Ein Kind steht in einer Zimmertür

Ihre Meinung zu Interview zu sexualisierter Gewalt: "Strafverschärfung allein bringt wenig"

Im Kampf gegen Kinderpornografie sollen härtere Strafen kommen. Das alleine "schreckt niemanden ab", sagt Kriminologe Rüdiger. Was hilft und welches Bundesland ein Vorbild ist, erklärt er im tagesschau.de-Interview.

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113 Kommentare

Kommentare

Nettie
Falsche "Prioritäten"

"tagesschau.de: Wie erhöht man die Strafwahrscheinlichkeit?
Rüdiger: Das schafft man nur durch mehr Personal"

Das ist natürlich richtig, wie schon anhand dieses Beispiels jedem einleuchten dürfte: „Eine Strafverschärfung alleine bringt in der Regel wenig. Wenn man nicht auch gleichzeitig die Strafverfolgungswahrscheinlichkeit erhöht. Jeder ist schon mal über eine rote Ampel gegangen, weil die Wahrscheinlichkeit, dass das geahndet wird, doch sehr gering ist. Man bleibt aber eher stehen, wenn man die Polizei sieht und Angst vor einer Strafe hat“.

Mehr „Kontrolle“ ist letztlich aber auch nur „Symptombekämpfung“. Ursachenbekämpfung wäre, die gesellschaftlichen und (wirtschafts-)politischen „Fehlanreize“, die überhaupt zu dieser „Straffälligkeit“ (ver-)führen aus dem Weg zu räumen. Dazu bedürfte es allerdings einer offenen - also nicht auf Kreise der "Politik" beschränkten - gesellschaftlichen Diskussion darüber, welcher Art diese Fehlanreize sind, die solchen Verbrechen den Weg bereiten.

falsa demonstratio
Am 02. Juli 2020 um 12:20 von Moos P

Zitat: Es ist kaum erklärlich, dass diverse Sexualstraftaten bislang keine Verbrechen sind, denn die Opfer werden durch die Taten ihr Leben lang geschädigt.

Ich bin überzeugt davon, dass viele hier bis vor kurzem nicht einmal wussten, dass es überhaupt einen Unterschied zwischen Vergehen und Verbrechen gibt und dass viele hier bis heute noch nicht wissen, was die eigentlichen Unterschiede sind.

Didib57

Wir denken immer das sich Ersttäter resozialisieren und geben ihnen die Chance durch mildere Strafen. Aber Abschreckung für die Täter ist es nicht. Das sehen wir nicht nur bei Kinderpornografie, wir sehen es bei vielen Eigentumsdelikten und ferner auch in der Rechtssprechung gegenüber des Rauschgifthandels bezüglich der Kleinstdealerei. Vielleicht muss man diesen Täter seine Bürgerrechte für die Zeit der Haft entziehen und die Täter mit Bild und Wort in den Medien einstellen.

wosu0106
Falls höhere Strafen nichts bringen, wieso haben wir

... die überhaupt? Wieso sind die Strafen z.B. für die Steuerhinterzihung so hoch? Und der Sexualtäter bekommen mehrmals auf Bewährung... Mann könnte auch sagen, dass bei der Steuerhinterzihung setzten wir auf Prävention und Aufklärung. ;-)
Wie will man die Kinder aufklären, wenn manche Opfer 1-3 Jahre alt sind? Da brauchen wir Hilfe von künstlicher Intelligenz. Man kann keinen Gedschein kopieren, da ist der Gerät schlau ganug um das zu erkennen und zu verhindern. Warum kann Internet-Provider nicht erkennen was sind das für Foren und Gruppen, und ob es sich bei Fotos und Video um Kindermissbrauch handelt. Mann kann z.B. bei Instagram kein Video mit geschützen Musik hochladen. Aber Schreckliche Kindermissbrauch Video schon... Das kann ich nicht verstehen.

