Soldaten stehen am Fliegerhorst Wunstorf vor dem Abflug nach Afghanistan

Ihre Meinung zu Afghanistan: Deutsche Rettungsaktion angelaufen

Mehrere Bundeswehrmaschinen sind unterwegs nach Afghanistan, um Deutsche und Ortskräfte nach der Machtübernahme der Taliban in Sicherheit zu bringen. Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Kabul wurden bereits mit einer US-Maschine ausgeflogen.

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150 Kommentare

Kommentare

Sternenkind
Nun ja

Endlich. Dank an die Amerikaner dass sie bereits viele Deutsche per Flugzeug gerettet haben.

gman
Zu 08:52 von Schwarzseher "Waffengeschenke"

Dank der Waffengeschenke der Koalition der Willingen und der Ausbildung der Deserteure dürfte die Taliban nun sogar über eine eigene Luftwaffe verfügen....

Ja, das ist weit problematischer als die oft umstrittenen Waffenexporte.
Die Taliban, islamistische Terroristen, übernehmen nicht nur die Macht. Sie übernehmen hinterlassene moderne Waffen und Kriegsgerät und eine gut ausgerüstete und ausgebildete Armee, die offensichtlich zu keiner Zeit gewillt war sich den Taliban entgegenzustellen, im Gegenteil!

Kapitulation beschreibt den Vorgang bei weitem nicht. Es fehlen dazu die Worte. Es sind chaotische Zustände, ein totales Versagen, eine chaotische kopflose verantwortungslose Flucht. Eine humanitäre Katastrophe, insbesondere für Frauen und Kinder.
Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind Straftaten nach dem Völkerstrafrecht. Lassen "die Völker" das ungestraft zu?
Die Verteidigung am Hindukusch ist beendet, jetzt stellt sich die Frage nach der Verantwortung für das Desaster.

Wolf1905
@Jochen Peter um 08:30 (Vorgängerthread)

Sie schreiben "Für mich ist die Bundeswehr nun völlig durch, obwohl ich selber mal beim Hochzug der Bundeswehr war. Dazu unsere Verteidigungsministerinnen, die keine Ahnung haben, was Stolz ist, Ehre, Mut, Loyalität, usw. Das, was sich hier die Amerikaner und Deutschen in Afghanistan geleistet haben ist Feigheit in größter Form. Jetzt hauen diese super ausgebildeten Soldaten ab und lassen die Bevölkerung dort im Stich, wo es gerade jetzt darum geht, diese zu schützen.*
Sie meinen also, unsere Bundeswehr sollte dort noch viel länger dort bleiben und Teile der Bevölkerung schützen? Wie soll das denn gehen, wenn das Land von den Taliban beherrscht wird? Absurd! Raus aus Afghanistan ist richtig, und versuchen, die uns unterstützt haben, zu retten. Das, was jetzt in Afghanistan kommt, muss im Land gelöst werden, das ist nicht unsere Aufgabe!

sonnenbogen
Wirklich?

"Wir setzen jetzt alles daran, unseren Staatsangehörigen und unseren ehemaligen Ortskräften eine Ausreise in den kommenden Tagen zu ermöglichen. Die Umstände, unter denen das stattfinden kann, sind aber derzeit schwer vorherzusehen."

Die Feldjäger und Spezialtruppen werden also in Kabul zu den "safe houses" gehen, auch nach Mazar-e-Sharif, um die Ortskräfte dann sicher zu dem Flughafen zu begleiten?

DeHahn
Wir haben die "beste" VERwaltung!

Es ist wirklich beschämend, mit wie viel Verwaltungsaufwand (Zuständigkeiten, Für und Wider, Durchführungsmodus) die Probleme angegangen werden. Damit sind wir die Letzten, die ihre Diplomaten und Ortshelfer rausholen.
.
Besonders toll: ein Flugzeug wurde schon losgeschickt! Das wird möglicherweise bald ankommen. Allerdings durften schon 40 Diplomaten woanders mitfliegen. Nun wird vielleicht wegen der geänderten Sachlage das große Flugzeug zurückgerufen und ein kleineres geschickt. Warten wir´s ab!

SinnUndVerstand

Die Evakuierung der Bundesbürger und der 'Ortskräfte' ist richtig und wichtig. Die strategischen Fehler wurden in den letzten 3 Jahren gemacht, aber darüber zum jetzigen Zeitpunkt zu lamentieren, hat wenig Sinn, zumal es nach diesen Evakuierungsmaßnahmen darauf ankommen wird, die Flucht weiterer Menschen zu unterstützen, nicht zuletzt durch Aufnahme in der EU und damit auch bei uns.

pemiku
Deutsche Rettungsaktion angelaufen

Geduldig haben die fanatischen Taliban zwei Jahrzehnte gewartet, bis die Truppen abgezogen waren und haben nun das vollendet, was ja eigentlich zu erwarten war.
Für den aufgeschlossenen Teil der afghanischen Bevölkerung endet nun ein wunderschöner Traum in einem unvergleichlichen Albtraum.
So sinnlos - wie schon die ersten Kreuzzüge - war auch dieser zwei Jahrzehnte dauernde Einsatz der NATO-Truppen.
Meine Gedanken sind bei den tausenden Hinterbliebenen und den hunderttausenden neuen Flüchtlingen, die - meiner Ansicht nach - der einzige "Erfolg" einer gescheiterten Mission sind.

Und nun klopfen wir uns wegen einer "angelaufenen Rettungsaktion" auch noch auf die Schulter???

Nordbraut
Trauerspiel des Verteidigungsministeriums

Es war zu erwarten, dass die Mitarbeiter der deutschen Botschaft von einer US-Maschine ausgeflogen werden müssen. Das Verteidigungsministerium schickt nun auch deutsche Maschinen los. Immerhin können die auch fliegen. Nur natürlich zu spät. Zum Glück haben wir ja unsere amerikanischen Freunde. Ich sehe ein, dass auch das Außenministerium zu kritisieren ist im Zusammenhang mit dem Afghanistan-Debakel. Aber viel schlimmer finde ich das Versagen des Verteidigungsministeriums. Und AKK möchte gerne weitermachen nach der Wahl. Na dann...

Meinung zu unserer Truman Welt
rer Truman Welt

Zum Glück sind die Taliban so klug, die wieder einmal "unrechtzeitige" (Rettungs-)Aktion der ehemaligen Besatzungsmächte zu tolerieren. Angst macht denen sowieso niemand, dafür haben sie die letzten 40 Jahre bewiesen, daß sie sich jeder Besatzungsmacht entledigen und aus dem Land werfen.
Tja, schon wieder haben die Amerikaner und diesmal mit Verbündeten einen Krieg verloren. Aber da kennen sie sich mit aus.
Die Nato Mitglieder sollten sich eins für allemal merken, mit welcher Qualität der strategischen Kriegsführung sie es mit den Amerikanern zu tun haben. Technisch sicher mit führend in der Welt, strategisch eine glatte Null-Nummer!

