Stimmenauszählung in Donezk

Ihre Meinung zu Ukraine: Kreml-Partei zum Sieger bei Scheinwahlen in besetzten Gebieten erklärt

Die Kreml-Partei Geeintes Russland hat die Scheinwahlen in der annektierten Ostukraine gewonnen. Das meldet die russische Wahlkommission. Auch aus Russland wurden Erfolge der Kreml-Kandidaten gemeldet.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
137 Kommentare

Kommentare

Breitenfels

Was ich nicht verstehe ist, warum Putin diese Scheinwahlen überhaupt durchführen lässt. Er muss doch wissen, dass niemand an die Abstimmergebnisse glaubt er sich damit nur lächerlich machen kann.

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
melancholeriker

Gut daß Sie das ansprechen. Das ist in der Tat das eigentlich Beunruhigende.  

In seinem Wahnsystem ist es genau das, was seine "Glaubwürdigkeit" festigt. Aber vielleicht macht er das auch nur, weil das Tradition ist in Russland und diejenigen in seinem Zarenreich beruhigt, die bangend darauf hoffen, daß sein Wahnsystem nicht kollabiert. 

Jimi58

Alles Propagandazwecke mit"schaut her, ich mache was ich will und ich habe Recht" und niemand darf das anzweifeln, sonst wird man abgeführt.

Nachgedacht

Nun, Sie denken vermutlich in die falsche Richtung. Es fanden russlandweit Kommunal- und Regionalwahlen statt. Und Russland sieht die annektierten ukrainischen Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja als Staatsgebiet an. Ergo wurden dort auch Wahlen abgehalten. Dass diese völkerrechtlich nicht anerkannt werden und die Wahlen als solche wahrscheinlich manipuliert sind - wohlmöglich auch nicht nur in den annektierten Gebieten - ist dabei nicht relevant. 

Das entscheidende ist vielmehr das Signal, welches damit von russischer Seite ausgesandt wird. Nämlich dass die annektierten Gebiete nun russisches Staatsgebiet sind. Das Völkerrecht interessiert dabei erst einmal weniger.

Und vor diesem Hintergrund muss man dann wohl auch Lawrows Äußerungen zur Abschlusserklärung des G20 Gipfels verstehen. 

Es ist eben alles eine Frage der Betrachtungsweise. Und die können bekanntermaßen verschieden sein. 

Humanokrat

Wie man sogar hier im Forum sieht, gibt es offensichtlich Leute, die an die Legitimität dieser Wahlen glauben, weil sie daran glauben möchten. Mit anderen Worten: Für diejenigen, die der Propaganda eh bereits auf den Leim gegangen sind, stärken solche Wahlen das Kartenhaus. Es ist unbedingter Teil des Narrativs eines demokratischen Russlands, selbst wenn das von 'außen' betrachtet absurd ist. Aber das ist das ganze Narrativ des friedliebenden Russlands, welches ein Nachbarland vom Faschismus befreit ja sowieso. 

Nur -  einmal in der Absurdität angekommen muss man sie auch pflegen. Sonst könnte sie zusammenfallen. Und dann käme die Realitätserkenntnis sehr schmerzhaft zum Zuge. Für Viele, die diesen Realitätsverkehrungen verfallen sind, gibt es keinen gangbaren Rückweg mehr. Das sieht man auch bei ähnlichen Phänomenen wie Trump oder Coronaleugnern. 

Carlos12

Was ich hier vermisse, sind die üblichen Stimmen, die uns erklären, dass dies richtige Wahlen waren, die den Willen des Volkes zeigen und beweisen, dass die Menschen in den okkupierten Gebieten sich als Russen fühlen und nun dankbar sind, Teil von Russland zu sein. Wo sind diese Stimmen heute?

6 Antworten einblenden 6 Antworten ausblenden
püppie

Wie solls die geben, wenns nicht so war?

Carlos12

Sind Sie neu in diesem Forum? Seit 1,5 Jahren gibt es in diesem Forum Stimmen, die die Maßnahmen Russlands verteidigen.

