Kenia Autobahn

Ihre Meinung zu Die Schattenseiten von Afrikas Wirtschaftswunder

Zwei Tage lang beraten von heute an Europas Regierungschefs mit ihren Kollegen aus mehr als 50 afrikanischen Staaten. Der Kontinent wird für Investoren immer attraktiver. Doch das afrikanische Wirtschaftswunder hat auch seine Schattenseiten.

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20 Kommentare

Kommentare

Gast
Für mich klingt das so,

als würde der afrikanische Kontinent weiterhin ausgebeutet. Die Straßen könnten dazu dienen, die"Wertstoffe" schneller aus dem Land zu bringen. Und dieser Prozess entzieht sich vermutlich jeder Kontrolle.
Das Geld wird wie immer von den Eliten abgeschöpft.

Hegrü
Pff Wirtschaftswunder

Ist das wieder eine schöne Umschreibung dafür dass Europa neue Wege gefunden hat Afrika auszubeuten? Vor kurzem war hier auf tagesschau.de doch ein Beitrag über eine chinesische Textilfabrik in Afrika und soweit ich mich erinner, war die Meinung darüber, dass es Menschenunwürdig sei und zu wenig Geld den Arbeitern bezahlt wird. Tolles Wirtschaftswunder, wenn Arbeiter ausgebeutet werden und nur Gewerbesteuern und Zollgebühren wirklich dem Land was bringen, diese aber möglichst gering sind damit Arbeitgeber ins Land kommen.

Jonas Hamilton
Das Haar in der Suppe

Endlich kommen gute Nachrichten aus Afrika. Wachstumszahlen von 4-12% und was passiert? Anstatt das man sich freut das es endlich gelingt auch dem afrikanischen Kontinent Hoffnung zugeben wird von sogenannten "Experten" (Kirche? linken NGO´S?) herumgejammert das der neue Wohlstand so ungleich verteilt wird. Klar wer schon viel hat der wird jetzt reichlich profitieren, aber auch der Arme wird jetzt profitieren und seine Lebenssituation verbessern können. Das sich dadurch die Arm-Reich-Schere öffnet ist logisch relativ gesehen gehen die Einkommensverhältnisse auseinander, aber absolut gesehen geht es auch dem Armen besser, den er hat jetzt ein Einkommen das er so vorher nicht hatte. Was soll also immer dieses Haar in der Suppe suchen? Freuen wir uns doch mit Afrika das Unternehmen investieren, den Investitionen sind die beste Entwicklungshilfe besser als Spenden die uns nur ein gutes Gefühl geben in Afrika aber Abhängigkeiten schaffen.

Gast
Diesseits in Afrika

".... Experten kritisieren das afrikanische Wirtschaftswunder jedoch als statistische Illusion. Das Wachstum konzentriere sich in den Händen weniger, die Schere zwischen Arm und Reich gehe weiter auseinander."
Kurz gesagt: Der Transfer des globalen Wirtschaftsystems hat also erfolgreich geklappt. Irgendwann heißt es dann bei den Bossen/-innen: "Die Welt ist nicht genug!"

guerillero
@ 10:04 von Hegrü

Besonders schlimm war es weil das chinesische Unternehmen auch noch mehr als den Mindestlohn bezahlt hat.

Gast
10:04/ Hegrü

und diesen nicht unbedingt schlechten Beitrag schrieben Sie wahrscheinlich, während Sie Ihre mehr oder weniger gut sitzende Hose aus Asien, oder sogar schon aus Afrika zurecht rückten. Ihr Smartphone aus USA, Korea oder China in der Hosentasche. Schuhe tragen Sie unter Umständen auch "made in China". Selbst beim Kugelschreiber denken Sie nicht nach und er ist "made in China". U.U. merken Sie aber langsam auch, dass "made in China" dahin tendiert, teuerer zu werden und warten sehnsüchtig darauf, dass auch die Vietnamesen aktiver werden.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob Sie wirklich vertärkt nach "Fair trade" Artikeln Ausschau halten, oder eher nach dem Sonderangebot von Kaffee oder Bananen.
Mal nachdenken und reflektieren.
Die Straßen werden übrigens auch zum Export von Naturschätzen benötigt. Genauso, wie in dem blühenden Australien.
Übrigens ist Infrastruktur das "A" & "O" jeden wirtschaftlichen Wachstums.

