G7-Außenminister-Treffen in Japan

Ihre Meinung zu G7 lehnen gewaltsame Änderung des Status quo ab

Die G7-Staaten warnen vor gewaltsamen Änderungen der internationalen Ordnung. Im Fokus sind dabei vor allem Russland und China. Bundesaußenministerin Baerbock sagte, man werde eine militärische Eskalation des Konflikts um Taiwan nicht hinnehmen.

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Kommentare

Adeo60

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, was die G7 Außenminister da beschlossen haben. Eine Welt, in der die elementaren Grundsätze des VölkerR und viele andere Elemente einer globalen Sicherheitsordnung außer Kraft gesetzt werden, droht in Willkür und Barbarei abzugleiten. China befeuert aktuell diese gefährliche Entwicklung, indem sich das Land Putin anbiedert. Gleichwohl muss versucht werden, einen Gesprächsfaden zu Xi herzustellen. Die von den UN beschlossenen Resolutionen gegen Russland haben Putin isoliert. Es kann nicht im Interesse Chinas sein, sich ins politische Abseits zu bewegen. Die schrecklichen Bilder des sinnlosen Ukraine Krieges schädigen auf Dauer auch die wirtschaftlichen und politischen Interessen Pekings.

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Izmi

Die Welt ist nach den Vorstellungen der Westmächte geordnet, geordnet nach langen Auseinandersetzungen und Kriegen, mit denen diese Mächte ihre Einflusssphären und Gebiete abgesteckt haben. Inzwischen hat sich die Erde aber weiter gedreht, und bisher unterdrückte oder an den Rand geschobene Nationen wollen nun ihre Ordnung voran bringen.  Das ist der Gang der Geschichte, und niemand wird ihn aufhalten. 

Glasbürger

So wichtig es auch ist, in der sich stetig zuspitzenden Lage, egal ob in China/Taiwan oder Rußland/Ukraine endlich eine tragfähige Lösung zu finden, sind die "G7" wohl eher jene, die hier das Ganze weiter eskalieren. Womöglich sogar ohne das zu wollen.

Ob es uns gefällt oder nicht, solange wir, als "der Westen"  China, Rußland und auch die aufstrebenden Staaten, die sehr wahrscheinlich auch irgendwann, wenn sie eine entsprechende "Entwicklungsstufe" erreichen, die Vorherrschaft des "Westens" in Frage stellen, nicht endlich ernst nehmen und deren Interessen als ebenso relevant, wie unsere ansehen und entsprechend handeln, geht es nur weiter in den Abgrund.

Die Ära der einzelnen Supermacht, die sich als "leader of the world" geriert ist vorbei. Wenn die "G7" als Relikt dieser Ära, jetzt einen auf Friedensengel machen, hat das was vom Dieb, der "Haltet den Dieb!" ruft.

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Alter Brummbär

Wieso Vorherrschaft des Westens?

Was streben denn die Diktaturen von Russland und China an?

So respektlos wie sie die eigene Bevölkerung behandeln.

Sollen wir uns einfach unterordnen?

 

Glasbürger

Ja, Vorherrschaft des Westens. Das sieht man ja überdeutlich in der US-Außenpolitik, wo sie sich ja ganz offen zuweilen als "leader of the world" proklamieren, was sie bisher ja auch großteils waren.

Das bedeutet keineswegs, daß China oder Rußland in irgendeiner Weise besser wären. Nur eben anders. Letztlich zeigen sie auch nur das gleiche Vormachtstreben wie die USA. Wie immer zu Lasten der kleinen Leute, die dann als "Kollateralschaden" die Zeche für solche Machenschaften zahlen.

Ob wir uns unterordnen ist wohl die falsche Frage. Wie der Hegemon heißt ist irrelevant. Wichtig ist doch eher die Erkenntnis, daß es nunmehr mehrere Kräfte gibt, die z.T. hegemonioale Ansprüche haben und das Streben danach unweigerlich in eine Katsatrophe führt, wenn man darauf nicht reagiert. Hier gilt es anzusetzen.

Ob die "G7" dafür taugen, das ist wohl fraglich.

Parsec

"... daß es nunmehr mehrere Kräfte gibt, die z.T. hegemonioale Ansprüche haben und das Streben danach unweigerlich in eine Katsatrophe führt, wenn man darauf nicht reagiert. Hier gilt es anzusetzen."

