Indien löst China als bevölkerungsreichstes Land der Welt ab. Seit Langem gilt es als Hoffnung für die globale Wirtschaft. Wo sind seine ökonomischen Stärken - und wo seine Schwächen? Von Melanie Böff.
Der Aufstieg Indiens zeigt im Gegenzug sehr deutlich die Probleme unseres eigenen Landes.
Wir sind eben eine hoffnungslos überalterte, hoch bürokratisierte und dadurch mit irrsinnigen Abgaben und Steuern belastete, zunehmend von zwanghaften Ideologien eingeengte Gesellschaft.
Hinzu kommt, dass wir auf keinerlei handfeste Ressourcen wie Bodenschätze o. ä. bauen können und unser einzig wertvolles Gut unser know-how war und ist. Diesbezüglich ist der Abwärtstrend inzwischen eklatant und ich sehe schwere Zeiten auf uns zukommen.
Trotz der mannigfaltigen Probleme, die es in Indien zweifelsohne gibt und der teilweise extremen Armut dort, gibt es etwas, dass bei uns schon seit langem verloren gegangen ist:
Eine eigene, reichhaltige Kultur, eine Form von Identität, auf die sie nichts kommen lassen.
Die Inder verbinden in ihre opulente, eindrucksvolle Kultur und ihren ursprünglichen Glauben mit seiner bunten und lehrreichen Mythologie mit allen Dingen des Alltags.
In Ihrem Kommentar vermisse ich den klaren Bezug zum Thema des Artikels, denn die sicherlich tiefgreifende indische Kultur wird dem Problem nicht gerecht.
Welchem Problem denn konkret?
Eine indische Identität in einem Staat, in dem über hundert Sprachen gesprochen werden, mit zig Völkern und mehreren Religionen (welcher "ursprüngliche Glaube"?), von denen einige diskriminiert und unterdrückt werden? Das bezweifle ich.
Indien ist ein aufstrebendes Land mit prinzipiell guten Möglichkeiten. Es steckt ein Mittelstand von über 100 Millionen oder mehrere 100 mio Menschen in der Gesamtbevölkerung, die gut ausgebildet sind (siehe IT) und eine gute wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen können. Leider klammert der Artikel völlig die Gefahren des Klimawandels aus, der nicht nur den Menschen sondern auch die Wirtschaft treffen würde. Notwendig wäre eine Anpassung an feuchte Hitzewellen (ohne weiter die Temperaturen hochzutreiben). Indien ist besonders gefährdet und ohne Resilenz kann die Reise auch böse enden. https://journals.plos.org/climate/article?id=10.1371/journal.pclm.00001…
Indien wird für Europa interessant. Warum erst jetzt? Deutschland war im Dornröschenschlaf und sah Indien vielleicht nur als Absatzmarkt. Im Jahr 2022 waren es 31,4 Milliarden US-Dollar.
Millionen von Menschen sind immer noch unterernährt. 2019 waren es 170 Millionen. Sie produzieren genug, doch der Bevölkerung ist zu arm, um Essen zu kaufen.
Warum bildet Indien Fachkräfte aus, die Deutschland abwerben möchte. Der Staat investiert in seine Jugend, die dann nach Europa gehen, um die Renten zu stabilisieren. Eine moderne Ausbeutung!
" logig 23. April 2023 • 14:13 Uhr
Eins übersehen alle Kommentare. Der Klimawandel wird all diese Träume vom Wachstum zunichte machen. Mit diesen Wachstumsträumen wird die Zivilisation untergehen. Wie lange noch gaukeln auch die Parteien in den liberalen Demokratien ihren Bürgern dieses Trugbild vor. Die Grünen verfehlen damit ihre Absicht das Ökosystem Erde als für Menschen bewohnbares System zu retten. "
Wie kommen Sie zu dieser Annahme, Inden verfügt über :
Indien ist eine der wichtigsten metallogenen Weltprovinzen. Hier sind neben riesengroßen Lagerstätten von Eisen und Mangan, Chromiten, Nickel, Kobalt, Blei, Zink, Gold, Platin, Uran, sowie Asbest, Graphit und Dolomit konzentriert. Steinkohle ist unter den energetischen Bodenschätzen von größter Bedeutung.
