Eine deutsche Flagge weht vor dem Eingang des Reichstagsgebäudes in Berlin

Ihre Meinung zu Tag der Deutschen Einheit: Wenn Zuversicht schwerfällt

Der Tag der Deutschen Einheit ist ein Feiertag - viele Menschen sehen die Wiedervereinigung aber auch mit zwiespältigen Gefühlen. Sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft. Von Uwe Jahn.

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149 Kommentare

Kommentare

Nettie

"Dass die modernsten Fabriken gerade im Osten Deutschlands errichtet werden mit Halbleiterproduktionen, mit Batterieproduktionen, mit Elektrofahrzeugen, die dort hergestellt werden - das ist doch alles ein gutes Zeichen."

Nicht für die, die dafür einen zu hohen Preis zahlen mussten.

Solange viele sich von den Durchsetzern ‚mächtiger‘ Interessen überfahren fühlen, dient das grundsätzlich nicht dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und solange der nicht gegeben ist, besteht in der Tat wenig Grund zur Zuversicht.

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tias

Bitte nicht das ,ist negativ Beispiel .Dort werden 30 nm hergestellt mit 3-5 mio € pro Arbeitsüplatz 10 MRD vom DE Steuerzahler .In Israel zb gleiche Firma ,Spiegel und nur 1 MRD .Die andere baut (Asien)auch mit 2 MRD von 5 Mrd Investment in USA 40 Mrd investment und 1 MRD die gleiche .Dazu werden diese Chips grösstenteil für ARM also Billighändy gebrauchtnicht in DE verarbeitet.

JA DE braucht Chips aber müssen wir Intel seine Verluste tragen ,der letzten Jahre .Lieber 20 MRD und eine wo wir brauchen und Modern  !!!!!I Nur so am Rande Basiswissen zur Zeit sind 1 nm Stand der Technik Auto 50-80 Nm .Asml abeitet an noch unter diesen  .UPS Merken sie was .Dazu mit der Steuerunterstützung zieht Intel Spitzenkräfte vom Mittelstand ab ,welcher ....

Falscher Ansatz der Politik .Macht es richtig mit der Chipproduktion in DE und keine Schuldenreduzierung Intel,das schädigt mehr als es hilft im OSTEN ."Im osten nichts neues "

Möbius

Zumal die ganzen Produktionen mit Ostförderung nichts zu tun haben. 

 

Das ist Ausdruck einer dirigistischen strategischen Industriepolitik (aka „Planwirtschaft“) und vor allem gegen China gerichtet. Mit Planwirtschaft hat man im Osten schon Erfahrung .. 

Schiebaer

Ein Tag zum feiern ist es schon und für die Ostdeutschen auch ein Grund endlich in Freiheit zu leben. Die Kehrseite der Medaille , viele junge Menschen aus den Ostgebieten sind abgewandert hin zum Westen. Ganze Dörfer bestehen nur noch aus älteren Bürgern und ebenso sind Arbeitsplätze verloren gegangen. Vom Westen platt gemacht worden. Da muss sich sehr schnell was dran ändern,nur dann kann es gelingen von richtiger Einheit zu sprechen.M.M.

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PeterK

Ich bin der Meinung es ist ein Tag zum nachdenken, eher keiner zum feiern. 

Gut, wenn die Sieger der Geschichte feiern möchten kann ich es denen nicht verdenken. 

Mich macht wirklich vieles nachdenklich, noch im Nachhinein über dreißig Jahre danach. Warum wurde so schnell aus "Wir sind das Volk" oder am Abend des 9. November vor (noch) geschlossener Grenze "Wir kommen wieder" so schnell der Ruf nach der D-Mark und im Endergebnis die Unterwerfung eines ganzen Landes? Ich weiß es nicht, waren wir in der DDR wirklich so naiv und haben an die "blühenden Landschaften" geglaubt?

wie-

>> Warum wurde so schnell aus "Wir sind das Volk" oder am Abend des 9. November vor (noch) geschlossener Grenze "Wir kommen wieder" so schnell der Ruf nach der D-Mark und im Endergebnis die Unterwerfung eines ganzen Landes?

Ganz einfach: weil nie und zu keiner Zeit eine Mehrheit der Menschen in Mecklenburg, Sachsen, Thüringen, Brandenburg, Berlin sich für das von der Sowjetführung geschaffene Konstrukt einer auf Dauer unabhängigen und selbstbewussten "DDR" erklärte. Es gab schlicht kein signifikantes von der Bevölkerung getragenes Identitäts- und Nationalbewusstsein als "DDR", dies in Zusammenhang mit der fehlenden Bereitschaft, für den Erhalt dieses Staates signifikante ökonomische Einbußen und Nachteile an Lebensqualität hinzunehmen.

ich1961

////Ich weiß es nicht, waren wir in der DDR wirklich so naiv und haben an die "blühenden Landschaften" geglaubt?////

Sicher nicht alle, aber aus der eigenen Familie muss ich leider sagen - zu viele. Es fehlte die Erfahrung mit den Finanzen, den Glücksrittern usw. . 

 

Miauzi

Diese Freiheit hatten wir uns selbst erkämpft - dazu brauchte es KEINE Hilfe aus dem Westen und es agb auch keine dazu.

