Flieger der Lufhansa am Flughafen in Düsseldorf. Bald könnten die Maschinen wieder am Boden bleiben.

Ihre Meinung zu Hessisches Gericht stoppt Pilotenstreik bei der Lufthansa

Der Pilotenstreik bei der Lufthansa ist vorerst gestoppt: Das Hessische Landesarbeitsgericht erließ eine einstweilige Verfügung gegen die streikende Gewerkschaft - und entschied damit anders als die Arbeitsgerichte Frankfurt und Köln. Der Sonderflugplan gilt aber noch.

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66 Kommentare

Kommentare

Erzsalamander
Mehr Licht!

Bitte um detailliertere Infos:

1. Wieso kann ein Gericht überhaupt einen Streik verbieten?
2. Was passiert, wenn die Piloten sich einfach nicht an das Gerichtsurteil halten?
3. Welche detaillierten Argumente hatte das jetzige Urteil im Gegensatz zu dem vom vorherigen Urteil?
4. Wann wird damit der Streik beendet? In der Minute geht das ja nicht.
5. Gibt es eine noch höhere gerichtliche Instanz?
6. Darf nun überhaupt nicht mehr gestreikt werden, oder in ein paar Wochen wieder?

Gnom
Die Begründung ist ein schlechter Witz

Die Kammer sei in diesem Einzelfall der Auffassung, dass es der Gewerkschaft auch darum gehe, beim Low-Cost-Konzept des Konzerns mehr Mitsprache zu bekommen, erklärte der Vorsitzende Richter. Damit sei der Streik rechtswidrig.

Demnächst sind Streiks nur noch erlaubt, wenn niemand darunter zu leiden hat. Ja, Piloten und Lokomotivführer, natürlich dürft ihr streiken - Aber bitte in eurer Freizeit! [Irgendwas aus]

CreeTar
Recht = Ansichtssache

Schönes Beispiel wie man in Deutschland bei einer Klage einfach "Glück" haben muss den richtigen Richter zu erwischen.

Helmut Baltrusch
Überraschung: Hessisches LAG verbietet der VC vorerst den Streik

Im Gegensatz zu den Arbeitsgerichten in Frankfurt a.M. und Köln, die am Vortag im 13. Streik der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) keine Unverhältnismäßigkeit sahen, erließ nun das Landesarbeitsgericht in Kassen eine Einstweilige Verfügung gegen den Streik der Spartengewerkschaft. Damit schloss es sich überraschend dem LH-Antrag an, der von einem unverhältnismäßigen Streik ausging.

Dennoch ist nicht davon auszugehen, dass der seit 1 1/2 Jahren währende Tarifstreik von VC juristisch gelöst werden wird. Die festgefahrenen Tarifverhandlungen über eine Übergangsversorgung, die Betriebsrente und 10 % mehr Vergütung für die ohnehin privilegierten Piloten muss wohl oder übel am Verhandlungstisch zu einem Ergebnis gebracht werden.

Dabei wird VC zu der Erkenntnis kommen müssen, dass die LH als AG weiter wettbewerbsfähig agieren muss, wenn das Unternehmen und die Mitarbeiter weiter reüssieren wollen. Andernfalls stehen wohl viel mehr Arbeitsplätze auf dem Spiel.

chk

ENDLICH. Ein Urteil für die Kunden.
Interessant wäre es, die Begründung des Gerichts zu lesen, vor allem im Vergleich mit der Begründung für die beiden gestrigen Urteile der Arbeitsgerichte. Ist diese Begründung schon veröffentlich??

Michael Hemberger
Notwendige Grenze gesetzt!

Es wurde Zeit, das der Pilotengewerkschaft Cockpit nun eine Grenze aufgezeigt wurde. Als früherer Gewerkschafter und Freund von Arbeitskämpfen zur Durchsetzung berechtigter Arbeitnehmerforderungen bin ich der Meinung, das Cockpit und GDL schon lange eine Grenze überschritten haben.
Es ist auch gut, dass ein Landesarbeitsgericht den Streik stoppt und kein Gesetz zur Zwangsschlichtung beschlossen wird.
Es wird Zeit, das alle Gewerkschaften (ob innerhalb oder außerhalb des DGB) sich mal an einen Tisch setzen und beratschlagen, was streikbezogen vernünftig und vertretbar ist. Cockpit und GDL schaden sich ja selber, wenn es immer so weiter geht.

Gast

Man frage solange Gerichte, bis einer dem eigenen Interesse folgt.
Köln und Frankfurt entscheiden so, und nun ein anderes Gericht anders. Der Rechtsstaat ist eine beliebig aufblasbare Angelegenheit.

Vielleicht sollte man noch ein paar Gerichte fragen, bis hin zum UN Volksgerichtshof. Die Merheit der Entscheidungen bindet dann. Ne, das wär doch mal was ordentliches und solides.

Economist70
Traurige Lufthansa

Für die geplante Urlaubsreise im Oktober hatten wir mehrere Fluglinien zur Auswahl. Die Lufthansa haben wir sofort ausgeschlossen. Nicht wegen des Preises, sondern einzig weil man nicht weiss ob die gerade mal wieder streiken oder nicht. Es dürfte viele Jahre dauern, bis der Schaden, den die Gewerkschaften dort anrichten wieder behoben ist.

AWACS
Sieht nach irgendwie hässlich nach Einflussnahme aus...

... womit sich die Unabhängigkeit deutscher Gerichte als zweifelhaft erweist.

Gast
Auch dieses Urteil...

