Am Fenster einer Bar in Friedrichshagen hängt ein Schild mit der Aufschrift "Wieder hier mit Freunden treffen"

Ihre Meinung zu Corona-Maßnahmen: Lockern - aber wie?

Berliner Amtsärzte wollen bei den Corona-Maßnahmen weg von der Fokussierung auf die Inzidenz, auch Berlins Regierender Bürgermeister Müller plädiert für weitere Kriterien. Kanzlerin Merkel will Lockerungen offenbar an mehr Tests koppeln.

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Kommentare

KMK
Öffnungsklausel.

Tote durch Krankenhauskeime, Blutvergiftung, Grippe hat es zehntausendfach jährlich auch vor Corona gegeben. Dies wurde als "normales" Lebensrisiko hingenommen, nicht weiter beachtet oder mit besonderen Schutzmaßnahmen bekämpft. Aus meiner Sicht das größte Problem, das Corona "anders" macht, ist der mögliche, in kürzester Zeit erfolgende, explosionsartige Anstieg der Kranken- und Todeszahlen, die nicht medizinisch zubehandeln und auszugleichen sind, wenn keine aggresiven Maßnahmen rasch eingeleitet werden. Corona ausrotten ist voraussichtlich nicht möglich- im Gegenteil, neue Mutation können neue Großausbrüche hervorrufen. Ich denke Lockerungen können erfolgen, wenn jährlich nicht mehr Todesfälle durch Corona wie durch die o.g. "alten" Krankheiten geschehen und wenn alle Impfwilligen geimpft sind. (Aber selbst nach Impfung, wenn sie 90% Sicherheit gibt, wird es noch hunderttausend Erkrankte und viele Todesfälle bei uns geben.)

vriegel
@ 15:33 von weingasi1-Fakten zu Infektionen

Nur 10-15% der Infizierten stecken andere an.

Über 70% der positiv Getesteten stoßen keine Viren aus.

Bei den Coronaviren, mit denen wir es jetzt zu tun haben, braucht man mindestens fünf bis 15 Minuten relativ dichten Zusammenstehens, um sich direkt zu infizieren.

Bei einem Vorbeigehen kann man sich nicht anstecken. Das ist unmöglich. Da kriegt man einfach viel, viel zu wenige Viren ab, als dass die Infektion starten kann.

Das Maskentragen im Freien, ...hält er für eine Maßnahme, die jeder Wissenschaftlichkeit entbehrt:

Das ist völliger Unsinn. Man braucht im Freien keine Maske.

Dr. Gerhard Scheuch, Aerosol-Physiker

MartinBlank
selbstverständlich wirkt der Lockdown

Wir hatten vom 6. bis 14. Februar einen heftigen Wintereinbruch. Da wird dann eben weniger gelüftet, und die Leute halten sich mehr drinnen auf. Das wirkt der positiven Entwicklung entgegen, die wir dem Lockdown verdanken.

Sollte es Leute geben, die einen so einfachen Zusammenhang nicht begreifen können? Oder haben die Foristen, die fälschlicherweise behaupten, dass der Lockdown nichts bringt, andere Motive?
_

Nelke785

Der Lockdown ist schon automatisiert. Schon vor einem Jahr im Lockdown hätte man ein wenig nach links und rechts sehen können. Es ist unglaublich, mit was für einer Selbstverständlichkeit unsere Kinder in der Pandemie herhalten müssen. Und es passiert nichts. Kinderpsychologen haben keine freien Termine, Erwachsenenpsychologen monatelange Wartezeiten. Verstimmte, aggressive Menschen auf den Straßen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen nehmen zu. Ja, ja, alles besser als Corona kommt jetzt wieder. NEIN- wir brauchen schon lange mehr Flexibilität! Alte und ängstliche Menschen können zuhause bleiben, unsere Kinder sind jetzt mal an der Reihe! Wer arbeiten muss und Angst hat, lässt sich von mir aus wegen Panikattacken krankschreiben. Ich bin Krankenschwester- wir alle durften gar keine Angst haben. Respekt hat gereicht. Bis jetzt keine Coronainfektion in meinem Bereich. In meinem Bekanntenkreis wollen die Betagten den ganzen Zirkus nicht und sorgen sich um ihre Enkel und deren Entwicklung.