Das haben wir komplett alleine hinbekommen und unsere Parteien-Diktatur gestürzt.

Darum sind Tage wie der 9.10.1989 oder der 4.11.1989 die eigentlichen Tage die ich feiere ... und definitiv nicht den 3.10.1990!

Solange aber der Herbst 1989 inzwischen ausschliesslich zum "Mauerfall" reduziert wird ... fühlt sich faktisch jeder der im September und Oktober den Mut zum zivilen Protest auf der Strasse aufbraucht ... vergessen.

So nimmt man die Menschen NICHT mit in die Zukunft!

harry_up

Kann man von "platt gemacht vom Westen" sprechen,  wenn es in Westdeutschland - historisch bedingt (!), mehr und besser bezahlte Arbeitsplätze gab, zu denen die Arbeitskräfte abwanderten?

Was tun "wir" denn heute:

Deutschland, West wie Ost, wirbt um ausländische Arbeitskräfte, die dort, wo sie ausgebildet wurden, sicherlich ebenso gebraucht werden. Da wird kaum einmal von "platt machen" gesprochen, auch wenn dieses Problem hin und wieder zart anklingt. 

odiug

Wäre die Mauer nicht gebaut worden, wäredie Abwanderung schon in den 60ern vollzogen gewesen 

Kritikunerwünscht

Mir fällt es schwer, von Einheit zu sprechen, wenn die Arbeitenden im Osten immer noch sehr viel weniger Lohn oder Gehalt für die gleiche Arbeit bekommen als im Westen, wenn Rentner auch in 20 Jahren noch viel weniger Rente erhalten werden, da sie heute weniger erhalten als Arbeitende im Westen, wenn es kaum Führungskräfte aus dem Osten in Politik und Wirtschaft gibt, wenn die Bundesbürger West den Bundesbürgern Ost erklären wollen, wie sie in der DDR oder der Nachwendezeit gelebt, geliebt, gearbeitet haben, wenn nach der Wende der ganze wenige Reichtum des Ostens verramscht worden ist an die Bürger mit viel Geld - die logischerweise dann aus dem Westen kamen, so dass heute die meisten Restaurants, Pensionen, Hotels, Mehrfamilienhäuser usw. in guter Lage in fester Westhand sind. Sogar unser Bundespräsident hat diesbezüglich einige Bemerkungen gemacht. Die Menschen im Osten sind auch nach 34 Jahren noch Bundesbürger zweiter Klasse.

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Aufmerksamleser

Das hört sich ja an, daß die damaligen „Ossis“  nur dumme, verblendete Menschen gewesen sind.  

Klärungsbedarf

Sie geben das wider, was viele im Osten fühlen. Es ist aber weitgehend eine Legende. Die Einkommensunterschiede resultieren weitestgehend aus unterschiedlichen Einkommensquellen. Nehmen Sie mal einen Gerichtspräsidenten: Gleiche Bezüge in Ost und West (abhängig von Planstellen). Oder jemanden, der zum Mindestlohn arbeitet. Identisch in Ost und West (jeweils zu niedrig). Der Westen kannte diese Probleme auch woanders und kennt sie bis heute: Das Durchschnittseinkommen in Ostfriesland ist auch ein anderes als das in Hamburg. Das Lohnthema ist im Prinzip durch. Und auch das mit den Führungskräften relativiert sich, wenn man an Merkel und Gauck denkt. Die Fehler der "DDR-Abwicklung", die viele - auch im Westen - damals schon angesprochen hatten, lassen sich heute kaum mehr heilen. Damit muss man jetzt umgehen.

Tri Komplex

da ist es wieder das Unverständnis; ich  (als Wessi) war auch gegen eine Wiedervereinigung oder gar Anschluss der DDR, erinnere mich aber zuerst an Plakate der DDR-Bürger: "Kommt die D-Mark nicht zu mir, gehen wir zu ihr" danach kamen die Gerufenen und haben die Leute über den Tisch gezogen

Karl Klammer

Beim Lohnniveau sollten mal so viele Ostdeutschen Unternehmer mal endlich umdenken :-)

perchta

>Mir fällt es schwer, von Einheit zu sprechen, wenn die Arbeitenden im Osten immer noch sehr viel weniger Lohn oder Gehalt für die gleiche Arbeit bekommen als im Westen,[..]<

Man möge bedenken, dass die Lebenshaltungskosten im Osten unter denen im Westen liegen (Mieten und Immobielienpreise,..) Es macht also wenig Sinn, die Nettoeinkommen zu vergleichen. Vielmehr sollte die lokale Kaufkraft als Vergleichsgröße herangezogen werden.

OT: Ja, es ist mir bekannt, dass der Inhalt sieses Posts eher nicht als politisch korrrekt gelten kann.

Wolf1905

„…Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linken-Fraktion im Bundestag, stellt angesichts dieser Zahlen fest, dass das Land von einer Einheit deutlich entfernt ist. In Anbetracht der politischen Unzufriedenheit steht Ostdeutschland seiner Meinung nach politisch am Scheideweg. …“

Am „Scheideweg“, weil die AfD so einen hohen Stimmenanteil hat? Das gleiche könnte man sagen, man sei am „Scheideweg“, wenn die Linke so einen hohen Stimmenanteil hätten wie jetzt die AfD. Beide Parteien leben von Protestwählern, und wWählerwanderungen nach den Wahlen zeigen ja auf, dass viele in Ostdeutschland, die früher die Linke (aus Protest) gewählt haben, zur AfD abgewandert sind. Wenn Frau Wagenknecht tatsächlich eine Partei gründen sollte, wird man vermutlich wiederum solche Wählerwanderungen sehen: von der Linken und der AfD hin zu ihrer Partei (wenn es die denn gibt).

