Ein Kreuz ist an der Fassade einer katholischen Kirche zu sehen.

Ihre Meinung zu Über halbe Million Menschen 2022 aus katholischer Kirche ausgetreten

Missbrauchsgutachten, Lügenvorwürfe, Rechtsstreitigkeiten: Vor dem Hintergrund zahlreicher Skandale sind 2022 in Deutschland mehr als eine halbe Million Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten - so viele wie noch nie.

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165 Kommentare

Kommentare

Sternenkind

Die Firma verlassen. Die kath. kirche ist, bei weitem, das reichste Unternehnen der Welt

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Gregory Bodendorfer

Eine Firma, die Kinder missbraucht

Grossinquisitor

Ich bezweifle, dass religiöses Leben ohne Gemeinschaft wirklich möglich ist. Der Einzelne kann zwar auch gläubig sein, er bleibt aber darin meist allein. Er findet keine religiöse Ausdruckform, die er mit anderen teilen und leben kann. Die katholische Kirchen bietet hierfür eine Jahrhunderte alte Tradition an Gebeten, Liedern und Riten, die bereits unsere Vorfahren getröstet haben und die vielen auch heute noch Heimat sind. 

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Klärungsbedarf

Zunächst einmal ist Gemeinschaft ohne religiöses Leben möglich und bewährt. Davor müsste man "religiöses Leben" erst mal definieren. Glauben heißt ja nicht wissen. Es erscheint doch ziemlich abwegig, an Dinge zu glauben, die ihren Ursprung in einer Zeit lange, lange vor der Aufklärung und einem kümmerlichen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis haben. Nicht von ungefähr reit sich da Wunder an Wunder. Heute lassen Magier ganze Elefanten verschwinden und man kommt nur schwer hinter die Tricks, wenn überhaupt. Was glauben Sie, was vor 2000 Jahren bei so einer Nummer los gewesen wäre.

Kaneel

Kann es sein, dass Sie versuchen andere zum Atheistentum zu missionieren?

Klärungsbedarf

Nö, dafür fehlt mir Wissen. Passend wäre also Agnostiker. Und ohne Glaube keine Missionierung. Ich hoffe, Sie können mir folgen.

schabernack

➢ Kann es sein, dass Sie versuchen andere zum Atheistentum zu missionieren?

Atheismus ist für mich als Agnostiker auch eine Religion. Die Religion der Negation von Gott. Atheisten haben auch 10 Gebote. Die Zehn Gebote, dass nichts von dem stimmt, was in der Bibel steht.

Und gar nicht so selten noch das 11. Gebot: Besserwisserei in Religion, die sie behaupten, nicht zu haben. Atheisten sind mir zu dogmatisch.

das ding

Ich bezweifle, dass religiöses Leben ohne Gemeinschaft wirklich möglich ist.

Umgekehrt ist gemeinschaftliches Leben ohne Religion ohne Weiteres moeglich. 

Bananenmann

Religöse Ausdrucksform? Braucht man nicht...... Spirituelle Ausdrucksform? Braucht man unbedingt. Das hat aber nichts mit Kirchen zu tun. Ich kenne sehr viele Gedichte und gute Liedertexte, die tiefgehender und mehr spirituellen Inhalt zu bieten haben als so manche Predigt. Und das ist eine sehr gute Möglichkeit, sich auszutauschen.....da ist niemand alleine.

Grossinquisitor

Natürlich bietet auch die Poesie so manches. Da bin ich ganz bei Ihnen. Von Mozart gibt es ja auch nicht nur die Messe in C-Dur. Warum nichts Religiöses? Sie sind da offenbar bescheidener als ich. 

nie wieder spd

„Ich bezweifle, dass religiöses Leben ohne Gemeinschaft wirklich möglich ist.“

Ja. Das ist im Prinzip nix anderes als im Fußballverein.

orgel69

ich finde: Menschen die aus der Kirche austreten, sollten an allen kirchlichen Feiertagen arbeiten gehen. Mein Selbstwertgefühl jedenfalls ließe keine andere Konsequenz zu. 

