Türkische gepanzerte Fahrzeuge patrouillieren während einer gemeinsamen Bodenpatrouille mit amerikanischen Streitkräften.

Ihre Meinung zu Geplanter Militäreinsatz: Erdogan braucht den Erfolg

Der bevorstehende Militäreinsatz der Türkei in Nordsyrien ist lange geplant - und aus Sicht des Präsidenten dringend nötig: Erdogan muss Erfolge im eigenen Land vorweisen. Von Oliver Mayer-Rüth.

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102 Kommentare

Kommentare

pxslo
@22:59 von Anatoliy Chepiga

"Es geht den türkischen Machthabern um eine ethnische Säuberung in Nordsyrien."

Ethnische Säuberungen werden in Syrien schon seit Jahren betrieben. Und zwar von den Kurden, die alle anderen Ethnien aus ihren besetzten Gebieten vertreiben und deren Häuser mit Dynamit wegsprengen (soll die Wiederkehr verhindern). Dadurch kontrollieren die Kurden heute fast 30% von Syrien - bei einem Bevölkerungsanteil von nur 7%!

Auch deshalb wird die Türkei in Nordsyrien einmarschieren. Denn damit soll jetzt schluß sein.

GamWalter
Edogan fürchtet um seine Macht und deshalb will er die syrischen

Flüchtlinge umsiedeln. In der Türkei sind die syrischen Flüchtlinge auch nur Gäste ohne offiziellen Flüchtlingsstatus. Die türkischen Behörden und die Bevölkerung gehen davon aus, dass sie wieder gehen. Nach einer Umfrage von Professor Murat Erdogan, dem führenden Migrationsforscher der Türkei, betrachten auch 80% der Türken die Syrer als "kulturell fremdartig". Zur Stimmung unter der türkischen Bevölkerung sagt er: „Die Türken wollen den Syrern helfen, aber nicht ihre Zukunft mit ihnen teilen“ und „der Unmut wird von Tag zu Tag größer.“ Auch seine Aussage zur Gebärfreudigkeit der syrischen Frauen ist bemerkenswert, denn danach werden jeden Tag rund 300 syrische Kinder in der Türkei geboren, das ergibt bei 365 Tagen im Jahr eine Großstadt von ca. 110.000 Einwohnern. Im Gegensatz zu Deutschland erfreut sich aber multikulti in der Türkei keiner großen Beliebtheit, die Mehrheit der Türken möchten ihre eigene Kultur bewahren.

pxslo
@23:10 von Dabbljuh

"Und das sind nun einmal die Kurden, die Erdogan als Terroristen bezeichnet."

Wer sich selbst als Verbündeter der PKK-Terrororganisation bezeichnet, darf sich nicht wundern, wenn er so bezeichnet wird.

Übrigens sollte man nicht von "den Kurden" sprechen, wenn von der marxistischen YPG oder den Terroristen von der PKK die Rede ist. Das ist eine Beleidigung des kurdischen Volkes. Die Kurden selber haben am meisten unter diesen Gruppen gelitten und werden über deren Abgang sicherlich nicht betrübt sein.

um von um von um von
Enttäuschte Hoffnung

Mit dem Abzug der amerikanischen Truppen werden die Hoffnungen des syrischen Volkes auf eine demokratische Zukunft jenseits des Assad-Regimes enttäuscht.

Trump gibt kurzsichtig alle Möglichkeiten zum Regime-Chande in Syrien aus der Hand. Aus Unkenntnis und vordergründiger innenpolitischer Angst.

Gringe.Commander
neue Meldung

Syriens Regierung hat schon angekündig, keine Invasion unbeantwortet zu lassen, und der Iran hat schon seine Unterstützung angekündigt.
Sollten sich die Kurden jetzt ganz geschickt mit Assad einigen, dann steht Erdogans unerfahrener Armee nicht nur gegen erfahrene Kämpfer, sonder auch gegen moderne russische und iranische Waffentechnik, die bestimt schon ihren Weg zu den Kurden gefunden hat.