Miauzi

aus dem Vorgänger-tread
@draufguckerin
Zitat:
"@Hollowman um 8.27,NATO richtete sich gegen Al-Kaida und Taliban
Ja, ja. Vielleicht wissen Sie, dass die Mitgliedschaft in der NATO nicht nur Vorteile, sondern auch Verpflichtungen mit sich bringt? Die NATO hat außerdem keinen Kampf gegen das Land, gegen die Menschen geführt, sondern gegen Al-Kaida."

wenn es denn so wäre...
..warum hat man dann 2001 die Taliban-Regierung dieses Landes gestürzt?
Kann mich noch gut an die TV-Berichte über die Militäroffensive der US-Truppen vom Norden aus erinnern - da kämfpte man gegen die Taliban und nicht gegen AlKaida!
und
kaum in Kabul angekommen wurde in Deutschland - in Bonn - auf einer "Konferenz" der neue Präsident ernannt
--
Wenn das keine Fremdbestimmung!
Und wo hat man letztlich Herr BinLaden gefunden?
In Pakistan wo er schon seit Jahren friedlich im geheimen lebte!
--
sorry - da passt so einiges an Ihrer Argumentation NICHT zusammen

Account gelöscht
Afghanistan: Deutsche Rettungsaktion angelaufen....

Nur wo sollen die Flugzeuge landen, wenn die Taliban die Kontrolle über das Land haben. Oder die Flughäfen geschlossen sind ?
Im übrigen haben Politiker und Medien die Situation wohl völlig falsch eingeschätzt (Realitätsfern). Der Präsident floh. Die Armee kämpfte gar nicht, obwohl sie besser ausgerüstet war als die Taliban. Sie desertiert, kapituliert oder löst sich auf.
Vorher ging es wohl nur um Posten, Versorgung, sich die Taschen füllen.

Sisyphos3
09:41 von Wolf19055 @Jochen Peter

>>Das, was jetzt in Afghanistan kommt, muss im Land gelöst werden, das ist nicht unsere Aufgabe!<<

das war noch nie unsere Aufgabe !

>>die keine Ahnung haben, was Stolz ist, Ehre, Mut, Loyalität, usw. <<

sind sie im falschen Jahrhundert gelandet ?
dazu noch die Tollkühnheit besitzen militärische "Tugenden" aufzählen
für die hierzulande wohl kaum einer mehr Verständnis zeigt

SirTaki
Vereinte Rettungsmaßnahmen

Das Gebot der Stunde ist, die gefährdeten Mitarbeiter und Ortskräfte, die bei der Bundeswehr angestellt waren, herauszuholen. Mit der Schließung des zivilen Flughafens in Kabul wird nun der eigenen Bevölkerung jeder Fluchtversuch abgeschnitten. Und erinnern wir uns: die Mehrheit der Afghanen hat garnicht das Geld, ein Ticket zu bezahlen oder zu fliehen. Kabul ist eingekesselt. Im Hinterland "sollen" Talibanschergen Übergriffe vermeiden. Ein Lippenbekenntnis für eine Truppe, die fanatisch und blindwütig handelt und deren Dunkelziffer genau das macht, was vermieden werden soll. Die Forderung der Rettung wird ein Lauf gegen die Zeit. Jeder Ausländer weniger ist ein Zeuge weniger gegen Vorfälle, die Menschenrechte zu einem Witz machen. Taliban können doch ruhig abwarten. Ihre eigenen Landsleute, die auf ihrer schwarzen Abschussliste stehen, sind namentlich bekannt und eingeschlossen. Denen können sie noch hinterher die islamistischen Strafen aufdrücken. Auch das ist eine Tatsache.

Pax Domino
Alles für die Katz,

Vietnam lässt grüßen. Deserteure und junge Männer im wehrfähigen Alter müssten alle ausgeflogen werden. Deutschland braucht wieder mal Fachkräfte !

Wolf1905
@SinnUndVerstand um 08:21 (Vorgängerthread)

Sie schreiben "Schneller als die größten Pessimisten befürchteten, haben nun die Taliban die Herrschaft an sich gerissen."
Das war zu befürchten, weil wohl die Mehrheit der Menschen in Afghanistan nicht in unseren Kategorien denken (Menschenrechte, Bildung, Kultur, ...).
"...alle Hoffnungen so vieler Frauen, Männer und vor allem junger Menschen auf Respektierung ihrer Rechte sind jäh in Frage gestellt."
Welcher Rechte? Dort herrschen andere Rechte als in unserer westlichen Demokratie. Aber ich sehe es auch mit meinen Augen und finde das, was da jetzt kommen könnte, mit Sorge (v. a. für die Mädchen und Frauen).
"Viele haben nur noch die Chance auf Flucht, vielen wird wohl selbst diese Möglichkeit nicht offen stehen."
Es ist schwer einzuschätzen, wie viele dies tatsächlich sind.
"Und für unsere Gesellschaft steht erneut die Frage an, ob wir zu Humanität und Solidarität bereit und fähig sind."
Die Frage steht nicht an, sie ist beantwortet: wir sind solidarisch, aber das hat auch Grenzen.

derdickewisser
Natürlich hat Biden massive Fehler begangen,

und ich stelle mir grade vor, wie der hysterische Aufschrei der Medien wäre, wenn derartige Vorgänge unter Trump stattgefunden hätten.
Aber: offenbar haben die afghanischen Sicherheitskräfte, die den Taliban zahlen-, ausbildungs- und ausrüstungsmäßig haushoch überlegen waren, nichts anderes zu tun gehabt, als möglichst schnell davonzurennen.
Immerhin: es ist deren Land, und wenn sie selbst kein Interesse daran haben, es zu schützen - der Westen kann nicht alles richten. Ortskräfte zu retten ist jedenfalls wesentlich sinnvoller und angemessener, als ungeprüft junge Herren ins Land zu lassen, die mit dem Boot kommen oder sich sogar gewaltsam Zugang zu Europa verschaffen, und von denen keiner weiß, ob sie nicht Taliban o.ä. auf Dienstreise sind.

Sausevind
09:21 von ich1961 (Vorgängerthread)

<< 09:02 von hesta15

Was soll sie denn da? Das Licht ausmachen ?
Es sollte doch reichen, wenn die Flugzeuge unterwegs sind, um die betreffenden Personen da raus zu holen.
Und dieses Politik/Politiker Bashing finde ich widerlich. <<

.-.-.

Es ist die Stunde der Möchtegern-Großen.

Es ist nicht nur widerlich, sondern berührt mich auch peinlich, wie die, die selber darin versagt haben, in der Politik eine wichtige Rolle zu spielen, nun sich AUFSPIELEN und permanent "Totalversagen der Regierung" schreiben (und schreien).

Wenn sie wirklich alles besser gemacht hätten, hätten sie das den Politikern RECHTZEITIG mitteilen oder ihnen zur Seite stehen können.

