Eine Frau sitzt in einem Frauenhaus

Ihre Meinung zu Gewalt gegen Frauen: Jeder Tag eine Tortur

Gewalt in Partnerschaften nimmt zu. Jede dritte Frau wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von körperlicher oder sexualisierter Gewalt. Der Weg raus ist oft schwer. Von Lucretia Gather.

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126 Kommentare

Kommentare

Jim456

Schön, aber bitte nicht vergessen, diese Art von Gewalt oder auch seelische Grausamkeit gibt es auch gegen Männer. Mir sind schon einmal 2 Küchenmesser nachgeflogen und wenn in der Ehe auch noch Kinder die Leidtragenden sind, dann ist das alles andere als einfach.

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D. Hume

Es war mir klar, dass als erstes ein relativierender Kommentar erscheinen würde; Auch wenn Ihre persönliche Erfahrung bestimmt nicht toll ist und ein erhebliches Maß an häuslicher Gewalt darstellt, sollte man bei einem Bericht über Gewalt gegen Frauen, welche in ihrem Umfang ein gesellschaftliches Problem erster Güte ist, nicht gleich mit "ja, aber" kommen.

Anna-Elisabeth

Bei solchen Kommentaren frage ich mich, was den angeblichen Messerwürfen vorausgegangen ist. Abgesehen davon, dass es Männern aus rein finanziellen Gründen in der Regel leichter fällt, die Frau zuverlassen. Das wäre für die Kinder im Zweifel besser. Kann natürlich auch sein, dass man(n) berechtigte Angst vor einem Sorgerechtsstreit hat oder einfach keine Alimente zahlen will. Grundsätzlich kann man natürlich von außen die Dinge nicht beurteilen. 

werner1955

Ja. Lesen Sie den Bericht.
 Aber Fakt ist das Frauen die meisten Opfer sind, besonders da ist auch die "dunkelziffer" sehr hoch. 

Auch sind viele Opfer Anfangs der Meinung Sie währen persönlich Schuld an den "Prügel" , Erst sehr viel später und mit Hilfe erkennen  Sie das die Männer alle ien die Täter sin dun d die verantwortung dafür tragen müssen., und Sie alleine die Opfer sind. 

NieWiederAfd

Selten habe ich Ihnen so unumwunden zugestimmt wie bei diesem Kommentar.

Nachfragerin

Statistiken muss man richtig lesen können.

"Aber Fakt ist das Frauen die meisten Opfer sind, besonders da ist auch die 'dunkelziffer' sehr hoch."

Nein. Fakt ist, dass sich deutlich mehr Frauen als Männer bei der Polizei melden

Im vorletzten Jahr wurden 136.419 Fälle von häuslicher Gewalt gemeldet. 80.8 % dieser gemeldeten Fälle betrafen Frauen. Nun muss man allerdings davon ausgehen, dass männliche Opfer noch seltener eine Anzeige erstatten, als es weibliche tun. Wenn man hier beispielsweise einen Faktor 4 annimmt und die gemeldeten Fälle entsprechend gewichtet, wären Männer und Frauen etwa gleichermaßen betroffen (51,3 zu 48,7 Prozent).

Das Problem ist definitiv nicht so einseitig, wie es auf den ersten Blick wirkt.

Tremiro

Da biete ich mehr! Ich gehe davon aus dass sich Frauen weit weniger trauen zur Polizei zu gehen. "Wenn man hier beispielsweise einen Faktor 6 annimmt und die gemeldeten Fälle entsprechend gewichtet,"  sind Frauen viel stärker betroffen.

Merken Sie jetzt wie albern Ihre Verharmlosung von Gewalt gegen Frauen ist?

Nachfragerin

"Merken Sie jetzt wie albern Ihre Verharmlosung von Gewalt gegen Frauen ist?"

Ich merke, dass Sie mit Statistiken und sachlichen Argumenten nicht umgehen können oder wollen.

Anderes1961

Wie kommen Sie auf den Faktor 4? Gewürfelt? Warum nicht Faktor 11 oder 100, der 2 oder 1? Wie Sie hier argumentieren ist unredlich. Natürlich gibt es eine Dunkelziffer, das Problem Ihrer Argumentation liegt aber nicht in der Dunkelziffer, die es übrigens für Frauen genauso gibt, sondern in Ihrem Wörtchen "beispielsweise". 

Nachfragerin

"Wie kommen Sie auf den Faktor 4? Gewürfelt? Warum nicht Faktor 11 oder 100, der 2 oder 1?"

Tatsächlich erscheint mir der Faktor 11 realistischer.

Männer werden gegenüber Fremden noch seltener zugeben, dass sie von ihrer Partnerin geschlagen wurden als andersherum. Die Ursache sehe ich im Rollenbild des "starken Mannes" und bei Elternsprüchen wie "Ein Indianer kennt keinen Schmerz". (Außerdem dürften die meisten Männer die Schläge einer Frau einfacher wegstecken als umgekehrt. Somit besteht kein Bedarf, die Gewalttat als solche zu melden.)

