Eine Passantin spendet einem alten Mann in St. Petersburg (Russland) Geld

Ihre Meinung zu Russlands ganz normale Armut

Unvorstellbarer Reichtum und prekäre Lebensverhältnisse: Dieser Widerspruch prägt Russland. In Woronesch, einer der ärmsten Städte, kommen viele Bürger nur mit Hilfe von Hilfsorganisationen durch den Alltag. Von Jo Angerer.

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120 Kommentare

Kommentare

skydiver-sr
Stimmt

Ja ...so etwas gibt es in Russland.
Und zwar besonders, nachdem RU das US Sozialsystem kopiert hat.Diese Armut gibt es in den USA in GB in DE(denn sonst gäbe es ja nicht die Tafeln) in PL und CZ usw usf.
Aber ausgerechnet RU wird zur Berichterstattung ausgewählt.Aber ok...
Was ich gut finde ist, das Leute helfen

pianissimo
Russlands ganz normale Armut

...wie wäre es, wenn wir mal vor der eigenen Haustür kehren?

Gibt es bei uns keine Armut in breiten Bevölkerungsschichten, Essenausgaben durch zivile Organisationen, unzurureichende Rente nach lebenslanger Arbeit?

Unter Putin wurde nach Jelzin, wenigstens wieder sicher gestellt, dass die Rente regelmäßig ausgezahlt werden kann.

Mit der Einstellung des Baus der Nordstream 2 würden Russland weitere Einnhamen entfallen und europäischer Handelsboykott trifft auch nur die Armen.

Also hören Sie auf mit dieser Heuchelei, wenn also politische und Handelsbeziehungen zu Russland gestärkt werden stärken und unterstützen wir die Zivilgesellschaft mehr als mit jedem Embargo oder anderen Restriktionen.

Tada
"Dieser Widerspruch"...

... hat einmal zu Oktoberrevolution geführt.

Wenn es den Russen reicht, dann wird aufgeräumt.

Cordularose
USA noch schlimmere Armut

Das Russlandbashing geht weiter. Soziologische Studien zeigen, dass die USA gravierendere Probleme mit der Armut haben.
Wann gab es diesbezüglich so prominent hervorgehoben einen solchen Bericht von dort drüben. Unter Trump kaum, da ist die Armut nachweislich zurückgegangen. Niedrigste Arbeitslosenquoten zuliebe.

VictorJara
Russlands Armut

Ist für mich eine Entwicklung die Weltweit um sich greift . Wenn Humanismus und soziales denken ,nur noch eine Karikatur dessen ist ,was Verteilungsgerechtigkeit zum Inhalt jeglichen politischen Handelns ausmachen sollte , wird Politik ihren Aufgaben einfach nicht mehr gerecht . Mit einer Politik aus dem Achtzehnten Jahrhundert , können wir eine Solidarität in der Gesellschaft nicht erreichen . So werden die sozialen Kämpfe wohl von neuem beginnen . Nur sind die Möglichkeiten der Mächtigen ungleich stärker so landen Massenhaft Demonstranten in Gefängnisse . Ob in Weißrussland der Türkei oder auch Russland macht da kaum einen Unterschied . Der Freiheitsgrad eines Landes ( Ges. Bevölkerung) und die Teilhabe aller, sind der Gradmesser einer funktionierenden Demokratie . Sonst unterliegt auch jede Demokratie der Gefahr ,sich Diktatorischer Mittel zu bedienen , und letztlich in Konformität zu versinken . Das Ergebnis sind dann autokratische Systeme .

free Nawalny
Die Russen sind ein ...

... stolzes und reiches Volk mit einer korrupten und autoritären Elite. Putin mit seinem Fürstenpalast am Schwarzen Meer ist da nur ein Rädchen im Getriebe.

teachers voice
re 08:25 pianissimo: Ganz normal?

>>Gibt es bei uns keine Armut in breiten Bevölkerungsschichten, Essenausgaben durch zivile Organisationen, unzurureichende Rente nach lebenslanger Arbeit?<<

Doch! Gibt es sie deshalb in Russland nicht?

free Nawalny
@ skydiver-sr

Aber ausgerechnet RU wird zur Berichterstattung ausgewählt.

Manches naive Weltbild muss durch aufrechten Journalismus an der Realität scheitern.

heribix

@pianissimo Dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen, außer vielleicht ein ganz altes Sprichwort. "Bevor du dich daran machst, die Welt zu verbessern, gehe dreimal durch dein eigenes Haus."

free Nawalny
Die Relativierer sind auf den Plan gerufen

@ pianissimo
...wie wäre es, wenn wir mal vor der eigenen Haustür kehren?

Das Thema ist nun mal Russland. Und Ihr Beitrag leider eine Aneinanderreihung von Vergleichen, Verharmlosungen und Relativierungen.
Dabei ist es gar nicht nötig, etwas zu beschönigen, was besser entlarvt werden sollte.

Nachfragerin
Hilfe vom Staat

"Hilfe vom Staat, wie etwa in Deutschland in Form der Hartz-Leistungen - Fehlanzeige."

Es gibt in Russland Arbeitslosengeld, eine Grundrente und eine kostenlose Krankenversorgung.

free Nawalny
@ pianissimo

Mit der Einstellung des Baus der Nordstream 2 würden Russland weitere Einnhamen entfallen und europäischer Handelsboykott trifft auch nur die Armen.

Von Nordstream profitieren nur ein paar Oligarchen, die auch so schon Milliardäre sind. Beim Volk kommt davon gar nichts an. Das hat lediglich mit der gewaltigen Umweltverschmutzung im unberührten Sibirien zu kämpfen.

Nachfragerin
Geld ist Macht

"Unvorstellbarer Reichtum - und prekäre Lebensverhältnisse. Dieser Widerspruch prägt Russland."

Wer Geld hat, hat Macht. Und wer die Macht hat, macht auch die Gesetze. Das ist ein selbsterhaltender Kreislauf, der die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandertreibt. Nicht nur in Russland.