Aber in jeder Nation gibt es wohl diese Im-Nachhinein-Angeber.

Gregory Bodendorfer
Vermutlich

sind die verantwortlichen Politiker nicht mal dazu in der Lage....die Menschen effektiv aus Afghanistan rauszuholen ..
Kernige Reden halten. Ja
Das können alle von Spahn bis Weidel...
Doch richtiges Agieren?
Fehlanzeige
Sehr traurig

aus dem Rhein Main Gebiet
Politiker, schämen sollten Sie sich alle...

Ich für meinen Teil schäme mich, im Angesicht solcher Feigheit des Staates, deutscher Staatsbürger zu sein.
Wenn ich diese faulen Ausreden der Politiker höre, es geht nicht weil die Ortskräfte keinen Pass haben, daher können Sie nicht mit Chaterfliegern rausgeflogen werden. Mein Gott, hätte man nicht einfach die Flieger der Luftbereitschaft oder unsere militärischen Transportflugzeuge schicken können.
Nun will wieder keiner Schuld haben, Sorry liebe Politiker sie sind alle schuldig.
Leider gibt dies keiner zu, warum? Weil es keine Politiker mehr mit Rückgrat gibt. Meine Meinung: Politiker wird nur jemand, der von der freien Wirtschaft nicht gewollt wird.
Ich bete für die Ortskräfte, das sie und Ihre Familien gerettet werden können. Jedes Menschenleben, was durch das Zögern verloren geht, lasstet auf den Seelen der deutschen Politiker.

Augustus Cäsar
Hoffentlich

erreichen die Luftwaffemaschinen Kabul, bei der heutigen Bundeswehr wäre das schon ein Erfolg.

Francis Fortune
Es war zu erwarten...

und es wäre naiv gewesen, zu glauben, dass nach dem Abzug der US- und BW-Soldaten in Afghanistan eine solide Demokratie übrig geblieben wäre.
Mein Dank an unsere Bundeswehr, dass sie es versucht hat. Und das sie nun ihr Leben dafür einsetzen, so viele wie möglich zu retten. Möge es so friedlich wie möglich dabei zugehen.
Das afghanische Volk hatte die Wahl, wie sie zukünftig leben möchten, und sie haben sich für die Taliban entschieden. Muss uns nicht gefallen, müssen wir aber auch nicht unterstützen. Geldhahn zudrehen, diplomatische Kontakte abbrechen und das Land isolieren.

Blitzgescheit
Die Frage nach dem WARUM?

Hektisch versucht man sich auf die Machtübernahme der Taliban einzustellen und Botschaftspersonal und deutsche Staatsbürger in Sicherheit zu bringen.

Die Frage nach dem WARUM wird hingegen nicht gestellt.

Warum haben eine 20 Jahre lange Aufbauarbeit, unzählige Milliarden in Afghanistan und "nation buildung" so wenig, bis gar nicht gefruchtet?

Hätte man nicht lieber auf Leute, selbst wenn diese "bitterböse Rechtspopulisten" sein sollten, hören sollen, die ein wenig realistischeres Bild auf die kulturellen, religiösen und zivilisatorischen Voraussetzungen Wert gelegt haben, als die heijapupeiha-Kumbayah-"Gut"menschen, die wohl immer noch an einen "Arabischen Frühling" glauben?

MehrheitsBürger
Unterstützung der Taliban in der Bevölkerung ?

Wenn die Taliban die Unterstützung der Bevölkerung hätten, dann würden sie sich Wahlen gestellt haben. So aber sind und bleiben ihre Hauptinstrumente zur Machterlangung militärische Gewalt und Terror.

Mit Sicherheit gibt es auch für die Taliban einen Kern von Unterstützern auch in der Bevölkerung. Aber groß ist der nicht. Kaum jemand mag unter dem mittelalterlichen Joch, das die Taliban schon in ihrer Herrschaft vor 2001 bewiesen haben, leben oder seine Kinder der Perspektivlosigkeit entgegen wachsen sehen.

Account gelöscht
Trödelverein Bundesregierung

Da können also die Taliban schneller eine Großstadt erobern, als die Luftwaffe ein Flugzeug dahin schicken kann. Unglaublich.

Und der BND hat nix geahnt, die Bundesregierung nix gewusst von der Stimmung in der afghanischen Armee. Na bravo.

Wie hat man in den 80ern noch so schön gesagt? Die Bundeswehr ist dafür da, die Russen so lange aufzuhalten, bis die richtigen Soldaten kommen. Und das war bevor man angefangen hat, den Laden wie eine mittelmäßige Spedition umzustrukturieren...

Blitzgescheit
Die Ergebnisse vom Pew Research Institute geben Auskunft ...

Hektisch versucht man sich auf die Machtübernahme der Taliban einzustellen und Botschaftspersonal und deutsche Staatsbürger in Sicherheit zu bringen.

Ich indes stelle mir die Frage, warum eine 20 Jahre lange Aufbauarbeit, unzählige Milliarden in Afghanistan und "nation buildung" des Westen so wenig, bis gar nicht gefruchtet haben?

Die Ergebnisse vom Pew Research Institute mögen über diese Frage Überlegenswertes beitragen: lt. der bislang umfangreichsten Longitudinalstudie zu diesem Thema mit 38.000 Einzelinterviews hat das Pew Research Institute bereits 2013 festgestellt, dass 99 % der Menschen in Afghanistan die Sharia befürworten.

Wieso hat man solche Erkenntnisse nicht berücksichtigt. Ich dachte, man hört sonst immer auf "die" Wissenschaft?

"https://www.pewforum.org/2013/04/30/the-worlds-muslims-religion-politic…"

fathaland slim
09:50, Miauzi

>>Und wo hat man letztlich Herr BinLaden gefunden?
In Pakistan wo er schon seit Jahren friedlich im geheimen lebte!<<

Und wo hatten die Taliban von Anfang an ihre Basis?
In Pakistan!

Tremiro
08:07 von AufgeklärteWelt

>>das Versagen der Bundesregierung ist wirklich erschreckend...
...Totalversagen ist Regierungsstil.<<

Sie meinen wirklich die die Bundesregierung hätte die Bundeswehr nach dem Abzug der US-Truppen in Afghanistan lassen sollen?
Ich vermute eher nicht. Deshalb halte ich Ihren Beitrag für pauschale, nicht durch Fakten begründete Kritik.

Sisyphos3
09:57 von derdickewisser

was heiß hier davonrennen
warum sollten die auf die Taliban schießen wenn sie eine gleiche oder ähnliche Ideologie vertreten ?
Es ist doch das Desaster, dass der Westen "es richten" wollte
waren die Menschen in ihrer Mehrzahl daran interessiert ?

