Eurozeichen vor der EZB-Zentrale in Frankfurt

Ihre Meinung zu EZB: Leitzins nahe Null, Strafzins für Banken

Im Kampf gegen die Schuldenkrise und um eine Deflation zu vermeiden, hat die Europäische Zentralbank den Leitzins auf 0,15 Prozent gesenkt. Zudem müssen Banken, die ihr Geld bei der EZB parken, erstmals einen Strafzins zahlen. Außerdem kündigte die EZB ein neues Kreditprogramm an.

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133 Kommentare

Kommentare

Gast
Resistance1405- Danke für Ihre Zustimmung !

Dass Herr Draghi seinem Italien verpflichtet zu sein scheint, das mit Korruption glänzt, ist wohl verständlich, wenn auch kriminell. Andererseits hat unsere Regierung und Industrie denen auch Alles mögliche an Deutschen Produktionsgütern auf Pump verkauft, was Ihnen nun das Genick bricht. Von daher habe ich Verständnis dafür, dass die armen Europäischen Staaten mittels Draghi zurückschlagen, um sich refinanzieren zu können, wenn auch unserer Sparer darunter leiden. Aber man muss sein geld ja auch nicht diesem Bankenkonsortium anvertrauen, oder ? Es gibt Alternativen, die besser das Geld der Sparer verwerten als in unergründlichen Fonds an der Börse.

Merkel macht Alles kaputt, was den gewinn der Mehrheitsaktionärsfamilien und der Hochfinanz schadet.

Ob es die Energiewende ist oder der verzögerte Mindestlohn, alles was deas Ergebnis beeinträchtigt wird gecancelt.

positron61
EZB fördert riskante Geldanlagen mit Steuergeldern

"Das überreichliche Geld quillt schon jetzt aus allen Ritzen und sucht sich immer riskantere Anlagemöglichkeiten" so der Sparkassenverband. Das Geld fließt nicht in die Realwirtschaft, sondern den Banken zu. Die Kaufen südeuropäiche Anleihen, Aktien und hochriskante Derivate damit. Spielgeld für die Banken, Weiterreichgeld für die EZB aus dem Geldbeutel der Arbeitehmer/ Steuerzahler. Das europäische Finanzsystem wird bald kollabieren.

spetzki
Falscher Weg. Besser: Wettgeschäfte einschränken

Die Geldmenge ist doch in den letzten Jahren stark expandiert.
Es ist nicht zu wenig Geld vorhanden. Im Gegenteil. Es ist zu wenig Geld in der Realwirtschaft, weil es immer stärker in synthetische "Finanzprodukte" fließt. Möglich wurde das durch eine Deregulierung des Finanzsystems. Viele dieser Produkte waren früher aus gutem Grund verboten. Das hat sich durch massivste Lobbyarbeit geändert.

Die EZB gießt immer mehr Wasser ins Fass anstatt zuerst mal das Loch zu stopfen, obwohl die Keller der Bankbilanzen schon voll Wasser (toxische Papiere) stehen.

Einige Deregulierungen müssen zurückgenommen werden. Wettgeschäfte müssen behutsam in kleinen Schritten eingeschränkt werden. Verbriefungen und andere Auswüchse mit "Systemgefahr" ebenso.
Dann fließt von ganz allein wieder mehr Geld in reale Anlagen.

Noch eindrucksvoller wie in den letzten Jahren kann der Markt doch gar nicht demonstrieren, dass diese Deregulierungen ein fataler Fehler waren!

Gast
Letztes aufbäumen des Kapitalismus?

Nun sind in den wichtigsten gebieten unseres Wirtschaftssystems (Europa und Amerika) die Zinsen für Banken bei praktisch 0 angekommen. Mehr geht nicht. Und das weil mann offensichtlich die Wirtschaftskriese immer noch nicht überwunden hat. Sonst würde man das ja nicht tuen. Wenn das jetzt nicht bald den erhofften Aufschwung für die Kriesen gebeutelten Länder bringt wars das. Es gibt jetzt keinen marktwirtschaftlichen Mechanismus mehr (Verstaatlichung und Subventionen gehören ja nicht dazu) um noch irgend etwas zu tuen. Wenn jetzt (wieder) irgend etwas gravierendes in unserm Wirtschaftssystem passiert ist es am Ende. Irgendwie passt das zum aktuellen Aufrüstungsgeschreie. Ich hoffe! das beste.

Gast
Hilflos

Ich als Kleiner Mann kann mit diesen Nachrichten gar nicht umgehen.
Fazit für mich in meiner Schlichtheit, ist die Befeuerung von Ängsten.
Ich will aber keine Angst haben müssen davor, dass mir jemand mein Geld wegnimmt.
Es kann für mich somit nur noch eine Konsequenz geben ...

Gast
strawberryfields- Falsch !

Ich habe aus erster Hand erfahren dürfen, was es heisst, Inflation und Wirtschaftskrise zu erleben.

Glauben Sie mir, wir sind auf dem besten Weg dorthin. Alle meine aufgeführten Punkte stimmen, die einher gehen mit den Zuständen der Weimarer Republik.

Was sich momentan weiter angleicht ist das Verhältnis der Parteien. Die Volksparteien werden immer kleiner, weil sie durch ihre Lobbypolitik immer mehr Verluste einfahren und sich daher neue Alternativen bilden.

