Eine Anzeigetafel am Stralsunder Hauptbahnhof zeigt während des bundesweiten 48-stündigen Lokführer-Streiks Zugausfälle an.

Ihre Meinung zu GDL-Streik: Erneut bundesweit Zugausfälle und Verspätungen

Auch am zweiten Tag sorgt der Streik der Lokführergewerkschaft GDL für starke Einschränkungen im Schienenverkehr. Die Bahn setzt auf Ersatzfahrpläne, um die Folgen des Ausstandes abzumildern. Derweil wächst die Kritik am Vorgehen der GDL.

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154 Kommentare

Kommentare

MartinBlank
"aber es ist doch Pandemie!"

Ich freue mich, dass die meisten die besondere Situation differenziert betrachten:

Nein, dass der unbeteiligte Bürger betroffen ist, darf keine Rolle spielen, weil sonst ja niemand aus dem II. Sektor streiken dürfte.

Ja, dass eine Pandemie eine absolute Ausnahmesituation ist, in der die oben genannte Regel möglicherweise nicht gilt, ist zu bedenken.

Überspitzt: Genau NULL Leute hätten Verständnis gehabt, wenn die Angestellten der Impfstoffhersteller im letzten Frühjahr gestreikt hätten ...
_

aua am popo
@ krittkritt

Zeitweise durften Kommunisten nicht Lokführer werden.

Kann ich verstehen. Bei uns in der DDR war es ähnlich, ein Lokführer musste in der Betriebskampfgruppe sein. Und Streikrecht gab es naturlich auch nicht.

frosthorn
ich bin erstaunt

Ich habe mich in diesen Thread eingeklickt und eigentlich das seit Tagen übliche Eindreschen auf die raffgierigen Gewerkschafter erwartet, aber jetzt lese ich verständnisvolle Beiträge und nur einen einzigen Kommentar, der die unterirdische Hetze von den unverantwortlichen "Pandemietreibern" bedient, die man eigentlich wegen Körperverletzung verklagen müsste. Hat sich hier etwa das Stimmungsbild gewandelt, oder liegen die "freie Bahn für freie Bürger"-Fans noch im Bett?
Ich drücke ein weiteres Mal meine Unterstützung für diesen Streik aus und hoffe, den Medienprofis auf der Arbeitgeberseite gelingt es nicht mehr, mit ihren "Geiselhaft"-Parolen üble Stimmung gegen die GdL zu machen.

Wolf1905
@sonnenbogen um 09:01

Wenn Sie meinen, mit solch einer Strategie erfolgreich zu sein, täuschen Sie sich aber gewaltig!
Nur mal hypothetisch (weil die Bahn sowas nicht durchziehen würde, der Druck aus allen Richtungen wäre viel zu groß): die Bahn lenkt nicht ein und lässt so lange streiken, bis der GDL das Geld ausgeht - was dann?
Weselsky spielt sein persönlich ausgerichtetes perfides Spiel, speziell gegen die EVG, um sich als der „bessere Verhandlungsführer“ darstellen zu können.
Nichts gegen Gewerkschaften und Streiks, wie es z. B. auch in der Metall- und Elektroindustrie immer wieder mal der Fall ist: da wird auch mit harten Bandagen gekämpft, aber es erscheint mir vernünftiger dort abzulaufen. Warum? Weil es in den darin organisierten Firmen Betriebsräte gibt, die auch ein Auge auf einen für die Firmen vernünftigen Abschluss geht.
Bei der Bahn ist das viel einfacher: alles, was da kommt, zahlt der Staat, also wir, und die Bahnkunden.

Mike65
Daseinsvorsorge

Der ÖPNV ist nach wie vor Teil der Daseinsvorsorge. Leider haben unsere Damen und Herren Volksvertreter es massiv versäumt, bei der, nennen wir es mal Schein-Privatisierung der Bahn genau das in Stein sprich in ein entsprechendes Gesetz zu meißeln. Damals hätte bereits festgelegt werden müssen, dass der Bahnbetrieb immer sicher gestellt ist und nicht durch Streiks oder ähnliches behindert wird.
Tja, leider verpennt! Die nächste Regierung wird sich u.A. daran messen lassen müssen, ob sie endlich willens ist, Streiks im ÖPNV im Sinne der Daseinsvorsorge endgültig zu verbieten. Im Gegenzug muss natürlich eine vernünftige Bezahlung der entsprechenden Bereiche gesichert sein und die Gehälter z.B. an die Abschlüsse des öffentlichen Dienstes geknüpft werden. Oder halt eben eine andere pragmatische Lösung gefunden werden.
Diese unverantwortliche Streikerei der GdL ist auf keinen Fall hinnehmbar und es bleibt zu hoffen, dass die Gerichte dem ein baldiges, endgültiges Ende bereiten werden.

aua am popo
@ krittkritt

Und die Einheits-Gewerkschaft hat man erfolgreich entmachtet.

In der DDR haben wir mit Einheitsgewerkschaften keine guten Erfahrungen gemacht. Die Gererkschaft war immer einer Meinung mit der SED-Führung und der Planungskommission.

Joschi78
Rechtzeitige Kommunikation…

… wäre schön (gewesen). Gerade bei der Planung der Rückreise alleinreisender Jugendlicher. Da ist die Umplanung aus der Ferne nur schwer möglich. Zusätzliche Übernachtungen, Umbuchung oä. werden in dem Fall zu einer Herausforderung - besonders, wenn es so kurzfristig kommuniziert wird. Eine Benachrichtigung seitens DB (vgl. Verspätungs-Mail) gab es noch keine. Die Konkurrenz zeigte sich nun deutlich besser in dieser Disziplin.

MRomTRom
Dieser Streik kam zu schnell - geht es nur im Weselsky ?

Bei allem Verständnis für die Interessen der Bahnbediensteten, kam mir der Streik 'zu schnell'.
Ich habe nicht den Eindruck, dass die GDL gründlich und mit Einigungswillen verhandelt hat.

Hat Weselsky mal wieder eine öffentlichkeitswirksame Rechtfertigung für seinen Posten als GDL-Führer gebraucht und macht Marketing für seine Spartengewerkschaft auf dem Rücken der Fahrgäste und der anderen Bahnbediensteten ?

Ein Kompromiss muss auch ohne Streik möglich sein.
Nur wenn sich die Bahn taub stellt, kann dieses Mittel benutzt werden.

Augustus Cäsar
Was soll's,

Gewerkschaften dürfen streiken und ich fahre nicht mit der Bahn.

werner1955
die Kritik am Vorgehen der GDL?