Elisabeta
Deutsche Rettungsaktion angelaufen

Viel, viel zu spät. Auch wenn einige unserer Politiker sagen, dass sie seit längerer Zeit einen Plan haben (z.B. Frau AKK), so zweifele ich an dren Aufrichtigkeit.
Vieles war doch vorhersehbar. Natürlich nicht unbedingt das rasante Vordringen der Taliban. Aber als die ersten Städte und Provinzen in deren Hände fielen, da hätte ich eine Reaktion unserer Politiker und Politikerinnen erwartet.
Es ist für mich eine "heilige" Pflicht die afghanischen Ortshelfer auszufliegen und ihnen Schutz zu gewähren. Die Zeit ist verdammt knapp.
Man kann vielen Umständen die Schuld geben. Aber eine sorgfältige Vorbereiung ist einem solchen Fall vonnöten.
Es muss doch auch möglich sein den Ortskräften Papiere und/oder Visa zu beschaffen. Oder ist es mal wieder der berühmt-berüchtigte bürokratische Amtsschimmel, der schnelles Handeln verzögert?
Ich hoffe, dass man die Betroffenen noch rechtzeitig "retten" kann.
Ich bin richtig sauer auf die verantwortlichen Politiker hierzulande.

rr2015
Ursache realitätsferne Politiker

Dort herrscht die Stammeskultur und ein fundamentaler Islam. Deshalb konnte die Regierung dort nie erfolgreich sein. Ganz zu schweigen von der Korruption.
Seit Wochen war klar was passiert. Das es so schnell geht war zu erwarten. Die Soldaten waren meist dort um Geld zu verdienen und nicht aus Überzeugung. Viele der gut Ausgebildeten werden überlaufen zu den Taliban.
Wir können dort nicht unser Wertesystem überstülpen. Das war der grösste Fehler.
Warum wussten das die Nachrichtendienste nicht. Wie gesagt dafür gab es noch vor Jahren hier den roten Balken, wenn man von den Erfahrungen vor Ort schrieb.
Durch das Versagen, bedarf es jetzt einer überstürzten Rettungsaktion für die Ortskräfte. Das schlimmste die Taliban hat nun der Westen auch noch militärisch zur bestausgerüsteten Terrorarmee gemacht.
Ich bin erschüttert, das man das nicht kommen sah. Man scheint sich nur mit der aufgeklärten Bevölkerung getroffen zu haben und deshalb die Mehrheitsmeinung nicht gekannt zu haben.

Icke 1
Traurige Geschichte

Man kann sich für das kollektive Versagen im Fall von Afghanistan der Bundesrepublik nur schämen. Und das sogar öffentlich! Zurücktreten, und zwar alle bitte!

Gerty
Bundeswehr Flugzeuge unterwegs

Als ich vor einiger Zeit hörte, das die Bundeswehr ihren Abzug aus Afghanistan vorbereitete, war die Rede davon, die afghanischen Mitarbeiter unserer Soldaten, nach Deutschland zu holen. Auch wegen der zu erwartenden Situation, die leider eingetreten ist. Es wurde u.a. gesagt, das die bürokratischen Hürden
(genau wie in Deutschland) hoch seien. Deshalb würde es einige Zeit dauern, bis alle Ausreisepapiere vorhanden seien. Als wenn es keine andere Lösung gegeben hätte. Habe schon da, unsere Regierung im Netz kritisiert. Jetzt Wochen später, geht es ohne diese Papiere? Und wenn Frau AKK und Herr Laschet
mit sorgenvoller Miene auftreten...wir müssen jetzt die Ortskräfte und andere Menschen aus Afghanistan herausholen, erweckt es den Eindruck, als hätten sie es gerade erst erfunden. Wo sind die politischen Schlauköpfe, die eine Situation bewerten und die eine Rückholung früher in Angriff genommen hätten.

Sisyphos3
10:06 von Blitzgescheit

der Westen kann eben auch nicht aus "seiner Haut raus"
Der missioniert seit 1.500 Jahren
ob das Christentum, Kolonialisation, Sklaverei und klar immer fühlt er sich seiner überlegenen Moral verpflichtet
anderen seinen Stempel aufzudrücken

Thomas D.
10:00 von Sausevind

Es ist die Stunde der Möchtegern-Großen.
Es ist nicht nur widerlich, sondern berührt mich auch peinlich, wie die, die selber darin versagt haben, in der Politik eine wichtige Rolle zu spielen, nun sich AUFSPIELEN und permanent "Totalversagen der Regierung" schreiben (und schreien).
Wenn sie wirklich alles besser gemacht hätten, hätten sie das den Politikern RECHTZEITIG mitteilen oder ihnen zur Seite stehen können.
Aber in jeder Nation gibt es wohl diese Im-Nachhinein-Angeber.

Ich schließe mich Ihren Worten an. Die vielen Couch-Generäle und -Strategen hier hätten natürlich alles richtig gemacht.

Es sind die gleichen, die USA-Kenner sind, Virologen und natürlich Afghanistan-Experten. Und zwischendurch ihr Diplom in Katastrophenschutz gemacht haben.

Es ist wirklich unerträglich.

Blitzgescheit
@Am 16. August 2021 um 10:06 von MehrheitsBürger

Zitat: "Wenn die Taliban die Unterstützung der Bevölkerung hätten, dann würden sie sich Wahlen gestellt haben. So aber sind und bleiben ihre Hauptinstrumente zur Machterlangung militärische Gewalt und Terror."

Nun, lt. der bislang umfangreichsten Longitudinalstudie zu diesem Thema mit 38.000 Einzelinterviews hat das Pew Research Institute bereits 2013 festgestellt, dass 99 % der Menschen in Afghanistan die Sharia befürworten.

Und die Sharia ist ein Rechtssystem, das auf auf dem Koran basiert und auf der sich ab der Mitte des 7. Jahrhunderts herausbildenden Überlieferung vom normsetzenden Reden und Handeln Mohammeds, welches sich in der Sunna manifestiert.

Ein auf der göttlichen Offenbarung im Koran basierendes Rechtssystem muss wohl nicht "demokratisch" legitimiert werden, oder sehen Sie das anders?

Q:

"https://www.pewforum.org/2013/04/30/the-worlds-muslims-religion-politic…"

Account gelöscht
Rettungsaktion

Die Realität ist härter, als jede Phantasie, ich denke die EU, wenn Sie was auf sich hält, muss in Zukunft gemeinsam auftreten, mit einer gemeinsamen Friedenstruppe und Interessen, es ist nicht gut sich immer an die USA anzukoppeln und alles mitzumachen!
Auch wäre es wichtig dass DL in Europa nicht immer den Chef spielt, sondern alle gemeinsam Verantwortung und Handeln übernehmen, sonst wird es immer Ablehnung gegenüber den Deutschen geben, die als arrogant und besserwisserisch angesehen werden!

Blitzgescheit
Enttäuschend wie vorhersehbar ...

Nach 20 Jahren hat Deutschland den auf 6 Monate angesetzten Einsatz in Afghanistan unrühmlich beendet. 59 Tote Deutsche Soldaten, ca. 25 Milliarden Kosten, etc. und was hat es gebracht?

