Demonstranten tragen am 20. Februar 2014 einen Verwundeten vom Maidan in Kiew (Ukraine)

Ihre Meinung zu Kiew vor zehn Jahren: Tage des Grauens auf dem Maidan

Vor zehn Jahren kam es auf dem Kiewer Maidan zu einem Massaker an Demonstranten, die für die Annäherung der Ukraine an die EU kämpften. Unser damaliger Korrespondent Bernd Großheim beschreibt Tage, die die Ukraine nachhaltig veränderten.

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161 Kommentare

Kommentare

MehrheitsBürger

Mit dem Maidan stoppten die Ukrainer die versuchte Re-russifizierung der Ukraine  

Janukowitsch agierte nicht als Staatspräsident der Ukraine sondern als Statthalter Moskaus.

Seine auf Geheiß Putins zurückgezogene Unterschrift unter das Assoziierungsabkommens mit der EU wurde zum Wendepunkt, ab dem die Menschen in der Ukraine sich nicht mehr von Direktiven aus Moskau abhängig machen sondern in einem tatsächlich unabhängigen Staat leben wollten.

So wie sie es 1991 in einem Referendum mit 90 % der Stimmen beschlossen hatten. Mit Mehrheiten in allen Landesteilen, inklusive der Ost-Ukraine und der Krim.

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Breitenfels

Es wäre alles gut geworden, wenn die Ukraine das alles selbst geklärt hätte. Die Möglichkeit war ja da. 

Das Eingreifen von W. Putin hat das alles zum großen Unglück werden lassen.

Möbius

Das sind alles frei erfundene Behauptungen von Ihnen bzw. was deutschen Journalisten so in 2014 alles aus der Feder geflossen ist …

Russland hat Kiew damals nur darauf hingewiesen, dass die Zollregeln die die EU verlangt, bedeuten würde das auch Russland Zollbarrieren gegen ukrainische Exporte errichten müsste. Dies hätte die ukrainische Wirtschaft ruiniert. 

Janukowitsch war übrigens alles andere als ein „Statthalter Moskaus“, auch wenn er wesentlich die russische Minderheit in der Ukraine vertrat. Im Gegenteil: man hielt ihn in Moskau für ziemlich unverschämt, weil er versucht hat die EU und Moskau gegeneinander auszuspielen um noch mehr Kredite zu bekommen und NOCH günstigere Gaspreise (am liebsten für umsonst ) … 

Tremiro

Da sind Sie leider auf die übliche Kreml-Geschichtsklitterung hereingefallen. Informieren Sie sich besser über die Medien eines freien demokratischen Landes.

MehrheitsBürger

Sie verdrehen die Fakten zu einer pro-russischen Erzählung 

1. Die Ukainer waren mehrheitlich pro EU-Assoziierungsabkommen.

Aus DW vom 4.10.2013:

55 Prozent stimmten in einer repräsentativen DW-Umfrage im Juli 2013 für die Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der EU noch in diesem Jahr. 49 Prozent sprachen sich für eine Zollunion mit Russland aus. Die Zahlen legen nahe, dass sich manche Ukrainer beides wünschen. Doch Moskau lehnt das ab: Die Ukraine könne nicht auf zwei Stühlen sitzen.“

2. Das Horrorgemälde eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs der aus der russischen Feder verfing nicht mal bei der damals pro-russischen Regierung der Ukraine. Der damalige Ministerpräsident der Ukraine, Mykola Asarow: "Es wird keinen Zusammenbruch geben."

Die Opposition Putins gegen das Assoziierungsabkommen hatte nur einen Grund: die Öffnung der Ukraine in Richtung Westen und das Beispiel, dass Demokratie auch im post-sowjetischen Bereich funktioniert, zu verhindern.

Michelaus

Zu Ihrer Aussage an MehrheitsBürger - "Das sind alles frei erfundene Behauptungen von Ihnen (...)"

Mir sind die Beiträge von Mehrheitsbürger zwar manchmal zu polemisch, aber sie sind eigentlich immer zutreffend.

