Protest mit Traktoren vor dem Brandenburger

Ihre Meinung zu Lindner stellt Bürokratie-Abbau für Bauern in Aussicht

Finanzminister Lindner will am Abbau der Agrardiesel-Subventionen festhalten, ist aber dafür, bürokratische Hürden für Landwirte abzubauen. Der Bauernverband erwartet vom Treffen mit den Ampel-Spitzen am Montag eine Lösung beim Agrardiesel.

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145 Kommentare

Kommentare

Grossinquisitor

Bürokratieabbau klingt gut. Irgendwie nach FDP. Was damit konkret gemeint ist, weiß keiner. Vermutlich eine klassische Nebelkerze. 

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Kritikunerwünscht

Es wird werden wie immer bei der Ampel - salbungsvolle Reden und hinterher macht man das Gegenteil, um sein Klientel nicht zu verärgern. Man will ja wieder gewählt werden. Und nur darum geht es.

Bernd Kevesligeti

Aber ob das zu substanziellen Änderungen führen wird. Und wenn Lindner von Deregulierung spricht, spricht er von neoliberalen Kernpunkten. Zugeständnisse an die Landwirte schließt Lindner aus. Ebenso wie die Vorsitzenden der Grünen Lang und Nouripour ("Unnachgiebige Grüne", von Marc Bebenroth). 

Im Jahre 1990 gab es 629.700 landwirtschaftliche Betriebe, 1995 waren es 555.100, heute sind es 263.500. Wohlgemerkt bei gleichbleibender landwirtschaftlicher Fläche (16,6 Millionen Hektar). Das bedeutet, dass die Tendenz zu größeren  Betriebe geht, zu Großgrundbesitz. 

Und für die künftige Entwicklung sei noch auf das angestrebte Mercosur-Abkommen mit einigen südamerikanischen Ländern hingewiesen. Zollfreie Einfuhr von Fleisch und landwirtschaftlichen Produkten

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Alter Brummbär

Und welche Partei hat damals regiert?

Bernd Kevesligeti

Natürlich, früher die CDU, dann große Koalition, auch mal CDU/FDP. 

ich1961

////Aber ob das zu substanziellen Änderungen führen wird. Und wenn Lindner von Deregulierung spricht, spricht er von neoliberalen Kernpunkten. Zugeständnisse an die Landwirte schließt Lindner aus. Ebenso wie die Vorsitzenden der Grünen Lang und Nouripour ("Unnachgiebige Grüne", von Marc Bebenroth). ////

Zufällig haben die Regierungsparteien - incl. des grünen Landwirtschaftsministers - Änderungen vorgenommen. Aber das passt ja nicht zum Grünenbashing.

Bernd Kevesligeti

Da wird weiteres Eingehen auf die Forderungen der Landwirte abgelehnt. Das steht in dem Artikel von Marc Bebenroth und das haben die beiden Vorsitzenden diese Woche so geäußert.

schabernack

➢ Das bedeutet, dass die Tendenz zu größeren  Betriebe geht, zu Großgrundbesitz.

Agrar-Großgrundbesitz ist heute vor allem dort, wo er vor 1990 auch schon war. Im Osten von Deutschland. Je mehr Agrardiesel ein Betrieb verbraucht (pro Jahr), desto mehr Agrardieselsubvention büßt er ein nach den Plänen der Regierung.

Bauern tanken Diesel an der Tanke nicht billiger als Autofahrer. Am Jahresende ist (auf Antrag) eine (teilweise) Rückerstattung der an der Tanke gezahlten Steuer. Für Rückerstattung gilt einen «Selbstbehalt» von 400 € / Jahr. Entspricht ca. 1.900 l Diesel (für agrarische Zwecke).

Das bedeutet, für die ersten ca. 1.900 l Diesel gibt es auch heute schon keine Dieselpreisermäßigung.

Bin ich kein Bauer, weiß nicht so recht, was man mit 1.900 l im Trecker so machen, bzw. wie viele Hektar man beackern kann. Pflügen verbraucht mehr Diesel, als eine Wiese mähen. Das verbraucht mehr Diesel als Heuballen pressen.

Für nicht-agrarische Treckerdemos gibt es kein Dieselsteuerminus.

