David Cameron vor der Downing Street Nr. 10 in London

Ihre Meinung zu Einschätzung zum britischen Kabinett: "Die Erwachsenen sind zurück"

Nach der Kabinettsumbildung seien mit Cameron und Cleverly in Großbritannien laut ARD-Korrespondentin Annette Dittert nun zwei zuverlässige Politiker auf wichtigen Posten. Damit rücke das Kabinett auch wieder etwas in die Mitte.

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110 Kommentare

Kommentare

frosthorn

Die Umbesetzung symbolisiere außerdem einen kleinen Ruck vom rechten Rand zurück in die Mitte.

Blauäugiger geht es wohl nicht. Welche "Mitte" soll denn das britische Kabinett repräsentieren? Den wirtschaftlichen Mittelstand, in dem milliardenschwere Handwerksmeister und Einzelhändler wie Sunak das Rückgrat der britischen Wirtschaft stärken wollen? Die politische Mitte, die einen schwunghaften Menschenhandel mit afrikanischen Staaten wie Ruanda betreibt? Die geostrategische Mitte, die im Kopf noch in der Kolonialzeit stecken geblieben ist und sich auch benimmt, als bestimmee das Commonwealth noch das Geschehen auf dem ganzen Planeten?

Lieb Frau Dittert, kann es sein, dass sie durch die lange Zeit der Berichterstattung über die Briten zu einer der ihren geworden sind? Inklusive aller den ganzen Augapfel bedeckenden blinden Flecken?

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Daniel Schweizer

Das tragende Argument für den Brexitaustritt war übrigens die Migrationsfrage. Für Migrationsfans ist das schwer nachvollziehbar, aber vermutlich würden in fast allen westeuropäischen Ländern Lösungen, die eine klare Begrenzung der Migration von ausserhalb der EU vorsehen, grosse Mehrheiten finden. Mit rechtem Rand hat die Fragestellung nämlich wenig zu tun, schon eher mit der Fragestellung, wie sich der Wohlstand in der Mitte der Gesellschaft bewahren lässt ...

fathaland slim

Sie tun Frau Dittert Unrecht. Eine Regierung, die sich von rechtsextrem langsam wieder ein wenig Richtung traditionell bürgerlich rechts bewegt, bewegt sich damit gleichzeitig in Richtung Mitte. Etwa so, wie man sich Richtung Stuttgart bewegt, wenn man von Bremen nach Wildeshausen fährt.

werner1955

Erwachsenen wissen ja auch was gut anständig ist.

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frosthorn

Wir beide sind auch erwachsen. Und doch unterscheiden sich unsere Auffassungen davon, was gut und anständig ist, ganz erheblich.

Also zumindest in dieser Allgemeingültigkeit dürfte Ihre Aussage kaum stimmen.

Ganz zu schweigen von unzähligen grausamen Diktaoren in der Geschichte, die alle eins waren: erwachsen.

Schneeflocke ❄️

"...was gut anständig ist..."

 

Das Wort musste noch zwingend mit in diesen Thread.

teachers voice

Und wer das nicht weiß, ist nicht „erwachsen“?

Ich denke, da hat Frau Dittert an eine ganz andere  Interpretation des Begriffs gedacht.  

Eistüte

Ich denke, David Cameron ist so etwas wie der Herr des britischen Schlamassels, brachte er doch die Abstimmung über den Brexit auf den Weg.

Dieser Fehler war mehr als eine Kapitulation vor dem Zeitgeist, er  überließ als Premier dem Zufallspilot den Steuerknüppel.

Erwachsensein geht anders. 

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werner1955

Zufallspilot?

Nein. Anständige Bürger haben selbst gewahlt. 

Freiheit oder Bebvormundung 

Kristallin

Die Bürger/Innen wurden belogen. Das finde ich sehr unanständig!

werner1955

Sehe ich nicht so. Jeder konnte sich frei und selbständig mehrmals entscheiden.

Leider durften wpir das nicht

Die Linke Ost

@ Werner40

Cameron kann versuchen seinen Fehler bzgl Brexit abzumildern.

Ich vermute durch einen gut sitzenden Anzug. 

Die Linke Ost

@ eine_anmerkung

Ich hoffe sehnlichts das wir hier in Germany bei den kommenden Bundestagswahlen (oder Neuwahlen?) auch wieder dorthin kommen.

Konservative Personal Kosmetik dürfte hier nicht nötig sein.

