Griechenland ist pleite

Ihre Meinung zu Ifo: Griechenland-Pleite würde Deutschland mehr als 80 Milliarden kosten

Ginge Griechenland pleite und bliebe im Euro, wäre das für die deutschen Steuerzahler teurer als ein Austritt des Landes. Laut Berechnungen des ifo-Instituts lägen die Kosten im einen Fall bei knapp 89, im anderen Fall bei 82 Milliarden Euro. Darin noch nicht enthalten sind die Verluste privater Gläubiger.

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96 Kommentare

Kommentare

Joppenfred
Gutes Geld dem schlechtem nachwerfen!

Wie groß sind die Chancen, dass Politiker einen ausgeglichenen Hauhalt hinkriegen?

Wie groß sind sie, wenn das ganze Land von Korruption und Misswirtschaft gezeichnet ist?

Wie groß, wenn gar keine nennenswerte Industrie dabei ist.

Und wie groß, wenn auch noch Schuldzinsen für 30.000 Euro je Einwohner (Babys und Greise mitgezählt) gezahlt werden müssen?

Und wie groß sind die Chancen, darüber hinaus noch an Tilgung denken zu können?

---

Wir sollten aufhören, nach jeder Hilfstranche zu sagen:
"Das war's, ab jetzt läuft's gut damit."

Ich jedenfalls habe von diesen Lügen genug!

Wir sollten als Europäer dankbar dafür sein, dass wir an einem kleinen Beispiel wie Griechenland erkennen können, dass solche Lügen nicht von Dauer sind, aber auch lernen sollten!

Wir Europäer stellen also fest, wie weh es tut, wenn der kleine Finger brennt...

...und setzen zum Löschen munter weiter auf Benzin!

Vertrauen wir nicht den wiederholt entlarften Finanzberatern, sondern gesundem Menschenverstand!

Gast
@ europeo: Abwerten die einzige Lösung!

Ich bin mir sicher, dass auch Sie die massiven Probleme und Irritationen wahrnehmen, die die Euro-Währung im ansich stabilen Völkerverbund ausgelöst hat. Das Experiment Euro ist gescheitert!

Am Beispiel Griechenland können Sie erkennen, dass stabile Preise ein teuer erkaufter Vorteil sind, wenn man sich des Instruments der Währungs-Abwertung entledigt! Die Türken hingegen haben, im Gegensatz zu Spanien, Griechenland und gf. Portugal und Italien keine dramatischen Probleme - obwohl ihre Wirtschaft weniger leistungsfähig ist!

Was meinen Sie, was die Griechische Bevölkerung die Türken heute um ihre Landeswährung beneiden?!!

wiesengrund
@maschmi78: Nachtrag

Übrigens soll nicht "Griechenland", sondern das griechische Marktwirtschaftssystem auf Kosten der griechischen Lohnabhängigen gerettet werden, damit dort deutsche und sonstige Unternehmer ihre Waren weiterhin gewinnbringend absetzen können.

schaeti001
Was ist billiger?

Die frage ist doch: Was ist für uns billiger. Raus oder den Laden am Laufen halten. Das was uns günstiger kommt, sollte man machen.

Hallo Politiker: Rechnen wie zu Hause beim Einkauf. Dann versteht auch Ihr es.

Phonomatic
Fatalismus

Möglicherweise droht irgendwann einmal ein teilweiser Verlust des Geldes ... zB. in Griechenland.

Wer deswegen jetzt fordert, man solle gleich alles über den Haufen werfen, und lieber das ganze Geld abschreiben, obwohl ein Verlust noch immer vermeidbar ist, denkt meines Erachtens fatalistisch.

Diese Studie beschäftigt sich ausgerechnet NICHT mit dem, was jeden persönlich am meisten treffen würde: " die Abschreibungsverluste deutscher Banken, Versicherungen und anderer Privatgläubiger "

Dies würde den rechnerischen Vorteil eines GR-Exit von 6,7 Mrd. marginalisieren, ja es erscheint geradzu lächerlich.

Diese Studie zeigt durch die Abwesenheit dieser wesentlichen Summe geradezu eindeutig, wie Verlustreich ein Griechenlandaustritt volkswirtschaftlich wäre.