MehrheitsBürger

Vermissen Sie die ? Die wissen, dass sie sich mit einem Eintreten für diese "Wahlen" nur zum Gespött machen könnten.

ich1961

Ein wenig Geduld - das kommt noch.

fathaland slim

Ich fürchte, Sie haben Recht.

Humanokrat

Diese Leute sind normalerweise sehr zuverlässig, bitte noch etwas Geduld, bis die tägliche Trollingershow beginnt. Vielleicht sind die auch alle noch beim Montagmorgenbriefing ...... 

mito11

Schade um das ganze Papier, was dort nutzlos in den durchsichtigen Urnen vermüllt wird.

derkleineBürger

"Berichten zufolge wurden Bürger zum Abstimmen genötigt."

 

->

In Australien drohen Nichtwählern Geldbußen und notorischen Nichtwählern Gefängnisstrafe

7 Antworten einblenden 7 Antworten ausblenden
teachers voice

Ja ja, Australien rangiert deshalb auch im Demokratieindex immer hauchdünn hinter Russland...

HB-Männchen

Aber die "falsche" Partei zu wählen, ist straffrei. Schon ein Unterschied, nicht wahr?

ich1961

Wird da auch mit Waffen neben den Wählern gestanden?

Übrigens steht das so in den Gesetzen in Australien. Und wenn jemand gegen Gesetze verstößt drohen nun mal Strafen.

 

MehrheitsBürger

 

Der übliche Whataboutism, um rechtfertigen zu wollen, was nicht zu rechtfertigen geht. Zudem einer, bei dem der Schuss nur nach hinten losgehen kann.

In Australien 

- haben die Wähler eine demokratische Wahl zwischen unterschiedlichen Parteien

- können sie sich in einer freien Presse umfassend und frei informieren

- müsse sie nicht um ihr Leben fürchten, wenn sie oppositionell sind.

In Russland ? Keine Demokratie, keine Wahlfreiheit, keine Informationsfreiheit, keine geschützten Bürgerrechte.

Sie liefern - unfreiwillig - die Vorlage für einen Kontrast, der nicht deutlicher machen könnte, wie wenig demokratisch es bei "Wahlen" im russischen Einflussbereich zugeht. 

 

rolato

In Australien drohen Nichtwählern Geldbußen und notorischen Nichtwählern Gefängnisstrafe

Ist doch in Ordnung. Deshalb finden trotzdem demokratische legitime Wahlen statt!

Mich wundert außerdem das von anderen Ländern auch negatives berichtet wird. Dachte das es nur Deutschland betrifft. Ständig werden nur Rosinen aus anderen Ländern gepickt, da offensichtlich woanders alles besser ist.

Adeo60

Wollen Sie denn das australische Wahlsystem allen Ernstes mit dem russischen vergleichen…? Die Geldbuße bei Nichtwahl ist vergleichsweise gering und die können dort natürlich auch ungültige Stimmzettel abgeben. 

fathaland slim

Ja, es gibt auch Demokratien mit Wahlpflicht. Belgien ist ebenfalls so eine Demokratie.

Das hat aber mit dem, was in Putinstan passiert, nicht die Bohne zu tun.

Das wissen Sie natürlich.

püppie

Spielt es eine Rolle, ob in militärisch annektierten Gebieten eine Wahl gehalten wird und wie das Ergebnis aussieht?

Sind die Vertriebenen / Geflohenen auch gefragt worden, oder nur die russlandtreuen Opportunisten?

Auf den Punkt gebracht: lächerlich.

teachers voice

Russland ist also doch lernfähig! 

Es gewinnt die Wahlen jetzt nicht mehr mit 98,78 % wie ehemals in der DDR und heute noch in Nordkorea üblich, sondern "nur" noch mit 75 - 85 % der abgegebenen Stimmen. Und sogar die ausgezählten Stimmen liegen nicht mehr über 100 %!