Sie dürfen aber auch weiterhin glauben, dass ich falsch liege.

Anderes1961

Sie verstehen dad Problem nicht. Es geht nicht darum, was Sie oder ich glauben sondern darum, was seriös belegbar ist. Und es geht auch nicht um irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen Faktoren. Glauben können Sie, was Sie wollen, meinetwegen auch an Gott oder Ihre Faktoren.

werner1955

Die meißten Opfer sind Frauen >80% das warum sollte das dann bei der "Dunkelziffer" nicht so sein. 

Nachfragerin

Das habe ich Ihnen gerade erklärt. Eine Frau, die von ihrem Mann geschlagen wird, erhält Mitleid. Ein Mann, der von seiner Frau geschlagen wird, riskiert es, als Schwächling dazustehen.

sebo5000

Ein Mann, der von einer Frau geschlagen wird, kann sich in der Regel physisch zur Wehr setzten. Da hilft Ihnen auch kein Faktor.... 

werner1955

Und deshalb sind die 80% bei den Frauen. ichkenn einige Frauen die leid durch Ihren Partner erfahren haben aber keinen Mann.  Lebenserfahrung dekt sich mit aktuellen zahlen. 

werner1955

nicht so einseitig?
Die aktuellen Zahlen zeigen aber klar das Frauen und kinder die größte Anzahl an Opfern stelln. 

AbseitsDesMainstreams

Ich hätte mir in der Tat an dieser Stelle auch mehr Informationen über die verschwindend geringe Zahl von 20 % der Betroffenen erhofft, nämlich Männer. Das was wir eigentlich alle und überall hören, dass ein betrunkener Mann seine Lebensgefährtin schlägt, ist doch die allgegenwärtige Story. Nein, hier wäre mal eine andere Aufklärung gefordert, auch wenn es nicht in jedermanns Feminismus- und Genderbild passt.

Tada

Ich verstehe diese Verweise "Aber Männer werden auch geschlagen" nicht.

Erstens: Das sagt nichts darüber aus, ob die Täter männlich oder weiblich sind. Männer können andere Männer misshandeln.

Zweitens: Wenn es um Gewalt gegen Kinder geht sagt auch keiner "Es gibt auch Kinder, die ihre Eltern schlagen." Die gibt es, sicher, aber das ist ein anderes Thema.

wie-

>> Wenn man hier beispielsweise einen Faktor 4 annimmt und die gemeldeten Fälle entsprechend gewichtet, wären Männer und Frauen etwa gleichermaßen betroffen (51,3 zu 48,7 Prozent).

Schöne statistische Taschenspielereien basierend auf Ideologie und Fantasie. Auf diese Art und Weise lassen sich jede Zahlenwerke passend zurechtbiegen. Somit bleiben wir doch bei dem Bekannten:

>> Fakt ist, dass sich deutlich mehr Frauen als Männer bei der Polizei melden.

Eben. Alles andere ist Schwurbelei.

Nachfragerin

"Schöne statistische Taschenspielereien basierend auf Ideologie und Fantasie."

Mein Kommentar trägt nicht ohne Grund den Titel "Statistiken muss man richtig lesen können."

Wer es nicht kann, der sieht und glaubt das, was er sehen und glauben will. Leider ist dieses Verhalten keine Seltenheit - sehr zum Ärger von Wissenschaftlern, die es wirklich(!) besser wissen.

Mauersegler

Und dadurch, dass Sie einen Faktor, der nirgends zu lesen ist, frei erfinden, glauben Sie, die Wahrheit gepachtet zu haben?

Nachfragerin

Ich habe erklärt, warum das 81/19-Verhältnis der Meldungen nicht auf das Verhältnis der tatsächlichen Fälle übertragbar ist und das an einem Zahlenbeispiel veranschaulicht.

Wenn man einen benötigten Wert nicht messen kann, muss man mit der bestmöglichen Schätzungen arbeiten. Das eine in der Wissenschaft gängige Vorgehensweise. Und im Gegensatz zu denen, die wissenschaftliche Ergebnisse pauschal als falsch bezeichnen, werden Wissenschaftler nie behaupten, die Wahrheit gepachtet zu haben.

dr.bashir

Statistiken muss man richtig lesen können? Stimmt. Aber wie kommen Sie darauf, dass Ihre Interpretation die richtige ist ? 

Sie weisen zutreffend darauf hin, dass es Verzerrungen geben könnte, weil Männer und Frauen möglicherweise unterschiedlich mit der Situation umgehen. Beachten Sie den Konjunktiv. Das könnte der Fall sein, die Statistik selbst gibt das aber nicht her.

Ich sage nicht, dass Sie unrecht haben, aber "richtig lesen" und mit Phantasiefaktoren die Statistik so lange zurecht rechnen, bis sie die eigene Meinung stützt, ist nicht der richtige Umgang mit Daten.

