Arbeitslose stehen in Madrid in einer langen Schlange vor einem Jobcenter. (Archivbild 2011)

Ihre Meinung zu ILO: 2013 weltweit 202 Millionen Menschen ohne Job

Die Internationale Arbeitsmarktorganisation hat düstere Zahlen vorgelegt: Weltweit dürften in diesem Jahr 202 Millionen Menschen arbeitslos sein. Und die Experten gehen sogar noch von einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit in den nächsten Jahren aus. Am meisten betroffen sind Jugendliche.

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19 Kommentare

Kommentare

AlterSimpel
Ziel des Wachstums ?

Solange die Politik immer nur "hofft", daß durch irgendeine Form von Wachstum neue Arbeitsplätze entstehen (und nicht zuviele alte wegfallen) wird sich die Tendenz wohl nicht ändern.

Was bei den Arbeitnehmern teilweise groteske Züge annimmt, nämlich "Fordern und Fördern" kann man bei Wirtschaftssubventionen nur als verschämten Wunsch wahrnehmen: "Bitte, bitte, stellt für das ganze Geld, das wir Euch geben doch auch ein paar Leute ein, wir sind sogar mit "Jobs" zufrieden, wenn Euch ein richtiger "Arbeitsplatz" trotz Aufstockung zu teuer ist."

Hier sind zu Recht Reformen gefordert, die ganz klar zB eine günstigere Besteuerung an die Schaffung versicherungspflichtiger Arbeitsplätze koppeln, verbilligte Kredite könnten an die Lohnhöhe gebunden werden, etc.

Wachstum, das sich nur in leistungsloser Geldvermehrung niederschlägt, muss mit hohen Luxussteuern unattraktiv gemacht werden, weil es gesellschaftlich nicht gebraucht wird.

Gast
man will es nicht wahrhaben

die zukunft wird eine komplett durch maschinen organisierte arbeitswelt sein.

zur produktion wird man kaum noch menschen benötigen, der sog. dienstleistungssektor kann das nicht ersetzen.

und wenn unseren politikern nicht bald und weltweit etwas einfällt womit man erstens die menschen sinnvoll beschäftigen, und zweitens das leben der menschen bezahlen kann, wird es heftigste soziale unruhen geben.

eines ist auf jeden fall klar, mit lohnverzicht zugunsten der besitzer der produktionsmittel schadet man nicht nur den kleinen leuten, sondern auch sich selbst.

die paar millio- u. milliardäre werden nicht ausreichend konsumieren können, um die menge der waren und damit die grundlage ihres eigenen reichtumes zu finanzieren!

das schaffen nur die milliarden menschen, denen momentan der konsum mittels lohnentzug und einkommensverzicht verwehrt wird.

das sind im übrigen keine kommunistischen / sozialistischen "hirngespinste" sondern einfache regeln der finanzierung einer völkergemeinschaft.

Daddy

16:53 — AlterSimpel
...Wachstum, das sich nur in leistungsloser Geldvermehrung niederschlägt, muss mit hohen Luxussteuern unattraktiv gemacht werden, weil es gesellschaftlich nicht gebraucht wird....

Sie scheinen nicht zu arbeiten. Solche Forderungen könnte man auch anders formulieren. Wie wäre es mit:
"Leistungsgerechte Entlohnung muß so reguliert werden, daß ein jedlicher das gleiche Entgeld bekommt. Unterschiedliche Entlohnung für unterschidliche Arbeitsleistung muss mit hohen Luxussteuern unattraktiv gemacht werden, weil es gesellschaftlich nicht gebraucht wird...."

Gast
Arbeitslos

Warum lassen wir 202 Millionen Menschen uns das gefallen?

Gast
Maßstab der Arbeitslosigkeit?

Ausschlaggebend ist allerdings auch, nach welchem Maßstab Arbeitnehmer arbeitslos sind. In den USA ist jemand mit schon 1 Arbeitsstunde die Woche nicht mehr arbeitslos nach dem amerikanischen Maßstab.