Ihre Kommentare hingegen sind meistens eine gewagte Gratwanderung zwischen Fakten, Verschweigen und offener Propaganda in Sinne der russischen Staatsführung. Wenn Sie dann noch vorgebliche Interna aus dem Kreml ausplaudern, ist Ihre Mission endgültig gescheitert, denn Ernst nimmt Sie wohl kaum noch jemand außer in Bezug auf Ihren User-Namen: Das Möbius-Band als sich endlos wiederholende einseitige Dauerschleife.

Glasbürger

Offenbar haben Sie sich sehr einseitig über die unseligen Vorkommnisse seit dem Ultimatum Hrn. Barrosos informiert. Hr. Jannukowitsch hatte nur die Wahl sich zwischen Ärger mit der EU oder Ärger mit Rußland zu entscheiden, weil beide Seiten ihm defacto dasselbe Ultimatum stellten. Entweder oder. Wie bekannt entschied er sich für Ärger mit der EU, was ihn wohl letztlich sein Amt kostete, weil Ärger mit Rußland ihn womöglich das Leben gekostet hätte. Jede Wette, wäre er das Assoziierungsabkommen mit der EU eingegangen, wäre er deutlich länger Präsident der Ukraine geblieben. Denn daß es seitens der EU keine Vorbehalte gibt, mit korrupten Politikern zusammenzuarbeiten, das ist ja seit langem bekannt. Einzige Bedingung hierfür ist, daß sie im Sinne der EU handeln müssen. Dann steht ja auch einer Aufnahme des jeweiligen Landes in jene nichts mehr im Wege. Das sieht man ja gerade an der Ukraine, die zwar kein Aufnahmekriterium erfüllt, dennoch als Kandidat für die EU behandelt wird.

DerLinksliberale

Sie sollten dringend Geschichtsunterricht nehmen oder zumindest die Quellen Ihrer Behauptungen nennen. Wann hat Putin Janukowitsch befohlen das Asssoziierungsabkommen mit der EU nicht zu unterschreiben? War der Maidan-Putsch etwa demokratisch? Die Landesegierungen der Oblaste Donezk, Lugansk und die autonome Republik Krim haben die Putschregierung nicht anerkannt und das laut Verfassung der Ukraine völlig zu Recht. Was würden Sie sagen, wenn 40.000 Deutsche auf dem Alex in Berlin, teilweise bewaffnet "demonstrieren", die Ampelregierung absetzen, sofort unliebsame Parteien im Bundestag verbieten und eine "Interimsregierung" einsetzen. Der Maidan war letztlich ein Putsch gegen eine rechtmäßig gewählte Regierung, ob Ihnen das nun gefällt oder nicht. Dieser Maidan-Putsch hat die Ukraine zutiefst gespalten, diese Putschregierung hätte nie anerkannt werden dürfen. 

mic

Die Ergebnisse sehen wir jeden Tag in den Nachrichten....

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ich1961

Die "Ergebnisse" von was?

Den andauernden russischen Übergriffen? Dann stimmt´s.

 

Möbius

Ja, und auf westlicher Seite gibt es weiterhin keine Einsicht. Weiterhin will man nur aus einer „Position der Stärke“ mit Russland sprechen, setzt auf die militärische Niederlage und den Zusammenbruch der russischen Wirtschaft als EINZIGE Option. 

Tremiro

Putin will gar nicht sprechen. Er will die ganze Ukraine.

Stein des Anstosses

Völliger Blödsinn, aber wirklich.

Niemand redet einem russischen Zusammenbruch das Wort, weder einem militärischen noch einem wirtschaftlichen.

Das Einzige, das tatsächlich gefordert wird, ist der sofortige Abzug aus allen Landesteilen der Ukraine einschließlich der Krim.

Wenn das für Sie bereits „der Zusammenbruch“ ist, haben Sie medwedew und putler bereits in Ihrem Kopf und können nicht mehr politisch objektiv denken.

Machen Sie sich frei!

Demokrat 2014

Die steigende Eskalationsstufe sehen wir seit 10 Jahren. Der Kreml hält an Einflusswillen in der Ukraine und an der Unterdrückung der Ukraine fest.

