Von schottischen Banken begebene britische Pfundnoten mit dem Konterfei des 1771 geborenen schottischen Schriftstellers Walter Scott.

Ihre Meinung zu Unabhängigkeit: Schottland droht ein Währungschaos

Stimmen die Schotten für ihre Unabhängigkeit, ist die wichtigste Frage ungeklärt: Was passiert mit dem Pfund? Die Nationalisten in Edinburgh würden es gern behalten. Doch London schließt genau das aus. Ein Währungschaos droht.

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104 Kommentare

Kommentare

warmerregen
EU Mitgliedschaft

@Andi123
Das mit der EU Mitgliedschaft für Schottland ist wohl kein Automatismus.
Zumindest hat unser EU KommisionsPräsident Baroso mitte Februar diesen Jahres Schottland gedroht: "Es wäre „extrem schwer“ für Schottland, in der EU zu verbleiben, wenn es sich von Großbritannien abspaltet."

Gast
Schottland

...es gibt schlimmeres, als vom Britischen Pfund ausgeschlossen zu werden: Alternativ bietet sich der Euro an. Als überzeugter Europäer eine, wie ich finde nicht sooo schlechte Option.
Good luck, Scotia, das wird schon...

2bornot2b
Wo ist das Problem?

Schottland schafft sich nach der Unabhängigkeit einfach eine eigene Notenbank, gibt ein schottisches Pfund heraus, daß einfach 1 zu 1 an den Wechselkurs des britischen Pfund gebunden ist. Durch die Öl- und Gasvorkommen und die schottische Wirtschaftskraft ist das schottische Pfund bei freiem Wechselkurs eher gefährdet, gegenüber dem britischen Pfund und Euro aufzuwerten. Die Briten hingegen haben durch den Wegfall der größten europäischen Flottenbasis im schottischen Faslane-on-Clyde, wo auch die strategische U-Boot Flotten der Briten stationiert ist, ein multi-milliarden Pfund Problem, zumal der Gesamtkonjunktur des bisherigen 'Vereinigten Königreich' das im Vergleich zu Restbritannien höhere Brutto-Wirtschaftsprodukt Schottlands fehlt. Die einzigen, denen dann ernsthafte Probleme drohen, sind die Briten. Schottland hat alle Optionen. Eigene Währung mit Bindung an das britische Pfund. Frei konvertierbare schottische Währung. Oder den Beitritt zur Eurozone.

Gast
da die bürger ...

schottlands über großbritannien bereits eu-bürger sind..muß schottland auch mitglied der eu bleiben...wäre ja unsinn...die bürger sind eu- bürger ,ihr staat aber nicht eu-mitglied...

dony
Ich will auch so ein Starter Kid

Also wenn das mit dem Scottie so kommen sollte will ich auch ein Starter-Kit haben. Sean Connery ,Rod Steward und Andy Murray. Ich find das einfach nur lustig. Ob die Schotten jetzt für GB´s Schulden mithaften oder nicht ist doch egal. Wir haften doch alle für alles.

Gast
Gutes Beispiel Slowakei

Steht heute wesentlich besser da als vorher und ist Euroland.

Der_Mahner
Die Panikmacher

Genau, immer schön die Ängste schüren. Nicht auszudenken, wenn noch andere anfangen würden, so manche "Union" zu hinterfragen.

Ich hoffe, die mutigen Schotten wählen den Weg der Freiheit.

mhsh

Schottland sollte den Euro-einführen.
Damit würde der Pfund unter Druck geraten.

Gast
@Abydos -wenn Schottland sich unabhängig wählt,

wären dann nicht alle Kriegsboote die London dort bauen läßt und die sich dort noch im Bau befinden das Eigentum Schottlands?
Jedenfalls habe ich vor kurzem in der englischen Presse gelesen, das führende norwegische Interlektuelle ,die für die Unabhängigkeit Schottlands sind, die Schotten auffordern sich nicht einschüchtern zu lassen und ihren eigenen Weg zu gehen.
Norwegen hätte man vor deren Unabhängikeit von Schweden auch bange machen wollen und schaut hin wie blendend es ihnen als rohstoffreiches Land wie es auch Schottland ist heute geht.