Bernd Kevesligeti

Agrar-Großgrundbesitz gibt es im Osten wie im Westen. Nur das sich im Osten die Besitzverhältnisse nach 1990 verändert haben. Von Genossenschaften zu privatem (Groß) Grundbesitz. Und auch im Westen geht die Tendenz durch das Höfesterben Richtung Großagrarier.

rolato

Gespräche und Verhandlungen sind immer wichtig und richtig. Und am Ende muss ein Kompromiss her, anders geht es nicht. Das gilt nicht nur für Bauern, sondern auch für die GDL, die Politik und Unternehmen.

Genau. Jeder muss seinen Beitrag leisten, Subventionen dürfen nicht der Tropf sein um zu überleben. Andere Branchen bekommen auch keine Subventionen. Die Landwirte sollten auch ihre Wirtschaftlichkeit auf den Prüfstand stellen, und manche sich ihrer Abhänigkeiten von Aldi & Co entledigen.

Wir sollten alle den Kopf aus dem Sand nehmen und das Land wieder nach vorne bringen. Weniger reden und mehr anpacken.

Der Bürger bzw. Konsument kann dahingehend dazu beitragen, indem er wertschätzend die Erzeugnisse so honoriert das Landwirte nicht oder nur gering auf Subventionen angewiesen sind.

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Nachfragerin

"Die Landwirte sollten auch ihre Wirtschaftlichkeit auf den Prüfstand stellen, und manche sich ihrer Abhängigkeiten von Aldi & Co entledigen."

Der Landwirt will den maximalen Profit und der Kunde möchte die billigste Ware. Eine Politik, die arme Menschen in Armut hält, macht diesen Wunsch für viele Bürger sogar zur Notwendigkeit. 

Das Problem würde ich als Kapitalismus bezeichnen.

CoronaWegMachen

"... Der Bürger bzw. Konsument kann dahingehend dazu beitragen, indem er wertschätzend die Erzeugnisse so honoriert das Landwirte nicht oder nur gering auf Subventionen angewiesen sind ... "

Ja, Städter der Reichen, Wohlhabenden, gut Begüterten, der Gut- und besser Verdienenden, jetzt mal raus auf das Land.

Hier gibt es viele Hofläden, und da könnt ihr direkt bei den Bauern einkaufen.

KarlderKühne

Es ist doch nicht nur das Bürokratiemonster, die Streichung von Subventionen, das Heizungsgesetz, die hohen Energiepreise und allgemein diese Inflation, nein, es ist die Summe all dessen. Es gibt Sprichwörter, die genau das wiederspiegeln: "Steter Tropfen höhlt den Stein" oder "Es ist der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt!" Deutschland hat ein Ausgabenproblem, wobei dabei an den falschen Stellen gespart wird. Nie waren die Staatseinnahmen so hoch wie derzeitig und warum kommt man mit diesem Geld nicht aus, wo bleibt es?

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teachers voice

Schauen Sie doch einfach in die Bundes-, Landes- undKommunalhaushalte. Dann sind Sie vielleicht oder wahrscheinlich auch nicht zufrieden, aber brauchen nicht mehr auf solch für alle nervige Unkerei zurück zu greifen.  

KarlderKühne

Warum beantworten sie nicht einfach meine Frage? In den einzelnen Haushaltsbeschlüssen werden die Ein. und Ausgaben sehr allgemein aufgelistet, ohne ins Detail zu gehen, so das ich als unbedarfter Bürger nie weiß, was sich dahinter alles verbirgt. 

teachers voice

Und Sie wollen jetzt von mir die Details aller Haushalte erfahren? 

haneu

In der Ukraine?

teachers voice

Na klar - die Bauern müssen unter der „Ukrainehilfe“ leiden!  Das haben wir doch vor wenigen Tagen hier noch gelernt -oder? 

Wahrscheinlich müssen die „Bauern“ auch noch unter den hohen Bildungsausgaben leiden, weil sie diese doch gar nicht in Anspruch nehmen? Im Gegensatz zu denen, die noch nie „richtig“ gearbeitet haben?  

(Ich frag natürlich nur…. - nicht das ich etwas „gesagt“ hätte…)

ich1961

Ach nee. Was soll denn sowas?

Da geht einiges hin, aber es wird auch dringend gebraucht  (und kommt bei weitem nicht nur aus D.) - auch wenn die ewig gestrigen das nicht kapieren wollen.

