Mitarbeiter des Handwerksbetriebs Krone montieren auf dem Dach eines Wohnhauses in Kaulsdorf Solarpanele.

Ihre Meinung zu Demonstrationen zum 1. Mai: "Es geht um die Zukunft der Arbeit"

Was ist Arbeit wert, wie sieht die Arbeit von morgen aus? Auch darum dürfte es heute bei den Mai-Kundgebungen und Festen gehen. Der DGB hat konkrete Forderungen - und die Unterstützung des Arbeitsministers. Von Uwe Jahn.

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136 Kommentare

Kommentare

Nettie

Ob sich Arbeit lohnt, darf in Zukunft nicht mehr eine Frage der ‚Tariftreue‘ - und überhaupt des Geldes - sein, sondern allein  ihres Sinn und Zwecks. Und darüber, ob der bei einer wirtschaftliche Betätigung gegeben ist, muss in Zukunft jeder selbst entscheiden können. Und dass von nichts nichts kommt - und dass der Mensch als soziales Wesen zum Überleben nicht auf die (tatkräftige) Unterstützung seiner Mitmenschen angewiesen ist, sondern auch deren Anerkennung braucht (also auch er selbst) - ist auch fast jedem klar.

Die Wirtschaft ginge beim Wegfall von Bevormundung und unnötiger Hindernisse also keineswegs unter.

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Nettie

Korrektur:

… zum Überleben nicht nur auf die (tatkräftige) Unterstützung seiner Mitmenschen angewiesen ist, sondern …

nelumbo

Nicht jeder besteht darauf, mit seiner Arbeit einem höherem Sinn zu dienen. Die Meisten arbeiten, um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und wenn die Arbeit halbwegs Spaß macht und die Bezahlung stimmr, sind sie glücklich. Auch heute schon kann jeder, der befindet, dass seine Arbeit keinen Sinn hat und sich deswegen nicht lohnt, kündigen. In der Regel bedeutet „mangelnde Anerkennung“ mangelnde Bezahlung, wie in den Pflegeberufen. Applaus bezahlt halt keine Miete. Investmentbanker beschweren sich selten über mangelnde Anerkennung, obwohl deren Ansehen in der Bevölkerung geringer ist als das von Krankenpflegern. 

Wolf1905

Da haben Sie recht: "Von nichts kommt nichts"; und dann: "Und darüber, ob der bei einer wirtschaftliche Betätigung gegeben ist, muss in Zukunft jeder selbst entscheiden können." ... also wenn dann eben derjenige selbst entscheidet, dass der Sinn und Zweck der Beschäftigung nicht gegeben ist ... dann hat er halt nichts und es kommt von ihm nichts - aber bekommen will er was, er will ja vermutlich überleben ...

Was bevormundet denn die Wirtschaft Ihrer Meinung nach? Wer ist denn für die Strategie etc. eines Unternehmens verantwortlich? Wenn ein Unternehmen keinen Erfolg mehr hat, also nicht mehr überlebt, wer ist denn dann verantwortlich?

Nettie

„Was bevormundet denn die Wirtschaft Ihrer Meinung nach?“

Dazu erst einmal eine grundsätzliche Frage: Wen genau meinen Sie mit ‚der Wirtschaft‘?

Nettie

„Was bevormundet denn die Wirtschaft Ihrer Meinung nach?“

Dazu der Klarheit halber erst einmal zwei grundsätzliche Fragen: Wer genau gehört für Sie alles zur ‚Wirtschaft‘? Und dann: Kann jeder einzelne davon frei darüber entscheiden, wie bzw. in welcher Form er seinen Beitrag zu deren Funktionieren leisten will?

Sokrates

Man könnte es nicht besser schreiben! Es ist mit allem so im Leben, der Sinn und Zweck muß die treibenden Kraft sein. Leider happert es da immer noch im Verbund mit dem Mensch als soziales Wesen, und das weltweit!

Ihr Kommentar trifft aber die Sache sehr genau!

schabernack

Ob sich Arbeit lohnt, darf in Zukunft nicht mehr eine Frage der ‚Tariftreue‘ - und überhaupt des Geldes - sein, sondern allein ihres Sinn und Zwecks.

