Blick in den Verhandlungssaal in Minsk

Ihre Meinung zu Ukraine-Gipfel: Einigung mit vielen Fragezeichen

Nach der Vereinbarung einer Waffenruhe in der Ostukraine erlauben sich Kremlchef Putin, der ukrainische Präsident Poroschenko, Frankreichs Staatschef Hollande und Kanzlerin Merkel vorsichtigen Optimismus. Unterschiedlich interpretiert wird die Einigung auf eine Verfassungsreform in der Ukraine.

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86 Kommentare

Kommentare

JoWiMa
Und die USA?

In unseren Medien scheint eindeutig klar, dass Präsident Putin einen entscheidenden Einfluss auf, wenn nicht gar eine Art Oberbefehl über die Separatisten hat, auf der anderen Seite hat Präsident Poroschenko wohl bedauerlicherlicherweise keine Befehlsgewalt über die neben der ukrainischen Armee in der Ostukraine morodierenden rechten Freischärler und Academi-Spezialisten; und damit ist jetzt schon sonnenklar, wer Schuld an möglichen Verletzungen des Waffenstillstandsabkommens hat. Wieder dieser Putin. Wer sich übrigens manchmal fragt, welche Interessen die USA, neben ihrer notorischen Liebe für die Menschenrechte, in oder besser an der Ukraine haben, dem sei das schon 1997 erschienene Buch "Die einzige Weltmacht" von Zbigniew Brzezinski, der neben Kissinger bedeutenden grauen Eminenz der US-Außenpolitik empfohlen. Die sehr gedämpfte Begeisterung über eine eigene europäische Diplomatie mit Russland und die zu erwartenden US-Maximalforderungen an Russland kann man schon dort nachlesen.

Gast
Poroschenko wird jetzt neue Milliarden aus der EU bekommen

... (die dort bitter fehlen) und demnächst ist dann wieder Schluß mit dem Frieden, wie schon mehrmals zuvor. Schon die Vereinbarung, "dass alle ausländischen Militärs ukrainisches Hoheitsgebiet zu verlassen hätten", ist illusorisch, da die USA ihre Mission in der Ukraine gewiß nicht stoppen wird. Die Ukraine ist kulturell gespalten und gehört deshalb unter den gegebenen Umständen aufgeteilt, und fertig ist. Territoriale Integrität ist ein Unding, wenn es gegen die Menschen geht.

Gast

Sieht Kiew wieder russ. Panzer die Grenze von Russland zur Ukraine überqueren? Wer diese Märchen aus Kiew noch glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen. Bei Phönix eben wurde diese Meldung verlesen, und es wurde nicht einmal in Betracht gezogen, also darauf hingewiesen, dass man diese Meldung mit vorsicht geniessen solle. Erschreckend wie unsere Medien diese Lügengeschichte aus Kiew 1 zu 1 übernehmen, ohne sie zu hinterfragen, bzw. den Zuschauen darauf hinzuweisen, daß es sich um eine unbestätigte Meldung handelt. Was glauben eigentlich die Pro-Kiew-Freunde hier wie wild die westlichen Medien darauf sind, endlich solche Bilder veröffentlichen zu können, gäbe es sie. Der Fotograf müßte vermutlich nie wieder Arbeiten, wenn er es geschickt anstellt.

towi62 dot de
Es ist wieder Februar

Und wieder einmal ein Vertrag mit nicht mal 2 Stunden Haltbarkeit???

Medien manipulieren

Was soll dieser Unsinn - das Papier kann man doch gleich wieder in die Tonne klopfen, wenn es sofort nach Unterzeichnung wieder unterschiedlich ausgelegt wird.

Wikreuz

Die entscheidende Frage ist: Wird es zukünftig einmal eine Armee geben, die die Hoheit im derzeitigen Staatsgebiet der Ukraine und der Kontrolle der Grenze zu Russland hat.
Zur Zeit gibt es zwei sich feindlich gegenüber stehende Armeen, die Russische und die Ukrainische.
Ich glaube nicht, dass die ukrainische Armee jemals die Kontrolle über das gesamte Territorium zugestanden bekommt. Dies bedeutet eine Teilung des Landes.