... wird mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Verfassungsgericht gekippt werden. Wir haben diesen unsinnigen Vorgang doch schon einmal bei der Bahn und den Lokführern erlebt. Einen Streik von einem Gericht verbieten zu lassen ist wohl kaum die Lösung für einen Tarifstreit, das wird höchstens die Fronten weiter verhärten. Der LH Vorstand verplempert hier Zeit und Geld, anstatt nach Lösungen zu suchen.

Monster916
Stoppt wahnsinnige Piloten

Die Piloten der Lufthansa beziehen Pilotengehälter geregelt in einer Zeit, als Fliegen noch luxus war und Wenige teuer flogen. Heute kostet ein Flug weniger als ein Viertel dessen, was er vor Jahren wert war, es ist ein Massenfortbewegungsmittel. SO automatisiert, dass man im Prinzip Lockführer vor sich hat. Nur das die das 10 Fache verdienen wollen.
Die merken garnicht, dass sie mit aller Kraft die Airline kaputt machen, die verzweifelt versucht sich gegen viele Billigairlines in Europa und die billigen Araber aus Dubai und co. zu behaupten. Gut dass es fürs erste gestoppt ist....

Vernunftstimme
Und die Profitgier der Wirtschaft kennt wieder keine Grenzen

.. nicht einmal wenn es darum geht gegen die Tarifflucht des Unternehmens vorzugehen. Und das bei Rekordgewinnen von in diesem Jahr bis zu 1.75 Milliarden! Der Kampf der Lufthansa gegen Ihre Mitarbeiter hat ja nicht erst bei den Piloten angefangen. Überall werden Arbeitsplätze ins Ausland verlagert wie z.B. bei Lufthansa Global Business Services welche nun aus Krakau heraus sich um die Buchhaltung der Lufthansa kümmert. Hauptsache billig. Und wenn sich eine Gruppe mal dagegen stellt dann findet sich in Deutschland bestimmt auch nach kurzer Suche ein Richter der genügend wirtschaftsfreundlich ist und den Widerstand niederschlägt.
Und da wir ja alle in Deutschland so eine tolle Neidkultur haben geht es gar nicht mehr um das Wohl der Mitarbeiter solange doch alle anderen auch nur bloß weniger kriegen. - Ein Teufelskreis der in den Abgrund führt.
Ich wünsche den Piloten, dass sie standhaft bleiben und dieser erbärmlichen Tarifflucht Einhalt gebieten!

frosthorn
wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe!

Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass sich der Streik auch gegen das "Wings" genannte Sparprogramm der Fluglinie richte - und damit gegen ein tarifvertraglich nicht regelbares Ziel.
Also weil Sparprogramme keine tarifvertraglich regelbaren Ziele sind, darf dagegen nicht gestreikt werden. Legt mein Chef also ein "Sparprogramm" auf, in dem er mir nur noch die Hälfte zahlt, dann darf ich ihn höchstens freundlich bitten, sich das noch mal zu überlegen.
Mir graust vor dem, was passiert, wenn diese Rechtsprechung Schule macht. Vertrag oder nicht, Bezahlung oder nicht, Urlaub oder nicht, sind das dann alles unternehmerische Entscheidungen, die wir hinzunehmen haben?
Nach Abbau des Sozialstaats nun auch Abbau des Rechtsstaats. Naja, wenn's der Wirtschaft nützt ...

Gast
Kluge Richter

Endlich kommen auch Richter zur Einsicht, dass manche Gewerkschaften ihr gesetzlich zustehendes "Recht auf Erpressung" - nichts anderes ist ein Streik - missbräuchlich verwenden. Es kann nicht angehen, dass für die Durchsetzung von Privilegien kleiner Gruppen ein immenser wirtschaftlicher Schaden - nicht nur beim erpressten Unternehmen - angerichtet wird.
Die Verhältnismässigkeit ist bei Piloten wie bei Lokführern längst auf der Strecke geblieben. Das schadet auch den Gewerkschaften, die sich für die Interessen großer Gruppen einsetzen.
Streik als Verhandlungsmittel gehört m.E. längst abgeschafft. Wir predigen überall Gewaltlosigkeit und da darf ein Verhandlungspartner dem anderen solange Schaden zufügen, bis der sich den Forderungen des Schädigers beugt. Wenn dann noch Unbeteiligte betroffen sind, wird dieses "Verhandeln" noch perverser.

@Bonn
Es lebe der Wirtschaftsfaschismus

Dies ist ein schönes Bespiel wie ein unabhängiges Gericht sich offen über das in der Verfassung verbriefte Streikrecht hinwegsetzt und stattdessen dem LH Management Recht gibt. Es gibt leider Menschen in diesem Land, die den Wirtschaftsfaschismus unterstützen, bis es sie hoffentlich irgendwann selbst betrifft.

Lange wird diese Entscheidung des Landesarbeitsgericht Hessen nicht bestand haben, denn sie widerspricht unserer Verfassung. Erschütternd ist sie jedoch.

wm

Na also,geht doch!
Wurde auch mal Zeit,dass die Gewerkschaft -Cockpit-in die Schranken verwiesen wurde.
Die Geschichte ist ,so denke ich,sicher noch nicht zu Ende erzählt.
Der nächste Streik folgt,wenn nicht mehr in diesem Jahr,spätestens im nächsten Jahr,im übernächsten Jahr folgt dann die Fortsetzung.

Gnom
@13:29 von Erzsalamander

1. Wieso kann ein Gericht überhaupt einen Streik verbieten?

Da gibt es schon ein paar Gründe, z.B. muss ein Streik verhältnismäßig sein. Und, besonders in der Personenlogistik, angekündigt werden.

