Carles Puigdemont während seiner Rede vor dem katalanischen Regionalparlament

Ihre Meinung zu Katalonien: Puigdemont ruft keine Unabhängigkeit aus

Katalonien wird die Unabhängigkeit von Spanien vorerst nicht ausrufen. Das sagte der Chef der Regionalregierung, Puigdemont, im katalanischen Parlament. Er setze auf Verhandlungen mit Madrid, um die Krise beizulegen. Das spanische Kabinett setzte eine Dringlichkeitssitzung an.

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102 Kommentare

Kommentare

Rol.F
Schwindel aufgeflogen,

nachdem die ersten großen Firmen sich aus CAT zurückgezogen haben, geht auch dem kleinem auf, das es so nicht geht mit der Unabhängigkeit. Zudem glauben ihm nicht mehr alle seine Lügen (Zahlen).
Selbst die Hauptstadt Barcelona von CAT hat sich gegen die Unabhängigkeit ausgesprochen..
Die hat jetzt schon Millionenverluste durch fehlende Touristen .

west-fale
Unabhängigkeit Katalonien

Katalonien ist der Lackmustest für die Demokratiefähigkeit Spaniens und der EU. Katalonien muss man mehr Autonomie gewähren, oder in die Unabhängigkeit entlassen. Das Referendum war eindeutig , ebenso die zahlreichen, friedlichen Demonstrationen und Versammlungen.

nelumbo
Unabhängig von Katalonien

Ist damit zu rechnen, dass diejenigen Regionen Kataloniens, in der sich keine Mehrheit für eine Unabhängigkeit von Spanien finden, sich wiederum von Katalonien abspalten, falls die Unabhängigkeit doch noch proklamiert wird?

Bernieschneider
Der Trockenschwimmer

Soeben hat die Verlagsgruppe Planeta angekündigt: "Morgen ziehen wir weg; die Unsicherheit ist jetzt noch größer als zuvor."

Gast
Das erste Mal

in meinem Leben habe ich eine Sitzung des katalanischen Parlaments gesehen und war erstaunt:
In der ersten Reihe sitzen ausschließlich Vertreter der Mehrheitsparteien - die Opposition sitzt hinten!
Der Regierungschef darf eine Stunde reden - die Oppositionsführerin bekommt 10 Minuten!

Na, wenn das keine Musterdemokraten sind?

Bowerman
Die meisten Beführworter und Stützer der Sepatatisten

vergessen eines oder "übersehen" es bewußt.

In der spanischen Verfassung, von 1978, der auch die Katalanen zugestimmt haben ist der Autonomie-Status der Regionen, ihre Rechte, Befugnisse und ihre Pflichten klar definiert.

Jede Regionalregierung, auch die von Katalonien ist bei ihrem Amtsantritt auf die spanische Verfassung vereidigt worden. Das gilt auch für für Don P und seine Leute.
Aber:

-Sie haben ohne an Artikel 2 der spanischen Verfassung zu denken Handlungen begangen, die Spanien und seiner territorialen Integrität Schaden zufügt.
- Sie haben ein von der Regierung in Madrid und dem obersten Gericht Spaniens als illegal verworfenes Referendum durchgeführt.
- Sie haben die katalanische Bevölkerung aufgehetzt und
und ihr falsche, unrealistische Versprechungen gemacht.
- Sie haben dem katalanischen Volk vorgegaukelt, die territoriale Integrität Spaniens wäre verhandelbar.
Spanien ist eine Demokratie, also werden es P. und seine Leute überleben, aber sie tragen die Folgen.

populist57
Katalonien: Puigdemont ruft keine Unabhängigkeit aus

Das war die einzig gangbare Variante. Nutzen wird es nichts, weil der spanische Ministerpräsident ein Meister im Aussitzen ist und nicht mit sich reden lässt. Verlieren wird Katalonien und letztendlich auch Spanien, da das böse Blut, das erzeugt wurde, Jahrzehnte nachwirken wird und Spanien insgesamt schwächen wird. Die Katalonen ( und Basken )werden auch in 50 und mehr Jahren ihre Unabhängigkeit verlangen. Das kann der heutige spanische Staat nicht verhindern, sondern nur hinauszögern.

Bowerman
Am 10. Oktober 2017 um 21:28 von west-fale

Das illegale Referendum ist kein Maßstab für irgendwas. Denken sie daran, dass es auch auf der Krim ein vergleichbares Referendum gegeben hat... Und?

