Samuel Salzborn

Ihre Meinung zu Große Koalition: Forscher warnt vor politischer Faulheit

Die Zeichen stehen auf Große Koalition. Der Politikwissenschaftler Samuel Salzborn meint, eine Minderheitsregierung wäre die bessere Lösung. Im Interview mit tagesschau.de warnt er, unter der Großen Koalition gediehen politische Faulheit und Apathie.

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100 Kommentare

Kommentare

gtsml
wohl vom Wahlergebnis frustriert!

Mir scheint der Herr Wissenschaftler vom Wahlergebnis frustriert zu sein. Er hätte es wohl lieber gesehen, wenn die CDU jetzt endlich mal in schwieriges Fahrwasser geriete, damit die anderen mal wieder ein Chance haben. Der Mann hat sein gutes Recht auf diese Meinung, sollte sie aber lieber nicht wie eine wissenschaftliche Analyse verkaufen.

Der Hang zur Mitte als fataler Hang zu Bequemlichkeit? Wäre denn eine stärkere Popularität der Extreme auf beiden Seiten wirklich von Vorteil? Das kann ich nicht erkennen!

Und die Minderheitenregierung als Garant dafür, das mal wieder Schwung in die Politik kommt? Man muss nur ein paar Posts hier lesen, dann merkt man, wie sehr uns allen nach der Sinn steht nach Gegenseitigen Blokaden, politischem Gezertere usw. Kaum vorstellbar, dass eine Minderheitenregierung in diesem Sinne als positiv wahrgenommen werden kann.

Aber vielleicht geht es ja auch mehr um den Wunsch danach, Merkel endlich scheitern zu sehen. Wie gesagt - ist halt seine Meinung!

Weggelaufener
Politische faulheit im einheitsbrei.....

.......hat Deutschland doch schon in einem erschreckenden ausmasse.

Aber eine uebermaechtige ein-parteien-regierung (nachdem die SPD bei der CDU unterschrieben hat) wuerde alles nur noch einheitsbreiiger machen.
Wenn wenigstens irgendwo mal was fuer das Volk auf dem programm stuende als dieses ewige "und heute retten wir Europa und morgen die ganze welt".

Gast

1204 Gandhismus. Sehr angenehm zu lesen. Stimmt wir sind der Frosch im lauwarmen Wasser - bequem und viel zu fett, und was viel schwerer wiegt visionslos und befreit von jeglichem Idealismus. Da kriegt man es schnell mal mit der Angst zu tun, wenn es nichts gibt außer der Sorge um die Wassertemperatur in der eigenen kleinen Badewanne. Nein ein Großteil der Bevölkerung ist so geblendet und/oder in der Hundertsechzigzeichenkommunikationsschleife gefangen das da so etwas wie Veränderung nur unerwünscht ablenkt, und den Anderen geht es aktuell einfach zu gut. Schade.

Thomas Richter
Systematische Probleme

an zwei Stellen: Punkt eins, zur Umfrage: Das Resultat dieser Umfrage ist insofern zweifelhaft, als dass sie direkt unter einem Artikel steht, der eine Minderheitsregierung als beste Option diskutiert. Welche Art von Resultat erwartet man also hier bei einer Abstimmung? Ich würde vorschlagen, dies hinter einer Berichterstattung und nicht hinter einem Kommentar vorzunehmen - schlecht gemacht!

Punkt zwei, zur Politik: Sowohl vor als auch nach diesem Kommentar vertrete ich die Meinung, dass in der Tat die Minderheitsregierung die vielleicht beste, zumindest aber die ehrlichste Option ist. CDU-Grüne scheitert mit Sicherheit am linken Flügel der Grünen (und an den letzten Spenden der Automobil-Lobby), und CDU-SPD würde nur die SPD als Juniorpartner verschleißen, wäre also für die SPD eine deutlich schlechtere Wahl. Der CDU käme das vermutlich ganz recht.

