Eine Wählerin an der Wahlurne in Australien

Ihre Meinung zu Enttäuschung über Ergebnis des Referendums in Australien

Bei vielen Australiern ist die Enttäuschung über das Nein zu mehr politischer Mitsprache der Indigenen groß. Es zeige, dass Australien seine koloniale Vergangenheit noch nicht vollständig aufgearbeitet habe, sagen Beobachter. Von J. Johnston.

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172 Kommentare

Kommentare

land_der_lemminge

Man kann enttaeucht sein.

Aber so ist nun mal Demokratie.

Die Herrschaft der Mehrheit ueber die Minderheit.

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w120

Die Demokratie stellt der Minderheit in Aussicht, dass sie zur Mehrheit werden kann. Die Menschenrechte sichern dem Einzelnen zu, dass seine Interessen selbst dann gewahrt sind, wenn er nicht zur Mehrheit zählt. Ebenso wie Menschenrechte sich am ehesten in einer Demokratie entfalten können, ist nachhaltige demokratische Herrschaft ohne Respekt, Schutz und Verwirklichung von Menschenrechten nicht vorstellbar. Menschenrechte und Demokratie sind keine Antipoden, sondern wechselseitige Gelingensbedingungen politischer Gemeinschaft. In ihrem Zusammenwirken ermöglichen sie dem Einzelnen ein Leben in individueller wie auch kollektiver Selbstbe­stimmung. Der Schutz und die Verwirklichung von Menschenrechten bilden daher ein genuin demokratisches Projekt.

https://www.deutschland.de/de/topic/politik/menschenrechte-und-demokrat…

 

Das ist Demokratie.

dap

Danke.

Sokrates

Mal ernsthaft, was hat das noch mit Demokratie zu tun wenn man Indigene ausgrenzt?

wende24

Das ist Demokratie, wenn die Mehrheit einer Minderheit keine Privilegien zubilligen will.

fathaland slim

Welche Privilegien sollten denn mit diesem Referendum den Ureinwohnern zugebilligt werden?

Bitte werden Sie konkret.

harry_up

Wissen Sie überhaupt auch nur ansatzweise, von welchen "Privilegien" Sie da reden?

gelassenbleiben

bitte Satire kennzeichnen, sonst werden Sie noch intellektuell oder moralisch  falsch eingeschätzt

werner1955

ueber die Minderheit?
Und warum sollten "Minderheiten" mehr oder  Ander oder besser Rechte als dier Mehrheit haben? 
Und wie und wer definiert die "Minderheit" die besonders mit zusätzlichen Rechten berücksichtigt werden sollte?  

sebo5000

Es geht um die australischen Ureinwohner...da muss gar nix definiert werden. Warum muss man Ihnen ständig alles erklären?

werner1955

Ja. Und jeder hat in dort die gleichen Rechte. Und das ist gut so und sollte auch so bleiben. Wo wird dnn die grenze beim "Minderheitenschutz" gesetzt und von wem. Die Bürger in dem land haben das jetzt entschieden. 

Jeder darf eine andere Meinung haben oder zustimmern. Gut so, mehr davon. Nur Mehrheiten etwas aufzwingen was Sie nicht wollen geht eben nicht. 

harry_up

Geschwafel.

schabernack

➢  Und wie und wer definiert die "Minderheit" die besonders mit zusätzlichen Rechten berücksichtigt werden sollte?

Niemand muss diese Minderheit definieren, es ist die Volksgruppe der Aboriginies. Die Minderheit der Sorben in Deutschland darf Ortsnamen neben Deutsch auch in Sorbisch auf Ortsschilder schreiben. So was darf die unterdrückte Minderheit der Kölner nicht.

Aber für die Japaner hat man in Düsseldorf Straßenschilder auch in Japanisch beschrieben. Kennen Sie nicht …? Gehen Sie mal auf die Immermannstraße … auf die Inmamandoori.

Coachcoach

Ein intellektuelles Gallipoli - und kein Funken Anstand. 

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harry_up

Was ist ein Gallipoli?

schabernack

➢  Was ist ein Gallipoli?

Bei der Stadt Gallipoli (Osmanisches Reich) war in WK1 eine Schlacht mit sehr sehr vielen Toten auf beiden Seiten.