"@Abydos -
koennte das mit dem stuetzpunkt der atom-u-boote in faslane-on-clyde zu tun haben, fuer die es keinen schnellen ersatz gaebe? koennte es an der teilung der oel-einnahmen liegen? koennte es an den fischereirechten liegen?

warum ist london aufgeregter als edinburgh?"

Skywalker
@2bornot2b

"Wo ist das Problem?
Schottland schafft sich nach der Unabhängigkeit einfach eine eigene Notenbank, gibt ein schottisches Pfund heraus, daß einfach 1 zu 1 an den Wechselkurs des britischen Pfund gebunden ist.
"

Das IST doch genau das Problem, die Schotten WOLLEN ja keine eigene Notenbank, sondern das Pfund behalten. Einfach so eigene Noten drucken könnte die schottische Notenbank nicht, bzw. es hätte keinen Einfluss auf den Wert der Währung. Um die Kopplung zu erreichen müsste die Notenbank eine eigene Währung schaffen und dann massiv "Scotties" verkaufen oder Pfund einkaufen um die Kurse zu regulieren. Das kann sehr teuer sein, siehe Schweiz, die 2011 den CHF beim Kurs von 1,2 an den EUR gekoppelt hatte (bzw. dies als Mindestwert deklariert, der durch unbegrenzte Devisenkäufe eingehalten wird).

Devisen kaufen zum Abwerten der eigenen Währung kann man (so lange liquide) theoretisch unbegrenzt, aber Devisen verkaufen zum Aufwerten geht nur solange man welche hat...

Skywalker
@odindonar

"da die Bürger schottlands über großbritannien bereits eu-bürger sind..muß schottland auch mitglied der eu bleiben...wäre ja unsinn...die bürger sind eu- bürger ,ihr staat aber nicht eu-mitglied..."

Wenn Schottland austritt sind die Schotten keine Bürger Großbritanniens mehr, ergo keine EU-Bürger und Ihre Argumentationskette löst sich in nichts auf, obwohl sie vorher unendlich lang war, da sie sich wie die sprichwörtliche Katze in den Schwanz gebissen hat.

Skywalker
@Andreu66

"Gutes Beispiel Slowakei

Steht heute wesentlich besser da als vorher und ist Euroland.
"

Genau das schrieb ich ja auch schon vorher: Selten führt ein Aufspalten eines Landes zu gleich starken Teilen. Motiviert sich abzuspalten sind meist Teile, die Rohstoffe besitzen oder andere strukturelle Eigenschaften bieten, die wirtschaftliche Vorteile bringen.

Wenn ein Land sich spaltet gibt es verschiedene Szenarien:

A geht es besser und B geht es schlechter. Das sollte oft der Fall sein, da irgendwoher eine Motivation für die Spaltung kommen dürfte.

A UND B geht es besser, dürfte sehr selten der Fall sein.

A UND B geht es schlechter. Ist auch nicht unwahrscheinlich, da Synergien wegfallen.

Arne Ruppach
Königsweg

der Königsweg ist doch klar, sie müssen den schottischen Pfund einführen und ihn an den britischen Pfund, den Euro oder den US-Dollar binden. Je nachdem wo sie sich mehr von versprechen. Sie haben dann selber die Möglichkeit Geld zu drucken und haben trotzdem eine stabile Währung. Ich habe mich mit Schottland nie so genau auseinandergesetzt, aber ich glaube die Unabhängigkeit bietet viele Möglichkeiten. Zum beispiel könnten sie von diesem undemokratischen 2 Parteien System wegkommen und sich mehr einer echten pluralistischen Demokratie annähern. Ich wünsche den Schotten viel Erfolg auf ihrem Weg und hoffe das das Referendum durchgeht. Schade das der Westen, Russland und die Ukraine ein solches demokratisches Referendum auf der Krim oder in den Ostgebieten kathegorisch verhindern und die Sache lieber durch militäsche Eingriffe, Waffenlieferungen und Sanktionen "lösen".

Gast
go scotland!

Man kann den Schotten nur alles Gute wünschen für ihren Weg in die Unabhängigkeit. Und das befürchtete Chaos wird dann wohl eher in London als in Edinburgh ausbrechen: Wie dumm und arrogant muß man denn sein, um für das Szenario einer erfolgreichen Abstimmung zur Unabhängigkeit keinerlei Konzept vorbereitet zu haben? Armes Britannien...