Also:

Dreikönig

Karfreitag

Ostermontag

Himmelfahrt

Pfingstmontag

Fronleichnam

Maria Himmelfahrt

Allerheiligen

Natürlich 1. und 2. Weihnachtsfeiertag

(die Liste kann von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein)

Dann werden die Kirchenoberen schon sehen, was sie davon haben!

 

 

 

 

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AuroRa

Wenn die Kirche mit dieser Regelung sofort den Einfluss auf den Staat beendet, bin ich damit einverstanden. 

Legalisierung von Antreibung. Kein stündliches Gebimmel mehr. Keine Kirchenfritzen, die Kinder vergewaltigen. 

Dann gehe ich gerne auch an kirchlichen Feiertagen arbeiten. 

AuroRa

"Abtreibung" soll es natürlich heißen. 

alu355

Natürlich sollten Menschen die nicht an kirchliche Feiertage glauben, an diesen Tagen arbeiten gehen.

Da aber ein guter Teil dieser Feiertage vorher heidnische waren und von der Kirche lediglich praktisch assimiliert wurden, kann man genau das gleiche mit den kirchlichen Feiertagen machen, um den Leuten ihre wohlverdiente Pause von der Malocherei weiterhin zu gönnen.

Also Dreikönig wird dann halt zum Jeditag, Ostern wird zum Hasentag, etc. .

AuroRa

"Natürlich sollten Menschen die nicht an kirchliche Feiertage glauben, an diesen Tagen arbeiten gehen."

Kein Problem, denn ich glaube tatsächlich an kirchliche Feiertage. 

 

RaketoQ

Wie man hier lesen konnte treten auch tief gläubige Menschen aus der Institution kath. Kirche aus. Warum man z.B. Ostern nicht als Feiertag begehen kann/soll wenn man nicht Kirchenmitglied ist versteh ich nicht... 

nie wieder spd

Eben. Man kann bei Feiertagen auf Traditionen zurückgreifen, die Tausende Jahre älter sind als das Christentum. Ganz abgesehen davon dass die christlichen Kirchen sich genau diese unchristlichen Feiertage ausgesucht haben, um ihnen ihre eigenen Feiertage überzustülpen. Im Grunde feiern wir an diesen Feiertagen den „Aberglauben“ der Germanen oder der Kelten oder wer weiß welchen Stammes noch. Die christliche Kirche hat die nur geklaut. Feiertage gäbe es also auch ohne christliche Religion in Hülle und Fülle.

orgel69

Dann mal her mit der heidnischen Entsprechung von Himmerfort und Fronleichnam

Bananenmann

Ich finde, alle kirchlichen Feiertage sollten einfach umbenannt werden. 

Tag der Mitmenschlichkeit

Tag der kulturellen Begegnungen

Tag der Begegnungen zwischen jung und alt

 

Und und und.......

Ich arbeite 5 Tage die Woche, meist deutlich mehr als 40 h. Warum sollte ich kein Nutznießer der gesetzlichen Feiertage sein? 

Vector-cal.45

Ok. Dann nennen wir im Zuge der Gleichbehandlung diese Feiertage für nicht-Kirchler eben Winterfest, April-Feiertag, Frühlingstag oder sonst irgendwie.

 

Oder noch besser: Ihre heißgeliebte Kirche verzichtet endlich mal freiwillig auf die gut 500 Millionen € an staatlicher Finanzspritze.

 

Ich bin nämlich nicht im Alter von 14 Jahren aus der Kirche ausgetreten, um diesen schwer reichen Verein die ganzen folgenden Jahre zwangsweise weiter zu unterstützen.

Peter P1960

Bitte begründen Sie, weshalb gläubige Menschen 10 zusätzliche Urlaustage im Jahr haben sollten.

Im übrigen könnte es sein, dass es sich Arbeitgeber zweimal überlegen, jemand Religiösen eizustellen, der im Jahr zwei Wochen länger nicht arbeitet.

odiug

Würden alle, die nicht ausgetreten sind an diesen Tagen die Kirche besuchen, könnte man drüber reden

Coachcoach

Och, die Feiertage sind doch sowieso geklaut und umgetauft.

