Demonstration im Regierungsbezirk von Brasilia (Archivbild)

Ihre Meinung zu Brasilien kündigt Milliarden-Sparprogramm an

Die brasilianische Regierung reagiert mit einem strikten Sparprogramm auf die anhaltende Wirtschaftskrise. Nun wird ein Viertel aller Ministerien geschlossen, Löhne werden gekürzt und soziale Leistungen gestrichen - das könnte für Aufruhr in der Bevölkerung sorgen.

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26 Kommentare

Kommentare

Andreas-Hover
Auskämmung und Sparprogramme sind immer gut

Brasilien macht es richtig.
Solche Sparprogramme sind mit fortschreitender Zeit immer notwendig. Der öffentliche Dienst bläht sich auf und das Anspruchsdenken der Bevölkerung steigt an. Ich arbeite selber in einer Behörde und der innere Dienst und die Verwaltung vergrößern sich von Jahr zu Jahr. Eine Auskämmungsaktion so wie in Brasilien ist bestens.

Andreas Unzufrieden
Wirtschaftskrise der BRICS

Irgendwie geht es gerade den BRICS-Staaten gar nicht so gut. Brasilien sitzt tief in der Rezession, Russland schwächelt und China ist in der schwierigsten Wirtschaftskrise seit über 10 Jahren.
Ein Glück, dass wir in Europa noch relativ überschaubar und solide wirtschaften. Deutschland brauch noch nicht bei der Sozialhilfe zu kappen.

Batmaus
39 Ministerien!

Mein Gott, wenn ich das schon lese. Kein Wunder, dass es nix voran geht mit so einem Bürokratiemonster.
Die sozialistische Wohlfühlpolitik funktioniert halt auch nur solange das Geld da ist.

Fliegenpilz

war nicht die Bundeskanzlerin vor kurzem in Brasilien? Könnte fast ihre Handschrift tragen.

tiberius gracchus
Wieder mal

Die neoliberale Lösung. Daß das kaputtsparen noch nie was gebracht hat, sollte sich doch mittlerweile rumgesprochen haben. Und Kürzungen im sozialen Bereich gefährden das friedliche zusammenleben und fördern die Kriminalität. Aber das kennt man ja von sich selbst als links bezeichnenden machtmenschen, denen das eigene wohl wichtig, die Nöte der schwächsten aber sowas von egal sind. Das einzig positive an der Meldung ist die Wiedereinführung der Finanztransaktionssteuer, obwohl das in den boomjahren besser gewesen wäre. Die Rolle der (durch niemanden kontrollierten) ratingagenturen ist ebenso wieder einmal sehr undurchsichtig.

sesam1940
Wer profitiert von dem Reichtum Brasiliens?

Diese Frage müsste mal beantwortet werden, denn bei den unerschöpflichen Bodenschätzen Brasiliens, gegenüber der Armut des überwiegenden Teil der Bevölkerung, sollte man sich schon Gedanken machen.

NH278
10:18 von Andreas Unzufrieden

"Irgendwie geht es gerade den BRICS-Staaten gar nicht so gut. Brasilien sitzt tief in der Rezession, Russland schwächelt und China ist in der schwierigsten Wirtschaftskrise seit über 10 Jahren."

Wohl wahr. Einzig Indien steht zumindest wirtschaftlich ziemlich solide da. Im Sozialgefüge aber gährt es dort auch gewaltig.

Und dabei wird, auch hier im Forum, dauernd verkündet, die BRICS würden quasi über nacht die USA und die EU zermalmen...

Gast
Tolle Idee

Ministerien werden geschlossen? Richtig gut, das müsste man in Deutschland auch machen, dann hätten wir wenigstens Geld für wichtigere Dinge als für Beamte, dessen einzige Arbeit darin besteht morgens Kaffee zu kochen.

Heldenmut
Für seine ausufernde Bürokratie...

