Lkw auf einem Parkplatz

Ihre Meinung zu Lkw-Fahrer dringend gesucht: Drohen britische Verhältnisse?

In Großbritannien führt der Mangel an Lkw-Fahrern zu leeren Supermarkt-Regalen - doch Experten warnen: Auch in Deutschland drohen solche Engpässe. Warum ist Nachwuchs so schwer zu finden? Von Uli Scherr.

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134 Kommentare

Kommentare

Nettie
„Warum ist Nachwuchs so schwer zu finden?“

Warum wohl? Weil die Wertschätzung, die denen, die bereit sind die in diesen Jobs üblichen Arbeits-„Bedingungen“ auf sich zu nehmen dafür entgegengebracht wird noch unterirdischer ist als die (die Arbeitsbedingungen).

Tada
Europäisches Ausland - welche Länder denn genau?

Man sei auf Arbeitskräfte "aus dem europäischen Ausland angewiesen"?

Na, wenn es ums meckern geht, was die Osteuropäer alles an Geld haben wollen nennt man das Kind beim Namen.

Nur zuzugeben, dass die westeuropäische Wirtschaft ohne Osteuropäer am Boden liegt ist man nicht bereit.

Wer soll denn hier in Deutschland diese Arbeit machen? Franzosen? Spanier? Flüchtlinge?

Louis2013
Wo sind die Fachkräfte?

"Das wird über kurz oder lang die nächsten fünf Jahre bei uns in Deutschland genauso passieren. Weil die Gesellschaft uns nicht anerkennt", sagt der Berufskraftfahrer. Aber nicht nur Berufskraftfahrer fehlen. Es fehlen auch Pflegekräfte in den Kliniken und Altenheimen. Es fehlen Bäcker, Köche, Kellner. Es fehlen Handwerker, Lehrer und Ärzte. Es fehlt eigentlich in jeder Berufssparte an Personal. Wer soll das noch verstehen? Es wanderten doch in den letzten 10 Jahren Millionen Fachkräfte aus Rumänien, Bulgarien, Polen, vom Balkan, aus der Türkei, von Syrien, vom Irak und Afghanistan nach Deutschland ein. Wo sind die denn alle – und was tun die eigentlich?

Tada
Ausbildung

"Nach Angaben des Spitzenverbandes der deutschen Transportlogistiker BGL gehen bundesweit jedes Jahr rund 30.000 Kraftfahrer in Rente; gleichzeitig werden aber nur rund 17.000 neue Leute ausgebildet."

*

Und fahren irgendwann selbstfahrende LKWs auf den Straßen sagt man diesen 17.000, dass sie selbst an ihrer Arbeitslosigkeit schuld seien, weil sie sich ein Beruf ohne Zukunft ausgesucht haben.

dr.bashir
Warum immer mehr?

Man kann ja mal die Frage stellen, ob es ein Naturgesetz ist, dass immer mehr transportiert werden muss bei einer stagnierenden Bevölkerungszahl. In den letzten Jahren sind die Kolonen von LKW auf der rechten Spur so dicht geworden, dass man schon zielen muss, um vor einer Ausfahrt zwischen zwei Brummies durchzukommen. Die Lage auf den Rastplätzen ist unterirdisch und wir können unser Land gar nicht schnell genug zubetonieren um genügend Stellplätze für die LKW zu finden. Nur weil wir anscheinend immer mehr shoppen wollen? Der Leitspruch "mehr Güter auf die Schiene" ist inzwischen Symbol des Versagens von Generationen von Verkehrsministern. Davon hat man sich offensichtlich verabschiedet und überlegt nur noch, wie man den Bedarf der LKW-Branche managen kann.

Fahrer? Früher hat man seinen "2-er" beim "Bund" gemacht. Da war LKW-Fahrer eine Berufsperspektive für ausgeschiedene Zeitsoldaten. Der Nachwuchs fehlt jetzt natürlich. Die gehen jetzt alle in Rente.

dr.bashir
@08:37 von Louis2013

"Es wanderten doch in den letzten 10 Jahren Millionen Fachkräfte aus Rumänien, Bulgarien, Polen, vom Balkan, aus der Türkei, von Syrien, vom Irak und Afghanistan nach Deutschland ein. Wo sind die denn alle..."

So weit ich das beobachte, arbeiten die meisten Menschen aus den von Ihnen aufgezählten osteuropäischen Ländern bei uns z.B. als LKW-Fahrer, aber auch in der Pflege, der Gastronomie, auf dem Bau usw. Schon mal auf einer Baustelle in der Nachbarschaft geschaut, wer da schuftet? Dafür finden sich schon lange nicht genug "Biodeutsche". Flüchtlinge würden vermutlich auch zumeist arbeiten, wenn sie denn eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung hätten (Ausnahmen gibt es sicher). Da fänden sich bestimmt ein paar, die, wenn ihnen jemand der Führerschein bezahlt, auch LKW-Fahrer würden.

Werdaswissenwill

Der Fahrer ist ja nur das Ende der Schlange! "Just in Time" Aller Laster Anfang! Die EU läuft doch! Du bist zu teuer der aus der Ukraine z.b. machts für nen Euro weniger die Stunde, ist happy bekommt die Deutsche Staatsbürgerschaft und wird mit dem Gehalt ein Fall für die Sozialkasse und zack trägt der Rest der Gemeinschaft die Kosten ,während der Unternehmer die Gewinne kassiert!

Gytha
Ein Bekannter

von mir ist jahrelang für eine dänische Firma gefahren, weil er viel besser verdient hat, als bei einer deutschen, noch dazu in einem top ausgestattetem LKW mit allem Schnickschnack, um die Fahrten so bequem wie nur irgend möglich zu machen. Mittlerweile hat er sich selbstständig gemacht, Fahrer braucht er keine händeringend suchen, sie fahren für ihn unter denselben Bedingungen, wie er damals für das dänische Unternehmen, trotz natürlich blöder Arbeitszeiten, aber wenn das Drumrum passt, scheint das auch kein Problem zu sein. Der Artikel beschreibt ja schon woran es hakt und solange sich das nicht ändert…

Zum Vorgängerthread Tempolimit:
Danke Anna-Elisabeth, so war es gemeint ;)

Demokritisch
Liegts am Geld ?

Anerkennung der Leistung ist meist auch eine Frage des Geldes. Also vielleicht liegts an der nicht angemessenen Bezahlung der Fahrer ?
Und vielleicht auch am Druck, Stress an der Überwachung ?
Ich würde es erst mal mit besserer Bezahlung versuchen und dann die Arbeitsbedingungen verbessern.

Mauersegler
08:34 von Tada

"Wer soll denn hier in Deutschland diese Arbeit machen? Franzosen? Spanier? Flüchtlinge?"

Geflüchtete auch, klar. Ich kenne einen, der vor kurzem seinen LKW-Führerschein gemacht und die IHK-Prüfung abgelegt hat und jetzt in Festanstellung bei einem Logistikunternehmen die Rewe-Märkte beliefert. Können Sie doch echt froh drum sein.

