Schüler in Niger

Ihre Meinung zu EU-Afrika-Gipfel: Das erwartet Afrika von Europa

"Ein besseres Leben", darauf hoffen sehr viele junge Menschen auf dem afrikanischen Kontinent. Darum soll es auch beim EU-Afrika-Gipfel gehen. Was wünschen sich die Afrikaner von Europa? Oder von ihren eigenen Regierungen? Sabine Bohland mit Beispielen aus Niger, Äthiopien und Mali.

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11 Kommentare

Kommentare

GamWalter
Hohes Bevölkerungswachstum und Wohlstand schließen sich aus.

Afrikasubsahara hatte 1900 ca. 120Mio Einwohner, das entsprach Frankreich+Deutschland. Die Weltbevölkerung wurde bis ins 19. Jahrhundert durch natürliche Mechanismen begrenzt. Viele Frauen starben durch das sog. Kindbettfieber. Dazu kam eine hohe Säuglings- und Kindersterblichkeit, so daß häufig nur zwei von 10 Kindern das Erwachsenenalter erreichten. Es war deshalb eine hohe Kinderzahl nötig um mindestens zwei bis drei Nachkommen für die Altersversorgung zu sichern. Im 20. Jahrhundert kam die moderne Medizin nach Afrika, wodurch viele Krankheiten wirksam bekämpft oder verhindert werden konnten. Das führte zu einer starken Reduzierung der Mütter- und Kindersterblichkeit. Heute stirbt „nur“ noch jedes 12. in Afrika geborene Kind. In den letzten 100 Jahren ist die Lebenserwartung kontinuierlich gestiegen, die Geburtenrate aber kaum gesunken, dadurch kam es zur extremen Bevölkerungsentwicklung auf 220Mio 1960, 1Mrd 2016 und bis 2050 wird sie bei konstanter Geburtenrate auf 2Mrd steigen.

GamWalter
Das Bevölkerungswachstum in Afrika-Subsahara ist eine Zeitbombe!

Es gibt aber jedes Jahr ca. 89 Mio ungewollte Schwangerschaften in Entwicklungsländern
-60% der Frauen in Afrika-Subsahara können nicht verhüten obwohl sie das gerne möchten.
-Viele Frauen können die Verhütungsmittel nicht bezahlen
-Aus das Wissen über Verhütung ist mangelhaft und vielfach stehen auch gar keine Verhütungsmittel zu Verfügung
-Dazu kommt die mangelnde gesellschaftliche Stellung der Frau, diese können oft gar nicht durchsetzen dass ihr Partner ein Kondom verwendet oder dass sie die Pille verwenden können.
-Frauen müssen deshalb kostenlos Verhütungsmittel angeboten bekommen die sie unabhängig von Ihrem Mann anwenden können. Deswegen wäre es wichtig wenn man Frauen 3 Monatsspritzen oder Implantate anbieten könnte.

Stellschrauben
-Wenn Frauen einem Beruf nachgehen bekommen sie weniger Kinder.
-Niedrige Kindersterblichkeit führt zu niedrigeren Geburtenraten
-Frauen mit höhere Bildung bekommen später und weniger Kinder.
-Sexualaufklärung in der Schule ab dem 10. Lebensjahr

GamWalter
Äthiopien hat z.B. seit 2005 ein Wirtschaftswachstum von 10%

zählt aber trotzdem zu den ärmsten Ländern der Welt. Schätzungsweise 49% der Bevölkerung sind unterernährt, auch in „guten“ Erntejahren bleiben viele Äthiopier auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Ursachen des Hungers sind Dürre und Überschwemmungen, verschärft durch die fast vollständige Entwaldung, die durch das hohe Bevölkerungswachstum bedingt ist, und der daraus resultierenden Erosion. Der Waldbestand ging zwischen 1960 und 2015 von 37% auf unter 12% der Fläche Äthiopiens zurück. Die Äthiopier sind größtenteils Landwirte in Subsistenzwirtschaft. Bedingt durch das starke Bevölkerungswachstum war es ihnen nicht mehr möglich, ihre Familien von der verfügbaren Ackerfläche zu ernähren, was zu Rodungen geführt hat. Der Wald schützte das Land jedoch vor Bodenerosion, so dass langfristig gesehen ein noch größerer Verlust an Ackerfläche zu befürchten ist. Die Bevölkerung stieg von 21Mio 1960 auf 94Mio 2014, die Fertilitätsrate beträgt 4,3 und das Bevölkerungswachstum ca. 2,5% pro Jahr.