Warum nicht an dem Vorstand der bahn der sich selber massenhafte Erhöhungen bewilligt aber die guten leistungsbereiten Arbeitnehmer nicht für ihre verdienste anständig bezahlen will.

sonnenbogen
Ein

Tarifvertrag fuer die Jahre 2022 und 2023 anzubieten, bei unbekannter Inflation, unbekannter CO2 Abgabe, unbekannten Steuern, Abgaben, Umlagen, Zuschlägen.... ist eine Frechheit und sollte mit ALLEN Mitteln verhindert werden.

rimitino
Mehr Gerechtigkeit bei der Belohung....

für die gemachte Arbeit ist heute notwendiger als gestern! Wenn ein Aufsichtsratsvorsitzender Millionen im Jahr verdient, ehrlicher gesagt, "erhält", dann muß ein Zugführer mindestens 10.000,-EUR oder mehr verdienen! Es kann nicht sein, daß solche verantwortungsvollen Tätigkeiten, wo auch Menschenleben auf dem Spiel stehen, nicht zeitgemäß belohnt werden, im Gegensatz zu einem Aufsichtsratsvorsitzenden, der eine solche Verantwortung nicht trägt!

nie wieder spd
@ um 09:03 von fathaland slim

Vielleicht brauchen wir aber dringend eine Gierdebatte.
Auch aus Klima - und Umweltschutzgründen.

Wolf1905
@fathaland slim um 09:03

Sie fragen
„Plädieren Sie denn für ein Absenken der hohen Gehälter?“
Würde ich nicht plädieren (bringt nix, nicht mal als ein Zeichen), denn diese sind im Vergleich zu den Gehälter der DAX-Vorstände eher niedrig - oder für was plädieren Sie denn?
„Meinen Sie, das würde den Beziehern niedrigerer Gehälter nutzen?“
Gute Frage zur ersten Frage, und da sage ich nein, es würde nichts bringen! Wenn man bei den Vorständen (7 Personen sind es) im Jahr 2 Mio. Euro einsparen und nicht nur auf die Zugführer, sondern auf alle Bahnangestellten umlegen würde (nur in D sind das ca. 211.000), macht das unter dem Strich ein paar Cents pro Monat aus - das sind wirklich die berühmten Peanuts.

wenigfahrer
Bei den Preissteigerungen

die wir zur Zeit erleben, finde ich das gerechtfertigt, denn es bleibt ja nicht so, sondern geht weiter.
Billiger ist es meist nie wieder geworden.
Die Fahrpreise der Bahn sind auch nicht unbedingt billig, ich hab auf anderer Deutschen Seite, gestern mal die Löhne und Gehälter gelesen, die ja meist hier in den Artikeln bei TS fehlen.
Auch wenn die nicht gerade klein sind, viele Branchen haben wesentlich weniger, finde ich den Streik richtig.
Ich nehme an das andere Branchen auch streiken werden, weil die jetzigen Löhne die Inflation nicht ausgleichen können.
Es kommen Wahlen, und man könnte mal nachdenken, was man wählt, vorher sollte jeder in seine Geldbörse schauen.

covid-strategie
Individualverkehr statt Bahn

Ich bin schon früher fast nie mit Bus und Bahn gefahren. Von Stuttgart nach Frankfurt Flughafen war aber schon mal drin.

Auch in Richtung Köln/ Düseldorf war das eine Alternative, vorausgesetzt man hatte nur in der Innenstadt zu tun.

Ansonsten ist das Auto immer die besser Alternative.

Trotzdem bin ich natürlich froh, wenn möglichst viele Menschen mit Bus und Bahn fahren.

Dann ist auf den Straßen weniger los.

Das darf dann ruhig auch etwas mehr kosten.

Ich kann gut nachvollziehen, dass man bei der Bahn mehr verdienen möchte. Die Menschen dort werden alle viel zu schlecht bezahlt.

Allerdings ist das Personal auch oft viel zu schlecht ausgebildet dort.

Das eine hat sicher mit dem anderen zu tun. Höhere Gehälter= besseres Personal.

Account gelöscht
GDL-Streik: Erneut bundesweite Ausfälle und Verspätungen...

Wie sollte es auch anders sein ? Ein Streik muss doch Auswirkungen haben, sonst ist er keiner. Bahnsprecher Achim Stauß verlangt von der Gewerkschaft "die Rückkehr an den Verhandlungstisch". Er sagt nicht, daß es seit dem 7. Juni kein neues Angebot des Vorstandes der Bahn gibt. Und "die SPD kritisiert die GDL". "EVG und GDL sollten an einem Strang ziehen". Wie soll das gehen, wenn die eine Gewerkschaft Tarifabschlüsse nahe Null-Prozent macht und den Verzicht auf die Betriebsrente signalisiert. Was aber wäre denn auch wenn andere Gewerkschaften ähnlich kämpferisch wären ? Das wäre schlecht für die Vorstände und gut für die Beschäftigten.

christerix
Das Bahn-Management hat Schuld

Hier wird auf die GDL geschimpft, sie würde den Streit auf dem Rücken der Fahrgäste austragen, Corona nicht berücksichtigen usw.
Das kann man ebenso auf das Bahn-Management übertragen: Es nutzt brutal die Situation aus, um dem Personal nicht die fairen Lohnerhöhungen zu geben. 40 Monate? Das ist definitiv unverschämt.
Wie viel Geld bekommen die eigentlich im Management? Klar, ihr Job ist es, für Gewinne zu sorgen. Und klar, jeder Mitarbeiter, der weniger bekommt, bringt weniger Verluste.
Und klar, dann werden jetzt die Lokführer zu Bösewichten erklärt. Das ändert aber nichts daran, dass das Bahn-Management hier die Ursache des Problems ist.

Ein Streik ist schlimm für Deutschland, weil man -im Gegensatz zu Frankreich - lieber nur schimpft, als für seine Rechte auf die Straße zu gehen oder zu streiken, beides sind sogar Grundrechte, hart erkämpft. Wer sie negiert, redet und handelt gegen unser Grundgesetz.
In Frankreich wird übrigens mehr gestreikt.

GeMe
@09:13 von H. Hummel: Bärendienst

Durch den Streik macht die DB AG große Verluste, weil die Einnahmen der ausgefallenen Züge fehlen.

Es wird nicht lange dauern, dann übersteigen die Verluste, die Forderungen der Gewerkschaft. Dann hat sich der DB Vorstand einen Bärendienst geleistet.

