Ein Palästinenser fährt auf dem Fahrrad zwischen zerstörten Gebäuden im Gazastreifen

Ihre Meinung zu Sechs Monate nach Hamas-Angriff: "Man fragt sich: Wofür kämpfen wir?"

Der Terrorangriff der Hamas sei auch ein halbes Jahr später eine "endlose Gegenwart", sagt der Autor Ofer Waldman. Hinzu kämen die Angst um die Geiseln, Kriegsgräuel - und das Versagen der Regierung. Das drohe Israel in den Abgrund zu reißen.

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129 Kommentare

Kommentare

Feo

Wofür kämpfen wir?

Natürlich für die Zerschlagung der Hamas.

Es ist natürlich schockierend, wie die Weltgemeinschaft zur Rettung der Hamas alles dafür tut um zu vermeiden, die verbleibenden Bataillone der Hamas in Rafah zu entwaffnen was das Elend der Menschen im Gazastreifen vertieft! Auch dadurch das, was nach dem humanitären Völkerrecht erforderlich ist, den Menschen Zuflucht in Ägypten zu gewähren nicht vorantreibt!

Wenigstens hat Ägypten ein großes Versorgungslager bei Rafah gebaut, das sicher hilfreich sein kann, Menschen aus dem Gazastreifen aufzunehmen. Im Übrigen ist die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen nach der Genfer Flüchtlingskonvention zwingend. Von daher verstehe ich die Außenministerin noch nicht, weshalb bisher in dieser Richtung noch keine Anfragen an Ägypten erfolgt sind. Die Menschen leiden bitteren Hunger im Gazastreifen!

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Coachcoach

Was für ein Phantasiegebilde!

Wenn die ganze Familie - 20-25 Menschen - getötet wird, weil sich ein Handy eines vermeintlichen Hamaskämpfers im Haus befindet - das halten Sie für angemessen?

wie-

>> Wenn die ganze Familie - 20-25 Menschen - getötet wird, weil sich ein Handy eines vermeintlichen Hamaskämpfers im Haus befindet - das halten Sie für angemessen?

Nachweis, Belege aus seriöser Quelle, dass es einen derartigen Vorfall irgendwo, irgendwann durch irgendwen verursacht gegegeben hat?

Feo

Selbst dann könnte es noch ein Unglück sein!

artist22

"Von daher verstehe ich die Außenministerin noch nicht, weshalb bisher in dieser Richtung noch keine Anfragen an Ägypten erfolgt sind. Die Menschen leiden bitteren Hunger im Gazastreifen!"

Sie verstehen wenig von Diplomatie. Ägypten hat NULL Interesse an HamasFlüchtlingen. Bestenfalls an humanitären Zwischenlösungen. Wenn's geht nicht auf deren Terretorium. Sie haben die PalästinaRhetorik gemässigter Araberstaaten nicht verstanden.

Sie haben selbst Angst vor dem iranischen Einfluss, ebenso wie vom israelischen Einfluss ( demokratischer Eliten )  

Miauzi

Bei Ihren Beiträgen fällt mir nur noch ein Zitat aus einem Film über den Vietnam-Krieg ein ... in dem der Bordschütze eines Hubschraubers folgendes (sinngemäß) sagt:

"ein Reisbauer der wegläuft ist ein feiger VietCong - einer der stehen bleibt ein disziplinierter"

Aus Ihren Beiträgen kann ich nur den Schluß ziehen - dass sie ausdrücklich für die "Sippenhaft" sind ... und das Sie die komplette Vertreibung ALLER Palästinenser aus den von Israel besetzten Gebieten befürworten.

derkleineBürger

"Es war die Hamas, die den Krieg ausgelöst hat. Es ist die Hamas, die die Geiseln festhält, es ist die Hamas, die an einem Flächenbrand in der Region interessiert ist."

->

Und vorher war jahrzehntelang Friede,Freude,Eierkuchen und man lebte glücklich zusammen,weswegen überhaupt die Hamas erst gegründet wurde und kaum wächst international ein wenig Kritik am israelischen Vorgehen ,wird " rein zufällig" von Israel ein Diplomatengebäude im Nachbarland in Schutt und Asche gelegt,sodass die Gefahr eines Flächenbrandes natürlich überhaupt nicht wächst aber merkwürdiger Weise  die engsten Verbündeten schnell über alle israelischen Kriegsverbrechen und Völkerrechtsbrüche hinwegsehen und sich  wieder schön "solidarisch" zeigen wegen einer potentiellen Eskalation....

