Brennende Barrikaden vor einem Trecker in Brüssel

Ihre Meinung zu 500 Millionen Euro Soforthilfe für wütende Bauern

Die Milchbauern sind sauer: Weil sinkende Preise ihre Existenz gefährden, protestierten sie in Brüssel. Einige von ihnen errichteten brennende Barrikaden, die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Die EU-Kommission sagte den Bauern nun 500 Millionen Euro Hilfe zu.

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18 Kommentare

Kommentare

Parteibuchgesteuert

Spannend ist hierbei die Frage , warum werden dann andere Milchprodukte wie Joghurt nicht billiger ???
Entweder mauert die Industrie oder die Handelsketten .

GeMe
Wenn unsere Firma ihre Dienstleistung zu teuer anbietet,

dann kauft niemand bei uns und wir gehen pleite.

Wenn ein Automobilkonzern mehr Autos baut als verkauft werden können, dann bleiben die Autos stehen und der Konzern muss sich gesundschrumpfen oder er geht pleite.

Wenn mehr Milch produziert wird als verkauft werden kann, dann fällt der Milchpreis und die Bauern, die zu dem Preis nicht kostendeckend produzieren können, gehen pleite.

Vielleicht sollte einfach nur jemand der 1 Semester BWL studiert hat, den Landwirten erklären wie Marktwirtschaft funktioniert.

In der EU fließen jährlich nahezu 100 Milliarden Euro in die Subventionierung von ca. 8 Mio landwirtschaftlichen Betrieben, ca. 60% aus dem EU-Haushalt, der Rest aus Subventionen der einzelnen Staaten an ihre Landwirte. (Quelle: Die Zeit, "Teurer Fraß")

Wieviel wollen die Bauern eigentlich noch vom Steuerzahler?

Warum regt sich niemand über diese Geldverschwendung so sehr auf wie man sich über ein paar Milliarden aufregt, die uns die Flüchtlinge kosten?

Airfurz One
Geld für brennende Barrikaden

Wenn wütende Bauern Barrikaden errichten und Feuer legen, werden sie mit 500 Millionen Euro belohnt. Wenn Occupy, oder G7-Gegner oder Globalisierungsgegener so etwas machen, rückt die geballte Staatsmacht an. Aber lassen wir das, wir begeben und sonst noch auf das weite Feld der europäischen Doppelmoral.

Gast

Ich versuche mir gerade vorzustellen was passieren würde, wenn Milchbauern an der Börse spekulieren würden. Dann würden sie ebenfalls auf die Straße gehen, wenn sie sich auch dort verzocken. Die Landwirtschaft ist ein Kasino mit Gewinngarantie und daran soll sich nichts ändern.

Andy-68

Auch hier zahlt man lieber, als eine Struktur zu schaffen. (Die Struktur hätte die längere Tragweite...)

Aber scheinbar sind die EU-Verträge ganz toll vereinbart. Mal sehen, was die Milchbauern zu TTIP sagen und wie ihnen dann ggf. geholfen wird.

Binfort

SO funktioniert Geiz ist Geil. Ihr freut euch über billige Milch, und da ihr nur bis zum Kassenbon denkt, kriegt ihr gar nicht mit, wie man euch hintenrum das Geld für die Schadenbeseitigung eures Geizens aus der Tasche zieht. Hier sind es mal 500 Millionen, woanders Milliarden für Arbeitslose und Niedriglöhner. Das ist auch der Grund, warum ihr trotz allen Geizens nicht mehr über habt als vorher.

Atlantik
na super...

... Kriminelle begehen Landfriedensbruch und werden dafür auch noch belohnt. Der größte Einzelposten der EU sind die Agrarsubventionen. Es wird allerhöchste Zeit, dass dies endlich radikal zusammengestrichen wird und die Bauern kapieren, dass es so etwas wie einen Markt gibt. Keine Agrar-Subventionen mehr!

Lutz Jüncke
Traumtänzer

Das Angebot ist höher als die Nachfrage und deshalb passt der Preis nicht mehr."

Das sind Mechanismen, die als bekannt vorausgesetzt werden dürften.

Das sieht die Grünen-Europaabgeordnete Maria Heubuch anders:
Die grüne Abgeordnete plädiert deshalb für eine Abkehr vom freien Markt.

Wir träumen uns die Realität schön?
Das ist närrisch.

Wer bitte wählt solche Narren?
Das ist nicht pejorativ gemeint.

rossundreiter
Liebe Bauern...

... so so, die Produktion liegt also über der Nachfrage. Und diese fehlende Nachfrage soll der Staat auffangen.

Wie wäre es, wenn sich einige von Euch einen neuen Job suchen?

Ein Bekannter von mir hat in den 80ern vegetarische Würstchen im Fussballstadion angeboten. Dessen "fehlende Nachfrage" hat den Staat auch nicht interessiert, der musste auch was anderes versuchen. Das ist ja der Witz an unserem Wirtschaftssystem.

Dummk0pf
Marktbereinigung lautet das Zauberwort.