Magfrad
@west-fale 21:48

Am Referendum nahmen gerade mal 40% der Wahlberechtigten teil, da von einem klaren Votum zu sprechen ist albern!
Ja es gab friedliche Demonstrationen pro Unabhängigkeit, es gab aber auch Demonstrationen gegen die Unabhängigkeit am Wochenende und diese Demonstrationen gegen die Unabhängigkeit sind neben der drohenden Verhaftung der Grund warum Puigdemont keine Unabhängigkeit ausgerufen hat.

Germanokatalane
Deutscher Egoismus

Wenn man als Deutscher seine Identität in einem freien Staat ausleben kann, sollte man sehr vorsichtig sein, anderen Nationen das Recht auf einen eigenen Staat zu verwehren.

Hätten die alliierten Siegermächte nach dem zweiten Weltkrieg nicht Gnade vor Recht walten lassen, würden Sie heute Französisch, Englisch oder Russisch sprechen und vielleicht ähnliche Bedürfnisse empfinden wie heute die Katalanen.

Wer immer wieder "Kleinstaaterei" ruft, verpasst unseren europäischen Freunden in Dänemark, Schweden, Norwegen, Liechtenstein, Andorra und Belgien eine schallende Ohrfeige. Sind Sie sich dessen bewusst?

Bowerman
Am 10. Oktober 2017 um 22:26 von populist57

Warum sollte Madrid mit den Separatisten reden? Artikel 2 der spanischen Verfassung wurde auch damals von den Katalanen akzeptiert. Nun hat man in Barcelona gegen diesen Artikel der spanischen Verfassung verstoßen. Was gibt es da noch zu verhandeln? Jedenfalls nicht mit Don PO und seinen Leuten.

Spanische Verfassung in der noch heute gültigen Fassung von 1978...

"Art. 2. Die Verfassung gründet sich auf die unauflösliche Einheit der spanischen Nation, gemeinsames und unteilbares Vaterland aller Spanier; sie anerkennt und gewährleistet das Recht auf Autonomie der Nationalitäten und Regionen, aus denen sie sich zusammensetzt, und auf die Solidarität zwischen ihnen."

Niemand wird wohl bestreiten können, dass die katalanische Regiónalregierung diesem Artikel zuwider gehandelt hat.

Ob es hier Einigen passt oder nicht, die katalanische Regionalregierung hat etwas getan, wofür es weltweit kein Verständnis bei den maßgebenden Kräften gibt und auch das Völkerrecht ändert dies nicht.

karwandler
re germanokatalane

"Hätten die alliierten Siegermächte nach dem zweiten Weltkrieg nicht Gnade vor Recht walten lassen, würden Sie heute Französisch, Englisch oder Russisch sprechen und vielleicht ähnliche Bedürfnisse empfinden wie heute die Katalanen."

Jetzt machen Sie sich definitiv lächerlich. Als stünde Katalonien unter Besatzungsrecht der spanischen Siegermacht. Es gäbe dann wohl kaum ein Parlament in Barcelona und den Präsidenten einer Regionalregierung.

Nils167

Es kreißte der Berg und gebahr ein Mäuschen.

Joes daily World
21:21 von ex_Bayerndödel zu 20:25 Joes daily World

Dann müssen sich Macron und Merkel einmal überlegen: kurzfristig denken oder eine langfristige Entwicklung im Auge haben.

Ich kann mir auch vorstellen, dass M & M gerne alles so hätten, wie es bisher war. Und Mutti am liebsten in Deckung geht, wenn es schwierig wird, eventuell ihren kleinen Soldaten Uschi vdL in Talkshow entsendet und ansonsten abwartet

Das wird hier aber nicht helfen. Wenn Madrid weiter stur ist, ultranationalistisch ist, der Regierungschef Kataloniens sogar von der spanischen Regierungspartei! mit dem Tode bedroht wird (20:34 tisiphone) - dann bedeutet das, dass die in Madrid immer noch im Geiste Francos handeln

Eine kleine Nation die ihre Rechte einfordert - ist nicht nationalistisch. Wenn ihr ihre Rechte vorenthalten werden. Eine andere Nation, die diese Nation beherrscht und unterdrückt - ist sehr wohl nationalistisch

Wenn M & M sich zurücklehnen - wird es schlimm. Dann wird die EU bald massive Probleme bekommen. Nur weil nicht RECHTZEITIG gegengesteuert wurde

Werner40

Am 10. Oktober 2017 um 22:57 von Joes daily World
21:21 von ex_Bayerndödel zu 20:25 Joes daily World
///.
Eine kleine Nation die ihre Rechte einfordert - ist nicht nationalistisch. Wenn ihr ihre Rechte vorenthalten werden. Eine andere Nation, die diese Nation beherrscht und unterdrückt - ist sehr wohl nationalistisch
///
Das ist falsch. Weder gibt es ein Recht auf Volksabstimmung in Katalonien noch beherrscht Spanien " diese Nation ". Katalonien ist als Region selbständig.