Möbius

Steinmeier hat gestern im Fernsehinterview bestätigt das Ostdeutsche bei Besetzung von Führungspositionen in Wirtschaft und Wissenschaft oft zu kurz kommen (oder hat er meinen gleichlautenden Post vorher gelesen ? :-) .. )

 

Spaß beiseite: schon zu Beginn des Wiedervereinigungsprozesses haben viele ehemalige DDR Bürger ihrer Hoffnung Ausdruck gegeben das Gesamtdeutschland „lernt“ aus ostdeutschen Erfahrungen und Biographien und übernimmt was in der DDR gut war. Das ist leider nicht passiert, vom „Grünen Pfeil“ mal abgesehen. Es fehlt völlig im Westen der politische und gesellschaftliche Wille die in der BRD über Jahrzehnte gewachsenen verkrusteten Nepotismus-Strukturen aufzuweichen.

 

Der Vorgänger des jetzigen Ostbeauftragten (was für ein Unding, das es so jemand „braucht“) übte sich im Ossie-Bashing indem er den Ostdeutschen eine Demokratieferne unterstellte da sie ja nur „Diktaturerfahrung“ gemacht hätten. 

Das ist unverschämt und falsch dazu. 

 

heribix

Ich selber gehöre zu denen die 89 jeden Montag auf die Straße gegangen sind. Viele von uns wollten keine Wiedervereinigung sondern die DDR reformieren. Bis heute haben viele Menschen im Westen nicht verstanden warum der Osten anders tickt. Schaut man sich die Anfangszeit der Wiedervereinigung an kann man es aber nachvollziehen. Direkt nach dem Mauerfall sind die"Wessis" im Osten eingefallen und haben die Unbedarftheit der "Ossis" ausgenutzt und sie übern Tisch gezogen. Den Rest hat dann die Treuhand erledigt. Die Arroganz des Westens, das zB Berufsabschlüsse nicht anerkannt wurden kam dazu. All das wirkt bis heute nach. Wenn ich heute mit Freunden die nicht in Deutschland geboren wurden mal meine Heimat besuche, sagen die mir immer, das sind ja immernoch 2 verschiedene Länder was die Menschen betrifft.

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fathaland slim

Viele von uns wollten keine Wiedervereinigung sondern die DDR reformieren.

Es gab eine überwältigende Mehrheit für den Anschluss an die Bundesrepublik. Ohne die ehemaligen DDR-Bürger wäre Helmut Kohl 1990 nicht wiedergewählt worden.

Kristallin

>>>Ohne die ehemaligen DDR-Bürger wäre Helmut Kohl 1990 nicht wiedergewählt worden.>>>

Und dafür hat Kohl den Menschen im Osten "einem vom Pferd" erzählt!

Jimi58

Genau, und was noch mitgenommen wurde idt das "Schlechtreden". Damals wußt man nicht in der ehem. DDR, das die Demokrtie nicht kostenlos ist, sondern das es hart erarbeitet werden muß. Natürlich stimme ich zu, was da pssiert ist das einige Firmen schamlos alles ausnutzten, das müßte auch endlich auf dem Pepopich und auch mit der Treuhand. Aber es war, ist, nicht alles schlecht.

PeterK

In der DDR wurde sich die Demokratie hart erarbeitet. Wochenlang, monatelang, jahrelang, immer das Risiko, wie hart der Staat reagiert. 

Leider waren D-Mark, gebrauchte Westautos, Kekse und Bananen wichtiger, als die Aussicht auf eine "bessere" demokratische DDR. Jedenfalls war das das Ergebnis der Volkskammerwahl im März 1990, was man in einer Demokratie dann auch zu akzeptieren hat.

 

Aufmerksamleser

Und das haben wir der damaligen und noch heute geltenden Machtgeilheit der CDU zu verdanken. Aber die damaligen  Pläne der SPD, basierend auf Willy Brandts Gedanken,  wurden ja nicht Ernst genommen. Und heute wollen CDU und AfD den Osten noch mehr ins Unglück stürzen und verbreiten Unwahrheiten über SPD, Grüne und Linke

Kristallin

Ganz genau so ist es!

wie-

>> Und das haben wir der damaligen und noch heute geltenden Machtgeilheit der CDU zu verdanken.

Wo finde ich dazu die entsprechenden Passagen im CDU-Parteiprogramm? Und wie war das mit dieser Machtgeilheit während der 20 Jahre Parteivorsitz von Frau Dr. Angela Merkel?

Kristallin

Sie haben recht, Damals hätte die Bevölkerung der ehemaligen DDR erstmal selbst aufs SED "Erbe" schauen sollen, was wurden nicht viele Bürgergruppen gebildet usw die Bevölkerung schien bereit sich von selbst mit den aufkommenden Problemen auseinader zu setzen!

