Waste-Picker in den Straßen von Johannesburg

Ihre Meinung zu Armut in Südafrika: Das harte Leben der Waste-Picker

In Südafrika werden fast 90 Prozent des Verpackungsmülls recycelt. Dafür sorgen sogenannte Waste-Picker, die in den Mülltonnen der anderen nach Wertstoffen graben. Eine Organisation will ihre Arbeitsbedingungen verbessern. Von K. Wehrheim.

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117 Kommentare

Kommentare

werner1955

Das System von uns könnte da ein Vorbild sein.

hausbesetzer

Europa und Afrika. Rohstoffe ausbeuten, Wohlstandsmüll hinschaffen. Und wieder trifft es die Schwarze Mehrheitsbevölkerung am meisten. Wird es irgendwann mal fairer zugehen ....... in dieser Welt......

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Questia

@hausbesetzer •17:24 Uhr | 

Grundsätzlich finde ich Ihre Kritik angebracht.

In diesem zu kommentierenden Artikel geht es aber um den Wohlstandsmüll, den die Bessergestellten in Südafrika selbst verursachen, und dass 

: die Regierung nicht in der Lage ist, eine funktionierendes Mülltrennsystem auf die Beine zu stellen

: Menschen in diese Lücke springen unter menschenunwürdigen Bedingungen, ohne Arbeitsschutz und soziale Absicherung.

FakeNews-Checker

Das  ist  in  der  Agenda  2010  nicht  anders  als  in  Südafrika,  die  Industrierevolution  4.0   kostenmäßig  durch  Billigst-Arbeitskräfte  zu  unterbieten.  GKV  und  Pflegekassen  haben  ja  dann  die  Milliarden  für  die  dabei  zugezogenen  Gesundheitsschäden  bis  hin  zum  Pflegefall-Eintritt.

Putinschnitzel

@ zöpfchen

Angesichts der gewachsenen und gut funktionierenden Strukturen in Südafrika wäre es durchaus sinnvoll, wenn dort eine internationale waste management Industrie aufgebaut würde, die Müll aus aller Welt recycelt.

Ich finde, dass Müllexport verboten sein sollte.

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flegar

"Ich finde, dass Müllexport verboten sein sollte."

Dem kann ich mich nur anschließen"

gelassenbleiben

richtig!

werner1955

Müllexport verboten?

Ist bei uns ja auch so. Nur krimminelle Entsorger werden zu wenig überwacht und kontroliert. 

flegar

"Siphelele Ndlovu hat eigentlich Marketing studiert"

Leider wurde im Artikel versäumt mitzuteilen, weshalb Ndlovu keinen Job im Marketingbereich hat. Das würde mich zum Beispiel stark interessieren um Schlüsse daraus zu ziehen.

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Putinschnitzel

Leider wurde im Artikel versäumt mitzuteilen, weshalb Ndlovu keinen Job im Marketingbereich hat.

Wenn er sein kleines Recycling-Unternehmen etwas weiter aufgebaut hat, kann er sich vielleicht auch mehr um Marketing kümmern.

FakeNews-Checker

Wenn  dann  wie  in  Deutschland  ein  Großteil  dieser  Wertstoffe   anschließend  wieder  vermischt  und  verbrannt  wird,  kann  man  sich  diesen  ganzen  Mülltrennungsaufwand  ersparen.

Eine  effiziente  Mülltrennung  wäre  ohnehin  nur  im  Industriemaßstab  möglich,   und  nicht,   indem  man Privathaushalte  in  eh  längst  beengten  Wohnverhältnissen   auch  noch  zu  platzaufwendigen    Mülltrennungsdeponien  macht.  Sogar  das  Pfandflaschensystem  ist  kosten-  und  verkehrsaufwendiger  und  somit  auch   umweltschädlicher,  als wenn die Flaschen und Dosen industriell  im   Müll  getrennt  würden.

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Putinschnitzel

Schade, dass Sie Ihre FakeNews heute nicht "gecheckt" haben.

werner1955

Seh ich genau so. Aber die Politik will hier nicht sinnvoll für alle Bürger handeln. 

rolato

Welche Politik? Sie werden oft nicht konkret, alles nebulös. 