Sisyphos3
08:53 von free Nawalny

Von Nordstream profitieren nur ein paar Oligarchen
.
das ist in so weit richtig,
dass in einem Staat mit Einkünften korrupte Eliten profitieren können
in einem Staat ohne Einkünfte niemand, selbst wenn es keine Korruption gäbe

yolo
Auch bei uns brauchen Menschen die Tafel,

die Kleiderkammer, das Obdachlosenheim, Kältewagen mit heißen Getränken, damit sie nicht erfrieren, etc.
Mit dem Finger auf andere Länder zeigen, steht einem nicht gut, wenn man selbst genügend Menschen im Land hat, die Pfandflaschen in Mülleimern suchen; trotz Rentenzahlungen.
Kinder können in Familien bei uns z.T. nicht klarkommen, weil die Schule schließt und das Mittagessen nun zuhause eingenommen werden muss?
Also wirklich. Der Artikel scheint mir mit soviel Abstand zur eigenen Bevölkerung geschrieben worden zu sein, dass er für mich vor Arroganz und Hochnäsigkeit strotzt.

Merkelgegner
Falsche Wiedergabe

ich verstehe nicht , wrum die Journalisten in Deutschland immer sich wichtig tun wollen mit falschen Infos?

Falsch ist z.B. Mietzahlen , in Russland zahlen die Leute keine Miete , das sind ausschliesslich Komunalgebueheren von ca 15-20 Euro.

Wenn aber ein Rentner , eine 5 Zimmer Wohnung hat, dann ligen die Gebuehren bei 100 -150 Euro.

Es gibt Massen von Rentnern die in riesen Wohnungen leben , diese nicht verkaufen wollen , und daher kein Geld haben!

Ausserdem , 100 Euro , ist keine Armutsgrenze , dieses verlogene Vergleichen mit deutschen Koste , Kotzt mich an
Mit 100 EURO kann in Russland eine Person leben , ja nicht im Luxus , aber fuer Lebensmittel reicht es mehr als genug!
Ich lebe seit fast 30 Jahren in Russland , nicht in Moskau, auf dem Land, und den Leuten geht es einigermassen .
Wenn der Enkel kommt , muss man dem ja 50 Euro geben , das ist der Fehler in Russland , die jungen Menschen sind genauso faul wie die jungen Menschen in Deutschland , und wollen alles geschenckt

free Nawalny
Ablenkung macht es nicht besser

@ Cordularose:
USA noch schlimmere Armut

Wie würde dieser ermutigende Kommentar vom gemütlichen deutschen Sofa aus wohl auf die arme Rentnerin in Woronesch wirken?
Wie eine Durchhalteparole zur Stabilisierung eines ungerechten Systems.

skydiver-sr
@freeNavalny

Ich wollte ihnen das schon gestern sagen.
Überprüfen sie ihre Wortwahl.Wie kommen sie dazu mich als naiv zu bezeichnen?
Ich habe in meinem Leben mehr erlebt und geleistet als sie, das merkt man an der Art wie sie schreiben.
Also achten sie andere Meinungen!

Sisyphos3
08:49 von Nachfragerin

Es gibt in Russland Arbeitslosengeld, eine Grundrente und eine kostenlose Krankenversorgung.
.
und ebenso wie hierzulande die freie Wahl Vodka zu kaufen oder auch anderes

Rybnika
Armut

Wann war Russland jemals satt? Nie, aber auch bei uns gibt es große Armut. Viele Menschen, die in diesem Land gearbeitet haben, stehen im Alter vor dem Nichts und können froh sein, wenn sie an den Tafeln etwas Essen bekommen.
Leider kommt diese Not bei unseren gewählten Volks(ver)tretern nicht in den Köpfen an, nur insofern, dass sie in Talkshows darüber debattieren. Das Problem aus der Welt zu schaffen, den Menschen in diesem Land Hilfe zu bieten - Fehlanzeige.
Hilfestellung gibt es für Konzerne und Industrie, aber nicht für die Menschen.

Sisyphos3
08:25 von pianissimo

unzurureichende Rente nach lebenslanger Arbeit?
.
unzureichende Rente sicherlich !
nach lebenslanger Arbeit ?
... dann eher nicht !

Olga-von-der-Wolga

Dass 100€ nach Miete-Abzug noch bleiben - das ist Luxus. Die Menschen in Russland waren schon in armen Zeiten immer erfinderisch, besonders Anfang 90‘ger - Obst und Gemüse anbauen, Kleidung selbst herstellen etc. Es gibt ausserdem Diskrepanzen, man darf nicht alle unter einen Kamm scheren lassen, genauso wie in Deutschland: hast du viel gearbeitet und in einem ordentlichen Beruf - hast du eine gute Rente verdient. Sonst ist die Sachlage auch wie in Deutschland: Friseure und systemrelevante Altenpfleger kriegen Minimum an Rente!
Aber die Berichterstattung mit Schwerpunkt Russland ist schon auffällig.
Free Nawalny und alles wird gut! Na klar.

Nettie
„Russlands ganz normale Armut“

Und Russlands ganz normaler Reichtum: Menschen wie „Ljubow Wolkowa, die Initiatorin von "Lebensmittel-Sende" in Woronesch, hat einen langen Tag vor sich. Zusammen mit ihren Helfern sortiert sie die Spenden, packt sie in Tüten. "Nicht in jeder ist das Gleiche", sagt sie, "Aber es sind hauptsächlich Lebensmittel mit langer Haltbarkeit. Getreideflocken, Nudeln, Mehl, Sonnenblumenöl, Tee. Grundnahrungsmittel also." Wolkowa war erfolgreiche Unternehmerin, ist in Rente und bringt jetzt gespendete Lebensmittel zu Menschen wie Nina Fedorowna, deren karge Rente kaum zum Überleben reicht“.

Wäre schön, wenn sich die richtigen Wertmaßstäbe durchsetzen könnten. Zumal die „ganz normalen Menschen“ mit Sicherheit die absolute Mehrheit stellen dürften. Und das übrigens nicht nur in Russland.

teachers voice
re 08:09 skydiver-sr: Überall alles gleich!

>>Aber ausgerechnet RU wird zur Berichterstattung ausgewählt.Aber ok...<<

Ich lese Ihre Beiträge immer wieder gerne! Weil Sie immer wieder offen und damit authentisch versuchen, Ihr grundsätzliches Wohlfühlen im „freien Westen“ mit der tiefen Liebe zu Ihrer „Heimat“ zusammen zu bringen. Und sich dabei verständlicherweise gegen jede tatsächliche oder auch nur vermutete Abwertung Ihrer „gefühlten“ Heimat wehren.

