Herero in Namibia

Ihre Meinung zu Lammert nennt Massaker an Herero von 1904 "Völkermord"

Bisher hat sich die Bundesregierung strikt geweigert, den Völkermord deutscher Kolonialisten an den Herero 1904 als solchen anzuerkennen. Nun hat Bundestagspräsident Lammert erstmals das Wort gebraucht.

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51 Kommentare

Kommentare

spom
Respekt Herr Lammert

Bei anderen sind wir immer sehr schnell mit einer Verurteilung.

Doch wenn es um unsere eigenen Schandtaten geht, wird es zu oft ruhig.

metrobaer
Es wurde Zeit

Gut, man ist spät dran mit 111-jähriger Verspätung, wichtiger ist es als Bundesregierung mit den Fingern auf andere zu zeigen ... aber besser spät als nie. Mutig, richtig, überfällig.

tiberius gracchus

Die Begründung die uno hätte erst 1948 den Tatbestand des Völkermordes eingeführt und davor liegende Taten zählten demnach rechtlich nicht dazu ist schon sehr abenteuerlich. Wann war noch mal der Genozid an Juden, Sinti und Roma etc? Wenn man glaubwürdig sein will muß man sich seiner geschichtlichen Verantwortung stellen. Unsere Eltern, Großeltern, Urgroßeltern etc. haben damals profitiert, die heutigen Generationen haben geerbt. Ob finanziell oder verantwortlich.

menschenskind001
na endlich!

Schluss mit dieser offensichtlichen Doppelmoral! Für den Völkermord damals muss Deutschland mit allen Folgen grade stehen, wenn es noch in humanitären Fragen glaubhaft mitreden möchte. Wir haben das Geld und wir wissen, wie man damit umgehen müsste. Jedenfalls sollte es eine Gedenkstätte und ein Dokumentationszentrum geben, die diesen Völkermord in seiner ganzen Härte aufzeigt und vergegenwärtigt.
Nebenbei: Ich bin sehr enttäuscht, dass die Roten und die Grünen diesen Schritt nicht vollzogen haben. Sie sollten sich zutiefst schämen! Dafür gibt es eigentlich keine Entschuldigung, wenn sie sich nicht selber entschuldigen, wie sie das in Bezug auf Pädophilie gemacht haben.

Gast
gibt es...

denn jetzt auch eine Entschädigung für die Nachkommen der Opfer???

Rheinblick
Historische Verantwortung im Jetzt nutzen

Man sollte das Wissen um viele, von europäischen Nationen in dieser Zeit (Kolonialisierung)begangenen Völkermorden intensiv nutzen, um das derzeitige Völkermorden weltweit schnellstens zu beenden. Dies sollte Aufgabe der Politik sein und besonders von Leuten wie Herrn Lammert. Es reicht nicht, jetzigen Deutschen immer ständig eine historische Verantwortung und Schuld einreden zu wollen für Dinge, die (beim besten Willen) nicht mehr zu ändern sind.
Herr Lammert sollte in seinem Amt heutige Missstände anprangern mit Bezug auf das historische Wissen um Machtmißbrauch (im politischen Amt) und Völkermorde.

Gast

Bundestagspräsident Lammert hat mehr schneid als Gauck, Merkel und co., die sofort versuchten auf die Osmanen abzulenken mit erstem Völkermord im letzen Jahrhundert...
Respekt!

Dennis K.
Gute Entscheidung!

Altes Unrecht darf nicht unter den Tisch gekehrt werden - das machen leider viel zu viele Staaten. Es ist daher erfreulich, wenn Deutschland hier eine vorbildliche Rolle einnimmt und die eigenen Schandtaten der Vergangenheit einräumt und so verdeutlicht, dass man sie verurteilt.

Daran sollten sich auch die Amerikaner ein Vorbild nehmen - zwar hat Obama 2009 ein Dokument unterzeichnet, in dem er sich im Namen aller Amerikaner für das allgemeine Unrecht gegenüber den Ureinwohnern entschuldigt, aber anerkennen, dass es Völkermorde, ethnische Säuberungen oder wie man heute sagen würde "Terrorismus mit Bio-Waffen" gab, tun die Amerikaner weiterhin nicht. Und das ist überfällig.