Zuschauer49

Wertschätzung ist das richtige Wort.
Ich greife nur einen Umstand heraus. Schon vor Jahrzehnten beobachtete ich, z.B. an der Autobahnraststätte Frechen bei Köln, dass die Parkplätze für Lkw nicht ausreichen. Die Fahrer riskieren aber persönlich gesalzene Geldstrafen, wenn sie ihre Ruhezeiten nicht einhalten. Also gab es an besagter Raststätte zu sehen, dass die Lkw in der Zufahrt parkten. Wo sollen sie denn hin? 20 Jahre weiter lese ich in der Lokalpresse über die Nutzung von Parkplätzen nahe eines übervollen Autohofes: "... zum nächtlichen Parken von LKW genutzt wird. Wir bitten darum, möglicherweise entstehende Belästigungen durch das Parkverhalten an das Ordnungsamt ..." usw. In der Zeit hat die Politik gewusst, dass die Plätze fehlen, und nichts getan. Um glückliche Hühner und zufriedene Schweine machen sich mehr Leute Sorgen als um unterbezahlte Lkw-Fahrer, die übernachten müssen (in einer Art Wandschrank in der Fahrerkabine), aber nicht dürfen!

schnitzundschnitz
Weckruf

Die Situation sollte ein Weckruf sein, dass massiv in autonomes Fahren und 5G investiert wird! Bildungsminister Deutschland Anja Maria-Antonia Karliczek meinte ja mal in einem inzwischen zu einem Meme gewordenen Interview, 5G sei nicht an jeder Milchkanne nötig. Denkste!

Meinung zu unserer Truman Welt
rer Truman Welt

Angebot und Nachfrage regelt doch den Markt oder? Wieso wollen denn die Menschen nicht für das Geld diesen Job machen?
Ach so, weil ihnen auf der Straße nicht oft genug zugewunken wird wie dem Schornsteinfeger?
Es werden deutenfe Erzählungen kreiert (Narrative), deren Urheber sollten besser SF Drehbücher schreiben. Die wären sicher erfolgreich.
Was wäre wenn das Google Management zu dieser zukünftigen Problemstellung einmal befragt würde? Ob die darin ein Problem überhaupt erkennen würden?
Dieser Job hat soviel Zukunft wie die der Bandarbeiter im der Automobilindustrie und Untertage-Kumpels in den 70'er Jahren - wieviele gab es damals und wieviele gibt es heute? Der technologische Fortschritt hat sie überflüssig gemacht. In zwanzig Jahren lenkt hier niemand mehr einen LKW über die Straßen ebensowenig wie PKW 's -> das wäre viel zu gefährlich! Darüber einmal nachgedacht hinsichtlich des fehlenden Nachwuchses - mal völlig abgesehen von Bedingungen und Bezahlung?

Mauersegler
08:37 von Louis2013

"Wo sind die denn alle – und was tun die eigentlich?"

Na, die machen genau das, was Sie darüber aufzählen. Manche, wie mein polnischer Nachbar, sind auch selbstständige Handwerker, ein syrischer Geflüchteter, den ich kenne, macht eine Ausbildung bei DB Systel.
Was denken Sie, wo wir ohne die stünden?

Claus1963
Wieso sollte man einen Beruf wählen, der keine Zukunft hat ?

Für jemand, der nur kurzfristig "als Übergangslösung" einen Job sucht, vielleicht noch eine Möglichkeit - wenn die Bezahlung stimmt. Aber wie sieht das in mehr als 10 Jahren aus - dann kommen doch die autonom fahrenden LKWs, und dieser Beruf ist dann - nicht so plötzlich - obsolet ! Man fängt doch keinen Beruf an, wenn man weiß, dass der keine Zukunft hat...

mikethecat
Wehrpflicht

Das kommt dabei raus, wenn man die Wehrpflicht abschafft. Vorher gabs jedes Jahr junge Männer, die beim Bund ihren LKW-Führerschein gemacht haben. Das hat den Fahrerschwund der Berufskraftfahrer wenigstens etwas ausgeglichen, auch wenn nicht jeder der durfte dann auch Kutscher wurde.

perchta
2 Fliegen mit einer Klatsche

Warum nicht einfach das Bahnnetz ausbauen? Das ist dann auch gleich umweltfreundlicher.

tagesschlau2012

Mehr als drei Viertel aller Kraftfahrer in Deutschland arbeiten im Niedriglohnbereich, kritisiert die Gewerkschaft ver.di. Der durchschnittliche Einstiegslohn liegt der Gewerkschaft zufolge unter 1900 Euro monatlich. Lohnerhöhungen sind schwer zu realisieren, weil in der Logistik-Branche ein massiver Preiskampf stattfindet.
#
#
Am Wochenende und Nachts in Europa unterwegs und satte 1900 Euro Lohn.
Ein Zeitplan der nicht einzuhalten ist und Strafen muss der Fahrer selbst zahlen.
Wer macht diesen Knochenjob freiwillig?

ich1961
08:46 von dr.bashir Das

08:46 von dr.bashir

Das unsere Straßen und Autobahnen so voll sind, liegt nicht nur an "unserem" Konsum, sondern auch daran, das Deutschland ein "Transitland"ist.
Und es sind nicht nur die Verkehrsminister, die daneben liegen, es sind alle Sparten betroffen.
Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke, kommt mir immer in den Sinn, das gesagt wurde "ohne mindestens einen Realschulabschluss wirst du nichts". Und das ist im Laufe der Jahre nicht besser geworden. Die "einfachen - und damit schlechter Bezahlten - Berufe" sind einfach immer schlecht geredet worden. Niemand wollte mehr Bäcker, Schlachter oder LKW-Fahrer werden, weil es in anderen Berufen mehr zu verdienen gab und die Arbeitszeiten/Arbeitsbedingungen besser waren.
Aus der Familie : Bäcker gelernt, Familie gegründet, Geld/Arbeitszeit passt nicht, also ab in die Industrie.
Super, kann doch so weiter gehen, dann kommt es wirklich so, wie in GB.

paganus65
Grenzen des Wachstums

Wir erleben derzeit an einigen Stellen die Auswirkungen eines Prinzips:
"Ziel der Gesellschaftlichen Entwicklung ist Wachstum der Gewinne".
Folgerichtig wird alles diesem Ziel untergeordnet. Große Unternehmen verlagern durch "Just-in-time"-Logistik ihre Lagerhaltungskosten auf die Allgemeinheit, also die Autobahnen und Kraftfahrer.

Die Verlagerung auf die Schiene musste daher scheitern. Schiene bedeutet Laufzeit, Umladen etc.