Hugomauser
@Skywalker

"wäre ja unsinn...die bürger sind eu- bürger ,ihr staat aber nicht eu-mitglied...""

Auch Weißrussland und die Ukraine z.B. sind europäische Länder und dennoch nicht in der EU. Wenn sich ein neuer Staat bildet ist dieser NICHT Mitglied der Europäischen Union. Ob Sie das für Unsinn halten oder nicht. Schottland wird es auch sehr schwer haben, in die EU rein zu kommen, da einige EU Staaten hier dagegen sind.

Koenigswasser
@ Ritchi @ 10:54 Koenigswasser

StGB § 253 Erpressung
(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt und dadurch dem Vermögen des Genötigten oder eines anderen Nachteil zufügt, um sich oder einen Dritten zu Unrecht zu bereichern, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist.
(3) Der Versuch ist strafbar.
(4) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung einer Erpressung verbunden hat.
"...Internat. Banker haben klargestellt, dass es Schottlands Kreditwürdigkeit nicht zum Guten gereichen würde, .." - Straftatbestand, zumindest in D erfüllt.

scooterTS
Gebt den Engländern ihre Freiheit ...

Wenn sich Schottland von Großbritannien loslöst, wird behauptet, es könne nicht länger in der EU bleiben, sondern müsste sich wie alle einem jahrelangen Verfahren unterziehen.

Was immer dabei vergessen wird: Das gleiche gilt auch für Rest-Britannien! Denn nach der Loslösung gibt es kein Großbritannien mehr, sondern nur noch ein "Königreich von Britannien und Nordirland". Aber da viele Engländer ohnehin aus der EU rauswollen, dürfte dies zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen ...

Suworow
John MacLean fehlt

Sind ja nette Portraits auf den Scottie-Noten.

Allerdings vermisse ich John Maclean (24 August 1879 – 30 November 1923), schottischer Kommunist und Patriot, Vizepräsident des Allrussischen Sowjetkonkresses 1918 und "bolschewistischer Konsul" in Schottland (von der UK-Regierung nicht anerkannt).

The Red will be worn and Scotland will rise again!

Erich Kästner
"Die wichtigste Frage"?

Mich würde interessieren, wie der Autor zu der Einschätzung kommt, dass genau dies (Währung) die wichtigste Frage bei einer möglichen Abspaltung sein soll.

Dass einige es so sehen, könnte ich mir nur damit erklären, dass Geld für sie am wichtigsten ist. Aber der Unabhängigkeitsbewegung geht es darum nur nachrangig! Die wollen schließlich politische (!) Unabhängigkeit von London. Wenn sie damit gleichzeitig näher an Europa rücken und den Euro einführen, umso besser! Dass Spanien dagegen stimmen würde, ist übrigens pure Spekulation. Oder hat Spanien das etwa offiziell angekündigt?

Dass eine Abspaltung nicht problemlos ist, dürfte ja wohl klar sein. Aber Probleme heraufzubeschwören, finde ich genauso falsch. Die Währung ist nämlich zufällig auch eines der Lieblingsargumente der Abspaltungsgegner in London.

relikt68
Go Scotland Go !

Nur zu, mit den Britten haben die Schotten nichts wirklich wichtiges verloren. Die EU wird sich freuen ein europafreundliches Land, mit enormen Ölreserven in der Nordsee, in seinen Reihen begrüssen zu dürfen!
Den Britten dürften nicht nur die Öl-Einnahmen sondern auch die ca. 5.6 Mio Bürger, und ihre Steuern, schmerzlich abgehen - recht so!
Und auch ein Währungschaos wird es nicht geben, der EURO kommt über Nacht - per Flieger!

jan474344
Schottland bleibt in der Eu

Ich denke ja nicht das Schottland wirklich aus der EU dann rausgeworfen wird. Ich glaube die EU-Regierugschefs werden ein paar Wochen/ Monaten diskutieren, es kurz vor dem Scheitern bringen und dann kurz vor Schluss einen Kompromiss finden. Indem Schottland entweder drin bleibt oder ein verschnellertses Aufnahmeverfahren bekommt da sie ja schon einmal die Aufnahmekriterien erfüllt haben.

Auch wäre dann die Britische Sonderposition endlich vorbei indem sie dauernt drohen sie würden austreten. Die haben wenn Schottland austritt, ernst einmal andere Probleme um die sie sich kümmern müssen.