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Sisyphos3

>>schnell über alle israelischen Kriegsverbrechen und Völkerrechtsbrüche hinwegsehen<<

 

nicht wegen einer Eskalation,  sondern wegen unserer Staatsräson unseres Gewissens wegen

w120

Deshalb sind wir jetzt als Gesellschaft in einer Phase, in der viele wieder auf die Straße gehen, weil wir sehen, dass der Krieg zu einem eigenständigen Wesen wurde, das offenbar mächtiger ist als jeder politische Akteur in Israel.

 

Der Krieg verselbstständig sich.

Da kann man also nichts machen?

 

Doch, es muss jetzt eine Phase kommen, die Netanjahu zwingt sein Handeln zu ändern.

Der Tod der Helfer, dieses Kriegsverbrechen, ist nicht Schuld der Hamas, sondern Israels.

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Feo

Ich finde es gibt überhaupt keinen Anlass Netanjahu zu stigmatisieren. Was will man ihm überhaupt vorwerfen?

Dass vor dem Gazakrieg die Weltgemeinschaft stets darauf einwirkte das  Israel mit der Hamas verhandelt, dass man kein Interesse an der Entwaffnung der Hamas vor dem Krieg hatte, lag doch nicht an ihm!

Auch stimmt das Märchen nicht, er habe die Hamas gegründet. Ich finde Netanjahu macht den Umständen nach einen guten Job, als Ministerpräsident in Israel!

wie-

>> Auch stimmt das Märchen nicht, er habe die Hamas gegründet.

Leider ist das kein Märchen, sondern da steckt tatsächlich viel Wahrheit drin. Der damaligen israelischen Regierung ging's seinerzeit allein um die Spaltung der palästinensischen Gesellschaften und Verhinderung eines palästinensichen Staates, zumal ja auch in der Anfangszeit die Hamas noch keine Achse mit dem Iran geschlossen hatte und von dort Geld, Waffen und sonstige Unterstützung bezog. Eigentlich ein berechtigtes Vorhaben, denn vertrauenswürdige Sicherheitsgarantien für Israel von arabisch-palästinensicher Seite hat's ja nie gegeben. Und Feinde hat Israel nun wahrlich genug.

derkleineBürger

"Auch stimmt das Märchen nicht, er habe die Hamas gegründet. Ich finde Netanjahu macht den Umständen nach einen guten Job, als Ministerpräsident in Israel!"

->

Wer verbreitet denn das Märchen und benannt es als solches,dass Netanjahu die Hamas gegründet hätte?

Leute ,die dafür bezahlt werden den Fakt unter den Tisch zu kehren,dass sich Netanjahu aktiv und erfolgreich um die Finanzierung der Hamas gekümmert hat?

flegar

"Doch, es muss jetzt eine Phase kommen, die Netanjahu zwingt sein Handeln zu ändern."

Wer soll denn diese Phase bitte einleiten? Etwas BK Scholz, der sich mit dem einseitigen Satz "Deutschland steht bedingungslos zu Israel" als Zwischenhändler disqualifiziert hat? Oder etwa Biden, der lediglich illegale israelische Siedler sanktioniert, die er eigentlich namentlich nicht feststellen kann?

pasmal

Was Israel auch bedroht ist die fehlende Erinnerung darüber, wer diesen momentanen Disput ausgelöst und mit seiner weiterhin betriebenen Deckungnahme hinter den Bürgern in Gaza dieses ganze Unglück verursacht und weiterhin tagtäglich fortsetzt. Die immer wieder versuchte Anklage und Verurteilung Israels in allen Organisationen und Gremien der Welt, zeigt mir, dass die wirklichen Antisemiten längst nicht mehr oder gar, wie uns fast täglich vermittelt, in Deutschland sitzen, sondern eben die meisten hohen Ämter mit Entscheidungs- , zumindest mit Einflussgewalt inne haben. Dank denen sind die nächsten  “goldenen Stolpersteine“ , samt dann bitte auch denen für die so mitverursachten Gaza-Opfer aus diesem Krieg, dann aber nicht mehr nur in Deutschland zu setzen.

ein Lebowski

Steinberg:  Gerade die Angriffe in Damaskus zeigen, dass die israelische Regierung zumindest bereit ist, eine Eskalation zu riskieren. Sie provozieren die Iraner mit solchen Angriffen zu Gegenschlägen.