AuroRa

Die Australierin Barbara Bradbury erklärt ihr Nein so: "Ich denke, ein Ja hätte uns gespalten. Und du kannst nicht Ja zu etwas sagen, dessen Folgen du nicht absehen kannst." - Wenn das "NEIN" eine Weiterführung unsozialer, ungleicher Behandlung und systematischer Benachteiligung bedeutet, ist ein "JA" die einzig richtige Antwort.

Und ein Mann mit einem dicken "No" auf dem Hemd erklärt: "Ich denke, wir machen bereits genug für die Indigenen. Es wäre nur noch mehr Bürokratie für die Regierung gewesen." - Die typische Aussage von priveligierten Menschen, die von Diskriminierung selbst nicht betroffen sind, also keine Ahnung, aber eine Meinung haben. Peinlich!

 

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Daniel Schweizer

In einer Demkratie gibt es keine richtige oder falsche Antwort, sondern nur die Tatsache, dass nach dem Referendum vor den nächsten Wahlen ist. Demokratische Entscheide sind nicht unumstösslich, aber als solche zu akzeptieren und an diesem Willen scheint es einigen zu mangeln.

AuroRa

Sie haben offenbar das Konzept von Demokratie nicht verstanden. Systematische Diskriminierung hat in einer Demokratie nichts zu suchen. 

wende24

Erzählen sie doch nicht was vom Kängeru! Es gibt jetzt schon große Minderheitenrechte wie Recht auf Gleichheit vor Justiz, Vertretung in Volksvertretungen und Berücksichtigung bei Landbesitz.

AuroRa

wende24 / Daniel Schweizer, Demokratie bedeutet nunmal auch das Recht auf Gleichheit in allen Belangen. Und diese ist faktisch nicht gegeben. Es geht nicht um Bevorzugung, sondern um die Beendigung von diskriminierenden Strukturen. 

Mauersegler

Lese ich recht? Sie bezeichnen es als großes Recht für Minderheiten, dass sie vor Gericht gleich behandelt werden, sich wählen lassen und Land besitzen dürfen? Ich nenne so etwas eine Selbstverständlichkeit. 

harry_up

Das Tier heißt Känguru.

Abgesehen davon ist der Quatsch, den Sie da schreiben, fast unzumutbar.

schabernack

➢  Erzählen sie doch nicht was vom Kängeru! Es gibt jetzt schon große Minderheitenrechte wie Recht auf Gleichheit vor Justiz, Vertretung in Volksvertretungen und Berücksichtigung bei Landbesitz.

Kängeruh lass mich in Ruh' … mit Ihrer absurden Unkenntnis, was Minderheitenrechte sind.

SirTaki

Was man in Deutschland gelernt und umgesetzt hat, sollte auch in Australien möglich sein.

Da bricht sich kein Australier einen Zacken aus der Krone, wenn Gleichstellung von und Gleichberechtigung von Aborigines selbstverständlich ist.

Was für Herrenmenschen und Händler alten Kolonialwarengedankenguts haben den Knall der modernen Demokratie nicht gehört? 

Leute, die sich für was Besseres halten und als privilegierte Ureinwohner in Grund und Boden treten können?

Die soziale Kluft in Australien ist abstoßend. 

Was wird denn staatlich und vor allem gesellschaftlich aktiv getan, die Lebensbedingungen der Aborigines zu verbessern?

Also, mein Bild mancher Reformverweigerer muss ich grundlegend korrigieren.

Die ähneln den Amerikanern, die immer noch Ureinwohner und ethnische Minderheiten diskriminieren.

Südstaatenmentalität übelster Art. Offensichtlich verbreiteter als manche Leute wahrhaben wollen.

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Egleichhmalf

„Da bricht sich kein Australier einen Zacken aus der Krone, wenn Gleichstellung von und Gleichberechtigung von Aborigines selbstverständlich ist.“

Darum ging es bei der Abstimmung gar nicht: zumindest vor dem Gesetz sind die Ureinwohner gleichgestellt und auch gleichberechtigt. Es ging um ein zusätzliches beratendes Gremium bei Fragen, die die Ureinwohner betreffen. Dieses Gremium sollte aus Ureinwohnern bestehen.

Weshalb dagegen gestimmt wurde, ist mir allerdings auch unklar.

Daniel Schweizer

Wenn man das Thema Herero ua. bedenkt, gäbe es eigentlich vor der eigenen Haustür noch genug zu tun, bevor man sich über die Aussis entsetzt. Demokratische Entscheide sind als solche zu akzeptieren. Auch wenn sie nicht dem eigenen Geschmack entsprechen.