In Deutschland zählen 1 Euro-Jobber, Menschen in von der Agentur für Arbeit finanzierter Fortbildung, Leistungsbezieher ab 58 Jahren, die seit 1 Jahr kein Angebot für eine Bewerbung mehr bekamen, .... nicht als arbeitslos.

Insofern fällt es mir schwer, den schlichten Bericht, wieviele Menschen die ILO für arbeitslos hält vom Bedeutungsgehalt her zu werten. Ich kenne weder den Maßstab der ILO noch deren Art der Datengewinnung. Sind es vielleicht die Staaten selber, die von der ILO selber nciht überprüftes Material liefern?

Taigabaer
Arbeitslosigkeit ist nicht weiter schlimm...

...Einkommen ist das Wichtige, das sollt auch machbar sein wenn alles von Maschinen erledigt wird.

Gast
Solange der "Kapitalismus" die Masse ausschließt

und vom Gewinn fernhält wird er nur "wenigen" nutzen. Das Problem wird sein diese wenigen auf Dauer zu schützen. Denn die Gewinnler zeigen doch eines ganz deutlich: Es kann nicht genug sein und teilen, nein teilen wollen die nicht die wollen durch Oligopole oder Monopole so gar noch mehr Gewinn. Die wollen alles kreative und reformerische wegdoktrinieren und bringen das mit ihren Stäben in der Politik an den Start. Die schon lange notwendigen Reformen werden durch die Politik verhindert oder zumindest sehr lange hinausgezögert. Erst wenn dann eine Ersatzlösung gefunden ist die den Riss notdürftig flickt wird Veränderung zugelassen. Während der Normalverdiener und Verbraucher in einem streng geregeltem Finanzkorsett ausharren muß und immer weniger als genug akzeptieren soll werden die die sowieso schon viel haben immer weiter mit Geld gespickt und erhalten sogar noch Subventionen.
Wir sind aber die die das wählen! Also sollten wir langsam mal abwählen!

Gast
Logische Entwicklung

Ich kann mir gar nicht erklaeren woher Hoffnung auf mehr Arbeitsplaetze ueberhaupt kommt. Die gesellschaftliche Entwicklung und alle Prozesse des modernen Kapitalismus sind leider langfristig auf weniger manschliche Arbeitskraft und mehr Gewinn ausgelegt. Menschen kosten Geld und sind eben "menschlich". Man kann meiner Ansicht gar nicht versprechen Arbeitsplaetze zu schaffen - leere Versprechungen zwecks Waehlerstimmen. Wenn Firmen verschmelzen, Abteilungen und Aufgaben zusammengelegt werden, Prozesse schlanker werden, technische Systeme Handarbeit ersetzen, woher sollen die Arbeitsplaetze kommen? Das hat wenig mit Bildung oder Wachstum zu tun. Die Aufgabe der Politik waere dem unsozielen Trend entgegenzuwirken und der kontinuierlich ablaufende Wohlstandsumverteilung entgegenzuwirken - den Schwachen beizustehen, sinnlose Geld- und Machtanhaeufungen einzudaemmen. Aber ich habe das Gefuehl, dass alle zu sehr dem System ausgeliefert sind - leider ein umumkehrbarer Prozess

AlterSimpel
@Daddy

Wenn Sie mit Ihrem letzten Passus, die überfällige Gleichstellung der Geschlechter meinten, bin ich bei Ihnen.

Ansonsten haben Sie mich aber falsch verstanden. Es geht mit nicht um Entlohung, welche ja bei der Hoffnung auf Wachstum kaum eine Rolle spielt, sondern darum, daß Fantasiewachstum an Börsen und die Anhäufung von Reichtum bei einigen wenigen fälschlicherweise als erfolgreiches Wirtschaftswachstum verkauft wird.
Dieses Wachstum bringt der Gesellschaft in summa nämlich herzlich wenig, wie die letzten Jahre zeigen.

Gast
keine Überraschung

Die in dem Artikel vorgenommene Prognose über steigende Anzahl an Arbeitslosen ist nun wirklich keinem Orakel entsprungen, sondern ein Trend der sich seit Jahrzehnten abzeichnet und unaufhaltsam voranschreitet. ich kann hier thombar nur zustimmen.