Meine Arbeit zum Geld verdienen hat nicht so sehr viel Sinn. Braucht man Photos für Marketing und Werbung für Maschinen? Braucht man gut bebilderte Anleitungen für Anwendung, Wartung und Reparatur von Maschinen? Das alles geht auch mit Zeichnungen und Worten. Aber ich verdiene gut mit meinem Beruf.

Wer soll das denn entscheiden, was Sinn und Zweck gut eines bestimmten Berufs ist. Ich könnte auch andere Photos machen, und versuchen, die zu verkaufen. Einige wenige Male tat ich das schon, aber das war erstens mehr oder weniger Glücks- oder Zufall. Und zweitens brachte es weniger Geld ein weniger verlässlich mit mehr Mühe und mehr Aufwand. Aber schönere Photos.

Bspw. als Werbebilder für einen Hersteller von Rollrasen. Hat das Sinn - Rollrasen. Photos von Rollrasen ohne Hasen. Lohnte sich auch Rollrasen, weil Photos entstanden in der Freizeit.

Nettie

„Meine Arbeit zum Geld verdienen hat nicht so sehr viel Sinn. Braucht man Photos für Marketing und Werbung für Maschinen?“

Anscheinend schon. Sonst wäre ja keiner bereit, dafür zu bezahlen.

Nettie

„Meine Arbeit zum Geld verdienen hat nicht so sehr viel Sinn.“

Warum glauben Sie das?

„Braucht man Photos für Marketing und Werbung für Maschinen?“

Anscheinend schon. Sonst wäre ja wohl kaum jemand bereit, dafür Geld zu zahlen.

Sisyphos3

"Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten" 

 

ich kann mich noch an so Wahlkampfsprüche erinnern wie  "Reichtum für Alle"

das auf Wahlkampfplakaten stand

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Vaddern

Nur, dass "Reichtum für alle" ein Paradoxon ist. Wenn alle reich sind, haben alle das Gleiche und alle dürften Mediocre sein. 

Das gleicht dem Sehnsuchtsort USA, dem ja nachhallte, jeder könne reich werden, vom Tellerwäscher zum Millionär, nur bedeutet jeder nun mal nicht alle. 

Sisyphos3

wie gesagt der Spruch stammt von der "LINKEN"

harry_up

Stand da nicht "Wohlstand für alle?"

Würde für mich auch weitaus mehr Sinn machen.

Emil67

Meine Meinung.

Die Regierenden mischen sich zu sehr ein.

Das ist nicht gut für die ansässigen.

Es dient nur den Eliten, so das diese an günstige Arbeiter kommen um große Profite einzufahren, das hilft dem Bürger nur bedingt.

In Nachbarländern ist der Wohlstand größer mit weniger Wirtschaft.

Ich lese zu oft 1 zu 1 von RWE, usw. übernommen.

Liegt vielleicht an den vielen Aufsichtsratsposten die von den Regierenden belegt sind?!

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melancholeriker

Wie kommt man denn an "günstige Arbeiter" und was unterscheidet die von dem "Bürger"? Arbeitet der nicht und wenn ja, warum nicht günstig? 

 

Sisyphos3

Schwarzarbeiter im privaten Bereich

die arbeiten günstiger, warum : zahlen keine Steuern und Sozialabgaben

der Auftraggeber spart die MWSt

Soziale Verantwortung ist eben bei einigen Zeitgenossen nicht so populär wie bei ihnen

ich1961

Das sich der Arbeitsmarkt verändert - besser verändern muss - ist mir klar. Das es Solidarität von allen braucht ist mir auch klar.

Ich glaube nur nicht, das es diese Solidarität in dem Maße geben wird, wie sie gebraucht wird. Es gibt zu viele, denen "die anderen" schlicht egal sind (das eigene Hemd, die eigene Hose), die D. schlecht reden/schreiben - warum auch immer. 

Statt sich einzusetzen, damit "der Laden läuft" und so zu den vielfältigen Problemlösungen beizutragen.