... ist Brasilien ja landläufig bekannt. Dass jetzt tatsächlich die Wurzel allen Übels mit dem aufgeblähten Verwaltungsapparat angegriffen werden soll, finde ich sehr gut. Die wissen scheinbar wenigstens, wie man derartige Probleme bekämpft. Mir fällt da spontan noch so ein Staatengebilde ein, das dringend ein "Facelifting" benötigt... Ich sage mal soviel, dort muss man sich nicht an die geltende Gesetzgebung (Stichworte Dublin II, Schengenabkommen, Transfer-/Schuldenunion usw. usw.) halten. Hauptsache es findet sich immer ein dummes D., das alles zahlt.

Account gelöscht

Das Volk sollte sich wo immer nötig auch mit Gewalt zurück holen was sein ist und die Agenten des Neoliberalismus im Land gnadenlos verfolgen, so gnadenlos wie es der Neoliberalismus selbst ist.

Gast
@Andreas-Hover

dann sollte man sie als ersten entlassen...entspricht ja ihrem konzept...

Klaus1963
@ 10:56 von tiberius gracchus

Das Wort Finanztransaktionssteuer verstehen sie wohl und viele hier wohl als "Vergnügungssteuer" für die Reichen.
In Wirklichkeit bedeutet diese in Brasilien eine Abgabe, die bei jeder Überweisung fällig wird.
Also auf all ihre Rechnungen.
Aussgenommen wenn sie innerhalb ihres Kontos überweisen.
In Brasilien haben sie in der Regel automatisch ein Giro u Sparkonto
Oder auf Wunsch auch Konten für z.Bsp. Staatsanleihen etc.
Die Finanztransaktionssteuer wird auch bei jeder Bezahlung mit Kreditkarte fällig. Mit Kredit(Debit)karten werden in Brasilien sogar allerkleinste Beträge beglichen.
Bargeld kann in Brasilien gefährlich werden.
Raub mit schwerster Gewalt sind an der Tagesordnung.
Ich lebe übrigens in der Nähe von Campinas

NH278
11:33 von Shuusui

"Das Volk sollte sich wo immer nötig auch mit Gewalt zurück holen was sein ist und die Agenten des Neoliberalismus im Land gnadenlos verfolgen, so gnadenlos wie es der Neoliberalismus selbst ist."

Ähm...Frau Rousseff gehört einer Partei an, die man hinsichtlich ihrer Ideologie hierzulande irgendwo zwischen SPD und LINKE ansiedeln würde.

Dort würde ich "Neoliberale" und deren "Agenten" nun nicht unbedingt verorten...

Rumpelstielz
11:29 von cowboy ..tolle Idee??....

Das sieht vor allem nach einem Dämpfer aus, einem Dämpfer für die Weltkonjunktur, wenn zumindest drei, vier der großen, in der Modernisierung begriffene Bric-Staaten Schwächeln ... China, Brasilien, Russland und Südafrika, das ist viel Kaufkraftschwund auf ein mal. Es gehört schon viel Kurzsichtigkeit dazu, das zu begrüßen.
Die Arbeit anderer Leute (auch wenn es Beamte sind) herabzuwürdigen ist da auch wenig konstruktiv, weil gerade in der Entwicklung begriffene Staaten auch ihre Verwaltungsstrukturen entwickeln müssen.

Bin gespannt, welche Hiobsbotschaft als nächste kommt.

Account gelöscht
@Andypeine

"Wer auch immer sich für derartige Sparprogromme ausspricht, hat definitiv keine Ahnung wie die Wirtschaft eines Staates funktioniert."

Es ist doch reichlich naiv, in diesem Fall z.B. dem Finanzminister Brasiliens Inkompetenz vorzuwerfen, der Mann weiß genau was er tut, nur arbeitet er nicht für Brasilien, er bedient IWF Interessen, Brasilien und vor allem die Brasilianer sind ihm scheißegal.

Ich halte es für sehr bedenklich, dass häufig Bösartigkeit fälschlicherweise für Inkompetenz gehalten wird, nicht die Kompetenzen der Geldelite sind das Problem, es sind ihre bösartigen Intentionen.

Zeitungs-Ente
@ um 10:18 von Andreas Unzufrieden

Das haben Sie aus proeuropäisch- politischer Sichtweise sehr schön formuliert.

Nun bitte noch einmal objektiv ...

wm
Davon wird die deutsche Bevölkerung......

