Silhouetten von Männern und Frauen mit Laptops während einer Besprechung.

Ihre Meinung zu Warum gibt es im Osten mehr Chefinnen als im Westen?

Der Anteil von Frauen in Chefetagen ist im Osten besonders hoch. Mindestens jede vierte Führungsposition ist dort weiblich besetzt. Woran liegt das? Von Nastassja von der Weiden.

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96 Kommentare

Kommentare

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Karriere statt Kind

Insbesondere in den 90er Jahren war die Geburtenrate im Osten deutlich niedriger. Im Westen entschieden sich mehr Frauen fürs Kind. 

 

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wie-

>> Es war andersherum...

Nicht in den 90er Jahren, als große Anteile junger Bevölkerungsteile in die westliche Hälfte der Bundesrepublik migriert waren. Ihre Tabelle endet 1990 mit der Wiedervereinigung.

Die Fertilitätsrate in der ehem. DDR war übrigens nur deshalb größer als in der Bundesrepublik, da a) junge Ehepaare mit Kind rascher an eine eigene Wohnung gelangen konnten und b) die staatlichen Zuwendungen für Neugeborene deutlich üppiger ausfielen.

Möbius

„Fertilitätsrate“ - herrlich! Sind Sie Landwirt ? :-) 

 

Übrigens nennt sich das was die DDR betrieben hat „aktive Familienpolitik“, sollte Deutschland heute auch mal probieren … 

Left420

Ok danke für die Klarstellung, aber was hat dies nun mit "Karriere statt Kind" zu tun, wie der User es betitelt? Ich verstehe die Aussage zu der Thematik einfach nicht... 

Also anscheinend liegt es doch eher daran das im Westen mehr Kinder geboren sind, weil sich zu dem Zeitpunkt viele aus der ehemaligen DDR in den Westen ein vermeidlich besseres Leben gesucht haben

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Ihre Statistik endet nicht ohne Grund mit dem Jahr 1990. In meinem Kommentar spreche ich von den Jahren nach der Wende.

Tino Winkler

Warum das so ist? Klar gibt es im Osten einen gewissen Emanzipationsvorsprung der Frauen gegenüber den westdeutschen Frauen, der beschränkt sich nicht nur auf den beruflichen Sektor.

Grund ist die zu DDR Zeiten gelebte Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und die staatliche Übernahme der Kinderbetreuung damit auch Mütter arbeiten können/müssen.

Ob das alles immer von Vorteil für Familien war, muß jeder der das erlebt hat selber erkennen oder auch nicht.

Das Thema hat aber nichts mit Ost-West Gegensätzen zu tun, es ist Realität und kein ausspielen der verschiedenen historischen Entwicklungen.

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wie-

>> Grund ist die zu DDR Zeiten gelebte Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und die staatliche Übernahme der Kinderbetreuung damit auch Mütter arbeiten können/müssen.

Die Gleichberechtigung existierte in der DDR auch nur auf dem Papier, tatsächlich war die DDR konservierter Mief früherer bürgerlicher Geschlechterrollenmodelle. Koinzidenzen für die Gegenwart, mehr als 30 Jahre später, können daraus nicht abgeleitet werden.

Account gelöscht

Da kann man jetzt drüber spekulieren. Hat es noch etwas mit der DDR zu tun ?

Aber soziale und Arbeitsbedingungen werden davon kaum berührt. So bekommen Westdeutsche im Durchschnitt 55.797 Euro im Jahr, Ostdeutsche 43.624 Euro.

Die Tarifbindung sank in Ostdeutschland von 63 Prozent im Jahr 1998 auf 45 Prozent im Jahr 2021.

Halleluja

Das Frauen im Osten mehr Chefs stellen als im Westen ist doch gut. Frauen sind halt gleichberechtigt. Eine ganz einfache Feststellung.

Aber auch Frauen im Osten hatten erhebliche Probleme.

Wir haben 1983 unsere Hochzeit angemeldet. Danach kam die Stasi und hat meiner späteren Frau nahegelegt mich nicht zu heiraten. Meine Frau hat daraufhin ihre SED Mitgliedschaft gekündigt und wir haben geheiratet. Aber der Sprung in der Karriereleiter war beendet.

Heute in Westdeutschland hat sie keine Probleme. Chefin einer Pflegeeinrichtung.

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Klärungsbedarf

Ich hatte den irreführenden Text oben schon angemahnt: Auch Sie scheinen es überlesen zu haben:

"Das Frauen im Osten mehr Chefs stellen als im Westen ist doch gut. Frauen sind halt gleichberechtigt. Eine ganz einfache Feststellung."