Hansi2012
So viel verdienen Bahnangestellte

So viel verdienen Beschäftigte der Deutschen Bahn je nach Berufserfahrung und konkreter Aufgabe pro Jahr – Zulagen und Weihnachtsgeld inklusive:

• Lokführer: 44.000 bis 52.500 Euro
• Fahrdienstleiter: 36.000 bis 54.500 Euro
• Zugbegleitdienst (Kundenbetreuer, Zugbetreuer, Zugchef): 37.000 bis 50.000 Euro

Quelle: T-Online

Da sind doch wohl Lokführer gut bezahlt, oder?

frosthorn
@fathaland slim

Darf ich fragen, warum Sie sich so für das Bahnmanagement und seine üppigen Bezüge ins Zeug legen? Ich verstehe es wirklich nicht.

nie wieder spd
@ um 09:04 von ich1961

„Versuchen Sie mal, sich vorzustellen, wo
" wir " heute wären, wenn unsere Vorfahren nicht gestreikt hätten( für Arbeitssicherheit, Arbeitszeiten, mehr Lohn/ Gehalt usw. )!“
Und zwar immer gegen den Widerstand der Arbeitgeber, der Kirche, der Regierung und der bürgerlichen u/o rechten Parteien a la CDU, CSU, FDP und AfD.
Und viele Gewerkschaftsmitglieder wurden dabei von der Gegenseite bei Streiks ermordet.

Wolf1905
@baumgart67 um 08:54

Sie schreiben u. a. „Eigentlich sollte doch eine schnelle Einigung möglich sein: Nach allem was man lesen kann liegt der Anteil see Lohnkosten bei der Bahn nur bei 10 bis 15%, man könnte also einfach die Löhne um 10% bei Laufzeit von 2 Jahren erhöhen, die Bahnpreise um 2% und schon wären die Bahnangestellten zumindest oberhalb der Inflation abgesichert und die Bahnpreise stiegen weniger als die Inflation.“
Was glauben Sie denn, wie andere Gewerkschaften (z. B. IG Metall, IG Bau, IG Chemie) auf solch ein Abschluss reagieren würden (für ihren Geltungsbereich)? Das hätte Konsequenzen, und die Inflation würde in kürzester Zeit rasant ansteigen - dann ist nix mehr mit dem Euro!

„Das Ganze ließe sich auch gut den Bahnreisenden vermitteln, weil die Leute vernünftiger bezahlt werden müssen, kostet es halt auch ein bisschen mehr.“
Es kostet sowieso schon jedes Jahr mehr! Immer im Herbst kommen die Preiserhöhungen!

Der Vorschlag von Ihnen ist eine „Milchmädchenrechnung“.

christerix
Wofür bekommt Bahn-Management viel Lohn?

Anstatt bei den Lokführern Einsparungen vorzunehmen, sollten das Bahn-Management endlich etwas für ihren Lohn machen und die Bahn besser aufstellen z.B. pünktlicher machen. Dann würde ich übrigens wieder mehr Bahn fahren, anstatt das Auto zu bemühen, weil ich nunmal pünktlich am Ziel sein muss.
Übrigens: Es gibt keine Neid-Debatte, den Begriff haben gewiss Manager ins Spiel gebracht, um das gerechtfertigte Hinterfragen der hohen Manager-Gehälter in Bezug zur Leistung zu diffamieren.
Manager und sogar deren Boni muss man aber hinterfragen, wenn die Bahn so schlecht ist, wie vor 10 Jahren. Und daran haben die Lokführer wie auch die anderen Mitarbeiter keine Schuld.
Also: Wofür bekommt das Bahn-Management so viel Geld?

DerVaihinger
@aua am popo, 09.20h

...und wenn sie nicht gestorben sind, dann verhandeln sie immer noch.

fririklo
DB Streik

Jedesmal das gleiche Theater. Der prozentuale Abschluss steht doch schon fest. Bis man jetzt das DB Angebot hochhandelt und Die Gewerkschaft runter.
Streik gibt es nur noch ab 2% Unterschied.

aua am popo
@ heribix

Was mich betrifft stehe ich voll hinter den Streikenden

Dann stehe ich glaube ich mal hinter der Bahn. Meinetwegen auch voll.

MorsCerta
Sargnagel

Ein weiterer Sargnagel für die Idee einer Bahn für alle. Wie soll die Bahn in der öffentlichen Wahrnehmung als alltagstaugliches Verkehrsmittel wahrgenommen werden, wenn sie regelmäßig in Geiselhaft einiger weniger genommen werden kann. Es war ein Fehler die Bahn zu privatisieren. Die Politik ist hier gefordert zu handeln oder die Bahn wird keine Zukunft als Verkehrsmittel der Energiewende haben.

SirTaki
Wann passt es denn, bitteschön?

Streik ist kein Vergnügungsplan, sondern Kampf um Rechte und Verbesserungen im Arbeitsleben und in der Altersversorgung. Wer das den jetzt Streikenden absprechen will, ist - mit Verlaub- ein egozentrischer Naivling. Wann passt ein Streik? In der Dienstleistungsbranche haben wir viel Gefälle mit Konditionen und Zuständen. Dass da die Abstimmung in einer Gewerkschaft Zustimmung zum Streik signalisiert, ist demokratisch und rechtlich einwandfrei. Ich kann hingegen die Nörgler und Moralisten nicht verstehen, die aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dagegen Sturm laufen. Gibt es von deren Seite an anderer Stelle griffige Unterstützung, wenn eine ganze Branche im Missverhältnis dümpelt? Die Moralkeule schwingen diese Hallodris besser gegen jene, die nichts bezahlen wollen und doppelten Einsatz verlangen. Ja, auch die Tickets sind viel zu billig verkauft, wenn man betriebswirtschaftlich und ausgewogen Einnahmen und Ausgaben plant. Die Blindfische sollten hier überall ihre Optik schärfen!

logig
Streikrecht?

Es sei noch mal betont. Die Fragen sind ernst gemeint und sollen keine Antwort suggerieren.

Wenn man eine Verkehrswende will, dann ist es notwendig einen Weg zu finden, der einen verläßliche ÖPNV sichert.

Aber wie? War Privatisierung wirklich der richtige Weg?
Wie kann man Kolateralschäden bei Wahrung des Streikrechtes in den Griff bekommen?

Und ist es wirklich unmöglich, die geldsüchtigen Mamager der Bahn in den Griff zu bekommen. Wenn zwei sich streiten, sind häufig beide Schuld.