Gast

Ich habe mir jetzt einmal die Mühe gemacht und die Erklärung von Putin nach den Gesprächen durchgelesen. Ich kann vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehen, weshalb ständig von seiner Aggressivität, Unglaubwürdigkeit .... gesprochen wird und er für die Situation verantwortlich gemacht wird! Ich habe bisher noch keinerlei Kompromissbereitschaft seitens der USA, der EU, der NATO oder der Bundesregierung erlebt, sondern immer nur einseitige Schuldzuweisungen an Putin, vor allem aber auch tatsächliche Aktivitäten des Westens, die nicht auf Entspannung sondern auf Eskalation gerichtet sind! Wurde auch nur ein einziges Mal Druck auf die Ukraine ausgeübt, den Konflikt zu beenden? Wurde ein einziges Mal deren Einsatz von Artillerie und Panzern gegen Städte und andere zivile Ziele kritisiert oder gar geahndet? Trägt der Einsatz von Blackwater /Academi zur Deeskalation bei? Ich vermisse in den hiesigen Qualitätsmedien auch kritische Fragen an die Politik, z. Bsp. nach den Hintergründen

Gast

Der amerikanische Teilerfolg in seinem von Sachverstand und Objektivität geprägten Artikel Einen Sieg wird es nicht geben, warnt Erhard Eppler Poroschenko in der SZ einen aussichtslosen Bürgerkrieg auf Drängen der USA fortzusetzen. Amerika verlor zwar den ukr. Stellvertreterkrieg gegen Putin, erzielte aber einen Teilerfolg: Russland wird durch Krieg und Intrigen an seiner Grenze in Schach gehalten. Der amerikanischen Diplomatie und Propaganda gelang es weitgehend, seinen Präsidenten als den Alleinschuldigen zu dämonisieren. Der absehbare Wirtschaftskrieg gegen die zweitgrößte Atommacht ließ nicht lange auf sich warten. Dabei entsteht der Eindruck, dass ukrainisches Leben nicht mehr wert ist als „Kosten für Putin“. Ja, auch das Leben der ukrainischen Soldaten, denn in diesem von außen geschürten Bürgerkrieg entsteht womöglich nach geopolitischem Kalkül auch Hass zwischen zwei bisher eng befreundeten und kulturell nahstehenden Völkern, den Russen und den Ukrainern.

Gast

Es ist schwer vorstellbar dass es mit solchen Hardlinern wie Poroschenko an der Spitze jemals eine nachhaltig friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts geben wird. Bisher hat Kiew noch jede Waffenruhe über kurz oder lang gebrochen. Die Separatisten fechten quasi einen Überlebenskampf aus, denn wenn Kiew den ukrainischen Osten erobern würde, dann wäre dort wohl kein russischstämmiger Bürger seines Lebens mehr sicher. Die kompromisslosen Ansagen aus Teilen der Kiewer Regierung waren da schon ziemlich eindeutig. Man kann zwar hoffen das Kiews Truppen für ein paar Wochen die Abzugsfinger stillhalten, aber so richtig wahrscheinlich ist das nicht.

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft
Frei Wahlen oder lasst die Menschen entscheiden

Was wollen die Bewohner im Dnoezk und Lugansk. Sie sollten entscheiden können wie sie in der Zukunft leben wollen.

Das Abkommen von Minsk ist ein erster Schritt zur Selbstbestimmung der Ost- Ukrainer.

Die ukrainische Zentralregierung hat die Rentenzahlungen bereits vor Monaten eingestellt. Die Rentner in der Ostukraine wurden so um ihre Renten geprellt. Das ist ein erster Hinweis für die Gegnerschaft der Regierung Poroschenko zu der Bevölkerung in Dombass. Mit dem Rentenklau wird Poroschenko wiederum die Menschen nicht auf seine Seite gezogen haben. Auch die die staatliche Unterdrückung der russischen Sprache führte Anfang 2014 zu starkem Unverständnis in den Gebieten in den 80% als Muttersprache russisch sprechen.

Nicht die Machtpose der USA oder die Erweiterungssucht der EU, noch die Machtgier Poroschenkos sollten über das Leben der Menschen entscheiden. Nein, die Menschen selbst sollte ihr Selbstbestimmungsrecht ausüben und entscheiden ob sie nie neue Putsch-Regierung anerkennen.

montideluxe
@20:22 von HerrKunstprodukt

>>
Wer diese Märchen aus Kiew noch glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen.
<<

Ja, damals hat Kiew auch gewarnt dass die Russen die Krim annektieren könnten. Die Welt hat sich auf Putins Versprechen verlassen und zwei Tage später hat er die Krim mit seinen Spezialeinheiten überrannt. Währenddessen hat er seine ideologisch Verbündeten in den Deutschen Online-Foren verbreiten lassen, die grünen Männchen wären alle besorgte Krim-Bewohner die Angst vor dem Faschisten Regime in Kiew haben.
Übrigens, Fotos von russischen Spezialeinheiten auf der Krim gibt es bis heute nicht. Weil, die hatte sich ja alles die Abzeichen abtrennen müssen.
Sorry, aber dass die Welt Putin und den Russen nicht mehr glaubt hat in erster Linie Putin zu verantworten.

Da gibt es auch keine Frist nach deren Ablauf wieder alles gut ist. Das Vertrauen ist zerstört und die Russen werden noch lange wegen Putins Unfähigkeit leiden müssen. Den Landraub der Krim noch gar nicht eingeschlossen.