-------------

Wenn man eine Ausweitung - Eskalation vermeiden will, sollte man es tunlichst lassen, eine Botschaft anzugreifen, es fanden schon Kriege wegen weniger statt.

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-Der Golem-

Ich bin dafür, die Mullahs so weit zu provozieren, dass ein vernichtender Schlag der Israelis und Amerikaner die unvermeidliche (und entschuldbare) Folge davon ist.  Das wissen die Mullahs allerdings und überschreiten keine rote Linie.  Und dies gilt auch für die Hisbollah im Libanon.

Grossinquisitor

Zusammen mit Yuval Noah Hariri hat Grossman auch folgendes festgestellt: "Es gibt keinen Widerspruch zwischen dem entschiedenen Widerstand gegen die israelische Unterjochung und Besatzung der Palästinenser und der unmissverständlichen Verurteilung brutaler Gewaltakte gegen unschuldige Zivilisten" . Den jeweiligen Kontext zu analysieren, bedeute nicht, dass etwas entschuldigt oder gerechtfertigt wird. Man solle die falsche Alternative vermeiden, entweder schockiert zu sein oder zu kontextualisieren. Das fand ich sehr überzeugend. 

derkleineBürger

Im Übrigen ist die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen nach der Genfer Flüchtlingskonvention zwingend.

->

Warum macht das Israel nicht,sondern erschießt lieber Flüchtlinge, lässt Flüchtlingskinder verhungern,zerstört gezielt medizinische Einrichtungen,damit Bombenopfer auch garantiert sterben,selbst wenn sie die Explosion überlebt haben und ermordet humanitäre Helfer, die Flüchtlingen helfen wollen ?

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Feo

„Warum macht das Israel nicht,sondern erschießt lieber Flüchtlinge, lässt Flüchtlingskinder verhungern,zerstört gezielt medizinische Einrichtungen,damit Bombenopfer auch garantiert sterben,selbst wenn sie die Explosion überlebt haben und ermordet humanitäre Helfer, die Flüchtlingen helfen wollen ?“

Für die IDF ist das humanitäre Völkerrecht leitend bei dessen militärischen Maßnahmen!

Es ist leider so, ein Krieg hat seine Opfer. Deshalb ist Krieg aber auch immer das letzte Mittel. Hier ist der Krieg gegen die Hamas auch geboten!

derkleineBürger

"Für die IDF ist das humanitäre Völkerrecht leitend bei dessen militärischen Maßnahmen!"

->

Die Frage ist nur nach welchem 'humanitären Völkerrecht" - dem,dass die UNO vertritt oder dem,dass Organisationen wie der IS vertritt.

Also nachdem Aussagen vom israelischen Verteidigungsminister  öffentlich sind- dem Chef der IDF - der Palästinenser als "menschliche Tiere" bezeichnete und damit das Menschsein nach UNO-Maßstäben absprach, die Vernichtung der Infrastruktur in Gaza (in Teilen) öffentlich einsehbar ist, bekannt ist, wie viele unschuldige Opfer in Gaza ungefähr bisher der IDF zum Opfer fielen, wie IDF-Soldaten voller Stolz sich selbst bei Kriegsverbrechen filmen und dies in sozialen Netzwerken posten und IDF-Soldaten sich angewidert ihrer eigenen Taten und denen ihrer Organisation als Whistleblower an Journalisten wenden um das erlebte und gesehene loszuwerden, ist die Antwort doch ziemlich eindeutig...

wie-

>> Warum macht das Israel nicht,sondern erschießt lieber Flüchtlinge, lässt Flüchtlingskinder verhungern,zerstört gezielt medizinische Einrichtungen,damit Bombenopfer auch garantiert sterben,selbst wenn sie die Explosion überlebt haben und ermordet humanitäre Helfer, die Flüchtlingen helfen wollen ?

Ähm, Nachweise, Belege aus seriöser Quelle für diese unglaublichen Anschuldigungen?

Miauzi

Warum?