So z.B. die FDP-Nachfolgepartei eines wohlbekannten Lobbyistenführers namens Hans-Olaf Henkel, der schon als Koalitionär für die CDU in den Startlöchern steht.

Es gleicht sich immer mehr an. Nicht zu vergessen die künstlich erzeugte Wohnungsnot durch den Rückbau und den gleichzeitigen Zuzug der Osteuropäer. Spekulanten treiben ihr Unwesen.

Es nähert sich dem Exodus, Gott sei dank, dann kann Deutschland neu erschaffen werden ohne Verfassungsdefekte...

Gast

Alle Verträge gebrochen und Klagen ist nicht.

Gast
@ von spetzki - 16:35

Wohl wahr.
.
Aber was nutzt alle Erkenntnis,
wenn die Lobbyisten das Ruder der
Regierungen übernommen haben ?
.
Nix.

MaWo
@ Otto Normal Forist

Sie machen es sich sehr einfach.
Ein "hochgepushtes" Unternehmen hat eben nicht den Gegenwert.
Wäre das eine echte Steigerung, dann könnten auch die Einkommen und Mitarbeiter im gleichen Maße ansteigen.
Nur; so ein Unternehmen ist wohl nicht bekannt.
Wie irrig pushen und blinder Glaube sein kann:
Heute verkaufe ich EINEN Radiergumme und morgen ZWEI. Eine Steigerung um 100% in einem Tag - da schafft kein Dax-Unternehmen. Trotzdem bin ich in einem Monat Pleite.

Eu-Schreck
Schade...

...ich kann wohl kein Geld direkt bei der EZB leihen?
Die Entwicklung ist doch fatal. Ich wette auch dass unsereins lange warten kann, bis die Konsumentenzinsen entsprechend runtergehen. Passen die Banken sich aber nicht an, droht ein Trudeln da die Wirtschaft nicht "anläuft". Passen sie sich aber an, steigt das Risiko, faktisch bekommen immer mehr "Kreditunwürdige" Kredite, und bald darauf platzt eine neue Blase. Ich sehe keine positive Möglichkeit, die gleichzeitig auch realitisch ist und den Faktor Habgier aller Beteiligten einbezieht. Der Ansatz wirkt utopisch und setzt wohlmeinde weitdenkende Menschen voraus. Ich hoffe der Pessimismus ist falsch, doch seit inklusive der Wiedervereinigung lag ich immer richtig.

Gast

Da steht der 10.000-Punkte-Marke ja nichts mehr im Wege.

Gast

Ach, na sowas. Grade geknackt die 10.000...

Gast
Girokonto Überziehungszinsen

Höchste Zeit also auch die "Girokonto Überziehungszinsen" anzupassen

ääähhhhh: -> an-zu-HEBEN

Euer Skeptiker :-)

Gast
@NH278 Seit gestern.

@NH278

Seit gestern.

DeHahn
Na, wie schön!

Wenn Geld eines nicht darf, dann rumliegen! Wer rastet, der rostet. Und so treibt man auch noch den letzten Spardeppen dazu an, sein Geld in den Investment- und Spekulationsschlund zu werfen, auf dass der Strudel richtig auf Touren kommt und zum Tornado wird, der alles mitreißt. Dax auf über 10.000! WOW! Welch ein Glück! Nach 2008 hat man NICHTS DAZUGELERNT! Denn je höher der Kurs, desto näher der Absturz. Schon vergessen? Auch das Wort "Blase" kennt heute niemand mehr!
.
Und denkt doch dran: nach einer totalen Zerstörung geht´s schön gleichmäßig aufwärts dank Umsatz ohne Ende. Da kann man wieder ein paar Jahrzehnte in den Aufbau investieren. Und wenn alle Kegel endlich stehen, kommt - jubel! - der nächste Full-Strike!

Gast
ein ganz schweres Thema

Ich kann die Hintergründe der Entscheidung nur teilweise abschätzen.

Die Philosophie ist dagegen recht klar: Es soll mehr Geld ausgegeben werden.

Gut, aber die Banken werden dabei nicht mitmachen. Die Banken sind die Urform des Kapitalismus, und sie wollen Geld verdienen. Das ist soweit nicht verwerflich.

Jedoch leidet der gesamte Währungsraum unter der restriktiven Kreditpolitik der Institute. Wenn das niedrige Zinsniveau nicht weitergereicht wird, oder künstlich die Bonität der vermeintlichen Kreditnehmer soweit verschlechtert wird, dass nur ein höheres Zinsangebot mit entsprechend inkludierten Risikozuschlag die Vergabe rechtfertigt, dann kommen die Einwohner und Firmen im Euroraum nie an günstige Darlehen, und verhalten sich entsprechend vorsichtig.

Entweder lenken die Banken ein, oder es muss zum Schutz der Binnenwirtschaft entsprechende Gesetze geben.

Gast
da es jetzt gar keinen sinn mehr macht,

das gesparte geld der bank zu geben, werde ich bis auf einen kl. teil alles geld zurück holen und wie in alten zeiten zu hause bunkern. machen das viele tausende menschen, z.b. am gleichen tag, hinterläßt das doch bestimmt eindruck, oder?

diskobolos
@tigertiger , 17:11

Toll, dass ich endlich mal auf jemanden treffe, der den "realen Wert" einer Firma kennt. Leider ist es in der Praxis nicht so simple...
Eine Blase am Aktienmarkt hatten wir sicher im März 2000, als der Dax über 8000 stand, aber jetzt , 14 Jahre später? Man weiß es leider immer erst im Nachhinein...