Ich hätte der Bevölkerung diese wichtige Zeit gegönnt! Das wäre so wichtig gewesen!

Und erst danach hätte man über ein "vereintes Deutschland" diskutieren können, auf Augenhöhe ohne die Menschen aus dem Osten hinters Licht zu führen (Politik) oder den Osten als Garagenflohmarkt auszuplündern (West Unternehmer)

Schade drum! 

dr.bashir

Viele von uns wollten keine Wiedervereinigung sondern die DDR reformieren.

Aber offensichtlich wollten das viele Ihrer Landsleute nicht. Ich (Wessi) hätte damit auch leben können. Aber seien wir realistisch - die Abwanderung hätte es trotzdem gegeben, denn die Betriebe der DDR wären auch ohne die Treuhand zahlreich über die Wupper gegangen. Man kann nicht die Freiheit wählen und die Wirtschaft abschotten. Auch die DDR-Bürgen hätten keinen Trabbi mehr gekauft, sondern ein Westprodukt und aus dem Nichts hätte auch der genialste DDR-Ingenieur kein konkurrenzfähiges Produkt aus dem Hut gezaubert. Und in einer freien Wirtschaft wären die Heuschrecken aus dem Westen trotzdem über die DDR hergefallen, hätten sich die Sahnestücke gekrallt und den Rest vor die Hunde gehen lassen. So funktioniert der Kapitalismus, nicht nur bei der Wiedervereinigung, sondern auch heute noch. Überall.

 

draufguckerin

Anfangs, kurz nach der Wende, haben sich  gewinnsüchtige Menschen in den Osten aufgemacht, um die materiell unsichere Lage der Menschen dort, aber auch rechtliche Lücken und ungeklärte Eigentumsverhältnisse auszunutzen. Versicherungsvertreter, Ramschhändler, Makler, Immobilienfritzen ... alle, die auch im Westen gerne ihre Mitmenschen übers Ohr hauen. Da hat Westdeutschland es versäumt, die neuen Mitbürgerinnen im Osten davor zu schützen. Inzwischen ist Ostdeutschland aber der schönere, aktivere, kulturell besser aufgestellte und selbstbewusste Teil Deutschlands: Dresden, Leipzig, die gesamte sächs. Schweiz, das ehemalige Braunkohlerevier, die techn. Standorte um Jena und Ilmenau, die touristischen Highlights an Ostsee und Müritz ... Auch die jungen Leute, die in Eigenarbeit und mit  nachbarschaftlicher Hilfe  alte Gebäude sanieren und bewohnen ... Es gibt so viel Frische, Kultur, soviel Eigeninitiative in Ostdeutschland. Im Osten Deutschlands geht die Sonne auf.  

Miauzi

Dieser Wille das eigene Land zu reformieren gipfelte ja in der Demo vom 4.11.1989 - an der mindestens 500.000 Bürger der DDR teilnahmen.

Die Organisatoren (der Künstler-Verband der DDR) hatte die Umweltgruppen gebeten diese Demo anzuführen. Und so kam es das die Mitglieder der kirchlichen und "staatlichen" Gruppen gemeinsam die Spitze bildeten.

bei den mehr als 1 dutzend Rednern am Schluss auf dem Alex merkte man dann das zentrale Problem ... wir haben gemeinsam die SED-Diktatur gestürzt ... aber der nun nötige demokratische Prozess zum Meinungsaustausch wird dauern - denn es gabt keine fertigen Lösungen "aus der Schublade"

Mit dem 8.11.1989 wurde dann der Weg einer reformierten DDR begraben ... und damit auch die Hoffnung auf eine tatsächliche Vereinigung zweier suveräner demokratischer Staaten.

Statt dessen hat man einen "Anschluss" bekommen ... von 5 Bundesländern ... und traut sich nicht mal es zu feiern was es tatsächlich ist

Klärungsbedarf

Ich hatte es gestern schon erwähnt: Der Ruf lautete "Kommt die DM nicht zu uns, kommen wir zur DM". Und Kohl wollte alles aus der Portokasse bezahlen. Sie haben ja Recht mit der Unbedarftheit und dem über den Tisch ziehen. Aber wer sollte denn den ungehemmten Kapitalismus stoppen ?Der hat doch sogar im Westen einen Schub bekommen, weil man nicht mehr zeigen musste, dass es den Menschen dort besser geht. Falls Sie mal wieder Freunden Deutschland zeigen, dann zeigen Sie denen mal Dresden und Gelsenkirchen. 

Tremiro

>>Viele von uns wollten keine Wiedervereinigung sondern die DDR reformieren.<<

Wie hätte das funktionieren sollen? Die DDR war völlig pleite. Nur deswegen war doch die deutsche Einheit möglich. Die Betriebe zu unproduktiv um in der Marktwitschaft zu bestehen. Wo hätte das Geld herkommen sollen um diese Betriebe zu sanieren?

 >>Wenn ich heute mit Freunden die nicht in Deutschland geboren wurden mal meine Heimat besuche, sagen die mir immer, das sind ja immernoch 2 verschiedene Länder was die Menschen betrifft.<<

Das vermuten Ihre Freude vermutlich aufgrund der Wahlumfragen.

Egleichhmalf

„Viele von uns wollten keine Wiedervereinigung sondern die DDR reformieren.“

Aber die Mehrheit wollte das Gegenteil. Bedauerlich.