Weil sie es ungestraft können - weil die Weltgemeinschaft nicht gewillt ist - diesen Terrorstaat zu stoppen.

pasmal

Nach dem, was man so gehört hat von Guterres und was immer mehr zur Verschärfung der Situation beiträgt, sollten die nächsten “goldenen Stolpersteine“ , mit denen man immer wieder in Deutschland durch Erinnern versucht die Schuld Deutschlands in der Geschichte vor dem Vergessen aufrecht zu erhalten, dann unbedingt auch für die Erinnerung und Verantwortung vor dem Eingang zur UNO verlegt werden und vor dem Privathaus/häuser von Guterres und seinen Kollegen.

Eistüte

Der Terrorangriff vom 7.10. als "endlose Gegenwart" ? 

Nein, das ist für mich reine  Propagandanarration. 

Die Regierung Netanjahu setzt rücksichtslos auf die physische Vernichtung des Gegners, obwohl klar ist, dass die Hamas gar nicht ausgeschaltet werden kann.

Israel ist nicht politisch gelähmt, es eskaliert durch den Luftangriff auf die iranische Vertretung in Damaskus und den  Druck auf die palästinensische Zivilbevölkerung, die hungert wie noch nie zuvor. 

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wie-

>> Die Regierung Netanjahu setzt rücksichtslos auf die physische Vernichtung des Gegners, obwohl klar ist, dass die Hamas gar nicht ausgeschaltet werden kann.

Wenn die Regierung Netanjahu dieses Ziel verfolgen würde, hätte sie das Ergebnis bereits am 09.10. haben können.

>> Israel ist nicht politisch gelähmt, es eskaliert durch den Luftangriff auf die iranische Vertretung in Damaskus und den  Druck auf die palästinensische Zivilbevölkerung, die hungert wie noch nie zuvor. 

Senden Sie Ihre Kritik bitte unbedingt auch an die Regime Irans und der Hamas, welche tatsächlich und nachweisbar das Ziel der physischen Vernichtung des Gegners verfolgen.

artist22

"Die Regierung Netanjahu setzt rücksichtslos auf die physische Vernichtung des Gegners, obwohl klar ist, dass die Hamas gar nicht ausgeschaltet werden kann."

Doch kann sie schon. Aber der Preis ist nicht nur nach menschlichem Ermessen sondern gar nach maschinellem Ermessen unbezahlbar.

90% der Ziele werden durch 'KI' ausgewählt, u.a. auch die kürzlich getöteten Helfer. Kein Mensch hat da im konkreten Fall noch mal  nachkontrolliert.  So sieht die moderne Kriegesführung aus. Weiter so ;-) 

Nachfragerin

Die 30.000 Toten auf der palästinensischen Seite sprechen für eine typische "Anti-Terror-Operation", wie wir sie seit mindestens 20 Jahren kennen. Das sind überwiegend Luftangriffe auf "mutmaßliche Terroristen". Dafür braucht es keine KI.

(Ich gehe davon aus, dass Netanjahu & Co die vielen zivilen Opfer nicht nur hinnehmen, sondern insgeheim begrüßen, weil sie Palästinenser sowieso pauschal für Terroristen halten. Manche Aussagen legen das zumindest nahe.)

Oppenheim

Beide Seiten müssen sich diese Frage stellen. Israel begann den Kampf, um Geiseln zu befreien und die Terroristen zu verfolgen. Dass die Terroristen einen ganzen Landstreifen samt Bevölkerung in Geiselhaft genommen haben, ist nur ein Teil der Betrachtung. Wer in Gaza die Hamas unterstützt und duldet, ist Teilhaber an der ganzen Misere und der Durchmischung von Terror und Krieg.

Israel hat ein Recht sich zu verteidigen und die Freiheit, seine Menschen zu schützen. Aber auch ein noch so gut gemeintes Recht und Freiheit haben Grenzen, wenn die Kriegsmaschinerie mehr Zivilisten in Gaza tötet oder in eine Sackgasse treibt, dass sie nirgends mehr hinfliehen können. Dann endet für mich der "totale" Krieg, der Menschenleben vernichtet.

Auch Libanon und Ägypten sind Teilhaber an der Misere. Keine Grenzöffnung, keine Zuflucht für Zivilisten. Das ist eine Verstärkung von Hunger und Tod unter Menschen. Wo bleibt da das Recht auf Zuflucht und Schutz? Ist auch im Völkerrecht geregelt!