R A D I O

Hat jemand hier schon was über Victoria Atkins gehört? Wenn nicht, dann stelle ich sie kurz vor: seit heute neue Gesundheitsministerin unter Premierminister Rishi Sunak, Tochter des konservativen Politikers Robert Atkins und 2016 gegen den Brexit gewesen. Hat sich aber erfolgreich angepasst.

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Sisyphos3

>>und 2016 gegen den Brexit gewesen. Hat sich aber erfolgreich angepasst.<<

 

angepasst oder eine Volkentscheidung akzeptiert ?

Kristallin

Angepasst und Parteikarriere akzeptiert.

Sisyphos3

was soll man sagen !

wer sich wundert wenn er am Nordpol keine Tiefkühltruhe verkaufen kann ist selber schuld .....

R A D I O

Instinktiv - ohne nachzudenken - das Beste daraus gemacht. Ich wette, was sagen Sie? Bitte nicht die Tel.Nrn. von ihrer Homepage nutzen oder die Mailadresse von der Opportunistin, um sie zu fragen, wie es gewesen ist. Mache ich auch nicht.

Eistüte

Die Kabinettsumbildung ist auch Teil des Machtkampfes innerhalb der Tories.  Rishi Sunak plaziert Männer, die loyal sind bzw. waren, auf Posten, die wichtig sind.  Aber David Camerons Qualitäten für dieses Amt kann ich nicht erkennen.  Das wirkt auf mich so, als würde man in drei Jahren einen pensionierten Olaf Scholz als Strategieberater der dann amtierenden Bundesregierung einsetzen. 

 

NieWiederAfd

Die Hintergrundberichte und Kommentare von Frau Dittert sehe und lese ich mit dem größten Vergnügen. Allerdings scheint mir die Wiedergabe der Einschätzung "Die Grown-Ups sind zurück" doch etwas einseitig. Es ist eher ein Signal für den Ausverkauf dass Personals bei den Tories, wenn man - Brexitgegner hin oder her - denjenigen ins Außenministerium holt, der den Brexit durch das Referendum initiiert hat um damit politisch seinen Kopf zu retten. Als das schief ging, warf er hin. 

Und das ist bei den Tories ein "Erwachsener" und die beste Besetzung fürs Außenministerium? Kaum zu glauben.

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Daniel Schweizer

David Cameron hat den Brexit nicht verursacht. Faktisch gesehen hat man in Brüssel die Stimmung auf der Insel völlig falsch eingeschätzt, ansonsten wäre man Cameron im heiklen Punkt der Migration mehr entgegengekommen, was seine Pro EU Kampagne stark vereinfacht hätte. Nur eben, da macht man wie viele auch heute noch die völlig falsche Einschätzung, dass sich solche Abstimmungen einfach gewinnen liessen. Dummerweise funktioniert das anders, wie die EU schon Irland, Frankreich und Dänemark erfahren musste. Das Wahlvolk ist kein Stimmvieh, dem befohlen werden kann, sondern Mehrheiten sind zu gewinnen. Der Abstimmung über den Brexit hätten auch andere politischen Kräfte, andere Personen unter den gegebenen Umständen nicht aus dem Weg gehen können. Bei Neuwahlen wäre dann übrigens die UKIP mit grosser Wahrscheinlichkeit die wählerstärkste Partei geworden, mit denselben Folgen. Dass Politiker übrigens nach Niederlagen die Verantwortung tragen und zurücktreten ist richtig!

Mauersegler

Um Migration ging es doch überhaupt nicht. Jedenfalls nicht um von der EU verursachte. GB hatte es doch nicht schnell genug gehen, möglichst viele Polen ins Reich zu holen. Die ihnen dann angeblich die Arbeitsplätze weggenommen haben, die sie inländisch aber gar nicht besetzen konnten. Sie haben sich wirklich selbst ins Knie geschossen. 

Bernd Kevesligeti

Und die Erwachsenen tun oder taten was ? Camerons Vergangenheit, dass hieß Austerität für das Gesundheitswesen NHS, für den Wohnungsbau. Aber für ihn Nennung in den Panama-Papers, nach deren Informationen er Geld in einem Offshore-Trust seines Vaters versteckt hat.

Da passt er in die Regierung Sunak, mit Zero-hour-Arbeitsverträgen und Antistreikgesetzen.  

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fathaland slim

Sie waren doch so überzeugt davon, daß nach dem Brexit das Arbeiterparadies auf der Insel ausbrechen würde. Und nun schreiben Sie so was.