Konkret: Hier geht es um das „Kennenlernen“ der speziellen Armut in Russland. Und nicht um eine „Abwertung“ von Russland.

Und danach käme dann die „Einordnung“ dieser in -z.B.- internationalen und/oder zeitlichen Vergleichen.

Und dann -hoffentlich- die Erkenntnis, dass der Kampf gegen Armut neben vielen einzelnen Akuthilfen nur gemeinsam gewonnen werden kann.

Entscheidend für das Gelingen einer konstruktiven politischen Diskussion hierüber scheint mir das Einhalten dieser Reihenfolge zu sein. Und der Verzicht auf Verteidigungsreflexe. Von allen Seiten natürlich!

Nachfragerin
@free Nawalny - Andere Länder, gleiche Probleme.

08:48 von free Nawalny:
"Die Relativierer sind auf den Plan gerufen"
> Der Artikel beschreibt die Situation in Russland. Um sich eine fundierte Meinungsbildung bilden zu können, muss man das hier dargestellte Problem im Gesamtkontext betrachten. Das ist das, was Sie als "relativieren" bezeichnen.

"Dabei ist es gar nicht nötig, etwas zu beschönigen, was besser entlarvt werden sollte."
> Genau darum geht es.

Letzeburger
Warum denn in die Ferne schauen

Russland ist ein korruptes Land, aber das war schon unter Jelzin so, nur noch schlimmer. Aber wer im Glashaus sitzt... Ich empfehle Ihnen das lustige Lobby-Quiz von Lobby-Control:
"https://www.lobbycontrol.de/15-jahre-quiz/"

geigenzart
Bizarre Kommentare

Da berichtet ein Korrespondent aus dem ARD-Studio in Moskau über Armut in Woronesch. Und dann wird der tagesschau in den ersten beiden Kommentaren der Vorwurf gemacht, dass der Korrespondent aus Moskau ausgerechnet über die Armut in Russland berichtet: "Aber ausgerechnet RU wird zur Berichterstattung ausgewählt."(skydiver-sr);
"...wie wäre es, wenn wir mal vor der eigenen Haustür kehren?"(pianissimo). Soll tatsächlich der Journalist aus Moskau über die Armut in Deutschland und in den USA berichten? Sollen etwa Journalisten in Deutschland über
die Wohnungsnot in Tokyo berichten? Soll ein Journalist in Tokyo über das Bruttosozialprodukt in Chile berichten? Um was geht also bei den Kommentaren? Sie hören sich an wie ein Suppenkasper in einer Sushibar: Ich esse diese Suppe nicht. Nein, nein, nein.

free Nawalny
Russlands Armut ...

... ist der Reichtum seiner Oligarchen.
In Deutschland besitzen die reichsten 10 Prozent der Bevölkerung fast 50 Prozent des Volksvermögens. In Russland sind es weit mehr als 90 Prozent.

teachers voice
re 08:54 Nachfragerin: Widersprüche

>>Wer Geld hat, hat Macht. Und wer die Macht hat, macht auch die Gesetze. Das ist ein selbsterhaltender Kreislauf, der die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandertreibt. Nicht nur in Russland.<<

Nein, nicht nur! Aber dort würde schon diese Aussage in den Staatsmedien keinen Widerhall finden. Und genau hiergegen demonstrieren zur Zeit so viele nicht nur junge Menschen in Russland.

Sie haben Recht - die Schere zwischen Arm und Reich ist kein Alleinstellungsmerkmal für Russland. Im Gegenteil - sie ist eine regelrechte Geißel im „Westen“ seit den späten 80ern.

Aber hier gibt es Wissenschaftler, Zivilisten, Politiker, Parteien, Zeitungen, Medien, Journalisten usw. usw. , die seit Jahren und Jahrzehnten für eine Umsteuerung kämpfen.

Und dafür nicht als „Staatsfeinde“, „ausländische Agenten“, „Provokateure“ und „Terroristen“ gebrandmarkt werden und mit Exmatrikulation, Berufsverboten, Straflagern und vielfach Schlimmeren rechnen müssen.

Nein, nicht „alles gleich“!

Werneranerin

In Russland gibt es sehr günstige, aber umfangreiche (Ärzte machen z.B. viele Hausbesuche) Krankenversicherung, Arbeitslosenhilfe, Kindergeld und Renten; die Mindestrente wurde in den letzten 20 Jahren mehrmals erhöht um das Fünffache; Familien mit vielen Kindern werden vom Staat besonders unterstützt. Es gibt Rente und Unterstützung für Behinderte. Ich war zuletzt vor zwei Jahren bei meinen Freunden in Wolgograd und habe erneut gesehen und gehört, dass es den Menschen in Russland noch nie so gut gegangen ist, wie in den letzten 20 Jahren. Russen sind ein solidarisches, grosszügiges Volk. Wie auch in den reichsten Ländern der Welt gibt es in Russland Armut. Es ist ein Zeugnis für globale Ungerechtigkeit der Reichtumsverteilung.

H. Hummel
Der Bericht ist ausgesprochen populistisch.

Warum gibt es in so vielen Staaten die "Tafeln" oder vergleichbares? Warum müssen viele Deutsche Rentner von der Hand in den Mund leben, die Papierkörbe nach Pfandflaschen und Dosen durchsuchen? Das ist doch kein berichtenswertes, ausschließlich Russisches Problem. Oder passt das gerademal wieder in die politische Großwetterlage?
Das Wohlstandsgefälle ist weltweit, auch in den (ex)kommunistischen Hochburgen, zu solch einem Problem geworden, dass ich mich jeden Tag beim Lesen hier frage, warum uns der "Mist" nicht schon längst um die Ohren geflogen ist.
Es würde vielen gut stehen, mal in der Spiegel zu schauen ... in Ost und West.

Kaneel
Suche nach Lösungsansätzen statt Relativieren

Kürzlich, in einem Thread zu Putin, wurde gefordert es solle doch lieber über die einfache russische Bevölkerung berichtet werden. Ist geschehen - ist aber anscheinend auch nicht richtig. Ein Merkmal vieler Nachrichten ist nun mal den Fokus auf Probleme zu richten. Deshalb müsste doch nicht gleich ein reflexhaftes Relativieren einsetzen.