Germanokatalane
Fremdbestimmung

Die Menschen jedweder Nation wollen sich selbstbestimmt entfalten können.

Nicht "diktatorisch underdrückt" zu sein, reicht da nicht.

Sie würden auch nicht von einem anderen europäischen Volk mitregiert werden wollen, dass eine völlig andere Mentalität hat.

Die in Madrid regierende PP kommt in Katalonien auf lächerliche Wahlergebnisse. Die Politik dieser Partei scheint sich mit der katalanischen Weltanschauung kaum zu decken. Mit der baskischen übrigens auch nicht. Zufall?

karwandler
re joes daily world

"Eine kleine Nation die ihre Rechte einfordert - ist nicht nationalistisch. Wenn ihr ihre Rechte vorenthalten werden."

Und wer hat festgestellt, dass der kleinen Nation ihre Rechte vorenthalten werden?

Soweit ich sehe vertritt das ein Teil des politischen Spektrums in besagter kleiner Nation.

Also machen Sie mal bitte nicht so umfassende Aussagen über das, was die kleine Nation einfordert.

Ra's al Ghul
Die Separatisten werden scheitern

Praktisch alle größeren Unternehmen in Katalonien bereiten ihren Umzug in einen anderen Teil Spaniens vor. Madrid senkt die bürokratischen Hürden.

deutlich
Der Putschdemont

sieht ganz schön begossen aus, ich denke, der hat fertig! Die Frage, die ich mir stelle: war es das wert? Eine Spaltung der katalanischen Bevölkerung bis in die Familien hinein, das Misstrauen der Zentralregierung, die Abwanderung großer Firmen und Steuerzahler? War der irreale verfassungswidrige Abspaltungsversuch tatsächlich die entstandenen Schäden wert? Was geht den Separatisten wirklich ab? Die Steuergelder, die aus Solidarität dem Finanzausgleich zufließen? Oder stört es sie so, dass in Katalonien auch noch Spanisch gesprochen wird? Während man mit Englisch, Deutsch oder Arabisch kein Problem hat?

bananas
@ex_Bayerndödel @Bowerman

Joaquín Baldomero Fernández-Espartero Álvarez de Toro, unter Freunden JBFEAdT, hat im 18 die schöne Phrase geprägt, man müsse Barcelona aller 50 Jahre bombardieren, um sie auf Lienie zu halten ("mantener a raya").

Es gibt auf einer der schönsten Hügel Barcelonas ein sogenanntes "Schloss", eigentlich eine eher dröge Militäranlage, die vom spanischen Militär eher widerwillig geräumt wurde. Dort wurde auch der katalanische gewählte Präsident der zweiten Republik, LLuís Comanys, von den _rechtmässigen_ gewalten des fanquistischen Regimes an die Wand gestellt, so wie Gott es will (schöne spanische Redewendung). Ein PP-Politiker hat erst gestern daran erinnert, dass Puigdemeont wohl so enden wird wie Companys, aber das nur am Rande. Dieses "Schloss" wurde aber eigentlich nie genutzt, um Barcelona von ausländischen Invasionen zu schützen, sehr wohl aber, um es zu bombardieren, um es "auf Linie zu halten".

Hat Spanien ein Faschismusproblem? Nein, natürlich nicht!

Germanokatalane
Zusammensetzung katalanisches Parlament

Sehr geehrter Herr Karwandler,

im katalanischen Parlament haben die Unabhängigkeitsbefürworter eine absolute Mehrheit (71 von 135 Sitzen). Die Beführworter des Referendum kommen sogar auf 82 Sitze.

Diese Verteilung spiegelt das Meinungsbild VOR der "Rechts"-staatlichen Entgleisung vom 1. Oktober wieder (Stichwort "Polizeigewalt gegen Rentner und Frauen").