Nichts außer mehr als 250.000 afghanischen Flüchtlingen die ihre Kultur mitgebracht haben. Keine Mädchenschule wird Bestand haben, keine Gleichberechtigung, keine Demokratie, all das war vorherzusehen. Ungläubige können nichts bewirken in einem hard core moslemischen Land.

Ach ja doch, 2019 wurde die weltgrößte Opiumernte unter dem Schutz auch der Deutschen Truppen in Helmand eingebracht. 9000 Tonnen Opium oder 94 % der Welternte. Grünlinke werden hier frohlocken: Na das war's dann doch wohl wert, oder?

ich1961
10:08 von M. Höffling // Da

10:08 von M. Höffling

// Da können also die Taliban schneller eine Großstadt erobern, als die Luftwaffe ein Flugzeug dahin schicken kann. Unglaublich.//

Haben Sie eigentlich eine Ahnung, was da alles zu gehört ?
Ich kann mir nicht vorstellen, das die einfach los fliegen können. Da müssen Überflüge beantragt werden und was weiß ich noch alles.
Hauptsache mal wieder gemeckert - habe ich das Gefühl bei einigen hier.

H. Hummel
@ Jochen Peter

Zitat: "Sie schreiben "Für mich ist die Bundeswehr nun völlig durch ....
#
Die Bundeswehr entscheidet doch nicht selbst wo sie tätig wird oder sich zurück zieht, dafür ist immer noch eine Parlamentsmehrheit von nöten. Die Soldaten lassen auch keinen im Stich, sie ziehen ab. Ein Soldat folgt seinem Befehl, nicht seinem Gefühl. Wer sich damit überfordert sieht, hat die falsche Berufswahl getroffen.
Überall ist einmal Schluss. Und der Abzug war nur eine Frage der Zeit. Über Erfolg und Misserfolg zu diskutieren ist im Nachhinein müßig.
Ein Krieg gegen Soldaten die aussehen wie der Papa von nebenan, in dem Zivilisten in den Kampf einbezogen werden und der Glaube eine zentrale Rolle spielt, ist so gut wie nicht zu gewinnen.
Auch die Türken standen einst vor Wien und mußten, ohne Globalisierung, die Segel streichen ... wie einst die ewig ins "Heilige Land" aufbrechen Christen.
Heute meinen wir, überall auf der Welt helfen und Einfluss ausüben zu müssen ... müssen wir das wirklich?

fathaland slim
09:57, derdickewisser

>>Natürlich hat Biden massive Fehler begangen,
und ich stelle mir grade vor, wie der hysterische Aufschrei der Medien wäre, wenn derartige Vorgänge unter Trump stattgefunden hätten.<<

Der Abzug der US-Truppen wurde von Trump beschlossen. Die Kapitulationsverhandlungen mit den Taliban fanden ebenfalls unter Trump statt. Und zwar am Ende seiner Amtszeit. Er hoffte wohl, damit Stimmen zu gewinnen, da der Afghanistaneinsatz in den USA sehr unpopulär ist.

>> als ungeprüft junge Herren ins Land zu lassen, die mit dem Boot kommen oder sich sogar gewaltsam Zugang zu Europa verschaffen, und von denen keiner weiß, ob sie nicht Taliban o.ä. auf Dienstreise sind.<<

Die Taliban regieren jetzt in Afghanistan. Warum sollten sie in Deutschland auf Dienstreise gehen? Wer die Taliban toll findet, hat nicht den geringsten Grund, Afghanistan zu verlassen.

Sisyphos3
10:06 von MehrheitsBürger

Mit Sicherheit gibt es auch für die Taliban einen Kern von Unterstützern auch in der Bevölkerung. Aber groß ist der nicht. Kaum jemand mag unter dem mittelalterlichen Joch, das die Taliban schon in ihrer Herrschaft vor 2001 bewiesen haben, leben oder seine Kinder der Perspektivlosigkeit entgegen wachsen sehen.
---------

wer sagt ihnen das ?
nur weil es für uns beide unglaublich erscheint muß es doch für die nicht ebenso sein
ohnehin fragt man sich dass ne relativ kleine Gruppe, man spricht von 60.000 Kriegern,
ein 38 Mill Volk "unterdrücken" können, wenn die nicht mitziehen

fathaland slim
10:06, Francis Fortune

>>Das afghanische Volk hatte die Wahl, wie sie zukünftig leben möchten, und sie haben sich für die Taliban entschieden. <<

Ach so.

Ich habe gar nicht mitbekommen, daß die sich einer Wahl gestellt hätten.

ich1961
10:13 von Elisabeta Was

10:13 von Elisabeta

Was befähigt Sie zu dieser Kritik ?
Sind Sie je in Afghanistan gewesen und kennen die dortige Bürokratie ? Denn mit
" unserer " kann da nicht viel passieren. " Wir " haben da nichts zu melden !

Sisyphos3
09:52 von Bernd Kevesligeti

Im übrigen haben Politiker und Medien die Situation wohl völlig falsch eingeschätzt (Realitätsfern).
--------

und warum ?
weil hierzulande Ideologien zählen
weniger der Sachverstand und der ungetrübte Blick ohne die berühmte gefärbte Brille

Hans_Silberblick
@neu

Aber keinen Dank, dass sie die Deutschen in diese irrsinnige Mission hineingezogen haben. NATO-Verteidigungsfall gegen Terroristen?

fathaland slim
10:11, Blitzgescheit

>>Ich indes stelle mir die Frage, warum eine 20 Jahre lange Aufbauarbeit, unzählige Milliarden in Afghanistan und "nation buildung" des Westen so wenig, bis gar nicht gefruchtet haben?

Die Ergebnisse vom Pew Research Institute mögen über diese Frage Überlegenswertes beitragen: lt. der bislang umfangreichsten Longitudinalstudie zu diesem Thema mit 38.000 Einzelinterviews hat das Pew Research Institute bereits 2013 festgestellt, dass 99 % der Menschen in Afghanistan die Sharia befürworten.

Wieso hat man solche Erkenntnisse nicht berücksichtigt. Ich dachte, man hört sonst immer auf "die" Wissenschaft?

"https://www.pewforum.org/2013/04/30/the-worlds-muslims-religion-politic…"<<

Für jeden Muslim ist die Scharia zentraler Bestandteil seines Glaubens. Um das zu wissen, braucht man kein Pew Institute.

Aber vielleicht sollten Sie sich einmal informieren, was man unter Scharia überhaupt versteht?