Chefs in Privatunternehmen oder Führungskräfte im öffentlichen Dienst berücksichtigt die Studie überhaupt nicht. Es fehlt auch eine Differenzierung der Bedeutung der öffentlichen Unternehmen. Wie sieht es z.B. bei Klinik-Leitungen aus ?

 

Halleluja

Meine zugegebener maßen Ex Frau arbeitet bei einem privaten Unternehmen.

Aber wir wir haben ein super Verhältnis.

Meine jetzige Lebensgefährtin ist seit über 10 Jahren Geschäftsführerin einer mittelständischen Spedition. Sie ist ein "Wessi" mit beiden Beinen im Leben.

Was diese Studie aussagt ist uninteressant. Ich schaue mein Umfeld in Ost und West an.

Tatsache,die Frauen aus meiner Klasse die in den Westen gegangen sind, haben kräftig Karriere gemacht z.B. bei Black Rock,Thyssen oder Bilfinger Berger. Ich freue mich auf unser Klassentreffen zum 50 jährigen. Jetzt sind wir alle in Rente.

joe70

Mal ironisch ausgedrückt:

"Woran liegt das?"

Bestimmt weil in der undemokratischen ostdeutschen Vergangenheit die Familienpolitik und Sozialpolitik unterdrückt wurden und es kein Gleichstellungsgesetz gab.

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Frau Schmitt

"Mal ironisch ausgedrückt:

"Woran liegt das?"

Bestimmt weil in der undemokratischen ostdeutschen Vergangenheit die Familienpolitik und Sozialpolitik unterdrückt wurden und es kein Gleichstellungsgesetz gab."

nun, als Betroffene dieser ostdeutschen Familien - und Sozialpolitik geht mir bei der Ironie das Schmunzeln ein wenig ab, oder, dann halt eher als Sarkasmus - Gleichstellung  - ja - jede(r) konnte seine Kinder gleichberechtigt (emotional) vernachlässigen und den staatlichen Einrichtungen zur Not auch rund um die Uhr überlassen - wenn' s denn der Vollerwerbstätigkeit diente - wie oben in einem anderen Kommentar erwähnt -  nicht wirklich hinterfragt und schon gar nicht aufgearbeitet, sondern eher positiv besetzt und gepriesen als eine Errungenschaft der DDR 

kurtimwald

Wenn beide Eltern voll berufstätig sein wollen ist der westdeutsche Sparweg der Kinderbetreuung durch Tageseltern kein Ersatz: 

Das ist keine professionelle Betreuung, mit Hausaufgaben, Musik, Sport, Museums und Theaterbesuche usw.

Mit nur Unterbringung  und Aufsicht steigt  D in Sachen Facharbeiter , Bildung und Ethik immer weiter ab.

Thomas Wohlzufrieden

Die Gleichberechtigung der Frauen war in der DDR schon immer viel Fortschrittlicher als in der BRD. Unbequeme Tatsache.

dr.bashir

Der Artikel beschreibt doch ganz gut, dass die Studie nicht dazu geeignet ist, zu erklären, warum es im Osten mehr Frauen in Führungspositionen gibt. Und schon gar, ob die höhere Erwebsquote der Frauen in der DDR etwas damit zu tun hat. 

So toll kann das damals auch nicht gewesen sein. Ich (Wessi) kenne die DDR nur aus dem TV. Aber die einzige weibliche Führungskraft aus DDR-Zeiten, die ich kenne ist Margot Honnecker. Wohl kaum ein Argument für eine stärkere Gleichberechtigung. Sonst treten immer nur männliche DDR-Bürger als Politiker oder Leiter von Kombinaten und LPGs auf.

Außerdem sagt der Artikel auch, dass gar nicht klar ist, ob die beobachteten weiblichen Führungskräfte überhaupt die tolle "ostdeutsche Sozialisierung" genossen haben, oder, wie sonst gerne beklagt wird, Westimporte sind. Warum sollte, was für Männer angeblich gilt ("Karriere im Osten, wenn es im Westen nicht klappt") nicht auch für Frauen gelten? Sagt der Artikel auch.

KarlderKühne

DDR-Frauen sind/waren zumeist wesentlich selbstbewußter. Sie verdienten ihr eigenes Geld, waren vom Mann unabhängiger und konten ihre Lebensplanung weitestgehend selbst bestimmen. Trotz kosteloser Pille, der Möglichkeit der gesetzlichen Abtreibung und Teilhabe am Arbeitsleben waren die Geburtenraten höher als im westlichen Teil Deutschlands.

Sigrun_1954

Vielleicht weil in den neuen Bundesländern ideologische Beweggründe keinen Stellenwert mehr haben und ganz pragmatisch die Stellen nach Qualifikation besetzt werden. Nicht nach Geschlecht oder Quoten oder falschen Männerstolz.

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