Und wird der Rest der Welt dann weiterhin wegsehen können, wie sie es bei den Pogromen in Afrin bisher gemacht hat?
Erdogan geht es doch nicht um eine Puffezone, sondern darum seine verbündeten IS-Kämpfer zu befreien, und sie dann gegen die EU als Druckmittel einsetzen zu können. "Gib meinem Erdo-Clan Geld, sonst schicke ich die IS-Mörder mit gefälschten Pässen zur euch".

Wie wäre eigentlich eine EU-Pufferzone an der türkischen Küste?? Immerhin ist Erdogan und seine Bakschisch-Polizei ja "offiziell" nicht in der Lage dort selber auf zu passen, und Schleppern das Handwerk zu legen.

um von um von um von
@ Anatoliy Chepiga

Ein außenpolitisch vollkommen unterbelichteter Multimillionär im Weißen Haus streicht einfach so die Segel, räumt das Feld in Syrien für den Despoten Erdogan und verabschiedet sich kampflos von allen Mitspracherechten im Syrien-Konflikt.
Unglaublich.

Wie wahr.

pxslo
@23:19 von GamWalter

"Im Gegensatz zu Deutschland erfreut sich aber multikulti in der Türkei keiner großen Beliebtheit, die Mehrheit der Türken möchten ihre eigene Kultur bewahren."

Multikulti war schon immer Teil der türkischen Gesellschaft. In einem Vielvölkerstaat wie der Türkei wäre alles andere auch völlig absurd. Ihre Gedankengänge nachzuvollziehen fällt einem schon extrem schwer. Kennen Sie überhaupt das Land?

Und dass Multikulti sich umgekehrt in Deutschland "großer Beliebtheit" erfreut, ist mir ganz neu.

Palma
die Kurden haben gegen

den IS dort gekämpft hauptsächlich für uns Europäer doch nicht für die Amerikaner. Der IS hat keine Anschläge in Amerika verübt sondern in Europa.

Seltsam wie manche die Geschichte verdrehen um immer den anderen die Schuld geben zu können.

Exillant
Für unsere Völkerrechtler hier

Die Türkei hat mit Syrien eine Vereinbarung
( Adana Mütabakatı); 1998 unterschrieben. Es erlaubt der Türkei genau diesen Einmarsch aufgrund der Umständen dort.
Eben auch zuvor in Afrin.

Details könnt Ihr gerne selbst recherchieren.

Dabbljuh
@23:23 von pxslo

"Und das sind nun einmal die Kurden, die Erdogan als Terroristen bezeichnet."

Ich habe es schon richtig ausgedrückt. Kurden bleiben Kurden, auch wenn die politischen Ziele abweichen. Ich bin etwas vorsichtig geworden bei Erdogan. Da wimmelt es nur so von Menschen (auch in türkischen Gefängnissen), die Erdogan als Terroristen bezeichnet. Irgendwas stimmt nicht an seinem Terrorismus-Begriff.

pxslo
@23:17 von deutlich

"ich habe die Anschläge des sog. 'IS in der Türkei noch gut in Erinnerung. Umso mehr wunderte mich, dass IS-Mörder in der Türkei nach Verletzungen gepflegt wurden und anschließend wieder zurück n ihr Kalifat oder die Ölkäufe der Türkei vom IS"

Ach so, die Türkei pflegt also IS-Terroristen, damit diese demnächst wieder einen Terroranschlag in der Türkei verüben können. Klingt ehrlich gesagt nicht so ganz logisch.

Und sie machen einen Fehler und halten offensichtlich jeden Bartträger der gegen Assad kämpft für einen IS'ler. Der Bart ist aber den ständigen Kämpfen und mangelndem sauberem Wasser geschuldet. Selbst Assads Leute tragen Vollbart.

Pilepale
@ Anatoliy Chepiga um 20:34

"Ein außenpolitisch vollkommen unterbelichteter Multimillionär im Weißen Haus streicht einfach so die Segel, räumt das Feld in Syrien für den Despoten Erdogan und verabschiedet sich kampflos von allen Mitspracherechten im Syrien-Konflikt.
Unglaublich."

Ich bin sehr gespannt auf Ihre demokratische Ableitung eines Mitspracherechts in der syrischen Demokratie. Was haben da die Amerikaner zu melden? Was die Briten, Franzosen, Russen, Iraner, Türken, Israelis, Saudis etc.