Anna-Elisabeth

"...und mit Phantasiefaktoren die Statistik so lange zurecht rechnen, bis sie die eigene Meinung stützt, ist nicht der richtige Umgang mit Daten."

Das könnte man aber auch manchen Politikern und Journalisten - von links über Mitte bis rechts - ins Stammbuch schreiben. 

Nachfragerin

"Sie weisen zutreffend darauf hin, dass es Verzerrungen geben könnte, weil Männer und Frauen möglicherweise unterschiedlich mit der Situation umgehen. Beachten Sie den Konjunktiv."

Auf den Konjunktiv können Sie hier verzichten. Ihre dadurch implizierte Annahme, dass Männer dasselbe Meldeverhältnis aufweisen wie Frauen, ist völlig ausgeschlossen.

"Ich sage nicht, dass Sie unrecht haben, aber 'richtig lesen' und mit Phantasiefaktoren die Statistik so lange zurecht rechnen, bis sie die eigene Meinung stützt, ist nicht der richtige Umgang mit Daten."

Eben. Und genau deshalb habe ich darauf hingewiesen, dass die Meldestatistik kein Abbild der Dunkelziffern darstellt, weil der "Phantasiefaktor" 1 definitiv falsch ist. Das war meine Aussage.

Anderes1961

Sehen Sie, Sie machen das, was Sie anderen vorwerfen; Sie glauben. 

Nochmal: Es geht nicht um das, was Sie glauben - an Ihre Faktoren, an Chemtrails, an Gott, an eine Flacherde, was auch immer. Es geht um das, was Sie seriös belegen können. Wie ich bereits schrieb, natürlich gibt es Dunkelziffern. Wenn Sie Ihre Faktoren zur Berechnung seriös belegen können, immer her damit. Bis dahin gehört der Glaube allenfalls in eine Kirche, aber nicht in seriöse Wissenschaft. 

sebo5000

Das ist jetzt aber nicht Ihr Ernst, oder?

Nachfragerin

Doch. Mir ist aber bewusst, dass viele Menschen das Ausmaß von Problemen gar nicht wissen wollen. Dann lassen sie sich einfacher ignorieren oder mit blindem Aktionismus "behandeln".

werner1955

männliche Opfer noch seltener eine Anzeige erstatten?
Logisch, 
Weil sie nur zu ganz wenigen teilen Opfer dafür bei mehr als 80% der Fälle Täter sind, 

Nachfragerin

Kennen Sie den Unterschied zwischen absoluter und relativer Häufigkeit? :)

De Paelzer

Ich würde sagen, dass es Männern schwerer fällt an die Öffentlichkeit zu gehen. Meine Faru musste ausziehen und unser Sohn ist bei mir. Untehalt habe ich in dem einen Jahr noch nichts bekommen und ich bin nicht der Einzige. Es gibt auch Selbsthilfegruppen für Männer, man hört nur nichts davon. 

Frauen sind genauso unterhaltspflichtig und sie zahlen oft auch nicht. Nicht um das Kind zu strafen, sondern um dem Mann eins auszuwischen.

werner1955

noch nichts bekommen?

Warum? Unser Rechtsstaat bietet Ihnen viel möglichkeiten. Wir schreiben hie rabe rnicht über Unterhalt sonder Gewalt. Hoffentlich hatten Sie und Ihre Partnerin damit kein Problem. 

De Paelzer

Meine Partnerin nicht. Ich wurde noch so erzogen, eine Frau schlägt man nicht. Es wird ja auch immer betont, dass die Männer sich vor dem Unterhalt drücken. Sicher gibt es viele Möglichkeiten aber ich möchte nicht das Kind in die Streiterei mit einbeziehen. Theorie und Praxis sind zwei verschiedene Dinge.

Tada

Hier geht es nicht um "schon einmal", sondern um "täglich".

Wenn Sie den Artikel gelesen hätten, dann würden sie auch von wirtschaftlichen Zwängen der Opfer wissen. Das trifft wegen Lohnunterschied und Kinderbetreuung hier in der BRD nun mal meistens auf Frauen zu.

 

Nachfragerin

Ich kann mir gut vorstellen, dass in vergifteten Beziehungen Männer und Frauen gleichermaßen Täter und Opfer sind. Ich denke, dass Männer eher zu körperlicher Gewalt neigen, während Frauen mit Worten verletzen. Ein von seiner Frau geschlagener Mann wird allerdings weniger Schaden nehmen als andersherum. Außerdem ist die Hürde für einen Mann noch größer, in solchen Fällen eine Anzeige zu stellen.

Insgesamt dürfte sich das Gewaltproblem in Beziehungen nur im Gesamtkontext lösen lassen. Und dieser geht weit über die Beziehung hinaus.

teachers voice

Ein „Problem“ ist nur solange ein „Problem“, wie es lösbar ist. Ansonsten handelte es sich um eine „Situation“, mit der sie sich allenfalls arrangieren können. 

