Auszubildende im Friseur-Handwerk

Ihre Meinung zu Statistisches Bundesamt: Zahl der Geringverdiener gestiegen

Taxifahrer, Frisöre und Gastro-Angestellte: Ihr Verdienst liegt meist unter der Niedriglohngrenze, sie bekommen weniger als 10,36 Euro brutto pro Stunde. 2010 stieg laut Statistischem Bundesamt abermals der Anteil der Geringverdiener.

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89 Kommentare

Kommentare

gera1983
@Zwicke:

Ich bestreite nicht, dass es Menschen gibt, die wenig haben und dafür wirklich nichts können. Ich kenne aber selber auch Menschen, die zwischen H4 und Erzieherjob hin und her wechseln und es sich trotzdem leisten wie ein Schlot zu rauchen. Eine Schülern meiner Mutter hat das Problem, dass sie nicht mit auf Klassenfahrt darf, weil kein Geld da ist. Nach Aussage der Schülern liegt es daran, dass ihre Eltern sich gerade einen 2.000€ Fernseher gekauft haben. Das sind natürlich nur einzelne Beispiele, aber die gibt es nun mal und die habe ich auch in meinem eigenen Umfeld und NICHT aus den Hetzmedien.

Was meinen Sie denn mit "implifizierter Vergleichbarkeit"? Die Menschen '53 haben zu Recht aufbegehrt, da sie verdammt harte Lebensbedingungen hatten und noch mehr leisten sollten. Die Zustände von damals sind überhaupt nicht mit heute vergleichbar.

Gast
Zeitarbeiter

Ich habe Tag täglich mit Kunden zutun und dort wird mir überwiegend sehr deutlich vermittelt, dass bereits mehrere Familien durch die Zeitarbeitsfirmen unter dem Existenzminimum leben und schon bei Sozialämtern eine zusätzliche Grundsicherung beantragen mussten um die Familie noch ernähren zu können, welches unfassbar ist und keiner dieser Menschen die Ungerechtigkeit verstehen kann. Oft wird mitgeteilt, dass die Zeitarbeitsfirmen ca.7,89 zahlen und dafür aber Strecken bis zu 2-3 Std. täglich in Kauf genommen werden müssten, die kalkulativ nicht zum Gesamtbild der Jobvermittlungen passen.
Es muss definitiv gerade dort eine akzeptable Lösung her, die Rentabel für beide Seiten ist und nicht eine moderne Sklaverei entsteht.
Viele Faktoren müssen neu bedacht werden von Politik, Arbeitgebern und dem "kleinen Volk", den der Mittelstand waren mal die Kleineren Bürger und Unternehmen, das Volk sieht den Mittelstand nicht mehr und redet nur noch von Reich und Arm.

Gast
Es geht hier nur um Zahlenschieberreien.

@GretelPastetel

"Stundenlöhne in der statistischen Auswertung gar nicht enthalten... - allein der Satz ist ein Schlag ins Gesicht für so viele fleißige Menschen im Dienstleistungsgewerbe und Gesundheitswesen. lieber Vater Staat, das tut weh"

Warum tut dieser Satz weh?
Was ist so toll daran persönlich in einer Statistik mit drin zu sein? Ich bin vermutlich auch nicht mitgezählt worden, aber ich kann mir beim besten willen nicht vorstelle wie mir das weh tun könnte. Es werden auch viel Besserverdienende aus kleinen Unternehmen nicht mitgezählt, haben die jetzt auch ein Problem?

Es geht hier nur um Zahlenschieberreien.
Um nichts anders, es geht auch nicht direkt um Menschen bei diesen Zahlen, vor allem nicht persönlich um einzelne.
Es geht darum, dass die Politik und das Volk einen Überblick darüber hat ob sich die Situation verbessert oder verschlechtert hat und dafür ist es egal wenn einige nicht mitgezählt werden

Bei zu viel Schmerz sollte man vielleicht besser nicht veröffentliche

Gast
Manche ist schon arg dreist.

@X-Bücherleser

"Praktisches Beispiel, wie mein Lohnzettel im Wachdienst vor Einführung des Mindestlohns ausgesehen hat (Rheinland-Pfalz):
Stundenlohn: 4,86 EUR"

Da kommen wie oben beschrieben, zwar noch ein paar Zulagen drauf, aber dreist ist das schon um nicht zu sagen unverschämt.

Ich hatte mal vor mehren Jahrzehnten ein Vorstellungsgespräch bei einem Wachdienst. Auch mit 12-Stundenschicht.

Die 12 Stunden fand ich völlig o.k., man kann ja zwischendurch zum Essen eine Pause machen.