Skywalker
@Arne Ruppach

"der Königsweg ist doch klar, sie müssen den schottischen Pfund einführen und ihn an den britischen Pfund, den Euro oder den US-Dollar binden. Je nachdem wo sie sich mehr von versprechen. Sie haben dann selber die Möglichkeit Geld zu drucken und haben trotzdem eine stabile Währung. "

Ist nicht mal "einfach so" gemacht: Mit Drucken entwerten Sie die eigene Währung zunächst, um die Kopplung des Kurses aufrecht zu erhalten müssten Sie dann Devisen verkaufen (um die Währung wieder aufzuwerten). Die müssten Sie dann aber auch haben.

Skywalker
@Hugomauser 15:34

"Auch Weißrussland und die Ukraine z.B. sind europäische Länder und dennoch nicht in der EU. Wenn sich ein neuer Staat bildet ist dieser NICHT Mitglied der Europäischen Union. Ob Sie das für Unsinn halten oder nicht. Schottland wird es auch sehr schwer haben, in die EU rein zu kommen, da einige EU Staaten hier dagegen sind."

??? Sie legen mir etwas in den Mund was nicht von mir kam, ich bin völlig Ihrer Meinung...

Skywalker
@relikt68

"Nur zu, mit den Britten haben die Schotten nichts wirklich wichtiges verloren. Die EU wird sich freuen ein europafreundliches Land, mit enormen Ölreserven in der Nordsee, in seinen Reihen begrüssen zu dürfen!
Den Britten dürften nicht nur die Öl-Einnahmen sondern auch die ca. 5.6 Mio Bürger, und ihre Steuern, schmerzlich abgehen - recht so!
Und auch ein Währungschaos wird es nicht geben, der EURO kommt über Nacht - per Flieger!"

Nein, "die EU" freut es nicht, zumindest nicht alle, und wenn einer nicht will, dann käme Schottland nicht rein.

Und für den EUR müssten erst mal die Staatsfinanzen solide dargestellt werden- dafür bräuchte man aber zunächst eine Währung. Und noch viel wichtiger: Die Schotten wollen ja gar nicht den EUR sondern das Pfund behalten!

Obi89
@relikt68

Diese "Ölreserven" sind wenn man einem vorherigen Beitrag nachgeht, fast ausgeschöpft.
Natürlich spielt die Währung und was alles damit zusammenhängt eine wichtige Rolle.
Ich glaube manchen ist nicht bewusst welche Folgen das haben kann, obwohl es lang und breit im Artikel erklärt wird ^^

Tobias_Findeisen
Großbritannien oder Vereinigtes Königreich?

Leider habe ich den Eindruck, dass die Begriffe Großbritannien und Vereinigtes Königreich synonym gebraucht werden.
Für mich ist Großbritannien ein geographischer Begriff, womit die große britische Insel gemeint ist. Das Vereinigte Königreich ist hingegen ein politischer Begriff und umfasst zurzeit England, Schottland, Wales und Nordirland.

Wenn Schottland sich abspalten möchte, dann sicher nicht von der Insel Großbritannien. Oder wollen die Schotten einen Wassergraben bauen?
Richtiger wäre m.E., dass sich die Schotten vom Vereinigten Königreich abspalten wollen.

Gast
@Erich Kästner

"Mich würde interessieren, wie der Autor zu der Einschätzung kommt, dass genau dies (Währung) die wichtigste Frage bei einer möglichen Abspaltung sein soll."

Das Öl in Ihrem Motor mag Ihnen nicht als Erstes einfallen, wenn Sie jemand nach den wichtigsten Bestandteilen fragt, aber sehen Sie mal, wie lange der Motor ohne dieses Öl weiterläuft! Über politische Ambitionen lässt sich sicher trefflich diskutieren, aber Wirtschaft, Steuern, Arbeitsplätze, all das hängt an einer stabilen Währung.

Gast

Schottland droht kein Wàhrungschaos. Es "droht" eine neue Währung mit neuen Chancen und einem neuen Selbstbewusstsein.

Hugomauser
@Skywalker

"??? Sie legen mir etwas in den Mund was nicht von mir kam, ich bin völlig Ihrer Meinung..."

Sorry, hab auf eine Antwort von Ihnen geantwortet, aber den Adressaten falsch benannt. :-)