 

Grossinquisitor

Was verstehen Sie konkret unter "Bürokratiemonster"? Das ist doch eine Wortgirlande. Eine inhaltsleere Nebelkerze. Lindner wird Ihnen dankbar sein, dass Sie auf ihn reingefallen sind. 

gelassenbleiben

Nie waren die Staatseinnahmen so hoch wie derzeitig und warum kommt man mit diesem Geld nicht aus, wo bleibt es?

Vielleicht weil i) alles teurer geworden ist und ii) weil wegen 16 Jahre schwarze Null unsere Infrastruktur maride ist und iii) die durch externe /globale Probleme  die Zu bewältigenden Aufgaben und damit Ausgaben gestiegen sind?

KarlderKühne

Zu1. Aber warum ist alles teurer geworden, wer hat Schuld? Nun nicht nur auf den Krieg in der Ukraine anspielen, die Inflation begann schon früher.

Zu2. Ja, unsere Infrastruktur ist marode, wobei alle regierenden Parteien ihren Anteil haben. Die Wirtschaft brummte aber in den 16 Jahren schwarzer Null.

ZU3. Deutschland ist nicht allein auf dieser Welt und kann sie auch nicht allein retten. Warum muß Deutschland immer mit die erste Geige spielen? 

ich1961

////Zu1. Aber warum ist alles teurer geworden, wer hat Schuld? Nun nicht nur auf den Krieg in der Ukraine anspielen, die Inflation begann schon früher.

Zu2. Ja, unsere Infrastruktur ist marode, wobei alle regierenden Parteien ihren Anteil haben. Die Wirtschaft brummte aber in den 16 Jahren schwarzer Null.////

Wer war nochmal in der Regierungsverantwortung?

////ZU3. Deutschland ist nicht allein auf dieser Welt und kann sie auch nicht allein retten. Warum muß Deutschland immer mit die erste Geige spielen? ////

Ist das so? 

 

Egleichhmalf

… und vor allem iv) jeder seiner Lieblingsideologie frönt und das Geld, das andere verdient haben, mit beiden Händen zum Fenster herauswirft.

John Koenig

Vielleicht auch weil sich deutsche Politiker von jeher für die ganze Welt -vor Allem finanziell-verantwortlich fühlen und zeigen ?

ich1961

Ja und das finde ich vollkommen richtig.

rjbhome

Lindner und ein weiterer Spruch aus Absurdität. Mit der FDP und Ihrer Grossgrundbesitzer Klientel wird es sicher keine Schritte der Erleichterung für kleine Landwirte geben. Genau deren Betriebe sind ja als Beute für Agrarinvestoren vorgesehen

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Egleichhmalf

So viele Großgrundbesitzer gibt es in D? Hätte ich nicht gedacht.

derkleineBürger

"Bei den aktuellen Demonstrationen wird deutlich, dass es Ihrem Berufsstand jedoch nicht nur um finanzielle Belastungen geht, sondern auch um fehlende Planungssicherheit und wirtschaftliche Perspektiven"

->

OMG. 

1. Sollen die alle ihre Betriebe aufgeben und stattdessen Angestellte werden.

2. Wer sich bei Schritt 1 weigert, soll Petrus auf rechtssicheres planbares Wetter inkl. einer 3 Jahres-Vorrausschau verklagen.

3. Sollen die Agrarunternehmer selber mehr essen und für ausreichend Nachwuchs sorgen,dann erweitert sich auch deren Absatzmarkt

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gelassenbleiben

Ich merke der kleine Bürger hat nicht immer den Durchblick. zB Ihr zweiter Punkt, genau mein Humor, statt durch nachhaltige Landwirtschaft die Treibhausproblematik zu entspannen, wird sie vom Agrarsektor auch durch unsinnig subventionierte Fleischproduktion verschärft und dann sich über das Wetter beschweren.

91541matthias

Kann er eigentlich Bürokratie abbauen, wenn die meiste Bürokratie in  dem Bereich aus Brüssel kommt?

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Nachfragerin

Ist das so? 