Gast
grobe fahrlässigkeit.........

die politiker haben griechenland trotz gefälschter zahlen und ohne grosse prüfung derselben in die euro-zone aufgenommen.
nun kommt das teuere erwachen.........
wie waren doch die namen der profi-politiker ?

ladycat
@ europeo

" Auch Kleinanleger sind gierig."
Sie müssen hier schon differenzieren. Klar gibt es gierige Kleinanleger, trifft jedoch nicht auf alle zu.
Ich persönlich habe weder über meine Verhältnisse gelebt, noch habe ich gezockt. Deshalb sehe ich überhaupt nicht ein, warum ich die Verlust der Zocker mittragen soll. Mein durch ehrliche Arbeit verdientes Geld habe ich immer sicher bei den Volksbanken-Raiffeisenbanken angelegt. Sicherheit hatte bei mir schon immer Vorrang vor höheren Zinsen.
Fazit: Seriös angelegte Gelder müssen vom Staat gerettet werden (Einlagensicherung). Für alle Risiko-Anlagen mit Aussicht auf höhere Rendite, egal ob durch Groß- oder Kleinanleger, braucht der Staat nicht haften. Hohe Rendite bedeutet eben auch hohes Risiko. Wer diese Gefahr eingeht, muss auch den Schaden selber tragen.

Gast
@ europeo: austeilen einstecken ...

Selbstverständich ist die "eurogekoppelte" DM namens Euro weicher als die DM wäre - entsprechend haben wir ja einen Exportboom. Die an den Euro gekoppelten Süd-Währungen namens Euro hingegen sind massiv überbewertet. Ein Rentner könnte mit der DM mehr anfangen; hingegen gäbe es weniger Jobs in der BRD.

Sie unterstellen hier gern allgemeines Halbwissen, offenbaren jedoch mit Ihren undifferenzierten Auflistungen essenzielle Wissenslücken.

Jeder hier hat hier und da fehlende Fachkenntnisse, einige Zusammenhänge lassen sich jedoch auch nicht durch plakative Gegenbehauptungen leugnen. Wenn Sie so glücklich mit der Arbeit unserer etablierten Parteien sind, freut mich das für Sie! Jedoch schreien die offensichtlichen zerstörerischen Auswirkungen des Euro nach Ausstiegskonzepten. Und genau hier versagt unsere Regierung.

Noch können wir zurück zu Länderwährungen. Je länger wir dies hinauszögern, desto dramatischer die ohnehin schon katastrophalen Folgen. Der Euro belastet Europa!

odoaker
@Phonomatic - 25. Juli 2012 - 15:02

Sie schreiben "Das Eigenkapital der Banken deckt gerade mal 10% der Einlagen." Aufgrund Ihrer profunden Kenntnissen des Finanzwesens unterstelle ich mal, dass dies zutrifft.

Könnte es dann aber nicht sein, dass genau in dieser niedrigen Eigenkapitalquote der Banken ein ursächliches Problem der aktuellen Krisen liegt?

Denn eine "Geldschöpfung" der Banken quasi aus dem Nichts führt zu immer mehr Geld, das "angelegt" werden will. Und da es real nicht genügend Anlagemöglichkeiten gibt, müssen eben imaginäre Alternativen geschaffen werden - immer neue Blasen, die irgendwann platzen und der Letzte zahlt dafür. Und "Letzter" sind bestimmt nicht Konstrukteure der Derivate pp., sondern wir.

Gast
@. gierde zerstört

Nun mal ehrlich!

Die Türkei mit dem europäischen Finanzproblem zu vergleichen, ist doch noch schlimmer, als Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Denn wann war die Türkei jemals Mitglied eines Währungsverbunds vergleichbar mit den EURO-Staaten?

Gast
@ europpeo

"Auch Kleinanleger sind gierig."

Wenn Bürger unreflektiert mit ihrem Geld agieren, ist es an der Politik, die Dinge zu durchleuchten und ggf. zu korrigieren. Was in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hat ist das krasse Gegenteil. Über alle Parteien/Regierungen hinweg wurde "liberalisiert". Anderes Beispiel: Wenn deutsche Bürger gerne, in Kinderarbeit produzierte Textilien bei "KIK" kaufen, sollte die Politik dies im mindesten diskutieren und mittelfristig unterbinden. Wenn jedoch moralisch fragürdige Gewinnmaximierung gebilligt und gefördert wird, ist dies verwerflich und wird dem Anspruch demokratischer Bürger nicht gerecht!