Im Ernst: Eine Gesellschaft mit regelmäßig um die 80% "Zustimmung" bräuchte überhaupt keine Wahlen und damit keine Demokratie. Es wäre DIE Demokratie schlechthin.

Und das Verrückte ist: Das typische Drittel tatsächlicher Anhänger suhlt sich auch noch in dem Glauben, dass das alles "tatsächlich" so sei! Dabei fehlt es dem 2. Drittel lediglich an KandidatInnen und dem letzten Drittel an Möglichkeiten, erst mal KandidatIn werden zu können. 

Aber das stört das erste Drittel überhaupt nicht - schließlich haben sie ja die Wahl mit 80 % gewonnen...

 

Peter Kock

Scheinwahlen in besetzten Gebieten ?  Noch bescheuerter geht es nicht !

melancholeriker

Das kurze Video einer von Uniformierten zunächst nur aus dem Auto versuchten Stimmendeportation gab es kürzlich in einem Politmagazin. 

Eine Frauenstimme aus der Wohnung, aus der gefilmt wurde rief nur. "Ihr könnt euch an den Helm klopfen, ich komme nicht raus!"

Ich kann es nicht glauben, daß man noch über so lächerliche, grobe, stümperhafte und vorsintflutliche Methoden wie diese und andere von dieser Besatzungsmacht Durchgeführten diskutieren muß, als sei an ihnen etwas diskutables. 

Kein vernunftbegabter Mensch will von unmotivierten Räubern dazu gezwungen werden, auch noch deren Nationalität zu erdulden und wahrscheinlich noch mit Geld überedet zu werden, diese Nummer mitzumachen. 

teachers voice

Noch einmal ernsthaft: 

Die Frage einer Wahlpflicht ist niemals entscheidend für den Demokratisierungsgrad einer Wahl. Es kommt immer auf die gesamten Umstände einer Wahl an und diese bilden  den Demokratisierungsgrad eines gesellschaftlichen Systems ab. 

100% Wahlpflicht und 100% regierungstreue Kandidaten führen zwangsläufig zu einer 100 % Zustimmung. Wenn man es nicht irgendwie schafft, den Wahlzettel ungültig zu machen. Aber dafür gibt es ja gläserne Urnen...

Aber das ist in "Australien"bestimmt genauso...

 

Sokrates

Die Frage stellen sich so ziemlich alle, aber Putin ware nicht Putin wenn er nicht einen bestimmten Zweck für die Scheinwahlen hätte!

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Demokratie ist toll

Scheinlegitimität!

Sokrates

Danke, ein einfacher Begriff der mir alles was dahintersteckt am besten erklärt.

Scheinlegitimität gegenüber dem Westen für seinen Krieg!

Carpe noctem

Ist der Ruf erst ruiniert, "wählt" es sich ganz ungeniert.

Schamloser geht's kaum.

TapferSchneiderlein

Als einzigen Zweck dieser "Wahlen" sehe ich die Erkenntnis ob Putin seine üble Umsiedelungspraxis weiterführt oder ob er inzwischen "genügend" Russen in die besetzten Gebiete verpflanz hat. Leider ist es eine althergebrachte Praxis, die Bevölkerung eroberter Gebiete zu vertreiben und mit ausgewählten eigenen Bürgern zu besetzen. Nach 1 oder 2 Generationen gibt es kein sinnvolles Zurück mehr. 

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
Möbius

Welche „Umsiedlungspraxis“ bitte ?

 

Sie meinen wegen der aus Russland angereisten Wahlhelfer und des ausgebildeten Verwaltungspersonals ? Im letzteren Falle konnte man wohl nur in einzelnen Fällen auf diejenigen Leute zurückgreifen, die von der Kiewer Regierung ausgebildet wurden.

 

Im ersteren Fall haben viele Ortsansässige schlichtweg Angst vor Repressalien (bis hin zur Angst um ihr Leben). Es ist aber mir immerhin diesmal nicht bekannt geworden das die Ukrainer Wahllokale bombardiert haben. 

gelassenbleiben

Im ersteren Fall haben viele Ortsansässige schlichtweg Angst vor Repressalien (bis hin zur Angst um ihr Leben).