Nur die Syrer haben ein Mitspracherecht wie sie ihr Land gestalten wollen. Und sie haben schon mehrfach dieses Vertrauen dem aktuellen und legitimen syrischen Präsidenten Herrn Assad ausgesprochen.

Pilepale
@ Gringe.Commander um 23:24

"Erdogan geht es doch nicht um eine Puffezone, sondern darum seine verbündeten IS-Kämpfer zu befreien, und sie dann gegen die EU als Druckmittel einsetzen zu können. "Gib meinem Erdo-Clan Geld, sonst schicke ich die IS-Mörder mit gefälschten Pässen zur euch".

Wie wäre eigentlich eine EU-Pufferzone an der türkischen Küste?? Immerhin ist Erdogan und seine Bakschisch-Polizei ja "offiziell" nicht in der Lage dort selber auf zu passen, und Schleppern das Handwerk zu legen."

Fragen Sie die Bakschisch-Apparatschniks in Brüssel warum, diese Grenze nicht besser geschützt wird mit enormer Unterstützung von Europäischen Grenzbeamten oder Soldaten?

um von um von um von
@ Exillant

Für unsere Völkerrechtler hier
Die Türkei hat mit Syrien eine Vereinbarung ...

Nicht mit Syrien, nur mit der syrischen Regierung der Familie Assad. Und ob die angesichts des Aufstandes und des Bürgerkrieges noch berechtigt ist, für Syrien zu sprechen, ist völkerrechtlich umstritten.
In allen Ländern der EU würde Bashar al Assad bei Einreise sofort verhaftet und nach Den Haag überstellt.

Dabbljuh

" Der IS hat keine Anschläge in Amerika verübt sondern in Europa."

Al-Qaida und IS, ist doch dasselbe. Al-Qaida ist verantwortlich für Nine Eleven.

um von um von um von
@ pxslo

Die kurdischen Kämpfer in Nordsyrien sind keine Terroristen. Sie sind (waren) die Verbündeten des Westens und haben die IS besiegt, gegen den Willen der Türkei.

Wer in der Türkei Terrorist ist, kann die Regierung Erdogan willkürlich bestimmen. Verdächtige können dann jahrelang ohne Anklage inhaftiert werden.

Politeia
@22:53 von pxslo

Ich nehme an Sie meinen mit Mumbic wohl die aus dem türkischen Münbiç transliterierte Stadt Manbidsch?

Gut dass Manbidsch immer noch von den Kurden kontrolliert wird.

Und die Regionen nördlich von Idlib, die von der Türkei völkerrechtswidrig besetzt sind profitieren (nur zahlenmäßig) von der Massenflucht aus Idlib. Dort fliehen die Leute immer noch vor Assads und Putins Bomben.

Pilepale
@ Gringe.Commander um 23:24

"Syriens Regierung hat schon angekündig, keine Invasion unbeantwortet zu lassen, und der Iran hat schon seine Unterstützung angekündigt.
Sollten sich die Kurden jetzt ganz geschickt mit Assad einigen, dann steht Erdogans unerfahrener Armee nicht nur gegen erfahrene Kämpfer, sonder auch gegen moderne russische und iranische Waffentechnik, die bestimt schon ihren Weg zu den Kurden gefunden hat."

Die türkische Armee unerfahren zu nennen, ist schon sehr kühn. Meines Erachtens würden die türkischen Truppen, einen Durchmarsch bis zum Euphrat in wenigen Tagen schaffen und alles platt walzen was sich ihnen in den Weg stellt.
Ich hoffe das es erst gar nicht soweit kommt.

pxslo
@23:22 von karwandler

"Das ist auch einer der Gründe, warum das Land heute zielstrebig das eigene Flugabwehrsystem entwickelt."

"Wenn's Geld dafür reicht ..."

Das reicht. Ist auf Dauer viel billiger als teuer einkaufen. So baut die Türkei bereits heute für deutlich weniger Geld voll ausgestattete (Bewaffnung, Optik) und sehr leistungsstarke Militär-Drohnen. Nach den USA besitzt die Türkei die meisten dieser Flugobjekte.

