Sanna Marin, Ministerpräsidentin Finnlands

Ihre Meinung zu Finnische Vier-Tage-Woche? Eine Idee wird zu Fake News

Sechs Stunden am Tag, vier Tage in der Woche arbeiten - dieser angebliche Plan der finnischen Regierung sorgte für weltweite Schlagzeilen. Eine Spurensuche wie eine Idee zum angeblichen Fakt und zur Falschmeldung wurde. Von P. Gensing.

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36 Kommentare

Kommentare

Erich Kästner
4-Tage-Woche wäre sinnvoll

Die Menschen arbeiten so viel, dass sie gar nicht mehr wissen, wie sie das ganze Geld ausgeben sollen.

Wir ersticken in unseren Konsumgütern. Damit meine ich den Durchschnitt der Bevölkerung. Einigen Millionen geht es natürlich ganz anders.

Eine 4-Tage-Woche wäre deshalb sinnvoll. Nur muss das gar keine Regierung entscheiden. Das können die Bürger selbst entscheiden. Sehr viele jedenfalls.

Einfach Druck auf den Chef ausüben und 20 % weniger Kohle kassieren. Es ist möglich. Mehr Zeit, weniger Geld.

queckjunior
gute Idee

da würde ich doch gleich zwei Tage 12 Stunden arbeiten (das mache ich heute schon an 5 Tagen) und hätte dann 5 Tage frei :-)

pjk
keine gute Idee

Das geht meines Erachtens nicht:
Wenn Sie 2 Tage lang 12 Stunden arbeiten brauchen sie mindestens einen weiteren um das, was sie in diesen langen Arbeitstagen verbocken, wieder hinzubiegen.

JohnBowie
Bild erscheint

ab heute nur noch jeden dritten Tag.

Bildreporter seien zu erschöpft im Erfinden von Fakten, um jeden Tag ein Erscheinen des Blattes zu gewährleisten!

bluminski

Wozu lebt der Mensch? Ora et labora? Geht die Mehrzahl der Arbeitenden so in ihrer Arbeit auf, dass sie gar kein Mehr an Freizeit wünscht? Besteht überhaupt die Notwendigkeit, 40 Stunden die Woche zu arbeiten? Alles rund um die Uhr zu bekommen, samstags noch um 21:30 Uhr ab nach Aldi, verkaufsoffene Sonntage, und nachts gibts die Tanke und das WWW? Wieviele Bullshitjobs könnten abgeschafft werden... und damit meine ich nicht nur für den jeweiligen Betrieb "überflüssige" Stellen! Muss die Schaffung von Arbeitsplätzen - egal, welcher Natur sie seien, ob Mitarbeiter im Rüstungskonzern oder Lotterielosverkäufer im Call Center - wirklich oberste Priorität haben? Könnten wir nicht alle ohne Konkurrenzkampf und selbstverursachten Stress bei weniger Konsum und Wegwerfverhalten besser und gesünder leben? Fragen über Fragen eines ewigen Illusionisten...

Andi765
Ich hab schon die 3,5 Tage Woche mit max 6h am Tag

:)

Marmolada
Am 08. Januar 2020 um 15:20 von Erich Kästner

"Einfach Druck auf den Chef ausüben und 20 % weniger Kohle kassieren. Es ist möglich. Mehr Zeit, weniger Geld."

Wer zahlt dann die Miete?
Wir sind in CR (34.000 E) im ländlichen Raum bei Neubaumieten bei 12€/m2 angelangt. Und es ist noch kein Ende in Sicht.

Realitybites
Vielleicht lesen wir in einigen Jahren...

wie diese 'Falschmeldung' die Arbeitswelt revolutionierte. Zu wünschen wäre es. Denn leider haben viele nicht die Möglichkeit oder auch den Mut selbständig Stunden zu reduzieren und quälen sich durch ihr Arbeitsleben, was so schade ist.

Wer_denken_kann

kann man den Medien eigentlich überhaupt nicht mehr trauen/glauben?

Nur noch Müll und einer schreibt vom anderen ab.
Und dann wundert man sich...

JooB
Sieht man mal wieder....

wie die Medien heutzutage arbeiten.
Nichts wird überprüft. Meldungen werden nur noch übernommen und weiter verbreitet.
Peinlich für den Journalismus unserer Zeit.

Dagehtnochwas
Typisches "Bild"

Was "Bild" da macht, ist wieder typisch für dieses Blatt. Nachdem aufgeflogen ist, dass "Bild" versehentlich eine Falschmeldung verbreitet hat, schreibt sie das im Kleingedruckten, schreibt aber in großen Lettern die absichtliche Falschmeldung, die finnische Premierministerin bekäme "kalte Füße". Was ist ein Medium wie die Bild überhaupt wert? Könnte sich bitte mal der ein oder andere "Bild"-Leser überlegen, warum er dafür bezahlt, dass man ihn für dumm verkauft?