Sehe ich erste Einsichten bezüglich der russischen ‚Repressalien‘ bei Ihnen?

Bei den Bildern aus Butcha ist die Angst um Leib und Leben nachvollziehbar. Übrigens bombardieren Russen immer noch massiv die Zivilbevölkerung in der völkerrechtswidrig angegriffenen Ukraine

TapferSchneiderlein

Ich meine die Deportation von Ukrainern und die Ansiedlung von Sowjetbürgern.

Adeo60

Diese Pseudowahlen sind nur ein weiteres Zeugnis der Hilf-und Skrupellosigkeit der russischen Besatzer. 

Möbius

Natürlich kann man das kritisieren. Insbesondere die Wahlen zum jetzigen Zeitpunkt (!) in den besetzten Gebieten. In der Ukraine wird sogar die Verschiebung der Präsidentenwahl erwogen.

 

Andererseits: man wollte die Zugehörigkeit und Gleichwertigkeit der annektierten Gebiete demonstrieren. Andererseits gelten dort nicht überall bereits alle Rechtsnormen der Russischen Föderation. 

 

Was ich strikt ablehne ist die Einmischung des Westens in die Wahlen in Russland. Man sollte Russland seine eigenen Wege und sein eigenes Tempo zugestehen wieder zu einer Freien Presse und einer Stärkung demokratischer Institutionen zurückzufinden. 

16 Antworten einblenden 16 Antworten ausblenden
Egleichhmalf

„Man sollte Russland seine eigenen Wege und sein eigenes Tempo zugestehen wieder zu einer Freien Presse und einer Stärkung demokratischer Institutionen zurückzufinden.“

Wow! Sie geben zu, dass es in Russland gegenwärtig keine freie Presse gibt und auch mit der Demokratie nicht alles stimmt? Das ist bemerkenswert - zumal ich mich erinnere, dass Sie vor nicht allzu langer Zeit glatt das Gegenteil behauptet haben.

Adeo60

Dieser Kommentar von Möbius hat auch mich in Teilen positiv überrascht, wobei ich demokratische Institutionen in Russlsnd aktuell (noch) nicht erkennen kann.

Left420

"Was ich strikt ablehne ist die Einmischung des Westens in die Wahlen in Russland."

Ich lehne strikt die Einmischung Russlands in der Ukraine ab. 

"In der Ukraine wird sogar die Verschiebung der Präsidentenwahl erwogen." - Im Krieg nachvollziehbar, gerade wenn ein Großteil der Bevölkerung immernoch auf Flucht ist.

"man wollte die Zugehörigkeit und Gleichwertigkeit der annektierten Gebiete demonstrieren. Andererseits gelten dort nicht überall bereits alle Rechtsnormen der Russischen Föderation. " - Großer Humubg, welche Rechtsnormen der RF? Die annektierten Gebiete gehören weiterhin zur Ukraine!

Schiebaer

Das geht aber nicht mit Putin und seinen Helfern . Erst wenn es da einen Wechsel gegeben hat sind gute Beziehungen wieder möglich.

D. Hume

"Natürlich kann man das kritisieren." - Nein, jeder Demokrat muss diese Scheinwahlen kritisieren.

"In der Ukraine wird sogar die Verschiebung der Präsidentenwahl erwogen." - Nein, während des Krieges finden keine Wahlen statt.

"Andererseits gelten dort nicht überall bereits alle Rechtsnormen der Russischen Föderation."  - Nein, weil Recht nicht aus Unrecht geboren werden kann.

"Was ich strikt ablehne ist die Einmischung des Westens in die Wahlen in Russland."  - Findet nicht statt, daher Kokolores.

"Man sollte Russland seine eigenen Wege und sein eigenes Tempo zugestehen wieder zu einer Freien Presse und einer Stärkung demokratischer Institutionen zurückzufinden." - Das gesteht man Russland auch zu. Die Welt hofft sogar darauf. Ein Anfang wäre das Ende Putins.