Deutschland hat gerade ein paar wenige Drohnen für sehr viel Geld von Israel geleast (bitte nachrecherchieren). Als ich den Preis gesehen habe, mußte ich tief durchatmen.

karwandler
re exillant

"Für unsere Völkerrechtler hier

Die Türkei hat mit Syrien eine Vereinbarung
( Adana Mütabakatı); 1998 unterschrieben. Es erlaubt der Türkei genau diesen Einmarsch aufgrund der Umständen dort.
Eben auch zuvor in Afrin.

Details könnt Ihr gerne selbst recherchieren."

ja, das würde ich auch schreiben, wenn ich lieber nix Genaues preisgeben möchte.

WM-Kasparov-Fan
die blanke Angst vor einem neuen souveränen Staat

... aus Teilen der Türkei, Syriens und Iraks (herausgeschnitten) und mit Genehmigung und Unterstützung der UN

um von um von um von
So demokratisch wie die DDR

@ Pilepale:
Nur die Syrer haben ein Mitspracherecht wie sie ihr Land gestalten wollen. Und sie haben schon mehrfach dieses Vertrauen dem aktuellen und legitimen syrischen Präsidenten Herrn Assad ausgesprochen.

Es hat aber nie eine echte Wahl gegeben, lediglich eine "Wahl" a la DDR mit 98,76% für Assad.

karwandler
re pilepale

"Nur die Syrer haben ein Mitspracherecht wie sie ihr Land gestalten wollen. Und sie haben schon mehrfach dieses Vertrauen dem aktuellen und legitimen syrischen Präsidenten Herrn Assad ausgesprochen.

So wie damals die DDR-Bürger ihr Vertrauen dem Herrn Honecker und dem Zentralkomitee der SED ausgesprochen haben?

Jan Darg
Völkerrecht?

Herr Mayer-Rüth, es ist einigermaßen schockierend, dass Sie in Ihrer „Analyse“ noch nicht einmal andeutungsweise erwähnen, dass eine solche militärische Invasion der Türkei auf das syrische Staatsgebiet ein klarer Verstoß gegen das Völkerrecht wäre/ist - eine Souveränitätsverletzung, ein Angriffskrieg.
Ob legal - illegal - sch...egal - wen schert‘s?
Die Darlegungen zur innenpolitischen Situation in der Türkei - zum Teil durchaus interessant.
Aber zum Teil ebenso erschreckend. Ihr Beitrag liest sich, als könne die abwertende Haltung von Teilen der türkischen Bevölkerung gegenüber Geflüchteten, die (Skandal!) es wagen, auf türkischem Staatsgebiet nicht-türkische Kinder zu kriegen, ernsthaft ein Argument sein, das die Ideen/Pläne Erdogans legitimierte.
Mir fallen dazu Kreise in Deutschland ein, die einen solchen Argumentationsansatz vermutlich reizvoll fänden.

Sisyphos3
23:28 von pxslo

Und dass Multikulti sich umgekehrt in Deutschland "großer Beliebtheit" erfreut, ist mir ganz neu.
.
der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund
in meiner Heimatstadt Stuttgart beträgt aktuell 44 %
hört man was von Übergriffen ?

Dabbljuh
@23:35 von pxslo

"Ach so, die Türkei pflegt also IS-Terroristen, damit diese demnächst wieder einen Terroranschlag in der Türkei verüben können."

Schwaches Argument. Es gibt durchaus Hinweise für die Aussage von User @deutlich. Und es gibt deutliche Hinweise, dass der IS die Türkei als Durchreiseland benutz hat (ohne türkischen Widerstand). Spiegel-Titel "Türkei als Transitland für Terroristen". Wer hilft buns gegen die IS-Terroristen? Erdogan nicht, aber die nordsyrischen Kurden.

Werner40
/// Am 08. Oktober 2019 um

///
Am 08. Oktober 2019 um 23:35 von Pilepale

Nur die Syrer haben ein Mitspracherecht wie sie ihr Land gestalten wollen. Und sie haben schon mehrfach dieses Vertrauen dem aktuellen und legitimen syrischen Präsidenten Herrn Assad ausgesprochen.///
.
Ja, die Wahlen in Syrien sind ungefähr so frei wie in Russland. Immerhin führt Putin nicht Krieg gegen die eigene Bevölkerung wie Assad.