Gast
Es ist schon erstaunlich . . .

wie wenig die Parteien nach der Wahl
noch danach fragen, was wohl Wählers
Auftrag war. Eine grosse Koalition ohne
Not gewiss nicht. Damit demotiviert man
einen Teil derer, für die die Wahl noch eine
Bürgerpflicht ist. Das ist politische Arroganz.

Gast
DANKE DANKE DANKE ! Nur leider zu spät!

Endlich wird diese u.a. aus dem Gesichtspunkt der politischen Hygiene sicherlich sinnvollste Alternative auch thematisiert. Nur darf gefragt werden, weshalb jetzt erst, wo alles entschieden ist! Wäre dieses Interview nicht vor zwei Wochen hilfreicher gewesen?!

Gast
Es gibt sicher schräge Vögel bei der Linken

Aber weder bilden die einen maßgeblichen Einfluss auf die Partei ab, noch sind sie erwähnenswert.
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Richtig ist, dass es einen Teil der Linken gibt, der in einer Zusammenarbeit eine Aufweichung des eigenen Programms sieht. Das dies "dogmatisch" sei kann man so sehen. Ich weiß nur dass Stunden in diesem Land gab da hätten ein paar "Dogmatiker" die schlimmsten Katastrophen verhindert. Die Mehrheit hat sich aber einer quasi "alternativlosen" Politik verschrieben.
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Eine "alternativlose" Politik ist im Kern absolut demokratiefeindlich. Denn sie lehnt den Meinungstreit ab. Der Weg des Landes ist in den Augen dieser Leute vorbestimmt: Entweder es geht nach ihrer Nase oder die Vernichtung droht. Und solche Geisteshaltungen findet man nur bei Kräften am extremsten Rand. Und heute sind schon wieder Mehrheiten am Werk die einer Agenda folgen, die für sie alternativlos ist. Da ein "Parteienforscher" mittlerweile am Kampagnenjournalismus angekommen ist, zeigt den Zustand der Demokratie.

Gast

Das RICHTIGE wären Neuwahlen!!

Gast
Diffamierung die Linke als "Stalinistisch"zu diskreditieren

hä,was bitte ? - stalinistisch..? Eine Unveschämtheit die Linke als stalinistiasch zu diffamieren.. Bin seit WASG Zeiten dabei; von " stalinistischen Flügeln hab ich noch nichts bemerken können: von ca´ 300 Delegierten ( beim Zusammenschluß in Berlin im Estrell) waren es von der kommunistischen Plattform grad mal ca´3 Delegierte (ich war dabei) stalinistisch - ist noch mal was ganz anderes - und sorry da ist mir auch niemand bekannt ! Könnt ich auch nicht akzeptieren!

Manuel91
Ergebnis der Umfrage

Interessant wie sich so ein Artikel auf die Umfrageergebnisse gegen eine große Koalition auswirkt. Nach dem ARD Deutschlandtrend befürworten ja angeblich 2/3 der Leute eine große Koalition. Ist das jetzt nur ein Zufall oder lesen grundsätzlich fast ausschließlich große Koalition-Gegner einen Artikel, der eine Minderheitenregierung lobt?

Gast
Diffamierung

Die SPD hat schon vor der Wahl jede Koalition mit der Linken ausgeschlossen und jetzt ist die Linke daran Schuld ? Interesant.

Gast
Feige, arrogant, faul und spießig.