Ich hätte nichts dagegen, wenn wir demnächst einen Artikel zu einem Land läsen, wo es solche Spreizungen zwischen arm und reich nicht gibt und von dem alle anderen lernen könnten. Wäre doch schön, wenn Russland diese Vorbildfunktion übernehmen würde.

free Nawalny
@ Olga von der Wolga

Free Nawalny und alles wird gut! Na klar.

Nein. Natürlich ist es komplizierter. Aber eine Chance für die Opposition wäre einfach nur fair. Aber dieses System vergiftet die, die zu Recht Widerspruch erheben.

Viele Grüße und bleiben Sie gesund.

Willi Marsen
Grundsätzlich ist man....

in Russland vor allem ohne Familie arm dran. Es gibt zum Beispiel keine Pflegeversicherung, da man in der Familie gepflegt wird. Russische Gehälter und Renten sind im Vergleich zu den Lebenshaltungskosten extrem gering. So ist es unmöglich ohne Datsche zu überleben. In D. bekommt jeder eine Wohnung bezahlt und genug Geld zum einkaufen. So etwas gibt es in Russland nicht! Sicher gibt es in D. auch Armut, die aber nicht zwangsläufig vom Staat verursacht wurde.

free Nawalny
@ Nachfragerin

Meinungsbildung bilden zu können, muss man das hier dargestellte Problem im Gesamtkontext betrachten. Das ist das, was Sie als "relativieren" bezeichnen.

Mit dem Satz "Korruption gibt es überall" fängt ein Beitrag an, der sich in die Beliebigkeit flüchtet, statt Farbe zu bekennen. Wenn Ihnen das Wort relativieren nicht gefällt, dann nehmen Sie verwischen und verharmlosen.

Es ist uns doch hoffentlich beiden klar, dass es einer Vielzahl von Kommentaren hier nicht darum geht, die Probleme zu sehen, sondern nur davon abzulenken.

free Nawalny
Solidarisch mit Russland

Wenn wir solidarisch mit Russland sind, müssen wir uns von der gegenwärtigen korrupten Führung dort distanzieren. Auch wirtschaftlich.

frosthorn
@teachers voice, re @pianissimo

Bei allem Respekt, Sie wissen wahrscheinlich sehr gut, was der Forist gemeint hat. Er t sich ja nicht über den Russland-Bericht beschwert, der zutreffend sein dürfte und uns über Zustände informiert, die wir wissen und bewerten sollten. Es stört ihn - und mich - die Erfahrung, dass über solche und ähnliche Zustände hier in unserem Lande der Mantel des Schweigens gehüllt wird, obwohl es sie unbestreitbar gibt. Oder sehen Sie das anders?

Adeo60
@herbert2, 09:06

Ja, auch bei uns in Deutschland gibt es Armut, aber eben auch ein stabiles soziales Netzwerk. Gerade das Kurzarbeitergeld war in der Corona-Krise ein Segen. Dazu eine Krankenversicherung für jeden, eine Arbeitslosenversicherung sowie Fort- und Weiterbildungsprogramme, welche die Rückkehr ins Berufsleben erleichtern, betriebliche Altersversorgung, aber auch sozialen Zusammenhalt in Form von Tafeln u.a. Andere Länder verfügen nicht über solche Abfederungen für Menschen in Not. Kein Grund, die Hände in den Schoss zu legen, aber auch kein Grund, immer wieder auf Flaschensammler in den Strassen hinzuweisen, die angeblich das Strassenbild prägen. Das zentrale Problem sind die Wohnraumsituation und die hohen Mieten in den Großstädten.

teachers voice
re 09:10 Olga-von-der-Wolga: Alles wird gut?

>>Aber die Berichterstattung mit Schwerpunkt Russland ist schon auffällig.
Free Nawalny und alles wird gut! Na klar.<<

Mir ist eine solche Aussage noch nicht - auch nicht zwischen den Zeilen - aufgefallen.

Dafür aber viele Aussagen - auch hier - die tatsächlich genau das Gegenteil behaupten: Nawalny ins Straflager (wurde hier tatsächlich explizit gefordert!) - und alles in Russland ist wieder gut!

Und der Kreml sagt exakt das Gleiche: Nawalny ins Straflager und alle Anhänger als „ausländische Agenten“, „Provokateure“, „Unruhestifter“, „Terroristen“ oder gar als „Verräter“ und „Feinde des russischen Volkes“ kaltstellen - und „alles“ ist wieder „gut“.

Dieser Kommentar klingt für mich selber nach Sarkasmus triefend - reiht aber nur aktuelle Fakten aneinander. Leider ohne jede Übertreibung und Überspitzung,

GeMe
@08:25 von pianissimo: ganz normale Armut

" Essenausgaben durch zivile Organisationen,"
Ja es gibt die Tafeln, die Essen an Bedürftige verteilen.
Diese überflüssig zu machen, hieße die Hartz IV Sätze deutlich anzuheben. Täte man das, gäbe es einen Shitstorm sondergleichen.
Haben Sie gelesen was in den sozialen Medien los war als die 150 Euro Corona-Sonderzahlung bekannt wurden?
Kommentare wie: "Die Faulpelze sollen endlich mal arbeiten, statt es hinten und vorne reingeschoben zu bekommen." waren noch das Harmloseste, was ich gelesen habe.

(Hartz IV und Mindestlohn müssen erhöht werden.)

"unzurureichende Rente nach lebenslanger Arbeit?"
Gibt es nicht in Deutschland. Es sei denn man hat sein Leben lang nur einen 450 Euro Job gehabt.
Wer heute Rentner ist und 45 Jahre mit Vollzeitarbeit eingezahlt hat, der hat auch eine Rente von der er leben kann. Das sehe ich bei meinen Verwandten die in Rente sind. Die hatten ganz normale Berufe und bekommen alle eine ordentliche Rente.