Monty_Burns
Kindswohl

Bei allem Verständnis für die Emotionen, die dieses Thema bei so vielen Kommentatoren (auch bei mir) auslöst, möchte ich doch mal etwas einwerfen. Es geht vorrangig um das Kindswohl, also den Schutz der Kinder vor sexuellen Übergriffen und Gewalt ebenso wie den Schutz vor Vernachlässigung und Lieblosigkeit. Ich bin z.B. mal mitten im Wald einem Mann begegnet, der mit einem kleinen Jungen spielte und dabei recht zärtlich mit ihm umging. Sein Vater? Normale elterliche Fürsorge? Dem Augenschein nach für mich nicht eindeutig zu entscheiden. Sexuelle Handlungen waren nicht zu erkennen. Hätte ich die Polizei rufen oder eingreifen sollen? Hat mich damals ziemlich beschäftigt. Aber vielleicht lag das Problem ja auch bei mir. Ich will da definitiv nichts verharmlosen, aber alle berechtigte Aufregung zu diesem Thema darf doch auch nicht dazu führen, dass sich Eltern nun nicht mehr trauen liebevoll mit ihren Kindern umzugehen, weil sie fürchten müssen, dass das missverstanden werden könnte.

Deeskalator
AN wen wir auch denken sollten

sind die zuständigen Ermittlungsbeamten.
Meiner Meinung nach sind auch sie Opfer dieser durch und durch kranken Menschen.

Denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das Sichten von Beweisen (und leider wissen wir alle wie diese aussehen) geht sicher nicht spurlos an deren Seele vorbei.

Außerdem empfinde ich es als Armutszeugnis für unseren Staat, dass ein so unglaublich wichtiger Verein wie der weiße Ring nötig ist... der Opferschutz ist bei uns wirklich sehr dünn.
Hilfe bei der Suche nach Therapie zur Bewältigung? Nur bei sehr engagierten Richtern, es ist kein Automatismus.

Menschen die des Kindesmissbrauchs im großen Stil für schuldig befunden wurden, sollten automatisch in Sicherheitsverwahrung kommen, nach verbüßen ihrer Strafe.
Solange bis mindestens 3 Fachärzte eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt haben.

Ein verstoß gegen die Menschenrechte des Täters? auf jeden Fall!
Ein zu hoher Preis für den Schutz der Seelen seiner potentiellen Opfer?
finde ich nicht.

Feo
re: Moos P um 12:20

Zitat: „Schreckt nicht ab, aber Strafe muss sein“!
-
Präziser ist zu sagen:
Schreckt nicht ab, aber der Schutz der Bevölkerung, hier die Kinder, muss sein!

Thomas Mainthal
Alle Provider in die Pflicht nehmen

Es gibt bei den Polizeibehörden längst Programme, die tausende Fotos ultraschnell und treffsicher nach sogenannten Kinderpornografischen Inhalten Filtert und schnell findet.
.
Zu viel verlangt, das alle Provider einen solchen Filter aktiv einsetzen? Schon wäre der Tausch größtenteils unterbunden. Wo ist das Problem?

Jürgen Fritz
Schutz und Bestrafung

In erster Linie muss man natürlich die Täter finden! Also ist eine verbesserte Personalausbildung und Aufstockung der Jugendschutzämter dringend notwendig. Auch müssen die Eltern sensibler werden. Überführte Täter sind schlimme Verbrecher und müssen so auch behandelt werden! In meiner Familie wird es mit 100% iger Sicherheit niemals ein Vergehen an unseren Kindern geben. Warum, weil sich meine Frau entschieden hat unser höchstes Gut, nämlich unsere Kinder zu betreuen! Sie arbeitet im Haus und in der Erziehung unserer Kinder! Unsere Kinder und ich finden meine Frau bzw. Mama großartig. Wir vermissen nichts! Auf Anerkennung und Quotenregelung durch die Politik sind wir nicht angewiesen, denn wir achten und lieben uns und nichts, rein garnicht steht über unser Leben! Ich glaube, dass die Familienpolitik heute total falsch läuft!

Peter G.
@  13:03 von Monty_Burns

Dem stimme ich durchaus zu allerdings geht es mir persönlich hier um Dinge die Lichtjahre von dem entfernt sind was sie schildern.