Neutrale Stimme

Die Kirche muss ihre schwarzen Schafe rauswerfen sonnst macht sie sich unglaubwuerdig. Keiner will mit einer Gemeimachaft etwas zu tun haben welche Kriminelle beschuetzt. Einfach versetzen ist keine Loesung. Jeder andere wird scharf verurteilt, aber Geistliche kommen mit einem kleinen Schlag auf die Hand davon.

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eine_anmerkung .

Da haben Sie recht und bisher wurden die Ermittlungen und Aufklärungsversuche primär nur in den eigenen Reihen durchgeführt und deshalb mit eher zweifelhaften Erfolg. Die Verantwortlichen müssten sich der deutschen Gerichtsbarkeit stellen. Das hätte natürlich eine große öffentliche Negativ-Wirkung auf meine Kirche, aber nur so kann (denke ich) eine schonungslose Aufklärung der Tatbestände erfolgen. 

Gregory Bodendorfer

Ist mir unverständlich, dass soviele Menschen aus der Kirche austreten - es sind durch und durch glaubwürdige Institutionen, denen das Wohl eines jeden Menschen am Herzen liegt.

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LifeGoesOn

*Ironie Off* haben sie vergessen 😁

Adeo60

Ihr Idealismus in Ehren, aber Geld verdirbt oft auch den Charakter. Vielleicht wäre die Befreiungstheologie, wie sie in Lateinamerika praktiziert wird, eine Möglichkeit. sich stärker den Bedürftigen zuzuwenden und damit einer Kernaufgabe der Kirche gerecht zu werden.

eine_anmerkung .

Ich glaube Ihre Ironie ist hier nicht angebracht.

AuroRa

Ironie ist sogar mehr als angebracht. Die Institution katholische Kirche schützt Sexualstraftäter und das anscheinend sogar mit System. "Ironie" ist tatsächlich das kleinste der Probleme

Alter Brummbär

Als Institution mag es teilweise zutreffen, wenn der Faktor Mensch nicht wäre.

Tino Winkler

Die mißbrauchten Knaben sehen das anders.

SirTaki

Ja, dann kommen wir mal in die Niederungen des alltäglichen Lebens. Wer ko-finanziert denn Tageseinrichtungen für Ältere, Betreuung für Einsame, macht Frühstücksangebote zur Gemeinschaft, damit Leute nicht vereinsamen? Wer organisiert und bietet Kinderbetreuung in Kitas und Krippen? Oder kümmert sich um soziale, psychische Probleme und verarmte Leute? 

Das finanzieren die kirchlichen Gemeinschaften der Katholiken wie anderer christlicher Glaubensrichtungen. Und viele nutzen es, ohne dafür einen Euro abzudrücken. Ja, auch das wird aus den Beiträgen zur Kirche finanziert. Und wer die Spenden im Blick hat, weiß auch, dass hier selbst die Katholische Kirche wesentliche Leistungen anbietet. 

Fehlt durch die Austritte Geld, werden auch Kitas und andere Einrichtungen dicht gemacht. Weil niemand das mal eben so finanzieren wird. Vater Staat hat vieles abgegeben.

Und damit schlagen wir dann ein anderes Kapitel auf: Was kommt danach, wenn die Kirche eingestampft wird? 

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Klärungsbedarf

Die Kitas und anderen Einrichtungen werden auch jetzt schon bis zu 100 % vom Staat finanziert. Ihre Argumentation kippt damit ins Gegenteil.

alu355

Der Jediorden wird sich darum kümmern - wenn er genauso wie die Kirche bis zu 100% vom Staat finanziert bekommt, werden sich da schon genug einreihen, um ein Stück vom Kuchen abhaben zu können.

Alter Brummbär

Sehen sie, da haben wir das Dilemma, wer finanziert das egentlch alles.

Die Kirche?

Gassi

Die kath. Kirche ist längst kein Ankerpunkt mehr. Weder in geistiger Hinsicht (Klöster leisteten Bildung) noch in moralischer Hinsicht und schon gar nicht mehr in gesellschaftlichen Aspekten. Religion JA, Kapital-Organisation NEIN.