AuroRa

Auch in Deutschland leiden viele Menschen, die als "nicht-deutsch" gelesen werden, unter diskriminierenden Strukturen. 

wende24

Was für eine widerliche Hetze. Haben Sie noch weitere dumme Sprüche aus dem Mustopf?

AuroRa

"Haben Sie noch weitere dumme Sprüche aus dem Mustopf?" SirTaki kann Ihre wertfreien Kommentare sicher als Vorlage benutzen, dann also ja. 

Mauersegler

Haben Sie außer Unflätigkeiten auch irgendein Argument?

Izmi

Wenn man die über 90 Prozent zugewanderten Einwohner Australiens fragt, ob den zweieinhalb Prozent der ursprünglichen Bevölkerung mehr Rechte zugestanden werden sollen, kommt genau das dabei heraus. Die gewaltsame Landnahme der Europäer und Asiaten kann nur beendet werden durch ein allgemeingültiges Anerkenntnis besonderer Vorrechte der Alteingesessenen gegenüber den Neuankömmlingen. Und das muss im Rahmen der UNO eindeutig festgeschrieben und umgesetzt werden. Überall.

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Daniel Schweizer

Eigentlich kennzeichnen sich Demokratien durch Rechtsgleichheit aus. Alle sind gleich. Ihr Vorschlag würde dieses Grundgebot durchbrechen und ich bin mir nicht sicher, ob Sie sich der Folgen wirklich bewusst sind. Daher wird eine solche Umschreibung auch  nie stattfinden, weder auf der Ebene der UNO noch sonst wo.

Izmi

Wenn es denn so wäre: "Rechtsgleichheit". Dann sollten Situationen wie sie jetzt in Australien, aber auch zum Beispiel in verschiedenen südamerikanischen Ländern gar nicht erst existieren. Von Nordamerika und Afrika ganz zu schweigen. Wenn auf komplette Rechtsbrüche anschließend ein "Schwamm drüber" folgt mit der Begründung, gültig wäre das jetzt existierende Recht, wird ein vorher bestehendes Recht ausgelöscht. Und das ist dann rechtens?

w120

Dass was ich in Kurzform über die Vergangenheit der indigenen Bürger Australiens gelesen habe, sollte schon Grund genug sein, dafür gestimmt zu haben.

Dazu kommt die heutige Lage der Menschen.

 

Wenn 60 % der Wähler dagegen gestimmt haben, dann ist die Mehrheit noch KolonialherrIn.

 

Na ja, da müssen wir etwas Kritik üben und dann gehts weiter, schließlich werden die indigenen Bewohner Australiens nicht (direkt) ums Leben gebracht.

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Scheinzwerg

Stimmt, die sterben im Schnitt von ganz alleine 8 Jahre früher

melancholeriker

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Die Australierin Barbara Bradbury erklärt ihr Nein so: "Ich denke, ein Ja hätte uns gespalten. Und du kannst nicht Ja zu etwas sagen, dessen Folgen du nicht absehen kannst."

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Klarer kann man nicht ausdrücken, wer zu  "uns"  gehört und wer nicht. Ich weiß nicht, welche Spaltung Mrs Bradbury da noch befürchten muß außer der mitten durch den Verstand. 

Welche Folgen gemeint sein könnten für mehr Respekt gegenüber den spirituellen Hütern des Kontinents, die nur ein paar Prozent der Gesamtbevölkerung stellen, ist für mich noch fragwürdiger. 

 

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RoyalTramp

Achja... diese faszinierenden "spirituellen Hüter des Kontinents". Ich weiß nicht, wer kolonialeren Geistes ist: Die Leute, die in Australien dafür gestimmt haben, dass Aborigines wie andere auch ihre Chancen ergreifen müssen, anstatt für sich Sonderprivilegien einzufordern (auch wenn es hierbei nur um ein Beratungsgremium für indigene Anliegen geht... dann aber bitte auch ein Gremium für Fleischesser, eines für Veganer, eines für Autofahrer, eines für Fahrradfahrer... für jede "diskriminierte" Minderheit ein Sondergremium, bitte!). Oder aber Foristen wie Sie, die das leider sehr koloniale Bild vom "edlen Wilden" weiter tradieren und sogar zementieren wollen. 

 

AuroRa

Es geht nicht um Sonderprivilegien, sondern um Abschaffung von systematischer Diskriminierung.

artist22

"Die Herrschaft der Mehrheit ueber die Minderheit."