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diskobolos

"Verteidigen" ist ein harmloses Wort. Ganze Landstriche platt zu machen ist für mich etwas anderes. Sonst könnte man ja auch noch den Einsatz von Atombomben rechtfertigen

-Der Golem-

Ihre "Landstriche" bestehen aus Tunneln, Waffenlagern, Abschussrampen und Kommandozentralen.  Und dies alles muss vernichtet werden, um nicht selbst vernichtet zu werden.  Haben Sie einen anderen Vorschlag zur Vorgehensweise?  Nein. Haben Sie nicht.  Habe ich auch seit Monaten noch nirgends vorgefunden.

MargaretaK.

Keine Zuflucht für Zivilisten?

Vielleicht hat das Gründe. Wie viele Zivilisten haben vor Jahrzehnten in Jordanien Zuflucht gesucht? Bis heute können die nicht zurück. Das wird Ägypten davon abhalten. Jetzt wären es "nur" Flüchtlinge aus Gaza, später die Flüchtlinge aus dem Westjordanland? Sehen Sie bitte die Unterstützung, die die radikalen Terroristen-Siedler bei der derzeitigen israelischen Regierung haben.

Der Libanon - wie viele Flüchtlinge soll dieses kleine arme Land denn noch aufnehmen? Im Vergleich zur Einwohnerzahl hat der Libanon weltweit!!! die meisten Flüchtlinge.  Zu den seit Jahrzehnten dort in Lagern lebenden ca. 900.000 Palästinensern  kommen noch 1,5Mio. Menschen aus Syrien.

Sie erwarten, dass dieses kleine Land etwas macht, wozu wir in unserem Land nur minimal bereit sind? 

Coachcoach

Herr Waldman ist ein kluger Mann.

Er merkt und äußert, dass ohne gegenseitige (!) Anerkennung des Leids und der Trauer keine friedliche Zukunft möglich ist.

Leider ist die Diskussion darüber kaum möglich. ohne gleich mit Antisemitismusvorwürfen konfrontiert zu werden.

Ich hoffe, dass sich das ändert, und dass die Haltung des Herrn Waldmann zunehmend  von vielen eingenommen werden kann.

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wie-

>> Leider ist die Diskussion darüber kaum möglich. ohne gleich mit Antisemitismusvorwürfen konfrontiert zu werden.

Aber solche Vorwürfe können Sie doch sicherlich gut, locker, leicht und berechtigt mittels Fakten entgegnen, oder etwa nicht?

Forfuture

Für Deutsche ist es immer schwierig etwas zu Israel zu sagen. Übt man Kritik an israelischer Politik macht man sich sofort verdächtig ein Antisemit zu sein und das jüdische Verbände diese Verdächtigung bei jeder Gelegenheit als Argument benutzen macht es nicht leichter. 

Der barbarische Überfall der Hamas war verabscheuungswürdig und in so hohem Maße unmenschlich, dass man für israelischen Zorn Verständnis hat(te). Wenn aber auf unerträgliche Greul mit nicht enden wollender Greul zurückgeschlagen wird, kann, ja darf man irgendwann kein Verständnis mehr haben. 

In den letzten Jahrzehnten haben sich beide Seiten nichts geschenkt, zu große Teile beider Seiten sind von verzehrendem Hass zerfressen, selbst eine von beiden Seiten akzeptierte Zwei-Staaten-Lösung wird diesen Hass nicht lindern und die letzten Monate haben noch sehr viel mehr Hass gesät. 

Ich sehe auf lange Sicht keinen Ausweg.

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Feo

Das sehe ich auch so, zumal der Verhalten der arabischen Staaten, die vollmundig eine Normalisierung mit Israel versprochen haben, die Hamas militärisch und logistisch mit Hilfe der UN aufgerüstet haben.

Eine Zweistaatenlösung soll Frieden bringen?

Da hat aber der böse Wolf 
,Kreide gefressen.

Juwa

"Man fragt sich: Wofür kämpfen wir?"