Werneranerin
um 09:05 von Sisyphos 3

> und ebenso wie hierzulande die freie Wahl Vodka zu kaufen oder auch anderes <
- ???
Da ich alle 2 - 3 Jahre zwei-drei Wochen in Russland verbringe, konnte ich erkennen, dass in Russland viel weniger Alkohol konsumiert wird. Wenn man früher nicht selten Betrunkene auf der Strasse oder im öffentlichen Verkehr sah, fallen solche Bilder kaum noch auf. Ich denke, die Lebensbedingungen haben sich verbessert und das Geld findet sonnvollere Verwendung.

schellentraum
Ich verstehe nicht ..

.. was Sie in Ihrer Erwiderung zum Ausdruck bringen möchten.

Es ist doch nicht schwer zu erkennen, dass durch das bewusste Spiel einer Begriffskonjunktion (Russland + Armut) ein entsprechende Atmosphäre lebendig gehalten wird. Worin liegt IHR Verständnisproblem begründet? Ist das Russlandbashing für Sie bereits zum Allgemeinplatz verkommen? Ihre Argumente sind wirr, flüchtig und entkräften die Kommentare, auf die Sie verweisen, keinesfalls.

pianissimo

...wer heute Rentner ist und 45Jahre mit Vollzeitarbeit eingezahlt hat, kann auch davon leben. Ganz normale Berufsstände wie Bäcker, Möbelmonteure, Reinigungskräfte verdienen ca. 1500€ brutto, das sind ca. 1000€ netto, das ergibt Renten von ca. 600€, davon kann man leben? Auf auf welchem Planeten leben Sie eigentlich? Das reicht oft nicht einmal für die Miete.

jukep
9:31 Willi Marsen

"Grundsätzlich ist man....."

Im Großen und Ganzen gebe ich ihnen recht.
Nur Russland sollten wir, wenn überhaupt, mit der EU vergleichen und nicht mit Deutschland. Wenn es um Armut geht sollten wir z.Bspl. mal nach Griechenland (besonders nach der Rettung) Bulgarien oder Rumänien sehen usw. also innerhalb der EU haben wir dieses Gefälle Zwischen armen Ländern und reichen Ländern. Und die Zustände in den Flüchtlingslagern der EU Länder sind eher die Hölle.
Und die Pflegeversicherung gibt es noch nicht allzulange bei uns und schon gar nicht EU weit.

wenigfahrer
Am 06. Februar 2021 um 08:40 von free Nawalny

" ... stolzes und reiches Volk mit einer korrupten und autoritären Elite. Putin mit seinem Fürstenpalast am Schwarzen Meer ist da nur ein Rädchen im Getriebe. "

Und das alles gibt im System des Kapitals nicht ?, oder hat das Ganze nur eine andere Bezeichnung.
Wenn ich mich richtig erinnere, dann sind die Reichsten Menschen nicht unbedingt in der RF zu finden.

Und ja, es gibt Armut in der RF, aber die gibt es in allen Ländern der Welt, von Afrika bis Deutschland, und selbst im großen Vorzeigestaat ist die sehr verbreitet, und betrifft Millionen.

Wenn ein Finger auf andere zeigt, zeigen 3 auf den Verfasser, so einfach ist die Welt nicht mehr, hier gut und dort böse.

Da hätte man vielleicht gerne, nur lässt sich der Mensch heute nicht mehr so schnell beeinflussen.

pianissimo
Sie haben recht.

Ein Russlandkorrespondent muss natürlich politisches und gesellschaftliches Leben in Russland widerspiegeln, tendenziell wird hier leider sehr einseitig berichtet, das trägt bewusst oder unbewusst nicht zu einer Verständigung der Völker bei.

Es wäre schön, von diesen Korrespondenten auch einmal positive Informationen über das Leben der Menschen, die Kultur, die Wissenschaft und viele Bereiche zu hören oder zu lesen.

Stattdessen werden hier ausschließlich negative Klischees bedient.

ich1961
08:49 von Nachfragerin Ich

08:49 von Nachfragerin

Ich muss zugeben, das ich mich in Russland und den Gegebenheiten nicht auskenne, aber im Artikel steht folgendes :

// Denn rund 20 Millionen Menschen leben in Russland unterhalb der Armutsgrenze von rund 100 Euro. Der Grund ist die Wirtschaftskrise, verschärft noch durch Corona. Hilfe vom Staat, wie etwa in Deutschland in Form der Hartz-Leistungen - Fehlanzeige. //

Vielleicht sollte man das mal anerkennen und nicht von " hier auf da " schließen .

Kaneel
09:39 von GeMe

Okay, dann steige ich kurz darauf ein, wenn ich darf. (Vielleicht ist das Bedürfnis die Probleme in D. zu thematisieren einfach zu groß...)
Gebe Ihnen insofern recht, dass die derzeitigen Rentner mit perfekten Arbeitsbiografien eine sehr auskömmliche Rente haben. Aber die Menschen mit Unterbrechungen im werktätigen Lebenslauf (Erziehungszeiten, Krankheit, Wende, etc.) haben das nicht.

Außerdem haben sich bzgl. des Lohnniveaus für identische Tätigkeiten "Mehrklassensysteme" etabliert. Menschen mit und ohne "Besitzstand". Das wird ein Problem kommender RentnerInnen. Und warum müssen Menschen mit Vollzeittätigkeit "aufstocken" obwohl diese eine Tätigkeit ausüben, die offensichtlich nachgefragt wird?

Gabriel Renoir
Lebenserwartung USA 76 Jahre, Russland 65 Jahre

Ich meine die Lebenserwartung der Männer. Man kann die USA und Russland nicht in einen Topf werfen. Russland ist ein hoch korruptes Land ohne unabhängige Justiz. Siehe die Länderliste von Transparency International. Russland beschäftigt auch 1000ende Trolle, die versuchen, die westlichen Medien zu beeinflussen.

Tremiro
08:33 von Cordularose

>>Soziologische Studien zeigen, dass die USA gravierendere Probleme mit der Armut haben.<<

Die Armut in den USA war schon häufig Thema hier in der Tagesschau.
Ich kann mich nicht erinnern dass Sie damals schrieben: Ja, aber was ist mit der Armut in Russland.

fathaland slim
09:09, Sisyphos3

>>08:25 von pianissimo
unzurureichende Rente nach lebenslanger Arbeit?
.
unzureichende Rente sicherlich !
nach lebenslanger Arbeit ?
... dann eher nicht !<<

Sie haben ganz offensichtlich keine Ahnung von der sozialen Wirklichkeit.