Und wenn unsere von der Bildzeitung verblendete Bevölkerung wieder rumjammert, dass wir "zu viel Geld an Afrika zahlen" würden und "diese ganzen Wirtschaftsflüchtlinge in Europa nichts zu suchen" hätten sollten wir uns stets bewusst sein, dass unser Handeln eine große Mitverantwortung für die Zustände dort hatte...

Corvus_Salix

Was ist so schlimm daran sich zu Entschuldigung und den Hinterblieben Geld zu geben.
Fehler einzusehen sehe ich eher als Stärke und nicht als Schwäche.

Gast

Höchste Zeit und Peinlichkeit das Verbrechen als das anzuerkennen was es war. Und analog zu den Juden, wo Deutschland noch heute direkt und indirekt Leistungen erbringt, wäre es Zeit hier, das Gleiche zu tun. Und das Beste wäre für die Zukunft in Namibia zu helfen- eine von Deutschland finanzierte Top Uni, Berufsausbildungszentren für Facharbeiterberufe nach deutschen Standard und auch deutsche Schulen könnten solche Hilfen sein.

Gast
Wie bereits zum Armeniervölkermord..

beziehungswiese der Debatte geschrieben.. es wird höchste Zeit, dass wir den Herero- und Nama- Völkermord endlich als solchen anerkennen und entsprechend für Entschädigung sorgen.

Aber so lange einige Abgerdnete weiterhin der Meinung sind, dass es vor der entsprechenden UN Resolution keine Völkermorde gab - und von diesen Geschichtsverweigerern gibt es genug im Parlament! - bleibt auch dieses Kapitel Deutschlands weiter im Dunkeln.

Eurokommunist

Ich möchte mich erstmal bei allen Kommentatoren bedanken, die sich persönlich zu Lammerts Zugabe bekennen. Jede Kolonialmacht hat unvorstellbar grausame Verbrechen zu verantworten, Deutschland hat in Relation zur Fläche seiner Kolonien mit am stärksten "rumgeholzt". Ja, Deutschland hat schreckliche Völkermorde in Afrika begangen. Nun sollten sich auch Belgien, GB, Frankreich etc ein Vorbild an Lammert nehmen!

Gast
@Dennis K.

"Altes Unrecht darf nicht unter den Tisch gekehrt werden - das machen leider viel zu viele Staaten. Es ist daher erfreulich, wenn Deutschland hier eine vorbildliche Rolle einnimmt und die eigenen Schandtaten der Vergangenheit einräumt und so verdeutlicht, dass man sie verurteilt..."

noch hat deutschland, wie sie das nennen, die taten geleugnet, es war nur lammert der das ganze beim namen nannte...
also nix mit vorbildlicher rolle, ganz im gegenteil...

Chilled Chili
Worte des Deutschen Generals:

Zitat aus Wikipedia:
„Gewalt mit krassem Terrorismus und selbst mit Grausamkeit auszuüben, war und ist meine Politik. Ich vernichte die aufständischen Stämme in Strömen von Blut und Strömen von Geld. Nur auf dieser Aussaat kann etwas Neues entstehen.“
– Lothar von Trotha - Kommandeur der Deutschen Truppen in Ostafrika
WAS IST ES SONST ALS VÖLKERMORD???

Heinz Albers
Endlich

Über hundert Jahre mussten vergehen! In der Zwischenzeit hatten es unsere Politiker, allen voran Gauck, nicht versäumt, mit dem Finger auf andere Staaten zu zeigen. Dabei waren wir genau so in Schuld verstrickt.

Nun wird es Zeit, sich dem Volk der Herero reumütig zu zeigen und ihm zu helfen.

guipago
Herr Lammert, ...

... vielen Dank! Sie zeigen (wie beim Al-Sisi-Besuch), dass Menschenrechte nicht nur leere Floskeln sind.

mhsh

Das Bundesverfassungsgericht hat in ständiger Rechtsprechung festgestellt, dass das Völkerrechtssubjekt "Deutsches Reich" nicht untergegangen und die Bundesrepublik Deutschland nicht sein Rechtsnachfolger, sondern mit ihm als Völkerrechtssubjekt identisch ist.

Daher auch verantwortlich für diese Tat.
Ähnlich der Türkei/Osmanische Reich-Armenien

dirk_kf
Von Grobritannien angezettelt

Das war der Herero-Aufstand, unter britischen Täuschungsmanövern, um Namibia zu erobern. Einzelheiten zeigen die Geschichtsbücher. Und die Engländer waren überhaupt als Kolonialmacht weit heftiger, und das weit länger, denken aber gar nicht daran, sich zu entschuldigen. Weil sie selber nicht fremd besetzt sind, so wie wir von ihnen.