In der Pandemie Situation droht durch überfüllte Züge eine Bescheunigung der Virusausbreitung. Gab es wirklich keine Möglichkeit den Wahnsinn zu stoppen. Wie sieht es rechtlich mit einer Ausetzung des Streiks unter Pandemiebedingungen aus?

ich1961
09:29 von frosthorn Ich

09:29 von frosthorn

Ich schließe mich IIhrem Kommentar und Ihrer Hoffnung an.
Ich komme aus einer Gewerkschafter - Familie und würde nie die Arbeit für die Mitglieder klein oder schlecht reden.

fathaland slim
09:29, frosthorn

>>Hat sich hier etwa das Stimmungsbild gewandelt, oder liegen die "freie Bahn für freie Bürger"-Fans noch im Bett?<<

Es könnte auch sein, daß die auf Arbeit sind...

Tarek94
"Kräfte bündeln"

"SPD-Chef Norbert Walter-Borjans kritisierte das Vorgehen der GDL. Wirksame Interessenvertretung setze voraus, "Kräfte zu bündeln und Verständnis bei den Reisenden zu gewinnen", sagte Walter-Borjans dem Redaktionsnetzwerk Deutschland."

Diese "Logik" verstehe ich nicht. Die GDL soll also nach Ansicht von SPD-Chef Norbert Walter-Borjans "Kräfte bündeln", um dann das für sie schlecht möglichste Ergebnis mit Reallohn-Verlust widerspruchslos anzunehmen? Dann wäre ich als Lokführer entschieden dafür die "Kräfte [nicht] zu bündeln".

nie wieder spd
@ um 09:29 von frosthorn

„Ich drücke ein weiteres Mal meine Unterstützung für diesen Streik aus und hoffe, den Medienprofis auf der Arbeitgeberseite gelingt es nicht mehr, mit ihren "Geiselhaft"-Parolen üble Stimmung gegen die GdL zu machen.“
Da müssen sich die Medienprofis der Arbeitgeberseite gar keine große Mühe geben.
Die Medienprofis der meisten Medien hetzen schon seit Jahren sogar gegen Herrn Weselsky persönlich und offensichtlich sogar aus freien Stücken. Denn wir haben ja freie Medien.

Democritus
GDL Streik

Wer glaub, es gehe hier um das Wohl der Lokführer liegt völlig falsch. Es iste ien Machtkampf des egomanen Herrn Weselsky um mit seiner kleine Gewerkschaft gegen die EVG zu punkten. Ich wünsche mir, das die Bahn bald auf autonome Züge umsteigen kann um solche Lockführer und ihre Gewerkschaft überflüssig zu machen. Wer braucht so einen unsozialen Verband in einer Corona-Krise wo die meisten mit Einbußen und Nöten belastet sind. Kein Nachgeben gegenüber den Streikenden - lieber auf andere Verkehrsmittel (Auto) umsteigen!

Zwicke
Beschäftigt man...

... sich mal näher mit der Managementstruktur der Deutschen Bahn, (vom mittleren Management aufwärts) im Vergleich zu übrigen Bahn-Facharbeitern u. Angestellten, werden seltsame Einkommensschieflagen offenkundig... in einem angeblich darbenden Monopolkonzern. Hinzu kommt die für einfache Arbeitnehmer strukturelle Problematik "outgessourcter" Bahn-Betriebsgesellschaften und Geschäftsfelder. Deshalb geraten politisch verordnete Branchen-Einheitsgewerkschaften bei Tarifverhandlungen stets ins Hintertreffen.
_
Ich meine, das darf nicht sein... in einem Sozialstaat! Daß in DE Einzelgewerkschaften (nicht nur die GDL) lauter werden (müssen...), ist ein deutliches Zeichen für eine sozialpolitische Schieflage. Früher mal wurde DE gerade wegen einer verantwortungsbewussten = fairen Tarifpolitik ohne ständige Streiks von anderen Staaten beneidet... früher mal... als Polarisierungen = gesellschaftliche Spaltung für Arbeitgeber und Politiker noch out waren...

Wanderfalke
@aua am popo - 09:20

"Mit Streiks ist noch kein Abschluss erzielt worden, nur mit Verhandeln."

Was denken Sie, was vor einem Streik denn regelmäßig stattgefunden hat?

Wolf1905
@ich1969 um 09:28

Sie fragen mich „Warum werfen Sie das alles nicht den Verhandlungsführern der Bahn vor? Die sind an der Lage "nicht unschuldig ".
Wie es bei einem Streit ist, gibt es immer zwei (oder mehr) Parteien. In diesem Fall und in dieser besonderen Zeit mache ich deswegen der GDL den Vorwurf, weil sie ja zum Streik (ja, nach Abstimmung) aufgerufen hat. Die Bahn hat weitere Verhandlungen angeboten, aber die GDL will jetzt „Muskeln spielen lassen“.

„Warum hauen Sie auf die Gewerkschaft ein? Die tun das, wofür sie gewählt wurden.“
Tja, man kann doch auch auf Parteien VERBAL „draufhauen“, selbst wenn sie für was gewählt wurden - ist ja tagtäglich in der Politik so.

„Vielleicht lesen Sie den Artikel noch mal, ich kann den nicht komplett hier rein kopieren.“
Brauchen Sie auch nicht rein kopieren; ich habe bereits mehrere Artikel zu diesem Thema gelesen (wie Sie sicherlich auch), und da geht es v. a. um einen Machtkampf zwischen GDL und EVG - auf dem Rücken der Lokführer / Kunden.

fathaland slim
Gewerkschaften

Ich wundere mich, wie unkritisch das Wirken der GDL hier von Linken betrachtet wird.
gdl
Sicherlich, wenn Arbeitnehmer für höhere Löhne streiken, dann hüpft jedem von uns erst einmal freudig das Herz.

Aber auf den zweiten Blick?

Die GDL ist eine Gewerkschaft im Beamtenbund, ein traditionell CDU-naher Dachverband. Weselsky ist Mitglied dieser Partei.

Irgend etwas klingt bei dem klassenkämpferischen Jubel hier ein wenig hohl.

Ich möchte darauf hinweisen, daß im Zuge des marktradikal-neoliberalen Umbaus der Wirtschaftswelt eine Zersplitterung der Gewerkschaftsbewegung gefordert und gefördert wurde. Die Idee war, den DGB zu entmachten und Gewerkschaften zu schaffen, die untereinander in Konkurrenz stehen. Den Arbeitern wurde es so verkauft, daß Konkurrenz eben was tolles ist und dieses kapitalistische Prinzip auch die Rechte der Lohnabhängigen besser zu Geltung brächte. In Wirklichkeit zerfleischen sich die Gewerkschaften aber nun untereinander. Wer sich da die Hände reibt ist klar.