2. Was passiert, wenn die Piloten sich einfach nicht an das Gerichtsurteil halten?

Dann wird es ein "wilder Streik" und der Arbeitgeber kann mit der Begründung Arbeitsverweigerung fristlos kündigen.

Punkt 3 und 4 kann ich Ihnen leider nicht beantworten. Wir wissen nur aus Erfahrung, dass der normale Flugbetrieb wohl erst morgen Nachmittag wiederkehrt.

5. Gibt es eine noch höhere gerichtliche Instanz?

Es gibt noch das Bundesarbeitsgericht, bei dem die VC sicherlich im Moment vorstellig ist.

6. Darf nun überhaupt nicht mehr gestreikt werden, oder in ein paar Wochen wieder?

Die Vereinigung Cockpit muss ihren Streik anders begründen, dann kann sie noch in dieser Woche erneut streiken.

Ramon Frank
Endlich...

...hat ein Gericht den Bürger in den Mittelpunkt gesetzt, die Urlauber, Geschäftsreisenden......, welche die überzogenen Forderungen einiger überbezahlter Piloten ausbaden mussten. Nichts gegen Streik, aber die Bevölkerung darf nicht darunter leiden!

Account gelöscht
Hessisches Gericht stoppt Pilotenstreik bei der Lufthansa.....

Na,da kann sich ja das Management der Lufthansa freuen.Diese "bescheidenen"
Vorstandsleute.
Sie können weitermachen mit den Sparmaßnahmen genannten Verschlechterungen bei Betriebsrenten u.a. zunächst für die Piloten und später,wenn sie damit durchkommen auch für andere.

Gnom
@13:55 von Monster916

Die Piloten der Lufthansa beziehen Pilotengehälter geregelt in einer Zeit, als Fliegen noch luxus war und Wenige teuer flogen. Heute kostet ein Flug weniger als ein Viertel dessen, was er vor Jahren wert war, es ist ein Massenfortbewegungsmittel.

Verzeihung bitte, aber Sie widersprechen sich selbst. Fliegen war früher Luxus, heute Normalität... Das bedeutet doch, dass die Piloten ihre Produktivität um ein Vielfaches gesteigert haben (wie das bei jedem Arbeitnehmer ist).

Piloten kann man nur bedingt mit Lokomotivführern vergleichen! Und für die hundertmal höhere Verantwortung dürfen sie ruhig zehn mal so viel verdienen. Ich weiß, Löhne und Gehälter sind für Arbeitgeber immer lästig ;o)

Mischa007
@lotharsee

Wenn Sie Streiks mit "Erpressung" gleich stellen, dann eruebrigt sich jede Diskussion.
Ich hoffe nur das Sie nicht irgendwann Ihren Arbeitgeber "erpressen" nur weil Sie mehr Geld oder Urlaub haben wollen!
Oder Sie sind gar Arbeitgeber, dann verstehe ich den Kommentag zwar nicht, aber respektiere Ihre Meinung.

wm

Na also,geht doch!
Wurde auch mal Zeit,dass die Gewerkschaft -Cockpit-in die Schranken verwiesen wurde.
Die Geschichte ist ,so denke ich,sicher noch nicht zu Ende erzählt.
Der nächste Streik folgt,wenn nicht mehr in diesem Jahr,spätestens im nächsten Jahr,im übernächsten Jahr folgt dann die Fortsetzung.

Gast
Trauriges Urteil

Das Urteil bekräftigt nur, dass der Kapitalseite alles Mittel recht sind, um ihren Willen durchzusetzen. Ob jemand für mehr Gehalt oder eine vernüftige Übergangsversorgung oder doch nur gegen ein Sparprogramm streikt, sollte man besser die Streikenden Fragen und kein Gericht!
Wenn dieses Urteil Bestand hat, dann ist dies ein weiterer Schritt zur Abschaffung der DEMOkratie!

Mischa007

Ich finde einen Streik immer gut!
Warum sollen immer nur die Aktionaere verdienen?
Mittlerweile verschwindet immer mehr vom erwirtschafteten Erloes bei Aktionaeren, und die welche die Erloese schaffen gehen leer aus.
Also streikt mehr, denn wie sagte schon die Kanzlerin... der Wirtschaft ging es noch nie so gut wie heute.
Gleichzeitig haben wir aber einen sehr grossen Sektor an geringverdienern und Aufstockern.
Ist schon Irre!

yaoezdeb
@Monster916 aha!

Sind nur die Piloten gierig?
Auch das obere Management beutet das Unternehmen aus.
Laut dem Vergütungsbericht des Vorstandes verdient der liebe Spohr über 2 Millionen im Jahr.

Gnom
@14:09 von Ramon Frank

Nichts gegen Streik, aber die Bevölkerung darf nicht darunter leiden!

Mit Verlaub, aber das ist Unsinn! "Die Bevölkerung" leidet unter jedem Streik. Oder können Sie Beispiele aufzählen, in denen das nicht so ist?

Post? Müllabfuhr? Kindertagesstätten? ÖPNV? Supermärkte? Schulen (haben ja auch angestellte Lehrkörper)? Also, mir fällt nicht eine Berufssparte ein, wo die Bevölkerung nicht unter einem Streik zu leiden hätte.

Helmut Baltrusch
@Vernunftsstimme: "Ich wünsche den Piolten, dass sie standhaft

... bleiben und dieser erbärmlichen Tarifflucht Einhalt gebieten."