 

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Traumfahrer

Tja, der Egoismus, die Eitelkeit und die Habgier sind halt leider nicht die besten Eigenschaften, die etliche Menschen jeden Tag ausleben, ohne nur einen Funken Rücksicht auf andere. Dies ist leider an vielen Stellen zu beobachten, zu hören und sehen. Dabei wäre die uneingeschränkte Solidarität, die Achtung und Respekt das Maß aller Dinge, um den "Laden" am Laufen zu halten ! 

bäuerchen

Eingesetzt haben wir uns lange genug, so wie viele Andere auch. Das Ergebnis war immer das Gleiche, Tritte in den Hintern und arbeiten bis zum Erbrechen, garniert mit den Aussagen: " Wem es nicht passt, der kann ja gehen".Haben wir gemacht, meine Frau (Intensivschwester) und meine Wenigkeit (studierter Logistiker) haben unsere Klamotten zusammengescharrt, arbeiten nun im Ausland und wurden dort mit offenen Armen empfangen. Unsere beiden Kinder sind faktisch auch schon auf dem Weg zu uns. Deutschland ist ein durch Lobbyinteressen und Sparwahn totgerittenes Pferd und für Fachkräfte vollständig uninteressantes Land, da kann die Bundesregierung noch so tolle Einwanderungsgesetze beschließen, damit lockt man allenfalls Niedriglohnbereiche an. Je mehr wir  Deutschland unterdessen von außen beobachten, desto sicherer sind wir uns, das wir die richtige Entscheidung getroffen haben, Deutschland ist nur noch ein Schatten, bei dem man froh sein kann, wenn mal ein Bus pünktlich kommt.

Ralfi1970b

Ja die erste Aussage: "Was ist Arbeit wert, wie sieht die Arbeit von morgen aus?" beschreibt das Problem.

Es geht nicht nur darum, wieviel Arbeitnehmer an Lohn erhalten, sondern es geht auch darum, ob überhaupt noch Arbeit zur Verfügung stehen wird. Die Deindustrialisierung wird von den Gewerkschaften (nicht nur) heraufbeschworen. Immer höhere Forderungen, weil die Ausgaben steigen, ist kein muss, sondern der falsche Gedanke. Irgendeiner wird alles "grüne" bezahlen müssen und das sind dann die Verdienenden. Ob durch Querzahlungen eines Industriestrompreises, Lohnverzicht oder durch Arbeitslosigkeit.

Und es geht nicht nur darum, wie die Arbeitsplatzausstattung in Zukunft ist, sondern ob die AN in Zukunft noch die Gestaltungsräume erhalten. (Egal was Generation Z meint zu wollen.) Friss oder stirb kann es in Zukunft nämlich auch heissen. Dann diktiert allerdings von Chinesen, USA, Indien usw.

Nur von Kundgebungen usw. bleibt/kommt kein Arbeitsplatz. Also bitte mehr Realismus!

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Vaddern

Diesen Beitrag schreiben Sie in Zeiten des höchsten Fachkräftemangels, den wir in Deutschland bislang hatten. Das passt nicht zusammen. 

Die Frage müsste lauten, ob sich Arbeit noch lohne, im Gegensatz zu Erbschaften, Anlagen, ob es also überhaupt noch möglich ist, durch Arbeit zu bescheidenem Wohlstand zu gelangen. 

ich1961

////Also bitte mehr Realismus!////

Das hätte ich mir von Ihrem Kommentar auch gewünscht. Sie schieben die Gewerkschaften vor (wegen der Deindustrialisierung), schreiben D. schlecht. 

Es wird genug Arbeit geben - da es sehr viel zu tun gibt. Ob durch neue Betrieb/Herstellungen oder durch Klimawandel usw.. (Es gibt dazu auf den verschiedenen Doku Sendern genug Informationssendungen - muss man nur sehen, hören, wissen wollen)

Nur die "Komfortzone" wird sich verschieben (müssen).

 

Tremiro

Wie erklären Sie sich dann dass die meisten Firmen Probleme haben Mitarbeiter zu gewinnen? Und zwar vor allem in gut bezahlten Berufen. Nur falls jemand kommt mit "die Arbeitgeber wollen nichts bezahlen".  