Sie bevorzugen also ein Vorpreschen des Westens auf der Gewaltebene, um Schlimmeres zu verhindern?

eine_anmerkung .

Wem unterordnen? Wer verlangt das?

Adeo60

Ich finde nicht, dass sich die USA als leader of the wirke gerieren. Gegenüber Russland handelt Präsident Biden sehr zurückhaltend und verantwortungsvoll. Auch sein Umgang mit der NATO folgt einer Strategie gemeinsamer Verantwortung. Schon vor Beginn des Ukraine Krieges haben die westlichen Politiker mit Putin gesprochen und versucht, ihn von diesem irrsinnigen Einmarsch abzuhalten. Freilich hat dann der imperialistische Machtanspruch Putins obsiegt. Dies kann und darf die freie Welt nicht akzeptieren. Eine wertebasierte Weltordnung muss die territoriale Integrität von Staaten schützen.  

Glasbürger

Ich denke, würde der Kontrahent nicht Rußland, sondern "Klein Posemuckel" heißen, wären die USA jenen gegenüber ganz anders aufgetreten. Das allein sagt nicht wirklich etwas aus. Ebenso wie den USA selbst, pinkelt niemand mal eben RU oder China ungestraft ans Bein. Mit beiden Ländern betraten nun ernsthafte Kontrahenten für die USA die Weltbühne, womit man jetzt erstmal lernen muß, umzugehen.

Eine "wertebasierte" Ordnung, deren Werte kein Konsens aller Beteiligten sind wird nicht funktionieren. Weder China, noch RU werden künftig Werte akzeptieren, die sie nicht selbst mitbeschlossen haben. Das zeigt sich ja schon überdeutlich. Insofern wäre wohl eher ein Rahmen a` la "G20" oder mehr sinnvoll, um etwas zu beschließen. 

Adeo60

Wenn man sich nicht einmal mehr auf die Grundsätze des VölkerR verständigen kann, dann leben wir wirklich in einer gespaltenen Welt, in der eben nicht die Stärke des Rechts, sondern das Recht des Stärkeren zählt. Immerhin haben die UN Resolutionen gegen Russland gezeigt, dass die weitaus überwiegende Zahl der Länder ein solches Szenario ablehnt.

Glasbürger

Da haben Sie absolut Recht. Leider sind die UN in großen Teilen auch nur noch Vasallen, die ihrem "Lehensherrn" folgen, egal ob der nun RU, China oder USA heißt. Wes Brot ich ess, des Lied ich sind. 

Insofern sehe ich deren Resolutionen und Beschlüsse mit einigen Vorbehalten, wie sie ja z.T sogar UN-Funktionäre schon äußerten.

Traurig aber wahr.

eine_anmerkung .

Ich finde das wir uns zu sehr vor den Karren der Amerikaner spannen lassen. Ich finde aber auch den feigen Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine Verabscheuungswürdig.

NieWiederAfd

Wo sehen Sie, dass die G7 Kriege und Konflikte eskalieren?

Was bedeutet für Sie, China und Russland "endlich ernstzunehmen"? 

Für mich ist klar: Demokratie, Menschenrechte, fairer Handel etc. sind Eckpfeiler, die nicht verhandelbar sind.

 

Glasbürger

Mit immer neuen Sanktionen, die defacto ja auch nichts anderes, als ein "Diktat" sind, kann man Länder wie China und RU, künftig sicher noch einige mehr, nicht zu etwas bewegen. 

Ernst nähme man sie, wenn z.B. bzgl. Taiwan auf Chinas "Forderungen", mögen sie auch unberechtigt sein, eingegangen würde. Hier mit diversen, eindeutig provozierenden Reisen (man will ja Zeichen setzen) zu agieren ist kontraproduktiv.  Chinas Führung wird nicht mal zuhören, wenn sie so verärgert wird. 

Wenn ich etwas erreichen will, muß ich mich entsprechend verhalten. Will ich nur eskalieren oder provozieren dann ist der eingeschlagene Weg genau richtig.

Was Demokratie etc. angeht wird derlei doch auch von uns nur wie eine Monstranz vorangetragen, wenn es etwas zu holen oder begründen gibt. Wir sollten uns hier wahrlich nicht auf ein so hohes Roß setzen, wenn wir hier selbst noch massiven Nachholbedarf haben.