Gegen die Tarifflucht zur Angleichung an Wettbewerbsbedingungen zu sein, ohne zu sagen, wie die LH künftig wirtschaftlich reüssieren soll, ist recht wohlfeil. Offenbar will die VC nicht einsehen, dass die Pfründe der Vergangenheit künftig nicht mehr erwirtschaftet werden können, schon gar nicht, wenn die Spartengewerkschaft verantwortungslos und egoistisch unerfüllbare Forderungen stellt und in erpresserischer Absicht einen Streik nach dem anderen inszeniert.

Unter diesen Umständen wundert es nicht, wenn das LAG im Vorgehen der VC und nach dem Scheitern des Schlichterspruchs im erneuten Streik eine Unverhältnismäßigkeit sieht. Die Wettbewerber in den Golfstaaten äußerten dieser Tage, dass die LH von der Gewerkschaft Cockpit stranguliert wird. Diese Einschätzung dürfte der Wirklichkeit entsprechen. Wenn die Piloten ihren Arbeitsplatz behalten wollen, kann dies nur zu wettbewerbsfähigen Regelungen führen.

starmount
hoffentlich.....

kehren die Tarifpartner wieder an den Verhandlungstisch zurück und versuchen sich zu einigen. Das ist mein Wunsch im Sinne der Passagiere und der gesamten Belegschaft.
Sollte noch weiter das Vertrauen der Passagiere geschädigt werden können bald alle Piloten ausgeflaggt werden. Dann hat sich Lufthansa von selbst erledigt. Wäre wirklich Schade!!

frosthorn
an alle, die

hier der Illusion erliegen, die Kunden, die Allgemeinheit oder sonstwer abstraktes profitiere von dieser Entscheidung. Die sogar finden, das Streikrecht gehöre abgeschafft.
Wie wäre es, wenn nächste Woche ein Konzern erklären würde, an die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall fühle man sich nicht mehr gebunden. Sie verursache immense Kosten. Die Kunden müssten über höhere Preise krankfeiernde Mitarbeiter finanzieren. Die Firma verliere dadurch an Wettbewerbsfähigkeit, weil es in BurkinaFaso schließlich auch keine Lohnfortzahlung gibt.
Und wenn dann die Arbeitnehmer gegen diese Unverschämtheit streiken wollten. Werden Euch dann endlich die Augen aufgehen? Wird Euch einfallen, dass Ihr auch schon mal krank gewesen seid? Oder werdet Ihr Euch so richtig freuen, dass ihr nicht mehr von unzeitgemäßen Gewerkschaften, die nur ihr Unternehmen ruinieren wollen, in Geiselhaft genommen und erpresst werden könnt?

Gast
Streik der Piloten

@Monster916, 13:55
Also ich bin weder Pilot noch Lokführer, deshalb maße ich mir nicht an über die Tätigkeiten Urteile abzugeben. Dennoch bin ich der Meinung dass auch Lokführer, mit der Verantwortung die sie haben, unterbezahlt sind.
Den Streik der Piloten kann ich nachvollziehen.
Was ich nicht nachvollziehen kann, sind Unternehmen und Gewerkschaften die nicht in der Lage sind einen für beide Seiten akzeptablen Abschluss zu finden. Im Fall des Bahn/Lokführerstreiks wurden z.B. seitens des Unternehmens Gewinneinbußen im dreistelligen Millionenbetrag in Kauf genommen.

Norge3
Der grandiosen Forderungen eine Grenze setzen!

Wenn ich die masslose Aussage des Cockpitsvorsitzenden mir noch vor Augen führe .. wir könne streiken einmal in der Woche ..denkt dieser Menge eigentlich auch an die anderen Angestelltem bei der Lufthansa .Nein der Megalomanie ein Ende setzen das ist eine richtige Entscheidung des hessischen Arbeitsgerichtes . Es ist nicht mehr normal , dass hier eine Berufsgruppe in einer Arte Manie Forderungen stellt die als grandios zu betrachten ist. Bleibt mit euren Forderungen am Boden , fliegen könnt ihr trotzdem.

Erzsalamander
14:07 von Gnom

Danke für die Info.

Hoffe nicht desto trotz auf einen späteren Artikel der TS, der detailliertere Infos über diese und andere Fragen, bezüglich des Streiks, gibt.

Ich bin bei 13:45 von @Gandhismus, dass es seltsam ist, dass Gerichte unterschiedlich entscheiden. Wirft kein gutes Licht auf die Justiz in diesem Land.

Dass die, die LH buchen, mit einem Streik rechnen müssen, ist schon länger bekannt. Wer das Risiko nicht eingehen will, macht es wie 13:46 von @Economist70. Und bucht anderswo. Das Personal in vielen anderen Airlines ist oft charmanter und bemühter als die LH Kabinen-Crew. Es ist also kein Verlust, nicht mit LH zu fliegen.

Helmut Baltrusch
@Gnom: Gründe für die Einstweilige Verfügung gegen VC

Dazu erklärte VC-Vorstand Wahl: "Das Gericht hat bemängelt, dass unser Streikziel - nämlich das Thema Übergangsversorgung - angeblich vorgeschoben wurde, und wir in Wahrheit für ein anderes Ziel streikten."

So ist es ja auch in der Tat. Der Pilotengewerkschaft Cockpit geht es -als Vertreterin von egoistischen Interessen einer privilegierten AN-Gruppe- in Wahrheit darum, bei strategischen Entscheidungen oder freiwilligen Leistungen, wie der Übergangsversorgung oder dem Low-Cost-Konzept, die mit Vorstands-Entscheidungskompetenz im Ermessen des Unternehmens liegen, ein Mitspracherecht zu bekommen.