Gast
Geld

Wer Zinsen will, hat zu viel Geld.
...oder?

Otto Glaubtalles
@16:35 von spetzki

Ein wirklich guter und fundierter Kommentar! Ich kann mich nur voll anschließen.

Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass allein eine zusätzliche Steuer auf den Hochfrequenzhandel die Aktienmärkte stabilisieren würde, was sich mittelfristig positiv auf die Realwirtschaft durchschlägt.

Zum niedrigen Leitzins kann ich nur sagen, dass eine schleichende Enteignung (Stichwort "financial repression") zwar den Sparern wehtut ("glücklicherweise" habe ich als Student kein Erspartes), jedoch langfristig betrieben ein wirkungsvolles Mittel zum Schuldenabbau der hoch verschuldeten Staaten ist, sofern diese keine weiteren übermäßigen Schulden aufnehmen(!).

Die Sparer von heute zahlen die Fehler der letzten Jahrzehnte ab. Hätte man doch seine Volksvertreter nachhaltiger gewählt...

Otto Normal Forist
Guter Rat ist teuer

@Friedrich der Kleine:
Ich will aber keine Angst haben müssen davor, dass mir jemand mein Geld wegnimmt.
Es kann für mich somit nur noch eine Konsequenz geben ...

... das klassische Sparbuch?

Gast
blöde Gesichter bei der Bank

gerade angerufen und mitgeteilt daß sie das Guthaben bitte im 2. HJ in ein Schließfach legen sollen mit Schlüsselübergabe am 1.7.

Otto Normal Forist
Kleines Wirtschafts ABC

@MaWo:
Sie machen es sich sehr einfach. Ein "hochgepushtes" Unternehmen hat eben nicht den Gegenwert. Wäre das eine echte Steigerung, dann könnten auch die Einkommen und Mitarbeiter im gleichen Maße ansteigen.

Das stimmt doch nicht.
Beide Kenngrößen hängen eben nicht einfach direkt zusammen. Der Wert des Unternehmens richtet sich danach, was jemand bereit ist, dafür zu zahlen. Die Löhne richten sich nach Tarifverträgen oder individuellem Verhandlungsgeschick mit dem Arbeitgeber.

Resistance1405
@ Vivala Revolution (16:35): Zustimmung bis auf einen Punkt

hi Vivala Revolution,

Auch hier erneut absolute Zustimmung bis auf einen Punkt:

Von daher habe ich Verständnis dafür, dass die armen Europäischen Staaten mittels Draghi zurückschlagen, um sich refinanzieren zu können, wenn auch unserer Sparer darunter leiden.

Bei diesem Punkt sage ich NEIN. Denn diese Pleitestaaten hätten sich anders Refinanzieren können, als über unsere Sparguthaben. Auch mein Geld wäre weg, wenn ich nicht einen Teil davon von der Bank geholt hätte. Den anderen Teil - mit Ausnahme für laufende Ausgaben - muss ich die anderen Tage noch holen.

Denn wenn diese Pleitestaaten mal sorgfältiger gewesen wären bei der Haushaltspolitik und einen Mittelweg aus Sparen einerseits und Investieren andererseits gegangen wären und Ihren Binnenmarkt sowie den Export (also die Binnen-Nachfrage undd den Verkauf ins europäische Ausland) stärker angekurbelt hätten, dann stünden die jetzt nicht so da. Außerdem hängt in Italien auch ein Großteil an diesem Berlusconi!

Resistance1405
@ positron61 (16:35): das Geldsystem ist bereits kollabiert!

hi positron61,

Ihr Beitrag stimmt absolut mit Ausnahme des allerletzten Satzes:

Das europäische Finanzsystem wird bald kollabieren.

Es müsste korrekterweise heißen: das europäische Finanzsystem sowie das weltweite Finanz- und Geldsystem ist mit diesem Handeln von Herrn Draghi heute am Ende und kollabiert! Das Geld ist nichts mehr wert und das Geld ist vebrannt! Verbrannt durch die Bankster, durch Draghi und auch durch die us-Regierung sowie durch unsere Bundesregierung + die EU-Kommission.

Außerdem ist dass, was Draghi heute getrieben hat, über Artikel 17 der UN-Menschenrechts-Charta und über Artikel 17 der EU-Grundrechte-Charta absolut illegal!!

Draghi und Consorten gehören festgenommen und ich will mein Geld zurück!!

Gast
@Otto Normal Forist

"Was zerbrach denn 2008 wirklich?"
.
Zumindest wurde der Glaube an ein System, dass nicht mal die Erschaffer verstehen, nicht derart verteidigt. Es herrschte wochenlang Stille. Bis man herausfand, dass die Umschuldung auf die Allgemeinheit erfolgreich abgeschlossen wurde. Getreu dem Motto: "Vorwärts immer, rückwärts nimmer" tut man heute so als ob nie was gewesen wäre. Und so wird es beim nächsten mal laufen: Eine too big to fail Bank findet Milliarden an toxischen Papieren die niemand gesehen hat.
.
"...ich besitze heute noch Aktien und festverzinsliche Wertpapiere, die ich schon 2008 hatte."
.
Dafür ist ja auch jemand arbeiten gegangen. Als die Verluste umgebucht wurden nannte man das in den USA Sozialismus. Es ist ein prima System - solange es nur für eine Minderheit gilt. Irgendjemand muss arbeiten gehen für leistungsloses Einkommen. Wenn dies aber ins Vielfache dessen geht, was auf der Welt überhaupt an Werten existiert, kann dies nur in die Katastrophe führen.