Hanns Guck In Die Luft

"Mehr als die Anzahl der Austritte interessiert mich, was von der katholischen Kirche übrig bleiben wird, wenn alle, die es wollen, den Markt verlassen haben."

Der *Markt* trifft's am besten: Wenn das Geld nicht mehr da ist, dann ist da in dieser Geld-verliebten Welt eben garnichts mehr. Die Kirche hat (nicht nur) in den letzten Jahrzehnten selbst vorgelebt, dass ohne Geld nichts Irdisches existiert. 

Gregory Bodendorfer

Dich ist die kath. Kirche auch sehr bescheiden! Das darf nicht vergessen werden

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MargaretaK.

Nur so als Frage: Ist das ernst gemeint?

Wäre sie nämlich so bescheiden, würde sie endlich damit einverstanden sein, dass die Dotationszahlungen eingestellt werden können. 

eine_anmerkung .

Das sind zweifelsfrei schlimme Vorgänge die man meiner katholischen Kirche vorwirft und die gehören geahndet und abgeurteilt. Abgeurteilt von einem ordentlichen Gericht auf Grundlage unserer Rechtsordnung. Ich möchte jedoch appellieren meine katholische Kirche nicht grundsätzlich zu verdammen denn das hat Sie nicht verdient.

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falsa demonstratio

"Das sind zweifelsfrei schlimme Vorgänge die man meiner katholischen Kirche vorwirft und die gehören geahndet und abgeurteilt. Abgeurteilt von einem ordentlichen Gericht auf Grundlage unserer Rechtsordnung. Ich möchte jedoch appellieren meine katholische Kirche nicht grundsätzlich zu verdammen denn das hat Sie nicht verdient."

Wichtiger als die Institution sind die Inhalte.

Sie haben hier schon sehr oft dargelegt, dass für Sie z.B. der Begtriff "Barmherzigkeit" und "Nächstenliebe" vollkommene Fremdwörter sind.

eine_anmerkung .

>>"Sie haben hier schon sehr oft dargelegt, dass für Sie z.B. der Begtriff "Barmherzigkeit" und "Nächstenliebe" vollkommene Fremdwörter sind."<<

Nein, ich habe da nur eine etwas andere Interpretation.

falsa demonstratio

>>"Sie haben hier schon sehr oft dargelegt, dass für Sie z.B. der Begtriff "Barmherzigkeit" und "Nächstenliebe" vollkommene Fremdwörter sind."<<

"Nein, ich habe da nur eine etwas andere Interpretation."

Genau das kennzeichnet die katholische Kirche: Die Interpration der Bergpredigt durch jeden einzelnen.

Manchmal denke ich, die Kirche krankt nicht an den Funktionträgern, sondern an Gemeindegliedern wie Ihnen (wobei ich mir wirklich nicht vorstellen kann, dass Sie Christ sind).

AuroRa

"Ihre" katholische Kirche ? Möchten Sie noch ein wenig höher stapeln?

eine_anmerkung .

Ich denke Sie wissen wie ich das mit "meiner" katholischen Kirche meinte. Ich bin Mitglied dieser Vereinigung.

Kaneel

Wenn Sie von "meine katholische Kirche" sprechen, klingt das als wollten Sie eine besonders starke Identifikation mit dieser Institution zum Ausdruck bringen. Was macht für Sie Glaube und Gemeinschaft von Christen aus? Welche Wandlungsprozesse innerhalb der katholischen Kirche sind Sie bereit mitzutragen? 

eine_anmerkung .

Der gemeinsame Glaube an unseren Gott und beispielsweise den Halt den mir mein Glaube bisher immer in schwierigen Zeiten gegeben hat. Ich bin beispielsweise auch der Meinung das der Glaube einem (mir) hilft, anders mit dem Tod umzugehen. Wandlungsprozesse sind sicherlich innerhalb der katholischen Kirche notwendig und überfällig. Auf der anderen Seite sollte sie nicht Ihre Urwerte aufgeben. Hier gilt es diese zwei Ausrichtungen zusammenzubringen.   

schabernack

➢ Ich möchte jedoch appellieren meine katholische Kirche nicht grundsätzlich zu verdammen denn das hat Sie nicht verdient.