Sisyphos3

"Es geht um die Zukunft der Arbeit"

 

was ist man bereit für   Arbeit zu bezahlen ?

Mindestlohn für den Flaschner oder die Verkäuferin beim Bäcker oder etwas mehr ?

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Ralfi1970b

Was ist das Problem? (Ursache->Wirkung)

Die aktuelle Politik zielt darauf ab, die Auswirkung zu begrenzen, Ursachen nicht zu bekämpfen.

Eine unqualifizierte Kraft wird bei hohem Mindestlohn durch eine kaum teurere qualifizierte Kraft ausgetauscht. Das führt zu stärkerer Arbeitslosigkeit unqualifizierter. Die Kosten sind zudem beim Bäckerhandel auf die Gas-/Stromkosten zurückzuführen, dazu nachfolgend.

Nicht ein niedriger Lohn ist das Problem, sondern die hohen Preise. (>20% Inflation (in Summe der letzten 2 bzw. bald 3 Jahre) primär durch EZB und Energiepreise. Von den Wechselwirkungen schlechter Eurokurs und Energiepreise in Dollar ist genug gewarnt worden.) 

Zukünftige negative Entwicklungen werden politisch durch Transferleistungen versteckt, auch weil es so einfacher erscheint, die Staatsschulden dabei weg zu inflationieren, ohne die Wahrheit sagen zu müssen/wollen, dass Vieles (Theater, Schwimmbad, Bildung, Soziales, Flüchtlinge usw.)  nicht mehr zu leisten ist.

BuriedBumper

Es geht nicht darum, was sie bereit sind zu bezahlen, sondern darum für welches Gehalt der Flaschner oder die Verkäuferin beim Bäcker noch zur Arbeit geht 

nelumbo

Wofür Flaschner*in und Bäckereifschverkäufer*in (m/w/d) noch in die Arbeit gehen, hängt auch davon ab, was sie vom Staat bekommen, wenn sie es nicht mehr tun. Staat heiß hier: von den Leuten, die noch zur Arbeit gehen. Arbeit  kann durchaus ein Minusgeschäft sein, bei Mieterhöhung und horrender Nachzahlung bei den Heizkosten. Übernimmt letztere der Staat, ist man u.U. besser dran. Wozu dann jeden Tag 8 h hinter dem Tresen stehen.

werner1955

noch zur Arbeit geht ?

Wer als Mindestlöhner schon massiv Sozialversicherungen und Steuern zahlen muss, dazu die Mobilitätskosten alleine aufbrinegn muss könnte sehr schnell leiber das Bürgergeld wählen. 

Sisyphos3

da gäbe es ja Möglichkeiten das zu beeinflussen

wenn ihnen der Flaschner zu teuer ist dann suchen sie sich eben einen 

1. der es für den Preis macht 

2. überlegen sich ob sie  diese Dienstleistung brauchen

ebenso die Gesellschaft 

muß ich jemanden unterstützen

harry_up

...oder Mindestlohn für Erdbeerpflücker oder Spargelstecher? Diese Diskussion hatten wir ja kürzlich.

Kommt letztlich darauf an, was Sie und ich für ein Produkt zu bezahlen bereit oder in der Lage sind.

werner1955

Also bei den meisten Arbeitnehmern und Rentner liegt es glaubich an der "Lage".  Bei der massiven Inflation den kommenden teuern Energeimaßnahmen ist da nicht viel mut wollen. 

Traumfahrer

Bei so manchen Berufen ist halt leider zu beobachten, wie wenig Wert- geschätzt das Personal wird. Natürlich wollen viele ihre Brötchen möglichst billig haben, in der Gaststätte das Essen und Trinken möglichst schnell und billig, freundliches Personal, und wenig dafür bezahlen. Ist aber da genau das Problem, denn da fängt die menschliche Wertschätzung an, eben dem Personal und den Lebensmittels mehr Wertschätzung entgegen zu bringen. 

Schirmherr

Alles wichtig, alles richtig, nur am Ende steht immer der Preis, der von dem Endkunde bezahlt werden muss und da steht dann meist selber der, den man mit jeweiliger Lohn und Gehaltsgebung, sich manche der entstandenen Preise trotz Aufbesserung, nicht leisten könnte. 