Im übrigen ist der Anteil der Unabhängigkeitsbeführworter unter den jungen Menschen sehr viel höher als unter älteren Bewohnern Kataloniens, so dass sich über die Zeit eine Verstärkung der Unabhängigkeitsbewegung einstellen wird.

Mal schauen wie die nächste Wahl ausgeht.

rossundreiter
@karwandler, 23:35

Ach hören Sie doch auf.

Nach Ihrem streng legalistischem Ansatz gäbe es weder die Vereinigten Staaten von Amerika noch Griechenland, Belgien oder Irland. Ich nehme an, diese Staaten wollen Sie alle rückabwickeln, mangels ursprünglicher Legitimität.

Wie lange wollen Sie Katalonien denn in den spanischen Zentralstaat zwingen? 500 Jahre? 5000 Jahre?

Verträge, die vorherige Generationen geschlossen haben, müssen von der nächsten Generation auch wieder zu lösen sein. Sonst gute Nacht...

karwandler
re germanokatalane

"Sie würden auch nicht von einem anderen europäischen Volk mitregiert werden wollen, dass eine völlig andere Mentalität hat."

Jetzt warte ich nur darauf, dass womöglich die Katalanen ein nicht-spanisches Chromosom haben und sich deshalb unter Spaniern so fremd fühlen wie ein Inuit in China ...

Gondarin
Das Bild über Spanien in Deutschland

... kommt hier zur Geltung. Wie viele Deutsche fahren nach Spanien im Urlaub? Aber über ihre Geschichte kennen sie wenig: immer das Gleiche Franco und die Inquisition! Ahh ne... manchmal auch noch die Ausplünderung Amerika... also sehen die Spanier die ihr in Urlaub sieht, diktatorisch, paramilitär und was ich alles mir in diesen Tagen anhören müsste? So viel "victimismus" wie ich heute bei Puigdemont gehört habe (live) habe ich noch nicht gehört... er will internationale Medien für sich gewinnen; was hier mit wenigen Ausnahmen (Tagesschau leider nicht dabei) schon gemacht hat. Wie so kommen nie die Reden der anderen Seite; ich kennen viele Katalanen, die dagegen sind und sie werden gerade voll von der Welt ignoriert; mir war früher egal, ob die Katalanen unabhängig würden bis sie mir gesagt haben: wir wollen es nicht, warum muss eine Minderheit das entscheiden? Sie sind nicht zur Wahl gegangen, weil es ilegal war. Gefühle + Patriotismus wurden missbraucht. Wer lauter schreit hat nicht

Iwano
Der User Bowermann

darf hier wiederholt seine imperialistischen Thesen ausbreiten! Wer hier wiederholt dafür ist, "Heer, Flotte und Luftwaffe" gegen die eigene Bevölkerung einzusetzen, hat jedes Recht verwirkt, sich auf irgendeine Verfassung zu berufen. Die katalonische Bevölkerung wird nicht "aufgehetzt" durch irgendwelche "Putschisten". Das Land ist hoch verschuldet, leidet mehr und mehr unter der korrupten Madrider Regierung und fordert zu Recht die Selbstbestimmung über ihr Land. Dies gewaltsam zu unterdrücken nenne ich faschistoide Methoden!

rossundreiter
Richtig gehandelt.

Der katalanische Ministerpräsident hat heute gut entschieden. Wie er (sinngemäß) richtig sagte:

Man muss auch wissen, wann man verloren hat. Und auf eine bessere Möglichkeit warten. Von einem katalanischen Ministerpräsidenten im spanischen Hochsicherheitstrakt hätte keiner etwas.

Abgesehen davon ist es es erschreckend, dass es in Europa möglich ist, ein Volk unter hartem Einsatz unmittelbarer Gewalt in den eigenen Staat zu zwingen.

Dieses Vorgehen hatte ich eigentlich überwunden geglaubt.

Es wirft gewichtige Fragen auf.

Quadrado

1. das Referéndum war nach Spanischem Gesetz ilegal und gerichtlich verboten.

2. es hat eine viel zu geringe Wahlbeteiligung gehabt

3. es entsprache keinem internationalem Standartd
4. die angeblichen 90% können nicht geprüft werden

5.sind die Katalonen KEIN eigenständiges Volk, bestenfalls eine Volksgruppe/ ein Volksstamm

6.gelten internationale Gesetze, an die sich eben diese Katalonen auch halten müssen

7.kommen als nächstes dann die "Reichsdeutschen" und sagen sich von D los?....