Blick auf eine Wohnanlage in Mainz.

Ihre Meinung zu Probleme in Mainzer Wohnanlage: Wenn der Vermieter pleite ist

Ratten im Keller, kaputte Aufzüge, undichte Fenster: In einer Wohnanlage in Mainz sind die Mieter seit Monaten auf sich allein gestellt. Der Vermieter, ein Unternehmen aus München, ist insolvent. Von Lucretia Gather.

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127 Kommentare

Kommentare

Wolf1905

Warum kauft nicht die Stadt Mainz diesen Wohnkomplex auf, saniert die Anlage und vermietet? In der Pandemie hatte Mainz doch hohe Einnahmen aus dem Ergebnis der Firma BionTech erzielt (Milliardenüberschuss -> https://www.manager-magazin.de/unternehmen/pharma/biontech-bringt-geldr…). Dann wäre den Mietern geholfen. Aber vermutlich wird aufgrund der derzeitigen Gesetzeslage (Brandschutz, Dämmung, Heizung) eine Sanierung unermesslich teuer?

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neuer_name

Mich würde mal brennend interessieren wie Mainz mit diesen Milliardenüberschüssen umgeht?

wie-

>> Mich würde mal brennend interessieren wie Mainz mit diesen Milliardenüberschüssen umgeht?

U.a. Schuldenabbau.

proehi

Die Stadt ist Schuld und keineswegs der Vermieter. Das scheint Ihr brennendes Interesse zu sein.

neuer_name

Was hat die Stadt mit diesem Objekt zu tun?

H. Hummel

Solche "Ruinen" kann man bestenfalls für einen Euro kaufen, sie dürften "abgerockt" sein. 50 Jahre + X alt, durch viele Hände gegangen, ggf. noch Asbestdurchzogen, muss da, allein aus gesetzlichen Vorgaben, wohl eine Grundsanierung her. Was das heute bedeutet kann man sich überschlägig mal ausrechnen. Ein Abriss wäre in den meisten Fällen die wirtschaftlichere Alternative. 

Aber warum sollen sich 'eh finanziell am Abgrund stehende Kommunen diese Kosten aufbürden? Sie wären ja sofort abhilfepflichtig ... ein Faß ohne Boden. Zumal: Der Konkursverwalter wird "ordentlich" die Hand aufhalten, rausholen was rauszuholen ist. Dazu ist er sogar gesetzlich verpflichtet. 

Wolf1905

Ich glaube nicht, dass Mainz eine Kommune ist, die finanziell „am Abgrund“ steht - aber ansonsten bin ich mit Ihrem Post d‘accord.

neuer_name

Vielleicht ist aber Sanieren besser als Abriss? 

Alter Brummbär

>eine Investmentgesellschaft aus München<

Sagt doch eigentlich schon alles, Ein Spekulationsobjekt, wo ma alle Mieter vergraulen will.

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wie-

>> Ein Spekulationsobjekt, wo ma alle Mieter vergraulen will.

Wie kann spekuliert werden, wenn die Firma seit Monaten bereits insolvent ist?

Alter Brummbär

Und die Mieteinnahmen?

Wohin sie die spurlos verschwunden?

artist22

Nicht spurlos, aber sanktionslos. Kleiner aber bedeutender Unterschied.

wie-

>>Wohin sie die spurlos verschwunden?

Fragen Sie das doch den Insolvenzverwalter und die diversen Gläubiger.

Klaartext

Nein, das sagt generell erst einmal nichts. Eine investitionsgesellschaft ist nicht per se auf Spekulation aus. Natürlich gibt es schwarze Schafe

Coachcoach

Das hat doch Tradition - privat abzocken, den Schrott sozialisieren. 

Das funktioniert seit Jahrhunderten.

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FakeNews-Checker

Und  sowas  nennt  sich  dann  auch  noch  dreist  "Rechtsstaat".   Wäre  Deutschland  ein  Rechtsstaat,  dann  gäbe  es  nicht  all  die  Menschenrechtsverletzungen   wie  da  in  dieser  Mainer  Bruchbude,  die   hierzulande  kein  Einzelfall  ist  und  man  in  vielen  Städten  findet.

Egleichhmalf

Selbstverständlich ist D ein Rechtsstaat.