Wenn ich an die ganzen Bauvorschriften denke, würde ich deren Ursache in Deutschland suchen.

derkleineBürger

"Wenn Subventionen abgebaut werden, dann sollte Zug um Zug auch teure Bürokratie abgebaut werden"

->

Ah...keinerlei Nachweis mehr was was das Tier zu fressen bekam,in welcher Haltungsform es lebte und mit wie viel Gift das Futter behandelt wurde. 

Vollgepumpt mit Medikamenten spart der Kunde sich nach dem Steak die Tabletteneinnahme....

Und wozu eine Dokumentation welches Gift wie oft auf den Acker kam ? Solange der Kunde es im Brot nicht schmeckt,ist doch noch alles gut ! 

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Nachfragerin

Es wäre mir neu, dass der Pestizid-Einsatz transparent dokumentiert wird. Zumal ja eh niemand kontrollieren will, was sich der Landwirt aufs Feld sprüht. Beim Tierfutter ist es dasselbe, sofern es kein "bio" sein soll.

Richtungswechsel

Vollgepumpt mit Medikamenten spart der Kunde sich nach dem Steak die Tabletteneinnahme...

Nur gut das Sie wissen was im Kuchen oder Brot verarbeitet ist sonst wurden sie  verhungern. Es gibt Bauern mit einwandfreier Haltung und Tierwohl dafür zahle ich lieber etwas mehr direkt an den Bauer als es der zwischen Vermarktung  zu geben. Die Lebensmittelkonzerne sollten langsam mal anfangen und nachdenken was sie uns da servieren. Warum gibt es so viel Allergiker weil die Chemie (Aromakonzentrate usw.) Hochkonjunktur hat. Das erlebe ich nicht wenn ich direkt beim Bauer für etwas mehr Geld einkaufe.  Aldi und die anderen Konzerne interessiert nur eins Provit. Lassen sie sich doch mal eine Liste der Herstellungdaten von einem Kobenhagener am Tresen einer Supermarktkette bei kauf ausdrucken oder die Zutaten von einem Mischbrot. Nicht von einer richtigen Bäckerei.

 

ich1961

Solche - und alle anderen -  Gefahren sind doch "pillipalle":

Mega

Ich weiß nicht, wer die Bürokratie in der Landwirtschaft auf die Spitze treibt. Ist es Brüssel oder Berlin? 

Es ist auch egal, aber wenn der Bauer vorgeschrieben bekommt, wann gepflügt, geeggt oder gemäht werden muss, dann haben Schreibtischbürokraten das Sagen, denn jeder Landwirtschaftsbetrieb weist unterschiedliche klimatische Bedingungen auf. Sie haben unterschiedliche Bodenwerte, verfügen über einen unterschiedlichen Maschinenpark und das Wichtigste, sie besitzen jahrelange Erfahrungen und das seit Generationen. 

Es wird viel subventioniert und davon profitieren die Ankäufer landwirtschaftlicher Produkte und die Handelsketten. Sie diktieren den Bauern die Preise. Es sind nicht die Konsumenten, die billig einkaufen wollen. Es sind Lidl, Edeka und Co., die in ständiger Konkurrenz, ihre Produkte uns Verbrauchern anbieten und somit mit Billigwaren die Bauern ruinieren.  

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Schiebaer

Danke für Ihren Kommentar.Alles Richtig !

gelassenbleiben

Es hindert Sie niemand auf dem Wochenmarkt einzukaufen

Aber ja, die grossen Handelsketten sind mit den Preisdumping ein Problem. Hier sollte ein gut organisierter Bauernverband mit geballter Verhandlungsmacht aktiv werden, blöd nur wenn der Vorsitzende Aufsichtsratposten in der Lebensmittelindustrie hat

Coachcoach

Lindner ist ja nun auch nicht erst seit gestern im Amt - Bürokratie hätte er schon lange abbauen können. Nun denn - hat ernicht gemacht.

Seine Sprüche sind alte neoliberale Ideologie: Lasst uns Staat abbauen, dann geht es uns besser. Das stimmt nicht, das wissen (fast) alle, purer Unsinn.

Die Bauern haben das Kapital-/Konzentrationsproblem - das hat schon Bäcker, Schneider,  - und auch die schlesischen Weber 'überflüssig' gemacht.

Was wollen die Bauern denn, wenn sie nicht mal unterscheiden zwischen Familienbetrieb und Agrarindustrie?

