Todeszelle

Ihre Meinung zu Hinrichtungen in Tennessee wieder mit elektrischem Stuhl

Elektrischer Stuhl, Erschießungskommandos? Mehrere US-Bundesstaaten suchen nach Alternativen für Hinrichtungen per Giftspritze. Denn: Den USA gehen die schmerzfrei tötenden Gifte aus. Es gab bereits "missglückte" Hinrichtungen.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
85 Kommentare

Kommentare

Sasquatch
@ dertaipan

"aber jeder Mensch, der das Leben eines anderen auslöscht - wie auch immer - hat sein eigenes Leben verwirkt!"

Wenn Sie kein Problem damit haben, selbst zum Mörder zu werden, nur weil jemand anders vorher zum Mörder wurde, ist das Ihre Sache. Ich persönlich jedenfalls habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Menschheit mit jeder Generation ein kleines Bisschen menschlicher wird. Und dazu gehört für mich auch - ohne Christ zu sein - das Gebot "Du sollst nicht töten." Ohne Wenn und Aber.

Natürlich sind Mörder Schuldige und keine Opfer, darum möchte ich ja auch, dass sie die Höchststrafe erhalten. Und die schlimmste Strafe ist in meinen Augen nicht, sich mit ärztlicher Hilfe aus der Verantwortung zu schwindeln, sondern ein langes Leben lang mit einer Schuld leben zu müssen.

Am meisten Leid tun mir in dieser ganzen Geschichte all die bedauernswerten Individuen, die noch immer nicht begriffen haben, was für ein besonderer, bewahrenswerter Schatz das Leben - jedes Leben - ist.

Sasquatch
Tomás Borges Rache

Immer, wenn über todesstrafe und andere staatlich sanktionierte Racheakte diskutiert wird, fällt mir die Geschichte des nicaraguanischen Revolutionärs Tomás Borge Martínez ein.

Borge war unter Somoza drei Jahre in Haft und wurde während dieser Zeit schwer gefoltert. Nach dem Sieg der Sandinistas wurde er Innenminister Nicaraguas. Eine seiner ersten Amtshandlungen war ein Besuch in dem Gefängnis, in dem er gefoltert wurde. Dort waren zu dieser Zeit die ehemaligen Wächter und Folterer eingesperrt. Borge begnadigte diese mit den Worten "Meine Rache ist, euch zu vergeben. Ich will, dass Ihr mit euer Schuld lebt."

Später, nach den Beweggründen gefragt, sagte er: "Wenn wir eine Welt mit neuen, besseren Menschen wollen, dürfen wir nicht von anderen verlangen, neue Menschen zu werden. Und wir dürfen uns nicht durch Hass und Rache blenden lassen. Wenn diese Welt neue Menschen braucht, müssen wir zuallererst selbst neue Menschen werden."

Demo-Kratie
Die Todesstrafe gehört abgeschafft!

Jeder Richter oder Geschworener, der daran teilgenommen hat, einen Unschuldigen zu töten, sollte selber die Todesstrafe erhalten. Ferner Parlamentsabgeordnete, die an einem Gesetz mitgearbeitet haben, dass diese Praxis erlaubt. Vielleicht ist nur so diese Dummheit weltweit auszurotten.

Sasquatch
@ zopf

Schöner Gedanke, im Schichtdienst posten.

Zur Beruhigung: Ich weiß nicht genau, wer bei Hinrichtungen zugegen ist, aber es ist wohl eine kleine Schaar und das ganze findet in relativer Stille statt und meistens gibt's nur eine kurze Nachricht nächsten Morgen.

Das größte Medienereignis in diesem Zusammenhang war wohl 2001 die Hinrichtung des Oklahoma-Bombers Timothy McVeigh, dem ich ein langes, hundertjähriges Leben in einer feuchten, dunklen Zelle gewünscht hätte. Auch da gab es absolut keine Liveübertragungen - eher im Gegenteil. Umso näher der Termin kam, umso stiller wurde es, weil staatliche Stellen absolut keine Kommentare mehr von sich gaben. Am nächsten Morgen kam die auflagenstärkste Zeitung der USA (USA Today) mit einer originellen Titelseite auf den Markt: Keine Fotos, keine reißerischen Berichte, nur in riesengroßen Lettern die Worte "It's Over." Das hat mir gefallen.

Otto Normal Forist
Andere Hinrichtungsmethoden

Die beiden Länder mit den meisten Hinrichungen bevorzugen andere Tötungsmethoden, nämlich das Erhängen (Iran) und den Genickschuss (China).

zopf
@ 23:24 von Heinz-Peter Baertelt

Lachhaft.

So ein ernstes Thema und so eine platte Lösung.

Sind Sie Taoist oder watt ?

Denken Sie über exotische Gifte, Laser, nanosekundelles zerplatzen im Vakuum oder zermantschen unter Überdruck ... oder über die gute alte Kreuzigung nach, danach verlangt der M.. , 'tschulligung das Volk.

Gruß, zopf.

Gast
Bei unserem Selbstlob zurückhalten

Ich hab grad mal die Geschichte der Abschaffung der Todesstrafe im Grundgesetz bei Wikipedia nachgelesen. Soviel sollten wir uns darauf nicht einbilden. Ich dachte immer, das war wegen des Entsetzens über den Missbrauch durch die Nazis. War aber gar nicht, im Gegenteil. Da wollte irgendein rechter Abgeordneter gegen die Todesurteile der Alliierten gegen hohe Nazis ein Zeichen setzen und hat den Artikel vorgeschlagen.
Ich hab auch so das Gefühl, hätten unsere Mitbürger die Wahl, würde nicht unbedingt die Mehrheit gegen die Todesstrafe sein, zumindest situationsbedingt. Wenn ich mich noch so an das Gerede zur RAF-Zeit erinnere...

onob
wie und ob

wie? - da kann man eigentlich etwas erwarten - nicht pfusch

ob? - noch schwerer - das man bei einigen straftaten die gesellschaft nachhaltig von eines gefahr bewahren sollte und auch die opfer nach vergeltung schreien, vl nicht aus der luft gegriffen

ein fehler ist aber nicht reparabel - das spricht gegen die todesstrafe

ekko
@00:13 von zopf

Das empfinde ich als üblen Schlag unter die Gürtellinie.

Besser wäre es, überall die Todesstrafe abzuschaffen ... war die Aussage.

Apropos zerplatzen: wie war das noch mit dem Karussel, wenn die Lebensuhr ablief, und wie hieß der Film?

zopf
@ 00:10 von Sasquatch

Hast mich beruhigt Bruder. Danke !

Ich meine mich auch zu erinnern, daß eine gewisse "Öffentlichkeit" durch geladene Zeugen (ähnlich wie bei der Jury) gewährleistet sein muß, mehr aber auch nicht statthaft ist.
(Kenn mich mit den Gesetzen des Wilden Westens nicht so gut aus)

Ich hab auch mal irgendwo gelesen, eine besonders umstrittene Hinrichtung sei verschoben worden, weil von den ursprünglich geladenen Zeugen zu viele abgesagt hätten, weil sie sich für ungeeignet erklärten. (Kann auch urban legend sein)

Aber Leute die sich selbst, für geeignet für den Job halten, gibt es leider genügend.

Ich bin dem Tao sei Dank sicher, daß ich Deine negative Antwort auf eine solche Anfrage, bis hier nach Antweiler, auch ohne elektronische Verstärkung hören würde.

Und noch viel dankbarer bin ich, daß in Amistanien hauptsächlich ganz normale Leute wohnen und nicht nur Ku-Klux-Klaner, wie das manche unserer user gern hätten.

Gruß, zopf.