Adeo60

Sanktionen sind ein milderes Mittel als Kriege. Sie dienen u.a. dazu, die Rüstungsausgaben des Aggressors zu minimieren. Ein durchaus probates und verhältnismäßiges Instrument im Kampf gegen eine Verletzung des VölkerR und die Gefährdung des Weltfriedens.

eine_anmerkung .

Sie reden ja geradezu als würden Sanktionen immer nur in eine Richtung gehen und nur den Sanktionierten betreffen?

Adeo60

Die G7 eskalieren nicht, sondern setzen sich dafür ein, dass internationales Recht, insbesondere das verbriefte Recht auf territoriale Integrität, vollumfängliche Anwendung findet. Wenn dies als Leadership der USA verstanden wird, dann bin ich für eine solche Führungsrolle. Die Un sind trotz der überzeugenden Beschlüsse gegen den russischen Ukraine Krieg durch das Vetorecht der Supermächte viel zu schwach. Es ist umso wichtiger, dass die Welt tagtäglich an die Gräueltaten im Ukraine Krieg erinnert wird. Der gezielte Bombenterror gegen die ukrainische Zivilbevölkerung allein  ist ein Kriegsverbrechen, das leider zum Alltag geworden ist. Und China schweigt, ja intensiviert die Partnerschaft zu Russland. Es scheint, als wären die USA die letzte verbliebene Großmacht, die in einer durchaus globalen Verantwortung handelt und aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat.

Glasbürger

"Wer von euch ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein!"

Ich denke, was territoriale Integrität, Menschenrechte, die Verurteilung von Kriegsverbrechen etc. angeht, steht es gerade uns nicht an, hier das große Wort zu führen. Auch wir, die ach so "freie Welt" hat hier mehr als genug Dreck am Stecken. Schlimm genug, daß andere Länder sich daran ein Beispiel nehmen.

Adeo60

Sie bemühen die Vergangenheit, um den Schrecken der Gegenwart  abzumildern. Das VölkerR ist ein Gundbestandteil des friedlichen Zusammenlebens der Völker und muss dies auch bleiben.

Glasbürger

Nein.

Ich bemühe die Vergangenheit um zu zeigen, wohin unsere allegemeine Uneinsichtigkeit führt.

Wie können wir erwarten, daß sie etwas zum Besseren ändert, wenn wir genau dasselbe tun, was uns vordem schon ins Unglück stürzte? Das ist an Torheit kaum zu überbieten. 

Parsec

Ach, und das, was Sie beweinen, rechtfertigt also angedrohte Gewaltexzesse durch China oder gar den gewalttätigen Überfall Russlands auf die Ukraine?

Parsec

"... , solange wir, als "der Westen"  China, Rußland ..., nicht endlich ernst nehmen und deren Interessen als ebenso relevant, wie unsere ansehen und entsprechend handeln, geht es nur weiter in den Abgrund."

Diese beiden gewaltbereiten Staaten werden sogar äußerst ernst genormen. Denn nur so verhindern wir Versuche dieser Unterdrücker, uns in den Abgrund drängen zu wollen.

Carlos12

Jahrzehntelang galten die USA mit Ihrer Hegmonialpolitik als der Hort allen Bösen. Und zweifellos haben sie viel Schaden angerichtet. Aber mit der neuen Multipolaren Weltordnung, die hier einige für erstrebenswert halten, wird es nicht besser. Es bedeutet nur, dass Russland und China ihre Nachbarländer drangsalieren oder terrorisieren.

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Lichtinsdunkle

Das ist Ihre Annahme, aufgrund lückenhafter Informationen. Warum glauben sie, dass es nicht besser werden kann? Stellen Sie Sich eine tatsächlich multipolare Welt vor, in der alle gleichberechtigt sind. Ich glaube Geschichten wie Irak, Afghanistan, Ukraine, naher Osten, etc pp wären schwerer möglich. In der momentanen Ordnung gilt das Recht des Stärkeren. Nicht nur militärisch, sondern auch wirtschaftlich. Alles was man mit dieser Ordnung machen kann ist angreifen oder drohen anzugreifen. 

Carlos12

Der Begriff "Multipolare Weltordnung" wurden vor Kurzem von Chinas und Russland propagiert. Gemeint war, dass sie ihre Ziele durchziehen wollen ohne von den USA gestört zu werden. Hier geht es nicht um Gleichberechtigung oder glauben Sie Ernsthaft, dass Russland eine Gleichberechtigung mit Georgien oder China eine Gleichberechtigung mit Vietnam akzeptieren.

melancholeriker

Sicher werden sich die Vasallen unter China gleichberechtigt fühlen. Unter China. 