Sind Sie so was wie der neue Papst in Ihrer Katholischen Kirche? Was wird mit Kardinal Woelki, wenn Sie bald das Sagen haben im Vatikan …?

Peter Kock

Da bin ich aber froh , dass ich die Kirche schon vor über 50 Jahren verlassen habe ! Sie hat mir nicht gefehlt.

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das ding

"Ich habe sie schon vor 2000 Jahren verlassen, oder so, auf die Minute genau weiss ich das nicht mehr, also jedenfalls damals, als ich am Kreuz starb. Ging dann auch nie wieder hin. Zur Kirche. Gab's die da schon? Ach ist auch egal... Und lass die mal die Haare wachsen." O-Ton Jesus in einer Seance.

R A D I O

Gab's nicht, der Mann wurde gekreuzigt, weil er Jude war und diesen Glauben seiner Vorväter richtig zu Geltung bringen wollte, und er zusätzlich die Auffassung öffentlich vertrat, er sei der, der Messias, auf den die Juden seit Generationen warteten. Wie sich darauf die christliche Kirche in Rom aufbauen ließ, ist immer noch ein ungelöstes Rätsel.

LifeGoesOn

Willkommen im 21. Jahrhundert: Gott gibt es nicht!

Welchen Sinn macht also noch die Kirche? Wobei ... Märchen sind manchmal auch ganz interessant ... zumindest als Kind.

Aus meiner Sicht gibt es neben diesem aber gerade durch immer noch aktuelle Geschehnisse -die ja im Artikel genannt werden- kaum noch Gründe, nicht aus der Kirche auszutreten. 

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Alter Brummbär

Sehe ich auch so!

AuroRa

Selbst wen es Gott tatsächlich gäbe.... Ich denke, sie würde nur mit dem Kopf schütteln uns sich fragen, wie die Menschen auf diese dumme Idee mit der katholoschen Kirche gekommen sind. Da passt mal einmal 2000 Jahre lang nicht auf und zack! bricht der Wahnsinn aus

Adeo60

Die Kirche benötigt dringend eine Art professionelles Krisenmanagement. Zu viele Themen werden noch immer "von oben herab" behandelt, der synodale Weg, längst überfällig,  trifft auf den Widerstand einiger Bischöfe und die Skandale um den Missbrauch von Kindern durch Priester sowie aktuell die Ermittlungen gegen Woelki wegen  eines möglichen Meineids verunsichern die Gläubigen. 

Die Kirche sollte sich wieder mehr der Seelsorge widmen, mithin auf die Menschen zugehen. Eugen Drewermann und Hans Küng waren Reformer, wurden aber als Nestbeschmutzer wahrgenommen und "abgekanzelt". Dabei sind derart kritische und kluge Köpfe wichtiger denn je, um Orientierung zu geben. 

Eine Traditionseinrichtung wie die Kirche kann und sollte nicht dem Zeitgeist hinterher hecheln. Aber sie muss überzeugende Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit finden und nah beim Menschen sein.

 

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Werner40

Man muss das wohl aus Sicht des Vatikans global und nicht Deutschlandzentriert betrachten.

Tino Winkler

Die katholische Kirche macht nur noch den Eindruck eines grotesken Haufens alter Männer, wer soll in dieser Institution für die notwendige Erneuerung sorgen?

Mir ist es egal was mit Kirche passiert, ich bin ungetauft und ungläubig, trotzdem besuche ich im Urlaub immer die alten Kirchen und  staune über die Kraft und Kompetenz der früheren Kirchenleute.

schnitzundschnitz

Möge die Kirche verschwinden. EIn Ort von dem Böses ausgeht weniger in der Welt. 

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Werner40

Die römisch-katholische Kirche ist die größte religiöse Institution der Erde und hatte Ende 2020 insgesamt rund 1,36 Milliarden Mitglieder. Sie ist erfolgreich und wird nicht so schnell verschwinden. 