Frau Schmitt
@11:43 von MartinBlank @12:02 von melancholeriker

Ich gehe da weiter, vielleicht habe ich das nicht so deutlich ausgedrückt - für mich gibt es keine "normale" Pornographie - es ist körperliche Ausbeutung, ja, sexualisierte Gewalt - gewaltvolle und/oder verzerrende Darstellung - und beginnt mit Erwachsenen - hier in der Mehrheit ausgebeutete Frauen.
Ein großes Problem ist die Anerkennung von Prostitution als "Beruf" - und damit die gesellschaftliche Anerkennung von Erniedrigung und Verkauf des Körpers - ist nicht die Meinung der Mehrheit, ich weiß, und ich will keinen sogenannten "normalen Freier" in Richtung Kindesvergewaltigung rücken, doch die Grenzen sind einfach über viele Jahre zu weit aufgeweicht und sollten insgesamt viel früher gezogen werden, dann verbietet sich vieles Weitere von selbst und /oder wird deutlich erschwert, wenn ein anderer Konsens in der Gesellschaft dazu bestünde -

Anderes1961
@Didib57

"
Am 02. Juli 2020 um 12:53 von Didib57
Wir denken immer das sich

Wir denken immer das sich Ersttäter resozialisieren und geben ihnen die Chance durch mildere Strafen. Aber Abschreckung für die Täter ist es nicht. Das sehen wir nicht nur bei Kinderpornografie, wir sehen es bei vielen Eigentumsdelikten und ferner auch in der Rechtssprechung gegenüber des Rauschgifthandels bezüglich der Kleinstdealerei. Vielleicht muss man diesen Täter seine Bürgerrechte für die Zeit der Haft entziehen und die Täter mit Bild und Wort in den Medien einstellen."

Sie verstehen offenbar den Mechanismus nicht. Höhere Strafen schrecken keinen einzigen Täter - egal welches Verbrechen - ab.
Täter gehen bei geplanten Taten immer davon aus, gut genug zu sein, um nicht erwischt zu werden. Bei Taten im Affekt ist das letzte, woran ein Täter denkt - wenn überhaupt - das Strafmaß. Es bringt rein gar nichts für den Schutz von Kindern. Es ist allenfalls eine Beruhigungspille für die Bevölkerung: Hey, wir kümmern uns.

Möbius
Was ich in der Debatte vermisse

Die Zahl von bis zu 30.000 potentiell Beschuldigten verstört. Wie ist das Problem entstanden, erst mit dem Internet oder bestand es schon vorher ? Was genau ist eigentlich eine „sexuelle Pose“ ? Das es Pädophile gibt die sich Kindern (auch den eigenen) in unappetitlicher Weise nähern, ist unstrittig.

Der ehemalige SPD Politiker Edaty hatte ein dunkles Geheimnis. Durch seine exponierte Stellung im NSU Untersuchungsausschuss machte er sich angreifbar, was ihn, aufgrund gezielter Ermittlungen zu Fall brachte. Wäre er nicht im Untersuchungsausschuss gewesen, hätte sich für die paar schlüpfrigen Bilder nackter Jungs wohl niemand groß interessiert.

Edaty sagte damals etwas sehr wichtiges: „Freiheit ist das, was die anderen über dich NICHT wissen“. Und das gilt für alle Lebensbereiche. Dies ist die Antithese zu dem heutzutage oft gehörten: „wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten!“.

Klingt zuerst mal plausibel, so hatte allerdings auch die Gestapo immer argumentiert.

Anderes1961
@Monty_Burns

"...Ich bin z.B. mal mitten im Wald einem Mann begegnet, der mit einem kleinen Jungen spielte und dabei recht zärtlich mit ihm umging. Sein Vater? Normale elterliche Fürsorge? Dem Augenschein nach für mich nicht eindeutig zu entscheiden. Sexuelle Handlungen waren nicht zu erkennen. Hätte ich die Polizei rufen oder eingreifen sollen?"

Ich will Sie nicht maßregeln, weil Sie nicht eingegriffen haben. Ihr Dilemma verstehe ich sehr gut. Aber eine Möglichkeit wäre zum Beispiel gewesen, das Kind direkt anzusprechen etwa: "Dein Papa ist aber lieb zu dir" Dann hätte erstens das Kind schon gesagt, "Es ist nicht mein Papa" und Achtsamkeit wäre angebracht. Desweiteren hätten Sie an der Reaktion des Erwachsenen dann merken können, ob was nicht stimmt.

Ich kann es nur wiederholen: Achtsamkeit, besonders bei Kindern, ist schon mal sehr hilfreich.