In diesem Sinne kann es kein „Gewaltproblem“ geben, denn den „Gesamtkontext“, in dem dieses „Problem“ gelöst werden könnte, gibt es einfach nicht. Jedenfalls nicht in einer realen Welt.

Konkret: Mit dem Phänomen der „Gewalt“ müssen wir alle leben lernen.  Und  wenn wir das privat und gesellschaftlich  bewusst machen,  sind wir auch gegen  konkrete Formen der Gewalt auf jeder Seite der Betroffenheit nicht hilflos. Und können auch helfen. Ohne zu verurteilen. Ob Täter oder Opfer. 

Hilflos macht vor allem das Gefühl, alleine einer „Gewalt“ ausgeliefert zu sein, von der man denken will, dass es sie gar nicht gäbe.

Nachfragerin

"In diesem Sinne kann es kein ,Gewaltproblem' geben, denn den ,Gesamtkontext', in dem dieses ,Problem' gelöst werden könnte, gibt es einfach nicht."

Das Problem "häusliche Gewalt" ist real. Es besteht innerhalb unserer Gesellschaft und kann durch diese gelöst werden. Das meinte ich mit dem "Gesamtkontext".

Vielleicht hilft Ihnen das ja beim Verständnis meines Beitrags. Ihren Beitrag verstehe ich leider nicht.

NieWiederAfd

Zitat: Schön. 

Schön ist daran gar nichts. Und niemand vergisst hier, dass auch Männer von Gewalt in der Partnerschaft betroffen sein können. Fakt ist die erdrückend hohe Zahl von Frauen als Betroffene. 

MrEnigma

Hier gehts jetzt um Frauen! Männer werden auch zu Opfern ... natürlich. Wahrscheinlich werden aber mehr Männer zu Opfern von anderen Männern, als von Frauen! 

nie wieder spd

Da können Sie ja noch von Glück reden. Verwenden Frauen nicht bevorzugt Gift, um sich eines Mannes zu entledigen? Oder ist das nur ein Vorurteil aus schlechten Krimis?

Robert Wypchlo

Echt? Es gibt auch Männer, denen in der Partnerschaft Gewalt zukommt. Das kann man ja mal kurz ansprechen. Nicht nur in den Klassikern der Aufklärung von Verbrechen (z.B. XY ect.) wird uns seit vielen Jahren vor Augen geführt, dass die meisten Verbrechen von Männern begangen werden. Da können sich die Männer nicht wegmogeln und rausreden. Das sollten die Männer zugeben. Abgesehen von der Partnerschaft gibt es auch die fremden Kerle, die Frauen einfach nachstellen, stalken oder überfallen oder schlimmer noch. Dies hat auch damit zu tun, dass es immer wieder die mittelalterliche Ansicht der Kerle gibt, dass wenn nicht sie die entsprechende Frau "bekommen", sie niemand anderes sie "bekommen" soll. In diesem Punkt können fremde Täter und Ex-Täter sich die Hände reichen. Sie haben offensichtlich nichts davon gehört, dass eine Frau nicht eines Mannes privates Eigentum ist. Diese Sorte von Kerle brauchen wir nicht und leider sterben sie nicht aus. Es gibt das Sprichwort Unkraut vergeht nicht.

Nachfragerin

Gesamtgesellschaftliches Problem

"Häufig seien Frauen auch sozialer Isolation oder wirtschaftlichem Druck durch Täter ausgesetzt."

Der Druck kommt meiner Meinung nach von der Gesellschaft.

Solange überproportional viele Frauen schlecht oder gar nicht bezahlten Tätigkeiten nachgehen (müssen), sind sie auf die finanzielle Unterstützung ihres Partners angewiesen. Diese Abhängigkeit macht es schwer, sich von einem gewalttätigen Partner zu trennen.

Mich würde interessieren, ob es ein Ost-West-Gefälle gibt. In der DDR war die Hausfrau eher unüblich.

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D. Hume

Finanzielle Abhängigkeit, so wie der Artikel es auch beschreibt, war schon immer ein tonnenschwerer Anker der Frauen in toxischen Beziehungen hält. 

Tada

Mir hat man schon in der Arbeit ins Gesicht gesagt, es sei  viel besser für mich wenn ich als freie Mitarbeiterin arbeite (d.h. auf Abruf und ohne Sozialversicherung) da ich wegen meiner Kinder so viel besser dran sei und deswegen keine Festeinstellung bekomme. Das war vor 6 Jahren.

Als ich Abi gemacht habe (96) hat eine Mitschülerin bei einem Bewerbungsgespräch gesagt bekommen, sie braucht nicht so viel Geld verdienen wie ein Mann, weil sie keine Familie ernähren werden muss.

Mit sowas haben Frauen zu kämpfen.

teachers voice

>>Der Druck kommt meiner Meinung nach von der Gesellschaft.<<

Also nicht von den Tätern?

Auch wenn sich jeder Täter und jede Tat in einem gesellschaftlichen Umfeld befindet, geht es hier zuerst um die konkreten Täter und Opfer. 