Zudem ist der Nutzungszeitraum von Gütern immer kleiner (so empfinde ich das, Hat jemand Zahlen?) geworden. "Nachhaltigkeit" ist ein Schlagwort, sonst nichts.
Wirklich nachhaltige Produkte laufen der "Religion" des Wachstums zuwider.
Würde Nachhaltigkeit umgesetzt, müsste man das gesamte Wirtschaftssystem infragestellen. Elektromobilität, z.B., müsste zu einer Offensive der Umrüsttechnologie werden. Aber das ist nicht gewollt. Warum? zu wessen Nutzen?

Gytha
@Louis2013

„ Wo sind die denn alle – und was tun die eigentlich?“

Warten auf eine Arbeitserlaubnis oder wahlweise auf eine zumindest zum Teil finanzierte Ausbildung, weil ihre eigene hier nicht anerkannt wird. Dazu kommt, dass dann meist verlangt wird, das man unsere Sprache schon recht gut beherrscht, was ohne Kontakte zu Deutschen und mit fehlenden Kursen nicht gerade einfach ist. Umgekehrt dürfen Sie gern mal versuchen, sich selbst arabisch oder rumänisch beizubringen.
Viele von den Familienvätern, die ich kenne, die dann endlich ihre Arbeitserlaubnis haben, fangen irgendwo als Hilfsarbeiter an, ungeachtet ihrer eigentlichen Ausbildung, um ihre Familie selbst versorgen zu können. Verrücktes Detail, da lernen sie meist auch recht schnell deutsch, es lebe der Kontakt!

Ohne entsprechende Angebote unserer Behörden oder Unternehmen wird das auch so bleiben.

Heidemarie Bayer
@Louis2013

Ich kann mich noch sehr gut an 1970 erinnern. Da waren auch Pflegekräfte in Krankenhäusern total knapp und es wurden Philippinische Krankenschwestern GEZIELT angeworben die auch kamen und gute Arbeit leisteten und größtenteils in Deutschland blieben. Ich kenne einige aus unserer Pfarrgemeinde, die hier auch heirateten, sehr gut integriert sind und inzwischen im Ruhestand sich befinden.
Warum macht man dies nicht wieder, gezielt anwerben von bestimmten Berufsgruppen aus bestimmten Ländern die man benötigt und diese auch ordentlich behandelt.

covid-strategie
Von der Straße auf die Schiene

Und nach wie vor ist ja die „just-in-time-Lieferung“ in der Industrie angesagt. Die Lagerhaltung wurde auf die Straße verlagert.

Gleichzeitig verdienten LKW-Hersteller sich eine goldene Nase. Den Umstieg auf die Schiene haben mehrere Bundesverkehrsminister über viele Jahre hinweg verschleppt, blockiert und verzögert.

Nun scheint es wohl eine größere Disruption zu geben. Die Logistik Ketten funktionieren nur bedingt.

Die weltweiten, zumeist fehl geleiteten Corona Maßnahmen haben die Verwundbarkeit des Systems gezeigt. Die Unternehmen werden ihre Hausaufgaben machen und umdisponieren.

Aber solange der Staat direkt und indirekt dieses Versagen großzügig mit Steuergeldern abmildert - der Staat hat es ja zu großen Teilen mit verschuldet - nehmen die Unternehmen das Kurzarbeitergeld gerne mit. Und produzieren dafür mehr im Ausland, wo der Staat nicht so großzügig ist.

Der Mund
Ist Geld die Lösung aller Probleme?

Ich bin Landesbeamter im höheren Beamtendienst. Als Lehrer an einem Gymnasium verdiene ich wirklich gut. Aber das Ansehen meiner Zunft in der Gesellschaft könnte schlechter nicht sein. Man ist der letzte Dreck. Und das wohl auch WEGEN des Gehalts. Die Folge: Der Beruf verweiblicht. Männer vermeiden so den Image-Schaden.

Mit dem Gehalt kann man solche Probleme der Akzeptanz nur bedingt regeln. Was müsste man euch den zahlen, damit ihr bereit wäret, in einem Pflegeheim oder als LKW-Fahrer zu arbeiten? Solange ihr Alternativen habt, ergreift ihr diese. Und die Smartphone-Pling-Pling-Generation will sich die Hände nicht mehr schmutzig machen.

ich1961
08:56 von Zuschauer49 Ich

08:56 von Zuschauer49

Ich stimme Ihnen zu.
Bis auf die "glücklichen Hühner und Schweine", die sind auch wichtig - zumindest für die "fleichfressenden Pflanzen" unter uns.

Gytha
@schnitzundschnitz

„ Die Situation sollte ein Weckruf sein, dass massiv in autonomes Fahren und 5G investiert wird! Bildungsminister Deutschland Anja Maria-Antonia Karliczek meinte ja mal in einem inzwischen zu einem Meme gewordenen Interview, 5G sei nicht an jeder Milchkanne nötig. Denkste!“

Nicht, dass ich was gegen 5G an meiner Milchkanne hätte, aber meinen Sie wirklich, das wäre die Lösung? Ein Fahrer muss ja trotzdem noch drin sitzen und besser bezahlt wird er dann sicher auch nicht, nach dem Motto, du musst ja nichts tun.

paganus65
um 08:34 von Tada

//Man sei auf Arbeitskräfte "aus dem europäischen Ausland angewiesen"?

Na, wenn es ums meckern geht, was die Osteuropäer alles an Geld haben wollen nennt man das Kind beim Namen.//

Tja, das ist das Prinzip: Belastungen "Outsourcen".
Die schlechten Arbeitsbedingungen werden in Subunternehmen im Ausland verschoben. Auf diese Ausland kann man dann mit dem Finger zeigen: "Seht, wie schlecht es Arbeitern dort geht! Wir sind sooo toll!"

Ähnlich bei Umweltbelastungen.

Es ginge nicht nur darum zuzugeben, daß die Westeuropäischen Wirtschaft am Boden läge. Man müsste auch zugeben, daß das Wolkenkuckucksheim der immer schärferen Vorgaben und immer "güneren, gendergerechteren, diverseren und moralischeren" Produktionsweisen ein Etikettenschwindel ist.
Die Transportbranche ist nur im Augenblick ein Symptomträger. Das gilt in anderen Bereichen ebenso: Bekleidung, Landwirtschaft, Chemieindustrie...

paganus65
um 08:46 von dr.bashir

//Man kann ja mal die Frage stellen, ob es ein Naturgesetz ist, dass immer mehr transportiert werden muss bei einer stagnierenden Bevölkerungszahl. //

Sie verstoßen gerade gegen die hochheilige Religion des Wachstums! Sie Pöhser Pursche!

Aber ich stimme Ihnen zu. Genau das ist die Frage.

eine_anmerkung.