Abgesehen davon, dass sie den Begriff Demokratie wohl noch nie genauer nachgelesen haben, war dieses Referendum auch leider zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.

Auch damit muss man in der Demokratie leben und entsprechend reagieren.

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Sokrates

Ach, und wann ist denn dann ihrer Meinung nach so ein Referendum passend, welcher Zeitpunkt soll dafür denn dann günstig sein? Das Referendum und das dazu gehörige Ergebnis ist widerlich und Menschenverachtend!

Sokrates

Ach ja, und dieses Referendum sehe ich als Verletzung der Menschenrechte an!

SirTaki

Was man aus diesem Ergebnis auch ableiten kann: Es ist manchmal besser, wenn Referenzen gar nicht erst zugelassen werden. Da modern dann einige, weil sie nicht abst mmen dürfen.

Bei solchen grundlegenden Ablehnungen eines Grundwertes namens Gleichberechtigung ein Armutszeugnis für solche Befürworter, alles beim Alten zu belassen.

Kann man mit solch einer Nation Handel haben, die Minderheiten ausgrenzt? 

Ich warte auf die Protestwelle in Deutschland und der EU. Wann gehen die Leute hier auf die Straße, für die Gleichheit der Aborigines zu demonstrieren und Unterstützung zu signalisieren? 

Das wäre mal Grund , Flagge zu zeigen.

gelassenbleiben

Ja ich habe meine Enttäuschung hier schon geäussert. Ein desaströses Signal an die Betroffenen. 

Die nicht-indigenen Australier sind die Nachfahren von Kolonialisten und viele von ihnen verhalten sich offensichtlich auch so.

Toni B.

Das ist der Wille des Volkes und den gilt es zu respektieren. Grundsätzlich und immer.

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Izmi

Mit diesem Argument kann man auch die Sklaverei rechtfertigen. 

wie-

>> Das ist der Wille des Volkes und den gilt es zu respektieren.

Respektieren: ja.

>> Grundsätzlich und immer.

Nicht, wenn dieser Wille keine Überschneidung hat mit Werten und Zielen der Verfassung und geltenden Gesetze.

made in europe

Finde ich nicht. „Das Volk“ kann sich auch irren. Mehrheiten machen noch lange keine Demokratie, siehe Nazideutschland. Oder weniger blutig, siehe Brexit. Mit Referenden entzieht man Entscheidungen einen großen Teil der Expertise.

fathaland slim

Das ist nicht „der“ Wille „des“ Volkes. 

Oder zählen die Aborigines sowie die 40% Stimmberechtigten, die mit „ja“ gestimmt haben, nicht zum Volk?

Demokratie ist entgegen weit verbreiteter Ansicht  nicht die Diktatur der Mehrheit. Bitte nicht vergessen, daß wir in Deutschland schon einmal die Demokratie so abgeschafft haben.

Ich schreibe das nicht, um Sie zu überzeugen. Sie sind ideologisch gefestigt, wie ich aus Ihren Kommentaren hier weiß. Ich schreibe es, um Ihnen deutlich zu widersprechen, denn eine solche Aussage kann man nicht stehen lassen.

harry_up

Ich beneide Sie wieder einmal um Ihre Fähigkeit, auf provokativen Nonsens dermaßen ruhig antworten zu können. 

(Schon wenn ich "Volk" lese, weiß ich ja um die Glaubensrichtung des Verfassers.)

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Ich würde in diesem Zusammenhang eher das Adjektiv "befestigt" gebrauchen.

ich1961

Sie wissen schon das die "Indigenen" eigentlich das Volk sind?

Die von den Zugewanderten auf das sträflichste behandelt wurden und zum Teil immer noch werden?

 

falsa demonstratio

"Das ist der Wille des Volkes und den gilt es zu respektieren. Grundsätzlich und immer."

Den Volkswillen muss man nicht "respektieren". Man kann ihn jederzeit kritisieren und sich bemühen ihn zu ändern.  Man muss dem Volkwillen -wohl oder übel- folgen (wenn er nicht verfassungswidrig ist.)