Ohne zu sehr und unangemessen zu simplifizieren übt jeder Täter Gewalt unmittelbar deshalb aus, weil „er es kann“.  Und hier muss man ebenso unmittelbar ansetzen: Zu verhindern, dass „er“ es kann. Und hierzu gehört jede „Rückenstärkung“, die möglich ist. Und diese - da gebe ich Ihnen völlig recht - muss sowohl vom institutionalisierten Staat als auch von der Zivilgesellschaft kommen. Und da ist immer viel Luft nach oben.

Vielen Dank in diesem Zusammenhang für den Auszug des Gewaltschutzgesetzes von 2002,  das die Plattform von sehr konkreten Hilfen sein könnte. Flankiert von wirtschaftlichen Hilfen für die Opfer, um den Haushalt nach ausgewiesenem Täter auch weiter führen zu können. Dann „kann“ er nämlich nicht mehr.

Anita L.

"@Nachfragerin

>>Der Druck kommt meiner Meinung nach von der Gesellschaft.<<

Also nicht von den Tätern?"

Täter und Opfer sind, wie Sie selbst schon feststellten, Teil der Gesellschaft und Druck/Gewalt in diesem Ausmaß können Täter m. E. nur deshalb ausüben, weil ihr Tun von der Gesellschaft nicht genügend unterbunden, sondern in Teilen geduldet oder sogar gefördert wird. Die durchschnittlich niedrigere Entlohnung für Frauen, die teilweise immer noch vorhandene Erwartungshaltung, dass Frauen für Kinder und Familie zurücktreten, die unsäglichen Debatten über angeblich bereits vorhandene grundsätzliche Gleichberechtigung, die MeToo-Diskussionen (der "kollegiale" Klaps auf den Hintern, die "aufreizende" Kleidung, der "nett gemeinte Flirt")... all das gibt den Tätern das Gefühl, "doch Recht zu haben".

teachers voice

Auch wenn es vielleicht nicht deutlich wurde: Ich bin ganz bei Ihnen!

Mir ging es darum, dass Täter  eben nicht „die Gesellschaft“ vorschieben können.  Diese wiederum darf es selbstverständlich nicht auf die „Einzeltäter“ schieben und sich vor ihrer Verantwortung für jede Fehlentwicklung wegdrücken. 

Und vor der Gesellschaft liegt hier ein gewaltiges Handlungsfeld. 

Danke für Ihre Klarstellung!

Nachfragerin

"Also nicht von den Tätern?"

Richtig. Der Druck kommt nicht von den Tätern, sondern von der Gesellschaft. Wo die traditionelle Rollenverteilung fortbesteht, sind Frauen finanziell abhängig. Außerdem ist es auch die Aufgabe der Gesellschaft, alleinstehenden Frauen die nötige Sicherheit zu bieten. Das ist meiner Meinung nach nur unzureichend gewährleistet.

"Und hier muss man ebenso unmittelbar ansetzen: Zu verhindern, dass ,er' es kann."

Wie stellen Sie sich das vor? Wenn ein Mensch anatomisch zur Gewaltanwendung geeignet ist, dann lässt sich das durch keine sinnvolle Maßnahme verhindern.

Präventive Maßnahmen wären, niemanden in eine finanzielle Abhängigkeit eines anderen zu drängen und allen Bürgern ein möglichst sorgenfreies Leben zu verschaffen, damit niemand Frust auf- und an anderen abbauen kann.

teachers voice

Präventive Maßnahmen wären, niemanden in eine finanzielle Abhängigkeit eines anderen zu drängen und allen Bürgern ein möglichst sorgenfreies Leben zu verschaffen, damit niemand Frust auf- und an anderen abbauen kann.

Ich will das Problem der finanziellen Abhängigkeit ja gar nicht kleinreden, aber Sie sagen doch selber, dass sich dadurch Gewalt kaum verhindern liesse. 

Ich unterstütze mit Ihnen alle Massnahmen, die zum Abbau finanzieller Abhängigkeiten für wen auch immer führen könnten.  Ich sage Ihnen aber auch, fertig werden wir damit nie!  Weil sich immer wieder neue Abhängigkeiten auftun werden. 

Und häusliche Gewalt erfordert vor allem ad-hoc-Hilfe! Und sie ist tatsächlich immer möglich.  

Und parallel arbeiten wir an einer abhängigkeitsfreien Gesellschaft…

 

 

Nachfragerin

"Ich will das Problem der finanziellen Abhängigkeit ja gar nicht kleinreden, aber Sie sagen doch selber, dass sich dadurch Gewalt kaum verhindern liesse."

Nein. Ich sehe in der finanziellen Unabhängigkeit den entscheidenden Schlüssel, um häusliche Gewalt zu (ver)meiden.

"Ich sage Ihnen aber auch, fertig werden wir damit nie!  Weil sich immer wieder neue Abhängigkeiten auftun werden."

Wer finanziell unabhängiger wird, ist auch insgesamt unabhängiger. Wo sollten die neuen Abhängigkeiten herkommen? 