Thomas Richter

Es ist eben nicht so, dass dadurch, dass die Banken "pleite gehen", der Steuerzahler nichts zahlen muss. Es ja das Geld des Steuerzahlers, welches sich auf den Bankkonten befindet.
Mit anderen Worten, würde man die Banken einfach pleite gehen lassen, würde es *auch* das Geld anderer Leute kosten.

LiNe
Och,

Die mißlungene Rettung Griechenlands dürfte im Gegensatz zur versuchten Rettung Spaniens und Italiens, wenn es überhaupt noch soweit kommt, ein wahres Schnäppchen sein.

Blöd ist nur, dass all diese Rettungsversuche im Sande verlaufen werden, der Steuerzahler die Kosten tragen muss und sich verschiedene Bankster wahrscheinlich eine goldene Nase dabei verdienen.

Fraglich ist auch, ob diese Entscheidungen für eine Rettung aus reiner Unfähigkeit, aus Angst vor dem was kommen könnte oder in weinseliger Stimmung zustande kamen.

Immerhin möchte ich bösen Willen ausschließen.

Gast
@ europeo Antwort

Sie lesen die Beiträge nicht oder überlesen wesentliche Zusammenhänge. Ich vergleiche tatsächlich die beiden VOlkswirtschaften "Türkei" mit "Griechenland". Und ich versuche einen wesentlichen Hemmschuh des Euro zu vermitteln.

Griechen können nicht mehr abwerten, Türken können abwerten. Ganz einfach. Wäre die Türkei in der EU und im Eurokorsett könnte sie nicht mehr abwerten und hätte die gleichen Probleme wie Griechenland.

Wäre Griechenland in der Lage abzuwerten, hätte es nicht diese dramatischen Probleme.

Erkennen Sie denn wirklich nciht, dass seit der Euro-Einführung die Dinge aus dem Lot geraten?
Ich wünschte mir, dass Sie die Beiträge der Kommentatoren ein wenig gewissenhafter studieren würden - ich bin mir sicher, dass Sie in einigen Punkten übereinstimmen würden.

Ich_bins

Private Glauebiger verlieren auch. Hmmmm, ist mir im Prinzip egal, denn ich habe keine Aktien und Staatsschuldscheine, weder aus GR noch aus D., und ich habe auch nur das Geld auf der Bank was ich fuer monatliche Zahlungen benoetige. Also bitte schoen, von mir aus kanns losgehen mit der Insolvenz von GR.
Wer mit Staatsanleihen zockt muss auch damit rechnen, das es schief geht. Belastet werden wir als Steuerzahler so oder so, als ist das auch kein Grund die Insolvenz weiter zu verschleppen. Ich denke es wird die richtigen treffen, die Zocker und Geldgierigen. Und wenn dann der Hilfeschrei der Banken kommt, einfach taubstellen. Und den Regierungen eindeutig zu verstehen geben... lasst sie schreien. Ich kann ehrlich gesagt EU und Euro nicht mehr hoeren. Alles was mit der EU in Verbindung steht, kann ich nicht mehr ab. Sorry!!! Macht diesen Laden endlich zu, er ist eh pleite und fubktioniert nicht.

Gast
"Wenn Bürger unreflektiert mit ihrem Geld agieren

ist es an der Politik, die Dinge zu durchleuchten".
Nö, ist es nicht.

Es ist nicht Aufgabe von Politik, zu beurteilen oder zu bewerten, wer wann wofür sein Geld ausgibt. (oder aus dem Fenster wirft).

Gewinnmaximierung ist das einzig funktionierende Prinzip wirtschaftlichen Handelns und, auch wenn einige Gutmenschen dies nicht wahrhaben wollen, auch Grundlage dieser Existenzen.

Die konstruktionsbedingten Probleme des Euro, wesentlich das fehlende Regulativ von Auf- oder Abwertungen, sind leider nicht durch vorhandene, bindende Verträge in den Griff zu bekommen. a) weil Verträge nicht eingehalten werden, und b) weil der Wille fehlt, Regeln derart verbindlich zu gestalten, dass die Einhaltung erzwungen werden kann.