Gast
Habe ich was verpasst?

"Wirtschaftswunder"? Wo und für wen? Wohin man blickt, sieht man nur das blanke Elend.

Und "Investoren"? Das sind doch die, die den Kolonialismus wieder beleben, die Bodenschätze ausbeuten und die schwarzen Eigentümer vollends ausplündern wollen.

Die Chinesen investieren Milliarden. Weil ihnen die Afrikaner so leid tun? Oder haben sie sich im Gegenzug die Schürfrechte gesichert und über die neuen Bahnlinien werden Afrikas Bodenschätze dann abtransportiert?

Thomas Wohlzufrieden
Nicht verwunderlich

Das Wirtschaftswunder heißt so, weil nur die Wirtschaft davon profitiert. Die Menschen dürfen sich allenfalls wundern, das für sie in der Wundertüte nichts drin ist. Der Kapitalismus ist, wie der Name schon sagt, von Kapitalisten, für Kapitalisten geschafften worden.

dj_quentin
@Jonas H.: Es ist weit mehr...

als ein Haar in der Suppe, aber, und da muß ich doch zustimmen, sollte man anerkennen, daß es in Afrika endlich vorwärts geht. Den neuen bescheidenen "Wohlstand" dann auch von Anbeginn gleichmäßig verteilen zu wollen ist edel, aber das gelingt ja schon im vermeintlich zivilisierten Europa nicht, wo eigentlich genug materielle Werte vorhanden sind, um wirklich ALLEN Menschen ein vernünftiges Auskommen zu gewährleisten. Stattdessen wird z.B. in der BRD der endlich erreichte Mindestlohn schon wieder eingeschränkt.
.
Die Rolle der "linken" NGO's vermag ich nicht zu beurteilen, und schon garnicht bevorurteilen. Die Rolle von IWF und subventionierter westlicher Exportwirtschaft ist da vermutlich weit kritischer zu betrachten. Wenn sich Afrika davon emanzipieren kann, dann ist wirklich Wohlstand für viele möglich.

Gast
Schattenseite ...

... ist doch extrem verharmlosend formuliert.

Hier wird Wohlstand in großem Maße aus Afrika transferiert.

Gut, der Wohlstand in Form von Ressourcen war nicht erschlossen - aber Straßen, Bahnen und Häfen werden anscheinend nur gebaut, um diese Ressourcen zu transferieren.

Man bezahlt den afrikanischen Eliten viel Geld, um mitzumachen, den Arbeitern ein bißchen - in der Summe wird das den Wert der entnommenen Ressourcen und Arbeitskraft weit unterlaufen.

Dann verkaufen wir den Leuten noch unsere Massenware und machen so die einheimische Landwirtschaft und Handwerk kaputt.

Hinzu kommt das leerfischen der Küstengebiete, so dass die Fischerei als Lebensgrundlage ebenfalls entfällt.

Fazit: Falls etwas Wohlstand für den Kontinent abfällt, ist es genau das - ein Abfallprodukt.

Gast
Lieber die Chinesen...

bauen Straßen und andere Projekte, als die Amis dennen Waffen Verkauft, oder Korrupte Politiker Unterstützt die das eigene Volk Ausbeutet, solange er ihre interessen wart.
Die Ölausbeutung von US Konzernen in Nigeria und die massive Umweltverschmutzung sind ein gutes beispiel. Die Gewinne Teilen sie sich mit Bestechlichen Politikern. Die Bevölkerung hat garnichts und lebt in bitterer Armut nachwievor. Das Egoistische Verhalten des Westens seit Jahrhunderten rollt gerade den Roten Teppich für Chinesische Investoren in Afrika aus.