Vaddern

Ich bin aus dem Westen und was zum Zeitpunkt des Mauerfalls so weit entfernt von Berlin, weiter ging es in Deutschland wohl gar nicht, Aachen. Ich hatte mich auch darüber gefreut, dass in der DDR eine basisdemokratische Gesellschaft heranwächst bzw. sich diese in den Montagsdemonstrationen gezeigt hat. Dass das Zeitfenster für eine Wiedervereinigung wohl sehr beengt war, hatte ich gestern schon gepostet. 

Was mir aber wichtig erscheint, ist die Tatsache, dass auch nicht "die Wessis" den Osten aufgekauft haben. Das waren die Kapitalisten aus dem Westen (nicht nur aus Deutschland), also ca. 5-10%. Die anderen Wessis sind genauso für blöd verkauft worden. Ich habe den Soli bezahlt, fertig. 

Sie verallgemeinern also auch, so wie es "der Ossi" dem "Wessi" gerne unterstellt. 

Und das jecke ist, dass diejenigen, die damals "in die DDR eingefallen sind", die sind, die die AfD unterstützen (konservatives, wirtschaftsliberales Großkapital). Und im Osten fällt man wieder drauf rein.

Möbius

Ich bewundere Ihren Mut, es war damals nicht einfach der Staatsmacht zu trotzen. Da konnte man leicht seinen Studienplatz und andere „Privilegien“ verlieren. 

odiug

Da hat es viele Missverständnisse gegeben. Ich hätte es begrüßt, wenn die beiden Staaten geblieben wären, wahrscheinlich hätten wir heute ein besseres Verhältnis.

tagesschlau2012

Die überstürzte Eingliederung der DDR an die BRD war nur durch die Kohl CDU Regierung entstanden, da er in der BRD keine Mehrheit mehr hatte.

Die DDR war eine willkommene Beute Westdeutscher Firmen & Konzerne, an das Land oder die Bürger war kein Interesse vorhanden. 

Mein ehemaliger Arbeitgeber hatte in Dresden ein Gerätewerk mit über 1000 Mitarbeiter von der Treuhand geschenkt bekommen. Einzige Auflage war gelegentlich kleine Aufträge an das Werk weiterzuleiten. Das Verpacken der kleinen Arbeiten war Zeitaufwendiger als die versendete Arbeit. Nach etwa 18 Monaten war das Gerätewerk in Dresden Geschichte.

harry_up

Die DDR reformieren.

Da wäre ich sehr gespannt, wie das hätte gehen sollen. Und die DDR hätte bestehen bleiben sollen, oder? Als zweiter deutscher Staat?

Wo ich Ihnen zustimme, dass viele Ostdeutsche von Westlern über den Tisch gezogen wurden; wobei den Westdeutschen die Euphorie und Naivität der DDRler zweifellos in die Hände spielte.

Ja, und die Rolle derTreuhand war in der Tat mehr als beschämend, da stimme ich Ihnen absolut zu.

Aber meinen Sie nicht, dass nahezu eine Generation nach der Wiedervereinigung dieser Zorn langsam verrauchen solle, anstatt dass man ihn weiterhin im Herzen hegt und pflegt?

perchta

Ja, ich weiß aus Gesprächen mit einigen ihre Leidensgenossen, dass nich alles schlecht war in der DDR. Viele wollten, die Vorteile der DDR mit den Vorteilen der BRD verknüpft sehen, wss nicht realisert wurde weil ist [..] es nun mal so ist, dass man nicht alles haben kann und das empfinde ich als durchaus richtig. 

Schirmherr

Bei allen Problemen, sehe ich unsere Wiedervereinigung noch immer als ein eigentlich unglaubliches Geschenk, das ich, wie die meisten von uns, niemehr erwartet hatte. Die andauernden und zunehmenden Querelen mit teilweiese Aussagen von Mitbürgern, die nun aus Frust alles zurück drehen wollen, sind ein Affront. All die haben vergessen, dass sie doch 89 mit aller Gewalt zu uns Besserwessi wollten. Ich erinnere nur an den Spruch: Kommt die Mark nicht zu uns, kommen wir zur Mark. Da war doch jegliches langes  Überlegen über das ganze Wie und Aber verpöhnt. Lafontaine hat man noch vorgeworfen, dass er die Menschen und die Wiedervereinigung nicht wolle, nur weil er auf die möglichen Probleme auch wirtschaftlicher Art hinwies und darauf sind alle zu ihrem Grandvather für Reichtum gewechselt, zu Kohls CDU, mit all der bekannten weiteren Geschichte. Alle dachten nur so ihre Luxusträume verwirklichen zu können. Und heute stehen wir machen uns Vorwürfe, statt unser Glück zu nutzen.

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Jimi58

So ist es und ich bin froh, das wir ein geeintes Deutschland sind und zusammen können wir sehr Strk sein, aber man muß dann auch was für tun.

