Menschen auf dem Gikomba-Markt in Nairobi.

Ihre Meinung zu Altkleider in Ostafrika: Second-Hand-Mode ist Fluch und Segen

In Kenia kommen große Mengen Altkleider aus aller Welt an - auch aus Deutschland. Für die Umwelt und die kenianische Textilindustrie sind sie ein Problem. Aber sie bieten auch Chancen. Von Karin Bensch.

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85 Kommentare

Kommentare

bolligru

Einfach pragmatisch sehen!

Altkleider, möglicherweise auch Rücksendungen, werden weiter genutzt. Der Bedarf ist gegeben. Sollen alternativ Textilien in Afrika neu produziert werden?

Die erste Frage wäre: Wo soll die Baumwolle herkommen, wo die Kunstfasern?

Anbaufläche hierfür ist in Afrika sicher gut anders nutzbar, nämlich zum Nahrungsmittelanbau und Baumwolle braucht viel Bewässerung. Also wird diese aus anderen Gegenden der Erde antransportiert werden müssen. Für die Weiterverarbeitung bräuchte man Fabriken und solche stehen bereits beispielsweise in Indien. Also käme nur die Weiterverarbeitung in Frage und Kleidung wird bereits sehr billig in anderen Ländern hergestellt. Somit entfällt weitgehend auch dieser Bereich.

Es bleibt also die Frage: Entweder Belieferung mit neuer Ware (wer solls bezahlen?) oder Lieferung von preiswerter Gebrauchtkleidung. Vieles spricht für Letzteres und so läuft es ja auch gerade.

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Giselbert

Genau, so wird ein Schuh draus! Mit den Lieferungen tun wir was Gutes, dass die ihre Abfallwirtschaft nicht im Griff haben und der Restmüll im Fluss landet, dafür sind wir bestimmt nicht verantwortlich!

bolligru

In Afrika landen nicht nur nicht weiter tragbare Kleidungsstücke in Flüssen oder der Landschaft. 

Hier geht es um ein grundsätzliches Problem der Müllentsorgung und nicht immer geling die Herstellung eines Zusammenhangs, der letztendlich uns verantwortlich machen soll.

Sokrates

Altkleider in Kenia mögen sicherlich gerne willkommen sein. Aber viele Altklieder werden da wohl auch nur hingeschickt weil sie dort billiger zu entsorgen sind! Und was machen die dann in Kenia mit den Klamotten die dann zu Kleiderbergen werden? Es ist also auch ein Umweltproblem in Kenia!

Hier mal durchlesen: https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/in-afrika-tuermen-sich-die-berg…

Sokrates

Haben Sie schon mal dran gedacht, daß man Altkleider zerrupfen und die Baumwolle von den Kunstfasern trennen könnte? Beides kann man dann auch wieder verwenden und mit Sicherheit zu neuer Kleidung machen. Aber dazu braucht es jede Menge Energie, viel Strom und viel Wasser! Man kann kauch die Kleidung zerrupfen, mit Lehm versetzen, Ziegelsteine daraus erstellen und kleinere Häuser für bedürftige Menschen und Familien in Kenia bauen!

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bolligru

Das sollten wir den Afrikaner überlassen, was diese mit den zur Verfügung gestellten Altkleidern anstellen.

Offensichtlich erscheint es diesen sinnvoller, die Altkleidung weiter zu nutzen. Ob sich eine Weiterverarbeitung lohnt, werden die Afrikaner selbst abschätzen können. Dafür brauchen diese den klugen Rat der alles besser wissenden Europäer nicht wirklich.

MrEnigma

Ist doch toll, wenn wir unseren Müll, der noch total ok ist irgendwo anders hinkarren können und dann die Gutmenschen sind. Die alten Autos fahren durch Afrika und die ollen Klamotten sind doch noch gut, die gehen ja noch... natürlich nur für andere, denn wir wollen immer nur das neuste. 

Schade das man sich nicht selbst den Hals mit dem eigenen Müll stopfen kann. Hier jammern die Leute, weil sie sich den 800 Euro Staubsauger nicht leisten können "das ist aber auch alles wirklich extrem teuer geworden" und woanders kann man sich vor dem Müll nicht retten, den die armen armen Leute aus den Industriestaaten nicht mehr haben wollen. 

Was will ich damit sagen: Wer jammert, dass er den Hals nicht voll genug bekommen kann, sollte sich vielleicht erstmal selbst um den eigenen Müll kümmern und nicht andere damit behelligen. Wir Gutmenschen ... 

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Sokrates

Wahre Worte über uns Gutmenschen............

bolligru

"wir Gutmenschen" wollen nicht weniger, als die Welt retten und damit sind wir Deutschen wirklich einzigartig in der Welt. Im Kaiserreich hieß das: "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!" Heute wird etwas weniger pathetisch formuliert. Heute sollen wir Verzicht üben, auch wenn alle anderen es anders sehen. Wir wissen es halt besser, wie immer.

Bender Rodriguez

Diese 'gut gemeinte Hilfe', hindert Afrika sehr gut daran, etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Ob Klamotten, Altautos, Müll, Nahrung..... die brauchen unseren Ramsch nicht, die können das alle selber. Nur ob unserem Ramsch wegen, lohnt Textilindustrie oder Landwirtschaft sich dort nicht

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