Gast
@10:13 Jonas Hamilton

Es geht nicht um das sprichwörtliche Haar in der Suppe, sondern um die prinzipielle Diskrepanz zwischen denen, die immer auf die Füße fallen, sprich die Gewinner einer "Entwicklung" sind, u. denjenigen, die immer die Verlierer sein werden, auch wenn sich ihr "Niveau" leicht verbessert haben sollte, die zusätzlichen Brosamen, verändern nichts an dem Schicksal der Masse der Menschen auf dem afrikanischen Kontinent.

Es ist bezeichnend, dass sogleich wieder auf die alten Bilder [Kirchen, linke NGO's(?)] reflektiert wird, ohne sich wirklich mit der grundlegenden Problematik der Verteilung u. Teilhabe auseinanderzusetzen- im Übrigen ist die Kritik daran mehr als nur ein "Herumgejammere" linker Weltverbesserer.

Arm bleibt arm- sowohl relativ als auch absolut gesehen, egal wie Sie es drehen wollen u. deshalb ist es eben so wichtig, dass die "Wachstumsraten" vorrangig die Lebensverhältnisse verbessern u. nicht die Gewinnmargen der Investoren u. die Privat-u. Kriegskassen der Clans füllen..!

Gast
Kritik

Naja die Kritik das Die Schere auseinander geht, hat doch nichts mit Afrika sondern mit dem Wirtschaftssystem Kapitallismus zu tun. Es ist eine grundlegen Eigenschaft desselben.

Gast
Das ist genauso ein Wirtschaftswunder wie in Russland

Es beruht auf der Ausbeutung von Ressourcen, baut aber, ausser der dafür notwendigen, keine Industrie auf.

Geld fließt in erster Linie an die Eliten, damit die den Zugang zu diesen Ressourcen erleichtern, seien es Diamanten, Seltene Erden, Fischereirechte...

Der Bevölkerung bleibt dabei nicht unbedingt ein Vorteil. Der Abbau von Bodenschätzen verschmutzt die Umwelt, der Anbau von Mais oder Blumen verschwendet Wasser, und der Fischfang durch internationale Fangflotten vor der Küste macht auch noch die kleinen Fischer brotlos.

Davon, dass ein paar hochrangige Beamte und Minister jetzt noch mehr Geld in den Taschen haben, können sich die ärmeren 80% nichts kaufen. Ändern wird sich daran nichts, denn im Gegensatz zu einem von arbeitsintensiver Industrie gestützten Wirtschaftswunder wie z.B. in China *braucht* dort keiner die Menschen. Demokratie aber braucht eine Mittelschicht. Die benötigt ein akzeptables Einkommen, und das wird erst gezahlt, wenn Arbeitskräfte knapp werden.

Charlottenburger
keine Bettler mehr

Da musste erst China kommen, um Afrika als Wirtschaftspartner auf Augenhöhe anzuerkennen. Jetzt fühlt sich der Westen abgehängt, da die Afrikaner nicht mehr als arme Bittsteller dastehen, wo man die subventionierten EU-Agrarüberschüsse abladen kann. Ich freue mich sehr, dass China den Afrikanern hilft, ihre Bodenschätze zu heben. Klar gibt es immer Arm und Reich, und nicht jeder hat im gleichen Maße Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung, aber am Ende profitieren alle von einer erhöhten Wirtschaftsaktivität und einem Wohlstandsanstieg.

Hugomauser
@MUJO

"Lieber die Chinesen...
bauen Straßen und andere Projekte, als die Amis dennen Waffen Verkauft, oder Korrupte Politiker Unterstützt die das eigene Volk Ausbeutet, solange er ihre interessen wart."

Die Chinesen sind Rohstoff- und Nahrungsmittelsüchtig. Sie sichern sich die Schürfrechte wertvoller Rohstoffe und kaufen von den Potentaten ganze Landstriche auf, aus denen dann die Menschen, die hier wenigstens ein kärgliches auskommen im Ackerbau hatten, vertrieben werden. Dann kommen die Chinesen mit großen Maschinen, roden die Wälder, reißen die Büsche aus und produzieren im großen Stil. Dazu brauchen Sie dann nicht mal mehr ein zehntel der Menschen, die sich dann in den Slums der Großstädte wiederfinden.