 

Adeo60

Volle Zustimmung.

fathaland slim

Man sollte Russland seine eigenen Wege und sein eigenes Tempo zugestehen wieder zu einer Freien Presse und einer Stärkung demokratischer Institutionen zurückzufinden.

Als ob Putin und seine KGB-Mafiaclique das wollten.

Alter Brummbär

Warum mischt sich dann Russland ständig, in Angelegenheiten der freien Ukraine und den von Russland okupierten Gebieten ein?

ich1961

Und wer "aus dem Westen" mischt sich in die Wahlen in Russland ein (außer dem Hinweis, das die nicht demokratisch sind?)

Nur die Wahlen in den annektierten Gebieten sind völkerrechtlich nicht anzuerkennen.

 

MehrheitsBürger

 

"Was ich strikt ablehne ist die Einmischung des Westens in die Wahlen in Russland. "

Niemand im Westen mischt sich in die Wahlen auf dem Gebiet der Russischen Föderation ein. Das geht schon deswegen nicht, weil es dort nichts gibt, was dem Kriterium "Wahl" im demokratischen Sinn des Wortes entspricht.

"Man sollte Russland seine eigenen Wege ..."

Russland sollte die Ukraine ihre Wege gehen lassen und nicht völkerrechtswidrig und gewaltsam ukrainisches Territorum besetzen, wobei es eine Schneise aus Tod und Verwütung durch das Land zieht, in dem es nichts zu suchen hat. Im Inneren kann Russland die Wege gehe, die es gehen will.

"und sein eigenes Tempo zugestehen wieder zu einer Freien Presse und einer Stärkung demokratischer Institutionen zurückzufinden. "

Wir sind uns sicher einig, dass es das unter der Herrschaftvon Putin niemals geben wird. Unter ihm wurde die Pressefreiheit abgeschafftt, sämtliche unabhängigen Medien zu Hunderten geschlossen oder vertrieben.

 

Adeo60

Die Wahlen in den russischen besetzten Gebieten sind keine „Wahlen in Russland“. Diese Wahlen finden auf ukrainischem Staatsgebiet  statt und können rechtswirksam nur von der UKR vorgenommen werden. 

Der Westen mischt sich nicht in die Wahlen in Russland ein, sondern kommentiert diese nur. 

Erfreulich immerhin, dass auch Sie für eine freie Presse und sicherlich auch für Meinungsfreiheit in Russland eintreten. 

„Demokratische Institutionen“ wie etwa eine unabhängige Justiz sehe ich in Russland freilich nicht, folglich können diese nicht gestärkt, sondern müssen erst noch geschaffen werden. 

Dies wiederum erfordert einen Radikalen Paradigmenwechsel in der russischen Politik und Gesellschaft, insbesondere die Rückkehr in ein friedliches Zusammenleben der Völker sowie die Abkehr von Hass und Gewalt. 

Demokratie ist toll

Wenn Sie geschrieben hätten, dass man das russische Volk seinen eigenen Weg gehen lassen sollte, dann wäre ein Schuh draus geworden. Das russische Volk wird aber vom Zwergzaren nicht gefragt, weil der Angsthase Angst vor allem hat, also auch vor dem Volk. 

Und eigenes Tempo gehen ist schon ok, aber die Richtung (Demokratie und Rechtsstaat) sollte zumindest stimmen. Das geht aber in Russland seit 20 Jahren in eine komplett falsche Richtung, dazu noch mit zunehmendem Tempo.

Parsec

"Was ich strikt ablehne ist die Einmischung des Westens in die Wahlen in Russland"

Ja, schrecklich. Der "Westen" deckt ja auch immer so schnell die dunklen Machenschaften anderer auf.

Da vergeht einem ja gleich das Betrügen.

 "Man sollte Russland ... zugestehen wieder zu einer Freien Presse ..."

Hä? Ich dachte, Russland + freie Presse = Auschluss!