Die Eskalation steigt. Damals waren es die "schwarzen Scharfschützen" auf den Dächern am Maidan. Dann war es die Besetzung der Krim, dann Igor Girkin (Strelkow) im Donbass. Dann die Unterstützung der Separatisten. Dann die Invasion der Ukraine.

mic

Girkin sitzt in einem russischen Straflager nachdem er unter anderem gesagt hat, dass Putin ein noch größeres Unglück für Russland ist als Garbachjov und Jelzin zusammen. Auf seine Art und Weises ist er ein ehrlicher Mensch....

fathaland slim

Ja, das Ergebnis einer langen Entwicklung. Es war ja nicht der erste Maidan. Wie mir ein russisch-jüdischer Pianistenkollege damals sagte: Die Ukrainer werden so lange ihre Maidane machen, bis die Korruption im Lande endlich effektiv bekämpft ist.

mic

Hat er Ihnen von ukr. Korruption erzählt? Es ist nicht die uns verständliche "normale" Korruption, die Bauaufträge und andere Dinge betrifft, die Geld erbringen sollen. Die Korruption beginnt dort mit Schmiergeld für einen Kindergartenplatz und endet mit Schmiergeld für ein gemütliches Plätzchen auf einem ukr. Friedhof. Es ist irgendwie kosmisch. Man zahlt für die Sachen, die nirgendwo Geld kosten. 2014 hat man den korrupten Janukowitsch abgesetzt und den korrupten Poroschenko "implantiert". Demokratisch gewählt wurde er nicht (die Regionen-Partei und die Kommunisten wurden von der Wahl ausgeschlossen). Und alles war genauso korrupt wie bisher.

Nettie

@mic
Ja, das Ergebnis einer langen Entwicklung. Es war ja nicht der erste Maidan. Wie mir ein russisch-jüdischer Pianistenkollege damals sagte: Die Ukrainer werden so lange ihre Maidane machen, bis die Korruption im Lande endlich effektiv bekämpft ist.

Angesichts der nach wie vor mangelnden effektiven Unterstützung dabei drängt sich mir allerdings der Eindruck auf, dass auch einige Vertreter bzw. ‚Regierungsverantwortliche’ von Staaten, die ‚offiziell‘ vorgeben, für die Verteidigung der demokratischen Werte (Freiheit und Recht - und mit Letzterem meine ich explizit die Menschenrechte) zu verteidigen daran in Wirklichkeit wenig Interesse haben. Offensichtlich auf jeden Fall zu viele.

MehrheitsBürger

Die Zugehörigkeit ALLER Landesteile der Ukraine ist völkerrechtlich abgesichert

Der Maidan war ein klares Zeichen der großen Mehrheit der Ukrainer. Deswegen kämpften sie so entschlossen dafür, ihren Staat nicht zur Beute einer pro-russischen Elite werden zu lassen.

Am 1. Dezember 1991 fand in der Ukraine ein Referendum über die Unabhängigkeit statt. Eine deutliche Mehrheit von 90,3 % der Abstimmenden stimmte dabei für die Unabhängigkeit des Landes.

Darunter auch große Mehrheiten in der Ost-Ukraine und auf der Krim.

Oblast Donezk:  83,80 %

Oblast Luhansk: 83,86 %

Krim:                   54,19 % 

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Referendum_%C3%BCber_die_Unabh%C3%A4ngigk…

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Möbius

Abgesehen von der Krim mit ihrer überwiegend russischen Bevölkerung lag 2014 der russische Bevölkerungsanteil in einem Gebietsstreifen von Odessa bis Kharkow bei ca. 40%. 

Sisyphos3

Mehrheit ist Mehrheit ??

also auf der Krim mit 54 % ist es so eindeutig nicht

so wenig oder viel wie damals in GB mit dem Brexit

aber ein Problem das überall entsteht (entstehen kann) wenn unterschiedliche Bevölkerung zusammenleben  die unterschiedlichen Vorstellungen eben

man überlege sich nur die Zustände im Baltikum und was daraus erwachsen kann

zöpfchen

„man überlege sich nur die Zustände im Baltikum und was daraus erwachsen kann“.

 Aus ihrem Mund, als Sprachrohr Moskaus hier im Forum ist das eine gefährliche Drohung. 

Tino Winkler

Die Angst von Putin und seinen Verbrechern vor demokratischen Verhältnissen wie in der Ukraine hat Europa einen Krieg in der Ukraine beschert.

Nawalny hat das russische Verbrecherregime entlarvt, dafür wurde er in „Obhut“ eines Zwangslagers/Gulag zum Tode befördert.