"Und häusliche Gewalt erfordert vor allem ad-hoc-Hilfe!"

Jaja, das ist grundsätzlich richtig. Allerdings handelt es sich hierbei um die nachträgliche Behandlung eines Symptoms. Prävention halte ich für wesentlich wichtiger.

Kaneel

"Wer finanziell unabhängiger wird, ist auch insgesamt unabhängiger. Wo sollten die neuen Abhängigkeiten herkommen?" 

In einer Reportage zu dem Thema war eine Frau finanziell unabhängig, sie verdiente als Akademikerin sogar sehr gut. Trotzdem geriet sie in eine emotionale Abhängigkeit oder Verstrickung. Den Versuch der Befreiung aus der Beziehung bezahlte sie mit ihrem Leben. Die Drohungen der Ex"partner" (und m.W. sind das hauptsächlich Männer) den Frauen und/ oder Kindern etwas anzutun, ist m.E. ein nicht unerheblicher Beweggrund in einer gewaltvollen Beziehung zu bleiben.

Mauersegler

Wer finanziell unabhängiger wird, ist auch insgesamt unabhängiger. Wo sollten die neuen Abhängigkeiten herkommen? 

Sie können sich keine andere Abhängigkeit als finanzielle vorstellen? Dann müssen Sie wohl noch etwas Lebenserfahrung sammeln. Es gibt auch psychische und emotionale Abhängigkeit. 

hesta15

Wenn 2 Menschen miteinander Leben ist man Abhängig. wichtig ist das man Gleichberechtigung Lebt. Wenn ich Respekt und Achtung vor meinem Partner habe brauche ich keine Gewalt.

Sisyphos3

natürlich kommt es auch von der Gesellschaft

wenn das Schlagen einer Frau allgemein akzeptiert wird,

ist es doch anders als wenn so was gesellschaftlich geächtet ist !

Anita L.

"Mich würde interessieren, ob es ein Ost-West-Gefälle gibt. In der DDR war die Hausfrau eher unüblich."

In welcher Hinsicht interessiert Sie denn das Gefälle? Im Hinblick auf das Beschäftigungsverhältnis, die Bezahlung oder die häusliche Gewalt?

Nachfragerin

Im Hinblick auf die häusliche Gewalt. Wenn Frauen finanziell unabhängig sind, können sie leichter aus einer vergifteten Beziehung ausbrechen. 

Anita L.

"Im Hinblick auf die häusliche Gewalt. Wenn Frauen finanziell unabhängig sind, können sie leichter aus einer vergifteten Beziehung ausbrechen. "

Dazu muss man aber wissen, dass Frauen, obwohl sie zu DDR-Zeiten zwar weit häufiger berufstätig (was für mich noch lange kein Zeichen von Emanzipation ist), dennoch nicht weniger abhängig von ihren (Ehe)männern waren: Wohnungen gab es bevorzugt für verheiratete Paare mit Kind(ern) und Kinderkriegen gehörte quasi zum "guten sozialistischen" Ton. Hinzu kamen hoher Alkoholgenuss und grundsätzlich die Enge dieses Landes. Und eine Scheidung zeugte am Ende auch in den Augen der DDR-Gesellschaft von "Versagen". Viele hielten deshalb einfach in der Ehe aus. 

Welche Auswirkungen das auf die aktuelle Statistik hat, darüber habe ich allerdings auch keine Hinweise gefunden.

Nachfragerin

"[...] dennoch nicht weniger abhängig von ihren (Ehe)männern waren: Wohnungen gab es bevorzugt für verheiratete Paare mit Kind(ern) [...]."

Ja. Folglich waren also beide Partner gleichermaßen voneinander abhängig.

"Hinzu kamen hoher Alkoholgenuss und grundsätzlich die Enge dieses Landes."

Ich glaube nicht, dass damals mehr gesoffen wurde als heute. Außerdem hat beides nicht mit der finanziellen Unabhängigkeit der Frau zu tun.

"Welche Auswirkungen das auf die aktuelle Statistik hat, darüber habe ich allerdings auch keine Hinweise gefunden."

Schade. Aber danke fürs Suchen.

Anita L.

 "Ja. Folglich waren also beide Partner gleichermaßen voneinander abhängig."

Jein. Denn in einer sozialistischen Gesellschaft gab es (offiziell) keine Probleme. Man schwieg sich darüber aus aus Angst, als Versagerin zu gelten. DDR-Frauen waren quasi per definitionem "erfolgreich": In der Ehe, mit dem Familienmanagement, im Beruf... im Gegensatz zu den armen Hausfrauen der BRD.

"Ich glaube nicht, dass damals mehr gesoffen wurde als heute."

Die DDR hatte ein arges Problem mit Gewohnheitsalkoholismus. Darüber wurden sogar Lieder geschrieben (z. B. "Kutte" von Angelika Mann, hat mit den "Sieben Fässern Wein" nichts gemein).