Das Lkw-Aufkommen hat sich in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt. Gut für die LkW- und Aufliegerhersteller, schlecht für unsere Straßen und unser Verkehrsaufkommen. Ich frage mich schon lange warum nicht ein großer Teil dieses Transportaufkommens auf die Bahn verladen wird? Sicherlich dann eine logistische Meisterleistung, aber zumindest teilweise sinnvoll und das würde unsere marode Bahn wirtschaftlich aufwerten.

jochjoch60
Bahn, LKW und mehr

Wenn man an einem Werktag die Autobahn fährt, erkennt man, wie viele LKW's unterwegs sind. Das macht den Eindruck einen langen Zuges. Warum nicht die Bahn? Warum verhindert die Politik eine echte Wende? Dabei muss es gar nicht die Schnellbahn sein, eine langsame Bahn tut es auch. Mit 40 Km/h kann man in 20h, 800 Km machen. Und wenn man sich entlang der Autobahnen die Toiletten anschaut, dann sieht man den Zustand der Republik. Einfach nur dreckig. Die LKW Fahrer tuen mir wirklich Leid, deswegen bitte nicht noch mehr LKW Fahrer suchen, sondern der Optionen der Bahn. Und am Besten per Gesetz, kein Warentransit über Deutschland via LKW! Die Schweizer und Österreicher machen es vor.

stgtklaus
22 Uhr Parkplatz Autobahn = Ortstermin

Danach stellt diese Frage keiner mehr. Wir brauchen nicht mehr LKW sondern Verkehrskonzepte. Solange der ukranische Fahrer auf dem titauischen LKW mit belgischen Hänger billiger ist als alles andere werden immer mehr nachgefragt.
Also Maut hoch bis zur "Kostengrenze". Dann Raststellen bauen und zwingend vorschreiben.
Dann die Ruhezeiten anpassen. Statt 7 Stunden fahrt, muss der Fahrer nach 6 Stunden anfangen einen Rastplatz anzufahren. Mit GPS und Smarthphon sollte das kein Problem sein.
Und dann eine Exra Maut für die die auf die Schiene könnten. Wer von Marseilles bis Oslo fahrt kann auf die Schiene.

Ich denke eine Päckchensteuer geht auch. Amazon liefert mir 1,3 Euro Artikel per Paket an die Tankstelle. Also 1,00 Euro Straßenabgabe drauf

Deeskalator
abgesehen von

vielleicht Bulgarien gibt es fast keine EU-Länder mehr deren Bürger nach Deutschland zum Arbeiten kommen...

Deutschland wird mittlerweile von der Schweiz als Niedriglohnland geführt und sowas spricht sich rum.

Warum sollen qualifizierte Wanderarbeiter nach Deutschland kommen wenn sie in anderen EU-Ländern deutlich mehr verdienen?

Sisyphos3
08:37 von Louis2013

und was tun die eigentlich?
---------------

ne interessante Frage

was tun die alle,
welche hier zulande Unterstützung kriegen
und dem Arbeitsmarkt trotzdem nicht zur Verfügung stehen

eine_anmerkung.
um 08:37 von Louis2013

>>" Es wanderten doch in den letzten 10 Jahren Millionen Fachkräfte aus Rumänien, Bulgarien, Polen, vom Balkan, aus der Türkei, von Syrien, vom Irak und Afghanistan nach Deutschland ein. Wo sind die denn alle – und was tun die eigentlich?...."<<

Die Frage ist sicherlich unangenehm, aber dennoch berechtigt. Warum nichtmal eine gesellschaftlich offene Diskussion ohne zu diskreditieren? Anhand von Zahlen, Daten Fakten?

Klabautermann 08
@ dr.bashir

Da fänden sich bestimmt ein paar, die, wenn ihnen jemand der Führerschein bezahlt, auch LKW-Fahrer würden. Damit ist es NICHT getan. Mit dem Führerschein der Klasse C (den man mit mindestens 21Jahren in 3 Wo erwerben kann) können sie vielleicht (auch ohne entsprechende Sprachkenntnisse) Ihr Wohnmobil über 7,5t fahren, mehr aber auch nicht. Eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer dauert 3 Jahre und es wird von ihnen etwas mehr verlangt als "nur" einen Lkw von A - B zu bewegen.

Sisyphos3
08:56 von Zuschauer49

dass die Parkplätze für Lkw nicht ausreichen
-------

wobei man möglicherweise auf kostenpflichtige Parkplätze ausweichen könnte
Auf Autohöfen oder so
Aber sie haben recht,
man muß soviel Gebühren als LKW Fahrer bezahlen, da darf erwartet werden,
dass Parkplätze in genügender Anzahl vorhanden sind.

Andererseits vielleicht dieselben Gründe wie in unseren Städten
man will keine Autos und sorgt für unhaltbare Zustände
in Form von überhöhten Parkgebühren und sonstigen Gängelungen

schabernack
08:46 von dr.bashir

»Der Leitspruch "mehr Güter auf die Schiene" ist inzwischen Symbol des Versagens von Generationen von Verkehrsministern. Davon hat man sich offensichtlich verabschiedet und überlegt nur noch, wie man den Bedarf der LKW-Branche managen kann.»

Die 3 großen Häfen, von denen aus Deutschland mit Gütern und Waren aus Übersee beliefert wird, sind Hamburg, Antwerpen und Rotterdam. Das Europäische Bahnprojekt Schienenweg Rotterdam - Genua ist fertig bis auf die Strecken in Deutschland. Das Mittelrheintal und die Anbindug an den Brenner Basistunnel. Das wird noch Jahrzehnte dauern in Deutschland.

Man wird weiter alles mit LkW von West nach Ost und Nord nach Süd durchs Land fahren müssen. Zu den Endabnehmern wie einzelne Supermärkte ist das OK, es geht auch meist kaum anders.

«Die Lage auf den Rastplätzen ist unterirdisch …»

Als Alternative zu Rastplätzen gibt es die Autohöfe. Am größten "Geiselwind" kostet die Nacht inkl. Dusche 4,50 €. 20 Nächte macht 90 € / Monat für den Fahrer.

Sisyphos3
08:53 von dr.bashir

Schon mal auf einer Baustelle in der Nachbarschaft geschaut, wer da schuftet?
-------------

Was erwarten sie ?
Nicht jeder hat ne Ausbildung als Neurologe oder ist Ingenieur
(Flaschner/Schlosser etc.)
Da wird man eben tun, für was man qualifiziert genug ist

Sisyphos3
09:01 von Claus1963

Man fängt doch keinen Beruf an, wenn man weiß, dass der keine Zukunft hat...
-------

Wo leben sie ?

dann dürfte die letzten 20 Jahre im Kohlebergbau kein einziger Ausbildungsplatz besetzt worden sein !
ist es das ?
und "Autonom" fahrende LKW ....
vielleicht !
aber bereits in 10 Jahren das ist wohl ne Träumerei,
das sind Zeiträume in denen hierzulande nicht mal ein Flughafen gebaut werden kann

Cillie21
08:53 von Dr.bashir@8:37 von louis2013

"Es wanderten doch in den letzten 10 Jahren Millionen Fachkräfte aus Rumänien, Bulgarien, Polen, vom Balkan, aus der Türkei, von Syrien, vom Irak und Afghanistan nach Deutschland ein. Wo sind die denn alle..."
Wieso Maßen wir uns eigentlich immer an, für o.g. Menschen sind diese Arbeiten grade gut genug, nur weil unsere Mitbürger lieber in der sozialen Hängematte liegen, statt für vielleicht ein paar Euro mehr zu arbeiten. Und dank den Versprechungen unserer nächsten Regierung wird diese noch bequemer. Vielleicht sollten wir mal von unserem hohen Roß runter kommen, unseren Kindern endlich wieder Bildung und Ausbildung angedeihen lassen. Und ihnen klar machen, dass eben nicht jeder tausende Euro verdienen kann.