RoyalTramp

Ich bin da zweigeteilt: einerseits verstehe ich das Bedürfnis der indigenen Bevölkerung für das erlittene Unrecht eine Wiedergutmachung zu verlangen. Aber diese Wiedergutmachung kann nicht in dem Sinne geschehen, diesen Sonderrechte oder sogar bestimmte Vorrechte einzuräumen, denn dann hätten wir wieder einen anderen Teil der Gesellschaft diskriminiert, der dann auf die Straße geht. Und so zerfällt dann die Gesellschaft in zusehends kleinere Grüppchen, die ein jede gegen die jeweilige gruppenspezifische Diskriminierung protestieren und Sonderrechte einfordern würden. Das ist exakt das Gegenteil von dem, was Demokratie eigentlich sein sollte. Ein Staat, der sich den Partikularinteressen einer jeden Minderheit verpflichtet, ist am Ende komplett unregierbar. Das Ziel muss der maximale Konsens aller Bevölkerungsteile sein, denn sonst verliert man politisch die breite Unterstützung der Gesellschaft. Alles andere wäre Extremismus!

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AuroRa

Es geht nicht um Bevorzugung, sondern um die Abschaffung diskriminierender Strukturen.

made in europe

Mehr Mitsprache bei indigenen Themen. Was ist daran extremistisch?

harpdart

Das Thema wurde direkt nach der Abstimmung hier schon stark kommentiert.

Deshalb von mir heute nur ein Satz: die Indigenen hätte keine Sonderrechte erhalten sollen, sondern nur ein beratendes Gremium, an dessen Vorschläge sich kein Abgeordneter hätte halten müssen.

melancholeriker

Welche Vorrechte oder Sonderrechte haben Sie dem Artikel oder anderen Medien entnehmen können? 

fathaland slim

Es ging bei dem Referendum nicht einmal ansatzweise um Sonderrechte. Bitte informieren Sie sich. Für den Anfang würde es schon helfen, den Artikel zu lesen.

SirTaki

Die gleiche Frage stellt sich bei Wirtschaftsexperten, Konzernbossen und Autoverbänden. Warum sollen die bevorrechtigt im australischen Parlament ihre Partikularinteressen vorbringen und in Gremien beratend sitzen dürfen.

Auch eine Minderheit zu Landwirtschaft, Verbrauchern und Fußgängern. 

Entweder man schafft gleichen Zugang für Interessengruppen oder verbietet es.

Man kann es sich auch einfacher machen und sagen: Demokratie und Teilhabe muss Leuten eine Stimme und Zugang  geben. Minderheiten der Aborigines gehören dazu.

Sokrates

Es ist erbärmlich wie Australien mit Indigenen immer noch umgeht! Einfach widerlich!

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Vector-cal.45

Der Umgang mit den Aborigines ist ein Paradebeispiel für die menschenverachtende Kolonialisierung durch das britische „Empire“.

Und, damit haben Sie Recht, das zieht sich durchaus bis heute durch.

>>"Es fühlt sich an, als ob wir in unserem eigenen Land nicht erwünscht sind. Wir leben hier seit 65.000 Jahren - und bitten die Menschen, die erst vor 230 Jahren gekommen sind, um Anerkennung in der Verfassung."<<

Leider sind sie bei weitem nicht die einzigen Ureinwohner, die von konsum- und fortschrittsgetriebenen Invasoren ruckzuck weg-gemeddelt wurden und keinerlei Chance dagegen hatten. (Nord- u. Südamerika etc.)

Die eigene Kultur, Lebensart, Religion (vielen „Dank“ an dieser Stelle mal wieder an die christlichen Kirchen) einfach mal eben für „unzivilisiert“, unwert und nichtig erklärt und quasi ausgelöscht.

Ja, es ist einfach widerlich.

gelassenbleiben

Zustimmung, gilt übrigens nicht nur für das britische Empire, sondern auch für andere kolonialistische Staaten

bolligru

Zurückblickend auf die Geschichte haben Sie uneingeschränkt Recht.

Ich persönlich traue mir aber nicht zu zu beurteilen, wo es genau welche Diskriminierung indigener Menschen in Australien gibt. Statistiken allein sagen zu wenig aus und benennen nicht die tatsächlichen Ursachen, zeigen auch keine konkreten Handlungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten auf.

Mir reicht auch ein "Mitspracherecht" nicht aus. Ein "Mitbestimmungsrecht" in entscheidenden Fragen wäre weitgehender und sinnvoll. Bislang scheint alles sehr wage und da gebe ich einem in Australien Befragten Recht:

"Wie das Gremium aufgesetzt war, hätte es seinen Zweck nicht erfüllt. Es hätte die Probleme nicht gelöst, das war mir alles zu vage." "....Es wäre nur noch mehr Bürokratie für die Regierung gewesen."

