Radfahrer vor Dresden-Kulisse

Ihre Meinung zu Interview: "Den Sachsen geht es zu gut"

Kein Leidens- oder Entscheidungsdruck - die Sachsen fühlen sich offenbar zu wohl mit ihrer CDU-geführten Regierung. Warum die AfD so gut und FDP und NPD so schlecht abgeschnitten haben, erklärt Politologe Werner Patzelt im Interview mit tagesschau.de.

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78 Kommentare

Kommentare

XZane
Widerspruch gegen meinen Uni-Dozenten bei der ersten Hälfte!

Herr Patzelt.

"Die niedrige Wahlbeteiligung ist allerdings kein Ausdruck von Protest. Sie hängt zum einen damit zusammen, dass es den Sachsen zu gut geht, als dass sie Politik als etwas wahrnähmen, um das sie sich kümmern müssten."

Wirklich? Also mit Bafög und Hartz4 geht es den Sachsen zu gut? (Massen-)Arbeitslosigkeit im Land sind hier also Gründe, sich unter einer "Wohlfühldecke" zu verstecken? Bei aller Güte, aber haben Sie sich ihre Antworten selbst durchgelesen? Sie begegnen 100ten Studenten in ihrer Vorlesung, von denen mit Sicherheit mindestens die Hälfte (!) genau wissen, wie Eltern mit wenig Einkommen, Sozialleistungen als Zuschuss (oder generellem Lebensunterhalt) auskommen müssen, und sie sagen uns geht es zu gut? Und AfD und rechtes Wählertum stimmen... nur wie erklärt sich das, wenn hier in Sachsen doch verhältnismäßig wenige "Ausländer"(?!) leben?

Weniger Angst als generelle Vorurteile, die ich hier meinen Landsleuten zu Last lege, so offen muss man sein!

2bornot2b
Den Sachsen geht es zu gut?

Prima, dann können die unter Haushaltaufsicht stehenden Ruhrgebietskommunen ja damit aufhören, sich für ihre Verpflichtungen aus dem Solidarpakt weiter zu verschulden.

Gast
Die Wahl in Sachsen

Ich habe die Wahl so interpretiert:

- die extremen Positionen haben Bürger aktiviert (sowohl links als auch rechts)
- die CDU konnte sich auf ihre Gewohnheitswähler verlassen
- die anderen Parteien waren den Bürgern egal
- von den Nicht-Wählern weiß man nichts (sind sie desinteressiert, resigniert, frustriert ...?)

Auf jeden Fall haben sich die meisten Leute rausgehalten und dürfen sich jetzt mit der Meinung der Minderheit begnügen. Herzlichen Glückwunsch, liebes Sachsen, zur Oligarchie. Ungültig wählen wäre wohl die bessere Option gewesen.

Räblein
Politologe ??

Sehr interessant was ein schlauer Mensch so von sich gibt.
Ich , als Nichtwähler , kann nur müde über diesen Kommentar lachen.
Meine Begründung ist folgende. Ich möchte Keine Politiker legitimieren die mich nur belügen und nichts mehr für die Masse der Bevölkerung tut. Deshalb wähle ich NIEMANDEN.
Den Sachsen geht es zu gut ? Allen ?
Also für Leipzig kann ich nur sagen , das ist die Unwahrheit.
Wir haben eine hohe Arbeitslosigkeit , die höchste Kriminalität in Sachsen , eine gewaltätige Extremisten Szene die tun und lassen kann was Sie will.
Polizei die nur noch verwaltet.
Ein Rathaus was sich in einem Firmengeflecht die Aufträge zuschiebt. Keine Aufklärung von voranngegangenen Schandtaten . ( Häuserverkäufe , Firmengeflecht ).
OK, Ihnen gefällt das vielleicht . Mir nicht. Wenn ich dann die Slogans und die Interwievs , der zu wählenden , nochmal anschaue kommt nur noch die Wut hoch. Lügen, Phrasen dreschen und die Leute verdummen. Das ist der Grund warum die Leute nicht wählen gehen!!

Harald Hoppenstedt
Keine Gefahr?

"Eine Partei, die in keinem Parlament vertreten ist, stellt keine besondere Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung dar."

Ich fand es eigentlich ganz gut, wenn sich unsere Parlamentarierinnen sachlich mit den bisweilen unsäglichen Einwürfen von Spinnern (darf man ja jetzt sagen) auseinandersetzen mussten. Einer dummen Meinung sollte man nichts entgegenstellen, sondern sie dokumentieren und kommentieren. So erfährt eine mündige Welt aus erster Hand von diesem Unsinn und kann sich eine eigene Meinung bilden.
 
Daher meine Gegenthese:
Für die Grundordnung potenziell schädliche Meinungen müssen offen kritisiert werden.
 
Das protesthafte Verlassen des Parlamentsaals ist einfach nur Arbeitsverweigerung; Dafür bezahlen wir die nicht.

Unvoreingenommen
Wahlbeteiligung unter 50 %(!) - weil's den Leuten "zu gut" geht?

