Arbeiter mit dem Teil eines Elektromotors

Ihre Meinung zu Arbeitskosten: 31,80 Euro für eine Stunde

Die Arbeitskosten in Deutschland sind 2014 nur leicht gestiegen. Mit 31,80 Euro liegen sie aber nach wie vor knapp ein Drittel über dem EU-Durchschnitt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Richtig teuer ist die Arbeitsstunde in der Industrie.

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89 Kommentare

Kommentare

Gast
Arbeitskosten...

Es geht um "Arbeitskosten"!

Nicht um Gehälter.

Sind diese zu hoch? - Nein. Durch den niedrigen Euro ist Deutschland weltweit mehr als konkurrenzfähig. Die Arbeitskosten dürften gerade im Bereich der Industrie noch ein wenig steigen, ohne nennenswerte Probleme zu verursachen.

Also Lohnerhöhungen? - Ja. Unbedingt. Natürlich würde das die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands etwas senken. Aber dadurch könnten andere EU-Länder wieder einen Fuß auf den Boden kriegen, bräuchten weniger aus Steuergeldern bezahlte Unterstützung; der Lebensstandard in D würde steigen.. und das alles um den relativ geringen Preis geringerer Firmengewinne, von denen ohnehin nur die Reich(er)en profitieren.

Und was passiert mit jenen, die nicht in der Exportindustrie beschäftigt sind? - Einfach: Arbeitskosten sind nicht nur Löhne, sondern auch Steueren und Abgaben. Verteilt man die endlich auf alle Einkommensarten (z.B. auch auf Kapitalgewinne), lassen sich trotz gestiegenen Löhnen die Arbeitskosten sogar senken.

Bernd1
@ 16:06 von artist22

Sie schreiben:
"Zudem ist dieser 'normale' AN immer mehr
'unnormal'.
Normal sind Minijobber + -löhne geworden.
Und unser Stundensatz - früher Spitze -
inzwischen am hinteren Ende
in EU angelangt."
*
Nur weil es gut 3 Mio. Minijobber bei 41 Mio Erwerbstätigen gibt ist das jetzt die Normalität?
Nein, die Normalität ist immer noch das was die Mehrheit der Arbeitnehmer betrifft und über 75% der Arbeitnehmer verdienen immer noch "normale" Einkommen weit oberhalb der Minijobs!!
Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Einkommen ist in den jetzten Jahren von 27 Mio auf deultich über 30 Mio gestiegen!
Wenn Sie die Artikel oben wirklich lesen und in europäische Statistiken schauen könnten Sie sehen dass das Duchschnittseinkommen (TROTZ Minijobber) in Deutschland deutlich oberhalb des EU-Durchschnitt liegt. Sie müssen ja nicht glauben was in den offiziellen Daten steht aber die von Ihnen zitierten populistischen Parolen aus der linken Ecke haben jedenfalls mit der Realität wenig zu tun!

MWunsch
@biba70 (16:16 Uhr)

Diese Stundensätze entsprechen keineswegs den LÖHNEN der Handwerker, die vor Ort ihre Arbeit verrichten. Diese liegen oft nur bei einem Drittel des Stundensatzes (brutto).

Von diesen Stundensätzen müssen
- Gebäude und Fuhrpark (Miete / Leasing / Abschreibungen, Steuern) nebst der
- dazugehörigen Versicherungen (Feuer, Kfz-Haftpflicht, Kfz-Steuern)
- gewerbliche Haftpflicht-Versicherung (Folgen von Fehlern der Arbeiter & Angestellten)
- Mehrwertssteuer (davon hat die Firma gar nichts - was sie mit Mehrwertssteuer einnimmt, hat sie zuvor als Vorsteuer bereits an Lieferanten ausgegeben)
- der Lohn der Arbeiter PLUS Arbeitgeber-Anteile der Sozialversicherungen
- das Verwaltungspersonal der Firma plus deren AG-Anteile an den SV
- Urlaubsgelder des Personals
- Rücklagen ("für schlechte Zeiten")
und einiges mehr bezahlt werden.

Wer, außer den Kunden, bringt denn einer Firma Geld ein, um das alles zu bezahlen?