Überzeugungsketzer
Erstaunlich

dass sich Patrick Gensing sich ausnahmsweise einmal nicht mit der AfD befasst.

YVH
Mangelhafte Fehlerkultur

Menschen machen Fehler. Bei Medien und Politikern ist das besonders peinlich, weil es, in der Regel, in der Öffentlichkeit passiert und man dadurch besonders viel Spott ausgesetzt ist. Dennoch sollte man lieber einen Fehler eingestehen und daraus lernen.

Stattdessen wird versucht die Geschichte so zu drehen, damit andere Schuld sind, wie die Bild es hier macht. Dann wird aus einer Falschmeldung der Presse, eine Verwirrende Lage oder die Politik rudert zurück.
Dabei wollen die Medien doch die Wahrheit aufdecken. Also muss sie bei sich selbst anfangen.

Erich Kästner
@Marmolada

Ich sage doch, dass ich vom Durchschnitt rede und Millionen Menschen nicht dazugehören.

Viele könnten das aber völlig problemlos tun.

Wie man die soziale Ungleichheit bekämpft, ist eine ganz andere Frage.

franxinatra
Ich habe vor allem eines gelernt...

zitiert ein Medium aus BILD, lese ich nicht mehr weiter; sie ist für mich das Kuckucksnest der Afd.
Sie ist die einzige Zeitung, die aus geheimen Dokumenten berichten kann ohne dass in Folge Staatsanwaltschaften die Redaktionsräume durchsuchen. Sie ist für mich in ihrer Schlagzeilenambivalenz die Wurzel dessen, was als 'Lügenpresse' Beispiel macht.
Was mich nur noch mehr empört sind die vielen Pressehäuser, die immer wieder ungeprüft deren Phantastereien reproduzieren!

karwandler
re johnbowie

"Bild erscheint

ab heute nur noch jeden dritten Tag.

Bildreporter seien zu erschöpft im Erfinden von Fakten, um jeden Tag ein Erscheinen des Blattes zu gewährleisten!"

Der Kommentar passt genau.

franxinatra
Diesen Brückenschlag...

haben mit ihrem Posting selber viel eleganter hinbekommen...

Albert
@ Überzeugungsketzer

"Erstaunlich
dass sich Patrick Gensing sich ausnahmsweise einmal nicht mit der AfD befasst."

Seltsam, hatte auf Anhieb den exakt gleichen Gedanken ! Aber,siehe da,es geht doch !

harry_up
Was soll man sich da noch aufregen?

So richtig Spaß macht das Zeitunglesen oder Nachrichtenhören schon längere Zeit nicht mehr.
Nicht nur deshalb, weil es sich bei 95 % der Meldungen um negative Inhalte handelt, sondern weil du nie weißt, was und wieviel davon überhaupt stimmt.
Das Lindner-Beispiel (Mieten in Berlin) zeigte das ja gerade erst.
Und wenn dann viele Medien munter ungeprüft voneinander abkupfern, muss sich jedes einzelne davon an die eigene Nase packen.
Lang genug ist die ja meist sowieso...

ooooch nö

Wer hat überhaupt mal entschieden, man müsse 7 Tage die Woche arbeiten? Selbst 4 Tage sind mehr, als die Hälfte. Es spricht nichts gegen eine 3 Tage Woche. 3x12h. Kein Problem. Man muss das halt auch wollen.
Nur spielen da die Aktionäre nicht mit.
Mal abgesehen davon, verdienen wir in Deutschland ca 100% zu wenig Geld. Die Produktivität wird überhaupt nicht gewürdigt.
Expropriation der Exproptiateure. Nie war es so richtig, wie heute.

Account gelöscht
15:57 von bluminski Wozu lebt der Mensch? Ora et

"" Könnten wir nicht alle ohne Konkurrenzkampf und selbstverursachten Stress bei weniger Konsum und Wegwerfverhalten besser und gesünder leben? Fragen über Fragen eines ewigen Illusionisten...""
#
Diese Frage als IG Metaller stelle ich mir schon lange. Haben wir Gewerkschaftler nicht für den Arbeit freien Sonnabend gestreikt : Samstag gehört der Papi mir ! Und für die 35 Std. Woche . Ja muss denn überall und zu jeder Zeit alles Mögliche verfügbar sein ? Ich meine Nein . Stressfreier Leben denke ich hat viele Vorteile, ganz besondert mit der Gesundheit der arbeitenden Bevölkerung.

