Demo "Ein Euopa für alle"

Ihre Meinung zu Demonstrationen für soziales und liberales Europa

Es geht darum, die Stimme gegen Nationalismus und für ein soziales Europa zu erheben: Kurz vor der Europawahl haben Zehntausende Menschen in deutschen und anderen europäischen Städten für ein "Ein Europa für alle" demonstriert.

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97 Kommentare

Kommentare

Tralafit
Parteinahme

Die Art und Weise der Berichterstattung mach sich gemein mit dem Anliegen:

"Es geht darum, die Stimme gegen Nationalismus und für ein soziales Europa zu erheben:"

So etwas möchte ich nicht hören. Auch wenn ich das Anliegen teile.

Sebastian15
"Solidarität"

....wenn ich das in Zusammenhang mit Europa lese, dann werde ich das Gefühl nicht los, dass die Solidarität wie sie momentan aussieht eine ziemliche Einbahnstraße ist.
Wenn ich da z. B. an die quasi nicht existenten Zinsen denke, die die EZB verordnet hat mit dem primären Ziel, die finanziell klammen EU-Staaten zu unterstützen. Dadurch ist hier in Deutschland die private Altersvorsorge einer ganzen Generation in Gefahr. In meinen Augen ist das nicht solidarisch, sonder eher eine Umverteilung zu Lasten der wirtschaftlich und finanziell solide arbeitenden EU-Staaten und ich kann jeden Deutschen verstehen der nach dem Blick auf sein Sparbuch keine Lust mehr auf dieses Europa hat!

riewekooche
Leeres Geschwätz

Solange die Staaten Europas eher gegeneinander arbeiten als miteinander, weil einigen die transatlantischen Beziehungen wichtiger sind als die innereuropäischen; solange es ein Europa des gegenseitigen Neids ist, bei dem jeder für die eigene Nation anstatt für Europa den größtmöglichen Vorteil rausholen möchte; solange es keine gemeinsame Wirtschafts-, Finanz- (wichtige Voraussetzung für eine gemeinsame Währung!), Sozial-, Innen- und Außenpolitik gibt; solange die Strukturen keine direkte Demokratie bieten:

Solange ist Europa gescheitert.

Die letzte Aufnahmerunde kam für die aufgenommenen Staaten viel zu früh, sie waren und sind weder wirtschaftlich noch politisch "Europäer". Ein Neuanfang wäre vonnöten, mit den ursprünglichen 6, dazu vielleicht noch Österreich und Irland. Und dann eine "richtige" Europäische Union, nicht ein Haufen selbstsüchtiger Nationen. In Deutschland hat es doch auch geklappt: aus unzähligen Einzelstaaten wurde ein gemeinsam agierender deutscher Staat.

zabamoi
Nicht gerade üppig

war die Teilnehmerzahl insgesamt. Ein "Aufruf für ein soziales, friedliches und demokratisches Europa" hätte wahrscheinlich mehr Menschen auf die Straßen gelockt und wäre ebenso ein Signal gegen Rechts gewesen.

FritzF
Ein Europa der Zukunft für die Menschen

und nicht beschränkt auf Frieden und Armut.

Pilepale
@ nelumbo um 19:23

Danke für Ihren Kommentar.

"Also wenn sie meinen dass der Europäische Gedanke auch Nationalismus ist, weil man ja keinen gemeinsamen Rechtsraum mit China und Saudi-Arabien bildet und sich somit abschottet: Bis dahin ist es noch ein sehr sehr langer Weg."

Ich weiß nicht wie Sie darauf kommen, was ich zu dem "Europäische Gedanke" meine? Ich kenne auch diese Definition nicht. Aber lassen Sie uns bei dem Versuch bleiben eine konsistente Definition von Nationalismus zu finden.

Haben Sie eine Definition parat? Dann schreiben Sie sie bitte, in unserem Forum, damit wir darüber diskutieren können.

Wanderfalke
@karlheinzfaltermeier - 19:09

"Ich habe auch den Verdacht, daß die Verwender des Wortes "Sozial" mit Absicht ihre Anhänger im Unklaren lassen. Anders ist nicht erklärbar, daß viele Anhänger der grundsätzlich richtigen Idee, unterstellen, daß süßes Nichtstun belohnt wird."

Offenbar muss der Begriff "sozial" für Sie ein Reizwort sein, wenn Sie die Motive für ein sozialeres Europa mal so pauschal auf die einfältige Gleichung "sozial = süßes Nichtstun belohnen" reduzieren.
Ebenso liegen Sie falsch, dass Menschen, die sich ernsthaft sozial engagieren, den Ansatz verfolgen andere sprachlich hinters Licht führen zu wollen.