Wolf1905
@Sisyphos3 um 09:54

>>Das, was jetzt in Afghanistan kommt, muss im Land gelöst werden, das ist nicht unsere Aufgabe!<<
"das war noch nie unsere Aufgabe !"
Was war unsere Aufgabe? Die war, die USA im Kampf gegen Al Kaida in Afghanistan zu unterstützen, so begann es meines Wissens. Man hätte nach der Liquidierung von Bin Laden (in Pakistan) den Einsatz beenden sollen, aber da war schon der Konflikt mit den Taliban da (die ja wirklich mit unserer westlichen Denkweise, mit unseren Vorstellungen von Leben und Freiheiten etc. so gar nichts am Hut haben). Wir wollten den Menschen (v. a. Mädchen und Frauen) dort mehr Entwicklungsmöglichkeiten bieten (Bildung), aber auch mehr Freiheiten einräumen.
Das alles ist jetzt zu Ende gegangen, es ist mehr als nur ein Jammer (ich finde es jetzt entsetzlich, aber ich sehe es halt durch meine Brille ...).
Ich weiß nicht, wie es dort weitergeht, aber vielleicht gibt es ja die Chance auf irgendeinen Dialog, der den Menschen dort hilft ... man muss abwarten und sehen ...

Sisyphos3
10:20 von fathaland slim

Die Taliban regieren jetzt in Afghanistan. Warum sollten sie in Deutschland auf Dienstreise gehen? Wer die Taliban toll findet, hat nicht den geringsten Grund, Afghanistan zu verlassen.
.......

reicht es nicht auch dass einige kommen werden,
welche die Taliban nicht grundsätzlich ablehnen
aber hier ein wirtschaftlich besseres Leben erhoffen
dazu kommt wir treiben uns mit unserem missionieren ja auch weltweit herum
vielleicht treten die in unsere Spuren, machen das auch so diesmal bei uns ?

Francis Fortune
@ fathaland slim, 10:23 Uhr

Das Volk wurde zwar vorab nicht "gefragt", ob sie von der Herrschaft der Taliban befreit werden möchten, das wurde über ihre Köpfe hinweg entschieden. Aber sie hatten 20 Jahre Zeit, den demokratischen Aufbau zu unterstützen und den Einfluss der Taliban zu bekämpfen. Sie wurden mit Wissen, Sicherheit und "Material" dabei unterstützt. Wie sich jetzt (und bei den letzten Wahlen) gezeigt hat, lehnt ein Großteil dieses wohl ab, anders kann ich mir den schnellen "Machtwechsel" nicht erklären.

fathaland slim
10:17, Sisyphos3

>>10:06 von Blitzgescheit
der Westen kann eben auch nicht aus "seiner Haut raus"
Der missioniert seit 1.500 Jahren
ob das Christentum, Kolonialisation, Sklaverei und klar immer fühlt er sich seiner überlegenen Moral verpflichtet
anderen seinen Stempel aufzudrücken<<

Es ging nie um Moral, sondern immer um Macht. Das hätte Ihnen eigentlich beim Schreiben der Begriffe Christentum, Kolonialisation und Sklaverei selbst auffallen müssen. Sie meinen auch nicht "Stempel aufdrücken", sondern untertan machen. Seinen Stempel hat "der Westen" dem Rest der Welt längst ganz anders aufgedrückt. Überall auf der Welt trägt man Blue Jeans und hört und spielt Rock'n Roll.

SinnUndVerstand
@ 09:55 von Wolf1905

Nein, auch wenn Sie und andere es gebetsmühlenartig wiederholen: Die jetzige Entwicklung liegt nicht daran, dass die Menschen in Afghanistan nicht die allg. Menschenrechte auf körperliche Unversehrtheit, Bildung, Kultur, faire Justiz etc teilen würden. Es liegt daran, dass schon mind. seit 2018 die Taliban auch in Gebieten, die angeblich unter Regierungsverantwortung standen, längst zu unsicheren Gebieten geworden waren. Es liegt daran, dass man die Regierung nicht an den Gesprächen beteiligt hat, was der grundlegende Webfehler des Doha-Abkommens ist. Und es liegt daran, dass der Truppenabzug letztlich planlos verlief; es fehlten seit Jahren durchdachte Szenarien.

Und jetzt kommt es auf unsere staatliche und zivilgesellschaftliche Solidarität an, zu der die allermeisten bereit sind.

Sausevind
10:06 von Francis Fortune

"Das afghanische Volk hatte die Wahl, wie sie zukünftig leben möchten, und sie haben sich für die Taliban entschieden."

,.,.,

Das GANZE Volk?
Glaube ich kein Wort von.

Wäre schon besser, wenn man statt des ideologischen Begriffes "Volk" den ideologiefreien Begriff "Bevölkerung" benutzt:

denn in letztgenanntem Begriff erkennt man noch, dass einzelne Individuen mit unterschiedlichen Auffassungen die Bewohner ausmachen -

während der Begriff "Volk" eine Art Masse oder Herde suggeriert, wo alle gleichgeschaltet denken und empfinden.

Das ist auch in Afghanistan nicht der Fall.
Wär schon viel gewonnen, wenn man Frauen und Männer unterscheiden würde und ersteren nicht unterstellt, sie würden sehnsüchtig nach Vergewaltigung, Schläge oder Tod begehren.

bolligru
10:19 von ich1961

"Gemecker"- schreiben Sie.
Die Kritik der meisten Schreiber geht viel weiter.
Der Afghanistaneinsatz war ein Totalversagen der westlichen Welt und das über 20 Jahre.
In Nibelungentreue folgte eine Bundesregierung nach der anderen den Amis, deren Hauptziel es war, Osama als Verantwortlichen für 9/11 zu ermorden und daß dabei unzählige Unbeteiligte "dran glauben müssen" interessierte niemand. Es war das gleiche Strickmuster wie im Irak, wo der rachsüchtige Bush jr. unbedingt Saddam auslöschen wollte, weil dieser vorher plante, Bush sen. zu ermorden.
Vorgeblich wurde der Bevölkerung "die Freiheit" geschenkt, die diese mehrheitlich nie wollte, wie sich jetzt zeigt, da 300 000 bestens ausgerüstete Soldaten vor 60 000 "Gotteskriegern" kampflos die Waffen strecken.
Es wird Zeit, dieses unvorstellbar gigantische Versagen des Westens aufzuarbeiten. Da wird es mehr als nur "Gemeckere" geben müssen!

Blitzgescheit
@Am 16. August 2021 um 10:28 von fathaland slim

Zitat: "Für jeden Muslim ist die Scharia zentraler Bestandteil seines Glaubens. Um das zu wissen, braucht man kein Pew Institute.

Aber vielleicht sollten Sie sich einmal informieren, was man unter Scharia überhaupt versteht?"

Achso.

Auch das ist in der Pew Research Studie ausgeführt und ebenso die davon abgeleiteten Implikationen für die Wertvorstellungen von Muslimen in islamischen und nicht-islamischen Ländern in Bezug
- auf die Rolle von Frauen
- Terror und Gewalt
- Toleranz ggü. anderen Religionen
- Juden
- Schwule
- Demokratie

... aber ich bin mir ganz sicher, dass diese Studie dann wohl auch wieder von einem "bitterbösen Rechtspopulisten" geschrieben wurde, richtig?