DerVaihinger
@yolo, 09.00h

Immer feste drauf.
Den Pfandflaschen sammelnden Renter habe ich noch nirgends gesehen, obwohl ich ständig unterwegs bin.
Warum die Kinder zu Hause kein ordentliches Essen bekomen, liegt nicht an der Armut, sondern an den Eltern.
Ich kenne solche Familien.
Abgesehen davon sind die Eltern schulpflichtiger Kinder selten Rentner.
Und an den Tafeln sehe ich Menschen aus aller Herren Länder, selten Deutsche.
Allerdings sehe ich immer wieder Dokumentationen aus Russland.
Da liegt es sowohl mit der Infrakstruktur außerhalb der Vorzeigestädte Moskau und St. Petersburg sehr im Argen und die Versorgung der Bevölkerung liegt nicht nur Stufen, sondern ganze Treppen unter der, der deutschen Bevölkerung.

ich1961

09:39 von GeMe

// "unzurureichende Rente nach lebenslanger Arbeit?"
Gibt es nicht in Deutschland. Es sei denn man hat sein Leben lang nur einen 450 Euro Job gehabt. //

Das habe ich dazu im Netz gefunden :
*Demnach erhielten die rund 18,25 Millionen Altersrentnerinnen und -rentner im Jahr 2018 durchschnittlich 906 Euro Rente pro Monat. Während Männer immerhin 1.148 Euro Monatsrente erzielen, bekommen Frauen im Schnitt nur 711 Euro überwiesen (Werte gerundet).12.07.2019*

Und jetzt erzählen Sie bitte nochmal das es " das " nicht gibt ! Große Sprünge lassen sich damit nicht machen.

Quelle :
"https://www.versicherungsbote.de/id/4882032/Rente-Hoehe-Durchschnitt-Al…."

fathaland slim
09:20, Nachfragerin

>>@free Nawalny - Andere Länder, gleiche Probleme.
08:48 von free Nawalny:
"Die Relativierer sind auf den Plan gerufen"
> Der Artikel beschreibt die Situation in Russland. Um sich eine fundierte Meinungsbildung bilden zu können, muss man das hier dargestellte Problem im Gesamtkontext betrachten. Das ist das, was Sie als "relativieren" bezeichnen.<<

Sie sind also der Meinung, in einem Bericht über Armut in den USA sollte auch immer auf Armut in Russland hingewiesen werden, wegen des Gesamtkontextes?

Whataboutism gehöre in jeden Artikel, egal worüber, eingebaut?

>>"Dabei ist es gar nicht nötig, etwas zu beschönigen, was besser entlarvt werden sollte."
> Genau darum geht es.<<

Und genau diese Ihre Äußerung verstehe ich im vorliegenden Zusammenhang nicht.

Olivia59
@09:12 von teachers voice

"Konkret: Hier geht es um das „Kennenlernen“ der speziellen Armut in Russland. Und nicht um eine „Abwertung“ von Russland."

Das wäre wohl so wenn es nicht einer von fast ausschliesslich negativen Artikeln zu Russland wäre.
Eine Journalistin in einer DW-Diskussionsrunde meinte lapidar, dass man aus Russland einfach immer nur schlechtes hört, in dem Sinne das Berichterstattung offensichtlich Realität prägt und es demzufolge dort einfach nichts erwähnenswert positives gibt.

fathaland slim
09:26, teachers voice

>>Sie haben Recht - die Schere zwischen Arm und Reich ist kein Alleinstellungsmerkmal für Russland. Im Gegenteil - sie ist eine regelrechte Geißel im „Westen“ seit den späten 80ern.

Aber hier gibt es Wissenschaftler, Zivilisten, Politiker, Parteien, Zeitungen, Medien, Journalisten usw. usw. , die seit Jahren und Jahrzehnten für eine Umsteuerung kämpfen.

Und dafür nicht als „Staatsfeinde“, „ausländische Agenten“, „Provokateure“ und „Terroristen“ gebrandmarkt werden und mit Exmatrikulation, Berufsverboten, Straflagern und vielfach Schlimmeren rechnen müssen.

Nein, nicht „alles gleich“!<<

Ein Christoph Butterwegge beispielsweise säße in Russland möglicherweise im Knast.

Carina F
Dokus @10:06 von pianissimo

>>>Es wäre schön, von diesen Korrespondenten auch einmal positive Informationen über das Leben der Menschen, die Kultur, die Wissenschaft und viele Bereiche zu hören oder zu lesen.>>>

Was Sie da ansprechen nennt man "Dokus" die gibt es zu Hauf, auch über Leben u Kultur in Russland. Habe selbst schon einige gesehen, stellt sich nur die Frage, warum auf TS nun dokuartige "russlandfreundliche" Berichterstattung gefordert wird, während Doku Sender 24 St am Tag ausführlich über "Gott u die Welt" berichten. Und wenn nun auf TS de über die Armut zB in Rumänien berichtet würde, wären dann auch Rumänien Verteidiger am Start?

davidw.
08:49 von Nachfragerin

"Ein Patient erwacht nach einer OP und will wissen, wohin man ihn bringt. „Leichenhalle“, antwortet man ihm. „Vielleicht doch lieber auf die Station?“ „Wer wird sich denn hier selbst behandeln! Der Arzt hat gesagt, Leichenhalle, also geht’s in die Leichenhalle!“
.
Das russische Gesundheitssystem | дekoder | DEKODER | Journalismus aus Russland in deutscher Übersetzung
.
https://www.dekoder.org/de/gnose/russland-gesundheitssystem-onkologie

fathaland slim
09:37, frosthorn

>>@teachers voice, re @pianissimo
Bei allem Respekt, Sie wissen wahrscheinlich sehr gut, was der Forist gemeint hat. Er t sich ja nicht über den Russland-Bericht beschwert, der zutreffend sein dürfte und uns über Zustände informiert, die wir wissen und bewerten sollten. Es stört ihn - und mich - die Erfahrung, dass über solche und ähnliche Zustände hier in unserem Lande der Mantel des Schweigens gehüllt wird, obwohl es sie unbestreitbar gibt. Oder sehen Sie das anders?<<

Ich wurde zwar nicht gefragt, aber ich sehe das anders.