Was in der Industrie seit Jahrzehnten normal ist, wäre auch in der Landwirtschaft fällig.

realist999
wie interessant

Selbstständige Unternehmer, die Fehlinvestitionen getätigt haben und dann in Brüssel ein paar Eier werfen, werden mit 500 Mio € gefüttert. Geld scheint in der EU ja überhaupt keine Rolle mehr zu spielen, man druckt es einfach und zerstört weiter massiv Milliarden von Spar- und Rentenguthaben.
Es wird Zeit, daß deutsche Sparer und Rentner nach Brüssel ziehen. Ob die dann nur mit Eiern werfen ist zweifelhaft.

Erich Kästner
Kann ich auch Geld geschenkt haben?

So ein Unsinn. Bauern gehen einem Beruf nach wie jeder andere Mensch. Und wie in jedem anderen Beruf kann man auch pleite gehen, wenn man nicht auf den Markt hört! Wo ein Überangebot ist, da muss man nicht noch mehr Ware produzieren!

Warum bekommen die Bauern 500 Millionen € geschenkt? Das ist m.E. überhaupt nicht zu rechtfertigen! Bekommen Handwerker oder Kellner etwa solche Summen von der EU, wenn sie niedrige Löhne haben? Nein. Warum diese Extrawurst für die Bauern? Das ist nichts als Subventionierung. Und wieso soll man etwas subventionieren, was im Überangebot vorhanden ist? Das liefert völlig falsche Anreize.

Laurisch-Karsten
@Binfort

"Am 07. September 2015 um 19:37 von Binfort
SO funktioniert Geiz ist
SO funktioniert Geiz ist Geil. Ihr freut euch über billige Milch, und da ihr nur bis zum Kassenbon denkt, kriegt ihr gar nicht mit, wie man euch hintenrum das Geld für die Schadenbeseitigung eures Geizens aus der Tasche zieht. Hier sind es mal 500 Millionen, woanders Milliarden für Arbeitslose und Niedriglöhner. Das ist auch der Grund, warum ihr trotz allen Geizens nicht mehr über habt als vorher."

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So kurz und knapp kann die Funktionsweise des Kapitalismus erklärt werden. Danke. Es wird Zeit dass sich das ändert.

Account gelöscht

Es verwundert mich, daß die Bauern einen gemeinsamen Protest - auch noch international ! - in Brüssel auf die Beine gestellt haben. Man sagt hier in unserer Gegend: Wenn man drei Bauern unter einen Hut bringen will , muß man zwei davon erschießen ! Offenbar ist die Not groß, denn sonst machen die keine Demonstrationen - wie denn auch ? bei sieben-Tage-Woche und täglich zweimal die Kühe melken. Es gibt natürlich Landwirte, die keine Sorgen haben - doch sehr vielen geht es schlecht und d i e s e verdienen unser Mitgefühl und Unterstützung. Ich wohne auf dem Lande und habe viele Betriebsaufgaben gesehen: Es ist immer ein Drama, wenn ein Hof, der über X Generationen eine Familie ernährt hat , nicht mehr mithalten kann und "dichtmacht". Eine geringe Überproduktion an Grundnahrungsmitteln ist wünschenswert, denn Mißernten kommen vor und Hunger tut weh ( aber wer weiß das noch ?)

joregy57

Kein Erwachsener benötigt Milch
Milch ist für Kälber bestimmt. Dafür ist sie da!
Der Mensch, ist das einzige Wesen auf unserem Planeten, der eine artfremde Milch trinkt ! Und davon wird man auf Dauer krank.
zudem wäre es ökologisch besser für die Bauern ihre Überproduktionen dieser " Milch " abzubauen. Sie überdüngen mit ihre extrem anfallenden Gülle das Land . Damit werden Umwelt , Flüsse und Seen durch Phosphatanreicherung schwer belastet.
Algenbildung mit Sauerstoffentzug für die Gewässer sind nur direkte Folgen.
Zudem erzeugt der Methanausstoß aus den Ärschen der Rinder unsere Atmosphäre schwer!
Es wäre besser wenn die Bauern nun auch endlich erkennen würden , daß der Mensch keine Kuhmilch zum Leben braucht.
Ziegenmilch, wie sie unsere Vorfahren erzeugt haben ist wesentlich gesünder und besser für unseren Organismus.
Das sind belegte Fakten und fest integriert in unserer Evolutionsgeschichte.
Nur kann Kuhmilch heute viel massenhafter erzeugt werden, wie Ziegenmilch.

mhsh

Es sind die Subventionen die alles zerstören.
Sie setzten die Markwirtschaft ausser Kraft.
Da brauche man nicht studieren.

mhsh
Kein Kasino

Die Landwirtschaft ist kein Kasino,sie ist tägliche verantwortungsvolle Arbeit. Mit Arbeitszeit wo mancher nie aufstehen würde.

rossundreiter
@pipilampumpf, 01:56

"Und wenn die Landwirte pleite gehen, haben Sie und ich nichts mehr zu nagen"

So ein Quatsch, Pipi.

Eine dreiköpfige Familie hat auch keine neun Toiletten. Eine reicht.

Die Nachfrage bestimmt das Angebot. BWL, Erstes Semester.