JustMe90
Lächerliche Forderungen

So wenig, dass nicht mal die Inflation ausgeglichen wird.
Streikt mal lieber für 25% mehr Lohn!

SirTaki
Zugausfälle

Sind auch ohne Streiks Alltag in der Bahn. Lokführermangel lässt auch manche Stadtbahn stehen, die als nachrangig gilt, und der Zugführer wird kurzerhand auf den leeren Platz der wichtigen Linie verfrachtet. Da stehen dann auch Arbeitnehmer und Auszubildende mit dicken Backen und suchen eine Ersatzlinie. Zeigt uns allen auch, wie selbstverständlich alles glatt laufen muss, damit alle zufrieden und glücklich sind. Und ja, da rufen auch Kollegen von außerhalb an und lassen den Sitzungstermin wegen ausfallender Zugverbindung als Besteigung des Matterhorn in Unterhose erscheinen. Umdenken, Umplanen- Fehlanzeige. Ich rate Leuten, mal in die Welt zu gehen, wo unsere Standards Traumlandschaften für die Leute dort sind. Wer nun wieder mault, das geht doch nicht. Flexibilität gehört zur Ausrüstung auch in einem deutschen Alltag. Und Mit-Denken setzt das auch voraus. Eine gute Übung für echte Krisenzeiten. Die Pandemie war nur eine Lektion.

jusuf68
@frosthorn kein Kunde

Liegt vielleicht daran das viele User seit Jahren nicht mehr mit der Bahn fahren und uns daher der GDL Streik sonstwo vorbeigeht......

ich1961
09:31 von Wolf1905 // Weil

09:31 von Wolf1905

// Weil es in den darin organisierten Firmen Betriebsräte gibt, die auch ein Auge auf einen für die Firmen vernünftigen Abschluss geht.//

Jetzt müssen Sie mir nur noch erklären, was an den Forderungen der GDL zu hoch, zu viel oder was auch immer zu hoch ist! Und " die Bahn " hat auch Betriebsräte, die auf sowas achten - aber eben auch auf die Bedürfnisse Ihrer Mitglieder.
Und wenn der GDL ( und den Mitgliedern ) die Laufzeiten für die Tarifangebote der Bahn nicht ausreichen und die Bahn sich nicht bewegt, dann gibt es eben Streik ! Ebenso verhält es sich mit den Betriebsrenten - Hauptsache die Bahn wird nicht belastet ( die Arbeitnehmer aber ja ) oder wie darf ich das verstehen ? Dafür wurden die Betriebsräte und die Gewerkschafter schließlich a u c h gewählt. Und der Coronabonus sollte auch selbstverständlich sein, über die Höhe könnte man sicher reden. Für mich ist das aber ok.

melancholeriker
um 09:13 von H. Hummel

,,Die Bahn sollte die GDL an den Verhandlungstisch...
.. bitten und sich dann zurücklehnen.
Mal sehen, welche Seite eher an Ihnen Grenzen stößt, wem eher eine öffentliche Zustimmung versagt wird..."

Verhandlungsgeschick von 'Gutsherren' ist landläufig dafür bekannt, wenig bis garkeine Spielräume für etwas zu lassen, was uns seit 1945 als Demokratie bekannt ist und in seiner Unterabteilung Tarifstreit der Tarifparteien bis heute in Graustufen den sozialen Frieden erhalten hat, auf den die eine Partei immer und die andere überhaupt nicht angewiesen ist. Das möchten Sie gern beendet sehen, wie es scheint, also zurück in vordemokratisch verfasste Bedingungen, in denen noch Orientierung geherrscht hat und jeder Mensch wusste, wem er zu dienen hat. Bravo!

ich1961
09:33 von Mike65 // Die

09:33 von Mike65

// Die nächste Regierung wird sich u.A. daran messen lassen müssen, ob sie endlich willens ist, Streiks im ÖPNV im Sinne der Daseinsvorsorge endgültig zu verbieten.//

Ich glaube und hoffe, das Ihr Wunsch nicht in Erfüllung geht und falls irgend jemand sowas vorhat, alle Gewerkschafter der Republik gemeinsam für ihr Recht ( !!! )auf die Strasse gehen.

hesta15
um 09:35 von aua am popo

Und die Einheits-Gewerkschaft hat man erfolgreich entmachtet.

In der DDR haben wir mit Einheitsgewerkschaften keine guten Erfahrungen gemacht. Die Gererkschaft war immer einer Meinung mit der SED-Führung und der Planungskommission.
-----------------------------------
Es dürfte auch ihnen bekannt sein, das es in der DDR, keine freien Gewerkschaften gegeben hat,

SirTaki
Weselsky

Der Mann mag kein Sympathieträger sein- ihm nun Allerlei zu unterstellen und anzudichten, ist eine schlechte Antwort. Er sitzt nicht als Fürst oben und lässt den Hofstaat seiner Gewerkschaft antreten. Er hat abstimmen lassen. Was er an Gehalt bekommt, schmeckt nicht allen. Kann man auch hinterfragen. Aber bekommen Vorstände in anderen Unternehmen nur Brosamen und einen feuchten Händedruck? Wenn der Vorsitzende streiken lässt, dann für seine Mitglieder, die als Mitarbeiter hier für ihre Interessen aufstehen. Wir reden da nicht von den erhöhten Gehältern in den Vorstandsetagen. Und daher ist jeder Tritt gegen die Gewerkschaft ein Tritt gegen die Zugführer und Mitarbeiter, die hier im Fokus stehen. Weselsky ist nur eine Randfigur in diesem Streik. Es nimmt schon bizarre Züge an, was manche hier als Beitrag posten.

werner1955
kam mir der Streik 'zu schnell?

von MRomTRom @
Seit Monaten verhandelt die GDL mit der Bahn.

Was soll daran dann zu schnell sein? Schnell sind nur die Arbeitgeber mit der Ablehnung berechtigter Forderungen der Mitarbeiter und ganz besonders schnell und kräftig bei der Erhöhung der Bezüg der Vorstände.

https://www.gdl.de/Presse/Startseite

Zwicke
@ 08:30 = heribix

Danke für Ihren sachlichen Beitrag, den ich sehr begrüße! Und ich erlaube mir einen Aspekt hinzuzufügen... nämlich SOZIALER FRIEDEN. Das war mal eine deutsche Stärke und u.a. auch eine politische Grundlage unseres Wohlstands... durch eine faire Teilhabe für alle abhängig Beschäftigten an Produktivitäts- = Ertragszuwächsen der Arbeitgeber... statt Gutsherrengehabe gegenüber Frondienstknechten.