Die Armut in Deutschland wird hier nicht in den Mantel des Schweigens gehüllt.

In "linken" Publikationen wird sie eher thematisiert als in anderen, das ist schon richtig. Verschwiegen wird sie aber nicht. Ich erinnere an den Oxfam-Bericht, der hier bei der Tagesschau vor ein paar Tagen thematisiert wurde.

draufguckerin
@ Gabriel Renor um 10.19Uhr , Lebenserwartung der Männer

"Ich meine die Lebenserwartung der Männer. Man kann die USA und Russland nicht in einen Topf werfen. Russland ist ein hoch korruptes Land ohne unabhängige Justiz. Siehe die Länderliste von Transparency International. Russland beschäftigt auch 1000ende Trolle, die versuchen, die westlichen Medien zu beeinflussen."
Mag sein. Aber die Russen sterben nicht an Korruption und Trollen.
Wenn ich mal "aus dem Nähkästchen plaudern" dürfte: Die russischen Frauen, die ich hier näher kenne, sind u.a. nach Deutschland gekommen, weil ihnen die Trinkerei russischer Männer auf den Geist gegangen ist. Ich verstehe, dass jemand, der schwer arbeitet und auch sonst kein leichtes Leben hat (z.B. russischen Militärdienst ...) sich gerne mit Alkohol wegbeamt. Aber das schädigt den Körper sehr. Alkoholiker und starke Raucher leben kürzer.

schabernack
10:06 von pianissimo

«Stattdessen werden hier ausschließlich negative Klischees bedient.»

Es ist genau so wenig ein Klischee über Russland, wenn über Armut und Altersarmut im Land berichtet wird. Genau so wenig ein Klischee, als wenn zu anderem Anlass in einem anderen Artikel über die Tafeln in Deutschland, über Obdachlosigkeit in den USA geschrieben wird, oder man zu einem ähnlichen Thema aus einem anderen Land was erfährt.

fathaland slim
09:39, GeMe

>>Wer heute Rentner ist und 45 Jahre mit Vollzeitarbeit eingezahlt hat, der hat auch eine Rente von der er leben kann. Das sehe ich bei meinen Verwandten die in Rente sind. Die hatten ganz normale Berufe und bekommen alle eine ordentliche Rente.<<

Da sind dann wohl keine Buchhändler oder Friseure drunter.

fathaland slim
10:22, DerVaihinger

>>Den Pfandflaschen sammelnden Renter habe ich noch nirgends gesehen, obwohl ich ständig unterwegs bin.<<

Ich sehe sie.

Nicht ständig und überall, aber gerade in den Großstädten durchaus öfter.

Nachfragerin
@teachers voice - Informieren Sie sich.

09:26 von teachers voice:
"Nein, nicht nur! Aber dort würde schon diese Aussage in den Staatsmedien keinen Widerhall finden."

Als Lehrer sollte man es vermeiden, falschen Behauptungen aufzustellen. Das erspart peinliche Konfrontationen mit den realen Tatsachen.

"'Die Armut in Russland ist eine Schande', sagte der langjährige russische Finanzminister und amtierende Leiter des Föderalen Rechnungshofs, Alexej Kudrin, im Sommer 2019 [...] Im Mai 2018 unterzeichnete Russlands Präsident Wladimir Putin einen Erlass, der die Regierung verpflichtet, die Armut bis ins Jahr 2024 zu halbieren."

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

Ritchi
@ um 08:09 von skydiver-sr

"Stimmt
Ja ...so etwas gibt es in Russland.
Und zwar besonders, nachdem RU das US Sozialsystem kopiert hat.Diese Armut gibt es in den USA in GB in DE(denn sonst gäbe es ja nicht die Tafeln) in PL und CZ usw usf.
Aber ausgerechnet RU wird zur Berichterstattung ausgewählt.Aber ok...
Was ich gut finde ist, das Leute helfen"
So etwas mag es in Russland geben, auch in anderen Ländern, aber ganz sicher nicht in Deutschland. In Deutschland hat jeder dieser Menschen eine ausgezeichnete und freie Gesundheitsfürsorge. In Deutschland werden die Kosten für die Wohnung übernommen und auch der Hartz IV Satz ist trotz höherer Preise deutlich mehr als die 100 € in Russland. Ihr Vergleich ist für die Menschen, die in Russland von dieser Armut betroffen sind zynisch. Oft genug wird auch hier auf der TS über Armut in Deutschland berichtet und ich weise oft darauf hin, dass es nicht sein darf, dass Menschen, die in ihrem Leben sozialversichert gearbeitet haben im Alter von der Grundsicherung leben müssen

Kaneel
10:06 von pianissimo

Es wäre schön, von diesen Korrespondenten auch einmal positive Informationen über das Leben der Menschen, die Kultur, die Wissenschaft und viele Bereiche zu hören oder zu lesen.
Stattdessen werden hier ausschließlich negative Klischees bedient.

Das sehe ich grundsätzlich ähnlich. Aber für ein nicht nur "bad news sind good news" muss man wohl eher auf Weltspiegelreportagen oder dergleichen zurückgreifen. Das Hören und Sehen von Nachrichten beeinflusst m.E. unser Denken, Fühlen und Handeln nicht unerheblich. Man kann sich angespornt fühlen und sich engagieren, aber auch ein Gefühl von Hilflosigkeit und Pessimismus entwickeln.

Andererseits ist mir aufgefallen, dass selbst bei positiven Meldungen hier häufig viele "Haare in der Suppe" gefunden und aufgeführt werden.

Nachfragerin
@free Nawalny - Ablenkung von was?

09:35 von free Nawalny:
"Mit dem Satz 'Korruption gibt es überall' fängt ein Beitrag an, der sich in die Beliebigkeit flüchtet, statt Farbe zu bekennen."
> Was ist daran falsch? Die wesentliche Ursache für die ungleiche Verteilung des Vermögens lässt sich doch darauf zurückführen, dass die politischen und damit auch die sozialen Rahmenbedingungen von denen geschaffen werden, die das Geld haben.