Sparer
Falls

Finnland sich solch ein Arbeitszeitmodell bei in den letzten Jahren stark gestiegener Staatsschuldenquote und sinkendem BIP-Wachstum „leisten“ kann, eine gute Sache für alle Beschäftigten, deren jeweiliger Arbeitgeber vollen Lohnausgleich zahlen kann, ohne in Konkurs zu gehen. Für alle anderen würde es eine Zwangsreduzierung ihrer Einkünfte bedeuten. Folge wäre u.U. eine Deflation, die umgehend die EZB auf den Plan rufen würde, die dann vermutlich massenhaft finnische Wertpapiere aufkaufen würde, um die Geldmenge in Finnland zu steigern.
Es ist also alles nicht so einfach mit einer Arbeitszeitreduzierung, wie es auf den ersten Blick scheinen mag.

Anna-Elisabeth
@15:20 von Erich Kästner

"Die Menschen arbeiten so viel, dass sie gar nicht mehr wissen, wie sie das ganze Geld ausgeben sollen.

Wir ersticken in unseren Konsumgütern. Damit meine ich den Durchschnitt der Bevölkerung. Einigen Millionen geht es natürlich ganz anders.

Eine 4-Tage-Woche wäre deshalb sinnvoll. Nur muss das gar keine Regierung entscheiden. Das können die Bürger selbst entscheiden. Sehr viele jedenfalls."

Im Prinzip haben Sie wohl Recht. Ich fürchte aber, dass es inzwischen zu viele Menschen gibt, die schon jetzt mit ihrer Freizeit nichts sinnvolles anzufangen wissen. Und noch mehr facebook & Co? Ich selbst habe zwar immer von der 4-Tagewoche geträumt (mein Haushalt wohl auch), werde aber, seit ich Rentnerin bin, immer wieder von Ex-Kolleg*innen gefragt: "Ist das nicht langweilig?", während ich mich immer frage: "Wie habe ich das nur früher alles geschafft?" Und da sind noch so viele Bücher, die man lesen will...

Südstaatlerin
Pfui!

Wen wundert es, dass solche Fake News liebend gerne von Deutschlands Boulevardblatt Bild aufgegriffen werden. Lässt sich doch prima und ohne eigene Recherche eine polarisierende Schlagzeile für das Titelbild bauen. Reale und ehrliche journalistische Arbeit sieht aber anders aus.

Anna-Elisabeth
@15:53 von pjk

"Wenn Sie 2 Tage lang 12 Stunden arbeiten brauchen sie mindestens einen weiteren um das, was sie in diesen langen Arbeitstagen verbocken, wieder hinzubiegen."

Diese 12-Stunden sind auch mir nicht unbekannt. Allerdings wurden nur 8 davon bezahlt.
Als ich noch als Krankenschwester gearbeitet hatte (lange her), hatte ich auch mal zwei Schichten (wegen einer kurzfristigen Krankmeldung) hintereinander zu bewältigen:
Dienstbeginn 6:00 Uhr - Feierabend 22:30 Uhr (planmäßig 22.00 Uhr). Und was man als Krankenschwester u.U. falsch macht, kann man nicht immer einfach wieder "hinbiegen".
Erlaubt war das schon damals nicht, aber es war eben auch nicht erlaubt, eine Schicht bzw. die Patienten ohne examinierte Krankenschwester/Pfleger zu lassen.

Mein Vater kannte übrigens noch die 60 Std.-Woche, alledings auf 6 Tage verteilt.

Erna Müller
Machen wir doch in Deutschland schon

Das ist doch genau das was FFF schon seit letztem Jahr macht. Wer hats erfunden? ;-)

Zwicke
Andere Meinung...

Sinnvoller als populistische Medienmeldungen über Arbeitszeitverkürzungen wäre m.E. eine gesellschaftlich breite Diskussion über durchaus mögliche und sich "rechnende" Bevölkerungsreduktion... zB. durch eine politisch strikte Bevorzugung authochtoner Einwohner und Familien.
_
Kein EU-Industrieland - auch nicht DE - braucht mehr Bevölkerung, als sozial auskömmliche Vollarbeitsplätze vorhanden sind. Die heutige angebliche "Vollbeschäftigung" ist nur ein künstlich aufgeblasener Popanz zu Lasten und auf Kosten einer "wirtschaftlich gesunden" Normalbevölkerung. Es gibt (bitte selbst googlen) schlüssige Konzepte zB. für DE zur Gesundschrumpfung um ca. ein Drittel Bevölkerung, ohne volkswirtschaftlichen Schaden. Man muß sich nur auch mal damit beschäftigen, statt immer nur politisch ausgelatschen (Medien-)Pfaden zu folgen...

ensu
Microsoft hat...

so etwas in Japan einen Monat lang getestet u. für überwiegen positiv befunden. Artikel war auf n-TV

Nettie
Wenn eine Arbeit glücklich macht, guckt man nicht auf die Uhr

"Zweifelsohne polarisiert die Idee der Vier-Tage-Woche zwischen Wirtschaft, Sozialpartner*innen und Arbeitnehmer*innen. Das ist jedoch genau das, was eine Politik tun sollte, die die Zukunft und nicht die Vergangenheit im Blick hat."