Die Piloten wollen also bei unternehmerischen Entscheidungen mitwirken, ohne die Verantwortung dafür zu übernehmen. Das muss sich die LH bei allem guten Willen für eine einvernehmliche Regelung nicht gefallen lassen. Cockpit hat völlig überzogen und dafür nun die gerechte Quittung bekommen. Es ist klar, dass hier ein Missbrauch des Streikrechts durch VC zu Lasten der LH als AG vorliegt.

Defender411
Jetzt untergräbt die Justiz auch schon das Recht auf Streik, als

einziges mittel der Arbeitnehmer, ihre Rechte gegenüber den Arbeitgebern durchzusetzen. Wenn der Flugbetrieb für die Lufthansa so wichtig ist, warum gibt das Unternehmen nicht nach und beendet den drang Lohnsenkung und Gewinnmaximierung? Die Piloten haben vollkommen Recht zu streiken, denn es sollen frühere Abmachungen gebrochen werden!!! Armes Deutschland!
Das hessischen Arbeitsgericht sollte sich schämen. Ich beobachte, dass Sturheit der Arbeitgeber immer mehr Schule macht, weil es von Politik und jetzt auch von der Justiz belohnt wird. Schade das es in Deutschland kein Recht auf Generalstreik gibt...

Unabhaengiger
Endlich!

Dass eine kleine Gruppe von Personen einen heutzutage immens wichtigen Teil der Infrastruktur unseres Landes lahmlegt und neben den Ausfallkosten für den Arbeitgeber Folgekosten in astronomischer Höhe für die Gesamtwirtschaft generiert, kann einfach nicht sein. Ich selbst war nicht von dieser Vielzahl von Streiks betroffen, weil ich seit Beginn der Streikwelle, so weit es geht, die Lufthansa wie die Pest meide. Swiss, Austrian, und SAS bringen mich oftmals auch ans Ziel. In Frankreich haben die Kunden mit den Füssen abgestimmt, als die Piloten der Air France wiederholt zur Haupturlaubszeit streiken wollten, indem öffentlich dazu aufgerufen wurde, in der Zukunft bei anderen Airlines zu buchen. Wie schnell haben sich doch diese Piloten bei den Kunden der Air France entschuldigt. Diese Kunden sichern nämlich auch ihnen den Job, lassen sich aber nicht ewig missbrauchen. In Deutschland braucht es offenbar Gerichtsentscheidungen, um endlich Vernunft einkehren zu lassen.

Gast
Pilotengehalt

@Ab und zu, 14:46,

Danke für den Link.
In dem Artikel steht auch dass Piloten ihre Ausbildung zu einem guten Teil selbst finanzieren. Diese Kosten können je nach Flugschule zwischen 40 - 75Tsd Euro betragen. Die Lufthansa ist die einzige Airline die diese Kosten für die Dauer der Ausbildung trägt. Nach Dienstantritt zahlen die Piloten in Raten einen nicht unerheblichen Anteil (ca. 40 - 50 Tsd. Euro) zurück.
Mich würde jetzt interessieren ob Sie für ihre Ausbildung bezahlt?

Defender411
15:02 von Helmut Baltrusch

Die Piloten hatten, an anderer Stelle, auf Gehaltserhöhungen, zugunsten der Ruhestandsregelung, verzichtet, dann soll Lufthansa dafür auch nachzahlen. Das Einstreichen der Rückstellungen für die Ruhestandsregelung ist das Ziel des Lufthansa Vorstandes, sonst gar nichts. Das ist meine feste Überzeugung.

LHler
Klipp und klar

Das Gericht hat nicht Streiks verboten, weil es sich hier um Personenverkehr bzw Infrastruktur handelt. Das Gericht hat auch nicht das Streikrecht eingeschränkt. Das Gericht ist der Auffassung, dass es VC wesentlich um die Einflussnahme beim Wings-Konzept geht. Und das wäre rechtswidrig. Streiks sind nämlich auch an rechtliche Rahmenbedingungen geknüpft.

Lufthansa bietet an auch in Deutschland zu wachsen, aber nur wenn hier die Tarife entsprechend angepasst werden.

frosthorn
es ist schon ganz normal geworden

dass bei Grundrechten sofort von Missbrauch gesprochen wird, wenn jemand sie ausübt.
Arbeitnehmer missbrauchen das Streikrecht, um zu streiken. Asylsuchende missbrauchen das Asylrecht um Asyl zu bekommen.
Aus Tarifkampf wird Erpressung, Streikende mutieren zu Geiselnehmern. Die Arbeitgeber hingegen fechten als Helden der Freiheit und natürlich als Beschützer der Kunden unbeugsam gegen die geplante Zerstörung unserer Wirtschaft durch unersättliche Minderheiten, die zwar einerseits nichts gescheites arbeiten und damit überflüssig sind, aber andererseits ihre Machtposition schamlos ausnutzen.
In welchem Film bin ich eigentlich?

Defender411
Mich wundert, was für ein verschrobenes Rechtsempfinden das

hessische Amtsgericht, im Bezug auf das deutsche Streikrecht, hat.
Streiken nur,
...wenn der Arbeitgeber nichts dagegen hat?
...wenns keine Kosten verursacht?
...wenn niemand darunter leidet?
...wenn die Dividenden der Aktionäre nicht darunter leiden?
Ich bin mal gespannt, was für kalauer, als nächstes, aus deutschen Gerichtssälen kommen.