Leipzigerin59
09:25 @ aua am popo

Ich kannte einen Lokführer, der wsr weder in der SED noch in irgendwelchen Kampfgruppen.

Wir hatten den einen Gewerkschaftsbund, der u.a. für günstige Urlaubsplätze sorgte.
Mir scheint, sie schreiben mit viel Phantasie.

Gegen wen sollte denn gestreikt werden, Kapitalisten, sprich Privatfernsehen gab es nur ganz wenige.

Es gab auch zahlreiche Gewerkschaftsmitglieder, die nicht SED-konform waren, weil eigentlich die Mehrheit der Werktätigen in der Gewerkschaft waren, beinah ein Muss.

Dass Sie den Namen des Gewerkschaftstunde nicht nennen ? Müssen Sie wohl erst googlen, oder ?

Bernd66
alles privatisieren?

Wann war's? Vor rund 30 Jahren?
Da wollten die damals gewählten Volksvertreter (Bundesregierung) keine Staatsbahn mehr.
Die Aussage war 'das geht als Privatbahn viel besser und kostengünstiger'.
Was ist seitdem geschehen?
Gütergleisanschlüsse wurden geschlossen und es wachsen Bäume zwischen den Schienen. Und mehr LKW auf den Autobahnen.
Die Reisezüge fahren immer pünktlicher und verlässlicher - lach.
Spurwechselweichen und Überholgleise wurden ausgebaut - kleine Zug-Störungen führen zu immer mehr und größeren Trassen-Störungen.
Der Steuerzahler muß wesentlich mehr Geld zuschießen als vorher.
Bei der Staatsbahn waren alle Lokführer Beamte - und die dürfen bekanntlich nicht streiken. In einem Privatunternehmen sind mittlerweile die meisten Lokführer Arbeiter - und die dürfen grundgesetzlich garantiert streiken.
Sollte man so staatswichtige Positionen wie Bahn, Post, Verwaltung (Rathaus, ...), Wasser/Abwasser, Gas, Strom, ... nicht besser als Beamten"läden" führen?

Leipzigerin59
Wäre die Bahn an die Börse gegangen ...

... Hätte man sie wohl schon wieder herausgekanntet, oder die Aktien wären nichts wert.

Der Bund schaut dem Herunterwirtschaften zu.

Generell sollte gegen diese Gier nach immer mehr Profit in den verschiedenen Branchen und niedrige Löhne vielmehr gestreikt werden.
Leider betrifft das nicht tarifliche und nicht gewerkschaftlich organisierte Bereiche und Unternehmen, die nicht mal einen Betriebsrat haben.

Michael Klaus Möller
Streik

habe gestern bei Phönix oder Tagesschau24 eine Doku über die Bahn geschaut ( marode oder modern) . dabei ist mir aufgefallen das das Manager immer schöne Worte hatten aber am Ende alles Lüge war.
genau wie jetzt bei diesen Streik tut mir leid ich glaube keinen diese Manager ein Wort und was auch auffällt die Presse berichtet einmal mehr nur einseitig . wieso wird der andere Teil nicht gebracht . denn die Bahn ist ein Staatsbetrieb und somit Eigentum des Souverän. wurde sogar in der Doku gebracht . wo werden wir eigentlich noch angelogen.
ich persönlich finde den Streik richtig denn man sollte auch berücksichtigen das wir durch die Kanzlerin neue Steuern bezahlen müssen wie soll das mit einer Nullrunde gehen.

fathaland slim
09:40, sonnenbogen

>>Ein
Tarifvertrag fuer die Jahre 2022 und 2023 anzubieten, bei unbekannter Inflation, unbekannter CO2 Abgabe, unbekannten Steuern, Abgaben, Umlagen, Zuschlägen.... ist eine Frechheit und sollte mit ALLEN Mitteln verhindert werden.<<

Es ist aber immer schon üblich gewesen, Tarifverträge für solche Zeiträume abzuschließen.

Gast
Angebot/-Forderung steht LohnGerechtigkeit gegenüber

Angebot/-Forderung sind das Eine, Lohn-Gerechtigkeit sind das Andere,
was bei dieser Auseinandersetzung diskussionswürdig ist. Übergeordnet steht, dass ein Unternehmen sich seine Vergütungen leisten kann, weil es sie verdient, oder die Gesellschaft muss entscheiden, dass das Unternehmen subventioniert wird. In beiden Fällen braucht man einen Maßstab, mit dem die Vergütungsveränderungen bemessen werden.Arbeitnehmer drückt die auszugleichende Inflationsrate, sie kann aber erst zum Jahresende angesetzt werden -also nachlaufend -; aus Unternehmenssicht zählt die Ertragslage, sofern das Unternehmen nicht staatlich subventioniert wird. Vergütungen sind, genau betrachtet, nichts Anderes als eine Teilerlösausschüttung an die Arbeitenden; dazu muss ein ausreichender Erlös für alle Kostenpositionen vorhanden sein. Ist der ausreichende Erlös bei einem rein privat operierenden Unternehmen nicht gegeben, wird es – bei überhöhten erlösunabhängigen Ausgaben – längerfristig nicht mehr existieren.

Bernd66
GENAU

Wie oft haben "unsere" Vorstände sooo hervorragende Arbeit geleistet?
Gönnen sich selbst Prämien in 6/7stelliger Höhe - und wenn es dann um die Entlohnung des "einfachen Mitarbeiters" geht, der Tag und Nacht sowie Wochenende und Feiertags auf Arbeit is, dann is plötzlich kein Geld da.
Ich möchte den (Ehe-)Mann sehen, der nachfolgendes seiner Partnerin ohne Streß verkaufen kann: Wir haben Geld, damit ich zu einem Konzert/Fußballspiel/... fahren kann (natürlich mit Hotel, etc.) - aber in der Familienkasse is kein Spielraum, damit Du ein Eis essen gehen kannst.