Putins Russland stellt sich in stalinistische Tradition, jeder Protest wird unterdrückt, Frauen die Blumen niederlegen werden eingesperrt und/oder enteignet.

 

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Schiebaer

Putins Russland stellt sich in stalinistische Tradition, jeder Protest wird unterdrückt, Frauen die Blumen niederlegen werden eingesperrt und/oder enteignet.

Ich hoffe Putins Zeit und seiner Schergen geht bald zu Ende.

Jimi58

Das wäre auch mein Wunsch. Was da gestern wieder im ZDF gezeigt wurde, sollte durch die ganze Welt gehen um zu erkennen, mit wem und was man es zu tun hat.

Freiheit-braucht-Sicherheit

Ich fürchte, Sie haben Recht.

-

Ich hatte in den 90ern große Hoffnung darauf gesetzt, dass Russland ein demokratischer Staat wird, mit dem wir gut auskommen. Jetzt müssen wir leider feststellen, dass diese Hoffnung keine Basis hat. Unter Wladimir Putin ist Russland zu einem autokratischen Staat geworden, der in allem die Feindschaft zu seinen Nachbarn sucht.

 

 

Sisyphos3

Gewalt wohin man schaut

auch und vor allem weil keiner  bereit ist die Wünsche des anderen anzuhören viel weniger zu akzeptieren

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Left420

"die Wünsche des anderen anzuhören viel weniger zu akzeptieren" - Welche Wünsche werden im vorliegenden Fall nicht angehört / akzeptiert? 

rolato

Der Wunsch nach Landraub und Vernichtung?

Tremiro

Nicht wohin man schaut, sondern in  der Ukraine. Und zwar dank Putin. Leider vergessen Sie stets darauf hinzuweisen. Gleich im ersten Beitrag hat es Forist @Mehrheitsbürger doch schon exakt beschrieben.

Ich bin sicher wenn Sie aus Ihrem Fenster im schönen Schwabenland schauen, sehen Sie keine Gewalt. 

hausbesetzer

Sie meinen bestimmt: "Ukraine, halt still - dann ist es schneller vorbei." 

 

ich1961

Der Satz geht mir jedes mal durch den Kopf, wenn es um die Ukraine geht - und ich finde es jedes mal erschreckend, das manch einer so denkt.

melancholeriker

Eine souveräne, solidarisch handelnde Nation Tag und Nacht zu bombardieren, damit jedem und jeder klar ist wem die Ukraine gehört und wer es nicht wert ist zu leben, das nennen Sie "Wünsche akzeptieren"? 

Der Neid auf ein sich wehrendes Volk, das nun schon seit 2 Jahren ermüdet und von Nächten in Bunkern zermürbt immer noch Widerstand leistet, scheint besonders in Deutschland eine immer grotesker werdende Unterwürfigkeit gegenüber strafendenTyrannenherrschern zu fördern. 

Der Tyrannei nachzugeben und die unfassbar aufopferndend kämpfenden UkrainerInnen im Stich zu lassen ist ein Tritt auf Liegende. Soviel über Gewalt durch Verharmlosung. 

 

MehrheitsBürger

Die Mär vom "Putsch" --- Am Ende wurde Janukowitsch von den eigenen Leuten geschasst 

Als die Führung  von Polizei,  Sicherheitsorganen und Spezialkräfte erkennen mussten, dass Junukowitsch sie in eine Sackgasse führte, setzten sie sich von ihm ab.

Das war für Janukowitsch das Signal, sich zu seinem Mentor Putin nach Russland abzusetzen.

Der "Putsch", den die Putingeneigten als Erzählung pflegen, war in der Realität ein Kollabieren einer Staatsführung, die sich gegen die Mehrheit der eigenen Bevölkerung nicht mehr behaupten konnte.

 

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Demokrat 2014

Putsch würde ich das nicht nennen, es war eine Protestbewegung, die mit "schwarzen Scharfschützen" unterdrückt werden sollte. Panzer wie 1953 in Berlin und 1968 in Prag wären zu auffällig gewesen.

Und als Janukowitsch angst bekommen hat, hat er sich abgesetzt.

Unter einem Putsch verstehe ich die Erstürmung des Regierungssitzes, oder hat das stattgefunden?