Sie wollen ernsthaft die alte bipolare Störung des Ost/West - Konfliktes in eine multipolare überführt sehen? 

Die Macht, die derzeit im Pazifik die "Macht des Stärkeren" am frechsten und respektlosesten durchsetzen will und frei nach Putins "Manövern" nur noch den richtigen Zeitpunkt finden muß um unsere Welt vor vollendete Tatsachen zu stellen, machen Sie als Schöpfer einer besseren Ordnung aus und glauben, daß diese Kontrolleure der letzten Regung der Individualität aus der Welt eine freiere und bessere machen wollen? 

MehrheitsBürger

"Es bedeutet nur, dass Russland und China ihre Nachbarländer drangsalieren oder terrorisieren."

So ist es.

Die monopolaren Mächte (RUS, CHN) stehen nicht für eine multipolare Welt

„Multipolare Welt“ ist der lächerliche Euphemismus der Monopolaren Mächte Russland und China, um ihren undemokratischen Machtanspruch zu verbrämen. 

Wer in seiner eignen Welt nicht bereit ist, eine multipolare - sprich - pluralistische, demokratische Gesellschaft zuzulassen, der steht auch global nicht dafür ein. Würde man sie lassen, würden sie am Ende andere Staaten ihrem monopolaren Machtanspruch unterwerfen. So wie Russland es mit der Ukraine versucht und China die demokratische Inselrepublik Taiwan seiner Ein-Parteien-Diktatur einverleiben möchte. 

Die einzigen, die sich davon „angezogen“ fühlen, sind andere gesellschaftlich zwangsmonopolare Staaten wie Iran, in denen Frauen unterdrückt werden und die Bürger nichts zu melden haben. 

 

Möbius

Heißt das, dass die G7 einen Schlussstrich ziehen unter die Historie einiger ihrer Mitglieder ? 

 

Was war denn der der von der NATO militärisch unterstützte Sturz Ghadaffis (weswegen nun Bootsflüchtlinge vermehrt über das Mittelmeer kommen) anderes als eine „gewaltsame Änderung des Status Quo“ ? 

Oder die Bombardierung Belgrads durch die NATO, um die Abspaltung des Kosovo zu erzwingen ? 

Waren das keine Änderungen des „Status Quo“? 

Oder die Invasion der NATO in Afghanistan ? 

 

Bedeutet der Beschluss also jetzt eine Abkehr von dieser Politik - oder bedeutet es nur das bloß „Russland“ und „China“ den „Status Quo“ nicht ändern dürfen, der Westen aber schon ? Fragen über Fragen … 

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fathaland slim

Heißt das, dass die G7 einen Schlussstrich ziehen unter die Historie einiger ihrer Mitglieder?

Schlussstrich? Diesen Begriff kenne ich aus anderen Debatten, und zwar nicht positiv besetzt.

Oder die Bombardierung Belgrads durch die NATO, um die Abspaltung des Kosovo zu erzwingen?

Nein, das war nicht der Grund für die Einmischung in den Jugoslawienkrieg.

Waren das keine Änderungen des „Status Quo“?

Es war auf jeden Fall kein Eroberungskrieg.

Oder die Invasion der NATO in Afghanistan?

Tun Sie doch bitte nicht so, als sei Ihnen die Geschichte Afghanistans, beginnend mit der sowjetischen Invasion, nicht geläufig.

Bedeutet der Beschluss also jetzt eine Abkehr von dieser Politik - oder bedeutet es nur das bloß „Russland“ und „China“ den „Status Quo“ nicht ändern dürfen, der Westen aber schon ? Fragen über Fragen...

Ja, Fragen über Fragen. Nur die richtigen Fragen, die stellen Sie nicht.

Alter Brummbär

Die Flüchtlinge kämen auch ohne den Sturz von Gaddafi.

fathaland slim

Ich finde es immer wieder interessant und ausgesprochen vielsagend, wie Gaddafi von vorgeblichen Antiimperialisten im Nachhinein zum Türsteher Europas umgedeutet wird, der uns angeblich die bösen Fremden vom Hals gehalten hat.

sprutz

"Ihr sollt mich recht verstehen. Wenn ihr mich bedrängt und destabilisieren wollt, werdet ihr Verwirrung stiften, Bin Laden in die Hände spielen und bewaffnete Rebellenhaufen begünstigen. Folgendes wird sich ereignen. Ihr werdet von einer Immigrationswelle aus Afrika überschwemmt werden, die von Libyen aus nach Europa überschwappt. Es wird niemand mehr da sein, um sie aufzuhalten."