Das Geld geht an die jeweiligen "Regierungen" und fließt in die Taschen der Chinesischen Investoren. Glauben sie bloß nicht, die chinesischen Oligarchen und Multimilliardäre wären weniger skrupellos als westliche Firmen. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Hugomauser
@Charlottenburger

"Da musste erst China kommen, um Afrika als Wirtschaftspartner auf Augenhöhe anzuerkennen. "

Die Realität sieht anders aus: Chinesische Oligarchen schmieren in großem Stil Regierungsmitglieder und sichern sich so ganze Landstriche zum Ackerbau. Die dort vorher lebenden Menschen werden vertrieben, auch wenn sie schon seit Generationen eine kleine Ackerkrume bewirtschaftet hatten.

Die Profite aus den Bodenschätzen fließen ebenfalls an die korrupten Politiker und an die Multimlliardere aus China, während sie die Arbeiter in den Minen mit Krümeln abspeisen und sich nicht um vernünftige Arbeitsbedingungen scheren.

Sie freuen sich also, dass die Chinesen den Afrikanern "hilft"? Ich glaube, ein groß Teil der dort lebenden Bevölkerung kann auf solche "Hilfe" verzichten. Was die Chinesen dort treiben ist übelster Raubtierkapitalismus.

Wasserkocher
@MUJO

Ich habe mal einen Bericht über Afrika gesehen. Da wurden die Investitionen der Chinesen gezeigt und auch ein Einheimischer Afrikaner gefragt, was er davon hält.
Seine Antwort war, dass die Chinesen zwar getrieben durch ihren Turbokapitalismus Geld investieren, aber die entscheidenden Arbeitsplätze würden sie wieder an Chinesen vergeben, so dass für die einheimischen nicht viel übrig bleiben würde, außer eben die ganz niedrigen Jobs. Auch sagte er, das aus menschlicher Sicht der Westen wesentlich mehr getan hat, denn der hat z.B. auch Schulen, Krankenhäuser und so weiter gefördert.

Gast
Alles wird gut im real existierenden ...

1. Wirtschaftswachstum in (einigen) afrikanischen Staaten ist der völligen Stagnation (weitere Verelendung der Bevölkerung) vorzuziehen.
2. Bewahrung des status quo als einer Subsistenzwirtschaft von Agrarproduzenten und Handwerkern für lokalen Konsum ist für Afrika keine Option.
3. Infrastrukturinvestitionen sind die VORAUSSETZUNG einer erfolgreichen Industrialisierung d.h. unverzichtbar.
Aber:
- Eine Extraktionswirtschaft, die Rohstoffe u. Energieträger exportiert, hat hohe Folgekosten, schafft wenige Arbeitsplätze und ist nur zu rechtfertigen, wenn ein erheblicher Anteil der Gewinne (Deviseneinnahmen) in die Infrastruktur u. die Versorgung der Bevölkerung (Bildung, Gesundheit) investiert wird.
- Agrarexporte übernutzen fruchtbare Flächen u. zerstören so oft die Produktionsgrundlage der heimischen Hauptnahrungsmittel.
- eine intern. konkurrenzfähige Leichtindustrie läßt sich nur bei Abschottung der heimischen Märkte in der Startphase aufbauen, fragen Sie Japan, Süd-Korea, VRChina.

Melanda
Wirschftswachstum als Mass aller Dinge

Wer hat einen grösseren "Einkommenszuwachs"? Der afrikanische Arbeiter, der 10% mehr auf seinen 100US$ Monatslohn bekommt, oder der deutsche Arbeiter, der "nur" 2% auf seinen 3000 Euro Monatslohn mehr bekommt. Wenn die Wirschschftskraft eines Landes bisher nicht "nennenswert" war ist ein "Wirtschaftswachstum" von 10% auch nur marginal. Trotzdem die "Richtung" stimmt.