Schirmherr

Dafür werden Sie noch manchen ganz großen Stein den Berg hinauf schaffen und immer wieder verlieren müssen, weil der wesentliche Teil an dem ganzen System nicht mit macht. Das sind eben die, welche mit ihren Preistreibereien diese ganze Preis-Inflation-Lohn-Lavine ausgelöst haben, aber nie Verantwortung übernehmen, sondern nur ihre Gewinne auf Kosten des ganzen Systems abfischen. 

harpdart

"Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei (veraltet Bäckereifachverkäufer)"

Das ist ein Ausbildungsberuf. Dementsprechend muss die Bezahlung sein. Kommen Sie bloss nicht mit Mindestlohn.

silgrueblerxyz

In der Tat Sisyphos3

ZIITAT//:"Es geht um die Zukunft der Arbeit"

 

was ist man bereit für   Arbeit zu bezahlen ?//

Es fehlt schon seit langem die gesellschaftliche Diskussion darüber, wieviel sollte für welche Arbeit bezahlt werden. Wenn das nach objektiven Kriterien ermittelt ist, würde es leichter fallen, die gefundenen Argumente zur Änderung der Bezahlung zu akzeptieren und umzusetzen.

 

Kokolores2017

Kommt sicher darauf an, was man sich selbst leisten kann. Wenn in Zeiten exorbitanter Preissteigerungen in allen Energiesektoren, bei Lebensmitteln und Haushaltsprodukten, in denen der Staat selbst auch noch für Kostenerhöhungen sorgt (z. B. durch Grundsteuer-Neuberechnung, die ursprünglich als kostenneutral verkauft wurde, bisher aber häufig zu Drei-/Vierfacherhöhungen in ganz normalen gemischten Wohngegenden führt), Abermilliarden zunächst für die Pandemie und nun für Kriege ausgegeben werden, was zu Abgabeerhöhungen gleich welcher Art führen wird, dauernd über kaum noch bezahlbare Mieten berichtet wird, wenn dann Gewerkschaften Maximalforderungen im 2-stelligen %-Bereich mit Mindesterhöhungen von 630 € im Monat und ein paar Tausend € Einmalzahlungen durchsetzen, heizen sie weitere Preiserhöhungen an, die nun zwangsläufig folgen, und verhalten sich in schwierigen Zeiten asozial gegenüber der übrigen Bevölkerung (ich bin übrigens auch in der GW, aber nicht angestellt)

Nettie

Das entscheidet unter demokratischen Verhältnissen jeder selbst. Wenn er die benötigt oder für sich erbracht (geleistet) haben will, wird er auch bereit sein, im Gegenzug dafür zu bezahlen. Und sollte dazu unter o.g. Verhältnissen auch in der Lage sein.

Coachcoach

Seit  Ende der 70er Jahre sind die Gewerkschaften immer weiter zerstört worden: Erst durch die eigene Führung durch Abbau der Vertrauensleute z. B. in der ÖTV, durch die Wendung zum Neoliberalismus, zuerst formuliert von Henning Scherf (SPD) 1979, dann immer weiter bis zu der Grünen Hartz-Gesetze, die nur mit Hilfe der der SPD und des Bossgenossen Schröder möglich waren.

Zusätzlich ist die Zersplitterung der Arbeit durch digitale Technologien weit fortgeschritten und erschwert Organisation - alle haben es verpennt: Gewerkschaften, Parteien, Arbeitende.

Erst langsam entwickelt sich ein neues gewerkschaftliches Bewusstsein. Möge es die Welt verbssern helfen.

Möbius

Eine Vier-Tage Woche bei vollem Lohnausgleich wäre ein Schritt der der zunehmenden Automatisierung Rechnung trägt und ein Schritt Richtung bedingungslosem Grundeinkommen. 

 

Durch die Verzahnung der Arbeitsprozesse müssen viele Arbeitnehmer heutzutage auf Ergebnisse von anderen warten um selbst weiterarbeiten zu können. Dadurch entsteht viel Leerlauf. Diese „Luft“ könnte man aus den Arbeitszeiten herauslassen ohne das die Arbeitgeber Einbußen haben. Wenn es stimmt, das die Produktivität nicht unter einer 4-Tage Woche leidet, haben die Gewerkschaften mit ihrer Forderung recht. 