Resistance1405
@ Raumfahrer (17:02): Ich hoffe, dass war Sarkasmus

@ Raumfahrer,

Ich hoffe, dass war jetzt mal übelster Sarkasmus. Denn wenn dass ernst gemeint sein sollte, dann sage ich Ihnen dass hier:

machen Sie sich auf den baldigen Crash gefasst und damit auf den Verlust Ihres ach sooo teuren Geldes!!

Denn das weltweite Finanz- und Geldsystem ist ab heute kollabiert.

Resistance1405
@ goddi (17:02): stimmt, Crash wäre eine echte Lösung

hi goddi,

stimmt, auch mir scheint es so, dass der Crash die absolut letzte Lösung ist denn auch ich habe diesen Artikel bereits heute früh auf heise.de gelesen.

Dieser Geldmafia und diesen Zockern hier im Forum inlusive Draghi gehört das Handwerk gelegt!! Wer macht für uns alle bitte die Klage vor dem EuGH?? Es ist allerhöchste Zeit, bevor die sich mit dem ganzen ergaunerten Geld in die Karibik absetzen.

Gast
@ Otto Normal Forist am 05. Juni 2014 um 17:35

Nein.

Sternenkind
und der dispokredit

Ist 13%! Für 0.1 % leihen und für 13% an den kunden! Das ist kapitalismus!

Gast
Geld ist nichts...

der Zins ist alles!

Ohne Verzinsung ist Geld nur noch ein Verbrauchsgut, aber im derzeitigen Geldsystem verwandelt sich Geld in alles.

Dabei ist das Geld nur etwas Wert weil alle daran glauben (müssen) wäre es anders wären die virtuellen Werte und Banknoten nichts mehr als Papier und Zahlen.

Der Finanzlobby gelingt es aber immer noch alle von sich abhängig zu halten- sie verleihen und vermehren-(Mehrwert)
sie nehmen und müssen dafür nur noch 0,15% Zinsen zahlen.
Das ist eine Subvention des Banksektors,der so überflüssig ist wie der Glaube an das Geld. Dafür werden dann auch mal Volkswirtschaften geopfert.
Es gibt Systeme die ohne Zins auskommen, es gibt Ideen das Geld wieder zu dem zu machen was es ist ein Verbrauchsgut.
Nicht mehr und nicht weniger.

Gast
Leitzins erhöhen!

Wie lange will die EZB den Leitzins eigentlich noch senken? Es wird Zeit, den Leitzins wieder zu erhöhen, sonst macht sich die EZB langsam unglaubwürdig!

HaTer
Viel Unfug

Irgendwie scheint bei der Kritik an der EZB völlig vergessen zu werden, dass man um den Sparern Zinsen zahlen zu können, auch Sachinvestoren benötigt, die willens sind, Risiken einzugehen und Kredite aufzunehmen. Das aber ist doch die Crux: Völlig egal wie niedrig der Zinssatz der Zentralbank ist, niemand - weder Unternehmen noch Haushalte - in Spanien, Griechenland, Frankreich etc. will sich in der gegenwärtigen Krise verschulden. Und komplett naiv ist doch zu glauben, dass durch die kleine Zinssenkung spekulative Preisblasen im Finanzkasino befördert werden. Als ob einen Finanzjongleuer, dessen Renditen zumeist im zweistelligen Bereich liegen, interessiert ob er das Geld für seine Wettgeschäfte nun für einen Viertel oder einen halben Prozentpunkt weniger bekommt! Eine hervorragende Kritik an den Möglichkeiten und Grenzen der Geldpolitik haben bereits gestern, also vor der EZB-Entscheidung, die Nachdenkseiten geliefert:

http://www.nachdenkseiten.de/?p=21914#more-21914

Lesenswert!

Account gelöscht
16:44 von Friedrich der Kleine

"" Ich als Kleiner Mann kann mit diesen Nachrichten gar nicht umgehen.""
#
#
Von meinen Eltern die die 20ziger Jahre mit den Geldentwertungen erlebt haben,habe ich folgendes gelernt : 3 Monatsmieten als Reserve zu Hause ,nicht bei einem Geldinstitut,bunkern,den Rest des Geldes immer fleißig ausgeben und so gut es geht davon leben. Was du nicht hast kann dir auch keiner nehmen.

Nadelspiel
Der niedrige Zins soll Investitionen und Konsum ankurbeln...