Advocatus Diaboli 0815
Gehälter der Bahnvorstände

Mehr Geld sollen so ab 2023 Bahn-Chef Richard Lutz, Fernverkehrsvorstand Berthold Huber und Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla bekommen. Bei Lutz soll das Gehalt von 900 000 auf 990 000 Euro steigen, bei Huber und Pofalla von 650 000 auf 715 000 Euro.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-bahn-vorstand-gehaltser…

Dagegen sind doch die Gewerkschaftsforderungen Peanuts, oder?

nie wieder spd
@ um 09:46 von Jimi58

Nachdem die SPD mit dem Tarifeinheitsgesetz versucht hat, anständige Tariflöhne auf Dauer zu verhindern, zeigt sich nun, dass die Spartengewerkschaften mit marktwirtschaftlichen Methoden viel besser zu sozial anständigen Tariflöhnen und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen kommen kann. Und das ist auch gut so. Denn wir leben ja schließlich in einer freien und sozialen Marktwirtschaft. Dazu gehören auch die Gewerkschaften.
Einen solchen „Coup“ hätte ich Frau Nahles zwar gar nicht zugetraut und sie hat ihn mit Sicherheit nicht so gemeint. Aber hiermit nehme ich alle meine damaligen Vorwürfe gegen sie und dieses Gesetz zurück.

tashina
@ MartinBlank

"Ja, dass eine Pandemie eine absolute Ausnahmesituation ist, in der die oben genannte Regel möglicherweise nicht gilt, ist zu bedenken."
*****
Das wäre jetzt aber noch schöner! Also, "weil Pandemie ist" dürfen sich die Bahnvorstände mal wieder so richtig die Taschen füllen und gleichzeitig den systemrelevanten Beschäftigten ihre Wertschätzung zeigen, indem sie denen einen Vorschlag unterbreiten, der über lange Zeit Reallohnverzicht bedeutet?!
Ist das Ihr Ernst?
Ich wünsche den Lokführern viel Erfolg und notfalls viel Durchhaltevermögen!
______________________

"Überspitzt: Genau NULL Leute hätten Verständnis gehabt, wenn die Angestellten der Impfstoffhersteller im letzten Frühjahr gestreikt hätten ..."
*****
Wie kommen Sie denn auf diese Idee?? Bei ähnlichem Verhalten wäre ich schon mal die Erste, die absolutes Verständnis für diese Beschäftigten gehabt hätte!

Karl Klammer
Welch ein dekadenter Boniselbstbedienender Bahnvorstand

Lieferketten wären gestört und die Wirtschaft würde Schaden nehmen.

Offenbar hat dieser Vorstand keinerlei Ahnung von Eisenbahnverkehr.

Durch den Wegfall des Personenverkehrs wurden, massig Trassen frei auf denen mehr
Güterverkehr schneller durch Deutschland fährt. Die paar Züge welch die DB da noch fährt fallen da gar nicht auf.
Aber man gönnt dieses offenbar seinen Mitbewerbern nicht und bremst massig
den Zugverkehr durch fehlende Fahrpläne noch zusätzlich aus.
Züge stehen dumm rum,obwohl die freien Kapazitäten frei sind.
Wenn die GDL die Mitglieder noch die Gleis/Signal/Fahrdienste zum Streik aufrufen würde, so würde alles stehen.
Aber diesen hatte man ja schon im Mai vorrauseilend , arbeitsrechtliche Schritte angedroht. Quasi Angestellte ohne Streikrecht!

Wanderfalke
@fathaland slim - 10:17

"Die politisch gewollte Prekarisierung der Arbeitswelt in Verbindung mit der ebenfalls politisch gewollten Zersplitterung der Gewerkschaftsbewegung fällt uns jetzt auf die Füße. Das, was wir gerade erleben, ist eine Folge des von neoliberalen Ideologen betriebenen Umbaus der Arbeitswelt."

Wer mag, kann sich das mal bei Wikipedia unter "Liste der Unternehmen im DB-Konzern" aufrufen. Die Konzern-Strukturen wurden für den geplanten Börsengang regelrecht "zerschossen", womit auch Bereiche durch Outsourcing und Untergesellschaften aus den Tarifbereichen rausflogen.
Die daraus bedingten Konflikte zwischen DBB und DGB (aka GDBA und Transnet) spielen da bis heute eine Rolle, dürfen aber nicht dazu beitragen, das Streikrecht grundsätzlich in Frage zu stellen.

hesta15
um 10:44 von fathaland slim

Sie haben es auf den Punkt gebracht.

fathaland slim
09:54, frosthorn

>>@fathaland slim
Darf ich fragen, warum Sie sich so für das Bahnmanagement und seine üppigen Bezüge ins Zeug legen? Ich verstehe es wirklich nicht.<<

Sie können es auch gar nicht verstehen, denn nichts dergleichen tue ich.

Die üppigen Bezüge des Bahnmanagements spielen in den Forderungen der GDL nicht die allergeringste Rolle, dafür hier im Forum eine umso größere. Ich wollte mit meiner Frage einfach einen Denkanstoß geben, mehr nicht.

Noch ein weiterer Denkanstoß:

Die Forderungen der GDL unterscheiden sich lediglich um Zehntelprozentpunkte vom Tarifabschluss der EVG. Rechtfertigt das den Heldenstatus, der Claus Weselsky hier zugeschrieben wird?

fathaland slim
09:43, nie wieder spd

>>@ um 09:03 von fathaland slim
Vielleicht brauchen wir aber dringend eine Gierdebatte.
Auch aus Klima - und Umweltschutzgründen.<<

Ja, die brauchen wir dringend. Der Ansatz der Gemeinwohlökonomie ist mir überaus sympathisch.

ich1961
10:40 von Wolf1905 Dann habe

10:40 von Wolf1905

Dann habe ich wohl ein anderes Verständnis der Lage und wir werden da nicht einig - wie die beiden Parteien .

Es kann und darf mMn. nicht sein, das die Bahn ungestraft an die Betriebsrente geht, die Laufzeit der Tarifverträge überbordend verlängert usw. ! Da ist " der Zeitpunkt " nie richtig - ob mit oder ohne Corona.
Und mit oder ohne Ihre oder meine Zustimmung.

GeMe
@09:50 von Hansi2012: Lokführer gut bezahlt

"• Lokführer: 44.000 bis 52.500 Euro"

Ich habe dazu drei Artikel gelesen. In der Wirtschaftswoche, im Merkur und bei der NRW Bahn.

Wirtschaftswoche und Merkur schreiben beide, dass ein Lokführer mit entsprechenden Berufsjahren ein Maximalgehalt von 45.000 Euro erreichen kann (inkl. aller Zulagen).
Auf der Bahn NRW Seite werden Lockführer als Seiteneinsteiger gesucht. Diesen wird als außergewöhnliches Einstiegsgehalt 30.000 Euro geboten.

Auf weiteren Seiten, die ich überflogen habe, steht etwas von einem Maximalgehalt von 3800 Euro Brutto. (Lokführer, Fernverkehr mit vielen Jahren Berufserfahrung)

Bei den von t-online genannten Zahlen sind vielleicht die AG-Anteile zu den Sozialversicherungen mit eingerechnet.
Wer weiß?