Donidon

Sollte man so etwas nicht langsam mal ächten? Ich mein 50$ im Monat, für so wenig könnte man kaum einen Sklaven unterhalten. Und den müsste man auch noch erst kaufen. So bekommen sie die Leute, und Ersatz bei Ausfall, für lau.
Das ist so noch schlimmer als Sklaverei. Die EU sollte solche Produkte mit so hohen Strafzöllen belegen das es billiger wäre die Leute wenigstens halbwegs anständig zu bezahlen. 500$ pro Monat für 40h pro Woche wäre noch immer eine Frechheit aber wenigstens keine Sklaverei mehr. Das würde man nicht mal merken im Laden.

z.zoppo
Ein besseres Leben?

Wie soll das funktionieren, wenn sich die Bevoelkerung binnen 15 Jahren verdoppelt? Bei mir hat sich leider die Erkenntnis durchgesetzt, dass sich die Menschen zuerst einmal selbst aendern sollten, bevor sie nach fremder Hilfe rufen. Ein englisches Sprichwort sagt: "Jene die Helfen, sollten Ihre Grenzen kennen, denn jene die Hilfe wollen, haben keine."

Sisyphos3
Das erwartet Afrika von Europa

"ein besseres Leben"
-
schön, nur fühle ich mich nicht als der Weihnachtsmann
Afrika ist ein an Rohstoffen reiches Land,
es liegt an den Afrikanern selbst, das zu nutzen ... gerecht zu verteilen

ecatepec12
Afrika, ach ja Afrika !

Ich bin auch enttäuscht von Afrika. Man kann in diesem Kontinent machen was man will. Im Prinzip ist der Europäer sowieso an allem Schuld. Es ist einfach zu verlockend, sich dem ewigen Damoklesschwert der Kolonisierung zu bedienen, als sich davon zu befreien und die Opferrolle aufzugeben. China wird das schon machen, ohne Rücksicht auf Verluste.

selbstdenker13
Erwartungen an den EU Gipfel...

sind gering.
Der Mann weiß daß Afrika von Europa so gut wie nichts zu erwarten hat.
Selbst wenn irgendwelche Gelder bereitgestellt werden, si kommen sie nur selten bei den wirklich bedürftigen an.
Und mal ganz ehrlich: unsere Wirtschaftshörige Regierung, allen voran Fr.Merkel und ihre Bande von Lobyisten, denen ist das eigene Volk egal. Was kümmert sie dann Afrika ?
Es sei denn, es geht um ein fettes Geschäft für Siemens & Co.

UnabhängigerDenker
Bezeichnend

Die Migranten sind wie Touristen, die in Afrika ihr Geld ausgeben. Sie wollen alle nach Europa.

Lesen das auch unsere Politiker, die uns immer verkaufen wollen das es bitterarme oder gar verfolgte Menschen sind die hier eintreffen?

perchta
Dabei ist das doch erst der Anfang, nichts als ein Vorgeplänkel

Wenn die Bevölkerung Afrikas weiter so wächst wie in den letzten 60 Jahren, dann werden aus der einen Milliarde heute in Afrika lebender bis zum Ende dieses Jahrhunderts 5 Milliarden geworden sein.
Das hält Afrika nicht aus. Das hält Europa nicht aus. Das hält die Erde nicht aus. Es wird zu einem nie dagewesenen Massensteben kommen. Mit jedem geborenen Menschen wird es fürchterlicher werden.

Warum nur arbeitet niemand daran, das Bevölkerungswachstum zu stoppen?

geranton
Afrikas Erwartungen?

Die afrikanischen Gesellschaften, vor allem ihre politischen Führer, fordern unbekümmert Unterstützung von Europa, vor allem Geld, möglichst ohne Auflagen.
Sie haben aber ihrerseits eine Bringschuld, vor allem in Hinblick auf
- Beseitigung der Korruption und der Selbstbereicherung der "Eliten".
- Verwendung von erhaltener Entwicklungshilfe für Investitionen in notwendige und nachhaltige Infrastruktur (für z. B. Bildung, Gesundheit, Verkehr, Bewässerung) und nicht in Kriegsgerät und protzige Projekte.
- Reduzierung des Bevölkerungswachstums auf Null, sonst gelingt die gewünschte Aufholjagd zu unseren Lebensstandards nicht.
- Schonender Umgang mit den natürlichen Resourcen.