Einwohner von Jacarezinho protestieren

Ihre Meinung zu Polizeigewalt in Brasilien: Ruf nach Gerechtigkeit

Beim Polizeieinsatz in einer Favela sterben 27 Menschen - der bislang tödlichste in der Geschichte Rio de Janeiros. Menschenrechtler kritisieren die Härte, die Polizei sperrt sich gegen eine Aufarbeitung. Von M. Ebert.

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23 Kommentare

Kommentare

Sisyphos3
Gerechtigkeit - für alle

wie soll denn diese Gerechtigkeit ausschauen ?
Da werden Menschen außerhalb überfallen, vergewaltigt, beraubt,
die Täter ziehen sich in den "Schutz" der Favelas zurück wo keine Polizei sich üblicherweise reintraut.
Dort herrschen Clans, terrorisieren und schaffen kriminelle Strukturen in ihre Umgebung
5 ... 10 Jährige stehen "schmiere", wenn älter dann sind sie ne Stufe höher, dürfen ne "Waffe" trage
Soziale Zustände sind gänzlich unbekannt, Gewalt zählt, der Stärke setzt sich durch,
mehr noch das ganze wird glorifiziert, jeder will durch Gewalt nach "oben kommen"
sieht das als den Normalzustand an
Wie soll man so ne Gesellschaft in der Gesellschaft ändern ?

Ralli1969
Billiges Soja und div. als Preis

Hallo in die Runde,

was glauben wir eigentlich hier im Westen oder anderen Ländern, wie Ausbeutung funktioniert?
Das ist der Preis, den wir für unsere Wirtschaft tragen um Rohstoffe in unser Land zu bekommen. Würden diese Länder fair bezahlt werden, könnte sich hier keiner eine fettes Auto oder Haus leiste.

Es ist naiv zu glauben das Recht Gerechtigkeit ist und die Industrie (besser deren/unsere Logik) die Dinge lösen könnte!!!

(habe die Hoffnung in die Idee der Demokratie noch nicht aufgegeben auch wenn es momentan echt schwer fällt daran zu glauben.-:(..-:))

Sparer

den Favelas herrschen also „jugendliche Drogengangs, die es gewohnt sind, ihr Stadtviertel mit Maschinengewehren gegen rivalisierende Banden oder Sicherheitskräfte zu verteidigen.“
Na dann…das ist also deren Gewohnheitsrecht, sie können gar nicht anders und das ist etwas ganz normales, oder wie ist das gemeint ?
Steht die so geschaffene Parallel-Ordnung also über dem Gesetz ?
Wer mit Maschinenpistolen auf Ordnungskräfte schießt, muss mit Gegenwehr rechnen und riskiert sein Leben. So ist das, und so soll das auch sein.

Sisyphos3
in das Häuserwirrwarr des Armenviertels eingedrungen

Dort herrschen jugendliche Drogengangs, die es gewohnt sind, ihr Stadtviertel
mit Maschinengewehren gegen rivalisierende Banden oder Sicherheitskräfte zu verteidigen.
.
ich finde das ist eine sehr realistische Beschreibung was dort abgeht
Wie soll man als Gesellschaft darauf reagieren ?
Man wohnt ja als "Normalbürger" bereits in bewachten Wohngegenden
schützt sich so gut wie möglich
wenn man diese verläßt ist man der beschriebenen Gefahr ausgesetzt
also was tun ?
vorgehen wie im Mittelalter bei uns
dafür sorgen dass die Raubritter ihre Burg nicht verlassen !
diese einzuäschern oder schleifen ist ja heutzutage nicht mehr opportun

Karl Maria Joseph Wüllenhorst Felleringe
wer hätte das gedacht

menschenrechtlerinnen beschweren sich darüber, daß die polizei ihre klientel erschiesst. obwohl die ja nur mit vollautomatischen schiessen

Sisyphos3
10:44 von Ralli1969

also was hat das jetzt mit den brasilianischen Strukturen in den Favelas zu tun
glauben sie das wird anders wenn sie keinen Mahagonischrank kaufen ?
mehr oder weniger Sojabohnen verbrauchen oder Steaks grillen
Die Zustände dort sind nicht mal finanzieller, sondern sozialer Natur
keiner der für stabile Verhältnisse sorgt
Keine Familie die Sicherheit bietet, Mütter mit 5 Kindern von 5 Männern
da denke ich sind die Gründe zu suchen

berelsbub
@ sparer

„Steht die so geschaffene Parallel-Ordnung also über dem Gesetz ?
Wer mit Maschinenpistolen auf Ordnungskräfte schießt, muss mit Gegenwehr rechnen und riskiert sein Leben. So ist das, und so soll das auch sein.“

Es herrscht leider Land ein und Land aus geringfügig die Meinung, dort könnte man mit Friedenstauben und Rosen „bewaffnet“ die Favelas betreten und könnte den ein oder anderen mit herausragender Kommunikation zum mitkommen bewegen. Und sollte widererwartend doch der ein oder andere Schuss der bösen Buben erfolgen und der ein oder andere Polizist auf der Strecke bleiben, dann hätte man im Zweifel die Favela nicht betreten sollen, weil es doch logisch ist, dass das erscheinen der Polizei die Kriminellen verschreckt und diese zur Schussabgabe förmlich nötigt. So eine Art selber schuld, hättest ja zu Hause bleiben können