HierundDa
sorry aber das geht nicht

Ich bin Vielflieger , ich habe auch meine Probleme mit diesen Streiks.
Klar ist das Gehalt horent , aber kann einer von Ihnen so einen Flieger bedienen ?
Bei einer guten Airline ist es m.M nach wie bei einer Versicherung. Man weiß erst wie gut sie ist wenn was schief läuft. Ich habe die erfahrung gemacht das bei der LH gut reagiert wird bei Verspätungenen etc. Wenn ich da an die Airlines aus dem Mittleren Osten denke , naja . Klar der Service ist nice vielsprachig und Entertaiment (was ich das wichtigste, nach safety, auf Langstrecken empfinde ) ist meist besser als bei LH . Da spart die LH am Kunden ! Aber man darf auch nicht vergessen wie die Arabischen Airlines subventioniert werden. Emirates z.B tankt nicht mal in HH, daher die ER Maschinen . Sprit bekommen die zuhause (DXB) umsonst. Von Bruder zu Bruder. UND so langer der Vorstand der LH sich solche Boni gönnt solange verstehe ich die Piloten. Mal ganz abgesehen von der "Geiselhaft" am Kunden,mit der German Wings "masche" .

mc driver
Einstweilige Verfügung!

Für alle die sich über das "Urteil" aufregen. Es wurde eine einstweilige Verfügung erlassen kein Urteil, das ist ein sehr großer Unterschied.

TechGuru
Das Streikrecht wird hier nicht untergraben

1. Die Entscheidung zugunsten der LH wurde vom Landesarbeitsgericht Frankfurt getroffen. Das ist die Berufungsinstanz. Die LH hatte auf das Urteil der unteren Instanz gestern Berufung eingelegt.
2. Die Begründung des LAG ist: Die VC streikt aufgrund eines nicht tariflich zu regelnden Umstandes. Das ist rechtswidrig.
3. Die VC kann dagegen Berufung einlegen

Wieso gehen hier viele davon aus, das der AG zu Unrecht klagt, die Gewerkschaft aber immer Recht hat mit dem Streik? Das sollten Fachleute entscheiden und nicht Laien.

TechGuru

> warum gibt das Unternehmen nicht nach und beendet den drang Lohnsenkung und Gewinnmaximierung?

Weil die Forderungen nicht mehr erfüllt werden können, ohne das die LH in die Insolvenz rutscht.

> denn es sollen frühere Abmachungen gebrochen werden.
Nein. Hier wird nichts gebrochen. Bei Tarifverträgen handelt es sich um Verträge, die man ganz normal kündigen kann. Das hat die LH bei einigen V. getan. Bis zum Neuabschluss hält sie die Alt-Verträge aber ein. Das neue Angebot der LH lautet auch genau so, aber nur für Bestandspiloten.

Gast

Hier wird teils gemeint, man solle Airlines nicht kaputt machen. Also ich finde, es wird viel zu viel geflogen und da kann man ruhig die Airlines "kaputt machen".

David Kalac
Eigentlich müssten die ganzen Billigairlines bestreikt werden.

Ich habe gestern einen Bericht über die ganzen Billigairlines aus Pilotensicht gesehen.
Mich wundert es, dass nicht mehr Piloten gegen einen Berg fliegen.
Aber vielleicht kommt das ja noch. Eigentlich müssten die ganzen Billigairlines bestreikt werden.

LHler
Neiddiskussion

Klar, Carsten Spohr verdient 2.000.000 pro Jahr! Aber für seine Position, Vorstand in einem DAX-Unternehmen, ist das nun einmal vergleichsweise sehr wenig.

Und wenn jetzt irgendein "aber" kommt, ein Wayne Rooney verdient mehr als das 10-fache! Und ich 1/30 :-( von dem, also von Carsten Spohrs Gehalt.

LuigivonAnstand
Zeiten ändern sich.

Ich kann das streiken auf der einen Seite nachvollziehen, da sich Arbeitsbedingungen seit Jahren im Bereich der Aviation ins negative ändert, jedoch muss man auch mal sehen, dass es wohl wenige Jobs oder ggf. keine mehr gibt, die die Privilegien, wie die LH Piloten genießen dürfen.

Es ist ein harter Job und und Frührente mit 55 finde ich richtig, da es nicht nur um die Person, sondern auch um die Sicherheit geht. Jedoch können Piloten bei einem Gehalt von 180.000 Euro jährlich wohl selber eine Altersvorsorge betreiben bzw. mit einzahlen. Das macht schließlich auch jeder andere Arbeitnehmer heutzutage bzw. muss es. Zudem ist die Arbeit im Untertagebau oder sonstiger Industrie sicherlich genau so anstrengend und bringt auch oft viel Verantwortung mit sich.

Wie gesagt, Zeiten ändern sich, dass eine Betriebsrente ggf. wegen der aktuellen Zinssätze nicht mehr so möglich ist, sollte verständlich sein. Ich denke auch, dass die Piloten es herauszögern können, aber zudem nicht verhindern.

HierundDa
sorry, aber

[quote]Weil die Forderungen nicht mehr erfüllt werden können, ohne das die LH in die Insolvenz rutscht.[unquot]

das ist doch schlicht weg falsch.
Lesen Sie mal die "Gehälter" der Aufsichtsrat Gremien nach.
Alleine Herr Spohr , 2 Millionen € !
Womit ist das heutzutage gerechtfertigt ?
Andere um die 1 Millionen.
Wofür genau ?

Regos
15:31 von frosthorn

Brillant formuliert.
Gruß

DD1962

Ich denke das Gericht bewegt sich auf sehr dünnem Ein. In der Begründung steht das Wort auch. Soll nach meinem Verständnis heissen, das sehr wohl auch Gründe vorliegen die das Tarifrecht betreffen. Es wird interessant sein, wie die abschließende Bewertung ausfallen wird.

