittel" (minderwertige Getreide zum Beispiel) mit realistischem Aufwand niemals die Hundernden erreichen würden - wer soll das auch bezahlen ? Verschenken ?

Komisch, Ethanol zum Beispiel verbrennt geruchs- und rückstandslos => Feuerzangenbowle

Aber Diesel wird rücksichtslos vorangetrieben. Egal ob Biodiesel- oder Erdöldiesel-Dreck !

Seelachs
Test unter Realbedingungen?

Geht doch gar nicht. Das würde die Klimaziele doch um Jahrzehnte zurückwerfen, wo doch die Gesetzesvorschläge der Autolobby für die Testverfahren von der Gesetzgebung 1:1 umgesetzt werden. Dann nämlich würde sich herausstellen, dass der reale CO2-Ausstoss um mindestens 50 % höher liegt, als von der Autolobby propagiert. Bisher wurde doch gepfuscht und getrickst, dass sich die Balken biegen. Und das wird sich auf absehbare Zeit trotz der Willensbekundungen nicht ändern.

friedrich peter peeters
Es ist wie eine Komödie.........Tragisch......Komisch

Keiner wusste von was.....
die EU-Kommission nicht
das EU-Parlament nicht
der Juncker nicht
Anscheinend gab es auch kein Telefon
oder Mail oder sonstige Kommunikation
Obwohl es Jahren vorher bekannt war
Obwohl es zig Auto-Lobbyisten gibt
in den nationalen Parlamenten
und im Euro-Parlament
und sich persönlich kennen
Da könnte der dritte Weltkrieg ausbrechen
und keiner wüsste von was......

heinrichg

Der Autokäufer dürfte sich kaum für die Meinung der Medien oder das Geschwätz der Politiker interessieren, wenn er seine Kaufentscheidung trifft: Volkswagen baut gute und beliebte Autos - weltweit.

Werner40

Wegen der 8 Gramm pro 100 km Stickoxide so einen Aufstand zu machen ist maßlos übertrieben. An CO2 kommt das Tausendfache bei dieser Strecke raus. Wo bleibt da die Verhältnismäßigkeit ?

Hendrik Otto

Wann endlich entscheidet sich unsere ach so wichtige Autoindustrie für NACHHALTIGE Innovationen?
Sehr geehrte Mitkonsumenten, wann entscheiden SIE sich GEGEN Umweltverpester hoch 3?

claireannelage
Es mag ein Vorurteil sein...

aber ich bin mir sicher dass man dort von den Diskrepanzen wusste. So wie man im Verkehrsministerium mehrfach drauf aufmerksam gemacht worden ist, ohne Reaktion.

An dieser Geschichte sind einige Dinge nicht wirklich erklärbar - wie kann es passieren dass zwar jeder Autobesitzer regelmäßig beim Tüv vorstellig werden muss, ein Konzern wie VW aber jahrelang seine Software nutzen konnte ohne dass es Folgen gehabt hat. Und dabei geht es um Werte die ein Vielfaches des Grenzwertes ausmachten - wie kann das nicht aufgefallen sein ?

Ebenso die fette Abfindung an Winterkorn lässt doch jeden steuerzahlenden Bürger zweifeln ob Ehrlichkeit noch angebracht ist wenn nicht einmal der deutsche Autobauer schlechthin es damit nicht so eng sieht.
davonkommen.

G-Townler
Halt mal

Die reden da jetzt schon von Rettungsaktionen? Bei klein geht das echt zu weit. Wenn eine Privatperson eine falsche Entscheidung trifft und täuscht oder betrügt oder verfälscht, kommt die juristische Keule ohne Wenn und Aber. Da wird das Gesetz und seine Paragraphen voll zur Geltung kommen.

Es ist ja schon unverständlich, dass immer wieder Banken geholfen wird, da kann ich aber aufgrund der Abhängigkeit vieler Länder von (geldgebenden) Banken ein ganz klein wenig Verständnis aufbringen, wenn man sich da helfend zeigt, auch wenn es eigentlich auch nicht richtig ist. Aber wenn man bei Automobilunternehmen Blödsinn macht und betrügt, täuscht etc. pp., als nein, das ist was anderes. Es geht hier ja auch nicht um Kleinkram. Die Jungs von VW haben vorsätzlich und grob daneben gegriffen, nur um mit aller Gewalt so weit wie möglich an die Weltspitze zu gelangen. Sie sollen nun die Konsequenzen auch austragen. Mitarbeiter werden auch mit Subventionen gefeuert, ist doch aktuell DIE Gelegenheit.

pnyx

Aber ja Herr Lucke, selbstverständlich ist auch VW to big to fail. Überhaupt jede Firma, die einen Milliardenumsatz hinlegt ist to big to fail. Für alle brauchts also eine Lebensversicherung. Und das nennt sich dann Marktwirtschaft. Ein Bürgertum mit Versicherungsmentalität. Wenn es nicht so ernst wäre, würd ich mich totlachen.

Gast

Wenn ich ueber die EU - Kommisionen und deren Akteure nachdenke, verspuere ich auch immer Wut und Ratlosigkeit.

Bikky-kun

Diese "Affäre" wird größer gemacht, als sie eigentlich ist.
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Das ganze wird jetzt so dargestellt, als ob die Menschen in der ganzen Welt ab sofort keine Autos mehr von Volkswagen kaufen werden... und dass diese "verlorenen Kunden" auch sonst keine Autos kaufen werden.
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Das ist absoluter Unsinn... und beweist einmal mehr den Mangel an Kompetenz in der Kommission. (Und wieder ein Grund dieses undemokratische Instrument abzuschaffen und das Parlament zu stärken).
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Natürlich wird Volkswagen einige Kunden verlieren... aber realistisch gesehen, werden das nicht viele sein. GM und Toyota sind auch immer noch im Geschäft, obwohl beide Firmen wirklich tödliche Defekte in ihren Autos verschwiegen haben.
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Und diese verlorenen Kunden werden dann bei einem anderen Autobauer einkaufen... Soll heißen, die Zulieferer (Bosch und Co.) verkaufen dann einige Teile weniger an VW und dafür einige mehr an einen Anderen.
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Das heißt dann Marktwirtschaft. (Also eben nicht dieser Managersozialismus)

wilhelm64

Bei diesem Thema sind sie in Brüssel nach langem Schlaf alle hellwach und entrüstet.
Das wesentlich grössere Probleme bringende Völkerwanderungsthema verschlafen sie aber froh und munter weiter.

Gast
jetzt sind kreative Konsequenzen gefragt

Die interessante Frage ist nun, wie man mit dem Skandal umgeht. Welche Strafen/Konsequenzen sind sinnvoll? Einerseits kann man einen derartigen Betrug nicht einfach als Kavaliersdelikt durchgehen lassen. Andererseits will man aber auch nicht ein solches Unternehmen und alle die davon leben in den Ruin treiben. Mitarbeiter. Zulieferer.

Es muß weh tun, um abzuschrecken. Aber ohne zu zerstören, und ohne die Falschen zu treffen.

Aber wie? Da hat sich ein Unternehmen durch Betrug bereichert, und letztlich haben alle kollektiv davon profitiert.