Die Frage sollte eher lauten: Für was wollen wir kämpfen? Denn es zeigt sich, dass das was mit den Kämpfen erreicht wird wahrscheinlich nicht das ist für das was gekämpft werden soll. Denn solange die Hisbollah im Norden Raketen abwirft, die Menschen im Gaza-Streifen erheblich unter dem Krieg leiden und noch es keinen Plan gibt was nach dem Krieg passieren soll, scheint ein Ende noch nicht in Sicht zu sein. Die Hamas ist lediglich geschwächt und noch längst nicht besiegt. Das wird sie auch nicht, denn sie agiert international.

Was aber erreicht wurde ist, dass Netanjahu trotz des Versagens der Geheimdienste und Militär am 07. Oktober 2023 noch an der Macht ist und das Israel immer weiter von der Welt isoliert wird. 

DerVaihinger

Wenn eine Zivilbevölkerung zu 60 - 70 % hinter den auslösenden Terroristen  steht, dann ist so ein Ergebnis nicht verwunderlich.

Haben den alle die auf der Straße tanzenden und jubelnden Palästinenser am 7.Oktober vergessen?

Jetzt hat der Terror sie eingeholt und sie tanzen nicht mehr, sondern sind nur noch Opfer.

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Nettie

„Wenn eine Zivilbevölkerung zu 60 - 70 % hinter den auslösenden Terroristen  steht, dann…“

Welche Bevölkerung tut das? Als ‚Antworthilfe‘ hierzu das Zitat der Aussage eines Bewohners von Gaza in der von mir in meinem Kommentar verlinkten Meldung „Tod, Hunger, Hoffnungslosigkeit“ (tagesschau.de/ausland/asien/humanitaere-lage-norden-gaza-100.html ):
„Der 7. Oktober sei von Grund auf falsch gewesen. Er und seine Familie - sie leben schon lange in Dschabalia - seien nie Teil der Hamas gewesen. Viele Palästinenser in Gaza hätten die Hamas schon vor dem 7. Oktober gehasst. 75 Prozent, schätzt er. Und heute? Viel mehr noch, "weil die Hamas alles weggenommen hat (…)."

Und jetzt fragten sich die Menschen: "Wer bezahlt die Strafe für den 7. Oktober? Nur die Zivilbevölkerung." 80 Prozent, die gestorben sind, seien Zivilisten gewesen. "Die hatten gar nichts zu tun mit der ganzen Geschichte", sagt Saleh. "Und viele Menschen davon hassen auch Hamas.“

Wie kommen Sie also zu Ihrer Behauptung?

Nachfragerin

Gefangen im "Weiter so!"

"[...] gekoppelt mit dem offensichtlichen Versagen der Politik, uns aus dieser Situation herauszuführen."

Israelische Extremisten wie Netanjahu haben die Region aktiv in diese Situation hereingeführt. Der Konflikt ist deren Machtgrundlage. Sie können auch gar nichts anderes. 

Insofern sind die Israelis selbst schuld, wenn sie solchen Politikern ihre Stimme geben. Im Gegensatz zu den Palästinensern haben sie eine Wahl. Sie müssen diese Möglichkeit nur nutzen.

Juwa

"Es war die Hamas, die den Krieg ausgelöst hat. Es ist die Hamas, die die Geiseln festhält, es ist die Hamas, die an einem Flächenbrand in der Region interessiert ist."

Das ist leider nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte ist:

Es ist Israel, das Krieg führt. Es ist im Wesentlichen Israel, das die Lage der Zivilbevölkerung in Gaza dramatisch verschlechtert, und es ist Netanjahu, der mit allen Mitteln versucht an der Macht zu bleiben. 

Es ist gut, dass Ofer Waldman das im Interview auch erwähnt hat. Leider aber nicht mit ausreichender Deutlichkeit.

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wie-

>> Es ist Israel, das Krieg führt.

Als was bezeichnen Sie denn dann die Aktionen und militärische Struktur der Hamas?

>> Es ist im Wesentlichen Israel, das die Lage der Zivilbevölkerung in Gaza dramatisch verschlechtert

Wäre denn nicht Aufgabe und Verantwortung der Hamas als "Regierung", diese Verantwortung zu tragen?