Nicht von ungefähr kommmen Vorschläge wie das bedingungslose Grundeinkommen u.ä. um dem ganzen entgegenzuwirken. Der Faktor Arbeit als Sinn und einzige Aufgabe im Leben wird an Bedeutung verlieren.
Früher oder später wird man aufhören müssen die Arbeitslosen als Aussätzige zu behandeln, weil die Zahl derer selbst den letzten dazu bringt über eine neue Beurteilung der Lage nachzudenken.
Hier in Deutschland ist man noch nicht soweit. Wenn ich mich mit Spanischen Freunden unterhalte, dann hört man da ganz andere Töne.

@MarkSchakal
Nun ja, wenn ich mich in meinem Umfeld so umschaue, so würde ich behaupten den Deutschen interessiert das im Moment überhaupt nicht. Der schaut lieber Fussball, egal was irgendwo anders abgeht.

Gast
ILO: 2013 weltweit 202 Millionen Menschen ohne Job

Die Weltbevölkerung beträgt über 7 Milliarden (7058 Millionen) Menschen im Jahr 2012, daß 202 Millionen weltweit ohne Job sind betrachte ich als angemessen und akzeptabel. Wichtiger ist, daß das rasante Bevölke-rungswachstum gestoppt wird.

Morris1977
202 Millionen Arbeitslose

Tragisch ist der Zustand für diese Menschen allemal, doch in Anbetracht der Tatsache das die Weltbevölkerung bei schwindelerregenden 7058 Millionen Menschen im Jahr 2012 lagen, erscheinen 202 Mio. Menschen die keine Arbeit haben als ein Witz. Vielmehr müssen wir uns die Frage gefallen lassen was wir gegen das exponentielle Wachstum der Menschheit tun können um Fragen wie die Ernährung der Menschen lösen zu können. Auch dann wird sich die Problematik der Arbeitslosigkeit in den Griff kriegen lassen. Vorher nicht, so zählt es auch zu den traurigen Wahrheiten des Lebens das es in unserer Weltgesellschaft Gewinner und Verlierer gibt!

bürgerschreck
Tja ?!?!

@22. Januar 2013 - 17:26 — MarkSchakal
ich weiß nicht ob DIE es sich gefallen lassen oder nicht.
Ist auch egal, denn Arbeitsplätze werden von Arbeitgebern geschaffen.
Da kann ich nur von mir sprechen.
Ich schaffe nur einen neuen Arbeitsplatz, wenn sich dieser mit mit eine zweistelligen Umsatzrendite rechnet.
Ob das einem Arbeitslosem gefält oder nicht ist mir egal.

@22. Januar 2013 - 17:57 — Worldobserver
Zustimmung für Ihren ersten Beitragsteil.
Jedoch verstehe ich Ihre Schlußfolgerung nicht.
Soll jetzt DER STAAT mir vorschreiben was ich als privater Unternehmer machen soll?
Das geht nicht, denn der Staat kann nur Rahmenbedingungen setzten wie z.B. Urlaub, Arbeitszeit,evtl. MiLO, Kündigungsschutz etc., ABER er kann mich nicht Zwingen jedmanden zu diesen Bedingungen einzustellen.

BSP.: Bei mir gibt es keine Niedriglöhne, was aber zur Folge hat, dass wir bestimmte Bereiche Fremdvergeben haben, die mit 2200€/mon nicht rentabel sind.
Diese Tätigkeiten werden nun anderweitig zugekauft.

Gast
@dorisa99 wenn ich nicht zu

@dorisa99

wenn ich nicht zu den 202 Mill. gehören würde ,würde ich das auch als "angemessen"bezeichnen.Aber das geht schneller als man denkt.Bin mal gespannt ob dass dann auch als angemessen empfunden wird. g

Gast
Zweifel

Die Arbeitslosenzahl von 202 Millionen weltweit erscheint mir viel zu niedrig. Schaut man sich die Worldometers an, kann man an dieser Erhebung nur zweifeln: http://www.worldometers.info/de/