Möbius
Man muss aufpassen

Lügde hätte verhindert werden können, wenn das Jugendamt oder Nachbarn auf dem Campingplatz mal genauer hingeguckt hätten. Das Jugendamt hat ja später sogar versucht Belege für eigenes Versagen verschwinden zu lassen, bzw. zu manipulieren.

Dennoch sehe ich einen Trend in Deutschland, völlig unabhängig von diesen Vorgängen, nämlich das immer häufiger in den letzten 10-20 Jahren wildfremde Menschen ihre Nase in die Belange ihrer Mitmenschen stecken mögen, Nachbarn aber auch Passanten sich gegenseitig beobachten und belauschen und die Hemmschwelle für Denunziation bei Polizei und oder Jugendamt erheblich gesunken ist. Dabei geraten viele Unschuldige wegen tatsächlich harmloser Verhaltensweisen ins Visier der Behörden, müssen persönliche Nachteile in Kauf nehmen.

Dies erzeugt ein ungutes gesellschaftliches Klima. Dabei kann leicht das eigentlich vorgeblich verfolgte Ziel allmählich aus dem Blickfeld geraten, ähnlich wie bei der „Kommunistenjagd“ in der McCarthy Ära in den USA.

frosthorn
diesmal habe ich

ganz still und leise nur den Thread verfolgt. Habe außer diesem hier keinen eigenen Beitrag geschrieben.
Ich habe mich in den letzten Threads jedesmal als Opfer sexueller Gewalt als Kind innerhalb der eigenen Familie geoutet. Ich weiß, wovon ich rede.

Ich verfolge die Diskussion hier nur noch mit einer Mischung aus Erstaunen und Unglaube, nein, Desillusionierung mischt sich noch hinein. Die Foristen, bei denen ich das Gefühl habe, sie seien an einer ehrlichen, effektiven Aufarbeitung dieser Zustände interessiert, ohne, ich wiederhole ohne vor allem die Genugtuung zu genießen, hier ihren mehr oder weniger durchdachten Standpunkt einbringen zu können: die kann ich an einer Hand abzählen.
Ihr, liebe Leute, schützt die Kinder ganz sicher nicht. Und Ihr tragt auch nicht dazu bei, dass sie mit ihrem Leid weich in den Schoß einer fürsorglichen Gesellschaft fallen. Im Gegenteil: was ich hier an tumber Selbstgerechtigkeit spüre, erinnert mich fatal an die Täter von damals.

falsa demonstratio
Am 02. Juli 2020 um 13:26 von Feo

Zitat: Präziser ist zu sagen: Schreckt nicht ab, aber der Schutz der Bevölkerung, hier die Kinder, muss sein!

Und die Abschreckung wird gegeben sein, wenn man die Mindeststrafe auf ein Jahr Freiheitsstrafe (die zur Bewährung ausgesetzt werden kann) erhöht?

falsa demonstratio
Am 02. Juli 2020 um 13:27 von Nachfragerin

Zitat: Pädophilie ist aber nach wie vor ein Tabuthema, was die Betroffenen davon abhält, öffentlich zu ihrer Neigung zu stehen.

Wer bekennt sich schon öffentlich zu von der Norm abweichenden sexuellen Präferenzen?

melancholeriker
@Nachfragerin

"Absolut nicht. Der Begriff verknüpft die Gewalt gegen Kinder mit dessen sexuellen Antrieb. Die bloße Machtausübung gegenüber Kindern (z.B. durch Schläge oder psychischen Druck) ist auch Gewalt, hat aber nichts mit sexuellen Präferenzen zu tun."

Was Sie als" Präferenzen" klassifizieren, hat soviel mit Vorlieben zu tun wie mit denen eines Junkies, der einen nie endenden "Hunger" stillen muß. Die Kinder sind "Beute" und dazu noch eine Leichte. Deshalb steht die Gewalt in der Ausübung der Tat weit über relevanten Aspekten sexueller Reizbefriedigung von Täter zu Opfer, zu der nach Erfahrung der ganzen Weltgeschichte immer mindestens 2 gehören, die das miteinander tun wollen. Das was Sie "sexuellen Antrieb" nennen, ist zum größten Teil banales Unterwerfen.