"Diese Worte äußerte der libysche Diktator Muaamar al-Gaddafi, in einem Interview mit dem französischen Journal du Dimanche im Februar 2011"

Möbius

Dann vergleichen Sie mal die Situation VOR dem Sturz von Ghaddafi mit der Situation DANACH bezüglich der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer! 

 

Ghaddafi hat übrigens davor gewarnt dass genau das eintritt, was wir heute beobachten müssen. 

Adeo60

Sie bemühen leider immer wieder die Vergangenheit, um vom aktuellen Unrecht durch den barbarischen  russischen Krieg abzulenken.

Lichtinsdunkle

Nein, viele Leute veruteilen jeden Krieg gleichermaßen und sind nur erstaunt über de Doppelstandarts in diesen Diskussionen, in denen wir uns als Schutzpatron der Freiheit darstellen. Nicht immer muss damit eine Ablenkung gemeint sein.

Adeo60

Die USA haben in der Vergangenheit vieles falsch gemacht. Aber wir leben im Hier und Heute - und da schätze ich die Politik unter Joe Biden als verlässlich und verantwortungsbewusst ein. Russland hat einen ebenso unsinnigen wie barbarischen Feldzug gegen das Nachbarland Ukraine losgetreten. Dies kann und darf die Weltgemeinschaft nicht akzeptieren. Wenn nicht die Stärke des Rechts, sondern das Recht des Stärkeren die globale Ordnung bestimmt, wird die Welt endgültig aus den Fugen geraten und in die Barbarei abgleiten..

Möbius

Ihre Worte klingen pathetisch und fern der Realität. Gerade die USA haben immer wieder das „Recht des Stärkeren“ - also ihre eigenen Interessen - gegen schwächere Staaten durchgesetzt. 

 

Bei der militärischen Unterstützung für die Ukraine scheint diese Politik aber nun an ihre Grenze zu kommen. 

 

Der IWF - der von den USA dominiert wird - ist übrigens gerade dabei jedes „Recht“ über Bord zu werfen um die Liquidität der Ukraine weiter zu gewährleisten. Das führt im Globalen Süden zu wachsender Kritik.

 

 Welches Recht hat der Westen, die von ihm zuerst mit eingeführten Regeln ständig so abzuändern wie er es braucht ? 

Adeo60

Es geht zu allererst um die Einhaltung der fundamentalen Regeln des VölkerR, die für ein friedliches Zusammenleben der Länder unabdingbar sind. Schon mehrfach habe ich sie gefragt, ob nach Ihrer Auffassung Putin mit dem Ukraine Krieg gegen das VölkerR verstoßen hat. Leider habe ich von Ihnen nie eine Antwort erhalten, stattdessen relativieren Sie und weichen aus, indem Sie meist auf die Vergangenheit verweisen.

Möbius

Dann frage ich Sie, ob Sie es für „ in Ordnung“ halten das die Interimsregierung der Ukraine 2014 mit Panzern und Kampfjets den Aufstand der Bevölkerung in der Ostukraine versucht hatte, niederzuschlagen ? Sieht SO Ihre Vorstellung von „Recht“ aus ? 

Adeo60

Russland hat die Regeln des VölkerR nicht nur geändert, sondern dreist gebrochen

Mauersegler

"Gerade die USA haben immer wieder das „Recht des Stärkeren“ - also ihre eigenen Interessen - gegen schwächere Staaten durchgesetzt. "

Sie wollen uns wieder veräppeln. Ja, das haben auch die USA getan, aber nicht "gerade die USA". Oder wie lautet Ihre Erzählung darüber, wie die Riesenreiche der UdSSR und der chinesischen Volksrepublik zustandegekommen und zusammengehalten worden sind?

schabernack

Heißt das, dass die G7 einen Schlussstrich ziehen unter die Historie einiger ihrer Mitglieder ? 

Welche Imperiale Historie sollten Deutschland, Italien, Japan und Kanada nach WK2 haben? Gar keine. 4 von 7 die Mehrheit der G7.