Whatever007
Voreingenommener Artikel

Auf mich wirkt der Artikel sehr voreingenommen. Was soll die Polizei denn anderes unternehmen, als zur Not Ordnung auch mit Waffengewalt zu schaffen? Man sollte vielleicht nicht vergessen: es wurde von Schwerbewaffneten auf die Polizei geschossen! Von diesen Personen wird das Gewaltmonopol definitiv nicht anerkannt. Und ehrlich gesagt: die Demonstranten rekrutieren sich ja scheinbar grösstenteils aus Angehörigen der Kriminellen, um die es geht. Wie soll man denn hier eine ausgewogene Meinung erwarten? Aber schön, dass im Artikel nur die eine Seite - nämlich die kriminelle Seite - dargestellt wird.

melancholeriker
um 10:24 von Sisyphos3

,,...Dort herrschen Clans, terrorisieren und schaffen kriminelle Strukturen in ihre Umgebung
5 ... 10 Jährige stehen "schmiere", wenn älter dann sind sie ne Stufe höher, dürfen ne "Waffe" trage
Soziale Zustände sind gänzlich unbekannt, Gewalt zählt, der Stärke setzt sich durch,
mehr noch das ganze wird glorifiziert, jeder will durch Gewalt nach "oben kommen"
sieht das als den Normalzustand an
Wie soll man so ne Gesellschaft in der Gesellschaft ändern ?"

Sehr treffend beschrieben. Diese Art Clankriminalität spiegelt sich exakt von der Spitze her. Das war ja nicht immer so und bevor dieser Bolsonaro mit seinem Clan sich da oben festgefressen hat, gab es hoffnungsvolle Initiativen städtebaulicher und ordungspolitischer Art im Großraum Rio, um den kriminellen Komplex zu brechen durch den Aufbau von Infrastruktur aus dem Inneren der Favelas heraus und nicht nur vor der WM.

Bolsobaros korrupte Hand reicht bis in die Polizei und in die Wirtschaft hinein. Er spielt alle gegeneinander aus.

Duzfreund
Polizeigewalt in Brasilien ...

Das Problem dürfte wohl der Kopf des Fisches sein.

bolligru
11:20 von Sisyphos3

"stabile Verhältnisse"
Dies regelte seit je her der Mittelstand.
Eine Gesellschaft ist immer nur dann stabil, wenn ein stabiler Mittelstand die Aussicht auf ein besseres Leben seiner Kinder hat. Der Mittelstand muß einen Großteil der Gesellschaft umfassen.
Es geht nicht um den "Mahagonieschrank", sondern um das Gefühl, daß es gerecht zugeht und jeder die Chance hat, sich ein besseres Leben mit eigener Anstrengung selbst aufzubauen. Werden die Unterschiede zwischen Reich und Arm "unanständig" wie schon im späten Rom, so hat der Mittelstand das Gefühl, abgehängt zu sein und das bringt Unruhe. Man fühlt sich auch nicht mehr verantwortlich für das Gemeinwohl.
Natürlich ist eine Gesellschaft nicht unbegrenzt fähig, jungen Menschen eine Perspektive zu bieten. Auch hier gibt es die Grenzen des Wachstums. Zu Recht deuten Sie dieses (Tabu)thema an.

Nettie
Bitter, aber offensichtlich wahr: Wer die Waffen hat, bestimmt

wo es "langgeht":

"Menschenrechtler kritisieren die Härte, die Polizei sperrt sich gegen eine Aufarbeitung"

Da kann sich jeder leicht ausrechnen, wer hier die "Oberhand" behält. Und solange erwiesenermaßen exakt diese drei "Wirtschaftsgüter" die Hauptantreiber des globalen "Wirtschaftswachstums" sind, da mit ihrem "Umsatz" das meiste Geld "verdient" wird: Drogen, Waffen, Menschenhandel, wird das, solange(!) sich an diesem Umstand nichts ändert, wohl auch so bleiben.

nie wieder spd

„Bolsobaros korrupte Hand …“
Stimmt.
Dabei sollte gerade in Deutschland nicht vergessen werden, dass die christliche Partei Bolsonaro‘s kräftige Wahlkampfunterstützung durch ihre deutsche Schwesterpartei CDU/CSU in Gestalt der Konrad Adenauer - Stiftung bekommen hat.
Ähnlich wie in Argentinien der Wahlkampf der Rechten von einer FDP - Stiftung (Friedrich Naumann) unterstützt wurde.
Wahrscheinlich kommen auch die Waffen, die in Brasilien auf beiden Seiten eingesetzt werden, aus Deutschland.

falsa demonstratio
Am 25. Mai 2021 um 11:16 von Karl Maria Jose...