Sisyphos3
09:04 von tagesschlau2012

Wer macht diesen Knochenjob freiwillig?
-------

keiner
zumindest keiner der die Alternative hat auch ohne Arbeit zu seinem Einkommen zu kommen

ich1961

09:08 von Heidemarie Bayer

Warum kann "man deutsche Arbeitnehmer" nicht anständig behandeln und entlohnen?

paganus65
um 09:04 von perchta

//Warum nicht einfach das Bahnnetz ausbauen? Das ist dann auch gleich umweltfreundlicher.//

Weil es nicht "einfach" geht, tausende Grundstückeigentümer zu enteigenen, viel belastete Ortschaften an Bahnstrecken noch weiter zu belasten, ein komplettes Netz nur für Güterverkehr neu aufzuziehen und das alles noch mit EU-Weiten Ausschreibungen, gendergerecht, divers, ökologisch, politisch korrekt durchzuführen.

Unser System ist einfach in dem Zustand der Selbsthemmung. Babylon lässt grüßen.

Traumfahrer
Re : perchta

Ja, das wäre eine Möglichkeit. Nur dagegen steht leider die immer länger werdende Zeit der Planung, Genehmigung, der Anhörungen, der Ausführung all der Arbeiten, bis dann das Bahnnetz tatsächlich in der Lage wäre, mehr Güter zu transportieren.
Seit fast zwanzig Jahren läuft ein europäisches Projekt, vom hohen Norden in den Süden. Einige Länder sind da der BRD um Meilen voraus, da ist D noch am Planen.
So sieht es leider aus !
Bis dieses Projekt tatsächlich durchgehend fertig ist, da sind die Schienen in Italien schon verrostet !

ich1961

09:16 von eine_anmerkung.

//Sicherlich dann eine logistische Meisterleistung, aber zumindest teilweise sinnvoll und das würde unsere marode Bahn wirtschaftlich aufwerten.//

In dem Satz ist doch die Antwort auf Ihre Frage drin: ** unsere marode Bahn**.
Wie schnell käme die Bahn an ihre Grenzen? Ohne gutes Schienennetz und auch da werden Arbeiter gebraucht, die wieder zu wenig verdienen.

Sisyphos3
09:18 von jochjoch60

Warum verhindert die Politik eine echte Wende?
-------------

wer verhindert eine Wende ? die Politik oder "der Bürger",
der gegen ne neue Autobahntrasse ebenso wie gegen ne neue umweltfreundlichere Zugtrasse ist
(bei nem AKW genau so auf die Straße geht wie bei ner Windanlage)

und zu dreckigen Toiletten
wer ist dafür verantwortlich ?
Werden die einfach so dreckig oder liegts am Benutzer ?

Sisyphos3
09:18 von stgtklaus

Wer von Marseilles bis Oslo fahrt kann auf die Schiene.
---------------

ein wirklich ausgezeichneter Vorschlag !
nur hat die Bahn genug Kapazität ?
Der Wille der Politik vorhanden und des Bürger
ne Schienentrasse mal ohne Einspruch zu genehmigen

jochjoch60
@09:49 von Sisyphos3

"Warum verhindert die Politik eine echte Wende?
-------------

wer verhindert eine Wende ? die Politik oder "der Bürger",
der gegen ne neue Autobahntrasse ebenso wie gegen ne neue umweltfreundlichere Zugtrasse ist
(bei nem AKW genau so auf die Straße geht wie bei ner Windanlage)

und zu dreckigen Toiletten
wer ist dafür verantwortlich ?
Werden die einfach so dreckig oder liegts am Benutzer ??

Also die Bürger sind schuld? Wirklich? Warum haben wir eine Regierung? Welchen Auftrag hat diese? Es gibt Beschlüsse über die CO² Reduktion und jetzt suchen wir noch mehr LKW Fahrer? Die Parteien ringen um die Macht und dann? Naja, die Bürger sind schwierig...

Und die Toiletten? Fahren Sie einfach über die Grenze nach PL, dort sind sie sauber. Warum?

schabernack
08:38 von Tada

«Und fahren irgendwann selbstfahrende LKWs auf den Straßen sagt man diesen 17.000, dass sie selbst an ihrer Arbeitslosigkeit schuld seien, weil sie sich ein Beruf ohne Zukunft ausgesucht haben.»

Auch irgendwann gibt es keine Selbstfahrenden LkW, die sich selbst be- und entladen, und perfekt an der Laderampe hinter dem Supermarkt einparken.

LkW-Fahrer ist weit mehr, als nur das Teil von A nach B zu fahren und sonst nix. Das Irgendwann, wenn Autonome LkW durch Städte cruisen, wohnt im Nirgendwo. Auf Autobahnen sieht man immer die vielen LkW hintereinander.

Diese LkW laden aber nicht an der Autobahn ihre Waren selbst, und spucken sie einige hundert Kilometer weiter irgendwann irgendwo anders direkt neben der Autobahn wieder aus.

perchta
Am 18. Oktober 2021 um 09:49 von Sisyphos3 09:18 von jochjoch60

>[..]Warum nicht die Bahn? Warum verhindert die Politik eine echte Wende?[..]<

Weil man (wieder)gewählt werden will muss 'man' sich seine Freundschaften erhalten.

Das wird mit einer neuen Regierung auch nicht anders werden, denn auch diese wird es auch unterlassen, global zu denken. Nich in Europa oder gar Deutschland kann die Klimakatastrophe erfolgreich bekämpt werden. Das geht höchstens noch global.

tagesschlau2012
Am 18. Oktober 2021 um 09:16 von eine_anmerkung.

Ich frage mich schon lange warum nicht ein großer Teil dieses Transportaufkommens auf die Bahn verladen wird? Sicherlich dann eine logistische Meisterleistung, aber zumindest teilweise sinnvoll und das würde unsere marode Bahn wirtschaftlich aufwerten.
#
#
In Frankfurt wurde vor etwa 20 Jahren der Güterbahnhof zugunsten eines neuen Stadtteil entfernt.
Der Streik des Güterverkehrs der Bahn hat dann noch viele von der Schiene weggebracht. LKW ist billiger und sehr viel schneller.
Zeit hat keiner mehr.

Traumfahrer
Re : Tada !