Was aber nicht bedeutet, dass es keine Personen gibt, die gegen bestehende Gesetze verstoßen. Aber im Gegensatz zum Unrechtsstaat kann man dagegen gesetzlich vorgehen. Dazu müssen aber, wenn es sich nicht - wie im vorliegenden Fall - um Offizialdelikte handelt, die Betroffenen selbst aktiv werden. Hier zum Beispiel alle einem Mieterverein beitreten und in Rücksprache mit dem dortigen Anwalt zunächst massiv den Mietzins kürzen. Usw.

hallo1

was sie alles unter dem Begriff Menschenrechtsverletzung einordnen

neuer_name

An dieser Ihrer Aussage ist was Wahres dran finde ich.

Robert Wypchlo

Ist Deutschland Abzocke?

Ritchi

Also der Schimmel im Schlafzimmer der Eltern ist ganz sicher einem mangelhaften Lüften zuzuschreiben, ansonsten wären alle Wohnungen verschimmelt. Wenn der Fahrstuhl nicht funktioniert, sind bis zu 20 % Mietminderung möglich, wenn Warmwasser fehlt, kann ein ähnlicher Betrag angesetzt werden und Rattenbefall berechtigt auch zu einer Minderung von mindestens 10 %. Wenn die Heizung ausfällt, sind je nach Monat bis zu 40 % Mietminderung möglich.

Eigentlich müssen diese Mieter nur noch 50-10 % der Miete zahlen. 

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Alter Brummbär

Wenn die Bausubstanz beschädigt ist, insbesondere Heizungsausfall, liegt das nicht immer am lüften

artist22

In der Tat. Zumal das die Standardausrede der Vermieter ist, wenn sie trotz Meldung nicht handeln wollen. Gerade erst einem befreundeten Elternpaar passiert, nachdem schon vor Jahren der Keller professionell getrocknet wurde.

Ritchi

Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen kann fast immer durch Lüften ein Schimmelbefall verhindert werden. Das funktioniert in alten Häusern wie in neuen Häusern. Wenn die Heizung ausgefallen ist, dann berechtigt dies zur Mietminderung, die eingesparten Kosten können für eine Elektroheizung ausgegeben werden. Heizlüfter haben den Vorteil, dass sie die Luft umwälzen und dadurch Schimmel verhindern. Ein Heizlüfter kostet 15 € aufwärts.

artist22

Blitzgescheiter Unsinn. Wenn die Substanz, insbesondere die Rohre undicht sind, könne sie lüften, wie Sie wollen. Hat mit Lüften null zu tun. Einfach mal ins Physikbuch schauen.

Ritchi

Danke für das Lob. Worte wie „Blitzgescheiter Unsinn“ werden schließlich nur verwendet, wenn man weiß, dass der andere Recht hat.

Wenn eine Rohrleitung defekt ist, dann begrenzt sich der Schimmel nicht auf ein Schlafzimmer. Gerade Schlafzimmer sind sehr schimmelanfällig, weil sich dort mehrere Menschen über viele Stunden aufhalten, fast immer ohne lüften.

artist22

"wenn man weiß, dass der andere Recht hat." Ja,ja. Das berühmte Umkehrschlussprizip. Schon logisch falsch. Im empfehle mehr Fachbücher zu lesen. In dem von mir geschilderten Fall ( 9:57 ) hat die Vermieterin, auch bewaffnet mit der Lüftungsausrede, im Frühsommer die Kellertür stundenlang offengelasesen bei >23°C.- Lüftung ;-)

Mit der Folge das der feuchte Keller, noch feuchter wurde, da die relative Tenmperatur dort deutlich niedriger als draussen war, was zur zusätzlichen befeuchtung der kellerwände führte.

Mit der Folge dass ein professioneller Dienstleister wochenlang den Keller trockenlegen musste. ( Physik )

   

neuer_name

>>"Also der Schimmel im Schlafzimmer der Eltern ist ganz sicher einem mangelhaften Lüften zuzuschreiben, ansonsten wären alle Wohnungen verschimmelt."<<

Diese Aussage würde ich in dieser absoluten Form nicht so stehen lassen wollen.

Wolf1905

Also mir ist unerklärlich, warum nicht der Mieterschutzverein hier einschreitet und den Mietern erläutert, welche Möglichkeiten sie bzgl. der Mietminderung haben; es wird doch in dieser Anlage jemand sein, der Mitglied im Mieterverein ist. Oder der Verbraucherschutzbund informiert die Mieter über ihre Möglichkeiten, wie sie vorgehen sollten. Klar ist natürlich, dass man lieber die volle Miete bezahlt und dann auch eine tadellose Wohnung zur Verfügung hat. Vielleicht ist aber die Miete bereits so niedrig, dass eine Mietminderung gar keinen großen Effekt mehr hat? Der Artikel lässt einige Fragen offen - so jedenfalls mein Eindruck.

hallo1

warum tut er es dann nicht

die Miete mindern - besser ausziehen ?