Zitat: menschenrechtlerinnen beschweren sich darüber, daß die polizei ihre klientel erschiesst. obwohl die ja nur mit vollautomatischen schiessen

Manchmal sind Ihre Kommentare einfach nur geschmacklos.

Icke 1
Gerechtigkeit - auch für Drogenkriminelle

Das fordern Menschenrechtler und Aktivisten tatsächlich? Muss man diese Forderungen verstehen? Morgen kommt die Forderung, dass man den armen Drogenhändlern auch noch Polizeischutz für ihre Drogengeschäfte garantiert, weil die ja sooo gefährlich sind. Nee Aktivisten und Menschenrechtler, lasst mal stecken. Eure Ponyhof-Mentalität kann man nicht verstehen.

Zuschauer49

Wieso protestieren die Menschenrechtler nie gegen Morde, waffenstarrende Gangs und Drogendealer? 1 kleiner Straßendealer braucht doch nur ein paar Wochen, auch hierzulande, um 100 Leute "anzufixen" und ihr Leben unweigerlich zu zerstören.

Account gelöscht
Polizeigewalt in Brasilien: Ruf nach Gerechtigkeit...

Und Ausdruck eines Krieges gegen die Armen. Da passt die Geste von Bolsonaro zu, die zur Pistole geformte Hand.
Kommen denn jetzt eventuell Sanktionen ?
Nein, dafür will man aber ein Freihandelsabkommen mit ihm abschließen (Mercosur). Was aber die Zahl der Armen nicht verringern wird.

Karl Maria Joseph Wüllenhorst Felleringe
14:08 von Bernd Kevesligeti

mein gutster, da sind keine armen erschossen worden, sondern schwerstkriminelle

Account gelöscht
von Karl Maria Jose.... 14:44

Wenn daß so ist, dann ist ja alles klar, mein gutster.
Und gleich 27 an der Zahl.

Wenn das anderswo passiert, dann kommen sofort die Menschenrechte in Endlosschleife zum Einsatz.

FalkoBahia
Polizeieinsatz in der Favela

Ja, dieser Einsatz war hat, diesmal sogar sehr hart, aber wie soll man als Polizist Recht und Gestz durchsetzen, wenn man schon beim Eintreffen vor Ort beschossen wird?

Ich lebe in Brasilien, war oft in Favelas, auch in Rio, und man muss dort gewesen sein, um diese Welt zu verstehen. In der TS Reportage sind offensichtlich nur Angehörige der Opferfamilien interviewt worden, die sich natürlich jetzt eine finanzielle Entschädigung versprechen. Die große Mehrheit der Favela-Bewohner, meist kleine Arbeiter/innen mit ihren Familen, leiden sehr unter der Gewaltherrschaft der Drogengangs und befürworten oft sogar die Polizeieinsätze.

In einigen Gegenden Rios gibt es mittlerweile Parallel-Gesellschaften mit eigenen Gesetzen und eigener Justiz, beherrscht oft mit Waffengewalt durch die Drogenmafia. Zur Verteidigung der zivilen Ordnung, wird der Polizei leider dieser Krieg aufgezwungen.

Der Lenz
Staat ohne Legitimes Gewaltmonopol-

Die Reichen Besetzen Staatliches/Geschütztes Land wann sie wollen, und setzten als Lula es zurückholen wollte Milizen und bewaffnete Arbeiter ein. Das Militär ist nicht willens das Recht zu schützen Sicherheit ist damit schade des Geldbeutels. Der ein Kauft sich bewaffnete, der andere eine Waffe.

Natürlich war das vorgehen der Polizei an sich nicht illegitim, schließlich gingen sie gegen schwerkriminelle vor. Eben den Armen Teil der Schwerkriminellen der sich nicht genug Firepower und politischen Einfluss kaufen kann um sie sich vom Hals zu halten.

Nur wird das nichts ändern, solange die einzige Sicherheit für die Armen Selbstbewaffnung ist, die aber sowohl selber illegal, als auch nur illegal Finanzierbar ist.

Gangsta's Paradise.

covid-strategie
@ 13:29 von Icke 1 - no mercy?

Prinzipiell haben Sie natürlich Recht. Wenn Bandenkriminalität aus dem Ruder läuft, dann muss man als Staat auch mal hart durchgreifen.

Allerdings gibt es für alles Grenzen.

Und das grundsätzliche Problem der Armut wird damit ja auch nicht gelöst.

Hier scheint aber auch gar nicht der Wille da zu sein das zu wollen...

FalkoBahia
Tote bei Polizeieinsatz

Am 06. Mai sind 27 Drogenkriminelle erschossen worden. Ja, es ist schade um jedes Menschenleben und auch in Brasilien ist die Todesstrafe lange abgeschafft und das Verhalten der Polizei wird jetzt von der Staatsanwaltschaft untersucht.

Am gleichen Tag sind 2.300 Menschen an COVID19 gestorben. Davon hätte bestimmt die Hälfte gerettet werden können, wenn nicht der menschenverachtende und coronaleugnende Präsident Bolsonaro die Maßnahmen gegen die Pandemie boykottiert hätte. Darum kümmert sich leider kein Staatsanwalt.