"Auch eine rot-rot-grüne Koalition wäre denkbar, aber sie scheitert nach wie vor an der Linkspartei, weil es den dortigen pragmatischen und reformorientierten Kräften nicht gelingt, den dogmatisch-stalinistischen Flügel zu marginalisieren."
.
Falsch: sie scheitert daran, dass die SPD und Grüne mit der Linkspartei zusammenarbeiten wollen. Die Linkspartei will dies schon länger.
"
In einer Großen Koalition wird sich nur das Gefühl der politischen Faulheit und Apathie bei vielen Menschen fortsetzen, die sich darauf verlassen, dass Merkel es schon richten wird. Insofern ist man in Deutschland zugleich zu feige und zu arrogant, um das Konzept einer Minderheitsregierung ernsthaft zu erwägen."
.
Korrekt. Schon zu Münteferings Zeiten hörte man allzuoft: "der Münte wird's schon richten". Feige, arrogant, faul und spießig. Stimme Ihnen voll zu Herr Sozialwissenschaftler. Das zu sagen erfordert auch schon Mut.

Gast

Korrektur: Der Satz muss natürlich heißen: Falsch: sie scheitert daran, dass die SPD und Grüne mit der Linkspartei NICHT zusammenarbeiten wollen. Die Linkspartei will dies schon länger.

odoaker
@Manuel91 - 18. Oktober 2013 um 15:52

Sie schreiben: "Interessant wie sich so ein Artikel auf die Umfrageergebnisse gegen eine große Koalition auswirkt."

Ja, das ist wirklich interessant und hier ausnahmsweise auch einmal hautnah zu erleben.
Auch, wie viele, die Meinungsumfragen sonst für bare Münze nehmen, diese nun zu relativieren versuchen.

Und wenn man es "allgemeiner" betrachtete, könnte man zur Wirkung von Umfragen auch den Eindruck gewinnen:
"Interessant, wie sich die Meinung von Medien auf Umfrageergebnisse auswirkt."

Oder noch "allgemeiner":
"Interessant, wie sich Umfrageergebnisse auf die Meinung von Lesern/Zuschauern auswirken."

Aber wir wollen ja hier nichts ver'allgemeiner'n ...

Gast
Stalinistisch? What the ...

Dass die Linkspartei eine kommunistische Plattform hat ist korrekt; ich sehe auch nicht, weshalb dies verwerflich sein sollte - der Kommunismus ist eine vertretbare politische Haltung und der Marxismus wird auch in den aktuellen Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften stark rezipitiert, selbst heutige 'Mainstream' Richtungen wie die Frankfurter Schule schöpften aus dem intellektuellen Marxismus. Eine Einteilung in "Pragmatiker" und "Ideologen" hilft doch nichts; jeder Mensch hängt einer Ideologie, im wertneutralen Sinne an. "Pragmatiker" heißt doch nicht mehr, als das man gewisse Ansichten und Einschätzungen übernimmt welche communis opinio sind. Er wirft vor, dass sich alles in der Mitte tummelt aber diffamiert gleichzeitig jene, welche sich dezidiert davon distanzieren als "Dogmatiker", weil sie in bestimmten Grundsatzfragen eine andere Position vertreten.

"Kommunismus", "Marxismus" und "Stalinismus" müsste allerdings auch ein Sozialwissenschaftler unterscheiden können.

Hugomauser
@Aokiji18

"Die SPD hat schon vor der Wahl jede Koalition mit der Linken ausgeschlossen und jetzt ist die Linke daran Schuld ? Interesant."

Das ist, wie immer eine Frage der Sichtweise. Einige Standpunkte der Linken sind halt für die SPD einfach nicht tragbar. So gesehen, ist natürlich die Linke schuld, da sie ihren Standpunkt in diesen Fragen nicht ändert. Das umgekehrt die Linke mit den Standpunkten der SPD weniger Probleme hat, steht ja auf einem anderen Blatt. Aber letztlich zeigt das nunmal, das da keine Koalition möglich ist.

Hugomauser
@ErichErpel

"Es ist schon erstaunlich . . .
wie wenig die Parteien nach der Wahl
noch danach fragen, was wohl Wählers
Auftrag war. "

Der Wähler erteilt keine Aufträger, der Wähler wählt. Und zwar die Partei, dessen Standpunkte ihm am Besten gefallen. Eine Partei hat sich nicht nach "dem Wähler" (wer ist das eigendlich?) zu richten, sondern nach dem innerparteilichen Willensprozess seiner Mitglieder. Wenn Sie an diesem Willensprozess teilhaben wollen, müssen Sie in die jeweilige Partei eintreten.