Bernd1
@ 16:09 von MUJO

Sie schreiben:
"Mein Anwalt hatte ein Schreiben verfasst auf einer halben DIN A4 Seite und dafür 380 € Verlangt das nicht einmal Juristisches Fachwissen aufweist. Ganz zu Schweigen für seine Tätigkeit wenn er eine Erbschaft Abwickelt."
*
Wenn Sie sich von einem Anwalt abzocken lassen der weit oberhalb der Gebührensätze abkassiert ist das wohl nicht das Problem der Allgemeinheit.
Aber trotzdem bringen die paar tausend Großverdiener bei insgesamt 41 Mio Erwerbstätigen den Durchschnitt der Einommen nur marginal nach oben!

MaWi
@biba70

Wie bereits beschrieben, ist der Brutto Stundenlohn etwas wesentlich anderes als die Lohnkosten für die produktive Stunde. Der von Ihnen angesprochene Stundensatz des Handwerkers ist nochmal etwas ganz anderes!

Darin sind enthalten:
- Lohnkosten um die sich der Artikel dreht
- Kosten für Gebäude, Maschinen, Werkzeuge, Fahrzeuge
- Persönlicher Arbeitsbedarf (Arbeitskleidung, Schutzausrüstung)
- Verwaltung des Arbeitnehmers (Dank ausufernder Bürokratie nicht unerheblich und ständig steigend)
- nicht direkt verrechenbare Betriebsarbeit
- Kosten für Beratung, Angebots- und Rechnungsstellung
- Risiko und Gewinnaufschlag des Unternehmens

Bernd1
@ 16:48 von Hugomauser

Wieso wäre es gesetzeswidrig wenn bisher Minijobber unterhalb des Mindestlohns bezahlt worden wären?
JETZT wäre es nach Einführung des Mindestlohn gesetzeswidrig, bisher nicht!
Minijobber die einen Stundensatz in der von Ihnen genannten Höhe bekommen dürfen sich wirklich glücklich schätzen denn das widerspricht allen bisher bekannten Statistiken. Dort wurden bisher meistens Stundenlöhne zwischen 6 und 12 € für Minijobber genannt! Dazu gibt es auch Daten von den Gewerkschaften.

JokeSchuette
Mit Stunden kann man tricksen.

<<< Aber, wie gesagt, es gibt auch Ausreißer nach oben, allerdings keine unter Mindestlohn. >>> von Hugomauser. ### Wenn ein Arbeitgeber weniger als 8,50 Euro pro Stunde bezahlen will, kürzt er einfach die Zahl der Stunden. So lange Arbeitssuchende jeden auch noch so besch.... Job annehmen müssen, werden sie auch ausgelutscht. Man kann zwar den Stundenzettel kontrollieren, aber nicht die Tatsache, ob der Mitarbeiter nicht doch mehr gearbeitet hat.

Gast
Der Kuchen wächst, die Malocher-Stücken nicht

Von der mittleren deutschen Bruttowertschöpfung BWS aller Erwerbstätigen inkl. Selbstständiger
(Unternehmensumsatz o. Nettosteuern inkl. o. MwSt)
zahlen die Arbeitgeber den Arbeitnehmern seit Jahren mittlere 56% darin inkl. Bruttolöhne 45%.

11% vom Netto-Umsatz sind also die ehedem paritätischen Arbeitgeberanteile für SV.

Im Produzierenden Gewerbe o. Bau liegen die Netto-Umsätze zum o.a. Mittelwert DE um +34% höher und die Arbeitsentgelte um +21%.
Letzte betragen 62% der Nettoumsätze, darin die
Bruttolohnanteile 51%, so das auch hier die Sozialkostenanteile der Arbeitgeber 11% vom Nettoumsatz (BWS) ausmachen.

Die wenig schwankenden Anteilszahlen über die letzten 10 Jahre 2014:2005 zeigen, dass es den Arbeitnehmern insgesamt nicht möglich war einen höheren Anteil vom wachsenden BWS-Kuchen zu bekommen (DE +17%, Produktion +25%).

So stiegen die Bruttolöhne pro AN DE um +19%, Prod. +22% und die Arbeitgeberkosten nur um +18% DE und Prod. +20%.