Gast
@bürgerschreck

Wenn Sie es so sehen na denn ist für Sie doch alles gut. Jedoch gebe ich zu bedenken das Ihre "Rendite" immer die Leistung Anderer ist. Es geht hier nicht darum Unternehmern das verdienen zu vermiesen. Es geht darum das immer mehr Konzerne sich steuerschädlich bereichern und zusätzlich dafür noch subventioniert werden wollen. Ich gehe hier jetzt einfach mal davon aus das Sie die von Ihnen erwirtschaftete Rendite auch ordentl. versteuern und nicht in fraglichen Betriebskosten versenken die nur der Steuervermeidung dienen. Selbstständige Handwerker und Kleinunternehmer unterscheiden sich ja nicht wesentl. von Normalverdienern.
Wenn alle ihr Möglichstes einbringen und wir entsprechende Reformen endlich auf den Weg bringen haben wir viele Probleme schnell beseitigt. Das ist aber nicht nur an die Arbeitgeber gerichtet sondern eher an alle und vor allem an eine Politik die nur noch den StatusQuo verwaltet.

Gast
Fair verteilen!

Nun, wir haben eine bestimmte Menge an Ressourcen - Rohstoffe, Land, Energie. Die sind ungleich verteilt. Zum Teil, damit es sich lohnt, härter und mehr zu arbeiten als andere, sich besser zu qualifizieren, und mehr zu wagen.
Zum Teil, weil wir immer noch "erwirtschaften" mit "verdienen" verwechseln, und dementsprechend Händler teurer Güter (Immobilien, Geld, Wertpapiere) unverhältnismäßig zugreifen. Hier müsste über einen hohen Spitzensteuersatz und eine weit gespreizte Progression (Spitzensteuersatz ab 1 Millionen p.a., nicht schon ab 100.000 €) für etwas mehr Gerechtigkeit gesorgt werden.

Dann haben wir die Arbeit. Und auch die ist ungleich verteilt. Während die einen die Suche nach einem Job wegen Aussichtslosigkeit aufgegeben haben, müssen andere 50 Stunden oder mehr pro Woche ran. Auch das könnte man durch ein paar simple Gesetze Abhilfe schaffen. Drei Leute je 35h/Woche arbeiten zu lassen muss billiger sein, als Zwei je 50h/Woche. Erspart Arbeitslosigkeit und Burnout.

Nehls
Es sind viele Stellschrauben die gedreht werden müssen nicht nur

eine einzige und es ist alles wieder im Lot.

Diese zeigt zum Beispiel auch, dass es der absolute verkehrte Weg ist:

1. das Rentenalter höher zu setzen. Begründung: Somit kommen jüngere Arbeitnehmer nicht in den Geschmack eines Arbeitsplatz, der nicht frei wird da er länger besetzt bleibt.

2. die wöchentlich Arbeitszeit zu erhöhen. Begründung: Wenn die Arbeitszeit in der Woche gesenkt würde, müssen evtl. andere Arbeitnehmer diese Arbeit übernehmen, auch wenn dieses nicht rational für ein Unternehmen ist, ist es menschlicher und gerechter (auch eine Art Umverteilung vom Wohlstand).

3. die Zeitarbeit muss wieder abgeschafft werden oder stark reduziert werden. Begründung: Somit werden die Zeitarbeiter nicht mehr zum Sklaven der Mietfirmen, sondern, die Firmen müssen wieder festeinstellen und das ist Sicherheit.

Mir fallen noch zwei Dinge ein, aber auf die Begründung habe ich keine Lust ;)

Gast
was heißt schon arbeitslos??

Das Wort"arbeitslos" sagt noch gar nichts aus.Z.B. geht es einem Arbeitslosen in Deutschland materiell besser als einem Uni-Professor in Belarus oder einem Armeeoffizier in Nordkorea oder einem Ladenbesitzer in Nigeria oder.......... .
Und wer kennt schon wahrhaft die wahren Arbeitslosenzahlen auf der Welt??
Ich liebe auch das deutsche Wort"Experte" .Es gibt hier in den dt.Medien "Experten" für alles:"die Experten gehen davon aus"...........daß............ .
Wow! Mit Experten und solchen nichtssagenden News wie die weltweiten Arbeitslosenzahlen kann man richtig "News" produzieren.Ich bin beeindruckt!