H. Hummel

Also Schimmel lediglich mangelnder Lüftung zuzuschreiben, deutet auf wenig Sachkenntnis hin. Je älter das Gebäude, desto häufiger Schimmel z. B. durch sogenannte Kältebrücken, also mit der Zeit unwirksam gewordender Isolierung, brüchiger Wassersperren, eindringender Feuchtigkeit an mangelnder Abdichtung von nachträglich eingebauten/ersetzten Fenstern u.v.m. . Es gibt (viele) Wohnanlagen, die sehen, auf Schimmel bezogen, wie ein Flickenteppich aus. Mal nichts, mal das Schlafzimmer, mal die Küche, mal das Bad ... und immer nur in bestimmten Teilen. 

Ein Kollege hatte soetwas: erste Reaktion des Vermieters: "Ihr Problem, sie Lüften falsch". EIn anwaltlich hinzugezogener Sachverständiger machte ein komplett durchnässtes Objekt aus. Der Vermieter hatte sogar nach Mieterwechsel die Wände mit Latexfarbe gestrichen und dann tapeziert. Wo die Mieter dann die Latexschicht beschädigt hatten, z. B. beim entfernen alter Tapete, war kurz darauf der Schimmel da ...  

Nettie

Das Problem ist, dass der Vermieter deshalb 'pleite' ist, weil er sich davon den größten wirtschaftlichen Vorteil ('Profit') verspricht. Und dies zu Lasten bzw. auf Kosten anderer (hier insbesondere der Mieter). 

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wie-

>> Das Problem ist, dass der Vermieter deshalb 'pleite' ist, weil er sich davon den größten wirtschaftlichen Vorteil ('Profit') verspricht. 

Sie kennen Details zu dieser Investmentgesellschaft? Dann immer nur heraus damit. Sicherlich eine Bereicherung für die Diskussion. Fakten anstelle von Behauptungen, Hörensagen, Vorurteilen, Ideologie.

Nettie

"Sie kennen Details zu dieser Investmentgesellschaft?"

Zu viel Beschäftigung mit 'Details' lenkt nur vom Wesentlichen ab. Und ich beobachte die politischen 'Entwicklungen' schon sehr lange.

Wolf1905

Details sind aber wichtig, wenn man Posts (wie Sie es gemacht haben) ins Netz stellt und als so gegeben hinstellt. Wenn Sie das nicht belegen können, ist das (gelinde gesagt) problematisch. Besser ist, Sie schreiben dass es Ihre Vermutung sei.

MargaretaK.

Es handelt sich um den Konzern Whitefield Capital, die die "Omega AG" im vergangenen Jahr übernommen hat. Wie im Münchner Merkur zu lesen ist  Zitat „Später entdeckte man dabei offenbar „sehr undurchsichtige“ Kreditgeschäfte sowie vermutete Zweckentfremdung von Geldern, schreibt die Immobilienzeitung. Dies habe nun doch zu einer Liquidation geführt."

Über die Omega AG ein Artikel im Handelsblatt"Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Münchener Immobilienmanager".

Warum aber wurden die "Zweckentfremdungen" nicht vor Übernahme entdeckt? Gab's keine Buchprüfung? Und wo hatte das Finanzamt all die Jahre vorher seine Augen?

 

wie-

>> Warum aber wurden die "Zweckentfremdungen" nicht vor Übernahme entdeckt? Gab's keine Buchprüfung? Und wo hatte das Finanzamt all die Jahre vorher seine Augen?

Gute Fragen. Danke. Das wären dann wohl die Arbeitsaufträge an die ARD-Reporter für die Fortsetzung.

MargaretaK.

Hier liegt der Fall wohl etwas anders. Siehe mein Kommentar um 10.31 Uhr.

 

falsa demonstratio

"Das Problem ist, dass der Vermieter deshalb 'pleite' ist, weil er sich davon den größten wirtschaftlichen Vorteil ('Profit') verspricht."

Das Insolvenzverfahren wurde von Gläubigern beantragt.

wenigfahrer

Normal kann man da nicht Pleite gehen, die Kosten halten sich doch in Grenzen wenn der Zustand wie beschrieben ist, und nichts repariert oder Saniert wird, da entstehen ja keine Kosten.

