Ihre Meinung zu Schäuble fordert "richtige Balance" für EU-Kommission
Finanzminister Schäuble fordert, die Kompetenzen der EU-Kommission zu beschränken, schrieb die "FAZ". Sein Ministerium präzisierte nun: Ihm gehe es nicht um eine Entmachtung, die Kommission solle die richtige Balance zwischen ihrer politischen Funktion und der Rolle als Vertragshüterin wahren.
Bislang war die EU-Kommission eine Behörde, also eine an den Regeln, die andere machen, gebundene Verwaltung. Jetzt will die EU-Kommission unter Juncker zu einer EU-Regierung werden und politisch agieren. Hierzu muss es erst eine völlige demokratische Legitimation durch das EU-Parlament geben - davon sind wir noch weit entfernt. Aber zugleich muss dann die EU-Regierung auch die Verwaltung aus den Händen geben. Insbesondere diejenigen Teile, die über die Einhaltung der Vorschriften wachen, müssen frei von politischer Einflussnahme bleiben. Daher bedeutet auch eine Zuwachs an politischer Rolle automatisch den Verzicht auf bestimmte bisherige Verwaltungskompetenzen. Da hat Schäuble völlig recht. Juncker möchte gerne eine EU-Superregierung, mit geringer demokratischer Kontrolle und möglichst vollem Einfluss auf die Verwaltung. Im Fall von Griechenland wurde von der EU-Verwaltung und EZB EU-Recht über die Grenzen des Erträglichen hinaus gebeugt. Das darf nicht so bleiben.