Peter P1960

Sie muss nicht verschwinden, sie muss nur den Einfluss auf Politik und Gesellschaft verlieren. Religion ist Privatsache und ich habe als nichtreligiöser Mensch das Recht, von allem Religiösem unbehelligt zu bleiben (Stichworte: BIschofsgehälter aus Steuergeldern, Tanzverbote, Dikriminierung im Beruf -warum darf ein Arzt in einem kath. KKH nicht mit einem Mann zusammenleben?, Einmischung in die Kinderplanung, uvm.)

Klärungsbedarf

Demjenigen, der sich einmal umfassender mit der Kirche befassen möchte, empfehle ich die Buchreihe "Kriminalgeschichte des Christentums" von Karlheinz Deschner. Soviel Blut an den Händen und heute wird die Seelsorge gepriesen.

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Kaneel

Klärungsbedarf: Für die Diskussion fände ich interessant zumindest rudimentär zu wissen aus welcher Warte jemand über Religiosität und Kirche urteilt. Aufgrund eigener Erfahrungen mit Kirche und Glauben, oder nur als von außen betrachtend.

Ihre Kritik daran, dass im Namen von Religion viel Schindluder betrieben wurde, ist mehr als berechtigt. Allerdings ist mein Eindruck, dass Sie den Wert, den Religion für viele Menschen im Positiven hat, komplett ausblenden und den Glauben dieser Menschen ins Lächerliche ziehen.

Wie es bei mir ohne christlich geprägte Sozialisation sich entwickelt hätte, kann ich rückwirkend nicht beurteilen. Aber in diesen Kontexten haben sich bei mir Bilder von Gleichwertigkeit aller Menschen in all ihrer Verschiedenheit tief verankert.

schabernack

➢ Für die Diskussion fände ich interessant zumindest rudimentär zu wissen aus welcher Warte jemand über Religiosität und Kirche urteilt. Aufgrund eigener Erfahrungen mit Kirche und Glauben, oder nur als von außen betrachtend.

Mein religiöser Werdegang ist so:

Evangelisch getauft und konfirmiert. Der Konfirmandenunterricht (12 Monate / einmal pro Woche) war langweilig. Die anderen Kinder im Unterricht kannte ich nicht. Eine Beziehung zur Kirche hatte ich nicht, und die Eltern gingen nur zu Weihnachten in die Kirche.

Ausgetreten bin ich im Alter von 22 Jahren, als ich Student war. Mit Steuern hatte das nichts zu tun, als Student musste ich keine bezahlen. Drei Jahre später lernte ich meine Freundin kennen.

Mädche aus einer Kölsch Katholisch Familie. Liberale und humorvolle Kölsch Katholische.

Nicht regelmäßig, aber schön häufiger gehe ich mit den Kölsch Katholisch an Heiligabend Abend in den Dom zur Messe. Jedes Mal aufs Neue eine Atmosphäre von Mystik wie aus einer anderen Welt …

Klärungsbedarf

Ich bin jetzt 70. Meine Erfahrungen mit Kirche und Glauben sind umfangreich (btw: nicht alle Gläubigen sind Christen). Sie sprechen zurecht von "christlich geprägter Sozialisation". Selbst Kirchenvertreter räumen ein, dass es Kirche und christlichen Glauben praktisch innerhalb einer Generation nicht mehr geben würde, wenn nicht die Kinder an diesen Glauben herangeführt würden - ich nenne es das, was es ist: Indoktrination. Auch die Ausbreitung ist ja überwiegend mit Gewalt erfolgt. Mit Ihrem Bild von "Gleichwertigkeit aller Menschen" scheitern Sie bei der katholischen Kirche schon bei den Frauen. Ist aber auch kein Wunder : Juden-, Christentum  und Islam basieren alle auf dem Patriarchat. Ich lasse die Katholiken gerne Blut und Leib Christi schlucken. Meine Meinung behalte ich dennoch.