Grossinquisitor

Was ich nicht ganz verstehe ist, weshalb Waldman mehrmals die sog. "sexualisierte Gewalt" besonders hervorhebt. Wenn man sich die Definition dieses Begriffs anschaut und sich das schreckliche Schicksal der Opfer und der Geiseln vom 7. Oktober vor Augen führt, ist es für mich nicht klar, weshalb dem eine solche Sonderbedeutung beigemessen wird. Die Grausamkeiten waren doch so ungeheuerlich, dass sie durch die Extraerwähnung der "sexualisierten Gewalt" garnicht hinreichender beschrieben werden können. Allein schon deshalb, weil der Begriff so schwammig ist.

Esche999

zit.tageschau("...Das drohe Israel in den Abgrund zu reißen.....") - so ist es - und es war von Anfang an klar, daß Israel eine Strategie wider die Vernunft betreibt. Emotionen - so verständlich sie auch sind - sind keine Basis für einen Weg zu einer langfristigen Stabilität - und niemand sollte Israel auf diesem fatalen Weg folgen. Die leeren Ermahnungen der USA ua. wirken geradezu prvozierend. Deutschland darf sich nicht in diesen Sog hineinziehen lassen; selbst "Enthaltung" bei der UN ist nicht akzeptabel.
 

wenigfahrer

Schwieriges Thema in und für Deutschland, in Gaza steht ja nicht mehr viel und ob die Menschen je wieder zurück können oder ob es noch höhere Mauern um das kleine Stück Land geben wird weiß heute niemand.

Die Situation ist auch schon lange dort sehr prekär, es wird einfach in andere Länder geflogen und Bomben geworfen, was die Situation auch nicht besser macht, und das geht auch nicht erst seit den letzten 6 Monaten. Um es ganz vorsichtig auszudrücken ist die Schuld der Eskalation nicht nur auf einer Seite, und diesmal ist der Konflikt eben nicht in paar Tagen zu Ende wie bei den anderen.

Beide Seiten wollen leben, das wurde etwas unterschätzt würde ich meinen.

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wie-

>> Um es ganz vorsichtig auszudrücken ist die Schuld der Eskalation nicht nur auf einer Seite, und diesmal ist der Konflikt eben nicht in paar Tagen zu Ende wie bei den anderen.

Die Täter der Hamas wussten am 07.10., wen Sie angreifen und über was für Machtmittel dieser Gegner hat. Wenn Sie eine Art "Schuld" bei Israel verorten wollen, dann die, dass die operative Aufklärung der Nachrichtendienste, Sicherheitsmaßnahmen und militärischer Grenzschutz am 07.10. einfach für alle Beteiligten überraschend schlecht waren. Ein Fehler, den klar die aktuelle Regierung Israels zu verantworten hat.

wie-

>> Beide Seiten wollen leben, das wurde etwas unterschätzt würde ich meinen.

Von der Hamas, nicht wahr?

frosthorn

Die Endlosschleife geht weiter. Jede Seite erklärt ihre Verbrechen mit vorangegangenen Verbrechen der Gegenseite, was nun wirklich nichts neues ist (ich lebe seit fast sieben Jahrzehnten und die einzige wirkliche Konstante in meinem Leben scheint der Nahost-Konflikt zu sein).

Auch in diesem Forum lesen wir fast ausschließlich die Versionen der jeweils von den Foristen untersützten Parteien. Dennoch glaube ich hier zu erkennen, dass in letzter Zeit auch mehr Teilnehmer versuchen, zu differenzieren, das macht Hoffnung. Leider werden hier die meisten Versuche, sowohl A als auch B zu kritisieren, von den A-Leuten als Stellungnahme für B diskreditiert und umgekehrt.

marvin

Ach? Geht es nicht darum, Schulen, Unis, Krankenhäuser und jegliche Infrastruktur in Gaza zu zerstören, es dem Erdboden gleichzumachen, die Palästinenser auf jegliche erdenkliche Art vom Erschießen bis zum Aushungern zu töten und zu vertreiben, sie auszuplündern und sich das Land anzueignen, welches man sich jetzt auch schonmal sichern kann? Wie auch die Gasvorkommen vor der Küste?
Irgendwie sah das für mich so aus - ich Dummerchen. Da bin ich ja jetzt beruhigt...

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wie-

>> Geht es nicht darum, Schulen, Unis, Krankenhäuser und jegliche Infrastruktur in Gaza zu zerstören, es dem Erdboden gleichzumachen, die Palästinenser auf jegliche erdenkliche Art vom Erschießen bis zum Aushungern zu töten und zu vertreiben, sie auszuplündern und sich das Land anzueignen, welches man sich jetzt auch schonmal sichern kann?