TechGuru
16:22 von HierundDa

Selbst wenn Hr. Spohr und sein gesamter Vorstand jetzt NULL bekommen würden: Das wären gerade mal 126 EUR pro Arbeitnehmer mehr im Jahr. Davon gesundet die Airline nun wahrlich nicht.
Es gibt einen Grund, warum die LH-Aktie in diesem Jahr wie in den letzten Jahren die schlechteste Performance im DAX hat. Das Unternehmen ist gemessen an seinem Umsatz einfach nicht mehr profitabel genug.

HierundDa
Volle Zustimmung!

Aber leider ist unsere Gesellschaft verkommen.
Höher weiter reicher, no matter what.
Und die Politik verkauft uns alle.
Aber nun auch die Richter? Na schönen Dank auch !

Helmut Baltrusch
@frosthorn: Missbrauch des Streikrechts durch VC

Ihre polemischen Einlassungen sind in keiner Weise erhellend oder weiterführend. Wenn die Pilotengewerkschaft zum 13. Mal für ihre Ziele beim Thema Übergangsversorgung streikt, obwohl sie kein Recht dazu hat, weil sie in Wirklichkeit in das Direktionsrecht des Vorstands der LH eingreifen will, dann ist das ein eklatanter Missbrauch des Streikrechts. Und dieser Sachverhalt, der jetzt zur Einstweiligen Verfügung mit Streikverbot von Cockpit führte, muss auch als solcher benannt werden.

Es kommt wahrscheinlich noch schlimmer für die Pilotengewerkschaft: Im Vorjahr streikte die elitäre Spartengewerkschaft für einen Tarifvertrag, der noch gar nicht gekündigt war. Auch das war rechtswidrig und führte jetzt zur Schadenersatzklage gegen VC über 60 Mio. Ist LH mit dieser Klage ebenfalls erfolgreich, ist das Ende von Cockpit eingeläutet. Diese kleine Spartengewerkschaft hat sich völlig übernommen und ist vergleichbar mit dem Streikgebaren der GdL; nur das die Bahn nicht klagte.

Abydos
das ist richterliche logik

zum einen duerfen wir lesen:

"Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass sich der Streik auch gegen das "Wings" genannte Sparprogramm der Fluglinie richte - und damit gegen ein tarifvertraglich nicht regelbares Ziel."

schon zwei saetze weiter aber lesen wir:

"Das Personal der "Wings"-Töchter soll nicht nach den Lufthansa-Tarifen bezahlt werden, sondern schlechter."

ganz eindeutig nicht tarifvertraglich regelbar. ich verstehe. danke liebe tagesschau. danke liebes hessisches landesarbeitsgericht.

willkommen in einem deutschland, in dem die profitinteressen eines vorstandes wichtiger sind als die interessen von arbeitnehmern.

danke!

und, hatte ich es eigentlich schon mal erwaehnt?

ICH LIEBE DEN KAPITALISMUS, DER IST SO UNSCHLAGBAR EHRLICH!

fwwdb
"Angebot" Lufthansa

Lieber LHler,

Lufthansa hat "angeboten", die Auslagerung von Arbeitsplätzen bis Ende 2015 (Heute ist der 09.09.2015) einzustellen...?!?!? Und das auch nur, weil man es schneller sowieso nicht auf die Reihe bekommt! Alles nur ein Spiel auf Zeit!

Es geht auch seitens der LH um viel mehr, als "nur" Gehalt und Übergangs- und Altersversorgung.... Das darf aber weder vor Gericht, noch aktuell von der VC wahrheitsgemäß benannt werden, da ja nun klar ist, was passiert, wenn man sich auch nur einen mm zu weit aus dem Fenster lehnt;-)

Lufthansa betreib massive Tarifflucht bei allen Beschäftigungsgruppen. Die Piloten sind die einzigen, die organisiert genug sind, um dagegen vor zugehen.
Bei LHT, LSG, dezentrale Bodenabfertigung in D usw. ist die LH schon viel zu weit gegangen...

FrequentFlyer
Gericht stoppt Streik

Eine gute Entscheidung des Gerichts. Vielleicht sollte die Lufthansa beim nächsten Streik die Piloten einfach mal aussperren. Das ist immerhin ein legales Kampfmittel der Arbeitgeber.

Paddelbootheizer
Nicht profitabel?

Vor nicht einmal einer Woche hat Herr Spohr verkündet, dass die LH den angestrebten bereinigten Gewinn (Ebit) in Höhe von 1,5 Milliarden (!!!) € komfortabel (!) erreichen wird und die konzerneigene Billig-Airline statt der angestrebten schwarzen Null ein zweistelliges Ergebnis, mithin >10 Mio.€, erreichen wird. Noch Fragen?

SydB
18:06 von Paddelbootheizer

"Vor nicht einmal einer Woche hat Herr Spohr verkündet, dass die LH den angestrebten bereinigten Gewinn (Ebit) in Höhe von 1,5 Milliarden (!!!) € komfortabel (!) erreichen wird und die konzerneigene Billig-Airline statt der angestrebten schwarzen Null ein zweistelliges Ergebnis, mithin >10 Mio.€, erreichen wird."

Mit Verlaub, für ein Unternehmen mit dieser Bilanzsumme wahrlich kein Spitzenergebnis.

frosthorn
Polemik, @H. Baltrusch?