Gast
Vergangenheit...

Es scheint unser Hobby zu werden, sich immer mal wieder ein bisschen Asche aufs Haupt streuen, ohne Not und ohne dass es irgendwem (auch nicht den heutigen Nach-Nachkommen der Hereo und Hottentotten) nutzt.
Ich halte es grundsätzlich für problematisch, Vorgänge der Vergangenheit mit den Moralmaßstäben von heute zu messen. Das gilt für die Kolonialzeit genauso wie fürs Mittelalter und die Antike. Oder sollte sich demnächst noch jemand finden, der sich im Namen Italiens für den Völkermord der Römer an den Karthagern oder der Spanier an den Azteken entschuldigt?
Außerdem: Wer weiß wie man in ein paar hundert Jahren die politischen und militärischen Entscheidungen der westlichen Demokratien von heute beurteilt? Vielleicht entschuldigt sich dann jemand für Afghanistan? Oder dafür, dass wir mal Tiere geschlachtet und gegessen haben? Oder dafür, dass wir den IS hätten bekämpfen können und es nicht wirklich getan haben? (Siehe Srebrenica)Wer weiß...

Pragmatik
Herero Völkermord

allgemein dazu:
wo ist rückwärts gerechnet eigentlich die historische "Zeitgrenze" um Verbrechen einzugestehen und wieder gut zu machen ?
Liegt sie bei 100, 200, 500 Jahren oder ewig zurück ? Wann ist "Schluss" mit alten Schuldigkeiten ?

Gast
Pragmatik

Wenn es aufgearbeitet ist.

Hier wurde noch nicht mal der Versuch unternommen.

Gast
Pragmatik

und bei nicht mal 150 Jahren also weniger als 3 Generationen erübrigt sich diese Frage eigentlich ohnehin

Gast
Theconservative

"auch nicht den heutigen Nach-Nachkommen der Hereo und Hottentotten) nutzt."

Ähm, genau das ist der Punkt. Der Nutzen ist zu definieren.

"Ich halte es grundsätzlich für problematisch, Vorgänge der Vergangenheit mit den Moralmaßstäben von heute zu messen."

Nur reden wir von weniger als 3 Generationen.

"Namen Italiens für den Völkermord der Römer"

Italien ist nicht der Rechtsnachvolger oder sogar dasselbe Rechtssubjekt.
Sie begeben sich da übrigens gerade aufs Glatteis. Stichwort: Heiliges römisches Reich dt. Nation...

"Vielleicht entschuldigt sich dann jemand für Afghanistan?"
Wäre zu hoffen und nicht erst in 100 Jahren. Nur dafür muss man Fehler erkennen analysieren und...
Ach vergessen Sie es. Da ist Hopfen und Malz...

Gast
Pragmatik

Dann aber bitte auch keine psoitiv Beispiele mehr. Verzichten wir doch einfach ganz auf Geschichte.

Gast
dirk_kf

"Und die Engländer waren überhaupt als Kolonialmacht weit heftiger"

Na dann ist ja alles gut.
Wir verurteilen auch keine Mörder weil es ja auch Doppelt- und Dreifachmörder gibt...

Übrigens schlechtes Beispiel. Wenn dann sollten sie Belgien bemühen. Aber wer sein Geschichtswissen mit derlei abstrusen Behauptungen "britischen Täuschungsmanövern" zu belegen sucht...
naja

Gast
@ zammy: Fehlinterpretation...

"Vielleicht entschuldigt sich dann jemand für Afghanistan?"
Wäre zu hoffen und nicht erst in 100 Jahren. Nur dafür muss man Fehler erkennen analysieren und...
Ach vergessen Sie es. Da ist Hopfen und Malz...

Ich meinte mit "für Afghanistan entschuldigen" nicht die Tatsache, dass wir hingegangen sind. Sondern dafür, dass wir es nicht zu Ende gebracht haben.

Kurt von Hammerstein
Zu diesem Thema...

...Generalfeldmarschall Alfred von Schlieffen:

„Der entbrannte Rassenkampf ist nur durch die Vernichtung einer Partei abzuschließen.“

Das sagte der in Verteidigung der Trotha'schen Massaker. Noch Fragen, ob das ein Völkermord war?