"... und einer Stärkung demokratischer Institutionen zurückzufinden. "

Schon wieder hä?  Was hat Russland mit "demokratischen Institutionen" gemeinsam? Und warum sollte Russland einen Pfad - falls zutreffend - verlassen haben, den es jetzt zurückzufinden gilt?

Fragen über Fragen. 

gelassenbleiben

Andererseits: man wollte die Zugehörigkeit und Gleichwertigkeit der annektierten Gebiete demonstrieren.

Es handelt sich bei der Ukraine nicht um Russland, diebesetzten Gebiete sind völkerrechtswidrig zwangskolonialisierte Gebiete, in der Russland seine Terrorherschaft zu etablieren versucht (siehe Butcha und zahllose andere Orte mit Folterkellern)

Die sogenannten Wahlen sind nur ein durchsichtiges Deckmäntelchen um Leichtgläubige zu verwirren und dem Unrecht eine scheinlegitimität zu verleihen, was alles eine Farce ist und keinen Bestand haben wird

 

Adeo60

Jeder gesteht Russland doch „eigene Wege und ein eigenes Tempo“ zu. Aber ich sehe unter Putin keine Orientierung, sondern nur ein egozentrisches Agitieren. 

Die Welt wünscht sich doch nichts sehnlicheres, als ein Ende dieses mörderischen Krieges und die Rückkehr zu einem friedlichen Miteinander nach den Vorgaben, die soeben erst von den G20 in Indien festgelegt wurden.

Tino Winkler

Ja Möbius, das wird nach Putins Abgang durchaus möglich werden, wenn dann nicht wieder sein Vorgänger ins Amt kommt.

 

Parsec

Zur Stimmabgabe genötigt. Vielfach unter Beisein bewaffneter "Wahlhelfer".

Seit wann sind Wahlurnen transparent? Um zu sehen ob der genötigte "Wähler" sein Kreuzchen an der "richtigen Stelle" gemacht hat?

Doch Unverbesserliche verewigen ihre "Meinung" mit abstrusendsten Theorien: 

@Gogolo, 08. September 2023 • 13:19 Uhr ->"Wahlen werden vom Westen offensichtlich nur dann anerkannt, wenn das gewünschte Ergebnis von vorneherein feststeht."

In die gleich Bresche springt @Möbius, 08. September 2023 • 13:52 Uhr -> "Die Frage ist, ob das Wahlergebnis nicht aussagekräftig ist oder nur vom Westen nicht anerkannt. Das ist ja ein Unterschied."

Unter Zwang erfolgte Stimmabgaben sind bei Wahlen nie aussagekräftig, ausser für den vorher feststehenden Wunschkandidaten.

Das ist ja ein Unterschied zu freien, geheimen Wahlen. 

Egleichhmalf

Was ich interessant finde ist, dass sich sehr viele Diktaturen - und nun ja auch die russische - offenbar doch selbst für so schwach halten, dass sie glauben, Demokratien nachäffen zu müssen, indem sie Wahlspiele inszenieren, von denen sie behaupten (müssen), es seien wirkliche Wahlen. Eine starke Diktatur könnte darauf ja einfach verzichten. Aber entweder hat man wohl Angst vor der eigenen Bevölkerung und glaubt, durch diese Wahlllusion irgendwie Druck aus dem Kessel nehmen zu können, oder man legt Wert darauf, international irgendwie doch für eine Demokratie gehalten zu werden, wenn man solche Spielchen betreibt. Auf alle Fälle ein bemerkenswertes Phänomen.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
teachers voice

Was ich interessant finde ist, dass sich sehr viele Diktaturen - und nun ja auch die russische - offenbar doch selbst für so schwach halten, dass sie glauben, Demokratien nachäffen zu müssen,...

Das möchte ich ganz dick unterstreichen!

Tatsächlich ist das fast schon verzweifelt anmutende Bemühen von Diktaturen um eine demokratische Legitimation ein klares Indiz für die Allgemeingültigkeit der demokratischen Idee. 