Wie bereits an anderer Stelle klar gesagt wurde, stellt ein Missbrauch den Schatten von GEBRAUCH fest. Man kann und darf Menschen nicht "gebrauchen". Schon gar nicht, wenn es um Kinder geht.

Moderation
Thematische Ausrichtung

Sehr geehrte NutzerInnen von meta.tagesschau.de,

bitte achten Sie bei der Erstellung Ihrer Kommentare auf die thematische Ausrichtung. Kommentare, die zu sehr vom Thema abweichen, können nicht freigeschaltet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation meta.tagesschau.de

P.S. Diese Mitteilung gilt allen TeilnehmerInnen dieser Diskussion.

Anderes1961
@Deeskalator

"Am 02. Juli 2020 um 13:33 von Deeskalator
@Jim456

>>Wie bei Mord, soll bei solchen Vergehen KEINE! Verjährungsfrist mehr gelten! <<

Wie Recht sie haben.

Entweder das, oder die Verjährung darf erst einsetzen, nachdem die aktive Verschleierung durch dritte durchbrochen wurde.

Sie können sich vorstellen welche Organisation ich da besonders vor Augen habe...

Ich finde ihr Gleichnis mit Mord auch recht passend, in meinen Augen ist die Vergewaltigung eines Kindes mit dem Mord an seiner Selle und einen Großteil seiner Sozialkompetenzen gleichzusetzen.
Denn nur ein Bruchteil der Opfer erholt sich jemals wirklich."

Zitat: "Die Verjährungsfrist bei Vergewaltigung und auch schwerem sexuellen Missbrauch von Kindern beträgt 20 Jahre. Eine Besonderheit hierbei ist, dass die Verjährung frühstens mit Ablauf des 30. Lebensjahres beginnt."

Quelle: "https://www.fachanwalt.de/magazin/strafrecht/verjaehrungsfristen-strafr…"

Auf die Schnelle gefunden.

Nachfragerin
@Thomas Mainthal - Provider filtern?

13:33 von Thomas Mainthal:
"[...] Zu viel verlangt, das alle Provider einen solchen Filter aktiv einsetzen? Schon wäre der Tausch größtenteils unterbunden. Wo ist das Problem?"

Die Probleme bestehen darin, dass
1) man unbekannte Server nicht durchsuchen kann, weil sie unbekannt sind.
2) die Familienbilder des einen die Kinderpornos des anderen sind.
3) brisante Daten verschlüsselt ausgetauscht werden.

Deeskalator
@falsa demonstratio

>>Wer bekennt sich schon öffentlich zu von der Norm abweichenden sexuellen Präferenzen?<<

Ich glaube damit ist nicht öffentlich wie ich schreie es mit einem Megaphone heraus gemeint.
Sondern mehr, dass das Bild ein wenig zurecht gerückt wird.

Jemand der mit pädophilen Neigungen geboren wurde, es aber schafft diese Zeit seinen Lebens unter Kontrolle zu halten und nie zu einem Täter wird...

Der hat Respekt verdient, kein Stigma

ein Andreas
So lassen oder entschärfen?

Dann würden doch mehr Leute ihre Vergehen melden, so dass den Kindern geholfen wird. Dann haben die weniger Grund es zu verheimlichen. Ich halte eine Verschärfung für kontraproduktiven Populismus.

Bei der Gelegenheit möchte ich auch noch auf das "Kein-Täter-Werden"-Programm hinweisen. Das findet man im Internet.

frosthorn
kontraproduktiv, einfach kontraproduktiv

Ich musste nicht nur sexualisierte Gewalt über mich ergehen lassen, sondern auch jede Menge nicht-sexueller Gewalt, inklusive körperlicher Schäden. Dass die seelischen überhaupt ein Thema sind, ist ja wirklich nett, war aber damals nicht so.
Außerdem gab es jede Menge "Abwesenheit" der Eltern durch Volltrunkenheit, Vernachlässigung, Hunger, ständiges Leben am Rande der wirtschaftlichen Existenz mit allen Nebenwirkungen (Verschweigen / Herunterspielen gegenüber Verwandten / Lehrern / anderen Kindern …)

Nehmen wir an, damals wäre jemand zu mir gekommen, und hätte gesagt "erzähl, was dir dein Vater angetan hat, dann stecken wir ihn für den Rest seines Lebens hinter Gitter".