 

Das wäre allerdings nur möglich wenn die Arbeitswoche entweder immer von Montags bis Donnerstags oder von Dienstags bis Freitags ginge. Am besten gesetzlich geregelt. 

Coachcoach

@ Sisyphos3:

Es geht darum, welche Löhne erkämpft werden - das sollte bei Arbeitermangel möglich werden.

Das Kapital wird dann schon bereit sein und bezahlen.

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Clara Berger

Das Kapital wird dann schon bereit sein und bezahlen.

Das Kapital bezahlt nicht selbst, es wird bezahlt.

nie wieder spd

So wie in den Anfängen der Arbeiterbewegung, der Gewerkschaften und der SPD werden Arbeitgeber eher dafür sorgen, dass die Arbeitnehmer zu billiger Arbeit gezwungen werden. So, wie es den meisten Ländern dieser Welt immer noch ist.

nelumbo

Das Kapital ist in einer globalisierten Wirtschaft nicht primär der Reiche, der auf seinem Geldsack sitzt, sondern der Markt.  (gilt natürlich nicht in gleichem Maß für Pflegeberufe usw., bei denen nicht Waren exportiert, sondern Arbeitskräfte importiert werden.) 

John Koenig

Wie lange wird es den Arbeitermangel wohl noch geben bei der rasanten Deindustrialisierung Deutschlands .

Schauen Sie sich bitte mal an wieviel momentan ausgelagert und stillgelegt wird , gerade bei den energieintensiven Industriezweigen .

Coachcoach

da haben Sie recht - aber habeck rudert schon...

Miauzi

Dann zieht man halt immer weiter nach "Osten" ... wie es bei den LKW-Fahrern oder den Bauleuten ja schon seit 30 Jahren zu beobachten ist...

...rest kamen sie aus Polen ... als die zu tuer wurde holte man Bulgaren oder Rumänen ... nun sind selbst die Ukrainer schon zu "teuer" - man ist mittlerweile in Georgien angekommen bei der Beschaffung von Billigs-Arbeitskräften.

Dazu noch das Ausflaggen - gibt es ja nicht nur bei der Schiff-Fahrt sondern auch bei LKW-Speditionen usw. usf.

Was nützt eine Diskussion über den "Wert" von Arbeit ... so lange die geamte gesellschaftliche Struktur darauf ausgelegt ist - dass erwirtschaftete Vermögen von unten nach oben "wandern".

Mittlerweile nennen die beiden reichsten Familien in D-Land so viel Vermögen ihr eigen - wie die untere Hälfte des gesamten deutschen Volkes besitzt. Das schafften nicht einmal Rockefeller oder Carnegie zu ihrer Zeit.

Coachcoach

damals gab es eben noch Gewerkschaften...;))

Mehr Sorgen machen mir die katastrophale Energiepolitik - und der Krieg.

Alles für die Katz

„Am 1. Mai geht es auch um die Würde der Arbeit“

 

Diese Einstellung halte ich für überholt und auch problematisch.

 

Arbeit ist nur und nur dann sinnvoll, wenn sie einen Zweck erfüllt, wenn eine notwendig zu erledigende Aufgabe erledigt wird. Ansonsten ist Arbeit ein Makel, sinnlose Arbeit ist ein Makel.

 

Die menschliche Zivilisation hat sich so entwickelt, dass für die Mehrheit der Bevölkerung Arbeit zugleich mit Erwerb gekoppelt ist, „Erwerbsarbeit“ ist. Deshalb hat sich der Blick auf Arbeit als Grundlage für den Lebensunterhalt verengt. Arbeit wurde so auch für viele zum Selbstzweck und wichtige Voraussetzung für das Selbstwertgefühl. Das war eine sehr problematische Entwicklung in eine im Grunde psychische Gestörtheit ganzer Generationen.

 

Mit dem Fortschritt der technischen Entwicklung wird diese ungesunde Situation wieder verschwinden. Das sollte uns alle freuen, auch wenn es noch lange dauert.