Dabei ist der gleichzeitige Kampf gegen diese "demokratischen Systeme" und das Inszenieren von "demokratischen Wahlen" ist an Bigotterie kaum zu übertreffen. 

Diese Autosuggestion liegt allerdings immanent in jeder Diktatur verborgen. Schließlich spricht und handelt man ja stets im "Namen des Volkes". Das man allerdings viel besser zu kennen vorgibt als es das Volk selber kann. 

Ausdruck findet dieser Widerspruch auch in den einschlägigen Staatsnamen. In einer "Demokratischen Volksrepublik XY" gibt es dann gleich dreimal eine "Demokratie"... 

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung

Man kann es nur immer wieder fragen:

Welche Wahl hat man mit vorgehaltener Waffe?

wenigfahrer

So lange die Kämpfe nicht zu Ende sind, spielen Wahlen doch keine Rolle, ob legal oder manipuliert ist dabei nicht von Belang, wenn mal alles geklärt ist und Wahlen wirklich notwendig werden sollten, dann wir es eine Lösung geben.

Alles zur Zeit ist eher Glaskugel.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
ich1961

Wenn der Größenwahnsinnige das genau so sehen würde, hätte es die Wahlen in den besetzten Gebieten nicht gegeben.

Ganz abgesehen vom Völkerrecht.

 

fathaland slim

 

„Die Kremlpartei Geeintes Russland hat die Scheinwahlen in der annektierten Ostukraine gewonnen. Das meldet die russische Wahlkommission. Auch aus Russland wurden Erfolge der Kremlkandidaten gemeldet.“

Unglaublich. Wer hätte das gedacht. Welch ungeheure Überraschung.

Zufriedener Optimist

Wow, mit was für Unsinn hier eine mörderische Diktatur und Ihr Eroberungsfeldzug gerechtfertigt wird: Dies waren keine Wahlen! Eine Wahl ist frei, geheim, mit freier Presse um sich unabhängig zu informieren - nichts davon gibt es in Russland oder den Besatzungsgebieten!

Das Spannende ist das weiß inzwischen jeder - und trotzdem dieser (bezahlte?!?) Whataboutism auch hier im Forum!

Für mich nur lächerliche Desinformationsversuche - die Russen wären froh Sie hätten so eine freiheitlich Demokratie wie hier (und natürlich auch den damit verbundenen Wohlstand). 

Robert Wypchlo

Man muss ja schon fairerweise sagen, dass bei genauer Betrachtung der Zusammensetzung der Bevölkerung man bei der im Jahre 2014 annektierten Krim feststellt, dass etwa 58 % der Bewohner der Krim Russen sind und nur etwa 24 % Ukrainer bzw. 12 % Krimtataren (Wikipedia). Von daher ist es mit der Frage nach der Zugehörigkeit der Krim komplizierter als man es zunächst denkt. Das rechtfertigt freilich keine gewaltsame Annexion der Krim bzw. der vier anderen Gebiete durch so genannte Scheinwahlen mit nur einer Partei auf dem Stimmzettel.

Scratchpatch

Ich hätte es besser gefunden, wenn man nicht von "Kremlpartei", sondern sachlich von Regierungspartei sprechen würde. Es geht um das politische System, nicht um eine Nation. Man sollte alles vermeiden, was irgendwie als "antirussisch" gedeutet werden könnte, es hilft nur den Unterstützern Putins.

Moderation

Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen

Liebe User,

wir werden die Kommentarfunktion um 10:20 Uhr schließen.

Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare noch zu Ende, bevor ein neues Thema eröffnet wird.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation

MehrheitsBürger

Wahlen ohne Wahlgeheimnis ? Absurd 

Wenn man sich das Titelbild des Berichts mit der gläsernenen Wahlurne anschaut, dann gibt es keine verschließbaren Wahlumschläge sondern die Wahlzettel werden offen sichtbar in die Wahlurne gesteckt.

Die getroffene Wahl dew Wählers ist für die Wahlaufsicht einsehbar.

Das ist absurd.