Kaneel

Sehr konkret werden Sie in Ihrer Antwort nicht. Ich halte Ihren Blick für einseitig und verengt. Sie scheinen wenig offen dafür, dass andere Menschen andere Erfahrungen gemacht haben oder sich als Erwachsene weiterhin für ihren Glauben entscheiden. Religion kann missbraucht werden und wird es immer wieder bzw. noch. Aber Ihre Sicht, dass die Welt ohne Religion eine bessere wäre, teile ich nicht.

Sokrates

Zugegeben der Vatikan und die restliche katholische Kirche auf dem Planeten hat viel Bockmist gebaut. Sie könnte, wenn sie nur wollte, mit ihrem ganzen weltlichen Reichtum viel besser machen. Und im Vatikan ist es wie in der Politik, auch dort sind sich nicht immer alle einig in dem was getan wird oder getan werden muß. Aber ich kenne noch einige aufrichtige, ehrliche und menschliche Katholiken die in ihren Glauben aufgehen und andere Menschen respektieren und akzeptieren können die einer anderen Konfession angehören und dadurch auch viele Freundschaften entstanden sind die eine große Verbundenheit zueinander aufweisen.

sonnenbogen

Tja, viele Menschen koennen sich die Kirchensteuer nicht mehr leisten.....

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Alter Brummbär

Können oder wollen?

Bernd K.

"Gott ist queer!"

Ich habe vollstes Verständnis für jeden Kirchenaustritt. Hoffentlich geht das so weiter. Geliefert wie bestellt...

Silverfuxx

Die Austrittszahl betreffe aber nicht nur die Kirche selbst, betont Schüller. "Schon sehr bald wird denen, die vielleicht mit innerer Freude die Erosion der katholischen Kirche hämisch betrachten, bewusst werden, dass viel lieb gewonnene kirchliche Aktivitäten verschwinden werden: Schulen, Kindertagesstätten, Akademien, soziale Einrichtungen."

 

Als ob das ein Verlust wäre. Kindertagesstätten und Schulen als Indoktrinierungsanstalten, damit die ungewollt getauften möglichst lange bleiben. Kann man drauf verzichten. Akademien und soziale Einrichtungen... zugegeben, die gibt es und die machen teilweise sogar wirklich gute Arbeit (Caritas muss ich da (leider) lobend erwähnen). Aber dafür würden andere Träger einspringen. Oder noch besser: 'Der Staat' käme seinen Aufgaben einfach mal nach und würde nicht alles, was irgendwie sozial ist, outsourcen.

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Vector-cal.45

Was hier auch wieder mal ungesagt blieb: Die Kirchen zahlen nur einen kleinen Bruchteil der Kosten der „kirchlichen“ Kindergärten, Altenheime etc. und trotzdem wird das Bild vermittelt, als wäre die Kirche der alleinige Träger.

 

Billige PR

Grossinquisitor

In diesem Zusammenhang kommt mir immer das Boekenfoerde diktum in den Sinn. Da kein Ersatz durch eine Art Zivil- oder Sekulareligion ersichtlich ist, weiß ich nicht, wo das hinführen würde, wenn es keine starken Kirchen mehr gäbe. Als größte verbliebene Schnittmenge in unserer pluralistischen Gesellschaft bliebe dann nur der gemeinsame Wunsch nach Teilhabe am Konsum. Wenn der aber nicht mehr möglich ist, was wird dann mit uns? 

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Werner40

Ein guter Punkt. Wie könnte ( der Aufbau einer ) Zivil- oder Sekulärreligion aussehen ?  Mitgliedschaft in Vereinen und Mitarbeit in der Kommunalpolitik z.B. ? 

Alter Brummbär

Wir wachen auf und befinden uns mitten im wahren Leben.

das ding

Wenn sich die Kirche von ihrem Machtfundament (was nicht auf Glaube, sondern auf der weltlichen Machterlangung und Machterhaltung Einzelner basiert) loesen wuerde und sich rein auf das Schuetzen humanistischer Werte kuemmern wuerde, koennte ich Ihrem Bedauern folgen. So aber nicht - und ich denke, das die Zivilgesellschaft ohne Religion eine groessere Zukunft hat. Auf dem Weg dahin wird umorganisert werden muessen.