"Außerdem hat beides nicht mit der finanziellen Unabhängigkeit der Frau zu tun."

Deshalb meine Eingangsfrage: Welchen Blickwinkel haben Sie? Mal davon abgesehen, dass auch die Frauen in der DDR im Vergleich zu den Männern geringer verdienten und in weniger einflussreichen Positionen zu finden waren.

Lesen Sie mal in die Links rein, die "wie-" eingestellt hat.

Anita L.

""Welche Auswirkungen das auf die aktuelle Statistik hat, darüber habe ich allerdings auch keine Hinweise gefunden."

Schade. Aber danke fürs Suchen."

Zumindest spiegelt die Statistik Sachsens das bundesweite Bild: seit Jahren steigende Zahlen. 2021 wurden 9020 Fälle gelistet, unter den knapp 7.700 Opfern zählt die Statistik 5.280 Frauen und Mädchen.

wie-

>> Mich würde interessieren, ob es ein Ost-West-Gefälle gibt. In der DDR war die Hausfrau eher unüblich.

Die DDR-Gesellschaft war eher noch schlimmer, da auch dort Frauen strukturell benachteiligt waren und Gewalt in der Familie stattdessen ein noch größeres, ideologiebedingtes Tabuthema war. Übrigens: Frauen hatten in der DDR-Gesellschaft eine Doppelbelastung aus Vollzeit im Beruf, Anstehen nach Lebensmitteln und Haushalt auszuhalten. Nachweise bei Interesse hier:

https://www.mdr.de/geschichte/ddr/alltag/familie/sexismus-sexuelle-gewa…

https://www.deutschlandfunkkultur.de/frauenrechte-in-der-ddr-es-ging-da…

https://www.bmfsfj.de/resource/blob/93896/4b19d8e2b198dae1cad6f102007cc…

Nachfragerin

"Die DDR-Gesellschaft war eher noch schlimmer, da auch dort Frauen strukturell benachteiligt waren [...]"

Inwiefern war das schlimmer? Die strukturelle Benachteiligung besteht bis heute fort.

"Übrigens: Frauen hatten in der DDR-Gesellschaft eine Doppelbelastung aus Vollzeit im Beruf, Anstehen nach Lebensmitteln und Haushalt auszuhalten."

Die Doppelbelastung Beruf + Haushalt + Kinder ist auch heute noch die Regel. Aber nur die unbezahlte Vollzeit-Hausfrau ist finanziell völlig von ihrem Partner abhängig.

 

Meine Kernfrage lautete allerdings, ob die Frauen im heutigen "Osten" unabhängiger sind als im "Westen" und ob sich das in der häuslichen Gewalt widerspiegelt.

koala150

Dass das Problem auch seine Ursachen in der Gesellschaft und den wirtschaftlichen Abhängigkeiten hat, ist keine Frage. Die Frage ist aber: wie entsehen diese Abhängigkeiten? Viele Frauen begeben sich freiwillig da rein, wenn er schon ein dickes Auto fährt, gut verdient, oder vielleicht sogar schon ein Häuschen hat. Weil sie ja von ihren Müttern und Großmüttern gesagt bekommen, dass sich Einen suchen sollen, der was hat und der was darstellt. Solange solche Rollenklischees weiter über Generationen weiter gegeben werden, wird sich auch an den Abhängigkeiten mit deren "Nebenwirkungen" nix ändern. 

NieWiederAfd

Danke für den detaillierten Bericht. Mir macht die zunehmende Gewalt in Partnerschaften, bei der in den allermeisten Fällen der Täter männlich und die Betroffene weiblich ist, richtig Sorge. Für mich gibt es gesellschaftlich betrachtet zwei Quellen, die für die Entwicklung mit verantwortlich sind: Die Rückkehr bei vielen auch jüngeren Männern zu alten Macho-Mustern und das Erstarken rechter Bewegungen und rechtsextremer Parteien, die das gesellschaftliche Klima anheizen und Hemmschwellen senken.

Und das eine hat stark mit dem anderen zu tun. 

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D. Hume

Ja. das ist auch ein Grund von vielen. Misogynie stellt z.B in den sozialen Medien ein Geschäftsmodell dar (s. Andrew Tate und Konsorten), um das Geld der Incels abzugreifen. Viele junge Männer nehmen diese Macho-Klischees gerne an. An Gewalt und sexualisierter Gewalt gegen Frauen hat auch die Pornobranche ihren maßgeblichen Anteil und wir als Gesellschaft, weil es immer noch unmöglich erscheint junge Kinder davor zu schützen. 

Nachfragerin

"An Gewalt und sexualisierter Gewalt gegen Frauen hat auch die Pornobranche ihren maßgeblichen Anteil und wir als Gesellschaft, weil es immer noch unmöglich erscheint junge Kinder davor zu schützen."

So ähnlich argumentieren religiöse Fanatiker, die behaupten, dass Kinder homosexuell werden, weil sie mal einen Regenbogen oder "Schlimmeres" gesehen haben.