Also fast alle Rohstoffe die benötigt werden, und 7500 Kilometer Küste, also viel Möglichkeiten Wasser zu gewinnen, im Gegensatz zu einigen Exportnationen ideale Voraussetzungen für die Zukunft.
Jetzt antworten Sie aber recht konsequent an dem Kommentar des Users logig vorbei.
Alle gucken immer nur auf die Bodenschätze und dessen Ausbeutung.
Irgendwann, in nächster Zukunft, wurde der letzte Krümel aus dem Boden geholt und dann?
Welche Möglichkeit Wasser zu gewinnen?
Bei aller Skepsis ist nur zu hoffen, dass Deutschland und Europa nicht in Indien den Anschluss verpassen und Russland und Co. dort das Feld überlassen. Indien mag jetzt noch keine Konkurrenz zu China sein. Aber was sind da dann schon 20 Jahre? Man sehe sich einmal an, wie schnell das im kommunistischen China gegangen ist. Indien kann das ebenso schnell, wenn es nur will! Übrigens sind neben Indien auch stabile afrikanische Staaten interessant, die wir viel zu sehr vernachlässigen. Dabei liesse sich dort sogar ein massives Flüchtlingsproblem damit lösen.
Nicht immer nur zusehen und abwarten! Auch mal machen!!!
Indiens Stärke ist die riesen Masse an Billig-Lohn-Arbeitskräften.
Das weis auch D / EU zu schätzen.
So können aus Indien Billig-Produkte nach D / EU importiert werden. Das senkt u.U. die Inflationsrate in D / EU.
@silgrueblerxyz 23. April 2023 • 13:03 Uhr
... sondern auch für Deutschland, das in seiner weltweiten Bedeutung weiter abrutschen wird
Ach ich liebe einfach die Untergangspropheten, die sich ganz toll vorkommen, wenn sie Deutschland mal wieder runter ziehen können.
Indien ist auf dem Vormarsch. 1,3 Milliarden seiner Bürger besitzen einen digitalen Ausweis, Millionen zahlen mit dem Smartphone, nun wird auch noch das Gesundheitswesen digitalisiert. Mit dem digitalen Ausweis können sie (fast die gesamte Bevölkerung) ein Konto eröffnen, einen Kredit beantragen, einen Mobilfunkvertrag abschließen. Für ein Schwellenland sehr gute Voraussetzungen für die weitere Entwicklung. Trotzdem kann man Indien nicht mit China vergleichen. China ist viel breiter aufgestellt, hat eine wesentlich bessere Infrastruktur, ist international vernetzt und in Forschung und Entwicklung wesentlich weiter. Die Analphabetenquote in Indien ist viel zu hoch und die vielen Ethnien mit verschiedenen Sprachen und Dialekten sind ein weiteres Hindernis. Von 1,4 Mrd Menschen sprechen nur 250 Mio Englisch (die Elite). Indien wird noch Zeit brauchen, aber auch diesem großen Land gehört die Zukunft. D und die EU kommen ziemlich naiv daher, wenn wir das neutrale Indien nach Westen zwingen
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@Bernd Kevesligeti
Indien hält an seiner traditionellen Politik der Blockfreiheit fest. Was gerade in der heutigen Zeit mancherorts für Stirnrunzeln zeugt.
Mehr als Stirnrunzeln. Indien weigert sich, die Kriegsverbrecher im Kreml als das zu benennen, was sie sind. Moral? Nur, wo es den Profit nicht stört. Manche nennen das Opportunismus.