Sagt denn nicht endlich Jemand mal stopp!!Konsum ankurbeln,sollen die EU-Bürger ihr gesamtes Erspartes in den Konsum stecken und nicht an das Alter denken.Am Besten sich noch ein zweites Smartphone kaufen und in der virtuellen Welt surfen.Kredite an Unternehmen in den Südländern fördern lt. Draghi.Kredite sind Schulden,ein Unternehmen muss sich rechnen,es muss auf dem Markt mit seiner Idee bestehen,nur das weltweite Netz mit dem Entstehen von virtuellen Firmen zu fördern,schon jetzt ein Fiasko,die reale Welt fehlt uns Menschen immer mehr.Je weniger wir Wert auf Berufe der praktischen Welt legen,uns nur mit Firmen im Internet beschäftigen,die uns den Konsum aufzeigen,wird das Geld verbrannt.Wo wird das Geld hingeschaufelt,was die Banken von uns erhalten und vielleicht demnächst noch mit einem Strafzins belegen,weil wir ihnen das Sparvermögen anvertrauen.Habe vor einigen Monaten geschrieben,das man am Ende noch eine Gebühr zahlen muss,für das Geld,was man seiner Bank bereitstellt,jetzt??

Thomas Wohlzufrieden
Vivala Revolution

Hundert prozentige Zustimmung zu Ihren Kommentaren. Klasse.

AE-35
17:41 von Otto Normal Forist

"Mal im Vertrauen, ich besitze heute noch Aktien und festverzinsliche Wertpapiere, die ich schon 2008 hatte. Sie sind heute mehr wert, als damals. Und? Es wird viel geredet vom Crash. Aber wir beide werden ihn vermutlich nicht erleben."
=> Das mit dem nicht mehr "erleben" des kommenden Crashs kann aus ihrer Sicht sehr gut möglich sein, denn während "Nana" um die 30 ist, könnten sie schon 75 sein. Es ist eben alles relativ.
 
Was die Werthaltigkeit ihrer Aktien angeht, so glaube ich ihnen sogar. Die Frage ist allerdings jene, welchen Wert ihre Aktien heute noch hätten, wenn die Märkte nicht mit staatlichen Geldern bzw. Geldversprechen (der Staat als Gläubiger) auf Kosten bzw. zum Risiko der Steuerzahler geflutet worden wären? Ganz zu Schweigen davon, wo im Verhältnis zu ihren Papieren die Edelmetalle jetzt stünden, würden sie nicht permanent von den Banken manipuliert (Stichwort "Leerverkäufe" der Banken untereinander).
 
Æ

Gast
Stets versorgt die Spielgeldeurozentralbank die Banken mit frisc

Es scheint sich für die Goldmannsachsbank durchaus bezahlt zu machen, daß sie eines ihrer Geschöpfe an die Spitze der Spielgeldeurozentralbank EZB gestellt hat, denn der Mario versorgt die Bankendelinquenten nun immerzu mit frischem Geld und da es dieses (fast) zinsfrei zu leihen gibt, so schmerzen die Verluste beim Spekulationsglücksspiel an der Börse nicht mehr sonderlich. Die Rechnung dafür bezahlt nämlich das gemeine Volk, dessen Ersparnisse und Einkommen dadurch allmählich entwertet werden.
Freilich, manchmal kann es helfen, wenn der Staat Geld drucken läßt, doch dann müßte es an diejenigen verteilt werden, die etwas damit anzufangen wissen, sprich die Handwerker, Fabrikanten und Bauern oder dem Volk gegeben werden, damit dieses durch seine Einkäufe die Wirtschaft belebt. Wird das liebe Geld aber an die Banken verschenkt, so verspielen es diese an der Börse und die Volkswirtschaft leidet dann unter der Geldentwertung. Die Banken sind eben bankrott und müssen in Konkurs gehen.

Gast
Man sollte im Hinterkopf behalten....

... dass Draghi vormals bei GoldmanSachs "gearbeitet" hat.

Möglicherweise ist die Zentralbank nicht so blind, wie viele hier mutmaßen.
Die Maßnahme bläht nur die Börsenkurse auf und bringt der Realwirtschaft nichts? It's not a bug - it's a feature!

Ich habe hier schon vor Jahren rauf- und runtergeschrieben, dass irgendwer zahlen müssen wird für die Bankenrettungen. Nach dem Steuerzahler ist nun auch der Sparer richtig dran. Nur die Banken - die Verursacher - werden schadlos gehalten.

Resistance1405
Laut n24.de hat Draghi sich verkalkuliert!

Wow...klasse, immer mehr Experten sagen dass Draghi sich hier verzockt hat.

Lest mal hier auf n24.de:

http://tinyurl.com/k4fcgtz
n24.de: Hat sich Mario Draghi verkalkuliert?

Sind die drastischen Geldmarkt-Maßnahmen der EZB sinnlos? Das zumindest werfen die Banken der Europäischen Zentralbank vor. Möglicherweise hat sich Mario Draghi verkalkuliert.

"Die Banken haben kein Liquiditätsproblem", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Öffentlicher Banken, Liane Buchholz. Sie seien aber auch nicht bereit, auf dem niedrigen Zinsniveau noch ins Risiko zu gehen. Die EZB gefährde ihre eigene Zielsetzung, dass mehr Kredite ausgereicht werden sollten. Kredite in den südlichen Euro-Ländern würden eher durch "überschuldete Unternehmen und hohe Kreditrisiken" verhindert, ergänzte Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer vom Bundesverband Deutscher Banken.

Resistance1405
@ all: Mario Draghi ist Bankerlobbyist!!