Tino Winkler

Die britischen „Politiker“ welche den Brexit durchgeboxt haben sind Scharlatane gewesen, Kinder hätten diesen Schwachsinn nicht zustande gebracht.

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Daniel Schweizer

Die britische Politik hat den Brexit nicht durchgeboxt. Es existiert dazu ein glasklares Mandat aus einer Volksabstimmung. Demokratie ist nicht nur dann, wenn das Resultat stimmt, sondern immer wenn gewählt wird!

Mauersegler

52 zu 48 bei nachgewiesener Lügenkampagne und allzu vielen, die zu faul waren, zur Abstimmung zu gehen, weil sie das Ergebnis (remain) für selbstverständlich hielten, nenne ich nun wirklich nicht glasklar. 

Silverfuxx

Nun ja... Sunak wirkt ja auch nicht so wirklich 'erwachsen'. Aber verglichen mit Johnson oder gar Truss natürlich schon.

Cameron ist sicher okay, so viel Auswahl hat man ja nicht. Und dass diese Braverman abgesetzt worden ist, ist sehr vernünftig. So jemanden aber überhaupt auf so einen Posten zu setzen, ist alles andere als 'erwachsen'. Von daher: England leidet leider immer noch unter seinen Politikern.

Daniel Schweizer

Es wirkt ein wenig komisch, wenn Cameron als Brexitverantwortlicher bezeichnet wird. Tatsache ist, dass ihm kaum etwas anderes möglich war, da innenpolitisch die Fragestellung des Verbleibs in der EU das politisch wirklich relevante Thema war. UKIP war dabei das britische Zweiparteiensystem implodieren zu lassen. Mit der Forderung einer Abstimmung über den Verbleib in der EU, wäre jede führende politische Kraft in Grossbritannien konfrontiert worden und eine Verneinung hätte zur Erosion der politischen Macht der Regierung beigetragen. Was die EU und viele Festlandeuropäer in dieser Fragestellung ignorieren, dass auch in vielen anderen westeuropäischen Staaten bei der Exitfrage EU an der Wahlurne ein Ja droht. Die EU erlitt nämlich in relevanten Abstimmungen entsprechende Niederlagen. Dies ist problematisch, da dem Gebilde eigentlich die demokratische Legitimation bei seinem Wahlvolk fehlt!

silgrueblerxyz

Als ich Boris Johnson in der Politik erlebte, zweifelte ich,

dass es Erwachsene in der britischen Führungsspitze gibt. Jetzt soll es auch mit der Berufung von Cameron wieder einen Erwachsenen mehr geben. Wenn ich berücksichtige, das m.W. Cameron das Brexitreferendum angestoßen hat, obwohl er laut Ts Text den Brexit gar nicht wollte, bin ich jetzt nach dem Lesen unsicher, ob man erwachsen ist, wenn man das Gegenteil von dem tut, was man eigentlich will

Vaddern

„Die Erwachsenen sind zurück." 

Das wünschte ich mir auch für dieses Forum. Leider zeigten die ersten Reaktionen und Kommentare, dass wir hier im Forum noch lange nicht so weit sind wie die Tories in England. Und das ist wirklich keine gute Kritik, ein Trauerspiel. Und ich bin ja mittendrin. Lasst uns die Tories mal als Vorbild nehmen und wieder erwachsen diskutieren. Ich probier‘s auch. 

teachers voice

Eine wunderbar kurze und pointierte Stellungnahme Ditterts mit der schlüssigen Formel , dass der Premier Sunak die „grown-ups“ zurückgeholt hätte. 

Wer daraus eine Verächtlichmachung von „Nicht-Erwachsenen“ zu machen versucht, der oder die hat die Kernaussagen schlicht nicht verstanden. Es geht nicht um „besser oder schlechter“ und damit politische Wertungen,  es geht um die Motive bei der Personalauswahl.

„Politisch“waren die „Brexiters“ schlicht nicht „erwachsen“ - sonst wären sie nach dieser total unausgegorenen Abstimmung nicht ins Nirvana abgetaucht. 

Man muss ja diese Ansicht nicht teilen - aber ein wenig Bildersprache sollte man sich und anderen doch wohl zumuten können.

Coachcoach

"Die Erwachsenen sind zurück" - waren da mal welche? Oder nur kaschmirtragende Bubis und Mädels? 

Aber kann ja sein: Dann haben die 'Erwachsenen' schlechte Politik gemacht und NHS und sow weiter kaputt gemacht und Millionen in Armut gebracht.

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