Was, glaubt Ihr, wäre passiert? Kein Sterbenswörtchen hätte ich gesagt. Das scheint hier (fast) niemand zu begreifen. Aber nach martialischen Strafen rufen, das glaubt, ihr, das würde helfen.

Anderes1961
@frosthorn

"Am 02. Juli 2020 um 13:56 von frosthorn
diesmal habe ich

ganz still und leise nur den Thread verfolgt. Habe außer diesem hier keinen eigenen Beitrag geschrieben.
Ich habe mich in den letzten Threads jedesmal als Opfer sexueller Gewalt als Kind innerhalb der eigenen Familie geoutet. Ich weiß, wovon ich rede..."

Danke, daß Sie noch mal auf Ihr outing hinweisen, ich hatte es damals gelesen. Von daher würde mich wirklich ernsthaft interessieren, was Kinder aus Ihrer Sicht schützen könnte.

Ich wollte mich aus verschiedenen Gründen nicht outen, aber sollte es hier wohl mal tun. Ich habe viele Jahre als Lokaljournalist gearbeitet (jetzt in Rente) und mußte mich daher leider relativ häufig mit diesem Thema auseinandersetzen (mediale Begleitung von Prozessen). Darunter auch ein Prozess an einem Landgericht, der bundesweit Schlagzeilen machte. Meine persönlichen Erfahrungen bei den Prozessen und meine jahrelangen intensiven Recherchen zu diesem Thema sind das, was ich hier weitergebe.

kleinermuck2012

Strafe so ansetzen, dass ein Kinderschänder nie wieder auch nur ansatzweise Lust bekommt, sich erneut an einem Kind zu vergehen.
MfG

Leipzigerin59
Wenn Erwachsene ...

... Kinder zu sexuellen Handlungen "ermutigen",
1. warum tun sie das?

2. Wie "ermutigen" Sie dazu?

Zu 1. Weil sie sich daran ergötzen, befriedigen.
Werden die Erwachsenen damit aufhören?
Ich denke, nicht.
Im Gegenteil, es
wird ein Grundstein für die Gewalt gelegt - das Kind zu Enthemmung "motiviert"

Zu 2. Mit gut zureden, mit Versprechen?
Mit Drohungen?

Wenn das Kind das nicht will und "ermutigt" werden muss, ist das eine Form von Gewalt.

Ich spreche ausdrücklich von Erwachsenen,
weil Kinder und Jugendliche unter sich nicht immer schon die Reife haben, ihr Tun juristisch und moralisch einzuschätzen, dafür gibt es Jugendstrafrecht.

Daher ist mit "sexueller oder sexualisierter Gewalt" die richtige Bezeichnung gesetzt.

Dafür sollte "Kinderpornografie"
juristisch bzw. überhaupt nicht verwendet werden.

Monty_Burns
Re: Peter G. am 02. Juli 2020 um 13:34

Natürlich. Aber das Thema ist halt wesentlich komplexer als viele es wahrnehmen. Ich muss bei solchen Diskussionen manchmal an eine Doku über den Fall Bachmeier denken, die ich mal gesehen habe. Da sagte ein alter Mann, der beim Prozess gegen Frau Bachmeier vor dem Gerichtsgebäude befragt wurde, er hätte den Peiniger von Bachmeiers Kind nicht nur erschossen, sondern auch noch zerstückelt, und bekam dafür Beifall. Und das ist dann offensichtlich pure Emotion und nicht mal im Ansatz konstruktiv. Das ist die Seite des faktisch unbeteiligten, aber erschütterten oder um die Außendarstellung von Erschütterung bemühten Bürgers. Faktisch ist es nach meiner Kenntnis z.B. so, dass nur die relativ wenigsten Täter im Fall von sexuellen Übergriffen auf Kinder pädophil sind. Bei den meisten geht es tatsächlich weit mehr um Machtgefühle oder schlichte Verfügbarkeit eines Sexual-"Partners". Warum allerdings Angebot und Nachfrage bei Kinderpornographie so groß sind, bin ich überfragt.