 

flegar

Müllverwerter, Lastenträger, Schuhputzer oder Menschen, die auf Flughäfen Koffer in Folie wickeln, usw. Das sind alles eigentlich menschenunwürdige Tätigkeiten. 

Das Vorhandensein solcher "Jobs" kann es aus zwei Gründen geben: Entweder gibt es zuwenig gute Jobs oder es gibt zuviele Menschen, die nicht von der Wirtschaft in diesen Ländern in Arbeit gebracht werden können. Meiner Meinung nach muss an beiden Problemen gehandelt werden.

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MargaretaK.

Früher oft Arbeiten für weniger qualifizierte Menschen. Viele dieser Arbeiten gibt es aber nicht mehr. 

Vor wenigen Tagen haben wir (ur)alte Fotos angeschaut. Auf einem Bild waren Kofferträger am Flughafen zu sehen. Der Rollenkoffer war noch nicht erfunden. Ich kann mich erinnern, dass wir das auch später noch in Anspruch genommen haben, weil uns die Wichtigkeit dieser Arbeit bewusst war. Heute sind keine Kofferträger mehr zu sehen.

Nettie

Einer der ‚Müllverwerter‘: "Du musst entweder früh aufwachen oder gleich dort schlafen, denn es gibt viel Konkurrenz. Manchmal kämpfen wir untereinander. Da ist plötzlich jemand, der sagt, dass sei seine Straße. Zum Glück habe ich eine Straße."

Ohne die ‚unsichtbare’ Arbeit der Mitarbeiter der Selbsthilfeorganisation wäre das harte Los der ‚Waste-Picker’ noch härter und die Opfer eines ebenso menschenfeindlichen wie destruktiven Wirtschaftssystems, das auf Egoismus und gnadenlosen Wettbewerb (‚Konkurrenz‘) setzt statt auf Zusammenarbeit und Kooperation setzt und nur Verlierer hervorbringt, weil es systembedingt nie für alle ‚reicht‘ noch ärmer.

Hoffentlich kommt jetzt niemand auf die Idee zu behaupten, dass diese Menschen deshalb arm seien, weil sie zu wenig ‚leisteten‘.

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Nettie

Der ehemalige Müllgräber und heutige Mitarbeiter der Organisation, die auf Zusammenarbeit mit Stadtteilverwaltungen und Bürgergemeinschaften setzt („Sie informiert über Mülltrennung, verteilt wiederverwendbare Wertstoffsäcke und sammelt sie mit Lkw ein. Dadurch muss niemand mehr Mülltonnen öffnen oder kriminelle Gangs für den Zugang zu einer Deponie bezahlen“) übersieht bei dieser ‚Schuldzuweisung‘:

„Er sieht die Schuld am mangelhaften Recyclingsystem in Südafrika bei der Regierung. "Kein richtiges Verfahren zu schaffen, um Wertstoffe zu sammeln, war ein großer Fehler der Regierung“

allerdings, dass es dieses System selbst ist, das quasi zwangsläufig diese von ihm zu Recht monierten Zustände hervorbringt:

„Das hätte es kriminellen Syndikaten leicht gemacht. Denn diese hätten gemerkt, dass da Geld zu machen sei.

Und dessen ‚Regeln’ eben deshalb alle unfreiwillig unterworfen sind:

"Wir wollen nicht mit denen kämpfen“, während es das zugleich dies nachhaltig verhindert: „Wir suchen Lösungen“.

TapferSchneiderlein

Eine andere Welt! Auch wir in Europa unterliegen dem ständigen Wandel. In Afrika gab es schon lange vor Europa Hochkulturen. Die kommen und gehen. Unsere Wertevorstellungen gelten nicht weltweit!

Zufriedenheit und Glücklichsein hängen offensichtlich nicht nur von Geld ab. Wie anderst wäre sonst das dauernde Jammern bei uns möglich?

WirSindLegion

Verpackungsmüll ??  Es gab schon länger keinen Artikel / Reportage mehr über die Elektromüllhalden in Afrika, wo UNSER Elektromüll hingebracht wird (als Gebrauchtgeräte deklariert....) und Tausende Kinder den Müll abbrennen um an die Metalle ranzukommen.