Möbius

Erneut frei Erfindungen von Ihnen ohne Bezug zur Realität. 

Es gab keine „Absetzbewegungen“ bis Janukowitsch überstürzt aus der Ukraine floh. Danach allerdings beeilten sich viele die Seiten zu wechseln… Janukowitsch galt als „Verräter“ 

Übrigens war Putin nicht sein Mentor. Ganz im Gegenteil: die russische Führung war außer sich, dass Janukowitsch einfach so abgehauen ist anstatt um sein Amt zu kämpfen. Man hielt ihn für einen Feigling und Versager. 

Bedenken Sie auch, dass er von einer Mehrheit der damaligen ukrainischen Bevölkerung erst wenige Jahre zuvor ins Amt gewählt wurde. Er hätte gute Chancen gehabt sich durchzusetzen wenn er seinerseits seine Anhänger hätte mobilisieren wollen und können. Allerdings war die Gesellschaft damals schon gespalten … 

Tino Winkler

Ihre Einlassungen sind überflüssig weil falsch.

Tino Winkler

Janukowitsch ist ein Verbrecher, der Angst vor dem veröffentlichen seiner Verbrechen bekommen hat, deshalb ist er nun in „Sicherheit“ bei anderen Verbrechern. 

mic

Schliesslich wurde der legitim gewählte korrupte prorussische Präsident gestürzt. Seine ebenso korrupten prowestlichen Gegner, die vier Jahre zuvor die Wahl verloren haben, kamen an die Macht. Die Partei des gestürtzten Janukowitsxh wurde verboten, die ostukrainischen Gebiete, die ihre parlamentarische Vertretung verloren haben, haben geputscht mit Hilfe Russlands. In manchen Städten haben Separatisten gesiegt und Maidan-Anhänger geschlagen und getötet, in manchen Städten haben die Maidan-Anhänger die Separatisten umgebracht (Odessa, Mariupol). Danach gab es 10 Jahre Bürgerkrieg mit Unterstützung aus dem Ausland für beide Seiten und dann die russische Invasion. Das ist die Maidan-Geschichte ohne Schnick-Schnak. Eigentlich kein Grund zzm Feiern.... Trotzt damaliger Aufbruchsstimmung.

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Sisyphos3

das Denken in Kiew war wohl ein anders als das auf der Krim oder an der Ostgrenze zu Russland

und das jetzt ohne dass man ne Position bezieht Pro/Kontra für die eine oder andere Seite

hausbesetzer

Wer will feiern ? Oder verwechseln Sie Erinnern mit Feier ?

Glasbürger

So läuft das mit Revolutionen, die gekauft werden. Am Ende zahlen die Zeche immer jene, welche die zumeist notwendigen Veränderungen initiierten, doch später dann aus allem herausgedrängt und um die Früchte ihrer Mühen betrogen werden. Man sieht das zumeist daran, daß die Namen jener, die eine Revolution beginnen allzu oft nicht diejenigen sind, die sie dann zu einem Ende bringen. 

mic

Leider ist es so gut wie immer so. Die Frage ist anders. Politische Ereignisse sollten ausschließlich nach Ergebnissen und nicht nach guten Absichten beurteilt werden. Maidan war eine Tragödie, eine Katastrophe von großen Ausmaß, was die Ergebnisse betrifft....

Sisyphos3

sie meinen die Revolution frißt ihre Kinder ?

Kenner

Gut zusammengefasst! Nur bekommen wir stets nur den westlich gefärbten Teil zu lesen. Es gibt nur einen Weg den demokratisch gewählten Präsident in seiner Amtszeit los zu werden: Neuwahlen! ( Diese waren bereits ausgehandelt.) Gewalt ist nicht akzeptabel. Punkt! 

ich1961

////Es gibt nur einen Weg den demokratisch gewählten Präsident in seiner Amtszeit los zu werden: Neuwahlen! ( Diese waren bereits ausgehandelt.)////

Nö, Rücktritt oder Flucht - wie in diesem Falle - ist eine andere Möglichkeit.

////Gewalt ist nicht akzeptabel. Punkt! ////

Wer hat denn die Gewalt angewendet? 

 

fathaland slim

Das ist die Maidan-Geschichte ohne Schnick-Schnak.