Es muss also Geld wo anders abfließen und das in Größenordnungen, Investmentgesellschaft und Eigentumsverhältnisse schwer zu durchschauen waren, das sagt doch alles, die Stadt Wien wäre da ein vorbildliches Modell wie es auch geht, wenn die Stadt es selber macht, und Pleite geht da auch keiner.

Bernd Kevesligeti

Ja, wenn der Vermieter pleite ist. Aber an wen zahlen die Mieter denn dann ihre Miete ? Doch wohl weiter an den Vermieter. Also ergeben sich daraus doch auch Rechte. Das Aufzüge repariert werden etc.

 

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FakeNews-Checker

Das  Mietrecht  kann  man  schon  lange  in  der  Pfeife  rauchen  im  vermeintlichen  Rechtsstaat  Deutschland.   Würden  die  Mieter  von  ihrem  Mietminderungsrecht  Gebrauch  machen,    dann  würde  sie  die  Reichenjustiz  aus  der  Wohnung  zwangsräumen.   In  all  der  Wohnungsnot  hat  der  Vermieter  ja   reichlich   Auswahl  auf  neue  Mieter-Opfer.

Egleichhmalf

Nein, das würde die „Reichenjustiz“ (was soll das sein?) weder wollen, noch können.

Ich kenne aus meinem persönlichen Umfeld einige Fälle, wo Mieter vernünftigerweise einem Mieterschutzverein beigetreten sind und deren Anwalt dann eine Mietminderung errechnete. Das hat die Vermieter massiv verärgert, aber da hatten die allesamt ganz schlechte Karten.

Aber wem schreibe ich das? Ihnen geht es in nahezu allen Ihren Beiträgen nur darum zu behaupten, dass D kein Rechtsstaat sei. 

wie-

>> Also ergeben sich daraus doch auch Rechte. 

Dafür müsste aber

a) jemand beim Eigentümer an's Telefon gehen

b) der Insolvenzverwalter Mittel freigeben

c) Handwerker gefunden werden, die angesichts drohender Zahlungsausfälle dennoch ohne Vorkasse arbeiten wollen. Und das noch zeitnah.

Bernd Kevesligeti

Also reicht es, wenn beim Eigentümer niemand ans Telefon geht ? Dann ist der aus seinen Verpflichtungen raus ?

Da scheinen die Mieter rechtlos dazustehen.

wie-

>> Da scheinen die Mieter rechtlos dazustehen.

Lesen Sie an dieser Stelle gerne weiter im zu kommentierenden Artikel.

Seebaer1

Was heißt schon Pleite? Vielleicht hört er einfach nur für eine Zeit auf zu vermieten...

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Glasbürger

... und die Wohnhäuser in Stand zu halten. Stimmt! Das ist doch keine Pleite. 

Giselbert

Tja, dies wird nicht der letzte sein, der zahlungsunfähig wird. Ich denke da besonders an das neue Heizungsgesetzt, welches für viele Vermieter nicht zu stemmen sein wird.

Duzfreund

"Wenn der Vermieter pleite ist.." Ist er das denn?? Oder ist nur Geld aus dem Unternehmen, das die Wohungen hält abgezogen worden um es ins trockne zu bringen??

Dann macht man aus dem maroden Laden entschädigungsfrei eine Genossenschaft, die mit dem Abriss und der anschließenden neu Bebauung des Areals beauftragt wird, sowie mit der anschließenden Verwaltung. Dazu gibt man eine angemessene (finazielle ) Grundausstattung, sofern es im vorhinein entnommene Mittel des Vorbesitzers gibt, die hätten die Pleite abwenden können, werden diese dafür in Anspruch genommen und dann sollten, bei unterausgelasteter Bauindustrie, bis Weihnachte die ersten neuen Wohnungen beziehbar sein. Behäbigkeit ist keine Zier, denn weiter kommt man ohne ihr. Im Notfall, sollte der Vorbesitzer tatsächlich verarmt sein, kann er sich ja auf eine der Wohnungen dort bewerben. 

Eistüte

So kann das im Kapitalismus gehen: der Vermieter geht pleite, repariert nichts mehr, verletzt vertragliche Nebenpflichten, das Mietobjekt verkommt. Dann muss der Mieter zum Rechtsanwalt. Wer kein dafür hat Geld hat, hat das Nachsehen. Umziehen ist für viele  Mieter finanziell nicht möglich.

Hier in Niedersachsen gibt es in Hannover das Ihme-Zentrum, auch so ein Fall, wo ein großer Komplex verfällt. 

Wenn das der Kanzler wüsste... 

 

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