Da liegt der Knackpunkt: Die Großen sahnen ab, für die Kleinen reicht es nicht zum Überleben.

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teachers voice

Da liegt der Knackpunkt: Die Großen sahnen ab, für die Kleinen reicht es nicht zum Überleben

Passt immer! Garantiert!  Egal wo!

DeHahn

1. Industrieschutz, 2. Bauernschutz, 3. Verbraucherschutz. Das sind die Prioritäten, so dass der an letzter Stelle stehende Verbraucherschutz gern preisgegeben wird, indem man die bäuerliche Bürokratie abbaut, welche ja im wesentlichen die Herstellungsbedingungen dokumentieren soll.

Nordfrau

Na, dieses  Angebot wird ja genau das Richtige sein, das die Bauern dankbar in den Stall und auf das Feld zurückkehren lassen wird...

Die Rücknahme der Agrardieselsubvention war zwar der Auslöser für die Bauern-Demos, aber es geht um viel mehr - doch warum richtet sich der gesamte Zorn gegen die Ampel? Wo waren die Bauern bei den Entscheidungen oder Versäumnissen der Vorgängerregierungen bzw. der EU? Und nun zu erwarten, dass die Ampel im Handstreich alle Probleme löst, die sich seit Jahrzehnten (hauptsächlich durch die EU) aufgebaut haben - das kann nur zum Scheitern verurteilt sein. Und dann?

sosprach

Bürokratie abauen? Ob ich das noch erlebe? Eher nicht. Der Ampel geht die Düse, bald sind die nächsten Wahlen.

Eistüte

Wirtschaftliche Erfolg durch weniger Regulierung? Wie und wo denn konkret? 

Herr Lindner kommuniziert zu unklar, andererseits kann sich dann jedermann was eigenes Schönes vorstellen,  auch wenn es nur Phantasie ist. 

"Wenn Subventionen abgebaut werden, dann sollte Zug um Zug auch teure Bürokratie abgebaut werden. Das wäre nur fair", sagte Lindner. Populistischer geht es kaum noch.  Der Finanzminister schwelgt im Ungefähren und wirft Mythenkamellen unter die aufgebrachten Landwirte. 

Alles wird besser, wenn die lästigen Beamten nicht mehr hingucken ?  Die Exekutive als Fortschrittsbremse?  

Mein Vorschlag: weniger Mythen, mehr konrete Inhalte. 

 

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teachers voice

Ich stimme Ihnen hier grundsätzlich zu und halte auch Ihr Misstrauen in Hinblick auf Herrn Lindner für gerechtfertigt.

Aber in derLogik hat er Recht: Jede Subvention erfordert zwangsläufig eine intensive Bürokratie. Und im Umkehrschluss ermöglicht ein Subventionsabbau natürlich auch einen Rückbau der Bürokratie. 

Beides zu wollen - Subventionen und Bürokratieabbau - ist zumindest sehr „anspruchsvoll“.

Grossinquisitor

"Bürokratie" ist nichts anderes als die Summe an Vorschriften, die den Bauern im Alltag die Arbeit verkomplizieren, aber für das Gemeinwohl meist unverzichtbar ist. Dazu gehört z.B. die konkrete Ausgestaltung des Grundwasserschutzes, der Schutz der Artenvielfalt, Regelungen zu den Eigentumsrechten etc. Was will Lindner konkret ändern, wenn er Bürokratieabbau in Aussicht stellt ? 

BitteHirnEinschalten

Da schiebt jemand schön die Verantwortung in einen anderen Bereich. Mit der Bürokratie in der Landwirtschaft hat ein Finanzminister nämlich nichts zu tun. Da kann er also locker versprechen. Machen wird er nichts.

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TapferSchneiderlein

Ich denke die Bauern erhalten ca. 40 % ihres Einkommens als Subventionen. Wenn Lindner die damit verbundene Bürokratie abbaut dann wird es wirklich ernst für unsere Landwirte!

wenigfahrer

Lindner stellt Bürokratie-Abbau für Bauern in Aussicht, das ist zwar nett von Ihm, aber mehr Einkommen haben die Bauern deshalb noch nicht, vielleicht mehr Zeit sich etwas anderem zu widmen als im Büro zu sitzen.