Klärungsbedarf

Vielleicht kann mir mal jemand der Nationalisten erklären, warum ausgerechnet Deutschland eine Ebene für diesen Nationalismus sein soll und nicht etwa Königreiche Preußen (oder Freistaat Preußen bis 1932), Hannover, Bayern etc., vielleicht ja auch die Gebiete von Fürstenhäusern ?

Account gelöscht
Meine Ansicht über Europa

lautet : Mit der Heimat im Herzen Europa zu gestalten.

geselliger misanthrop
Naja ... die paar Spinner ...

... kann man doch tolerieren.
.
Da stehen Sie, die Linken Parteivorsitzenden und laufen hinter Plakaten her die die Abschaffung ihrer Vaterländer befürworten. .... Bis sie beim nächsten mal wieder in den Bundestag streben.
.
Lasst die paar doch laufen. Die tun nix. Die wollen nur spielen.

th711

Populismus ist jetzt kein Wort das die rechten für sich gepachtet haben. Wenn man genau hinschaut kann man von grün und links exakt die gleichen Mechanismen erkennen. Die geben sich da gar nichts nur wird da nicht drüber gesprochen.
Amerika hat um ihr vereinigtes einen sehr schmerzhaften Prozess hinter sich gebracht.
Diesen zu bringen ist man hierzulande nicht bereit. Nein, in Straßburg und in Brüssel (warum wohl zwei Städte - Geld vernichten??)
sitzen Leute, hochbezahlte Leute, die alle nach oben verschoben wurden. Und genau das merkt man.
Das nimmt alle Überzeugungskraft.
Nein Europa muß deutliche Änderungen erfahren um von den Leuten akzeptiert zu werden. Es macht auch keinen Sinn lauter arme Länder aufzunehmen. Das hilft nur der Niedriglohnpolitik in Deutschland aber führt zu keinen Bindungen welche auf gleichen Idealen oder Interessen beruhen.

eine_anmerkung
Soziales Europa?

"soziales Europa" ist doch im Sinne der SPD, Grünen und Linken gleichbedeutend das der deutsche Michel alles zahlt? Kindergeld in andere EU-Partnerländer für Kinder die in diesen anderen Länder gross werden. Sozialleistungen das die Schwarte kracht an jeden Erdenbürger der hier in Deutschland das Zauberwort mit den vier Buchstaben lallt. Sozial bei den genannten Parteien bedeutet das jeder ohne Pass einfach so reinspazieren und bleiben darf. Es gibt da noch viel mehr aber der Platz wird eng. Ich mag diese genannten Definitionen von einem "sozialen Europa" nicht und wähle deshalb rechts.

Silverfuxx
@19:43 von deutlich

Mir gefällt ihr Beitrag. Zum Einen inhaltlich, zum Anderen wegen der möglichen Aussicht.
Seit der Verabschiedung des Bertelsmann/GEMA-Gesetzes gehöre ich nicht mehr zu den öffentlichen Verteidigern der EU. Das wäre mir doch ein wenig zu peinlich.
Wenngleich man nicht außer Acht lassen sollte, dass die EU tatsächlich hier und da auch soziale oder gesellschaftliche Fortschritte und Verbesserungen gebracht hat (gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort; Pariser Klimaabkommen; ...).

Die derzeitige EU tut sehr viel dafür, ihre Ablehner zu bestätigen, Lobbyismus tritt so stark zu Tage wie lange nicht.
Und sozial ist da auch schon lange nichts mehr gekommen, an was ich mich erinnern würde.

Aber: Das alles wäre ohne EU genauso. Lobbyismus, Politik für die Vermögenden und die Konzerne, Abbau von Sozialleistungen, Einschränkung und Abschaffung von Bürgerrechten. Das hätten wir auch völlig ohne die EU.

...kein Platz mehr...

Sisyphos3
20:48 von riewekooche

In Deutschland hat es doch auch geklappt:
.
sind wir das Maß aller Dinge ?
vielleicht herrschen unter 27 Staaten und 500 Millionen Menschen
unterschiedliche Vorstellungen
die unter einen Hut zu bringen ein (zu) ambitioniertes Ziel

geselliger misanthrop
Man sollte an dieser Stelle festhalten, dass es ....