Also ein mutiger Redakteur bitte mal vor - einen alten TV mit GPS-Peilsender präparieren und den Weg des Gerätes nach Afrika verfolgen und von dort über die Müll-Mafia berichten.  Wäre wieder Zeit dafür!

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Putinschnitzel

Also ein mutiger Redakteur bitte mal vor - einen alten TV mit GPS-Peilsender präparieren und ...

Es gibt nur GPS-Empfänger, aber keine GPS-Peilsender. GPS ist ein Satelliten-gestütztes globales Navigationssystem.

MargaretaK.

Und zum Denkansatz des Users fällt Ihnen nichts ein?

Meiner Meinung nach hat er nämlich recht mit seiner Anmerkung.

Sokrates

Genauso ist es nämlich was sie schreiben, aber nicht nur mit dem Elektroschrott, es werden auch Altreifen und nicht verkaufte Kleidung irgendwo zu aber tausenden Tonnen einfach nur abgelagert und wohl auch zum Teil unter offenem Himmel verbrannt. Die ganze Welt weiß um das Dilema mit dem Weltweiten und Klimaschädigenden Schrotthandel, auch die Klimaaktivisten tun das, und, sprechen die das direkt an? Nein!

Den Menschen im Globalen Süden, wie das hier jemand so benannt hatte, denen kann man nur helfen, wenn unsere Gelder und Hilfen den Menschen die sie benötigen auch direkt zu Gute kommen würden und nicht irgendwo in irgenwelche dunkle Militärkanäle verschwinden würden!

MargaretaK.

Suchen Sie mal nach "Fast Fashion in der Atacama Wüste". Freunde haben das in echt gesehen. Sie waren erschüttert und fassungslos.

werner1955

Wir wiessen um die krimminellen Entsorger. Nur der Rechtsstaat, die Siecherheitsbehörden und die Politik haben noch nicht genug getan. Mehr Rechte für Sicherheitskräfte und viel mehr Personal sin ddringend nötig. 

Coachcoach

Da hat der Kapitalismus wohl noch großes Optimierungspotential - in diesem reichen Teil der Erde. Anders könnte man sagen: 30 Jahre nach Ende besteht die Apartheid fort - leicht verändert.

Es wird Zeit, dass sich das ändert - weltweit.

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Putinschnitzel

Anders könnte man sagen: 30 Jahre nach Ende besteht die Apartheid fort - leicht verändert.

Sie können der schwarzen Regierung ja jetzt nicht allen Ernstes Apartheid vorwerfen. Und der Seitenhieb in Richtung "Kapitalismus"? Das sind für mich einfach nur Worthülsen.

artist22

"Es wird Zeit, dass sich das ändert - weltweit." Tut es ja bereits. Allerdings, fürchte ich, nicht in Ihrem Sinne. In meinem Sinne allerdings auch nicht, und der ist mit Ihrem wenig kompatibel.

 

EWG2

Im Jahr 1995 hatte die schwarze Bevölkerung Südafrikas, gleichauf mit Botsuana, den höchsten Lebensstandard in ganz Schwarzafrika. Also ausgerechnet dort in Afrika, wo die kapitalistisch-marktwirtschaftliche Prägung am stärksten war. 

Es wird Zeit, dass sich das ändert - weltweit.

Allerdings: Weniger Macht und Geld für (korrupte und gierige) Regierungen. Mehr Marktwirtschaft und Freiheit für die Bürger.

Putinschnitzel

Es wird Zeit, dass sich das ändert - weltweit.

Siphelele Ndlovu ist mit seinem kleinen Unternehmen eine der Galionsfiguren, die diesen fälligen Wandel anpacken. Sie machen sich zwar weiter oben über den "Kapitalismus" lustig, aber dabei liegt der Schlüssel zur Zukunft gerade im unternehmerischen Denken dieser Menschen.

Questia

Siphelele Ndlovu hat kein kleines Unternehmen. Er ist "Selbstausbeuter".

Ich habe den Eindruck, Sie verwechseln ihn mit Luyanda Hlatshwayo von der African Reclaimers Organization.

"Hlatshwayo hat selbst jahrelang in Mülltonnen gegraben. Jetzt zeigt er stolz, wie in der Halle Dosen, Pappkartons, Tetrapaks und Folien sortiert und dann gepresst werden."

werner1955

Es wird Zeit, dass sich das ändert?