Das wie eine andere Aussage auch, es liege insbesondere an mangelnder Kommunikation um den Menschen etwas richtig zu erklären, erklärt wird genug, nur den Menschen fehlen meist andere Dinge um die Wünsche der Politik umzusetzen.

Das ist wie die Werbung von der Telekom oder 1&1 zur Zeit, würde man ja gerne machen, nur gibt es keine Leitung dafür, also sind scheitern einige Dinge einfach an den Voraussetzungen, und so ist auch bei den Bauern und vielen anderen Dingen.

Richtungswechsel

Herr Lindner scheint sich mit seiner Äußerung nicht bewusst zu sein, wie ernst die Lage ist. Das ist fast ein Hilfeschrei des ganzen Landes, denn es haben sich andere Inituitionen wie Handwerker, Dehoga und andere Gewerke angeschlossen. Bürokratieabbau geht nur über Personal, doch das ist so wie sich die Ämter vor Weihnachten geäußert haben nicht vor handen. Sonst geht es wieder auf die einzelnen Mitarbeiter und ihre Gesundheit. Die Leute die die Finanzierung bringen durch ihre Steuern und die Wirtschaft am Laufen halten sollte man auf keinen Fall mit Füßen treten und das sind nicht die Politiker der Regierung. Scheinbar haben die irgendwo einen Goldesel der ständig für andere da ist nur nicht für die eigene Bevölkerung. Ich esse lieber Lebensmittel aus dem eigenen Land und weiß wo sie herkommen als Importe aus dem Ausland.  

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proehi

„…Ich esse lieber Lebensmittel aus dem eigenen Land und weiß wo sie herkommen als Importe aus dem Ausland.“

+

Das ist doch prima. Und um die Sicherheit der hier hergestellten Lebensmittel für Verbraucher und Umwelt sicher zu stellen ist leider ein gewisses Maß an Bürokratie ein notwendiges Übel. Dafür ist aber nicht Herr Lindner mit seinem Ressort zuständig und hat deshalb leicht reden. Mit gleicher Zuständigkeit könnte er auch besseres Wetter versprechen.

Bender Rodriguez

Warum geht Lindi nicht an die Topverdiener ran? Weil die dann nicht mehr FDP wählen?

Warum tritt er nicht einfach zurück und lässt das dann einen Grünen Minister machen? Die brauchen keine Angst vor Wählerverlust bei den Reichen, zu haben.

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AuroRa

Weil der Christian denkt, es wäre gute Arbeit, die er leistet. Gute Arbeit für wen? Für die Großkonzerne, welchen den Landwirt:innen nur geringe Abnahmepreise zahlen. 
Wir brauchen einen höheren Spitzensteuersatz  und eine Vermögenssteuer, sowie Erbschaftsgesetze ohne Schlupflöcher. 

Egleichhmalf

Es genügt doch schon, dass wir einen Wirtschaftsminister haben, der nichts von Wirtschaft versteht. Und Sie wollen jetzt auch noch einen Finanzminister haben, der nichts von Finanzen versteht? Ok, warum nicht.

NieWiederAfd

Eine der seltenen Situationen, wo ich Herrn Lindner weitestgehend zustimme; wenn er jetzt noch so konsequent ist und die solidarischen Belastungen seiner Hauptklientel, der Bestverdienenden, anpasst, wäre es glaubwürdig.

AuroRa

Wenn die Großkonzerne vernünftige Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse zahlen würden, wären die Landwirt:innen nicht auf Subventionen angewiesen. 
So bleiben die Großkonzerne weiter im Dunkeln, reiben sich die Hände dank riesiger Gewinne und müssen nicht fürchten, dass sich der Wind gegen sie selbst dreht. Wer ist hier der wahre Feind? Sicher nicht die Ampel. 

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John Koenig

Die Großkonzerne , sprich die 4 großen Lebensmitteleinzelhandels Konzerne können sich europaweit bedienen weil wir seit den 90er Jahren einen freien Markt für Waren in Europa haben .

Die Bauer in Deutschland müssen aber erheblich teurer produzieren als die meisten ihrer Kollegen in Europa .

Das fängt bei der Energie an und hört beim Mindestlohn auf .

Beispiel : Mindestlohn in Polen 4.87€ , in Deutschland 12.41€ und damit mit der höchste in Europa .