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nelumbo

Meinen Sie, daß Arbeit und Erwerb entkoppelt sein müssten? D.h. ein bedingungsloses Einkommen  für alle gleich, und Arbeit als Hobby? OK. Räumen Sie dann die Regale im Supernarkt ein, reinigen die Kanalisation oder sitzen im Büro und nehmen Kundenreklamationen entgegen? 

Sisyphos3

oder einfacher formuliert

wer nicht arbeitet braucht auch kein Brot essen

klar man kann auch hoffen es gibt  Idealisten  die räumen die Regale ein 

und bringen danach die Sachen zu den weniger idealistischen und räumen sie dann auch dort ein .... bringen deren Müll noch weg - wenn sie schon mal dabei sind

Möbius

In vielen Berufen könnte es zukünftig eventuell nur noch „Dispatcher“ geben die der KI bei der Arbeit zuschaut und diese kontrolliert und ggfls nachsteuert, analog den Aktionen des Fahrers in autonom fahrenden PKW. 

 

 

Ich bin mir aber nicht sicher ob viele Menschen mit der gewonnenen zusätzlichen Freizeit überhaupt viel anzufangen wüssten. 

 

 

Außerdem ist die Realität der Arbeitswelt in Deutschland heute oft von ausbeuterischen Verhältnissen geprägt in vielen Branchen (Bau, Gastronomie, Pflege, Landwirtschaft, Fleischwirtschaft, Einzelhandel, Logistik usw.). Da existieren sozusagen parallel das 19. und das 21. Jahrhundert … 

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John Koenig

Wo bleiben bei Ihren "Dispatchern" dann die vielen Millionen Menschen die dann keine Arbeit mehr bekommen , bzw. sich mit vielen um die niedrigqualifizierten Jobs streiten müssen ?

Und was die ausbeuterischen Verhältnisse angeht , die sorgen doch dafür dass weiterhin viele Dinge zu Billigpreisen angeboten werden können was in Deutschland doch das wichtigste bei der Geiz ist Geil Mentalität ist .

artist22

"Ich bin mir aber nicht sicher ob viele Menschen mit der gewonnenen zusätzlichen Freizeit überhaupt viel anzufangen wüssten. "

 

Wie soll das auch gehen, bei den Hungerlöhnen die 'Ihre Dispatcher-Arbeit' letztlich einbringt. Ich bin immer wieder erstaunt - nein, längst nicht mehr

wie sich als 'Sozialisten' Begreifende als Trittbrettfahrer der schlimmsten Ausbeuter gerieren können.

 

Clara Berger

Auf der Seite der Arbeiter

Gut, dass bei dieser Regierung mal nicht die Konservativen die Nase vorn haben und dass der Arbeitsminister auf der Seite der Arbeiter steht.

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Schirmherr

Aber teuer erkauft, der momentare “Vorteil“ den wir durch diesen Arbeitsminister haben, weil Teile des Kabinetts, dem er angehört, auf anderen Gebieten die Hütte verheizen, in der wir leben wollen.

V8forever

Nein leider sind in Deutschland die Konservativen nicht an der Regierung. Frage, war Frau Nahles nicht bei der jetztigen Regierung Arbeitsministetin?

Account gelöscht

Tatsächlich einer der wenigen Minister, dessen Arbeit ich wirklich schätze 

nie wieder spd

Das ein führender Sozialdemokrat auf der Seite der Arbeitnehmer stehen könnte, wäre nach den letzten 30 Jahren tatsächlich mal etwas Neues. Hoffen tue ich das auch, allein mir fehlt der Glaube.

Der neue Goldstandard

Zitat: "Gut, dass bei dieser Regierung mal nicht die Konservativen die Nase vorn haben und dass der Arbeitsminister auf der Seite der Arbeiter steht."

 

Sie sind der Meinung, dass der aktuelle "Arbeitsminister" der angeblichen "Arbeiterpartei" SPD , der nie außerhalb der einen realen Beruf hatte, auf der Seite der Arbeiter steht??

 

Süßßßß!

