Eine Frau hält eine Karstadt- und eine Kaufhof-Einkaufstüte in den Händen.

Ihre Meinung zu Galeria Karstadt Kaufhof: Die Geschichte eines Niedergangs

Fusionen, Pleiten, Verluste: Einst waren die großen Kaufhäuser Konsum-Magneten der Innenstädte, doch schon seit Langem sind Galeria, Karstadt und Kaufhof Sanierungsfälle. Wie kam es dazu? Eine Chronologie von Lukas Wiehler.

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103 Kommentare

Kommentare

Werner40

zu spät und zu wenig die zusätzlichen Chancen des Internetverkaufs genutzt.

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FakeNews-Checker

Das  ist    GKK-Benko  schon  2021  vorgeschlagen  worden,  hat  er  aber  abgelehnt.  Wer  so  vorsätzlich  ein  Unternehmen  ruiniert,  der  sollte  alle  Staatssubventionen  zurückzahlen  müssen.  In  einer  fairen  Marktwirtschaft  sollte  es  gar  keine  Subventionen  mehr  geben,  damit  nicht  mehr  Leute  wie  Benko  darauf  "zuarbeiten".  Denn  offenbar  war  GKK  hierfür  nur  Mittel  zum  Zweck  für  Benko.

FakeNews-Checker

Mit  einem  integrierten  freien  Paketshop-Netzwerk,  in  das  alle  Paketkurierdienste  Pakete  einliefern  können,    als  Symbiose  zum  Online-Handel  hätte  GKK  beste  Zukunftschancen  und  gleichzeitig  eine  gratis Marktforschung  fürs  eigene  Sortiment  gehabt.    So  hätten  dann  auch  Kunden  in  den  GKK-Kaufhäusern  im  Online-Handel  bestellen  können,  die  selber  keinen  Internetzugang  haben.

hesta15

Hoffentlich gibt es nicht  wieder Geld vom Staat, das Geschäftsmodel von Galerie hat genauso wenig Zukunft wie die Kohleindustrie.

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MrEnigma

Wie will man den Leuten verkaufe, dass man nochmal 500 Mio reinsteckt - wenn gleichzeitig keine Kohle da ist, um die Bauern zu unterstützen. Neee nee - die Zeit der Geschenke ist vorbei. 

Und dass der Staat immer wieder Unternehmen unter die Arme greift, die aus sich selbst heraus am Ende sind, ist eben auch keine Marktwirtschaft. Das gilt nun leider auch für die Stahlindustrie ... oder die Bahn. 
Und dennoch erstreiken die Mitarbeiter immer mehr Geld - auch spannend. Das ist ja schlicht Steuergeld. Aber anderes Thema. 

Wer den Kapitalismus will - der muss ihn eben auch ertragen. Es ist immerhin das allerbeste System von allen. Oder so. 

nikioko

Wie kam es dazu? Ganz einfach, die Zeit der Warenhäuser ist vorbei. Galeria ist ein Anachronismus in unserer Zeit. Wer heutzutage etwas kaufen will, kauft entweder gezielt günstiger im Internet, oder er lässt sich im Fachhandel beraten. Kaufhäuser, in denen es alles gibt außer fachkundigem Personal, braucht heutzutage niemand mehr. Und deshalb sterben sie aus und werden durch Einkaufszentren mit kleinen fachkundigen Einzelgeschäften ersetzt. Eshat auch keinen Sinn, dieses Fossil am Leben zu erhalten.

Jim456

Teilweise sind auch die Städte und Kommunen schuld. Sehe ich einmal Karstadt und Kaufhof in München generell, tut die Stadt München alles um Parkplätze zu minimieren und es Kunden immer schwerer zu machen diese Orte zu erreichen. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind auch in höchster Weise zu meiden und unzuverlässig. Ich habe immer wieder gerne bei Karstadt reingeguckt, seit über 35 Jahren aber nicht mehr - eben aus diesem Grund. Ich kaufe im Internet. Auch müssen solche Unternehmen heute mit der Zeit gehen und Angebote online schaffen, sonst sind sie einfach weg vom Fenster. So leid es mir für die Angestellten tut.

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nikioko

Lustigerweise sind die Leute, die autofreie Innenstädte fordern, dieselben, die sich über das Geschäftesterben in ebensolchen Innenstädten wundern. Der Zusammenhang wird aber natürlich nicht erkannt.

Wenn in einer Stadt an den Ausfallstraßen Parkbuchten entfernt werden, um Platz für Express-Radwege zu schaffen, dann werden das die Geschäfte merken, deren Kunden künftig nicht mehr vorm Eingang parken können.

Coachcoach

Früher nannte man das Abzocke.

Heute ist man Jungunternehmer des Jahrzehnts.

Herr B. ist nicht der Einzige.

derkleineBürger

Also für 'n € aus meiner Tasche und rd. ne Milliarde vom Staat würde ich auch die Bude nehmen und in "Kleiner Einkaufstempel" umbenennen...

Gesellschaftlich konform würde ich an die Firmentradition anknüpfen wollen und bis zur nächsten Pleite so viel wie möglich in meine eigene Tasche stecken.