Benny
Erster Völkermord des 20. Jahrhunderts

Wo sind die Gaukler und Doppelmoralisten?

Ist das nicht wieder typisch für uns, dass wir die Taten anderer Staaten höher einstufen als unsere eigenen??

"General Lothar von Trotha ordnete die Vernichtung des Stammes an"
Interessant!
Bekanntlich wollten die Osmanen die Armenier vertreiben, ohne den Ziel einer Vernichtung.

tiberius gracchus
Finanzielle Entschädigung

Wäre auch angebracht. So wurden während des Genozids alle herrero von den damaligen kolonialherren enteignet und leiden bis heute daran.

Account gelöscht
Kriegerehre

Die Herero waren ein stolzes Kriegervolk, nur deshalb haben sie im Gegensatz zu den meisten afrikanischen Völkern gegen die Kolonialisten gekämpft.

Auch wenn das, was die Deutschen nach ihrem Sieg mit den Herero taten, nämlich sie in die Wüste zu treiben auf das sie dort verhungern, genozidale Züge trägt, halte ich den Begriff "Völkermord" für falsch. Er suggeriert nämlich, dass sich die Herero widerstandslos hätten abschlachten lassen und verletzt damit ihre Ehre als Krieger. Doch den Herero war nicht nur ihre Kriegerehre, sondern die Kriegerehre als solche sehr wichtig, so haben Hinterbliebene der Herero bei ihrem Totengedenken sowohl die eigenen als auch die deutschen Gefallenen geehrt.

Die Deutschen sollten die Kriegerehre des stolzen Volkes der Herero nicht in den Schmutz ziehen, nur um reumütig zu erscheinen.

Reiner Sauer
menschlich?

Solange "Menschen" glauben, dass menschliches Verhalten mit den Zehn Geboten erfunden wurde oder gar erst mit der Aufklärung möglich ist, solange wird Mord und Massenmord immer auch als eine Frage der herrschenden Umstände betrachtet werden. Und die Massenmörder werden sich als besondere Menschen verstehen, die jedes Recht haben sich an allen Unmenschen zu vergreifen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. "Wir haben das Recht Leben zu nehmen, weil wir die Guten sind".

tiberius gracchus
um 14:58 von Shuusui

Auch wenn sich die herrero tapfer gegen die deutschen kolonialherren gewehrt haben, so hatten sie zu keiner Zeit auch nur den Hauch einer Chance. Von trotha wusste dies und befahl die völlige vernichtung des Volkes der herrero, egal ob Mann, Frau oder Kind, bewaffnet oder nicht. Wenn das kein Völkermord ist, was denn bitte dann?
Die Familie von trotha hat sich übrigens vor ein paar jahren für die schandtaten entschuldigt. Gibt es eigentlich das Trotha Haus in der Hamburger bundeswehruni noch?

Economist70

Ich finde es gut, dass man die Dinge beim Namen nennt. Es bestand offenbar die Absicht die Herero auszurotten und dies ist ein Völkermord. Allerdings denke ich, dass die Zeit für Entschädigungen schon lange vorbei ist. Entschädigung ist immer auch Busse. Wer soll für wen büssen? Die Ur-Enkel und Ur-Ur-Enkel für ihre entfernten Vorfahren? Wo ist die Grenze? Könnte Deutschland dann auch für die Zerstörungen des 30ig-Jährigen Kriegs Entschädigungszahlungen fordern?

lesezeichen2705
Unterschied

Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Völkermord an den Armeniern oder den Hereros. Bei den Massakern an den Armeniern wurde dieses vom türkischen (bzw. osmanischen Staat) geplant und durchgeführt. Im damaligen Deutsch-Süd-West-Afrika hat 1 General die verheerenden Befehle erteilt. Der Deutsche Staat (Reichstag) stand definitiv nicht hinter den Handlungen des General von Trotha. Das ist ein riesen Unterschied!!! Half den toten Hereros freilich wenig, aber die Beurteilung fällt doch ganz anders aus.
Das Wissen fehlt offenbar Herrn Lammert. Lesen hilft auch hier.