... die Parteivorsitzenden der SPD und der Grünen sind die, wie hier berichtet, hinter Plakaten herlaufen die ein "soziales Europa" einem Vaterland vorziehen.
.
Man sollte diese Damen und Herren vor den nächsten Wahlen zum Deutschen Bundestag daran erinnern.
.

uhuznaa
@Torsten Seel

Haben Sie es vielleicht auch etwas kleiner?

Schon Deutschland ist nicht EINE Kultur und Identität, das sind Dutzende oder Hunderte Kulturen und Identitäten. Fragen Sie mal konkret, was die bayerische und friesische Kultur gemein haben. Wo ist da die gemeinsame konkrete Verankerung in EINER Kultur? Und was ist mit all den nicht ganz so traditionellen Subkulturen, die sich herausgebildet haben? Wollen Sie die auch abschaffen? Dieser rechte Traum von einem Europa angeblich in sich homogener Vaterländer als identitätsstiftende Wurzeln ist doch nur genau das: Ein Traum. Das sind erträumte Schablonen, die Sie vielleicht ihren Worten überstülpen können, aber nicht 500 Millionen Menschen.

Das finden Sie doch noch nicht einmal in einer Stadt, geschweige denn in einem deutschen Bundesland oder gar in der ganzen Bundesrepublik. Das finden Sie bestenfalls in einem Dorf, in dem sich keiner traut, aus der Reihe zu tanzen, bzw. die, die diese Homogenität nicht ertragen, schon lange abgehauen sind.

andererseits

Das ist schon ein schweres Wochenende für die europäischen nationalistischen Rechtspopulisten: erst geht ihnen der österreichische Vizekanzler flöten, weil er aus Machtgier in eine plumpe Falle tabst und angesichts eines lukrativen Angebotes politisch alle Hosen runter lässt, und dann gehen Zehntausende für ein gemeinsames Europa gegen die typischen rechtspopulistischen Spaltungsmuster auf die Straßen. Da ist klar, dass viele hier verbal um sich schlagen, um Frust abzubauen.

Torsten Seel
@uhuznaa um 21.47

Danke, dass sie das Beispiel der Vielfalt der Kulturen (z. B.: Bayern, Norddeutsche, ...) innerhalb einer Deutschland Einheit bringen. Genauso sehe ich die verschiedenen Länder (z. B.: Deutschland, Ungarn, ...) mit ihrer verschiedenen Kulturen innerhalb einer gemeinsamen EU / eines gemeinsamen Europas.

Frank von Bröckel
Gerade WIR Europäer haben in den letzten..

2.000 Jahren doch fast JEDE mögliche Form von supranationalen Gebilden und Vielvölkerstaaten in der Realität auch tatsächlich ausprobiert!

Die letzten drei Vielvölkerstaaten hier in Europa waren Jugoslawien, die Tschechoslowakei und die Sowjetunion!

Und bei denen hat es ebenfalls nicht funktioniert!

Sisyphos3
21:47 von uhuznaa

Das finden Sie bestenfalls in einem Dorf, in dem sich keiner traut, aus der Reihe zu tanzen, bzw. die, die diese Homogenität nicht ertragen, schon lange abgehauen sind.
.
kennen wir das nicht aus unserer eigenen Vergangenheit
wo man die Leute in ein gemeinsames Korsett zwang
und für diejenigen die ganz uneinsichtig waren nen Zaun errichtete

OrwellAG
@19:40 von 043911 sehe ich

@19:40 von 043911
sehe ich genauso!
@ 21:50 von Sausevind
Stimmt schon, die Angst ist komplex. Aber das sind ja nicht alle, die so von Angst beherrscht sind. Viele sind tatsächlich in einer prekären Arbeit / Existenz und fürchten doch immer wieder: "Die Migranten rauben den Sozialstaat aus". Ich denke Rechtsextreme sind nicht dasselbe wie "die (neuen) Rechten" (manche sind natürlich Rechtsextreme aber der grosse Kern der Wähler sind existentiell in der Angst). Ich denke da ist also schon was dran, was 043911 sagt.

NeutraleWelt
@ 21:46 von Giselbert

"Egal wie viele auf die Straße gehen, letztlich wird die Entscheidung durch die Wahl getroffen.

Solange es bzgl. Flüchtlinge keine Solidarität und einen Verteilerschlüssel gibt ist die EU für mich gescheitert."
.
Wer nimmt eigentlich die abgelehnten Asylbewerber auf? Gibt´s da auch einen "Verteilerschlüssel"?