AlterSimpel
@Meinung zu unse, 9:48h

"Angst macht denen sowieso niemand, dafür haben sie die letzten 40 Jahre bewiesen, daß sie sich jeder Besatzungsmacht entledigen und aus dem Land werfen."

Naja, man sollte nicht vergessen, wer die Taliban in den letzten Jahrzehnten unterstützt hat.
Allen vor Pakistan und die Golfdiktatoren. Beide geben sich gerne als Verbündete des Westens aus.
Ohne pakistanische Rückzugsgebiete und ohne saudisches Geld wären die Taliban nicht so gefährlich.
Und nicht vergessen: ohne das Chaos, das durch die kopflose Unterstützung der anti-sowjetischen Kräfte durch die USA angerichtet wurde, hätten auch die Taliban nie in Afghanistan groß werden können.

Das Scheitern westlicher Einmischung reicht über 40 Jahre zurück und hat den Menschen in Afghanistan zuerst einmal permanenten Krieg bescheert.
Vielleicht hätte man die Sowjets einfach machen lassen sollen. Dann wäre es dort vielleicht heute so friedlich wie in Tadschikistan, Usbekistan oder Kirgisistan ...

MehrheitsBürger
-> 10:18 von Blitzgescheit --- Das bedeutet noch keine Mehrheit

"Nun, lt. der bislang umfangreichsten Longitudinalstudie zu diesem Thema mit 38.000 Einzelinterviews hat das Pew Research Institute bereits 2013 festgestellt, dass 99 % der Menschen in Afghanistan die Sharia befürworten."

Das heißt mitnichten, dass deswegen die Taliban eine Mehrheit der Bevölkerung hinter sich haben. Die Sharia ist das traditionelle Rechtssystem archaischer muslimischer Gesellschaften, mit dem auch der "einfache Mann" gfs. Recht in seiner lokalen Gesellschaft bekommen kann, das die weit entfernte Staatlichkeit des Nationalstaats nicht leisten kann. Die Zustimmung zu diesem "pragmatischen" Aspekt heißt aber nicht, dass die Bevölkerung der totalitären Diktatur der Taliban ideologisch zustimmt. Das sagt auch diese Studie nicht.

Die Hoheit religiöser Gesetzestexte über die Staatlichkeit ist für uns Europäer gänzlich inakzeptabel. Für die Afghanen vielleicht dann, wenn die staatliche Rechtsprechung sie im täglichen Leben erreicht.

Account gelöscht
@fathaland slim

"Der Abzug der US-Truppen wurde von Trump beschlossen."

Richtig, wenn auch die Deadline nach hinten geschoben wurde. Gestern gab es hier schon derartige Notizen dazu i.S.v. aber Herr Biden waren die Hände gebunden.

Allerdings wurden gestern quer durch die amerikanischen Medien die Fehler ultimativ bei Biden gesucht, weil es um das *Wie* des Abzugs ging. Richard Engel (NBC) hatte ein zusammenfassendes Zitat davon:
"...Trump made a terrible deal with the Taliban, effectively promising them the country and empowering them. But Biden then implemented the deal, so the buck stops with him."
https://twitter.com/RichardEngel/status/1426854846506876936

Und in Zeitungen wie DailyBeast (definitiv nicht konservativ) und Politico konnten Sie nachlesen, dass die afghanische Luftwaffe vor Monaten von der US-Regierung unter Biden im Stich gelassen wurde, sodass bei Reparaturen Fachleute per *Zoom* gefragt wurden.

So etwas Dilettantisches habe ich (mit unter 40) noch nicht erlebt.

Gast
Am 16. August 2021 um 10:11 von fathaland slim

Zitat:
"...09:50, Miauzi
>>Und wo hat man letztlich Herr BinLaden gefunden?
In Pakistan wo er schon seit Jahren friedlich im geheimen lebte!<<

Und wo hatten die Taliban von Anfang an ihre Basis?
In Pakistan!..."

ES stimmt, aber warum wurde Pakistan nicht auch international geächtet? Liegt Es eventuell an den geopolitischen Interessen der USA?
Der einzige Politiker war Horst Köhler, er nannte den wahren Grund für die Annexion Afghanistans.

Tipp: [Anfangslektüre]
Politik und Gesellschaft Online
International Politics and Society 2/1998
Conrad Schetter
Afghanistan zwischen Chaos und Machtpolitik

Dicodes
Am 16. August 2021 um 09:48 von Nordbraut

Sie sehen die Amerikaner als unsere Freunde?
Die Amerikaner rücken immer nur ihre eigenen Interessen in den Vordergrund.
Wer Amerika zum Freund hat braucht keine Feinde.

Sausevind
10:17 von Sisyphos3

"der Westen kann eben auch nicht aus "seiner Haut raus"
Der missioniert seit 1.500 Jahren
ob das Christentum, Kolonialisation, Sklaverei und klar immer fühlt er sich seiner überlegenen Moral verpflichtet
anderen seinen Stempel aufzudrücken"

,.,.,

Je öfter Sie das behaupten - und das tun Sie pro Tag ca. 6 x oder mehr -, desto deutlicher wird, dass Sie nur sich selbst beschreiben.

Das Missionieren liegt Ihnen fast zwanghaft im Blut, und darum meinen Sie abwechselnd, das sei typisch deutsch oder typisch westlich.

Sie werden trotz Ihrer Dauermission nicht erreichen können, dass man feige andere - und Schwächere - im Stich lässt.

Der Mensch ist nicht so primitiv und verbrecherisch , wie Sie ihn gerne sehen möchten oder ihn sich wünschen.

Er ist AUCH hilfsbereit, auch wenn Sie das nicht ertragen können.

SinnUndVerstand
@10:37 von Sausevind

Manchmal lohnt es sich in der Tat, bei bestimmten Usern die Verwendung des Begriffs 'Volk' über unterschiedlichste Themen und Begriffe hin zu vergleichen: Dann sieht man, dass sie hüben wie drüben nicht unterscheiden und gerne die eigene Meinung zum 'Volk' hochstilisieren, um eine 'homogene Masse' vorzugaukeln".

fathaland slim
10:40, Blitzgescheit @10:28 von fathaland slim

>>Auch das ist in der Pew Research Studie ausgeführt und ebenso die davon abgeleiteten Implikationen für die Wertvorstellungen von Muslimen in islamischen und nicht-islamischen Ländern in Bezug
- auf die Rolle von Frauen
- Terror und Gewalt
- Toleranz ggü. anderen Religionen
- Juden
- Schwule
- Demokratie

... aber ich bin mir ganz sicher, dass diese Studie dann wohl auch wieder von einem "bitterbösen Rechtspopulisten" geschrieben wurde, richtig?<<

Die Studie sagt wieder einmal nicht das aus, was Sie behaupten. Sie sollten sich vielleicht ein wenig näher mit ihr beschäftigen. Sie ist nämlich überaus umfangreich. Und passen Sie bitte auf, daß Sie sich an Ihren Framingvokabeln nicht verschlucken.