Silverfuxx

Berlins Amtsärzte fordern nach einem Medienbericht einhellig, Lockerungen nicht mehr an generelle Inzidenzwerte zu knüpfen. Es sei "nicht zielführend, Eindämmungsmaßnahmen an Inzidenzen von 20/35/50" zu koppeln, heißt es dem "Tagesspiegel" zufolge in einer Stellungnahme aller zwölf Amtsärzte, die am Wochenende an die Senatskanzlei geschickt worden sei.

Das wäre ja schonmal ein echter Fortschritt. Manche sagen schon seit vielen Wochen, dass der willkürliche und einfach auch gerne mal neu erfundene Inzidenz-Wert relativ sinnlos ist. Schön, dass es Erkenntnisgewinne und Einsicht gibt.

0_Panik
@15:40 von Sonnenstern

"... dass die Zahlen durch die reiserückkehrer maßgeblich beeinflusst wurden ... "

Nee. Falsch.

Im Novenber/Dezember2020 waren bis zu ca. 1600000 PCR-Tests/Woche der Ausschlag gebende Punkt.

Zum Vergleich:
Im Sommer2020 waren es ca. 400000 - 600000 PCR-Tests/Woche.

Und im Januar2021 ca. 1000000 PCR-Tests die Woche.

Hier sind die Ausschläge zu suchen.

vriegel
@ 15:23 von Carina F-long covid...

„Ganz richtig @ 14:58 von Esel_85
>>>Zum Thema Risikogruppen: Es kristallisiert sich heraus, dass wir LongCovid als eigenständige Autoimmunkrankheit betrachten sollten; man weiß heute noch nicht, ob das irgendwann wieder heilt. Die Risikofaktoren für diese Autoimmunerkrankung sind bisher unbekannt, es betrifft jedoch einen massiven(!) Anteil der Infizierten. >>>

Das betrifft dann eben auch junge Genesene und nicht "nur ab 50". Somit betrifft Covid eben doch Alle, auch wenn ein Teil von "Alle" das nicht hören will!“

Die Symptome von „Long Covid“ gibt es auch bei vielen anderen Erkrankungen. Und die gute Nachricht ist, das es bei den allermeisten wieder vollständig ausheilt.

Also Long Covid ist kein Argument um irgend eine Maßnahme auch nur einen Tag länger aufrecht zu halten.

Unter dem Überbegriff Long Covid sind verschiedene Symptome zusammengefasst.

Schwere Immunreaktionen des Körpers sind nur ein Teil davon. Über 90% der Infizierten haben nicht mal nennenswerte Symptome.

proehi
15:01 von Sonnenstern

>>14:54 von proehi
Sie haben mich komplett missverstanden. Wenn lockern ohne komplette durchimpfung, müssen trotzdem die Masken im Gesicht bleiben, die AHA-regeln sind weiter einzuhalten. Die Impfung ist-noch- kein Allheilmittel. Auch danach sind diese Maßnahmen weiter Pflicht, wollen wir keinen Rückfall trotz Impfung riskieren. Einfach lesen, was geschrieben wird und nicht zwischen den Zeilen irgendwas suchen.<<

Sie haben recht, eine Schutzimpfung ist kein Heilmittel.

Alles Übrige ist abzuwägen, darum geht es im Artikel und der Diskussion. Ihr vertiefter Eindruck, wonach nach der Impfung alle Vorsicht ausser acht bleiben kann, weil die Politiker immer wieder vergessen auf Selbstverständlichkeiten hinzuweisen, erklärt sich mir jetzt allerdings auch nicht.

rjbhome
Mit dem Virus leben lernen

Leider gibt es keine Alternative dazu, mit dem Virus leben zu lernen. Corona Lehrer sind dabei nicht hilfreich, leider auch nicht die weitgehend unfähige Politik. Zum Umgang gehören auch wirksame Impfstoffe, die Verfügbar gemacht werden und nicht politisch blockiert werden wie z.b. aber nicht nur Sputnik V. Es ist schon eine Frechheit, dass jetzt AstraZeneca an Lehrer und Kita Betreuer verimpft werden soll, weil sonst keiner das haben will, Sputnik dagegen weiterhin blockiert wird obwohl mehr und bessere Daten verfügbar sind und selbst AsteaZeneca eine Vertrag mit Sputnik gemacht hat um das eigene Produkt aufzupeppen. Und nicht vergessen, Covid 19 ist nur eine von vielen Pandemie die noch auf uns zukommen und leider ist die Politik heute do überfordert wie bei der Polioimpfung in den 60ern, als die DDR schon geimpft war aber BRD einen Ostimpfstoff ablehnte und lieber Kinder leiden ließ. Bis heute ist die Politik offenbar nicht lernfähig.