PeterK

"Ein weiteres Thema: die Abwanderung. Der Osten leidet noch immer an deren Folgen. Seit den Neunzigerjahren fehlen überall Leute, erzählt der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD)"

Wie kommt Herr Schneider darauf? Hier in M-V betrug die Arbeitslosenquote trotzt Abwanderung, bzw. "Wochenpendeln" in den 90ern stabil über 15%, dann wurde es noch heftiger 2005/20% (Qelle statista)

Zuversichtlicher sollte mich stimmen, dass diese Arbeitslosenquote bis heute auf ca. 7% gesunken ist. Wie gesagt "sollte", denn 2022 arbeiteten in M-V 24% (also fast jeder Vierte) im Niedriglohnsektor, also Mindestlohn+knapp darüber. Beispiel Hotellerie, ausgeprägter Niedriglohnsektor, aber die höchsten Preise pro Nacht in ganz Deutschland (Quelle NDR). Da verdient doch jemand kräftig, nur bei den Beschäftigten kommt davon wenig bis nix an. Nur ein Beispiel von vielen und dann hält sich meine Zuversicht doch in Grenzen.

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Klärungsbedarf

Ich lebe auf Rügen. Da kann ich Ihnen zu den Beschäftigen im Tourismus sagen, dass dort immer weniger Deutsche arbeiten. Ohne ausländische Kräfte wäre der Wirtschaftszweig schon zusammengebrochen. Übrigens bekommt man auch keine Handwerker. Und eine Stunde Elektriker kostet hier auch 70,- € brutto.

draufguckerin

Richtig, die Arbeitslosenquote ist im Osten viel niedriger als im Westen. Ich frage mich, was der "Ostbeauftragte" Schneider mit        seiner Miesmacherei bezweckt.

 Vermutlich trägt die hohe Beliebtheit Ostdeutschlands dazu bei, dass der Tourismus boomt, aber das bringt leider mit sich, dass sich Saisonarbeit und Dienstleistungen im Niedriglohnbereich etabliert haben. Großzügige Darlehen zur Unterstützung von Unternehmensgründungen für die BürgerInnen im Osten könnten dazu beitragen, die Vormachtstellung großer europäischer Hotelketten abzubauen. Höhere Einkommen für die Bürger, mehr  Regionalbezug und Selbstbestimmung, vermutlich auch ein höheres Steueraufkommen zugunsten der Gemeinden wären die Folge.

Wolf1905

Ich bin 1956 in Bad.-Württemberg geboren, also in eine Zeit hinein, in der es die Teilung in West- und Ostdeutschland bereits gab. Da ich keine Verwandtschaftsverhältnisse mit Menschen hatte, die in Ostdeutschland lebten und ich auch keinen Bezug zu diesem Land hatte, also auch keine Besuche dort (nur Durchreise nach West-Berlin), war mir Ostdeutschland fremd - ich hatte viel mehr Bezug zu Österreich, Schweiz, Südtirol, Italien, Spanien … und das ist bis heute auch so geblieben, ohne dass ich jetzt Ostdeutschland abwerten möchte! Ich denke, v. a. jene, die Familien in beiden Teilen Deutschlands hatten oder für jene Älteren, die Deutschland noch vor dem 2.Weltkrieg als ein Land erlebt haben, haben einen anderen Bezug dazu. Ich bin dankbar dafür, in Freiheit und in einer Demokratie geboren und aufgewachsen zu sein, und für viele junge Menschen, die in Ostdeutschland seit 1989/90 geboren zu sein, wird das ebenso sein: in Freiheit und in einer Demokratie aufwachsen und leben zu können.

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Tri Komplex

Danke Ihnen für den Kommentar! ... geht mir auch so - für mich sind die Niederlande und Belgien 30 km bzw. 80 km entfernt und näher dran an meiner Lebenswirklichkeit als die Grenzregion zu Polen oder Tschechien.

Sparer

„Gesine Grande glaubt, dass es sich bei vielen AfD-Wählern nicht um unbelehrbare Nazis handelt, sondern um Menschen, die ratlos sind.“

Ein wahres Wort. Dagegen liesse sich aber ziemlich leicht etwas unternehmen. Wenn die Ampel nur wollte.

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ich1961

Sie sind also der Ansicht, das "die Ampel" mal wieder an "allem Mist der letzten Jahrzehnte" schuld ist?

Ich verrate Ihnen mal ein Geheimnis: die sind erst seit 2 Jahren an der Regierung und müssen sowieso schon "viel Mist wegräumen, der über die Jahrzehnte liegen geblieben ist."

 

Wolf1905

Und ich verrate Ihnen mal ein Geheimnis: die AfD gibt es nicht seit Jahrzehnten. Dass manche Menschen mit der Ampelregierung unzufrieden sind (v. a. bzgl. der Flüchtlings- und Migrationspolitik) und deshalb lt. Umfragen die AfD wählen, ist kein Geheimnis.

Sparer

Das lassen Sie mich Ihnen auch ein Geheimnis verraten: gerade gegen den jüngsten Aufschwung der AfD in den neuen Bundesländern hätte die Ampel genügend Zeit gehabt, diesen zu verhindern oder zumindest abzubremsen.

Die Ampel ist natürlich nicht an allem aktuellen „Mist“ schuldig, setzt aber mE völlig falsche Prioritäten, nämlich den unbezahlbaren Ausbau unseres eh schon die meisten anderen europäischen Staaten überragenden Sozialsystems, was in seiner Konsequenz die Unzufriedenheit in den neuen Bundesländern weiter schürt.

rainer4528

Welche der Ampelparteien war in den letzten Jahrzehnten nicht mit in der Regierung?

fathaland slim

Was ließe sich denn dagegen unternehmen, was leicht wäre?