Anderes1961
@frosthorn

"...Nehmen wir an, damals wäre jemand zu mir gekommen, und hätte gesagt "erzähl, was dir dein Vater angetan hat, dann stecken wir ihn für den Rest seines Lebens hinter Gitter".

Was, glaubt Ihr, wäre passiert? Kein Sterbenswörtchen hätte ich gesagt. Das scheint hier (fast) niemand zu begreifen. Aber nach martialischen Strafen rufen, das glaubt, ihr, das würde helfen."

Das deckt sich mit den Erfahrungen, die ich bei dem ein oder anderen Prozess, über den ich berichtete, auch gemacht habe. Aber was glauben Sie, was sollte man tun? Die Kinder nicht befragen? Ich weiß da auch keine Lösung, wie man damit umgehen sollte.

melancholeriker
"Vorlieben"

Nach dem Beitrag von 'frosthorn' von 13:56 gibt es eigentlich nichts mehr zu sagen. Aber sexuelle Gewalt an Kindern (und es wird nie ein kindliches Einverständnis geben) in Bezug zu "sexuellen Neigungen/Präferenzen zu stellen, ist etwas so unfassbar abseitiges, daß mir eigentlich die Worte dafür fehlen. Es ist weiß Gott genug über die Motive von Pädophilen geschrieben worden aber keines hat auch nur das geringste Verständnis verdient und wer jetzt wieder mit den alten Griechen kommt...

Möbius
@Monty Burns @Anderes1961

Ich bin froh das Selbstzweifel des Users Monty Burns verhindert haben, dass er sich einmischt in das Spiel oder die Unterhaltung eines Erwachsenen (evtl Vater oder Bruder) mit einem Kind oder dass er gar die Polizei rief!

Dies deshalb, weil - wie Monty Burns es selber auch sagte, es KEINE Hinweise auf strafbare Handlungen gab! Warum hätte er dann also vermutlich Unschuldige behelligen oder anzeigen sollen?

Das Verhältnis der Kinder zu ihren Eltern ist LEIDER heutzutage viel weniger eng, als es noch in meiner Generation üblich war.

Das ein Sohn seinen Vater „im Wald“ umarmt, lässt da bei einigen neugierigen Zeitgenossen heute offenbar schon „Filme im Kopf“ ablaufen, die mit der Realität nichts mehr zu tun haben. Ich spreche aus Erfahrung!

Der BEWIESENE Missbrauch, wie jetzt wieder in NRW, ist etwas GANZ anderes! Um Kinder zu schützen braucht es kein Denunziantentum von selbsternannten Hilfspolizisten, sondern mehr Personal in der professionellen Strafverfolgung!

Monty_Burns
Re2: Peter G. am 02. Juli 2020 um 13:34

Wie ich meinem letzten Post noch hinzufügen möchte, beunruhigt mich auch diese Befangenheit, dieses Klima des sich gegenseitig Misstrauens und Beäugens, das sich aus dieser dennoch nötigen Diskussion ergibt. Es wird schwer noch unbefangen mit Kindern umzugehen, denn man muss ständig auf der Hut sein nicht in falschen Verdacht zu geraten, worunter die Kinder zweifellos dann auch leiden. Und dann ist da noch eine Sache. Als ich noch manchmal Privat-TV geguckt habe liefen da immer ab Mitternacht so Werbespots wie "Blutjunge Dinger aus Deiner Umgebung..." und so. "Barely legal" (zu deutsch soviel wie "gerade eben noch legal") ist in der Pornoindustrie ein gern und häufig verwendetes Attribut für ihr Angebot. Die Nachfrage scheint hoch nach solchen Angeboten. Auch das gibt mir zu denken und lässt mich manchmal zweifeln ob all die Empörten wohl wirklich ehrlich sind oder sich teilweise auch nur den Anschin einer Distanzierung geben wollen. Es bedarf eines grundlegenden Kulturwechsels.

chwarz
Leseschwäche?