Aber die 12 DM / Stunde, die fand ich etwas knapp, was ich auch gesagt habe. Die Antwort war dann: Sie bekommen ja jeden Tag 12 Stunden bezahlt, das ist dann am Monatsende wie 18 DM bei einem 8-Stunden-Job".

Ich bin dann gegangen und weil ich Handwerker und damit Facharbeiter war habe zwei Wochen später einen besseren Job gehabt.

Wie gesagt 12 DM vor ewigen Zeiten.

Gast
Thema Nachhaltigkeit...

genau das ist die Crux im politischen System. Die "schnellen Erfolge" müssen her.. wie Agenda 2010. Arbeitslosenzahlen sinken (angeblich) dabei subventionieren wir mit Mrd. Dumpinglohn-Geschäftsmodelle und drücken die Einnahmen der Bürger damit Firmen noch mehr provitieren. So ähnlich ja auch das Privatisierungsmodell Rente seinerzeit.

Fazit: die nächsten Politiker- und Wählergenerationen dürfen sich dann mit Massenarmut im Alter beschäftigen.

Nachhaltigkeit in allen Bereichen ist gefragt. Das beginnt bei der Ausbildung (und da erlauben wir uns immer noch den Irrsinn des überholten deutschen Schul-Föderalismus!)

Und endet letztlich bei einer normalen Grundrente für alle plus X. Das X dürfen gern Finanzjongleure übernehmen. Am Ende muss aber klar sein, das wir alle wenigstens am Lebensabend halbwegs ohne Not leben dürfen.

Wir haben hunderte Milliarden Euro fürs Retten der Finanzwelt parat. Nur an uns Menschen denken wir nicht.

Gast
Wertschätzung!

Meiner Meinung nach reden wir häufig in die gleiche Richtung, aber gleichwohl aneinander vorbei.
@maschmi78: wenn ich das Zitat übersah bitte ich um Entschuldigung.
Wenn ich fordere, daß ein Mitbürger, der arbeitet, davon auch leben und vorsorgen können muß, dann rufe ich nicht bloß nach der öffentlichen Kasse. Ich fordere uns alle auf, Wert zu schätzen. Faire Preise zu bezahlen. Das gilt für Waren ebenso wie für Arbeitsleistung. Da das System aber so weit gekommen ist, daß sehr viele Menschen in unserer Gesellschaft nicht genug Geld zur Verfügung haben, kann derzeit nur ein Griff in die öffentliche Kasse helfen.
Wer ausreichend entlohnt wird (egsl für welche Arbeit, denn jede Arbeit dient unserer Gesellschaft) wird das Geld auch ausgeben. Und wenn mit kleiner Mindestlohnfestlegung ein Minimum an fairen Preisen hergestellt würde, hätte das System eine Chance zu gesunden.

Gast
Kein Wunder

Das ist doch seit Jahrzehnten gängige Praxis. Die Unternehmen werden gepampert mit immer niedrigeren Nebenkosten, 400-€-Jobs, Zeitarbeit und Billiglöhnern.

Wo kein Steueraufkommen ist, keine Beiträge gezahlt werden, gibt es auch keine späteren Ansprüche. Die jetzt vorgesehene Senkung des Rentenbeitrags steuert ebenfalls genau dort hin.

Gast
Viele sind es aber auch wirklich selber Schuld. Zu 100%!

Ich habe mal in einem Kleinstunternehmen, mit dem ich zu tun hatte, eine Stellenanzeige für eine Leerstelle gesehen. Darin stand als Bedingung vorher ein Jahr unbezahltes Praktikum.

Ich konnte die Chefin irgendwie verstehen, weil ich wusste, dass das Geld knapp war und die Löhne schwer zu finanzieren.

Aber ein Jahr kostenlos, auch für jemanden der gerade mal mit der Schule fertig ist als Bedingung fand ich schon dreist.

Natürlich im sogenannten Kreativbereich, Werbung und so.

Warum halten sich so viele Leute für so kreativ, dass sie das alles mitmachen?
Ich habe manchmal den Eindruck, dass viele glauben, da muss man nicht arbeiten, da kann man einfach kreativ sein, Hobby sozusagen. Da man sich natürlich für die kreativste hält kann man mit Kreativität später auch sehr viel Geld verdienen.

Wie bei den Modells die fast alle arbeitslos sind und von Karriere träumen.

Oder wie in Hollywood, die Stadt mit der weltweit, mit großem Abstand, höchsten Arbeitslosenquote bei Schauspielern.

Gast
Wie Phönix aus der Asche

@Pinocchio.

"Da das System aber so weit gekommen ist, daß..
...würde, hätte das System eine Chance zu gesunden"

Das System, das System, das System.

Nichts gegen Sie, hier lese ich nur seit Monaten:
DAS SYSTEM....