Hat wenig mit Kinderarbeit zu tun. Aber so ist das mit ernsthaften Themen in Foren. Sachkunde fehlt halt des öfteren.

Gast
@Thomas Richter

Es ist eben nicht so, dass dadurch, dass die Banken "pleite gehen", der Steuerzahler nichts zahlen muss. Es ja das Geld des Steuerzahlers, welches sich auf den Bankkonten befindet. Mit anderen Worten, würde man die Banken einfach pleite gehen lassen, würde es *auch* das Geld anderer Leute kosten.

Das bestreitet doch niemand: Schlimm wird es in jedem Fall, soviel ist klar. Die einzige Frage bleibt daher, WIE SCHLIMM es werden würde? Und hier scheint eben die Rettung vermögender Anleger eine nicht so schlaue Sache zu sein (weil Faß ohne Boden).

Nein, die einzigen, die die Verluste überhaupt tragen KÖNNEN, sind die Anleger. Zu erwarten, dass die (deutschen) Steuerzahler die Bank-Schulden aller maroden Banken in Europa übernehmen sollten, ist naiv. Bank- und Staatsschulden der PIIGS-Länder sind insgesamt 12 Billionen Euro (12.000 Mrd). Bei einem Abschreibungsverlust von nur 20% kämen 2,4 Billionen Euro auf die "Retter" zu. Das ist nicht zu bewerkstelligen!

Phonomatic
@ 17:09 — odoaker

" Könnte es dann aber nicht sein, dass genau in dieser niedrigen Eigenkapitalquote der Banken ein ursächliches Problem der aktuellen Krisen liegt? "

Tatsächlich ist dem zum teil auch so. Das Ausufern der Finanzkrise hängt auch damit zusammen, dass die Institute vor der Finanzkrise zum teil deutlich geringere Eigenkapitalquoten hatten.

Die "Wertschöpfung" ist eine etwas überstrapazierte, wirtschaftstheoretische Diskussion, die sicherlich nicht die entscheidenden Antworten auf die Krise liefern kann.

Gast
Insolvenzverschleppung

Hätte man Griechenland schon vor drei Jahren pleite gehen lassen (ja, es war schon damals offensichtlich, daß da nichts mehr zu retten ist), dann hätten die da unten das Schlimmste womöglich schon hinter sich.

Aber hey, dann hätten ja die Banken die Zeche dafür zahlen müssen, daß sie aus purer Profitgier völlig lächerliche Kreditvergabestandards angesetzt haben.
Zu was hat man denn schließlich den Steuerzahler, wenn man für sein spekulatives Treiben am Ende trotzdem selbst geradestehen muß? Das wäre natürlich ein absolutes Unding.

Und nur zur Erinnerung für alle, die gerne auf Griechenland rumhacken: Deutschland hat selber über 2 Billionen Euro Schulden. Gibt's hier allen ernstes jemanden, der glaubt, wir würden die jemals begleichen? Sobald China wirtschaftlich ins Straucheln kommt, und das ist absehbar, bei der Immobilienblase die sich da drüben aufbaut, sind wir hier schnell da, wo die Griechen heute schon sind, nämlich am Boden. Und dann viel Spaß beim 'Europäischen Frühling'.

Gast
nur ein interessanter Gedanke....

stellen wir uns mal vor, die Politiker wären sich darüber im Klaren dass das ganze retten keine Lösung ist und machens trotzdem!
Und warum?
Weil man verhindern will dass es zwischen den europäischen Nationen wieder feindselig zugeht. Weil des friedliche Miteinander in einem gemeinsamen Wirtschaftsraum auf Kippe stünde. Die "soliden" Staaten wären die Buh-Männer und geächtet und das wäre keine gute Voraussetzung für eine weitere gute Zusammenarbeit.
Man richtet sich also selbst zugrunde und rettet was das Zeug hält....bis wir selbst zahlungsunfähig sind und sagen können: "Sorry Leute wir haben alles versucht euch rauszuhaun, aber hat nicht geklappt! Ihr könnt also auf uns nicht böse sein. Jetzt wo wir alle pleite sind, lasst uns doch einfach die Vereinigten Staaten von Europa gründen und geldmäßig einfach wieder bei null anfangen...."

...nur so ein Gedanke....vielleicht zu weit hergeholt...