Dragondeal
Fragwürdig

Wie soll man denn CDU/CSU die Schuld für irgendwas bei einer Minderheitsregierung zuschieben? Und welcher Aspekt soll die (angebliche) Faulheit und Apathie bei einer solchen Regierung auflösen? Kommt nicht viel eher der Einheitsbrei in der politischen Mitte dabei rum, wenn aber auch jedes Regierungsvorhaben von wechselnden Mehrheitsbeschaffern verwässert werden kann?

Hugomauser
@Nana

"Es gibt sicher schräge Vögel bei der Linken
Aber weder bilden die einen maßgeblichen Einfluss auf die Partei ab, noch sind sie erwähnenswert."

Es steht aber leider zu befürchten, dass einige von denen in der Bundestagsfraktion sitzen... und schon ist die Regierungsmehrheit bei r-r-g weg.

Wanderfalke
>@Franz JS - 12:19, die Republik im Alpenstrudel ?

Sie schrieben:
"Die Bayern haben eine gute Richtung vorgegeben. Hätte der übrigen Republik
gut getan."

Meinten Sie da Mollath, Vetternwirtschaft und Hypo Alpe Adria?
Auf diese Richtungen möchte ich herzlich gern verzichten.

drachenmutter
das buch vom salzborn muß ich lesen...

denn selten sah ich einen Akademiker seines Grades mit dem( verbalen) Daumen im Mund . Och Gottchen, der lütte schmollt,und damits keiner merkt,streut er noch ein paar fremdwörter,die natürlich dankbar vom interwiever übernommen werden (wahrscheinlich mußte der hinterher erstmal googeln) ,die Essenz des ganzen lautet also lt Salzborn..:ich hab meinen willen nicht gekriegt,also schmeiß ich den Teller hin und hau ab..so sollen die Parteien also reagieren.
Kluuug gedacht!Aber auch für Herrn Salzborn gilt- bei uns in deutschland herrscht meinungsfreiheit :-)

Gast
"Stalinistischer Flügel" in der Linken

Die Aussage, dass es in der Linken einen "stalinistischen Flügel" gäbe, ordne ich jetzt mal unter politischer Agitation ein und nicht als wissenschaftliche Analyse. So eine Aussage ist schlicht und einfach nicht haltbar. Warum sich Herr Salzborn diese Blöße gibt, darüber kann man nur spekulieren.

Manuel91
neue Umfrage starten, z.B. im Deutschlandtrend

Hallo lieber ARD Deutschlandtrend.
Nachdem ich so ziemlich jedes Kommentar durchgelesen habe frage ich mich, ob es nicht zu spät wäre im nächsten Deutschlandtrend oder wie hier nach dem Artikel eine Umfrage zu machen, die nachfragt, welches Art der Regierung die Bürger denn gerne hätten.
- Rot, Rot, Grün, GroKo, CDU als Minderheitenregierung oder Neuwahlen. Natürlich mit der Möglichkeit "keine Meinung zu haben..."

Die Ergebnisse dieser Umfrage würden mich wirklich interessieren und bringen vielleicht auch was :-)

Gast
Alles andere...

...wäre für eine Demokratie besser, als eine 'Große Koalition' ohne wirklich handlungsfähige (weil zahlenmäßig unterbesetzte) parlamentarische Opposition!
Das Wesen der Demokratie zeigt sich im Vorhandensein einer starken Opposition - Regierungen gibt es in jedem Land!

Gast
@Wattsoldat

Mit der gleichen Argumentation könnte man sagen, dass eine Minderheitsregierung und eine zu starke Opposition ebenfalls dem demokratischen Grundgedanken widerspricht. Deshalb wäre alles andere besser als eine Minderheitsregierung.