Nein. Wieso auch.

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-Der Golem-

1. Wenn jemand die Schuld bei Nethanjahu sucht, dann ist das entweder ein Antisemit oder ein Realitätsferner. Glaubt derjenige wirklich, dass die Hamas, die Hisbollah oder die Mullahs eine andere Verhaltensweise an den Tag legen würden, wenn sich die israelische Regierung aus anderen Personen zusammensetzte?  

2. Jedes Entgegenkommen der Israelis wird als Schwäche registriert. Das ist bei Putin ebenso.  Die Frage ist, wer am längeren Hebel sitzt. Ich denke, die Israelis halten es länger aus als die Terroristen. Warum?  Weil sie müssen!

redfan96

Die Analyse von Herrn Waldmann ist sehr ausdifferenziert und trifft den Punkt: Wenn beide Seiten das Leid des anderen komplett ignorieren, kann nur noch mehr Leid daraus entstehen.

Ich persönlich habe allerdings für die Regierung Israels absolut nichts übrig, diese Mischung aus rechtsextrem und ultraorthodox will nur eines: die eigene Macht absichern. Das war schon vor dem 7. Okt. so, darüber haben sie die Sicherheit des Landes sträflichst vernachlässigt. Ich stehe auf der Seite der Israelis, die in den letzten Tagen gegen diese Regierung protestieren und ich unterstütze diejenigen, die ihre geliebten Menschen, die schon 6 Monate als Geiseln festgehalten werden und Schlimmes aushalten müssen (bis zum Tod), wieder zurück haben wollen. Ich bin gerade nicht in Deutschland, aber, wenn ich an der angekündigten Demo für Israel teilnehmen würde, dann mit der Losung „Bring them back“, um diese Position deutlich zu machen. 

Gassi

Wofür ist die eine Frage. Ganz klar: damit sich solche Angriffe der HAMAS nicht wiederholen sollen. 

Weitreichender ist aber die Frage: Wie lange kämpft Israel noch? DIe Gegengewalt, die Israel im Gaza ausübt, wird extrem viel Hass verursachen. Der Hamas auf diese Art den Boden zu entziehen funktioniert schlicht nicht. Dieser "Krieg" ist asymmetrisch! Der Zulauf zur Hamas wird sich durch die humanitäre Katastrophe massiv verstärken - die Intifada wird aufleben und Israel über Jahrzehnte hinweg plagen. Daran hat Net. mit seinen UltraRechten nicht gedacht. IM Krieg ist man schnell - aber wie kommt man wieder heraus? Welche Ziele sollen erreicht werden und wann sind sie tatsächlich erreicht? Afghanistan lässt grüßen! Leider hat Deutschland sich mundtot gemacht durch die "Staatsräson" und die "uneingeschränkte Solidarität".  Weder das eine noch das andere trägt die Bev. in D. zwischenzeitlich mit.

redfan96

Noch eine Anmerkung: bei manchen Kommentaren bin ich nur noch fassungslos, wenn der palästinensischen Zivilbevölkerung die ganze Schuld am Erstarken der Hamas gegeben wird und nur noch lapidar gesagt wird, dass sie deshalb zu recht leiden, hätten sie doch was gegen die Hamas unternommen. So haben sie Hunger, Schmerz und Tod ja sozusagen verdient, mitgefangen- mitgefangen. Soweit der Tenor aus manchen Kommentaren.

Ich bin sehr froh, dass die Alliierten nach dem 2. Weltkrieg nicht auch so gedacht haben, denn dann würde es Deutschland in der heutigen Form nicht geben, vllt. würde es dann gar nicht mehr existieren.  

pasmal

Der ganze Konflikt hat mir bewiesen, dass Antisemitismus kein Thema nur aus der Geschichte ist, sondern weltweit und vor allem und ausgerechnet auch in den Organisationen sehr stark verhaftet ist, die, wie die Vereinten Nationen genau dieses Thema bereinigen sollten. Aber mit der UNO ist wie mit dem Teufel, der mittlerweile in den Tabernakeln der Kirchen wohnt. Oder platt gesagt, da stinkt der Fisch mal wieder zuerst am Kopf.

Moderation

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