Wo kann man sich bewerben ?

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zöpfchen

Sie haben das Geschäftsmodell erkannt!

Gratuliere. Aber auch hier im Blog gibt es reichlich Fossilien-Liebhaber. 
 

Esche999

Der Niedergang der Kaufhäuser ist insgesamt gesehen recht plausibel. Am Beispiel des weltberühmten KaDeWe in Berlin: das war der Ort, wo jeder hinging und auch jeder etwas Passendes fand.  Vom Gebrauchsartikel bis hin zur equisiten Ware.Selbst wenn jemand letztere nicht kaufen konnte war es eben doch Erlebnisteil des Einkaufs. An gerade diesem Bedürfnis hat sich im Grunde nichts geändert. Diese Kaufhäuser wurden folglich nicht auf der Grünen Wiese errichtet, sondern in den Zentren der Städte. Diese anfangs richtige Option wird aber wahrscheinlich heute zum Kern des Problems - durch die praktisch unkontrollierbaren Mietsteigerungen in den Zentren. Und wo es Eigentum ist, machen die immer schärferen Sicherheitsauflagen einen riesigen Kostenfaktor. Das mag vorübergehend sein - aber bis dahin sind sie eben pleite. In einer übersättigten Konsumgesellschaft versagt im Grunde jedes Konzept dieser Art.

werner1955

Die Zeit ist vorbei für diese Häuser.

Schade um die 600 Mill. Steuergelder.

Einkaufen online und außerhalb der auto feindlichen Innenstädte ist attraktiver    

nikioko

Interessanterweise sind die Leute, die sich über das Geschäftesterben in den Innenstädten wundern, dieselben, die autofreie Innenstädte fordern. Dabei dürften die meisten Leute sich denken, bevor sie sich in der Innenstadt auf Parkplatzsuche begeben und dann für die Parkzeit Mondpreise bezahlen, fahren sie lieber in die Einkaufszentren an der Peripherie, wo es ausreichend kostenlosen Parkraum gibt.

Und für die Helden, die meinen, man könne ja auch mit dem Fahrrad oder ÖPNV in die Stadt fahren: Und wo verstaut man dann die Einkäufe? Wenn man sich einen neuen Fernseher kauft, klemmt man den nicht mal so eben auf den Gepäckträger.

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MrEnigma

Interessanterweise gibt es zig Beispiele, die zeigen, dass Autos Innenstädte leider nicht attraktiver machen. Und in den USA sieht man an den Malls, dass kostenlose Parkplätze auch nicht das Allheilmittel sind. 

Es sind attraktive Geschäfte, ein schönes Ambiente, Cafes, Orte zum Verweilen. 

Einfach nur mehr Parkhäuser bringen wohl niemanden dazu in einem Ramschladen einzukaufen. 

Tatsächlich ist kein Effekt von kostenlosen Parkplätzen und Umsatz feststellbar, im Gegenteil "Tatsächlich kommen 91 Prozent der Umsätze von Laufkunden." Und wenn niemand in die Städte kommt, weil da nur 5 1 Euro Shops und Karstadt, gibts auch kein Umsatz. 

https://www.mdr.de/wissen/parkplaetze-vor-laeden-weniger-wichtig-als-ha….

Mauersegler

Sie kaufen jede Woche einen neuen Fernseher? 

Wenn nicht, bringen Sie vielleicht auch noch das Geld auf, ihn sich liefern zu lassen. Ich habe das neulich jedenfalls so gemacht. 

Ich fahre ausschließlich mit dem Fahrrad in die Stadt.

Bernd Kevesligeti

Eine Chronologie der letzten Jahre und Jahrzehnte von Karstadt. Erwähnt werden die Führungsfiguren. Nur was machen sie heute. Thomas Middelhoff soll über ein Vermögen von 90 Millionen Euro verfügen (Internet). Walter Deuss soll 10 Jahre nach seinem Abgang als Manager noch 1,5 Millionen Euro an Rentenansprüche verlangt haben (Artikel "Raffke-Boss Deuss will noch mehr Geld von Karstadt).

Bleibt noch zu erwähnen, dass die Beschäftigten von GKK auf durchschnittlich 5.500 Euro pro Jahr Tarifentgelt verzichtet haben (Münchener Merkur/Berliner Zeitung). Zumindest das hätte man sich schenken können.

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MrEnigma

Wenn Arbeitnehmer auf Geld verzichten müssen, ist es an der Zeitn sich ein neuen Arbeitgeber zu suchen. Über Löhne kann man kein Unternehmen sanieren. Das mag ein paar Jahre gut gehen - am Ende wäre es aber in der Regel besser gewesen, den Schlussstrich schon vorher zu ziehen. 

Es gibt kein bekannten Fall, in dem Lohnverzicht ein Unternehmen gerettet hat. Denn ... gerät ein Unternehmen in Schieflage, liegt es meist an anderen Dingen. Bei Karstadt eben ... an der Vorstellung man lebt in den 80ern. 

