Der Suezkanal, eine der wichtigsten Wasserstraßen, führt durch die ägyptische Wüste und verbindet das Rote Meer mit dem Mittelmeer. Für den ägyptischen Staat ist er eine wichtige Einnahmequelle. Nun wurde der Kanal ausgebaut. Von Siv-Brit Kühl.
"Bei den ökologischen Folgen wird immer wieder nur auf die Einschleppung von Fremdarten in die angrenzenden Meere hingewiesen.
Wie aber sieht es nun damit und in anderer Hinsicht aus, etwa in den Folgen für das Grundwasser (Versalzung) oder wegen der Schadstoffe aus dem Schiffsdiesel?"
Die Natur kennt keine "Fremdarten". Die Meere haben außerdem ohnehin eine Verbindung.
Und was glauben Sie, wo wird mehr Schiffsdiesel gebraucht, bei der Route um das Kap der Guten Hoffnung oder bei der Durchfahrt durch den Suez-Kanal?
Aufgrund der immer noch recht unsicheren Lage hat sich der Tourismus in Ägypten immer noch nicht erholt bzw. muss sogar immer wieder Rückschläge einstecken. Da ist es schon sinnvoll, dass Ägypten einen weiteren Devisenbringer hat, der ziemlich sichere Einnahmen bringt. Allerdings muss Ägypten natürlich auch hier aufpassen, dass sich keine Terroristen am Kanal zu schaffen machen.
Wichtig ist nun allerdings, dass Ägypten endlich mal eine bessere Infrastruktur aufbaut, insbes. im Bildungs- und Gesundheitswesen. Dann kann es die Regierung Al-Sisi sogar schaffen, die Bevölkerung auf ihre Seite zu bringen. Die Muslimbrüder hatten ja nur deshalb so viel Rückhalt und Wählerstimmen, weil diese jahrzehntelang praktisch den gesamten sozialen Sektor abgedeckt haben, den der Staat sträflich vernachlässigt hatte.
Also, es gibt noch viel zu tun. Hoffen wir, dass aus Ägypten noch ein lebenswertes Land wird, egal, ob mit oder ohne demokratische Strukturen.
Eine Verbreiterung und Modernisierung war dringend nötig. Und dies in so kurze Zeit. Jeder hat sein Vorteil - viel mehr Devisen für Ägypten - unterm Strich weniger Kosten für die Schiffahrt - mehr Sicherheit - mehr Arbeitsplätze und der internationale Stellenwert von Ägypten ist deutlich gestiegen.
Natürlich ist es im >Interesse eines Ägyptens, dessen gesellschaftlicher Pfeiler das Militär ist, nicht nur weiter in der Gesellschaft verankert zu sein, sondern auch Zufriedenheit weit zu verbreiten.
Und so sehr ich Nationalismus verabscheue, aber die zelebrierte Vaterlandsliebe gerade der ägyptischen Militärs rührt daher, dass eben das gesamte Volk in irgendeiner Weise mit dem Militär verbunden ist. Will heißen, über das Militär herrscht eine Art Sozialisierung - immerhin haben die ursprünglichen Bürgerprotestler - sich gefreut, als mit Sisi wieder das Militär das Heft in die Hand genommen hat. Moursi, der Ersatzbankspräsident (er war nur Not-Kandidat der Muslimbrüder, da der eigentliche nicht zur Wahl zugelassen wurde aus formalen Gründen) war nur Statt halter für den Marsch durch die Institutionen - da aber das Militär nicht Muslimbruderdurchsetzt war, hatten sie doch nicht den richtigen Hebel. Zum Glück.
Seit Nasser hat das Volk eine Bildungsrevolution erfahren-
>>Und wie ich bereits weiter oben schrieb - Verbesserungen der Bildung und des Gesundheitswesen liegt nicht im dringlichsten Interesse Herrn Sisis. Man muss die Leute dumm halten.<<
Was Hr. Sisi (er schreibt sich übrigens ohne "S" am Schluss) mit dem Geld macht oder nicht, ob er es in Bildung oder Rüstung steckt, das wissen sie so wenig wie ich. Aber im Unterschied zu ihnen gebe ich das zu und erfinde keine Szenarien.
Gute Leistung der Ägypter nur ware echt nicht schlecht wenn die Wirtschaft besser laufen wuerde dann rechnet es sich viel besser. Doch leider gegenwaertig zeigt der Baltic Dry Index einen dramatischen Rueckgang der weltweiten Transporte an.
Quelle:
https://en.wikipedia.org/wiki/Baltic_Dry_Index
Ägypten und die Ägypter haben eine Riesenleistung erbracht, in Deutschland wäre bei den Planungen die Erweiterung wahrscheinlich 2030 noch nicht ansatzweise fertiggestellt.
Mit den Einschätzungen der "Experten", es sind auch dieselben Fachleute, die Renditeerwartungen in unrealistische Bereiche schrauben und hinterher wollen sie einen Zusammenbruch bereits früh erahnt haben.
Ich wünsche Ägypten viel Erfolg mit dieser Infrastrukturmaßnahme. Ich bin der Ansicht, dass auch weiterhin große Handelsmengen und demzufolge viele Schiffe aus Fernost Richtung Westeuropa schippern werden.
Durch Anleihen konnte sich das ägyptische Volk an der Finanzierung des riesigen Suez-Kanal-Projektes beteiligen und siehe da, die gesamten Kosten werden durch diese Volksanleihe gedeckt.
Bei einer Rendite von 12% ist das für die Menschen im Lande eine runde Sache. Durch den internationalen Schiffsverkehr wird die Rendite sicherlich problemlos erwirtschaftet. Für meine Begriffe ein gelungenes Modell.