Das System ist gar nichts, macht nichts, kostet nichts, schenkt keinem Brot und lässt keinen verhungern, es muss weder gerettet werden noch geht es demnächst unter, damit aus diesem Nirwana dann ein neues System wie Phönix aus der Asche saust, wie manche hoffen.

Wir haben Probleme, mehrere, vielleicht viele, so wie seit Urzeiten jeder Mensch fast immer in seinem Leben Probleme hat, mal größere, mal kleinere.

Probleme sind zum Lösen da und fast alles lässt sich lösen. Leider dauert das in der Politik bei Demokratien immer etwas arg lang und es geht immer nur zäh weiter.
Einmal ging es etwas schneller, mit schröders Bastapolitik, aber dafür haben ihn seine eigenen Leute ja auch vergleichsweise schnell abgesägt.

Auch davon sind noch Probleme übrig die gelöst werden müssen.

Gast
Einkommen erhöhen nützt nichts

Ich verstehe die Forderung nach höheren Einkommen aus heutiger Sicht, aber für die Rente 2030 bringt das gar nichts. Mehr Einkommen = mehr Entgeltpunkte, aber die Rente pro Entgeltpunkt richtet sich nach den Rentenbeiträgen in 2030, das ist ja gerade das Prinzip. Wenn dann weniger Beitragszahler da sind (was jetzt schon klar ist), sinkt dieser Wert. Geht auch nicht anders, denn Ausweichen auf steuerfinanzierte Rente belastet wieder die Gleichen, nämlich unsere Kinder = Rentenbeitragszahler = Steuerzahler. Da hilft auch kein Jammern, da müssen wir durch, bis die normale Alterspyramide wieder hergestellt ist, hoffentlich dann mit nur noch 40 Mio. Deutschen, was viele andere Probleme lösen würde.

Gast
Minijob stimmt so nicht.

@5vor12

"gepampert mit immer niedrigeren Nebenkosten, 400-€-Jobs...

Bitte erst informieren, dann behaupten. Bei den 400-euro-Minijobs zahlt der Arbeitgeber mittlerweile höhere Abgaben als bei einem regulären Job, ca. 30% on Top für den Staat.

Außerdem wurden 1999 2003 und 2006 diese abgaben jeweils erhöht.

Man hätte den Minijob längst abschaffen können, die Arbeitgeber würden sich da kaum quer stellen.
Es ist nur Bürokratisch etwas einfacher und ansonsten sind es die Arbeitnehmer, die den Minijob unbedingt behalten wollen. Die Studenten, die Hausfrauen, alle die so einen Zweitjob haben und bei regulärer Arbeit viel höhere Steuern zahlen müssten, da dieses Einkommen dann auf das Andere mit drauf gerechnet wird.

Gast
Sozialschmarotzer ...

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Die Mini-Löhne gehören verboten.
Firmen die nur Dumping-Löhne zahlen sind die wahren Sozialschmarotzer.
Wegen den Mini-Löhnen kommt nichts in die Sozialkassen.
Alle Politiker die vorher die Mini-Jobs vertreten haben gehören entlassen.
Wo bleiben die Gewerkschaften?

Gast
selber Schuld?

Naja, vergisst man den Druck, der von allen Seiten gemacht wird: Du musst etwas leisten, Du musst gut sein, Du brauchst Referenzen, später zahlt sich das aus und die von den Neoliberalen aufgebrachte sogenannte Eigenverantwortung, die einen aus dem sozialen Gefüge heben soll, die Schuld, die mit großen Kellen verteilt wird, wenn einer nicht so funktioniert, also vergisst man das alles, dann könnte man von eigener Schuld sprechen.

Aber die Schuldfrage für jeden Einzelnen zu diskutieren, halte ich für Zeitverschwendung.

Das Problem – oder vielmehr die Probleme der heutigen Zeit sind systemimmanent.

Und dann kommt die ewige Leier, es würde ja nicht anders gehen. Das haben die Sklaven damals wohl auch gedacht.

Gast
Und mit der Steigenden Zahl der Geringverdiener,Steigt dann =

Natuerlich auch die der Niedrig-Rentner.
Und die werden zur Zeit von Layen usw bedauert.

Aber werden die Loehne Angehoben und Endlich ALLE am Einzahlen in die kasse beteiligt?Nein!
Statt dessen weiter das hoe Lied der Privatenvorsorge gesungen,was im Klartext heisst,Umverteilen nach Oben.

DiePrivaten duerfen/sollen Verdienen,das viele der Nierdrig Lohn Empfaenger nur schwer-wenn ueberhaupt- sich so eine Zusatzversicherrung leisten koennen,geht den Herr&Damenschaften scheints am A... vorbei.