Tja, es gibt Bereiche, da sind sich die Deutschen zu schade dafür, ob auf dem Feld, zum Spargelstechen, Obst ernten, Hotelzimmer reinigen, in großen Wäschereien arbeiten, oder LKW fahren, wo viele wochenlang unterwegs sind. Ja es gibt noch Deutsche, die einen LKW fahren, die noch einigermaßen ordentlich bezahlt werden.
Aber es ist auch zu beobachten, dass deutsche Speditionen ihren Sitz nach Polen und Tschechien verlagern, weil dort nicht so viele Steuern anfallen, und eher Personal zu finden ist, das zu Dumpingpreisen fährt.
Dann wird es auch den Osteuropäern zu leicht gemacht, in D zu fahren, als Konkurrenz zu den deutschen Firmen, die dann unterboten werden. Diese Praxis kostet hiesigen Firmen viel Geld, und wird nicht wirklich kontrolliert.
Natürlich sollten endlich auch die deutschen begreifen, dass nicht jede/r studieren und dann extrem viel verdienen kann. Und es sollte eine grundsätzlich bessere Wertschätzung aller Arbeit einkehren, egal welcher Art, denn alles ist wichtig !

Kaneel
09:16 von eine_anmerkung.

Die Kapazitäten und Infrastruktur dafür müssen erst mal wieder neu geschaffen bzw. überholt werden. Das Sparen an dieser Stelle rächt sich nun. Das wird sicherlich Jahrzehnte in Anspruch nehmen. In Osnabrück wurde ein neues digitales Stellwerk gebaut, zwei Ladekräne für die Schnittstelle Straße /Schiene (noch nicht in Betrieb), die Strecke Oldenburg Wilhelmshaven wird zweigleisig ausgebaut.

Wenn mehr Verkehr auf die Schiene soll, muss das zeitlich mit den Personenzügen koordiniert werden. Während der Umbauphase kommt es zu Einschränkungen für den regulären Berufs- und Reiseverkehr. Es werden Busfahrerinnen und Busfahrer für den Schienenersatzverkehr benötigt. Die fehlen derzeit genauso wie auch Lokführerinnen und Lokführer.

Da gibt es einiges zu tun und Geld auszugeben. ;-)

dr.bashir
@09:25 von Klabautermann 08

"Eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer dauert 3 Jahre...."

Mag sein, weiß ich nicht. Für die Ausbildung ist aber sicher nicht der Staat zuständig. Wie für andere Fachkräfte auch nicht. Also liebe Wirtschaft - ausbilden.

Und wenn man keine Auszubildenden findet, dann liegt es daran, dass die potentiellen "Lehrlinge" andere Alternativen haben, die attraktiver sind. Das kann man nun wirklich keinem Jugendlichen vorwerfen, dass er sich die Entscheidung, wie er den Rest seines Lebens verbringen möchte, reiflich überlegt. Wenn ich mir einen Autobahnrastplatz anschaue, dann gibt es kaum ein Gehalt, dass mich dazu bringen könnte, den Großteil meiner "Freizeit" dort zu verbringen, anstatt bei meiner Familie.

Angeblich regulieren doch Angebot und Nachfrage den Preis. Hier ist das Angebot unattraktiv und deswegen gibt es zu wenig Nachfrage. Das sollten doch die tollen Wirtschaftler verstehen.

weingasi1
Am 18. Oktober 2021 um 08:33 von Nettie

„Warum ist Nachwuchs so schwer zu finden?“

Warum wohl? Weil die Wertschätzung, die denen, die bereit sind die in diesen Jobs üblichen Arbeits-„Bedingungen“ auf sich zu nehmen dafür entgegengebracht wird noch unterirdischer ist als die (die Arbeitsbedingungen).
__
Die Wertschätzung mag vllt auch eine Rolle spielen. Wenn aber die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen verbessert werden könnten, glaube ich, würde die "Wertschätzung" nicht mehr so wichtig sein. Denken Sie mal an die "Müllmänner". Die haben auch noch nie eine besonsere Wertschätzung erfahren und früher wollte das kaum ein deutscher Arbeiter machen. Da sie aber recht gut bezahlt werden UND, ganz wichtig, meist im ÖD beschäftigt sind, ist diese Arbeit heute für viele attraktiv geworden und ich sehe mittlerweile wieder sehr viele deutsche Müllwerker.
Wertschätzung ist ja ganz nett aber wenn es nur danach ginge, dürfte es z.B. keine Politiker, Finanzbeamte, Makler, Gebrauchtwagenhändler geben. Dafür kann man sich nämlich nix kau

morgentau19
09:25 von eine_anmerkung. Es wanderten doch in den

letzten 10 Jahren Millionen Fachkräfte aus Rumänien, Bulgarien, Polen, vom Balkan, aus der Türkei, von Syrien, vom Irak und Afghanistan nach Deutschland ein. Wo sind die denn alle – und was tun die eigentlich?...."<<

>>Die Frage ist sicherlich unangenehm, aber dennoch berechtigt. Warum nichtmal eine gesellschaftlich offene Diskussion ohne zu diskreditieren? Anhand von Zahlen, Daten Fakten?<<

Flüchtlinge: Drei von vier Syriern lebt von Hartz 4
https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-09/fluechtlinge-syrer-hartz-iv?utm_…

Lt Statistik der BfA hatten 2019 42% der Langzeitarbeitslosen einen Migrationshintergrund. Bei einem Bevölkerungsanteil 2019 von ca. 26%. Hartz IV seit 2005 und Langzeitarbeitslosigkeit ist vielleicht nicht zu 100 Prozent deckungsgleich, zum größten Teil aber vermutlich schon, so dass die Zahlen ganz ähnlich sein dürften. Die Stat. der BfA findet man unter dem Titel:
Migrationshintergrund. Methodenbericht Mai 2019

weingasi1
Am 18. Oktober 2021 um 09:01 von Meinung zu unse... rer Truman

In zwanzig Jahren lenkt hier niemand mehr einen LKW über die Straßen ebensowenig wie PKW 's -> das wäre viel zu gefährlich! Darüber einmal nachgedacht hinsichtlich des fehlenden Nachwuchses - mal völlig abgesehen von Bedingungen und Bezahlung?
___
Darf ich fragen, was Sie zu dieser kruden Überzeugung bringt ?
Warum sollten denn wenigen Jahren keine, wie auch immer gearteten Fahrzeuge, unterwegs sein ?
Vllt wg. des "autonomen Fahrens"?
Das wird noch lange dauern und für LKW's noch viel länger, so diese überhaupt mal autonom unterwegs sein können.
Das erleben wir sicher nicht mehr.

BotschafterSarek
@morgentau19

Drei von vier Syriern lebt von Hartz 4

Was hat das mit unserem Thema zu tun? Die Syrer haben wir nicht als Arbeitskräfte ins Land geholt, sondern aus humanitären Gründen, weil in ihrer Heimat ein Bürgerkrieg bzw. teilweise ein Stellvertreterkrieg herrscht. Da geht es um die Rettung von Menschenleben, und die ist nicht mit Geld aufzuwiegen. Jedes Menschenleben ist unbezahlbar.