Was war denn der von der NATO militärisch unterstützte Sturz Ghadaffis.

Das war keine Angelegenheit der NATO, sondern eine von Frankreich. Und schon siebenmal gar nichts hatte das mit dem Format G7 zu tun.

Oder die Bombardierung Belgrads durch die NATO, um die Abspaltung des Kosovo zu erzwingen?

Das geschah, um den Mörder und Kriegsverbrecher Milosevic zu stoppen, der schon seit vielen Jahren vorher im Ex-Jugoslawien mordete.

Oder die Invasion der NATO in Afghanistan?

Sie wissen in Jahr 22 nach 9/11 immer noch nicht, warum dies geschah. Quasi maximal möglich uninformiert wie bei allem anderen oben auch. So wird das nie was mit Verständnis von Weltpolitik.

MehrheitsBürger

Keine „neue Weltordnung“ auf der Basis von Gewalt und Diktatur

Die Machtphantasien von China und Russland beruhen auf einer „neuen Weltordnung“.

Deren Kern sollen nicht die Prinzipien der UN Charta sondern ein Machtsystem sein, das 

- nach außen anderen Staaten ihre Machtinteressen mit militärischen Mitteln aufzwingt (Ukraine, Taiwan)

- nach innen ihre diktatorischen Herrschaftssysteme gegen demokratische Bestrebungen der eigenen Bevölkerung absichert (die vielfach das westliche Wertesystem präferierte, wenn sie es haben dürfte).   

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Adeo60

Eine sehr zutreffende Beschreibung der aktuellen Situation. Volle Zustummung.

harry_up

Da hat der G-7 Knecht Ruprecht ja mächtig mit der Kette gerasselt, China gegenüber nicht so laut wie gegenüber Russland.aber dennnoch sehr deutlich.

Inwieweit die Beiden sich davon beeindrucken lassen wird sich wohl in Kürze zeigen.

Für vernünftig halte ich den Vorschlag von Fr. Baerbock, dass Blinken in naher Zukunft ein Gespräch mit seinem chinesischen Amtskollegen führt. Diese Ballongeschichte kratzt wohl erheblich an Chinas Prestige.

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fathaland slim

Die Ballongeschichte verstehe ich immer noch nicht.

silgrueblerxyz

Da gibt es m.E. nicht viel zu rätseln

Seit der Coronakrise ist erkennbar, dass China nicht Fehler in ihrem Handeln offen gelegt haben will. Das scheint in der Ballonaffaire nicht anders zu sein.  

MehrheitsBürger

Die G7 sagen, was Sache ist

"Gegenüber Russland konnten sich die sieben wirtschaftsstarken Demokratien auf eine entschiedene Haltung einigen. Die G7 werden die Ukraine weiter unterstützen [...],  Zugleich bekräftigten die Minister ihre Forderung an Russland, seine Truppen "unverzüglich und bedingungslos" aus der Ukraine abzuziehen. Man werde die gegen Moskau verhängten Sanktionen weiter fortsetzen."

Es ist eine Tatsache, die bei jeder Gelegenheit wiederholt werden muss: 

- Russland führt in der Ukraine einen völkerrechtswidrigen Angriffkrieg um Land zu erobern

- Zehntausende Menschen sterben als Zivilisten oder als Soldaten

- Folter, Mord, Verschleppung und Zerstörung ziviler Infrastruktur durch die russischen Invasoren  begleiten diesen blutigen Krieg

Das kann die Weltgemeinschaft nicht tolerieren.

 

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Alter Brummbär

Die Weltgemeinschaft sollte keinen Krieg, keine Menschenrechtsverletzung tollerieren, von Hunger, Dürre und Krankheit reden wir erst gar nicht.

Account gelöscht

Es ist nicht hinnehmbar was Russland mit dem Krieg gegen Ukraine macht um Land zu erobern.Schon die Besetztung der Krim 2015 hätte zu strengeren Sanktionen der EU führen müssen.Auch hier war Merkel nicht auf dem richtigen Kurs.Heute nun bekommt sie den Bundes Verdienst Orden. Wo für ? Aber nun weiche ich vom Thema ab.Sorry.