@Bernd Kevesligeti
23. April 2023 • 14:03 Uhr
Und Indien ist nicht nur beim Bevölkerungswachstum aufstrebend. Sondern es gehört auch zu den wirtschaftlich aufstrebenden Ländern.
Letzteres trifft Gott sei Dank auf alle Länder zu. Ersteres glücklicherweise nicht.
Eins übersehen alle Kommentare. Der Klimawandel wird all diese Träume vom Wachstum zunichte machen. Mit diesen Wachstumsträumen wird die Zivilisation untergehen. Wie lange noch gaukeln auch die Parteien in den liberalen Demokratien ihren Bürgern dieses Trugbild vor. Die Grünen verfehlen damit ihre Absicht das Ökosystem Erde als für Meschen bewohnbares System zu retten.
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Ihr Pessimismus in Ehren:
Irgendwie muss es doch weitergehen, oder plädieren Sie für ein Einfrieren des derzeitigen Zustands?
Da Indien einen gewaltigen wirtschaftlichen Nachholbedarf hat, wird das Wachstum dort kaum aufzuhalten sein.
Aber freilich haben Sie recht wenn Sie anmahnen, die klimatischen Veränderungen, die die Welt derzeit ja nur in ihren ersten Anzeichen zu spüren bekommt, keinesfalls zu ignorieren; doch diesbezüglich wird man wohl eher nur reagieren als aktiv vorbeugen (können).
Eins übersehen alle Kommentare. Der Klimawandel wird all diese Träume vom Wachstum zunichte machen. Mit diesen Wachstumsträumen wird die Zivilisation untergehen.
Die Politik in Indien sieht das ganz anders und wird recht behalten. Der Klimawandel stellt Ländern vor gewissen Herausforderungen, ist aber alles andere als zivilisationsbedrohend.
Naja, dann ist ja alles gut.
Ihre Annahme ist leider grundlos optimistisch und falsch: https://journals.plos.org/climate/article?id=10.1371/journal.pclm.00001…
Das ist für die indische Politik eine Abwägung.
Wo es sich rentiert, setzt sie auf erneuerbare Energien (gut so), wo nicht, eben auf Steinkohle (auch gut so).
Dass sich Menschen aus bitterer Armut befreien können, ist wichtiger als ideologische Reinheit. Zum Glück bleibt die indische Regierung in diesen Fragen gelassen und denkt praktisch und menschlich.
der Klimawandel ist zuvilisationsbedrohend und der Artikel, den ich verlinkt habe geht darauf ein, das die indische Regierung dies nicht ausreichend untersucht und berücksichtigt.
Ja auch der Rest der Weltbevölkerung, will am Wohlstand teilhaben.
So jetzt kann jeder selbst überlegen, wie sich das auf den Klimawandel auswirkt.
und umgekehrt. Der Klimawandel wird die ökonomischen Wunschträume leider nicht realität werden lassen.
Der Mensch wird Mittel und Wege finden, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Nicht dass ich das befürworte, aber ich bin nunmal Realist. Und technologisch innovative Länder wie Indien arbeiten vermutlich bereits daran. Und ja, ich schreibe bewusst " vermutlich".
2 Kommentare, 1) die indische Regierung scheint die Gefahr leider nicht adequat im Blick zu haben (ich habe heute mehrfach einen link zu einem Fachartikel gegeben), 2) beschäftigen Sie sich doch mal mit wet bulbt wetter. Dürfte auch in Thailand interessant sein. Ist befristet handlebar, solange die Klimaanlagen laufen, alle Zugang zu klimatisierten Räumen haben und es keinen blackout gibt
erkundigen
danke für Ihren Hinweis. Ich habe gerade selbst einen Kommentar in dieser Richtung geschrieben. 90 % des Landes sind extrem gefährded durch wet bulb wettersituationen.
Dann ist wohl auch das weitere Wirtschaftswachstum gefährded.