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Nach der Vereidigung des umstrittenen belarusischen Präsidenten Lukaschenko sind die Proteste auf den Straßen von Minsk neu aufgeflammt. Die Polizei ging brutal gegen Demonstranten vor, es kam zu zahlreichen Festnahmen.
In Belarus hat der umstrittene Staatschef Lukaschenko überraschend seine sechste Amtszeit angetreten. Als bedeutender Staatsakt wird die Zeremonie normalerweise Tage vorher angekündigt.
Auch wenn der Ton schärfer wird - die Demonstranten in Belarus geben nicht auf. Wieder versammelten sich Oppositionsanhänger, um gegen Staatschef Lukaschenko zu protestieren. Und erneut gingen Sicherheitskräfte gegen sie vor.
Laut dem belarusischen Staatschef Lukaschenko sollten die Grenzen zu Polen und Litauen geschlossen werden. Doch Grenzschützer beider Länder berichten, der Verkehr laufe bislang ganz normal weiter.
Den belarusischen Oppositionspolitikern Kolesnikowa und Snak droht ein Prozess. Beide sitzen in Minsk im Gefängnis. Ihre Mitstreiterin Tichanowskaja hat sich aus dem Exil an das russische Volk gewandt.
Die belarusische Oppositionsbewegung ist besorgt: Eine ihrer wichtigsten Aktivistinnen wird vermisst. Unbekannte sollen Kolesnikowa in einem Kleinbus verschleppt haben. Die Polizei dementiert eine Festnahme.
Am Wochenende waren belarussische Behörden massiv gegen ausländische Journalisten vorgegangen - betroffen war auch ein ARD-Team. Als Reaktion auf dieses Vorgehen bestellte das Auswärtige Amt nun den belarussischen Botschafter ein.
Die jüngst beschlossenen EU-Sanktionen gegen Belarus reichen den baltischen Staaten nicht aus. Litauen, Lettland und Estland haben Staatschef Lukaschenko und viele seiner Unterstützer mit Reiseverboten belegt.
Die Führung in Belarus verschärft ihren Kurs gegen die Proteste im Land. Seit dem Mittag demonstrieren wieder Zehntausende in Minsk. 125 Demonstranten wurden nach russischen Medienberichten bisher festgenommen.
Sie wollen sich nicht einschüchtern lassen und auch heute wieder gegen Staatschef Lukaschenko auf die Straße gehen. Erst gestern zogen tausende Frauen durch Minsk. Lukaschenko will keine neuen Demonstrationen - erst recht nicht an seinem Geburtstag.