Wer Zeichen für die Unterdrückung von Frauen sucht, braucht gar keine Pornos. Die Nachrichten und persönliche Alltagserfahrungen reichen völlig, denn dieses Problem ist tief in unserer Gesellschaft verankert.

D. Hume

Ich bin nun echt nicht prüde und rede auch nicht von Pornographie per se, sondern von Pornographie, in welcher Frauen geschlagen, beleidigt, bespuckt und vom ganzen Ablauf des sexuellen Parts, als Ding, als Verfügungsmasse behandelt werden. Solcher Hate-Porn ist Kindern zugänglich, sobald diese über einen eigenen Internetzugang verfügen. Ich habe dies als Ergänzung zu anderen Faktoren geschrieben.

D. Hume

"So ähnlich argumentieren religiöse Fanatiker, die behaupten, dass Kinder homosexuell werden, weil sie mal einen Regenbogen oder "Schlimmeres" gesehen haben."

Ach ja, mit solchen absurden Unterstellungen stärken Sie Argumentation übrigens nicht, sondern spielen mit Ihrem Standing, Sie als seriöse Foristin wahrnehmen zu können.

Bauer Tom

"So ähnlich argumentieren religiöse Fanatiker, die behaupten, dass Kinder homosexuell werden, weil sie mal einen Regenbogen oder "Schlimmeres" gesehen haben."

 

Da haben Sie aber einiges durcheiandergeworfen. Keiner hat Angst dass die Kinder schwul werden. Die Eltern wollen nur selber bestimmen, was ihren Kindern gelehrt wird. Das ist kein Fanatismus sondern ihr gutes Recht.

MrEnigma

Rückkehr zu MachoMustern? ... soso.... waren die weg? 

Das Rollenbild hat sich nicht grundlegend geändert - niemals. Tatsächlich leben viele junge Frauen auch wieder das Heimchen am Herd, sind abhängig und schwach. Wir sehen doch, dass Frauen weiterhin auf ihr Äußeres reduziert werden und damit auch immer und sehr leicht sehr angreifbar sind. 

Fette Männer sind ok - aber Frauen in Biolatschen gehen gar nicht. 

Es liegt an uns allen Frauen stärker zu machen, nur wer stark ist, kann sich wehren. 

Aber natürlich - die Zahlen passen zur Auswertung von vor ein paar Wochen, in der es junge Männer Gewalt gegen Frauen durchaus ok zu finden. 

Die Frage ist - woher kommt das. Offensichtlich gibt es aber nicht nur eine Antwort. 

Jungs werden erzogen, Mädchen werden erzogen ... und offenbar läuft da richtig was schief! 

wie-

>> Tatsächlich leben viele junge Frauen auch wieder das Heimchen am Herd, sind abhängig und schwach.

Täter-Opfer-Umkehr, sprich, die Frauen sind weiterhin / wieder einmal selbst Schuld?

>> Jungs werden erzogen, Mädchen werden erzogen ... und offenbar läuft da richtig was schief!

Womit elegant eine Begründung der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit der Forschungen der Genderwissenschaften nachgewiesen ist.

Nachfragerin

"Jungs werden erzogen, Mädchen werden erzogen ... und offenbar läuft da richtig was schief! "

Das ist keine Erziehung. Kinder leben einfach nur das nach, was ihnen vorgelebt wird.

Nachfragerin

Wer unter berufliche und/oder finanzielle Sorgen leidet, ist gestresst und gereizt. Der entstehende Frust kann sich sowohl in der Beziehung als auch auf dem Wahlzettel entladen. Beides hat dieselbe Ursache.

Eine Rückkehr zu "Macho-Mustern" sehe ich nicht. Wer so aufgewachsen oder Macho-Typ ist, der wird auch so leben. Dieses Verhalten lässt sich nicht an- oder abstellen.

NieWiederAfd

Zunächst mal glaube ich auch, dass es mehr häusliche Gewalt bei den Blaubraunen gibt, was Sie ja daran festmachen, dass sich das sowohl in der Beziehung als auch auf dem Wahlzettel entladen kann.

Wo ich Ihnen energisch widerspreche ist, dass man(n) da nichts machen könne. In der Arbeit mit gewalttätigen Männern und in Deeskalationstrainings geht es genau darum: die Verantwortung für das eigene Handeln (wieder) übernehmen und Alternativen zur Gewalt lernen und einüben. Das geht, und das ist auch notwendig.

 

Nachfragerin

"Wo ich Ihnen energisch widerspreche ist, dass man(n) da nichts machen könne."

Da können Sie mir gar nicht widersprechen, denn so etwas habe ich nie behauptet. :)

"[...] die Verantwortung für das eigene Handeln (wieder) übernehmen und Alternativen zur Gewalt lernen und einüben."

Das würde ich zum dauerhaften Begleiter ab der Kita-Zeit machen. Kinder können gar nicht früh genug lernen, negative Gefühle in die richtigen Bahnen zu lenken.