"Wenn Ihnen das Wort relativieren nicht gefällt, dann nehmen Sie verwischen und verharmlosen."
> Das zutreffende Wort habe ich bereits genannt. Es heißt "einordnen". Wer diese objektive Herangehensweise ablehnt, wird sie natürlich mit negativen Begriffen belegen.

"Es ist uns doch hoffentlich beiden klar, dass es einer Vielzahl von Kommentaren hier nicht darum geht, die Probleme zu sehen, sondern nur davon abzulenken."
> Sollen unsere Probleme jetzt von denen Russlands ablenken oder die russischen von unseren?

Adeo60
@fathaland Slim, 10:46

Es wird immer Flaschen sammelnde Menschen geben, auch in den reichsten Ländern der Welt. Aber ich bleibe dabei: Die Sozialsysteme in Deutschland federn Armut durchaus erfolgreich ab - und auch die Zivilgesellschaft hilft und unterstützt, nicht nur mit Tafeln. Das Problem ist und bleibt die hohe Mietpreisgestaltung in den Großstädten. Ich lebe in einer Kleinstadt - ohne Flaschensammler. Ich genieße die Natur, die Ruhe, den familiären Rahmen und die niedrigen Lebenshaltungskosten. Großstadtleben wird immer ein Stück Luxus sein, für viele natürlich auch berufliche Existenzsicherung - all dies aber durchaus teuer erkauft.

DerVaihinger
@ich 1961, 10.23h

Die Aufstockungen im Bedarfsfall haben Sie großzügig unterschlagen.
Meine Mutter hatte auch nur 700 € eigene Rente.
Ihre Witwenrente kann man aber nicht unter den Tisch fallen lassen.
Da sieht es schon anders aus.
Abgesehen davon ist die Rente auch ein Ausdruck der Erwerbsbiographie.
Meine Schulkameraden, die mich für blöd erklärt haben, weil ich eine Ausbildung gemacht habe, halten mir heute auch regelmäßig den Rentenunterschied vor.

Nachfragerin
@ich1961 - Glaubwürdige Quelle: bpb

10:06 von ich1961:
"Ich muss zugeben, das ich mich in Russland und den Gegebenheiten nicht auskenne, aber im Artikel steht folgendes :
[...]
Vielleicht sollte man das mal anerkennen [...]"

Wenn man sich nicht auskennt, sollte man sich damit befassen. Bei den russischen Sozialleistungen vertraue ich lieber auf die Qualität und Neutralität der Bundeszentrale für politische Bildung als einem Journalisten, der sich scheinbar nur oberflächlich mit dem Thema befasst hat.

Suchen Sie mal nach der "Analyse: Armutsbekämpfung in Russland" (bpb, 28.02.2020).

DerVaihinger
@fathaland slim, 10.46h

Ich habe nicht geschrieben, dass ich keine Pfandflaschensammler sehe, sondern das ich keine Pfandflaschen sammelnden Rentner sehe.
Die Pfandflaschensammler sind i. d. R,. Obdachlose und Alkoholkranke.
Mir aus der ehrenamtlichen Suchtkrankenhilfe zum Teil persönlich bekannt.

jawasistdennhierlos
...die arme Rentnerin in Woronesch...

Vergisst du nicht die arme deutsche Rentnerin, die einsam im Heim dahinvegetiert während unzählige deutsche Milliardäre / Millionäre in ihrem gigantischen Vermögen baden?

Will sagen: Das Problem gibt es überall auf der Welt! Sich hier auf Russland zu stürzen erinnert doch stark an klassisches Sündenbock - Denken, oder nicht?

harry_up
@ yolo, um 09:00

Es ist vollkommen unangebracht, einen Artikel über Zustände in Russland zum Anlass zu nehmen, nur die hiesigen Zustände anzuprangern.

Das Thema lautet nun einmal nicht:
Die besch...enen sozialen Zustände in Deutschland.
Wenn, dann wäre darüber in dem Artikel zu lesen.

Machte man sich Ihre Einstellung zu eigen, dürfte über keinen einzigen Missstand irgendwo auf der Welt informiert werden, denn da findet sich immer Vergleichbares in Deutschland.

teachers voice
re 10:49 Nachfragerin: Behauptungen

>>@teachers voice - Informieren Sie sich.
09:26 von teachers voice:
"Nein, nicht nur! Aber dort würde schon diese Aussage in den Staatsmedien keinen Widerhall finden."

Als Lehrer sollte man es vermeiden, falschen Behauptungen aufzustellen. Das erspart peinliche Konfrontationen mit den realen Tatsachen.<<

Warum so aggressiv? Finden denn die Korruptionsvorwürfe Nawalnys einen „Widerhall in den russischen Staatsmedien“?

>>"'Die Armut in Russland ist eine Schande', sagte der langjährige russische Finanzminister und amtierende Leiter des Föderalen Rechnungshofs, Alexej Kudrin, im Sommer 2019 [...] Im Mai 2018 unterzeichnete Russlands Präsident Wladimir Putin einen Erlass, der die Regierung verpflichtet, die Armut bis ins Jahr 2024 zu halbieren."

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung<<

Und, auf welchem Weg ist denn die russische Regierung? Steigt oder sinkt die Armut?

Meinen Sie wirklich, ich oder „Andere im Westen“ wären froh, wenn in Russland die Armut steigen würde?

Nachfragerin
@fathaland slim - Lösungsvorschläge wären schön.

10:29 von fathaland slim:
"Sie sind also der Meinung, in einem Bericht über Armut in den USA sollte auch immer auf Armut in Russland hingewiesen werden, wegen des Gesamtkontextes?"
> Nein. Ein Artikel soll nur informieren. Für die oberflächliche Feststellung "Russland hat ein Armutsproblem" reicht das. Für eine tiefergehende Bewertung und Einordnung sind aber weitere Informationen nötig.

"Whataboutism gehöre in jeden Artikel, egal worüber, eingebaut?"
> Als Kritiker von "Kampfbegriffen" wissen Sie bestimmt, dass der Begriff "whataboutism" eine sachliche Betrachtung als etwas schlechtes brandmarken soll.

"Und genau diese Ihre Äußerung verstehe ich im vorliegenden Zusammenhang nicht."
> Das war ein dezenter Hinweis, dass man lieber an Lösungen arbeiten sollte, als auf die Probleme anderer hinzuweisen.