Kristallin

Oder die politisch interessierten Menschen in Ostdeutschland einfach ihre eigene Partei gründen und ihre eigenen Interressen vertreten können!

Für eine "Ostpartei" hätte ich vollstes Verständnis gehabt!

Am Ende des Tages werden die Wähler/Innen der AfD hüben wie drüben "benutzt"!

Wahrung derer Interressen nicht geplant! 

gelassenbleiben

Ein wahres Wort. Dagegen liesse sich aber ziemlich leicht etwas unternehmen. Wenn die Ampel nur wollte.

Der Wähler muss keine Nazis mehr wählen wollen, die Ampel kann da nichts für.

 

Opa Klaus

Da schließe ich mich gerne an. Diese ganze sinnlose Diskussion um "wer hat mehr, wer ist der Bessere" und auch die Diskreditierung politisch Andersdenkender in den "neuen Bl" ( oh wie ich diesen Begriff hasse) ist für mich unsäglich. Durch die Wirren des von Gesamtdeutschland (?) initierten 2.WK wurde ein Volk gewaltsam politisch geteilt und auf beiden Seiten durch politische Indoktrination gegeneinander aufgehetzt. Letztlich friedlich Wiedervereint. Wie ich aus vielen Kommentaren erkennen kann, wirkt die politische Indoktrination gerade bei den Wessis heute noch stark nach. Da wird gar nicht versucht, sich in die Situation der ehem. DDR Bürger hineinzuversetzen. Und wie gestern bereits zu Recht geschrieben wurde, was verlangt man diesen Menschen denn noch alles ab? Nur noch alles akzeptieren, was ihnen übergestülpt wurde und wird? Ich bin froh über die Wiedervereinigung. In Korea würde man in einem solchen Fall nur glücklich sein und sich nicht in rwigen Diskussionen verlieren. 

Vaddern

Was hat denn schon wieder die Ampel damit zu tun? Nichts. 

Selbst den Ar... hochkriegen ist die Devise, wie et in Kölle schon hieß. Arsch huh Zäng usenander. Nicht den ewig Gestrigen Obrigkeitsabhängigen spielen. Demokratie ist ein Miteinander und miteinander Arbeiten. Nicht "die da" und ich tu nix. 

Möbius

Die sind doch selber ratlos. 

Louis2013

Helmut Kohl war der Vater der Wiedervereinigung ("Es wächst zusammen, was zusammen gehört"). Dafür wurde ihm viel zu wenig gedankt.

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PeterK

Helmut Kohl war nicht der Vater der "Wiedervereinigung", Helmut Kohl war bestenfalls der Vater eines Beitritts nach Art. 23 GG, damalige Fassung. den Weg dahin haben ihm die Menschen in der DDR und Michail Gorbatschow geebnet.

fathaland slim

Das Zitat, das Sie anführen, stammt von Willy Brandt.

Jimi58

Falsch, Kohl hatte nur das getan was schon von langer Hand vorberweitet wurde. Kohl hat sich in eine gemachtes Nest gesetzt. Ich würdeeher Willi Brandt danken, das wir überhaupt wieder bessere  Beziehungen hatten, da war an Kohl noch garnicht zu denken. Kohl faselte was von blühende Landschaften usw., aber due Wirklichkeit hat er nicht weiter gegeben, das es harte arbeit ist zur Demokratie.

melancholeriker

Wie hätte er sie denn verhindern können? So arrogant und oberlehrerhaft er oft er über die DDR gesprochen hat im Wissen, daß ihm diese Provokationen innenpolitisch Vorteile bringen, hätte der Zufall eines Nichtversprechers von Günther Schabowski ausgereicht, um diesen Kessel zum Plätzen zu bringen. Die Arbeit und das Risiko trugen die tapferen Demonstranten in der DDR ganz alleine. 

Kristallin

Kohl hat die Bevölkerung der EX DDR falsche Versprechungen gemacht! (wusste er sicher auch)

Was für ein "Vater".............

'Pegasus7000

Sehe ich auch so. Die politischen Rahmenbedingungen für die friedliche Revolution schufen damals Kohl, Genscher, natürlich Gorbatschow und andere.

Wolf1905

Ja, und er hatte einen guten Draht zu Gorbatschow, Bush sen., Mitterand; nicht so gut zu Thatcher, aber die wurde überstimmt. Kohl war ein Strippenzieher und war von der CDU (was ja manchen hier im Forum bitter aufstößt). Sein Schweigen mit dem Ehrenwort an die Geldspender fand ich nicht richtig, deshalb wurde er ja auch in seiner Partei (nach der Wahlniederlage 1999) abgesägt. Wenn Lafontaine, damals SPD Chef, Kanzler zu dieser Zeit gewesen wäre … wie wäre da wohl die Wiedervereinigung gelaufen? Kann man nur spekulieren, was ich lieber bleiben lasse.

Miauzi

Man merkt ihre nicht vorhandene BIldung ... denn dieser Spruch stammt nicht von Herrn Kohl ... sondern von Willi Brandt.