SirTaki

Man will eine Eskalation des Konflikts nicht hinnehmen, so Baerbock. Sie ist für gerade, kantige Worte bekannt. Aber die eine Stimme Europas und die eine Meinung der G7 darf man auch infrage stellen. Denn harsche Worte einer Außenministerin machen noch keinen Eindruck auf Handlungsfähigkeit und ernsten Willen, sondern kommen eher Worthülsen gleich. Das Interview gestern mit ihr im Zweiten Programm war Ausweichtaktik und Nebenerzählung zu Taiwan. Peinlich, hier seine eigene Reaktion zu bewerben und vor einer konkrete Antwort zu kneifen. Nein, Baerbock konnte da nicht überzeugen.

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Glasbürger

Ich fürchte, wenn jemand unsere Außenministerin auf der internationalen Bühne ernst und beim Wort nimmt, gerät Deutschland in große Schwierigkeiten. Diplomatie verlangt Feingefühl und Geschick, keinen Holzhammer. Auch wenn das nicht unbedingt immer allen gefällt.

Account gelöscht

Die G 7-Länder. Sie repräsentieren 11 Prozent der Weltbevölkerung aber (noch) einen großen Teils des BIP der Welt (etwa 40 Prozent). 

Sie wollen natürlich keine Änderung der internationalen Ordnung und sehen mit Ablehnung auf die aufstrebenden Länder und Staatenzusammenschlüsse.

Das Thema "gewaltsam" ist auch interessant. Denn mit Ausnahme Japans waren doch alle anderen Teilnehmer der G7 irgendwie auch militärisch an Konflikten beteiligt.

Die Frage vor diesem Hintergrund ist, ob diese Länder zur Lösung von Problemen in der Welt etwas beitragen können und wie.

 

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fathaland slim

Sie plädieren für eine Änderung der internationalen Ordnung? Inwiefern, und wer sollte sie vornehmen?

Account gelöscht

Also zuerst einmal soll natürlich auch klar sein, daß da ja gerade Länder und Mächte versammelt sind, die auf keinen Fall eine Änderung der internationalen Ordnung haben wollen. Sie denken so weiter machen zu können wie seit Beginn der 1990er Jahre.

 

Demgegenüber werden die Shanghaier Kooperation, die BRICS-Länder aber auch regionale Zusammenschlüsse wie Celac in Lateinamerika sicherlich ein größeres Gewicht erhalten. Auf dem Weg zu einer eher pluralistischen Ordnung. 

fathaland slim

Interessieren Sie auch Inhalte, oder erschöpfen sich Ihre eigentlich lobenswerten emanzipatorischen Vorstellungen in Formalien?

Konkret gefragt, wie stellen Sie sich eine neue Weltordnung, die Sie ja offensichtlich wünschen, genau vor? Mehr Diktatur, weniger Menschenrechte? Hauptsache der böse Westen kriegt auf die Mütze?

Account gelöscht

Sie haben das Stichwort "emanzipatorisch" genannt. Und wieso nennen Sie das Formalien ? Konkret wird es so sein, daß über die wirtschaftliche Schiene Länder mehr aufsteigen, der Westen nach und nach in einem Entwicklungsprozess an Einfluss verlieren wird.  Dazu werden auch neue Banken gehören, abseits der Weltbank. Was natürlich hier nicht gut ankommt. Aber das ist ein objektiver Prozess.

MehrheitsBürger

"Mehr Diktatur, weniger Menschenrechte? Hauptsache der böse Westen kriegt auf die Mütze?"

Davon können Sie ausgehen. Nachdem mit der Sowjetunion der "ideelle Sehnsuchtssort" bankrott und untergegangen ist, bleibt nur noch das anti-westliche Narrativ, an dem als Ersatz festgehalten wird. Inhalte wie Demokratie und Freiheit sind da störende Werte.

MehrheitsBürger

Demgegenüber werden die Shanghaier Kooperation, die BRICS-Länder aber auch regionale Zusammenschlüsse wie Celac in Lateinamerika sicherlich ein größeres Gewicht erhalten. Auf dem Weg zu einer eher pluralistischen Ordnung. 

Das ist eine wunschgedanken-gesteuerte Realitätsverdrängung.

1. Nehmen wir  BRICS. Darin sind Staaten in einem losen Gesprächsforum, die sich gravierend unterscheiden. Brasilien, Indien und SA sind Demokratien, die das auch bleiben möchten. Russland und China Diktaturen, die ihre Bevölkerung unterdrücken.