Richtig. 
Und wo möchten Sie Anfangen? Bei Aggresoren wioe Putin, der Hamas mit mehr als 10.000 Raketen oder dem größten CO2 verursacher China und USA? 

MargaretaK.

Sie meinen, dass andere Länder (hier Südafrika) ihren Müll Tsunami auch exportieren sollten?

Ich bin dafür, dass sich jedes Land um seinen eigenen Müll kümmern muss. Keine Aldi/Lidl&Co. Verpackungen nach Vietnam. Oder ähnlich. Deutschlands Müllmenge liegt deutlich über dem EU Durchschnitt. An der Spitze Österreich und Dänemark.

Am Beispiel EU "Die EU exportierte im Jahr 2021 1,1 Millionen Tonnen Plastikmüll in Nicht-EU-Länder – mehr zwei Drittel davon in die Türkei, nach Malaysia, Indonesien und Vietnam. Jeden Tag verlassen somit über drei Millionen Kilogramm Plastikabfall die EU."

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werner1955

auch exportieren sollten?

Nein. bei uns wird von krimminellen Entsorgern der Müll exportiert. Das versuche ich zu verhindere duch gezielte Auswahl und Weitergabe zur Verbrennung. 

FakeNews-Checker

Mehr  als  ein  paar  Cents  sind  da  nicht  drin  angesichts  dessen,  was  dann  mit  diesen  recycleten  Wertstoffen  für  Unfug  angestellt  wird,  der  alsbald  wieder  auf  der  Müllkippe  landet.

Und  Recycling-Kunststoffe  stehen  konträr  zum Klimaschutz,  weil die daraus emittierten,  giftigen  und  erbgutschädigenden   PAK-Gase   eine  permanente  Wohnungsbelüftung  erfordern würden,  was  wiederum 100 %  der Heizenergie zum Fenster raus entweichen läßt.  Da nützt auch eine  Gebäudewärmeisolierung nichts,  wenn wegen des stechenden PAK-Brandgeruchs  das  Fenster  nicht  mehr  zugemacht werden kann.

Affen_D

Afrika ist ein Markt mit Zukunft, dem es sehr gut tun würde, wenn demokratische Staaten fort mehr Engagement zeigen würden! Stattdessen drängen aber Länder wie China und Russland immer aggressiver dort ein und wir schauen derweil noch viel zu viel zu! Dabei ist es ein totaler Widerspruch, dass die Menschen dort gerne nach Europa möchten, deren Regierungen aber lieber mit Peking und Moskau kooperieren! Das Märchen der verhassten Ex-Kolonialmächte wird dort vor allem von denen geschürt, die kein Interesse am Leid der Ärmsten dort zeigen!

Bernd Kevesligeti

Das wird auch so bleiben, so lange sich nicht die ökonomische und soziale Lage dort verändert. Nach dem Ende der Apartheid haben sich Besitzverhältnisse nicht geändert. Ein schlimmes Beispiel ist die Goldmine in Mariakana, die der Londoner Firma Lonmin gehört.

Das ist jetzt die Frage des Entwicklungsweges. Bei ihm kann die Mitgliedschaft des Landes in neuen Staatenzusammenschlüssen wie BRICS aber auch regionalen Bündnissen in Afrika ein Baustein sein.

Peter Kock

Da sollte dringend etwas passieren weil es unwürdig ist...... aber schnell geht da nichts und zwischenzeitlich fliehen die dortigen Menschen möglichst in den Westen Europas . Alles was wir tun ist Geld geben welches in politischen dunklen Kanälen versickert.

Putinschnitzel

Start Up

Ich finde, dass der Artikel ein gutes Beispiel dafür ist, wie sich Menschen auch aus der Armut heraus und unter widrigen Bedingungen mit einer guten Portion Willen und Ausdauer mit einem Start Up eine Existenz gründen können.

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Questia

@Putinschnitzel•18:20 Uhr

Wo sehen Sie denn den Erfolg? Der beschriebene Fall von Siphelele Ndlovu ist für mich alles andere als eine Erfolgsgeschichte.

frosthorn

Ich finde es überaus zynisch, die Notwehr dieser Menschen gegen das buchstäbliche Verhungern als "Start Up" zu verbrämen.

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