Wanderfalke
@weingasi1 - 11:23

"Ja, so ist das. Komischerweise hat man zu diesem Thema hier noch kaum etwas der ansonsten immer stark vertretenen Klimaschützern gehört, denen dieser Streik nicht wirklich gelegen kommen kann. Im Gegenteil, wer sich aus Umweltgründen vllt überlegt, das Auto abzuschaffen zuunsten des ÖPNV, der wird sich das nun 3x überlegen. Wer nicht auf den goodwill von ein paar Hanserln angewiesen sein möchte, der gibt dem Auto den Vorzug, vom Preis mal ganz abgesehen."

Ganz große Märchenstunde.

ÖPNV wird durch Streiks unattraktiv gemacht - für Nüsse arbeitet aber keiner in den Bereichen der Daseinsvorsorge.
Welche Ressorts sind denn für die Strukturen des ÖPNV verantwortlich - die Gewerkschaften?

fathaland slim
14:22 , Wanderfalke @fathaland slim - 10:17

>>Die Konzern-Strukturen wurden für den geplanten Börsengang regelrecht "zerschossen", womit auch Bereiche durch Outsourcing und Untergesellschaften aus den Tarifbereichen rausflogen.
Die daraus bedingten Konflikte zwischen DBB und DGB (aka GDBA und Transnet) spielen da bis heute eine Rolle, dürfen aber nicht dazu beitragen, das Streikrecht grundsätzlich in Frage zu stellen.<<

Da bin ich zu 100% bei Ihnen.

gman
Weselsky ist ein grober Klotz -es geht nicht ums Streikrecht!

..darauf gehört ein grober Keil wie das Sprichwort sagt.

Die Bahn beginnt sich gerade nach den Milliardenverlusten -Corona- etwa zu erholen und bemüht sich aus den tiefroten Zahlen. Milliarden an Investitionen sind in der Pipeline.

Jetzt ein kurzfristig angezettelter rücksichtsloser Streik in der Urlaubszeit, da hört die Solidarität auf.

Wir wollten einen Besuch in Dresden machen und die 600 km mit der Bahn fahren. Jetzt wird umdisponiert, es geht mit dem PKW.
In meinem Umfeld haben schon einige Erfahrung mit Bahnstreiks gemacht und die Stimmen mehren sich, künftig so gut es geht die Bahn zu meiden. Das kann ja so nicht weiter gehen.

Das Bahnmanagement und die verantwortlichen Politiker müssen sich etwas einfallen lassen. Grober Keil ... Abwehraussperrung etc.pp....
Die DB ist immer noch ein bundeseigener Konzern. Die Bahn gehört zur Daseinsvorsorge die man nicht einem machhungrigen GDL-Funktionär überlassen darf. Die Zeche zahlen erst die Fahrgäste und am Ende die Allgemeinheit.

frosthorn
@fathaland slim, 14:28

Rechtfertigt das den Heldenstatus, der Claus Weselsky hier zugeschrieben wird?

Sind wir denn im gleichen Forum? Ich kann hier nichts von Heldenstatus feststellen, H. Weselsky wird im Gegenteil als Egomane beschimpft, der aus reinem persönlichen Machtgelüst seine Gewrkschaftsmitglieder instrumentalisiert und in eine nicht zu gewinnnde Schlacht treibt. Und die Gewerkschafter selbst als ohnehin gut verdienende und privilegierte Gierhälse, die jeses Maß verloren haben.
Bei Ihnen widerum wundert es mich sehr, dass Ihr Daumen für den Streik sich allein deshalb senkt, weil Weselsky CDU-Mitglied ist. Nein, ich verstehe es nicht.

MartinBlank
um 11:22 von tashina

Ja, das habe ich nicht ausdrücklich geschrieben, aber es ist auch eigentlich selbstverständlich:

Impfverweigerern wäre ein solcher Streik natürlich egal gewesen.
_

Wolf1905
@ich1961 um 14:31

"Und mit oder ohne Ihre oder meine Zustimmung." Sicherlich, ich habe da sowie "nix zo kamelle", gebe nur meine Meinung ab ... alles Gute!

Tarek94

"Offenbar hat dieser Vorstand keinerlei Ahnung von Eisenbahnverkehr."

Herr Pofalla z.B. ist studierter Sozialpädagoge und Jurist...

GeMe
@14:45 von gman: Erfahrungen mit Bahnstreiks

"In meinem Umfeld haben schon einige Erfahrung mit Bahnstreiks gemacht und die Stimmen mehren sich, künftig so gut es geht die Bahn zu meiden. Das kann ja so nicht weiter gehen."

Schaut man in die Vergangenheit, dann gab es 2014 innerhalb von 3 Monaten 12 Streiktage, 2015 waren es in zwei Monaten 15 Streiktage. Davor gab es 2007 ein paar Streiktage bei der Bahn.

Wenn einige Streiktage alle ca. 7 Jahre der Grund sein sollen, dass man grundsätzlich nicht mit Bahn fährt, dann klingt das für mich nur nach einem Vorwand.

Im öffentlichen Dienst wurde in den letzten Jahren regelmäßig gestreikt. Da waren KITAs geschlossen und Krankenhäuser im Notnbetrieb.

Nutzen Sie und Ihre Bekannten diese Einrichtungen auch nicht mehr, weil dort mal gestreikt wurde und vermutlich auch wieder gestreikt werden wird?

schabernack
14:46 von frosthorn

«Ich kann hier nichts von Heldenstatus feststellen, H. Weselsky wird im Gegenteil als Egomane beschimpft, der aus reinem persönlichen Machtgelüst seine Gewrkschaftsmitglieder instrumentalisiert und in eine nicht zu gewinnnde Schlacht treibt.»

Herr Weselsky als Persönlichkeit ist mir sehr unsympathisch.
Das ist aber egal, und darum geht es auch nicht.

Lokführer bei der DB haben eine prinzipiell gleiche Stellung wie Piloten bei der Lufthansa. Eine in Relation zur Gesamtbelegschaft kleine Gruppe mit der Auswirkung, dass nix mehr fliegt oder fährt, wenn die streiken. Auch bei der EVG gibt es Lokführer. So sehr sinnvoll ist das nicht, werden bei einem Unternehmen gleiche Arbeitsstellen durch zwei verschiedene Gewerkschaften vertreten.

Das Recht zu streiken müssen selbstverständlich auch Lokführer der GDL haben. Die Mitglieder waren ja auch zu > 90% der abgegebenen Stimmen bei der Urabstimmug ür den Streik.

Ist Unterschied bei Abschluss EVG zu Forderug GDL real so unterschiedlich …?