@ all,

Mario Draghi ist ein Bankerlobbyist durch und durch und der ist unverbesserlich, wenn ich seine Vita auf Wikipedia so lese:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mario_Draghi

Draghi lehrte 1981 bis 1991 als Professor an der Universität Florenz, arbeitete für die Weltbank und 2001 an der Harvard University. Von 2004 bis 2005 war er Vizepräsident bei Goldman Sachs in London.

Von 2006 bis 2011 war Draghi Gouverneur der Banca d’Italia, der italienischen Zentralbank. Er löste Antonio Fazio ab, gegen den die italienische Staatsanwaltschaft ermittelte. Draghi verkaufte vor dem Amtsantritt als Notenbankchef seine Goldman-Sachs-Anteile. Als Chef der Zentralbank war er auch Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank. Er leitete zudem das Forum für Finanzstabilität (ab 2009 Financial Stability Board (FSB)) am Sitz der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel. Draghi war Mitglied des Aufsichtsrates von Eni, IRI und der Banca Nazionale del Lavoro.

tigertiger
@systemchef

"blöde Gesichter bei der Bank"

hat mich zum Schmunzeln gebracht. Ich hoffe für Sie, dass jetzt nicht die Schließfachgebühren steigen.

@Otto Normal Fori: Vielleicht haben Sie Glück gehabt, dass Sie relativ günstig eingestiegen sind und auf die richtigen Aktien gesetzt haben. Es gibt aber jede Menge Aktien, deren Kurse niemals mehr auch nur die Nähe ihrer Höchststände von 1999 erreichen werden. Der Crash von 2007/08 war total harmlos gegenüber dem von 2001. Das können Sie mir glauben. Und seit damals sind reihenweise richtig gute AG insolvent gegangen oder auch einige wegen Bilanzbetrug. Das Risiko bei Aktien ist schon ziemlich hoch. Nokia, die Banken, Energieriesen wie RWE, Eon sind nur noch Schatten ihrer selbst. Wer unten einsteigt, hat gut lachen. Wer aber dann gerade kein Geld mehr hat...? Aussitzen können auch nur die Reicheren. Aktien sind nichts für Niedrigsparer. Um die gehts doch.

Kaladhor
hmmmmmm

es wird wohl wieder Zeit für eine neue "Französische Revolution", allerdings diesmal im europäischen Rahmen.

Dieser ganze Wildwuchs muss dringendst zurück geschnitten werden. Dem gesamten Finanzsektor müssen so strikte Fesseln angelegt werden, dass niemals wieder Geld durch Zockereien verdient werden kann. Das hat nichts mehr mit vernünftiger und nachhaltiger Investitionspolitik zu tun.

Banken sollten nur noch die Funktionen erfüllen, Geld von Sparern zu verwalten und Unternehmen Kredite für Investitionen zu gewähren (oder auch nicht, wenn es blödsinnige Geschäftsideen sind!).
Aktiengesellschaften nur noch zulassen, wo erhebliche monetäre Mittel zu Beginn erforderlich sind, um überhaupt eine Geschäftsidee umsetzen zu können, wo mit Gewinnen frühestens nach ein paar Jahren zu rechnen ist.

Was die Aktion der EZB angeht: Vollkommen wirkungslos! Der Leitzins ist seit Jahren im Keller. Was hat es gebracht? Richtig, NIX!

riewekooche
5. Juni 2014 um 17:26 von Otto Glaubtalles

eine schleichende Enteignung (Stichwort "financial repression") zwar den Sparern wehtut ("glücklicherweise" habe ich als Student kein Erspartes), jedoch langfristig betrieben ein wirkungsvolles Mittel zum Schuldenabbau der hoch verschuldeten Staaten ist

Das tut nicht nur den Sparern weh, sondern auch denen, die wie ich (notgedrungen) eine private Rentenversicherung haben, in die sie fleißig einzahlen. Glücklicherweise werden aus den Studenten von heute die Steuerzahler von morgen, die dann mit ihren Steuern und Sozialabgaben die betrogenen Sparer von heute unterstützen können - Sie werden darüber auch noch fluchen.

Einziger Vorteil: Eine Immobilie zu finanzieren ist derzeit so günstig wie noch nie.

Ich habe diese Regierigen nicht gewählt, das können Sie mir glauben.

Resistance1405
@ all: auch in Italien ist Draghi nicht mehr gut angeschrieben

@ all,

Auch in Italien selbst ist Draghi laut diesem Wikipedia-Artikel nicht mehr gut angeschrieben:

Draghi ist Mitglied in der Group of Thirty, einer privaten Lobbyorganisation der Großbanken. Aus diesem Grund wird ihm ein Interessenkonflikt als EZB-Chef vorgeworfen. Zudem gibt es Stimmen, die insbesondere auch Draghis vormalige Tätigkeit bei Goldman Sachs als Interessenkonflikt werten.

Anfang 2013 geriet Draghi im Zuge der Skandale um die Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS ) in die Kritik: Es wurde bekannt, dass noch unter der Führung Draghis als Gouverneur der italienischen Zentralbank die MPS äußerst riskante Geschäfte tätigte und die italienische Zentralbank noch im Oktober 2011, also noch unter der Führung Draghis, der dann strauchelnden MPS einen wertpapierbesicherten Kredit in Höhe von zwei Milliarden Euro verabreichte, aber weder Öffentlichkeit noch das italienische Parlament darüber informierte.

Tja werter Herr Draghi...