2. Indien ist gleichzitig im Quadrilateral Security Dialogue (QSD) auch bekannt als Quad zusammen mit Australien, Japan und den USA. Die Interessengegensätze Indien-China sind größer als die Gemeinsamkeiten.

Diese "Block-Idee" ist hier genauso daneben wie die in den anderen Gebilden.

Pluralismus und das was RUS und die VRC tun könnten gegensätzlicher nicht sein.

 

Account gelöscht

Aber BRICS-Mitglieder zu werden, da haben noch manche ihre Absicht bekundet. Präsidentin der Brics-Bank NDB wurde übrigens kürzlich Dilma Roussef, die ehemalige brasilianische Präsidentin.  

Und man kann sehen, wie hier doch heftig gegen die neuen Zusammenschlüsse geredet wird. Da darf etwas nicht sein....

Opa Klaus

Mit der Realitätsverdrängung, welche Sie angesprochen haben bin ich mit Ihnen absolut d'accord. Manch einer glaubt immer noch auf einem hohen Ross zu sitzen und realisiert gar nicht, dass er auf einem Esel reitet. 

Alter Brummbär

Das  China alle aufstrebenden Länder unter seine Kute bringen will, ist aber ok?

Account gelöscht

Also Knute ? Wer reist denn durch die Welt und versucht Länder auf Linie zu bringen ? Nicht nur in der Frage der Sanktionen. 

warumeigentlichwer

Zusammengefasst ist ihnen die Verfolgung der Übertretung bei Pinkelpausen (Amazon) ein größerer Dorn im Auge, als das Abschlachten von Menschen im Jugoslawienkrieg, oder in der Ukraine; bzw. die "Umerziehung" zehntausender Uiguren in China.

Wie kann man nur so verschroben Werte beurteilen.

Account gelöscht

Das was Sie schreiben zeigt nur, daß ausgerechnet der Begriff Menschenrechte für die Machtpolitik benutzt wird. Im Interesse bestimmter Mächte, die natürlich nicht unter Einflussverlust leiden sollen.

Und der Hinweis auf Jugoslawien ? War da nicht etwas 1999 ? 

w120

Was ist die "internationale Ordnung"?

Sie ist doch nicht in Beton gegossen.

Sie besteht auch nicht nur in der Forderung der Gewaltfreiheit.

 

Rechtssysteme gibt es verschiedene auf der Welt.

Freier Handel, ist damit der Freihandelsvertrag gemeint, mit dem Investoren die Entwicklung von sozialen Standards verhindern oder den Staat ruinieren können? 

Die Ausnutzung ärmerer Staaten?

Billige Rohstoffe ja, aber die Verarbeitung muss gefälligst in den reicheren Staaten erfolgen.  

Wie wäre es mit einem Zeichen, Erlass der Schulden der Drittländer.

 

Account gelöscht

Da sprechen Sie einige Dinge an. Aber die Fragen müssten eigentlich an die G7-Länder gerichtet sein. 

Nettie

'G7 lehnen gewaltsame Änderung des Status quo ab'

Die Bekundung von 'Ablehnung' hat noch nie etwas bewirkt. Schon gar nicht, wenn es um Macht geht.

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silgrueblerxyz

Zitat:'G7 lehnen gewaltsame Änderung des Status quo ab'

Frage: Weil sie es nie wollten oder weil sie befürchten, nicht mehr die Macht zu haben, eine Änderung des Status quo noch zu verhindern.

Nettie

Gegenfrage: Spielt das eine Rolle? 

Möbius

Wenn es eine Konstante gibt in der Geschichte der Menschheit, dann diese:

 

Es gibt keinen „Status Quo“!

Mauersegler

Es hat an jedem Punkt der Weltgeschichte niemals etwas anderes gegeben und wird niemals etwas anderes geben als den jeweiligen Status quo, auch Gegenwart genannt. Alles andere sind subjektive Erzählungen irgendeiner Vergangenheit oder Projektionen einer stets vollkommen ungewisse Zukunft. 

Adeo60

Ich finde es ermutigend, wenn die G7 und andere immer wieder daran erinnern, dass sie auf der Seite des VölkerR stehen. Schweigen bedeutet Zustimmung. Deshalb ist es wichtig, die Werte des Weltfriedens nachhaltig zu verteidigen - mit Worten und mit Taten.

Nettie

"Schweigen bedeutet Zustimmung."

Dieser Satz aus ihrem Kommentar ist der einzige, dem ich uneingeschränkt zustimmen kann.