Eine zukunftsfähige Politik muss vor allem die nötigen Voraussetzungen dafür schaffen, dass Arbeit nicht mehr vorwiegend als „Plage“ empfunden wird, sondern vielmehr als die beste Möglichkeit für jeden, seinem Leben Sinn und Struktur zu geben und dabei - quasi „nebenbei“ - Selbstbestätigung und soziale Anerkennung zu erfahren. Also als etwas Befriedigendes. Dann dürfte das Interesse daran, die „Arbeitszeit“ so kurz wie möglich zu halten, „von selbst“ nachlassen.

suomalainen
dazu ein zitat

von Goethe:

"Es ist ein einförmiges Ding um das Menschengeschlecht. Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben, und das bißchen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, daß sie alle Mittel aufsuchen, um es los zu werden."

viele grüsse aus Finnland, wo die kartoffeln nicht so heiss gegessen werden, wie sie andernorts auf der welt gekocht werden ;-)

Anna-Elisabeth
16:32 von Dagehtnochwas

"Typisches "Bild""

Stimmt.

"Könnte sich bitte mal der ein oder andere "Bild"-Leser überlegen, warum er dafür bezahlt, dass man ihn für dumm verkauft?"

Das frage ich mich neuerdings auch bei den GEZ-Gebühren.

Zwicke
@16:10 von Marmolada

>> Wer zahlt dann die Miete? > Wir sind in CR (34.000 E) im ländlichen Raum bei Neubaumieten bei 12€/m2 angelangt. Und es ist noch kein Ende in Sicht. <<
_
Aber genau DAS ist die falsche Denkweise..! Die Kernfrage sollte lauten: WARUM explodieren heute die Mieten..?? Ein Hinweis: In Zeiten des sog. "Wirtschaftswunders", als es übrigens auch Werks- und neue Sozalwohnungen gab, mussten "Wirtschaftskapitäne" aus Konzernen ihren Mitarbeitern auskömmliche und oft auch stattliche Löhne zahlen... und zwar ohne Rücksicht darauf, daß von Überschüssen = Ersparnissen etliche sogar eigenen Wohneigentum schaffen konnten, oder andernfalls das Geld durch Konsum und Reisen verprassten. UND HEUTE..??!... wird jede tarifliche Lohnerhöhung - leider WIDERSPRUCHSLOS - vom Handel und Behörden mit Preissteigerungen beantwortet. Die Mitpreise sind da nur die Spitze des ärgerlichen Preise-Eisbergs.
_
Auf der Strecke aber bleiben die "armen Würstchen", die an Gerechtigkeit glauben und strampeln und strampeln..

Anna-Elisabeth
@20:25 von Erna Müller

"Machen wir doch in Deutschland schon
Das ist doch genau das was FFF schon seit letztem Jahr macht. Wer hats erfunden? ;-)"

Jetzt habe ich ein bisschen gebraucht - hab's dann aber doch noch begriffen. Immer wieder schön, wenn man hier auch mal Grinsen kann.

Zwicke
@18:06 von karwandler

@=johnbowie > "Bild erscheint ab heute nur noch jeden dritten Tag. >Bildreporter seien zu erschöpft im Erfinden von Fakten, um jeden Tag ein Erscheinen des Blattes zu gewährleisten!"

Dazu @karwandler = Der Kommentar passt genau.
_
Meine Frage an @karwandler: WARUM..? "BILD" wird auch morgen wieder in Milionenauflage erscheinen... also...??

Michael Maier
Sympathische Regierung

Da versucht mal jemand was Neues. Eine Politikerin, die aktiv etwas verändern will. Die würde ich mir in Deutschland auch wünschen.

Ja, natürlich war das nur ein Gedanke von ihr. Aber wann hat man das letzte Mal eine Idee einer führenden deutschen Politiker*in gehört, die tatsächlich eine Menge bewegen würde?

queckjunior

also ich bekomme auch einen 12 Stunden Tag hin ohne nennenswerte Böcke zu schießen - alles ein Frage der Gewohnheit ... :-)