Tagesschau-Interessent
Kapitalertragssteuer auf reale Kapitalerträge zu beziehen

Der Gesetzgeber sollte endlich Kapitalertragssteuer nur auf reale Kapitalerträge erheben, also auf Erträge aus Zinsen abzüglich Inflationsrate. Bei negativen Erträgen ergäben sich dann eben steuerlich zu berücksichtigende Verluste.

Gast
Eigentlich....

Eigentlich Karl Marx im Klartext: Der Kapitalismus erstickt an seiner Warenflut, die sich die Lohnsklaven, die die Produkte herstellen, selbst gar nicht mehr leisten können. Ausweg: Krieg! Die Vorbereitungen laufen schon. Rette sich wer kann...

Resistance1405
@ all: BVerfG hat bereits vor dem EuGh Klage eingereicht

@ all,

Ihr braucht gar keine Klage mehr einzureichen, weil das BVerfG schon im Februar 2014 bereits schneller war. Bericht von heute.de hier:

http://tinyurl.com/n6mdhyx
heute.de: Karlsruhe eröffnet Spielraum für Europapolitik ( 07.02.2014, Quelle: Andreas Rinke, reuters)

Erstmals hat das Bundesverfassungsgericht Kompetenzen an den Europäischen Gerichtshof abgegeben: Die Karlsruher Richter überließen dem EuGH die Prüfung der Frage, ob das EZB-Programm zum Aufkauf maroder Staatsanleihen rechtmäßig ist. Experten sind sich einig: Dies wird die deutsche Europapolitik verändern.

Darf die EZB unbegrenzt Staatsanleihen aus den Krisenländern der Euro-Zone kaufen? Ist das mit EU-Recht vereinbar? Diese Entscheidung verweisen die Karlsruher Richter an den Europäischen Gerichtshof. Der Grünen-Politiker Manuel Sarrazin spricht gar von einer neuen Epoche in der europäischen Rechtsgeschichte.

Von daher: es gibt Hoffnung für uns.

Gast
Zinsen und Aktien

Grundsätzlich macht es ja Sinn, den Zins an das reale Wachstum der Wirtschaft anzupassen. Aber darum geht es der EZB nicht, sie wollen ja der Deflation entgegen wirken und neue Kredite damit anregen, die dann wieder neues Geld schaffen.
Nur entstehen diese Kredite nicht in der Realwirtschaft, sondern mit den jetzt noch billigeren Geld wird am Finanzmarkt mit Hebeln gewettet. Nicht ohne Grund springt dann der DAX auf über 10 Tausend, obwohl die Wirtschaft ja nicht mehr wirklich wächst.
Das überschüssige Geld müsste abgeschöpft werden, bläst jetzt aber nur ungeheure Ballons in den Finanzmärkten auf.
Diese Geldpolitik ist ein Desaster. Man müsste eine Programm entwickeln, das Geld in die Realwirtschaft fließen lässt, an Leute die eine hohe Konsumquote haben (ärmere Menschen).

Resistance1405
Hier noch ein Bericht von welt.de über die Klage vom BVerfG

Hier noch ein weiterer Bericht von welt.de bezüglich der Klage des BVerfG vor dem EuGH gegen die EZB:

http://tinyurl.com/oswjtom
welt.de: Karlsruhe kritisiert EZB-Krisenpolitik und gibt Entscheidung ab (07.02.14)

Karlsruhe kritisiert EZB-Krisenpolitik und gibt Entscheidung ab

Karlsruhe - Auf dem Höhepunkt der Euro-Schuldenkrise fuhr EZB-Präsident Draghi schwere Geschütze auf: Wir kaufen ohne Limit Anleihen klammer Staaten, versprach er. Doch darf die EZB das? Karlsruhe sagt Nein und lässt nun den Europäischen Gerichtshof entscheiden.

Das Bundesverfassungsgericht stellt das Herzstück der Euro-Rettung infrage: Die Karlsruher Richter bezweifeln, dass die Europäische Zentralbank unbegrenzt Staatsanleihen von klammen Euro-Staaten kaufen darf. Diesen Ankauf hatte die EZB auf dem Höhepunkt der Schuldenkrise im Sommer 2012 versprochen, jedoch nie vollzogen. Allein die Ankündigung beruhigte die Märkte.

Resistance1405
@ all: hier mehr aus dem Bericht von welt.de

@ all,

Weiter heißt es in dem Bericht von welt.de:

Nun soll nach dem Willen der höchsten deutschen Richter der Europäische Gerichtshof (EuGH) klären, was die Währungshüter bei der Euro-Rettung dürfen, und was nicht.

Das Programm, das im Fachchinesisch OMT (Outright Monetary Transactions) heißt, sieht in Kurzform so aus: Wenn sich klamme Staaten nur noch zu sehr hohen Zinsen frisches Geld leihen können, soll die EZB eingreifen und Staatsanleihen der betroffenen Länder kaufen. Kritiker werten dies als verbotene Staatsfinanzierung durch die EZB.

EZB-Präsident Mario Draghi hatte diese Maßnahme im Sommer 2012 mit den Worten angekündigt: «Die EZB wird alles Notwendige tun, um den Euro zu erhalten. Und glauben Sie mir - es wird ausreichen.» Das wird bis heute als Wendepunkt der Euro-Schuldenkrise gesehen.

http://tinyurl.com/oswjtom
welt.de: Karlsruhe kritisiert EZB-Krisenpolitik und gibt Entscheidung ab

Amelia
Ich glaube das gerade mal nicht!