Account gelöscht
@tiberius gracchus

"Von trotha wusste dies und befahl die völlige vernichtung des Volkes der herrero"

Es macht einen Unterschied, seine Vorfahren als Mordopfer oder als tapfere aber chancenlos unterlegene Krieger Krieger zu sehen.

Wir Deutschen haben nicht das Recht, den Hinterbliebenen der Herrero zu sagen, ihre Vorfahren wären Mordopfer gewesen und damit so zu tun als hätten die Herrero nicht um ihre Unterlegenheit gewusst, so als wäre dieser Aufstand das erste Aufeinandertreffen von Herrero und Deutschen Kolonialisten gewesen.

Völlig egal wie sachlich oder wissenschaftlich korrekt der Begriff "Völkermord" im Deutschen erscheinen mag, er beschmutzt die Kriegerehre der Herrero.

lesezeichen2705
@zammy 14:23

Will nicht klugscheißern....aber man rechnet:
1 Generation = ca. 30 Jahre
(nicht 50 Jahre)

tiberius gracchus
um 15:42 von lesezeichen2705

Vielleicht sollten sie sich nochmal bei diesem Thema einlesen. Nicht nur ein General stand hinter diesem Befehl, sondern er hatte den Rückhalt der Generalität sowie der Regierung. Der Reichstag hatte zu dieser Zeit nicht viel zu melden. Auch das Staatsoberhaupt willemII hatte kein Problem mit trotha und seiner "Politik".

Demosthenes1989
Egal ob Rot oder Schwarz

Egal ob Rot/Grün, Schwarz/Gelb oder Schwarz/Rot, die deutschen Bundesregierungen haben bei diesem Thema wiedereinmal gezeigt, dass es keinen Unterschied macht, welche Partei in Deutschland die Regierung führt. Die Begründung, es handle sich nicht um einen Völkermord, ist derartig durchschaubar und billig, dass man beinahe lachen möchte, wäre das Thema nicht so unendlich furchtbar und das Verhalten der Bundesregierungen nicht eine so unendliche Schande. Nebenbei sei erwähnt, dass es in deutschen Städten - so beispielsweise in meiner Heimatstadt Oberhausen - noch immer "Von Trotha-Straßen" gibt.
Die Tatsache, dass die deutschen Bundesregierungen mit ihrer Haltung zum Völkermord an den Herero bisher durchgekommen sind, zeigt, dass es weder in der internationalen, noch in der innerdeutschen Öffentlichkeit, eine nennenswerte Anzahl von Menschen gibt, die sich um dieses Verbrechen auch nur einen Dreck scheren. Ein weiterer, großer Punkt auf der Liste der ewigen Schande dieses Landes.

Gruselhut

@15:42 von lesezeichen2705

Als Dienstherr ist Deutschland definitiv für die Handlungen des General von Trotha verantwortlich, ob die damalige Regierung dahinter stand oder nicht ist unwesentlich.

Warum das so ist: ein Herr von Trotha hätte nicht über die erforderlichen Mittel verfügt, ein General von Trotha schon - ausgestattet von seinem Dienstherrn mit Material und Befugnissen, in dessen - Deutschlands - Namen zu handeln.

Residue
@ Shuusui

Und was ist mit den Frauen und Kindern? Das ist doch eben der Unterschied zwischen Krieg und Voelkermord.

Taigabaer
Ist zwar ganz nett...

...dass nun ein Völkermord eingeräumt wurde. Helfen tut es den Opfern nicht mehr und die Täter sind auch schon tot.

Insofern taugt es nur als Mahnung an die nachfolgenden Generationen.

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antred

Wow, _unser_ Bundestag hat sich geweigert, das als Völkermord anzuerkennen??? Das hätte ich heutzutage echt nicht mehr erwartet. Was soll das wohl sonst gewesen sein?

Ich dachte immer, wir Deutschen (und damit auch unsere Regierung) wären in dieser Hinsicht durch unsere Vergangenheit geläutert und damit wesentlich einsichtiger als der Rest der Welt, aber da habe ich mich wohl geirrt.

Account gelöscht
@Residue

"Und was ist mit den Frauen und Kindern? Das ist doch eben der Unterschied zwischen Krieg und Voelkermord."

Sobald auch Frauen und Kinder getötet werden, ist es also nicht mehr Krieg sondern Völkermord?