Außerdem kommen in Deutschland noch wesentlich höhere Produktionsstandarts zum tragen .

Subventioniert werden also in Deutschland weniger die Bauern sondern mehr die Produkte um weiterhin billige Nahrungsmittel produzieren zu können was in Deutschland wichtig ist .

Nettie

„Lindner stellt Bürokratie-Abbau für Bauern in Aussicht“

Soll das heißen, dass das zwar ginge, es aber am Willen derer, die den ‚in Aussicht‘ stellen scheitert (jedenfalls bisher)?

TS_vivat

Man wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass es sich um Subventionen handelt. Als wäre das etwas Verwerfliches, welches die Regierung oder der Staat mit aller Kraft abschaffen oder reduzieren will. Gegen Subventionen gibt es meiner Meinung nach grundsätzlich nichts einzuwenden - Subventionen sind i.d.R. aus Steuergeldern generiert - wenn sie am Ende dazu dienen, die Bürger, also Steuerzahler, zu entlasten, erfüllen sie ihren Zweck. Wenn sie den Charakter von Geschenken bekommen, ist das eher kritisch zu sehen - das dürfte bei vielen Subventionen der Fall sein, die Deutschland, verpackt als Unterstützungsmaßnahme- und Fördergelder, ins Ausland schiebt… die haben selten einen Positiven Effekt für den Steuerzahler. Um es kurz zu machen - wenn die Regierung schon über die Kürzung von steuergenerierten Subventionen nachdenkt, sollte ALLES auf den Prüfstand. Mit den Bauern hat man sich lediglich ein vermeintlich schwaches Opfer erwählt… und es wird am Ende uns alle betreffen..

CoronaWegMachen

Aus dem Bericht :
"... Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den verstärkten Abbau von bürokratischen Lasten für die Landwirte in Deutschland in Aussicht gestellt ... "

Tja, in Aussicht gestellt ... und wann soll es soweit sein ...

Vom Bürokratieabbau kann keine Fam. von einem viel zu hoch belasteten kleinen mittelständlichen Landwirtschaftsbetrieb leben.
Solche kleinen Betriebe sind mit den Maßnahmen der Bundesregierung stark gefährdet. Es droht die Insolvenz für viele kleine mittelständliche Landwirtschaftsbetriebe.

Die Systemrelevanz für die Produktion von landwirtschaftlichen Gütern in Deutschland und damit die Produktion von Lebensmitteln in Deutschland ist nunmehr weiter gefährdet.
Die neoliberale Politik der Bundesregierung muss ein Ende finden. Die FDP kann hier ihren Beitrag leisten.

Duggi1

Wen allein die eigene Arroganz und Netzwerken bisher in höchste politische Ämter getragen hat, der glaubt zwangsweise irgendwann, jeden für dumm verkaufen zu können.

Duggi1

Hat Herr Lindner denn mal mit seinem grünen Koalitionspartner gesprochen, wie dieser die Bauern mit weniger Bürokratie noch zu gängeln in der Lage sein soll?

Duggi1

Ob diese Leerformel wohl bei den Bauern verfängt? ;-)

Duggi1

Herr Lindner überschätzt sich und unterschätzt die Bauern!

ich1961

Wenn ich dann Berichte lese in denen bei den Traktoren schwarze Fahnen angebracht wurden, kann ich die nicht mehr ernst nehmen. Was das bedeutet, kann unter anderem hier nachgelesen werden.

https://www.volksverpetzer.de/analyse/landvolkbewegung-schwarze-fahne-b…

Die Regierung hat bereits zurückgerudert - wer nicht will sind die Bauern. 

Daher - und weil das schon vor 50 Jahren so war - kann ich die Jammerei nicht mehr ernst nehmen.

 

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Oneiroi

>>Finanzminister Lindner will am Abbau der Agrardiesel-Subventionen festhalten, ist aber dafür, bürokratische Hürden für Landwirte abzubauen. <<

Wenn es keine Agrardiesel-Subventionen mehr gibt, dann fällt auch das Antrag stellen dafür weg. So kann man auch Bürokratie in Deutschland abbauen. Daher ist diese Ankündigung von Herrn Lindner eher als vorgezogener Wahlversprechen zu verstehen.

Ebenso handelt es sich hier eher um ein kann, eventuell, mal sehen "Versprechen".

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