Und zusammen gewachsen ist da gar nichts - und genau das es so kommt - dafür hat Herr Kohl nun wirklich alles getan.

Das D-Land heute innerlich so gespalten ist ... dafür trägt Herr Kohl eigentlich die Hauptschuld ... denn schon zur Wahl der DDR-Volkskammer 1990 hat er mit seinem CDU-Geld jegliche andere politische Bewegung in der DDR eiskalt medial erstickt.

Beim Wahlkampf war er - der gar nicht vom DDR-Bürger gewählt werden konnte - omnipräsent ... die von der Ost-CDU aufgestellten Kanditaten kannte faktisch keiner der Wähler.

Begleitet wurde das ganze von einer bis heute einzigartigen Angst- und Diffamierungs-Kampanie der BRD-Medien - bei denen BILD und ARD/ZDF sich gegenseitig regelrecht überboten.

Für mich das "HighLight" -> die Lüge von der bald eintretenden Staatspleite der DDR ... worauf sich der Bundesbank-Präsident genötigt sah zurück zu treten 

rimitino

Helmut Kohl hatte realistisch bewertet, keine andere Möglichkeit! Die elementare Anregung kam von Gorbatschow, der das damalige Chaos der UdSSR beenden und Frieden in Europa anpeilte, um dann danach besonders Ganz-Deutschland auf seine Seite bewegen wollte! Jenes aber unterbanden Staaten, die zu den Höchsten Freunden der BRD gehörten und gehören! 

Schiebaer

Das waren die Worte von Willy Brandt.

harry_up

Nur die nicht blühenden Landschaften muss man ihm schon übel nehmen.

Digitaler Fußabdruck

Statt Plattitüden wären Fakten interessant. Wie viel verdient man denn zB in Dresden und wie hoch sind dort die durchschnittlichen Innenstadtmieten? Das könnte man dann zum Beispiel mit einem Stück Schleswig-Holstein vergleichen und im Kontrast dazu stellen, dass es angeblich ein West-Ost-Gefälle gäbe. 

Tatsächlich ist es so, dass es ein Stadt-Land-Gefälle gibt, und dass wir dadurch, dass wir weiterhin alles schlechtreden, der "Einheit in den Köpfen" eine Bärendienst erweisen.

Es wird böse nach Westen geschaut, zu den Besserwessis, die ja angeblich auch viel reicher seien als die Ostdeutschen, und es wird böse nach Osten geschaut, weil die Ossis bei den Wahlen zu Extremen neigen. 

Vielleicht sollten sich die Medien fragen, inwiefern sie aktiv dazu beitragen durch Verbreitung dieser Klischees die Einheit zu verlangsamen. Denn eins ist sicher: die Einheit wird irgendwann kommen - mit oder ohne blühende Landschaften. Heute wäre ein gute Tag, auf Vorurteile zu verzichten.

ptepic

Ja, Herr Scholz, man kann sich alles schön reden. 

Was wird es wohl für einen Grund haben, warum große Unternehmen im Osten bauen? 

Tip: "Weil der Westen, gerade der Pott, schon voll ist" ist es nicht.

Es ist wohl eher wegen des immer noch hohen Lohngefälles. Ich denke, die Einwohner dort sehen da keine guten Zeichen. Der Rest des Artikels vestätigt diese These.

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Klärungsbedarf

Lohngefälle, wenn Infineon investiert - besser gesagt mitinvestiert ? Da sind Sie nicht im Thema. Man holt da teuer bezahlte Fachkräfte, teilweise sogar aus dem Ausland.

'Pegasus7000

Man stelle sich einfach vor, wie die DDR ohne die Wiedervereinigung vor mehr als 30 Jahren heute aussähe. Der Staat war damals mehr als pleite, sowohl wirtschaftlich als auch politisch völlig heruntergewirtschaftet und in letzten Atemzügen; nur noch krampfhaft am Leben gehalten durch westliche Kredite und zunehmenden Druck auf die eigene 17 Millionen-Bevölkerung. Eine desolate Infrastruktur und schlimmste Umweltzerstörung. Durch den Zerfall der Sowjetunion gab es schließlich auch den "großen Bruder" nicht mehr, der die DDR während ihres 40jährigen Bestehens ohnehin nur für seine ideologischen und politischen Ziele ausnutzte. 

Ich empfinde es noch immer als politisches Wunder, dass der Umbruch mit dem Ergebnis der Wiedervereinigung Deutschlands seinerzeit nahezu gewaltfrei und friedlich über die Bühne ging. Für ihren Mut und für ihre Entschlossenheit zolle ich unseren ostdeutschen Nachbarn auch heute noch großen Respekt.

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PeterK

Googeln Sie mal nach CoCom, da finden Sie ebenfalls einen Grund, weshalb die DDR am Ende der 1980er Jahre wirtschaftlich in einem eher bedenklichen Zustand war.

Ist natürlich Spekulation, ob sich die DDR Wirtschaft hätte erholen können. Zumindest haben das Überstülpen der D-Mark und die Tätigkeit der Treuhand nicht dazu beigetragen Wirtschaftsstandorte zu erhalten.

rimitino

Da mir im beachtlichen Teil der Zusammenbruch der UdSSR, sowie der Neuanfang in der RF persönlich bestens bekannt ist, bestätige ich Ihre Aussagen!