Davon abgesehen bestreite ich nicht, dass es sich im wissenschaftlichen Sinne um Völkermord handelt, man sollte es nur nicht so nennen um die Krieger nicht ihrer Ehre zu berauben.
Ich erwarte dafür natürlich nicht viel Verständnis, das Kriegertum ist schließlich ziemlich aus der Mode gekommen.

Account gelöscht

Wer hat etwas davon, dass Lammert das jetzt Völkermord nennt?

Die Hinterbliebenen erwartet wohl kaum eine Entschädigung, denn man müsste ja die Hinterbliebenen zweifelsfrei als solche identifizieren, der deutsche Staatshaushalt wäre ja ruiniert, wenn man zu vielen eine Entschädigung zahlt.

Das ist reine Image-Pflege auf Kosten des Respekts vor einer Kultur, die man aus purem Überlegenheitsdünkel fast völlig ausgelöscht hätte.

Gast
Ist ist ein Verbrechen unserer Vergangenheit !

Egal wie man es bezeichnen soll , es ist eine Schuld unserer Vergangenheit und sollte so gesehen werden . Und wir sollten auch dafür bezahlen oder entschädigen . Ich stimme zu Herrn Lammert und finde diese Haltung richtig . Denn auch dort haben wir Leid angetan und eine Schuld , die nie abgetragen sein wird . Tot lässt sich nicht bezahlen aber vielleicht können wir diesem Land Heute helfen und so ein besseres Bild von uns zeigen ! Das wir es bis jetzt abgelehnt , ist eher eine Schande . Aber so sind wir , kostet es Geld , verneinen wir es !

Gast
@lesezeichen2705

"Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Völkermord an den Armeniern oder den Hereros. Bei den Massakern an den Armeniern wurde dieses vom türkischen (bzw. osmanischen Staat) geplant und durchgeführt. Im damaligen Deutsch-Süd-West-Afrika hat 1 General die verheerenden Befehle erteilt. Der Deutsche Staat (Reichstag) stand definitiv nicht hinter den Handlungen des General von Trotha. Das ist ein riesen Unterschied!!! Half den toten Hereros freilich wenig, aber die Beurteilung fällt doch ganz anders aus.
Das Wissen fehlt offenbar Herrn Lammert. Lesen hilft auch hier."

den gleichen ratschlag könnte herr lammert und viele andere, die sich mit der materie auskennen, zurückgeben...

Norge3
Es ist richtig !!

Herr Lambert danke fuer diese ordentliche Entscheidung

Gast
@lesezeichen2705

sie scheinen ja recht genau zu wissen was die osmanen vorhatten. sagen sie uns dann auch, warum die armenier im westen des landes nicht "massakriert" wurden?
mal abgesehen davon sind nicht die osmanen das thema...
das einzige was sie tun ist das verbrechen an den herero und nama zu relativieren und mit dem finger auf andere zu zeigen, welche es angeblich schlimmer gemacht haben sollen...

tiberius gracchus
um 18:41 von Shuusui

"Die Hinterbliebenen erwartet wohl kaum eine Entschädigung, denn man müsste ja die Hinterbliebenen zweifelsfrei als solche identifizieren, der deutsche Staatshaushalt wäre ja ruiniert, wenn man zu vielen eine Entschädigung zahlt."

Entschuldigung, aber das ist Unfug. Gerade der Holocaust beweist, daß es auch anders geht. Hier ist die Jewish Claim Organisation die begünstigte bei nicht mehr vorhandenen natürlichen Personen, die eine Entschädigung in Anspruch nehmen könnten. Es wäre ein leichtes für die herrero ein äquivalent zu gründen und dieses Geld in Land für die überlebenden Nachkommen zu investieren. Wie gesagt, schon allein als Folge der damaligen Enteignung aller Herrero wäre das das mindeste.

tiberius gracchus
um 18:31 von Shuusui

"Sobald auch Frauen und Kinder getötet werden, ist es also nicht mehr Krieg sondern Völkermord?"

Nein, denn in jeder kriegsähnlichen Auseinandersetzung sterben Frauen und Kinder aber wenn das systematisch geschieht, dann schon.
Von trotha übernahm das Kommando übrigens auf Wunsch der Generalität, da sein Vorgänger auf dem Posten zwar den Aufstand der herrero bekämpfte, aber an ein gemeinsames leben danach hinarbeitete. Dies war der Generalität nicht recht. Sie wollte die vernichtung der herrero. Trotha war der ausführende Arm.