Ich habe lediglich laut nachgedacht über einige interessante Veränderungen im deutschen Sprachgebrauch und in der Bewertung von Grundrechten. Was ist daran polemisch?
Ansonsten:
Bitte informieren Sie sich über die Begriffe. die Sie benutzen. Als Arbeitnehmervertreter weiß ich, was "Direktionsrecht" bedeutet., während Sie offenbar glauben, es stünde für "Die Direktion hat alle Rechte".
Direktionsrecht bedeutet z.B., dass der Arbeitgeber für einen Mitarbeiter andere Aufgaben, einen anderen Einsatzort oder veränderte Arbeitszeiten bestimmen kann. Das Absenken des Gehaltsniveaus oder die Schlechterstellung ganzer Teile der Belegschaft mit Hilfe windiger Tricks aus der Wirtschaftsrechtskiste gehört nicht zum Direktionsrecht. Nicht juristisch und schon gar nicht moralisch.

Paddelbootheizer
Kluge Richter?

Abgesehen davon, dass Sie das Streikrecht, daß sich aus §9 GG (!) herleitet, mit einem "Recht auf Erpressung" gleichsetzen - erklären Sie mir bitte, wie die Gewerkschaften die Interessen Ihrer Mitgleider im "Ernstfall" durchsetzen sollen. Und welche Privilegien? Würden Sie einen Zug für 7,50 Stundenlohn fahren? Das hat die Gwerkschaft Transnet (als Interessenvertreter der von Ihnen zitierten großen Gruppen) unter Führung von Norbert Hansen mit der DB vereinbart hat. Das konnte die GDL rückgängig machen. Ist schon ein paar Jahre her. Besagter Norbert Hansen wechselte dann, oh Wunder, als Arbeitsvorstand in den Vorstand der DB und erhöhte sein Gewerkschaftsgehalt von ca. 96 T€ auf ein Vorstandsgehalt von über 550 T€. Und die Piloten? Die haben für Ihre Tarife gekämpft. Was würden Sie sagen, wenn man Ihnen die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall streichen würde? Der Skandal sind nicht die Gehälter der LH-Jockeys sondern dass Einstiegsgehalt eines First Officer bei Ryanair von 25 T€/Jahr!!!

LHler
Natürlich reizt Lufthansa die Möglichkeiten aus

Lieber fwwdb,

wir von LH operieren international und wollen/müssen international produzieren. Mercedes produziert auch in China.

Die Stationen sind zu teuer, weil CheckIn heute von Leuten mit geringer Qualifikation in Abfertigungsgesellschaften gemacht wird. Das ist natürlich richtig bitter da für das Personal von LH. LSG hat ähnliche Probleme.

Aber richtig investieren können wir halt nur, wenn wir Gewinn machen (Umsatzrendite, nicht der absolute operative Gewinn ist die Maßzahl).

Ich arbeite selber in einem Bereich, wo 70% nicht nach Tarifvertrag bezahlt werden. Und viele von denen wollen gar keinen Tarifvertrag, weil sie meinen als Berater da eingeschränkt zu werden, die sehen sich als etwas Besseres . "Tarifflucht" muss nicht schlecht sein.

Ich persönlich - und nicht nur ich - halte VC bzw. deren Politik und Verhalten für das Riesenproblem der im Konkurrenzdruck stehenden Lufthansa.

Jeder bei uns sollte das verdienen, was er auch in vergleichbaren Unternehmen verdienen könnte.

Paddelbootheizer
Ja und?

Die Tabelle ist durchaus aufschlußreich. Aber Sie lesen diese nicht richtig. Der Skandal sind doch nich die Gehälter der LH-Captains, sondern z.B. das Einstiegsgehalt eines First Officer bei Ryanair, der für 25 T€/Jahr (!) ihre Maschine steuert. Davon geht evtl. noch die Rückzahlung für die Ausbildung ab. Oder würden Sie 20-30 Jahre für das gleiche Gehalt arbeiten - wie bei der vielgelobten Emirates? Btw, das Gehalt bei Emirates ist steuerfrei. Wo sind die großen Asiaten? Die fehlen - Absicht? Naja, da sind nach dem Ausbau der Flotten Piloten Mangelware und es werden Gehälter über 200 TUSD gezahlt. LH zahlt die Gehälter doch nicht aus Nächstenliebe und bei angestrebten bereinigtem Gewinn (Ebit) von 1,5 Mrd. € sollte das auch kein Problem sein. Die Billig-Tochter macht entgegen den Erwartungen auch Gewinn. Also: Wo ist das Problem? Oder würden Sie dem Metaller am Band von Audi auch eine Lohnerhöhung mit dem Hinweis verweigern, dass in Györ oder Bratislava nur die Hälfte gezahlt wird?

Coachcoach
Verfassung in Gefahr

Die Angriffe auf das Streikrecht nehmen zu. Die freie Vereinigung von Tarifparteien darf nicht eingeschränkt werden, ebensowenig wie die Sicherung von Arbeisplätzen durch Streik.

Paddelbootheizer
18:42 von SydB

Das ist richtig, aber mit Verlaub, ich habe nicht von einem Spitzenergebnis gesprochen. Nur sollte man bei dieser Prognose nicht unbedingt an den Personalkosten drehen müssen - meine Meinung. Die Unternehmensseite wird das sicher anders sehen. Deren Interesse ist schließlich Gewinnsteigerung im Sinne der Aktionäre. Aber bitte gleiches Recht für alle. Auch VC will das Meiste/Beste für seine Mitglieder erreichen. Wofür sind Gewerkschaften sonst da?
Btw, wir sollten genau hinhören. LH reklamiert für sich, dass sie infolge der Niedrigzinsen am Kapitalmarkt die betriebliche Altersvorsoge nicht stemmen kann/will. Ach so. Das hat jetzt mit dem Thema weniger zu tun, aber die Frage darf gestattet sein: Was ist dann eigentlich mit der viel gelobten privaten Altersvorsorge?