Trotzdem ist es natürlich anzustreben, dass viele der hier lebenden Flüchtlinge auch in den Arbeitsmarkt integriert werden. Dazu braucht es aber nicht nur die Integrationsbereitschaft der Geflüchteten, sondern auch die der Einheimischen. Bei manchen habe ich aber eher den Eindruck, dass sie Migranten den Weg in die Mitte der Gesellschaft bewusst erschweren.

weingasi1
Am 18. Oktober 2021 um 08:54 von Demokritisch

Anerkennung der Leistung ist meist auch eine Frage des Geldes. Also vielleicht liegts an der nicht angemessenen Bezahlung der Fahrer ?
Und vielleicht auch am Druck, Stress an der Überwachung ?
Ich würde es erst mal mit besserer Bezahlung versuchen und dann die Arbeitsbedingungen verbessern.
__
Wir, also mein Mann, hatte viele Jahre eine relativ kleine Spedition, die sich auf Spezialtransporte beschränkte. Die Zeiten sind sehr eng getaktet, die Bezahlung vom Auftraggeber (wir waren wg. der speziellen Transporte nicht so sehr betroffen )lässt nicht viel Spielraum. Nach Möglichkeit sollte kein KM leer gefahren werden. Es ist kein ganz einfaches Geschäft. Mein Mann hat manche Nacht nicht geschlafen, ist vielfach selbst mit eingesprungen und damals gab es die "Ost"-Erweiterung noch nicht. Jedem, der hier einfach nach mehr Geld ruft, empfehle ich, sich mal mit der Materie zu befassen. Gruselig. Vor allem im Lebensmittel und Ersatzteilbereich stressig bis zum Umfallen für Chef UND Fahrer !

Denkerist
@ Werdaswissenwill

"wird mit dem Gehalt ein Fall für die Sozialkasse und zack trägt der Rest der Gemeinschaft die Kosten ,während der Unternehmer die Gewinne kassiert!"

Genau das ist der Sinn der Zuwanderung! Senkung der Arbeitskosten - nichts anderes.

Und die Wegwerfgesellschaft mit kurzlebigen Produkten brauchen die Reichen um Gewinne zu generieren.
Die arbeitenden Menschen können auch mit wenigen, haltbaren und dafür etwas teureren Produkten leben - aber da gibt es nur einmal einen Gewinn für den Unternehmer!

Zuschauer49
09:04 von perchta

"Warum nicht einfach das Bahnnetz ausbauen? Das ist dann auch gleich umweltfreundlicher".
Hab' noch nie einen Güterwaggon vor dem Edeka hier im Dorf ausladen sehen.
Ja, der Vergleich hinkt und ich habe mich schon mal hier im Forum damit blamiert. Dennoch, wir brauchen Straßen, und wir brauchen Schienenstrecken. Beides. Die Riesenbrummis auf den Fernstrecken kann man nicht einfach streichen. Nicht von jedem Ausgangspunkt (Polen, Grenzübergang, ...) zu jedem Depot, Warenlager oder jeder Fabrik ist es sinnvoll oder möglich, einen ganzen Zug voll Gütern fahren zu lassen.
Frdl. Gruß, Zuschauer49

ich1961

10:40 von BotschafterSarek

Danke für die sehr wahren Worte!

Denkerist
@ Heidemarie Bayer

"Warum macht man dies nicht wieder, gezielt anwerben von bestimmten Berufsgruppen aus bestimmten Ländern die man benötigt und diese auch ordentlich behandelt."

Weil die Verhältnisse in Deutschland mittlerweile so mies sind, das freiwillig keiner mehr kommt. Rente mit 67 z.B. Die Löhne sind auch nicht mehr toll. Außerdem ist das Sozialsystem für Flüchtlinge mittlerweile so gut, dass der Unterschied zu einer mies bezahlten Arbeit zu gering ist!

Nur um z.B. Krieg zu entfliehen! Selbst da gibt es bessere Zufluchtsländer.

weingasi1
Am 18. Oktober 2021 um 09:04 von ich1961

Das unsere Straßen und Autobahnen so voll sind, liegt nicht nur an "unserem" Konsum, sondern auch daran, das Deutschland ein "Transitland"ist.
Und es sind nicht nur die Verkehrsminister, die daneben liegen, es sind alle Sparten betroffen.
___
Da haben Sie sehr viel Wahres geschrieben und jeder Punkt ist zutreffend. Ich mag dieses Pauschalurteil über Chefs jedweder Genese nicht mehr hören. Es hat hier ausserdem fast jeder die Möglichkeit sich selbständig zu machen. Man braucht nicht einmal viel Geld, je nach Art der Selbständigkeit. Was man braucht ist vor allem Fleiss und die Bereitschaft, dass zuerst die Arbeit mit vollem Einsatz zu kommen hat. Da sind viele im Zeitalter des "Lifestyle" nicht mehr zu bereit. Da ist es natürlich einfacher, über diejenigen zu schimpfen, die dazu bereit waren und heute vllt den Lohn dafür einfahren.
Mit Fug und Recht, wie ich finde !

Nettie
@weingasi1, 10:28

"Wertschätzung ist ja ganz nett aber wenn es nur danach ginge, dürfte es z.B. keine Politiker, Finanzbeamte, Makler, Gebrauchtwagenhändler geben. Dafür kann man sich nämlich nix kau"

Ich finde Wertschätzung nicht nur "ganz nett" (aber Ihrer Meinung nach offenbar durchaus verzichtbar), sondern halte sie für elementar. Denn um das Überleben von allem und jedem, das bzw. der wirklich wertgeschätzt wird, wird sich auch ganz ohne "Kaufkraft" von den allermeisten Menschen immer gekümmert.

weingasi1
Am 18. Oktober 2021 um 09:13 von paganus65

Man müsste auch zugeben, daß das Wolkenkuckucksheim der immer schärferen Vorgaben und immer "güneren, gendergerechteren, diverseren und moralischeren" Produktionsweisen ein Etikettenschwindel ist.
___
Das sehe ich ähnlich. Vor lauter innergesellschftlichem Optimierungszwang und Gleichmacherei in möglichst jeder Beziehung, geraten wichtige Dinge aus dem Fokus.