Im Artikel steht: „… Gleichaltrige sich strafbar machen können, wenn sie Bildmaterial von einvernehmlichen sexuellen Handlungen aufnehmen. Wenn zwei 13-Jährige sich Filme von sich zusenden und einer von beiden wird dann zuerst 14, macht der sich strafbar wegen Besitzes von kinderpornografischem Material. Da soll es nun offenbar Regelungen geben, die solche freiwilligen Handlungsweisen unter Gleichaltrigen berücksichtigen und nicht kriminalisieren.“
Daraus machte ein Kommentar um 10:18 ohne jeden Beleg oder Bezug zum Artikeltext das krasse Gegenteil:

„ … weder "Missbrauch" noch "sexualisierte Gewalt". Die derzeitigen Gesetze machen es aber dazu, wenn die 14-Jährige einen 13-Jährigen Freund hat oder Jugendliche sich gegenseitig erotische Bilder und Videos zusenden. ... weshalb eine grundsätzliche Reform angesagt wäre, die aber nicht wirklich geplant ist.“
Wenn die IP-Adresse nicht mehr solcher Kommentare abschickt, würde ich Leseschwäche als Entschuldigung gelten lassen ...

Leipzigerin59
@frosthorn

Sie sind sehr mutig und dennoch immer wieder sachlich. Ich danke Ihnen, Sie haben meinen höchsten Respekt

"... Was, glaubt Ihr, wäre passiert? Kein Sterbenswörtchen hätte ich gesagt. ..."

Und wer hätte Ihnen damals geglaubt. Allgemein?
Vor Gericht?

Sie müssen diese Fragen nicht beantworten, Sie verstehen, worauf ich hinaus will.

Die Opfer sind (co-)abhängig.
Von den Eltern zumindest.
Von Autoritäten wie in der Kirche oder in Heimen.

Die Kinder schützen, wie?
Das geht nur vor schon bekannten Tätern, Täterinnen.
Oder eben auf jedes Signal der Kinder achten, ihr Verhalten,
Ängste erkennen, körperliche Auffälligkeiten, plötzlicher Drogen- oder Alkoholkonsum, ...

Das Schlimme ist außerdem, dass Kinder, wenn sie betäubt werden, gar nicht genau wissen, was ihnen angetan wird.

Allen, die so etwas erfahren mussten, mich eingeschlossen, wünsche ich alles erdenklich Gute.

Das muss aufhören!

Anderes1961
Leipzigerin59

"
Am 02. Juli 2020 um 14:31 von Leipzigerin59
Wenn Erwachsene ...

... Kinder zu sexuellen Handlungen "ermutigen",
1. warum tun sie das?

2. Wie "ermutigen" Sie dazu?

Zu 1. Weil sie sich daran ergötzen, befriedigen.
Werden die Erwachsenen damit aufhören?
Ich denke, nicht.
Im Gegenteil, es
wird ein Grundstein für die Gewalt gelegt - das Kind zu Enthemmung "motiviert"

Zu 2. Mit gut zureden, mit Versprechen?
Mit Drohungen? "

Teilantworten zu Ihren Fragen finden Sie auf Seite 2 des von mir bereits genannten Zeitartikels, hier noch mal der Link zum Nachlesen. Es ist ein Interview mit einem Opfer-Anwalt:

"https://www.zeit.de/digital/internet/2020-07/kindesmissbrauch-bergisch-…"

Anderes1961
@Möbius

"Am 02. Juli 2020 um 14:39 von Möbius
@Monty Burns @Anderes1961

Ich bin froh das Selbstzweifel des Users Monty Burns verhindert haben, dass er sich einmischt in das Spiel oder die Unterhaltung eines Erwachsenen (evtl Vater oder Bruder) mit einem Kind oder dass er gar die Polizei rief!

Dies deshalb, weil - wie Monty Burns es selber auch sagte, es KEINE Hinweise auf strafbare Handlungen gab! Warum hätte er dann also vermutlich Unschuldige behelligen oder anzeigen sollen? "

Keine Sorge, ich habe den Post des Users sehr sorgfältig gelesen und auch, daß er keine Hinweise hätte.

Mein Beispiel war nur als Beispiel genannt, wie man reagieren könnte, wenn man einen Verdacht hätte. Weiter nichts. Mein Anlaß dazu waren seine Zweifel. Und im Zweifel sollte man meiner Ansicht nach schon reagieren, nämlich beispielsweise so, wie ich es geschildert habe. Ich habe ausdrücklich geschrieben, daß ich ihm keinerlei Vorwürfe mache. Im Zweifel ist aber hinschauen immer besser als wegschauen.

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