.....eines Tages auch nicht verschont bleiben.
Lohnkürzung,Rentenkürzung,Kürzung der Beamtengehälter,Beförderungsstop usw.
Man mache sich mit den Szenarien schon mal vertraut.

Rumpelstielz
11:46 von Klaus1963 ... Finanztransaktionssteuer

find ich gut, so etwas sollten wir auch haben...
Auch wenn nicht alles und jedes besteuert werden müsste, aber zumindest alle grenzüberschreitenden Transfers, das wäre schon mal ein erster Schritt.

Hankra
@NH278

"Frau Rousseff gehört einer Partei an, die man hinsichtlich ihrer Ideologie hierzulande irgendwo zwischen SPD und LINKE ansiedeln würde."

Dann schauen Sie sich mal an, wer da noch so in der Regierung sitzt (und wer in den Kammern die Mehrheit hat) und vor allem, wie die Politik am Ende aussieht. Soweit kommt nicht mal unsere SPD nach rechts...

Sisyphos3
Am 15. September 2015 um 11:46 von Klaus1963

Ich lebe übrigens in der Nähe von Campinas
.
.
wohl ein Kollege !
ich in Sifi Nähe

Sisyphos3
Am 15. September 2015 um 11:08 von sesam1940

Zitat:
>Diese Frage müsste mal beantwortet werden, denn bei den unerschöpflichen Bodenschätzen Brasiliens, gegenüber der Armut des überwiegenden Teil der Bevölkerung, sollte man sich schon Gedanken machen<
.
Wer soll die Frage beantworten ?
Wer von uns kennt deren Probleme/Lebensumstände/Einstellung
Bin fast jedes Jahr drüben, habe Verwandtschaft,
vor 80 Jahren deren Eltern/Großeltern ausgewandert.
Von denen wohnt keiner in einer Favella,
wobei - Favella da haben welche sogar Strom Wasser und Abwasser

Account gelöscht
Brasilien kündigt Milliarden-Sparprogramme an......

Ja,sicher Korruptionsaffäre Petrobas.
Aber auch gegen die Firma Siemens gibt es dort Gerichtsurteile oder Verfahren wegen Korruption.Entscheidungsträger sollen bestochen worden sein,damit sich Medizintechnik leichter an Krankenhäuser verkaufen ließ.

Und was will die Opposition ? Sie ist strikt neoliberal,also ging es den Leuten noch schlechter,wenn sie drankommt.Man gucke sich vor-Lula-Zeiten an.

Klaus1963
@ 13:58 von Sisyphos3

Eher von der Konkurenz
würde aber wechseln :-))

Gast
Am 15. September 2015 um 11:08 von sesam1940

" Wer profitiert von dem Reichtum Brasiliens? "
Zuerst Dilma selbst, bzw. alle Politiker hier in Brasilien, denn die Korruption ist fast perekt!
Dilma soll beim Verkauf der Förderrechte recht dreist zugelangt haben. Auch schon der Vorgänger Lula (gleiche Partei) war hier nicht zimperlich.

Die Förderrechte für das Öl wurde zu 75 % an ausländische Firmen abgetreten. 25 % behält Petropras, das staatliche Unternehmen. Denke, da ist einiges an Geld geflossen. Dazu die Schürfrechte für Gold und andere Bodenschätze ausschließlich an die USA und Kanada.

Ja, so wird das Land von Fremden ausgebeutet.

Hepheistos
An den HerrnFDISK

Deutschland z.B ist doch das Synonym schlechthin für einen Beamtenstaat. Da wäre aber auch noch Griechenland mit noch größerem Beamtenpark und noch schlechterer Effizienz

Stimmt vielleicht, aber andernseits, wenn ich mir den jetzigen Zustand und die Zuverlässigkeit bei der mittlerweile beamtenfreien Deutschen Bahn oder Post ansehe. Und damals hieß es auch noch, wenn erst der Beamtenapparat weg ist, wird alles effektiver und nur noch besser. Scheinbar gibt es doch noch etwas schlimmeres, als Beamten. Vielleicht total selbstüberschätzte Unternehmer und Manager, oft mit Heuschreckenmentalität? Aber die gibt es halt überall, wie die Beamten, auch in Brasilien.

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