Es ist Ihre persönliche Deutung der ukrainischen Geschichte, die sehr an Putins Erzählung angelehnt ist. Beispielsweise unterschlagen Sie, daß die so genannten Separatisten von Anfang an russische Söldner waren. Die Rolle Igor Girkins dabei ist interessant, auch weil er oft darüber geredet hat. Mittlerweile ist auch er im Zuge der Wagnersäuberungen in Ungnade gefallen. Das einzige, was mich dabei überrascht, ist, wie lange er Putin ungestraft auf der Nase herumtanzen konnte.

Nachfragerin

Die Separatisten sind dasselbe, was beispielsweise die "moderaten Rebellen" in Syrien waren: Aktivisten, die finanziell, logistisch und militärisch vom Ausland unterstützt wurden. Natürlich stellen das die Unterstützer anders dar.

Söldner gab es natürlich auch. Auf westlicher Seite die von Blackrock und auf russischer die von Wagner.

mic

Ja, viele waren russische Söldner oder russische Freiwillige. Aber die Maidan-Gegner, die in Odessa beim lebendigen Leib verbrannt wurden, nicht. Diejenige, die in Mariupol erschossen wurde, auch nicht. Die Leute aus Odessa und Mariupol haben mir viel erzählt. Und die waren Flüchtlinge in DEU, keine verdammten Putinisten. In der Ost-UKR war damals die Hälfte prorussisch (jetzt weniger, logischerweise). Wenn man ukr. Geschichte kennt, ist es gut verständlich. 

nie wieder spd

Natürlich ist das legitim.

Es fragt sich allerdings, warum eine solche Revolution“ angezettelt wird, wenn ca ein halbes Jahr später sowieso Wahlen stattfinden sollten, die nach allem Ermessen demokratisch abgelaufen wären und ganz leicht und einfach eine politische Änderung bewirkt und jeglichen gewalttätigen Umsturz verhindert hätte?

melancholeriker

Tut mir leid, aber Ihre Zusammenfassung hat etwas von der kruden Fliegenschiß - Metapher ohne die Erwähnung des sich als "Vollstrecker der Wiedergutmachung am geschändeten und verlachten russischen Weltreich" gebärdenden Putin, der wie ein Scharfschütze am höchsten und schmalsten Fenster der Weltpolitik alles aufs Korn nimmt, was ihm im Weg steht  zum Aufstieg in die Phalanx einer neuen Ordnung mit China - und Russland als Hofhund. 

Nach Schnick - Schnack kommt Schnuck. Der Stalinismus ist zuruck. 

 

nie wieder spd

Genau zu diesen Ereignissen fiel mir damals auf, dass die Berichterstattung in den Medien zu Beginn der Ereignisse in der Ukraine teilweise recht unterschiedlich war. Als ich dazu recherchierte, habe ich erfahren, dass mein Lieblingssender WDR zu diesem Zeitpunkt von eigenen Gremien schon mehrfach Abmahnungen erhalten hatte, weil er zu diesem Thema sehr einseitig, wenig objektiv und sehr unausgewogen berichtet hat. Leider wurde in der breiten Öffentlichkeit anderer Medien darüber nicht berichtet. Auffallend dagegen war, dass die einseitige und unausgewogene Berichterstattung auch von anderen Medien immer mehr übernommen wurde und jegliche Kritik daran zB in Form von Nutzerkommentaren dazu führte, dass solche Nutzer gesperrt oder von anderen Kommentatoren diffamiert wurden. Seitdem sehe ich unsere Medien sehr viel kritischer, als in all den Jahrzehnten vor den Vorfällen auf dem Maidan.

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D. Hume

Ein Gremium. Der Pressebeirat, bestehend aus 9 Laien die entsandt werden. Die Intendanten der ÖR-Sendeanstalten hatten sich vor den WDR gestellt und einen 4-seitigen Durchstich moniert, der aus dem Zusammenhang gerissen wurde.

https://www.spiegel.de/kultur/tv/ard-streit-um-ukraine-berichterstattun…

"Sowohl Form und Schärfe der Kritik und die Art und Weise, wie sie öffentlich wurde, sind aber ohne Beispiel in der Geschichte der ARD. Durchgestochen an die Öffentlichkeit wurde nur ein vierseitiges und aus dem Zusammenhang gerissenes "Resümee". Im offiziellen Sitzungsprotokoll füllt die "Aussprache über die Berichterstattung zur Ukraine-Krise" dagegen 23 Seiten, sie sollen deutlich abwägender formuliert sein.