Zuschauer49
09:21 von Sisyphos3

"was tun die alle,
welche hier zulande Unterstützung kriegen
und dem Arbeitsmarkt trotzdem nicht zur Verfügung stehen"
Alleinerziehend ihre Kinder aufziehen,
Sich weiterbilden, um trotz Behinderung wieder einen Job zu kriegen,
Sich mit 50 Jahren, hoher Qualifikation und geringen Ansprüchen vergeblich um eine Arbeit bemühen ("tut mir leid, dass Ihr bisheriger Arbeitgeber zugemacht hat, aber Sie sind für den Posten überqualifiziert". Alternativ schon in der Stellenanzeige: "Sie sollten zu unserem jungen Team passen", Übersetzung: Sie dürfen nicht mehr verlangen als eine Raumpflegerin).
Eigene Beobachtungen, nicht mich betreffend.
Frdl. Gruß, Zuschauer49

H. Hummel
@ covid-strategie

Zitat: "Von der Straße auf die Schiene..."
#
Der Zug ist bereits wortwörtlich abgefahren. Im gleichen Rahmen in dem immer mehr auf die Straße gebracht wurde, hat die privatisierte DB Streckenteile, Abstellgleise ec. abgebaut und stillgelegt.
Da bräuchte es heute mehr Zeit und Geld als für neue Autobahnen. Für die allermeisten Stillegungen und Abbauten müsste ein neues, öffentliches Verfahren betrieben werden ... inkl. Planfeststellung. Dann fehlen ebenso Lokführer und entsprechendes Wagen- und Lokmaterial, dass kann man nicht mal eben so kaufen ... das dauert.
Kurz: Für 30% "Güter auf die Bahn" braucht diese 15 Jahre Vorlaufzeit.
Es wäre bei weitem billiger gewesen, die Bahn als Staatsunternehmen von Grunde auf zu sanieren. Heute zahlt der Steuerzahler ein Vielfaches ...

Jan Petersen
@Am 18. Oktober 2021 um 09:16 von eine_anmerkung

Es ist derzeit etwa 3x so teuer, eine LKW-Ladung z.B. von Süddeutschland nach Hamburg mit der Bahn zu transportieren, als mit dem LKW.

Die gleiche Fuhre ist mit dem Laster in einem oder zwei Tagen am Ziel, bei der Bahn dauert es ca. 3 Tage, bis der Laster die Ware am Bahnhof abholen kann (bzw. die bahneigene Spedition Schenker sie anliefert).
Dann vergeht meistens noch ein Tag, bis die letzte Meile (meistens sind das um die 50 bis 70) gefahren wird.

Zuschauer49
09:27 von Sisyphos3 - Autohöfe

"wobei man möglicherweise auf kostenpflichtige Parkplätze ausweichen könnte
Auf Autohöfen"
Schlimmer. Auf dem riesigen Autohof 800mtr. von mir entfernt haben sie inzwischen einen Mann mit gelbem Parka an der Zufahrt plaziert, der die Lkw ab einer gewissen Uhrzeit gleich wieder rauswinkt "einmal um den Kreisverkehr und wieder zurückfahren, wir sind voll".
Von daher resultiert die von mir zitierte Veröffentlichung einer Gemeindeleitung, man solle die dann illegal im Dorf parkenden Lkw melden. Die standen natürlich nicht auf dem Friedhofsparkplatz in der Ortsmitte, sondern längs irgend einer gottverlassenen Industriestraße mit reichlich Platz und ohne Anlieger.

Wie kann man sich beschweren, dass Baustoffe fehlen, die Güterbeförderung im Lande prekär zu werden droht usw., und so gnadenlos mit denen verfahren, die uns unser Zeug liefern.

Frdl. Gruß, Zuschauer49

Kaneel
10:01 von schabernack

LkW-Fahrer ist weit mehr, als nur das Teil von A nach B zu fahren und sonst nix.

Eine verkürzte Ausbildung wird auch vom Arbeitsamt bezahlt und dauert wenige Monate. Geschenkt bekommt man den Führerschein aber nicht, man muss sich umfangreiches praktisches und theoretisches Wissen aneignen, dazu gehören Inhalte wie Ladesicherung, Gefahrguttransport etc. Zudem müssen gesundheitliche Voraussetzungen (keine Seheinschränkung) erfüllt sein.

Anderes1961
@Sisyphos3

"
Am 18. Oktober 2021 um 09:21 von Sisyphos3
08:37 von Louis2013

und was tun die eigentlich?
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ne interessante Frage

was tun die alle,
welche hier zulande Unterstützung kriegen
und dem Arbeitsmarkt trotzdem nicht zur Verfügung stehen"

Nun, die Frage ist ganz einfach zu beantworten: Es Rentner, oder es sind Menschen, die gerade eine Aus- oder Weiterbildung machen. Nur dann steht man dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung.

Da ich Ihre sonstigen Posts kenne, kann ich Ihnen guten Gewissens unterstellen, daß Sie mit ihrem Euphemismus "Menschen, die dem Arbeitsmarkt trotzdem nicht zur Verfügung stehen" eigentlich meinen: "Was ist denn mit den faulen Socken?"

Und da kann ich Sie beruhigen, die machen schlimmstenfalls ca. 1 Prozent der Menschen aus, die Unterstützung erhalten. Alle anderen schreiben fleißig Bewerbungen.

Zuschauer49
10:28 von weingasi1

"Wertschätzung ist ja ganz nett aber wenn es nur danach ginge, dürfte es z.B. keine Politiker, Finanzbeamte, Makler, Gebrauchtwagenhändler geben"
(Tränen lach) Ja, danke. Ich hätte mich ja niiiie getraut, sowas zu schreiben, auch wenn's meine Meinung ist - in der festen Erwartung, meinen Beitrag mit "rot" um die Ohren zu kriegen...
Frdl. Gruß, Zuschauer49

covid-strategie
@ 09:09 Der Mund - ist Geld die Lösung? Sicher nicht…

„ Als Lehrer an einem Gymnasium verdiene ich wirklich gut. Aber das Ansehen meiner Zunft in der Gesellschaft könnte schlechter nicht sein. .. wohl auch WEGEN des Gehalts. Die Folge: Der Beruf verweiblicht. Männer vermeiden so den Image-Schaden.“

Dadurch wird der Beruf auch immer mehr Links-Grün. So mein Eindruck.

„Mit dem Gehalt kann man solche Probleme der Akzeptanz nur bedingt regeln. Was müsste man euch den zahlen, damit ihr bereit wäret, in einem Pflegeheim oder als LKW-Fahrer zu arbeiten? Solange ihr Alternativen habt, ergreift ihr diese. Und die Smartphone-Pling-Pling-Generation will sich die Hände nicht mehr schmutzig machen.“

Das ist das eigentliche Problem. Den Wohlstand wollen alle genießen, aber erarbeiten will ihn keiner mehr…

Es gibt immer mehr „als-ob-Jobs“. Also man tut so als würde man arbeiten… dabei verwaltet man sich gegenseitig, versucht immer mehr Auflagen, Vorgaben, Gesetze und Regulierung zu erfüllen.

Die Komplexitätsfalle hat uns voll umklammert.

schabernack
09:01 von Meinung zu unserer Truman Welt

«In zwanzig Jahren lenkt hier niemand mehr einen LKW über die Straßen ebensowenig wie PKW 's -> das wäre viel zu gefährlich!»

Wer glaubt denn ernsthaft an das Autonome Märchen, in 20 Jahren werden nur noch mehr oder weniger große selbst fahrende und von Geisterhand gelenkte Duracell-Häschen auf Rädern durch Städte und über Land hoppeln und hupen.