Prod: Umsatz +25%, AN-Kosten +20%.

artist22
@Letzte Antwort an Sie zu diesem Thema 16:55 Bernd1

Ich verbitte mir ihre Unterstellungen.
Ich hatte ihre Thesen ja auch bisher nicht
personalisiert, obwohl das leicht wäre.
Das ist KEIN Diskussionsstil.

Zurück zu den Fakten:
Dass das Verhältnis der Spitzeneinkommen
bezogen auf den Durchschnittsverdienst,
wie heute schon ein Kommentator bemerkte, von ~30fach auf
xhundertfach gestiegen ist,
ist leider nicht nur deutsche Realität.

Dass heute immer öfter ein Lohn nicht mehr zur Ernährung der Familie reicht, ebenso.
Das gabs es vor 20 Jahren nicht.
Auch nicht, dass Menschen zunehmend
im Müll Nahrungsmittel sammeln müssen.
Auch von Pfandflaschen zu leben,
ist ein neues Massenphänomen.

Alles Realität, die sie gerne als erstrebenswert hinstellen dürfen.
Nur nicht leugnen...
Allerdings nicht

steamtrain
der Vergleich hinkt

Okay, Birnen und Äpfel sind beides Obst aber doch nicht zum Vergleich geeignet. Genau so ist es mit diesen Angaben. Was bleibt nämlich unter dem Strich, das wäre etwas das man vergleichen kann und sollte. Skandinavien hat die höchsten Steuersätze und im Gegenzug, wie hoch sind die echten Lebenshaltungskosten in Bulgarien oder Rumänien. Also wie hoch ist in den Ländern die tatsächliche Kaufkraft von dem was am Monatsende in der Lohntüte verbleibt.

Bernd1
@ 17:49 von artist22

SIe schreiben:
"Alles Realität, die sie gerne als erstrebenswert hinstellen dürfen.
Nur nicht leugnen..."
*
Ich halte es für eine ziemlich freche Unterstellung wenn Sie meinen dass ich es "erstrebenswert" finde dass "Menschen zunehmend im Müll Nahrungsmittel sammeln müssen"! Wieso meinen Sie mir so etwas unterstellen zu müssen nachdem Sie selbst sich Unterstellungen verbitten?
Ich wehre mich dagegen wenn linke Propaganda die Umstände in denen knapp 10 % unserer Bevölkerung leider leben müssen immer wieder als das normale Leben in Deutschland darstellen.
Das ist es zum Glück nicht!
Wenn mehrfach in Umfragen (auch von ARD und ZDF veröffentlicht) gut 75% der deutschen Bevölkerung angeben dass es ihnen persönlich "wirtschaftlich gut bis sehr gut" geht dann ist das die Realität dieser Mehrheit!
Natürlich gibt es auch die von Ihnen genannten Benachteiligten und das sollte niemand leugnen und man muss auch etwas daran ändern. Aber es bleibt eine kleine Minderheit!

Don-Corleone
Klarstellung .....

Allein entscheidend sind die

Lohnstückosten ! ! ! ! !

Das heißt, es wird Produktivität zu
Lohnkosten gegenüber gestellt ,
da ist D. Spitze,
d.h.,
d. Dt. Malocher erwirtschaften am
Effektivsten , da kann Kein Land mithalten ,

leider ist im Gegensatz dazu d.
Lohn im Keller ............,
ER müßte , von d. Leistung u. Qulatität her, verdoppelt sein .

artist22
@Klarstellung 18:19 von Don-Corleone

"Allein entscheidend sind die
Lohnstückosten ! ! ! ! !"

Sehr richtig.
Einer der wichtigen Indikatoren.
Allerdings beklagen sie zu Recht
die mangelnde Teilhabe an den
Produktivitätszuwächsen.

DAS ist eine Frage der 'Verteilung'.
Und die ist seit Jahren für über 30%
der Wertschaffenden unterirdisch.
Wie soll es auch anders sein,
wenn max. 20% partizipieren,
50% stagnieren
und der Rest kann sehen, wo er bleibt.

BrokerHook
Arbeitskosten nicht gleich lohnkosten-

suum cuique = jedem das seine (aber heute meist zynisch gemeint: jedem was er verdient.)
diesem Prinzip die Politeia gegenübergestellt.