 

:-)

Kritikunerwünscht

Herzlichen Glückwunsch - das ist der Witz des Monats.  Auf welcher Seite die Regierenden stehen, sollte klar ersichtlich sein - auf ihrer eigenen Seite, der Seite der Selbstbedienung, der Vetternwirtschaft usw.

Opa Klaus

Das BMAS wird seit 2013 von SPD Ministern und Ministerinnen geführt. 

Sisyphos3

das sieht man in Berlin deutlich

wie toll das funktioniert  

Peter Kock

Aber Rote und Grüne verstehen ja   n o c h   weniger von der Politik da gibt es viele Beispiele !

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft

Globale Verantwortung 

Die Gier der deutschen Unternehmer ist aus dem Ruder gelaufen. Das Lohndumping der letzten Jahrzehnten hat zu "exzessiven Exportüberschüssen" (IWF) geführt und trug zur Destabilisierung der Weltwirtschaft bei. 

Starke Gewerkschaften und ein deutliches Plus der Kaufkraft für deutschen Arbeitnehmer ist vor dem Hintergrund der Globalisierung alternativlos. Inflationsausgleich plus Produktivitätzuschlag plus globale Stabilitätszuschlag heisst die Formel für zeitgemässe Tarifverhandlungen. 

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wenigfahrer

Arbeit ist aber nur eine Seite der Medaille, was unter Arbeit verstanden wird und was das für Arbeitsplätze sind, und kann man davon leben, denn mit normaler Arbeit ist auch noch keiner Reich geworden.

Wichtigster Punkt ist eigentlich, was wandert ab und wohin geht das, und was macht der Staat aus dem Geld der Bürger was er einnimmt, und da haben wir zur Zeit wohl einige kleine Probleme.

Was ist Arbeit wert, wenn ich Mitte 70 so darüber nachdenke und wie ich heute leben kann, dann war sie nicht viel Wert. 

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german-canadian

Was ist normale Arbeit? Was ist Reich?

Ich habe nach einer Ausbildung Fachabitur gemacht und studiert. Als Ingenieur des Maschinenbaus habe ich dann einigermaßen gut verdient und dann durch Zufall und Kontakte eine Firma in Canada mit aufgebaut. Durch Patente und gute Investitionen konnte ich es mir gut leisten frrühzeitig aus dem operativen Geschäft auszusteigen. Alle Beschäftigten wurden gut bezahlt und hatten eine Bindung zur Firma. 

Das ist für mich auch normale Arbeit.

Clara Berger

@Nettie 01. Mai 2023 • 08:57 Uhr

Ob sich Arbeit lohnt, darf in Zukunft nicht mehr eine Frage der ‚Tariftreue‘ - und überhaupt des Geldes - sein, sondern allein  ihres Sinn und Zwecks.

Wir haben Arbeitskräftemangel. Aber dennoch sind mehr als 1.000.000 Arbeitnehmer mit der Grundsicherung zufrieden und brauchen daher nicht zu arbeiten. Ob Arbeit einen Sinn hat und gewünscht ist, entscheidet also letztlich jeder selbst.

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w120

Zunächst sollten wir uns mal von diesem Stammtischdenken verabschieden.

 

Die Frage wird sich ergeben, wenn es nur noch Einsteins vergönnt ist, die die Roboter schaffen und lenken, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Sisyphos3

das ist aber sehr unfreundlich es so deutlich auszusprechen !

dass   1 Mill es gut mit ihrem Gewissen vereinbaren können, sich vom Rest alimentieren zu lassen

keinen Beitrag zum Allgemeinwohl beitragen

wo das Thema ja auch und vorallem was mit "Ausbeutung" zu tun hat

sebo5000

Warum fühlen Sie sich ständig von denen, die ohnehin am wenigsten haben ausgebeutet?

Sisyphos3

meine Steuern und Sozialabgaben wären geringer

wenn sich alle daran beteiligen täten

oder etwas bildlicher gesprochen wenn es für 100 Stunden Arbeit gibt

können sich alle 10 Arbeiter beteiligen oder ein "Dummer" schafft halt Tag und Nacht

sebo5000

Erstaunlich, ich zahle auch seit Jahren Sozialabgaben und muss dafür nicht "Tag und Nacht schaffen" gehen...