"Die Leute kaufen nix, weil sie glauben, dass alles noch billiger wird", deshalb muss man es also teurer machen, damit sie es dann kaufen??????????? Wo ist denn da die Logik? Vielleicht brauchen die Leute auch nicht jeden Mist. Was sollen wir denn noch alles kaufen? Alle zwei Wochen ein neues Handy vielleicht? Der Müllberg wächst! Aber dann brauchen wir als nächstes große Müllvernichtungsmaschinen, auch schön!
Und DIE Leute, die das alles noch nicht haben, wollen es entweder nicht oder können es sich trotz billig nicht leisten. Da nützt auch eine Inflation nix, s.o.!

b_m
@HaTer 18:24 Viel Unfug

"Irgendwie scheint bei der Kritik an der EZB völlig vergessen zu werden, dass man um den Sparern Zinsen zahlen zu können, auch Sachinvestoren benötigt,"

Wer sagt, daß wir Sparer unbedingt Zinsen haben wollen. Wir wollen nur nicht beraubt werden. Hätten wir keine Inflation, dann bräuchte man auch keine Zinsen, mal abgesehen davon, daß natürlich das Ausfallrisiko einen Aufschlag erfordert.

Es geht hier nicht um die Gier der Sparer. Wären die gierig, dann läge das Geld nicht auf dem Sparbuch. Es geht hier darum, daß die Schuldner ihre Schulden nicht bezahlen wollen.

Schulden machen heißt:
Eigenes Einkommen + fremdes Geld = 120% Lebensstandard
Schulden zurückzahlen heißt:
Eigenes Einkommen - Rückzahlung = 80% Lebensstandard.

Und genau dagegen wehren sich die Schuldner, obwohl sie es vorher wußten. Wer ist nur also gierig?

Gast
Amelia: Inflation

Ja, so denken Ökonomen. Sie fürchten Deflation, weil Preise sinken und die Erwartung sinkender Preise zu Konsumverzicht führen könnte. Damit gibt es kein Wachstum. Kein Wachstum, keine Zinszahlungen, Pleiten, Forderungen werden uneinbringbar. Schulden werden gestrichen. Wenn Forderungen und Schulden verschwinden, verschwindet Geld.

Allerdings haben wir zu viel Geld, weit mehr als die Wirtschaft braucht und diese ganz "normale" Gesundschrumpfung wäre eigentlich notwendig. und dann sollten wir in Zukunft die Geldschöpfung durch Kredite etwas besser kontrollieren.

Aber wenn man darüber redet, wird man schnell in Ecken gesteckt. Die AfD nennt man dann rechtspopulistisch und diejenigen, die montags auf die Straße gehen sogar Schlimmeres.
Als Wissenschaftler, der über so etwas frei reden muss, schäme ich mich für diese Pressereaktionen.

Gast
@b_m

"Hätten wir keine Inflation, dann bräuchte man auch keine Zinsen..."
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Und man bräuchte auch keine Marktwirtschaft mehr, und kein "Eigentum", wobei das meiste "Eigentum" eh nur verwendet wird um mehr Eigentum aus Nullleistung zu generieren. Unternehmer bekommen kein Geld, und alles stagniert. Es gibt kein Wachstum, keine Innovation, keinen Fortschritt.
Geld muss zirkulieren um seine wirtschaftliche Rolle zu erfüllen. Unter anderem dazu gibt es Inflation. Alles bekannt seit der Entstehung des Kapitalismus.
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"Es geht hier darum, daß die Schuldner ihre Schulden nicht bezahlen wollen."
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Interessant und ich dachte die kriegen nicht mal Kredit - zumindest nicht mehr seit 2008. Wieso auch? An den Börsen gibts doch Traumrendite mit Null Risiko. Und wenn es knallt wird schon der beschimpfte "Schuldner", also die Allgemeinheit, für die Renditeausfälle aufkommen. Die Frage ist nur wie lange der sich das bieten lässt und den Spieß umdreht. Wer geht denn eigentlich arbeiten und für was?

Gast
Furchtbar

was da abgeht. Verstehen denn diese sogen. Experten nicht, dass immer mehr Buchungsgeld nicht automatisch Wachstum generiert. Zum einen investieren Unternehmer und Kapitalanleger nur, wenn sie Erfolg erwarten. Zum anderen kann der Konsum nicht steigen, weil das Geld nicht beim Normalverbraucher landet. Was die EZB betreibt, ist reine Finanzpolitik für die überschuldeten Euroländer, die dadurch leichter die Zinsen für ihre Schulden bezahlen können. Dies schafft jedoch keinen Wachstum, wenn die Staaten keine ernsthaften Reformanstrengungen unternehmen. Es besteht im Gegenteil aufgrund des billigen Geldes eher die Gefahr, das weitergewurstelt wird wie bis her. Das Schlimme daran ist, dass uns deutsche Politiker in dieses Schlamassel reingeritten haben. Wir haften und bürgen mit und geraten dadurch in den Abgrund.
Ryder

gletscherkarl
Stetiger Absturz von Guthabenzinsen

Ich kann mich noch an eine Verzinsung von 8% auf dem Tagesgeldkonto erinnern! Ob diese Zeiten jemals wiederkommen ...