 

Bernd Kevesligeti

Die Mehrheit der weißen Gesellschaft lehnte die Einführung eines bescheidenen Gremiums mit dem Namen "Aboriginal and and Torres Strait Islander Voice ab. Das Gremium hätte das Parlament künftig in Fragen beraten, die die Indigenen betreffen.

Dazu kommt es nun nicht. Faktisch haben da diejenigen, die gut 200 Jahre in dem Land sind etwas abgelehnt, dass die ärmeren Menschen betrifft, die aber schon viel länger in dem Land lebten.

Hille-SH

"Es fühlt sich an, als ob wir in unserem eigenen Land nicht erwünscht sind. Wir leben hier seit 65.000 Jahren - und bitten die Menschen, die erst vor 230 Jahren gekommen sind, um Anerkennung in der Verfassung."

Diese zwei Sätze sagen eigentlich alles.

Selten hat wohl eine "Mensch" so dermaßen Recht gehabt !!! 

Scheinzwerg

Der übliche Egoismus der Mehrheit, der Veränderungen zu unbequem sind, die Kehrseite der Demokratie.

 

Weitere Dilemmata der heutigen Zeit:

Einstimmigkeitsprinzip der EU

Vetorecht in der UNO

Entbürokratisierung wenn diese von Bürokraten vorangetrieben werden muss.

 

Man kann nichts umsetzen, wenn die Mehrheit, oder wer auch immer was zu sagen hat, die eigene rechte dafür beschneiden muss

Anderes1961

Es geht nicht um irgendwelche Sonderrechte. Den Strohmann hätten Sie sich getrost sparen können. Es geht darum, daß über die Bedürfnisse der indigenen Bevölkerung überhaupt mal nachgedacht und diskutiert wird. Das Gremium hätte ja nicht mal Entscheidungsbefugnisse gehabt, sondern nur beratende Funktion. 

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Anderes1961

Die Antwort galt dem Foristen RoyalTrump. Ich bitte das Versehen zu entschuldigen.

FakeNews-Checker

Ohne  BGE  für  den  Volkssouverän   und  für  eine  echte  Steuersolidargemeinschaft    wird  es  nun  mal  nix  mit  der  Demokratie  in  der  Welt.  Das  ist  in  Australien  nicht  anders  als  in  Deutschland,  wo  weitaus  mehr  Menschen  von  Teilhabe   und  Grundrechten   ausgeschlossen  sind  als  die    Indigenen    in  Australien.

Miauzi

Da bröcelt eben die Fassade einer ach so toleranten Einwander-Gesellschaft.

Auch enge Freunde von mir hatten viele Jahre lang den Wunsch nach Australien einzuwandern - fanden als weiße Europäer dieses Land sooo toll - das nötige "Kleingeld" dazu hatten sie.

Über die Lange der Ureinwohner wussten sie tatsächlich nicht viel mehr als man aus "Touri-Prospekten" erfährt.

Na klar waren sie der Meinung - dass es Rassismus in Australien gar nicht gibt.

Tja - wie man nun überdeutlich sehen kann ... das war alles eine kollektive Farce der weißen Bevölkerungsmehrheit - eine Selbstlüge die quasi zu ihrem eigenen Gründungs-Mythos (der Abkopplung vom kolonialen Mutterland GB) gehört.

Es lief dazu gerade eine mehrteilige TV-Doku - die den Zeitraum von Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts behandelt.

Wenn man aufmehrksam zuhört - es sind oft nur "Nebensätze" - erklärt sich das heutige Wahlergebnis

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Sokrates

Wen meinen Sie mit toleranter Einwander Gesellschaft?

Sokrates

Und, sind ihre engen Freunde denn nun in Australien eingewandert?

Kaneel

"Da bröcelt eben die Fassade einer ach so toleranten Einwander-Gesellschaft."

Bisher hatte ich dieses generell tolerante Bild gar nicht von Australie(r)n. 

Icke 1

Kann man Australien noch als Demokratie bezeichnen? Interessant ist, dass Australien eigentlich eine Strafkolonie für Verbrecher, Mörder und Vergewaltiger war. Und deren Nachfahrern sprechen jetzt den Ureinwohnern das Recht auf Teilhabe und Gleichheit ab? Die spinnen, die Australier!

Schluss mit dem AFD Gedöns

Rassismus

Als Student war ich in Neuseeland und mir ist dort der allgegenwärtige Rassismus gegen Indigene sehr negativ aufgefallen. Und nach allem, was Freunde erzählen, ist es in Australien nicht besser.