FakeNews-Checker

Nicht  verzichtet  hat  hingegen  Benko  auf  weiteren  Vermögenszuwachs.    Besser  wäre  es,  wenn  der  Staat  seine  hochnotpeinliche  Vermögens-  und  Einkommensinquisition  nicht  mehr  länger  und  sinnlos  gegen  Bedürftige  und    Menschen  in  Not  anwendet,  sondern  gegen  die  subventionskassierenden  Superreichen.   So  ließen  sich  Milliarden  einsparen  für  den  Staat.

MrEnigma

Man muss ich mal klarmachen, dass der Staat pro Arbeitnehmer fast 70.000 Euro zugebuttert hat. Für nichts. Und dass der Einzelhandel in der Form von 1980 keine Zukunft hat ... also bitte. Einfach mal nach Amerika gucken, da sieht man die verlassenen Malls.

Erst waren es eben die kleinen Fachgeschäfte, die durch die Warenhäuser verdrängt wurden und nun sind es eben die Warenhäuser, die durch das Internet verdrängt werden. 

Das ist seit 20 Jahren klar. 

Niemand muss mehr in die Innenstadt um etwas zu kaufen, man will in die Innenstadt um dort Zeit zu verbringen. In einem össeligen Karstadt macht das so semi-viel Spaß. 

Das Ding ist tot. 

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Carlos12

"man will in die Innenstadt um dort Zeit zu verbringen. In einem össeligen Karstadt macht das so semi-viel Spaß. "

Das ist es. Wie müsste ein Kaufhaus gestaltet sein, damit es Spaß macht? In einem kurzen Brainstormig fallen mir  ein:

- Produktpräsentationen, auch mit Proben und selber probieren

- Spielebereich für die Kinder mit Automatenspielen und kleinen Fahrgeschäften

- verschiedene Restaurants

- Musikbereich mit DJ

Ob sich sowas rechnet, weiß ich nicht.

FakeNews-Checker

Da  beim  Staat  nicht  viel  fürs  Allgemeinwohl  und  Soziales  läuft,  war  GKK  mit  integrierter  Gaststätte  immerhin  ein  sozialer  Treffpunkt  auch  für  den  schmalen  Geldbeutel.    Außerdem  konnten  kleine  Geschäfte  innerhalb  von  GKK   ihren  Laden  betreiben,  die  draußen  in  der  City  keine  Chance  gehabt  hätten  wegen  Wuchermieten. 

Gregory Bodendorfer

Alles hat seine Zeit im Leben - im Guten genauso wie im weniger Gutem 

Wir können das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen, sondern werden uns immer wieder an das Neue anpassen (müssen). Das nennt man Evolution und sorgt dafür, dass Fauna und Flora sich weiter entwickeln.

Und Galerie Kaufhof hatte viele gute Jahre.

  

grundgesetz24

Der Kahlschlag der Innenstädte geht weiter. Gewinnler sind US.Internetunternehmen und Autohasser.

Nur die zahlen keine Steuern hier in Dtl.

grundgesetz24

Ja, macht alles platt was irgendwie nach dt. Handel und Wirtschaft aussieht. Bürgergeld für alle.

Carlos12

Ich denke, dass es weiterhin Bedarf gibt für den stationären Einzelhandel, für den Konsum als Erlebnis und Freizeitgestaltung. Der Kunde kann das Produkt richtig sehen und anfassen. Musik, Kundengeräusche und designte Düfte sprechen die anderen Sinne an. Der Kunde hat das Produkt sofort und nicht einige Tage später.

Ich nehme an, dass es dafür gute Konzepte gibt. Und ich schätze, dass die bestehenden Kaufhausketten als Melkkühe betrieben wurden, ohne auf nachhaltige Konzepte für die Zukunft zu setzen.

CoronaWegMachen

Das nun der Insolvenzantrag gestellt wurde darf nicht verwundern.

Erst versuchte sich der US-Investor Nicolas Berggruen und dann in Folge der österreichische Milliardär René Benko.

Dabei hätte allen klar sein müssen, das das Warenhauskonzept ein Auslaufmodell sein wird und somit ein Sterben auf Raten. 
Wirklich interessant für Investoren sind nur die Immobilien selber gewesen, und sei es nur zum Steuern abschreiben.

Mit dem Aufkommen der zahlreichen Einkaufszentren / Malls in den Fußgängerzonen und die Ausbreitung anderer Einzelhändler in den Fußgängerzonen wurde das Konzept Warenhaus überflüssig.

Einen auffälligen starken Anstieg des Konsums hat es nicht gegeben, sodass das Warenhauskonzept hätte tragfähig bleiben können.
Das Gegenteil trat gar ein. Mittlerweile können ca. 30% der Bevölkerung kaum mehr ihren Lebensunterhalt von ihrem Einkommen bestreiten. Da bleibt für das Konsumieren in teuren Warenhäusern kein Geld übrig.

FakeNews-Checker

Das  wäre  ein  Wahnsinn  und  wirtschaftliches  Desaster,  wenn  GKK  samt  Immobilien  dem  Verfall  überlassen  würden.   Bereits  vorhandenes  vor  dem  Untergang  zu  bewahren,  bringt  mehr  für  den  Klimaschutz  als  immer  alles  neu  neu  neu.

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