Tino255
Spätfolgen leichter Erkrankung sehr fraglich

Wenn ich jetzt hier lese, das "Long-Covid"zu einer autoimmunkrankheit hochstilisiert wird, die in einigen Jahren ein spenderorgan erfordert, dann ist das nicht zu belegen. Die Symptome sind so etwas von allgemein beschrieben, dass das teilweise einfach die somatische folge von Angst vor langzeitfolgen sein kann. Im übrigen können die beschriebenen Symptome wie Antriebslosigkeit, Schläfrigkeit, Kribbeln in Gliedmaßen usw. auch Folge schweren Stresses sein, ausgelöst durch den Lockdown und die damit verbundene Vereinsamung, darüber hinaus können sie natürlich auch Folge der virusinfektion sein - so wie es viele Menschen schon erlebt haben, nach einer Erkältung sich noch Monate geschwächt gefühlt zu haben.

Aus diesen Befindlichkeitsstörungen schwere Spätfolgen einer Infektion zu machen, erscheint mir gerade zu alarmistisch. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass das Virus sich hier anders verhält als vergleichbare erkältungsviren.

proehi
15:40 von Sunred

>>Lehrer vorziehen? Warum?<<

Sie haben vollkommen recht.

Der Ethikrat hat eine sehr gut begründete Reihenfolge empfohlen. Wenn sich jetzt die Pädagogen als zu bevorzugende Gruppe sehen, sollten sie wissen, dass das knappe Impfgut Ihnen statt den Gefährdeteren verabreicht wird. Dadurch wird es in der Gruppe der Gefährdeten mehr Tote geben.

Sollte es bei der ursprünglichen Reihenfolge bleiben, könnte es bei Schulöffnungen zu mehr Infektionen bei Lehrern kommen. Als Lehrer haben sie allerdings kein höheres Risiko auf eine schwer verlaufende Infektion als andere auch. "Unterm Strich" werden deshalb bei dieser Bevorzugung mehr Menschen sterben.

Die Pädagogen sollten sich besinnen, ob sie solch einen Egoismus als Vorbilder - die sie ja durchaus sein sollten - auch vertreten können.

grübelgrübel
um 16:07 von KMK

…Aber selbst nach Impfung, wenn sie 90% Sicherheit gibt, wird es noch hunderttausend Erkrankte und viele Todesfälle bei uns geben.

Das Geimpfte in den seltensten Fällen schwer erkranken haben sie nicht mitbekommen?

Schweriner1965
Am 22. Februar 2021 um 16:07 von vriegel

............Dr. Gerhard Scheuch, Aerosol-Physiker.....

Ja, stimmt. Der war auch grade im TV, im WDR.

Susi1960
mehr Impfstoffe zulassen

Wir brauchen mehr Impfstoffe, so viele und so frei verfügbar wie möglich.

Wenn mehr getestet werden muss, steigt die Inzidenz zwangsläufig.

KMK
Kein Grund zur Aufregung.

Wieviele Lehre* in Allgemeinbildenden-, Berufs- und Hochschulen wird es in D wohl geben?
Vielleicht 1,5 Millionen?
Sie werden doch schnell geimpft sein. Allerdings, so meine ich, müssen mit gleichem Recht und Begründung auch die Lernenden mitgimpft werden. Selbst wenn sie einen unauffälligen Verlauf der Erkrankung haben werden, so tragen sie die Ansteckung in ihre Familien, also zu Personengruppen die ein höheres Krankheitsrisiko haben.

Freidenker81
Hauptsache nicht zu viel auf einmal lockern

Ich hoffe, dass bei den Lockerungen diesmal langsam vorgegangen wird. Und vor allem sollte wirklich dort zuerst gelockert werden, wo das Risiko am geringsten ist. Familienfeiern mit einer zweistelligen Anzahl von Personen und ähnlich gefährliche Veranstaltungen sollten dabei ziemlich weit am Ende stehen.

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