Bitten um eine Stellungnahme zu dem ungewöhnlichen Vorgang blockt das Gremium gleichwohl ab. Der Vorsitzende Paul Siebertz - ein vom Bayerischen Rundfunk entsandter Rechtsanwalt - lässt lediglich wissen, der Beirat arbeite "stets mit großer Sorgfalt""

fathaland slim

Als ich dazu recherchierte, habe ich erfahren, dass mein Lieblingssender WDR zu diesem Zeitpunkt von eigenen Gremien schon mehrfach Abmahnungen erhalten hatte, weil er zu diesem Thema sehr einseitig, wenig objektiv und sehr unausgewogen berichtet hat.

Könnten Sie das bitte etwas näher erläutern? Welche Gremien waren das? Mir ist nichts dergleichen bekannt.

Coachcoach

Schön, dass Sie den Medien kritischer - und damit auch aufmerksamer gegenüberstehen. 

Das ist überall nötig, bitter nötig. Daher ist eine internationale Information meist hilfreich, z.B.BBC, RTP usw.

saschamaus75

Aus dem Artikel:

> Die Demonstranten harren auf dem Platz aus, sie werden trotz brutaler Polizeieinsätze immer mehr

 

DAS deckt sich aber nicht mit meiner Erinnerung.

Es ist richtig, daß die Demonstranten ausharrten und immer mehr wurden. Und entsprechend wurden es natürlich auch immer mehr Polizisten. 

ABER beide(!!!) Seiten blieben wochenlang friedlich, also nichts von wegen "trotz brutaler Polizeieinsätze".

ERST als diese Scharfschützen kamen und wahllos(!) dutzende Demonstranten wie Polizisten per Kopfschuß getötet haben, eskalierte die Situation.

WOHER kamen diese Scharfschützen?

 

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Sisyphos3

WOHER kamen diese Scharfschützen?

 

Fragen über Fragen

wer hatte Interesse an einer instabilen Lage wäre jetzt ein Ansatzpunkt zu hinterfragen

Möbius

Das erinnern Sie genau richtig. Die Proteste begannen bereits im Dezember 2013 und waren wochenlang friedlich. 

Auch die Polizei übte sich anfangs in Zurückhaltung, versuchte dann mit Wasserwerfern, Tränengas und Gummigeschossen den Platz mehrfach zu Räumen. 

Die Gewaltexzesse am Ende des Protestgeschehens gingen von einer kleinen immer radikaler agierenden Minderheit der Demonstranten aus und die begonnen Geschäfte zu plündern, Polizisten anzugreifen etc. 

Sogar der heutige Kiewer Bürgermeister Klitschko rief damals die Demonstranten zur Mäßigung auf - und wurde ausgebuht. 

fathaland slim

Der Maidanaufstand existierte seit November 2013. im Artikel geht es um den Februar 2014. Das war der Monat der Eskalation.

Die Scharfschützen waren ziemlich eindeutig Berkut-Einheiten zuzuordnen.

nie wieder spd

Eben. Woher kamen die Scharfschützen?

Und: Wo sind die 5 Milliarden Dollar abgeblieben, die nach Berichten mehrer Medien von Frau Nulaand quasi persönlich an die antirussiche Farktion übergeben wurden? 
Wer oder was wurde damit bezahlt? 

Und natürlich ebenfalls: Welche diplomatischen Konsequenzen bzw. Nachfragen bei der US - Regierung erfolgten nach dem Nuland - Ausspruch: F.ck the EU?

Zweispruch

Seufz, wie lange dauert es wohl bis uns erzählt wird, dass die Geschichte des Maidans eine ganz andere ist. 

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Alter Brummbär

Welche wäre das?

Die russische Version?

fathaland slim

Das wird uns doch erzählt. Und zwar von Putins Propaganda. Auch hier im Thread.

Glasbürger

Das ist wohl für uns alle das große Problem. Irgendwie die Spreu vom Weizen der russischen und unserer eigenen Propaganda zu trennen. Dabei ist genau das so bitter nötig, um endlich vernünftige Entscheidungen treffen zu können.