Ich rate Ihnen noch einmal, sich mit der Scharia, die nirgendwo aufgeschrieben ist, zu beschäftigen.

Sisyphos3
10:34 von fathaland slim

Überall auf der Welt trägt man Blue Jeans und hört und spielt Rock'n Roll.
----------

also ich trug in meinem ganzen Leben noch keine Jeans
liebe aber Rock'n Roll, Jazz und Coca Cola
sie haben Mc Donald, Starbucks und KFC vergessen
ebenso wie Donuts, Brownies und die Erdnussbutter :-)

Account gelöscht
von Sisyphos3 10:27

Noch vor wenigen Tagen waren alle Medien oder Think Tanks davon überzeugt, daß sich die Ghani-Regierung noch mindestens Monate hält. Die Armee, personell größer wie die Taliban, jetzt ist sie faktisch nicht mehr da.
Dafür werden wohl in nächster Zeit eine Anzahl von (Regierungs) Afghanen mit gut gefüllten Konten
in anderen Ländern auftauchen (Exil).

Blitzgescheit
@Am 16. August 2021 um 10:45 von MehrheitsBürger

Zitat: ""Nun, lt. der bislang umfangreichsten Longitudinalstudie zu diesem Thema mit 38.000 Einzelinterviews hat das Pew Research Institute bereits 2013 festgestellt, dass 99 % der Menschen in Afghanistan die Sharia befürworten."

Das heißt mitnichten, dass deswegen die Taliban eine Mehrheit der Bevölkerung hinter sich haben. "

Nun.

Die Taliban stehen eben genau für dieses Programm: 'sharia'. Wieso sollten die Afghanen also eine Sympathie für eine vom Westen eingesetzte Regierung haben?

Ebenso: der Widerstand der afghanischen Regierungskämpfer war gering, bis nicht vorhanden. Ist hier die Furch vor Repressionen durch die Taliban oder die Sympathie mit der Taliban das entscheidende Moment? Ich kann es nicht beurteilen.

Account gelöscht
10:06 von Francis Fortune

Ich zitiere:
Das afghanische Volk hatte die Wahl, wie sie zukünftig leben möchten, und sie haben sich für die Taliban entschieden. Muss uns nicht gefallen, müssen wir aber auch nicht unterstützen. Geldhahn zudrehen, diplomatische Kontakte abbrechen und das Land isolieren.
#
Ich denke auch diplomatische Kontakte einstellen und kein weiteten Geschäfte mit diesem Unrecht Staat machen.

Mass Effect
10:28 von fathaland slim

Aber vielleicht sollten Sie sich einmal informieren, was man unter Scharia überhaupt versteht?

Die Scharia ist Auslegungssache. Von Human bis Inhuman wie von den Taliban und IS
interpretiert.

fathaland slim
10:46, LesenIstVonVorteil @fathaland slim

>>"Der Abzug der US-Truppen wurde von Trump beschlossen."

Richtig, wenn auch die Deadline nach hinten geschoben wurde. Gestern gab es hier schon derartige Notizen dazu i.S.v. aber Herr Biden waren die Hände gebunden.

Allerdings wurden gestern quer durch die amerikanischen Medien die Fehler ultimativ bei Biden gesucht, weil es um das *Wie* des Abzugs ging. Richard Engel (NBC) hatte ein zusammenfassendes Zitat davon:
"...Trump made a terrible deal with the Taliban, effectively promising them the country and empowering them. But Biden then implemented the deal, so the buck stops with him."<<

The buck stops with him. Eine der möglichen Übersetzung dieser idiomatischen Wendung lautet "Er hat den schwarzen Peter". Selbstverständlich ist das so, denn er ist ja der Präsident und deswegen verantwortlich. Was aber nichts daran ändert, daß die Kapitulationsverhandlungen unter Trump geführt wurden. Unter Biden geht es nur noch um das "wie". Und das läuft natürlich nicht rund. Wie auch?

Hollowman
@Am 16. August 2021 um 10:23 von fathaland slim

An dem überwältigenden Anteil der Nichtwähler hätte man wissen können wieviel die Bevölkerung von der zur Wahl gestelltem Personal und überhaupt von Wahlen hält.

Stefan T
um 10:06 von Blitzgescheit

"die heijapupeiha-Kumbayah-"Gut"menschen"
.
Kindergartenniveau, wir wir es von Ihnen gewohnt sind.

Treualp1

Nun ja wie inkompetent und hilflos sind unsere Politiker gibt es da keinen Geheimdienst mehr der vorab warnt oder sind diese Minister/innen und Staatssekretäre/innen einfach zu faul oder zu dumm um die bedrohliche Lage zu erkennen und rechtzeitig zu reagieren. Das wirft auch einen Schatten auf die nächsten Wahlen. Bei Krise ist Deutschland einfach unbeholfen und hilflos.

johnl

Herr Fatherland Slim, ich glaube Sie haben kein ein Blick in die Studie geworfen, denn genau das was der User schreibt wurde dort ausführlich untersucht. Es reicht nicht nur wie Frau Schabernack 3 Sätze zu lesen und diese dann abzulehnen weil es nicht ins Weltbild passt, Gefühle sind keine Fakten.

Hier für Sie nochmal der Link: https://www.pewforum.org/2013/04/30/the-worlds-muslims-religion-politic…

Am besten bei Kapitel 1 anfangen, es fällt schon auf das gerade Afghanistan und Pakistan die Scharia und auch die drakonischen Strafen befürworten während die meisten muslimischen Ländern diese ablehnen.

fathaland slim
11:03, Mass Effect

>>10:28 von fathaland slim
"Aber vielleicht sollten Sie sich einmal informieren, was man unter Scharia überhaupt versteht?"

Die Scharia ist Auslegungssache. Von Human bis Inhuman wie von den Taliban und IS
interpretiert.<<

Genauso ist es.

Islamisten wie Islamfeinde in trauter Eintracht betrachten aber die inhumane Auslegung als die einzig wahre Scharia.

fathaland slim
10:55, Sisyphos3

>>10:34 von fathaland slim
Überall auf der Welt trägt man Blue Jeans und hört und spielt Rock'n Roll.
----------

also ich trug in meinem ganzen Leben noch keine Jeans
liebe aber Rock'n Roll, Jazz und Coca Cola
sie haben Mc Donald, Starbucks und KFC vergessen
ebenso wie Donuts, Brownies und die Erdnussbutter :-)<<

Ja, sehen Sie. Auch Ihnen haben die USA ihren Stempel aufgedrückt. So wie wohl allen hier im Forum, egal wie antiamerikanisch sie sich auch äußern mögen.

Gast
Am 16. August 2021 um 09:35 von Sternenkind

Die Väter des jetzigen Zustandes der Welt sind George W. Bush und Tony Blair. Wo ist das Gericht in den Haag ?