Zweispruch

Wer waren die Scharfschützen, die die Demonstranten erschossen haben? Wer hat den Befehl gegeben auf die Demonstranten zu schießen? Welche Rolle spielte Janukowitsch? 

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saschamaus75

>> Wer waren die Scharfschützen, die die Demonstranten erschossen haben? Wer hat den Befehl

>> gegeben auf die Demonstranten zu schießen?

Sie meinen wohl eher:

Wer waren die Scharfschützen, die sowohl Demonstranten wie Polizisten erschossen haben? Wer hat den Befehl gegeben, sowohl auf die Demonstranten als auch auf die Polizisten zu schießen?

 

>> Welche Rolle spielte Janukowitsch? 

Der hatte in der damaligen Situation nicht(!) das geringste Interesse, daß die Situation eskaliert. Warum auch?

 

fathaland slim

Wer waren die Scharfschützen, die die Demonstranten erschossen haben? 

Berkut-Einheiten

Wer hat den Befehl gegeben auf die Demonstranten zu schießen?

Ihre Vorgesetzten. 

Welche Rolle spielte Janukowitsch? 

Er war der Vorgesetzte der Vorgesetzten.

Möbius

„…Präsident Viktor Janukowitsch, der ein ausgehandeltes Assoziierungsabkommen mit der EU nicht unterzeichnen will, offenkundig auf Druck Russlands.“

Nicht ganz. Das Assoziirungsabkommen sah eine Zollbarriere zwischen Ukraine und Russland vor. Russland war damals Haupthandelspartner. Moskau verlangte für den Fall der Unterzeichnung auch die Fälligkeit eines erst kurz zuvor an Kiew eingeräumten Kredits. „Druck“ hat es nicht gegeben, aber die Russen haben darauf hingewiesen das sie zum Schutz der eigenen Wirtschaft dann ebenfalls Einfuhrzölle auf ukrainische Waren erheben müssten. Janukowitsch versuchte deshalb in Brüssel eine Anpassung des Assoziirungsabkommens zu erreichen, was von der EU abgelehnt wurde. Darauf sagte Janukowitsch die Unterzeichnung ab und das Unheil nahm seinen Lauf … 

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Alter Brummbär

Eindeutig wiederlegbar.

>AFranziska Davies: Desinformationsexpertin. Russland, die Ukraine und Frau Krone-Schmalz. In: Osteuropa. Nr. 9–10, 2022, ISBN 978-3-8305-5508-7, S. 245–265 (zeitschrift-osteuropa.de

https://web.archive.org/web/20131202225226/http://www.kmu.gov.ua/contro…;

>Am 21. November 2013 lehnte es die ukrainische Regierung von Wiktor Janukowytsch in einem Dekret ab, den Vertrag zu unterzeichnen. Dies geschah nachdem der russische Präsident, Wladimir Putin, unter Anwendung wirtschaftspolitischen Drucks auf Janukowytsch eingewirkt hatte.<

 

Tino Winkler

Das Unheil nahm seinen Lauf weil die EU das Assoziierungsabkommen ablehnte? Zum Glück glaubt ihnen keiner in demokratischen Staaten, sie vertreten Janukowitsch und Putins verdrehte Wahrnehmung. Die beiden sind Verbrecher und Mordauftraggeber!

 

NieWiederAfd

Die Kreml-Mär findet Arbeit Fortsetzung in dem, was Sie schreiben. Es ist allerdings nicht verwunderlich, wenn man Ihre Kommentare hier kennt. Die Fakten waren ganz andere; das wissen Sie auch.

Juergen

Ein guter fast neutral gehaltener Bericht. 

Aber eines muss ich kritisieren. Er schreibt, das Angebot der EU wurde wohl  auf Grund des Drucks aus Moskau  nicht unterzeichnet. Dass auch aus Moskau ein Abkommen zur Unterzeichnung vorlag, wird nicht erwähnt. Dass dieses Ankommen zumindest  vom Geldwert her besser war, sollte man nicht vergessen. Wenn ich mich recht erinnere, lag das Angebot der EU bei 5 Milliarden Euro, dass von Russland bei 6 Milliarden Euro. Und Russland hat keine Zusatzklauseln gehabt, die die inneren Angelegenheiten der Ukraine  betroffen haben.