Ja klar, Herr Poltikwissenschaftler.
In den USA, in Europa, überall sinkt die Wahlbeteiligung seit Jahrzehnten kontinuierlich - trotz Massenverelendung (USA: fast 20 % der Haushalte von staatlichen Lebensmittelverteilungen abhängig, massiv sinkende Realeinkommen der Mehrheit)
(Deutschland : Altersarmut, "Hartz4-Armee" 1-euro-jobs, Deindustrialiserung & Massenarbeitslosigkeit in weiten Teilen der Neuen Bundesländer).
Aber klar doch, "den menschen geht's zu gut", meint der gutgenährte Herr aus Bayern.
Wie wärs mit: Die Menschen kapitulieren vor der Erkenntnis, dass alle Wahlen nix geändert haben und nix ändern werden?!
Dass die wohlversorgten, gutbezahlten Politiker ohnehin machen, was sie wollen. Mutti wird zu allem lächeln, "Deutschland geht es gut" schwafeln und nebenbei das Volksvermögen an Pleitestaaten und Pleitebanken verschenken und uns per TTIP den Großkonzernen ausliefern und ansonsten BND & NSA keine Steine in den Weg legen, uns aller weiter flächendeckend auszuspienieren.

Markus K.

Die niederige Wahlbeteiligung ist sehr wohl ein Ausdruck des Protestes.

Im Internet wird überall verbreitet, dass man nicht zur Wahl gehen soll, wie auch auf den Montagsmahnwachen.

Man hört das mittlerweile an jeder Ecke, das Wahlen nichts bringen und egal wer an die Macht komm, sich nichts ändert und deswegen ein Verzicht auf die Wahl eine Art Protest gegen das System darstellt.

Athos
"Den Sachsen geht es zu gut" - Ein Kommentar, den keiner braucht

... ebensowenig von der ARD als auch von Herrn Patzelt. Wieso eigentlich geht es den Sachsen "... zu wohl mit der CDU...", denn sie fühlen sich doch wohl mit der Partei, sonst hätten sie doch nicht so deutlich gewählt? Die niedrige Wahlbeteiligung hat ausgereicht, die NPD - deren Wähler ja wohl fast alle zur Urne gingen - abzuwählen. Gerade noch. Aber wenn Sie mit Ihrem Beitrag sagen wollten, dass man die NPD noch bissel mehr hätte schwächen können, tun sie es doch einfach! Anstatt gegen Sachsen zu polemisieren!

KarlH7
die Freistaatler sind halt anders

auch 10 % AfdD schadet der Demokratie nicht. Erstaunlich ist für mich nur, dass viele Wähler einen Olaf H. früher als schlimmen Finger bezeichneten und ihn heute wählen.

Die Union muss aufpassen, dass ihnen nicht gleiches passiert wie der SPD in den 70-er Jahren mit den Grünen.
Erhard Eppler als Mahner musste gehen? Aber die CDU muss halt auch rechts neben sie etwas ertragen können, so gesehen sind die AfD-ler weniger kritisch als die Ultrabraunen

manobkk
@Den Sachsen geht es zu gut.

Warum geht es den Sachsen so gut? Weil die Sachsen besser bei Wahlen denken können als der Rest des Ostens und Teile des Westens. (Siehe Pisa Studien.)

thrust26
Schlagwörter der Meldung: sltw14 Patzelt

Die Schlagwörter sollten m.E. so gewählt sein, dass man VORAB darauf kommen kann, um danach zu suchen.

Gast
Die AfD, eine Partei der Macher?

Zunächst: Bislang hat die AfD nichts geleistet. Ihre Wähler glauben, die AfD könne alles besser als die "Altparteien". Das erinnert ein wenig an die Frage welches Waschmittel das weißeste Weiß ergibt. Auf welcher Grundlage wissen das die Wähler? Bestimmt nicht anhand der vielen kleineren und größeren Skandale, der vielen Fehler, oder den Personen die bei ihr aufgelaufen sind. Eine Mischung aus "Glücksrittern", aus Politikern die bei anderen Parteien auch schon nichts erreicht haben, und aus Politikneulingen.

Was mich besonders frustriert: Die AfD ist für klare Aussagen bekannt. Obwohl ihre Funktionäre sich in wirklich allen Programmpunkten mehrfach widersprochen haben, und es kein Parteiprogramm gibt.

Gast
Politologe?

"Die CDU müsste genau hinschauen, was die Wähler von der AfD wollen und diesen Wünschen mit neuen Konzepten begegnen. Was wiederum voraussetzt, christdemokratische Grundsätze zu überdenken."

Das ist dann doch ziemlich undifferenziert für einen Politologen.

Es ist nicht im Sinne unserer repräsentativen Demokratie dass eine Partei Ihre Grundsätze aufgibt sobald aus irgendeiner Ecke andere Positionen auftauchen. Strategie müsste sein wie man diesen Positionen begegnet und nicht wie man diese in "seine" Partei integriert.

Natürlich muss eine Partei Ihre Positionen ständig prüfen und gegebenenfalls erneuern nur um das jetzt etwas zu überspitzen: Sollte die NPD auf einmal 15% erhalten, müsste Sich die CDU dann NPD Positionen zu eigen machen?
Wohl kaum!

Gast
Wer AfD wählt hat die Demokratie nicht verstanden!

Die Aussage ist provokativ aber belegbar.

Bei der AfD klafft die Meinung zwischen Basis und Führung weiter auseinander, als bei nahezu jeder anderen Partei. Das haben wir an der Sanktionsfrage gesehen, aber auch das leidliche Thema der "Abgrenzung nach Rechts", welches von oben durchgesetzt wird und welches die Basis konsequent durch Wahl von Rechtsradikalen in Funktionärsämter unterläuft.

Die AfD Mitglieder untereinander kennen sich nicht. Dadurch wird jede "demokratische" innerparteiliche Wahl zu einer Art Lotterie.

Die AfD demonstriert Probleme mit der demokratischen Grundordnung. Neben einem Lippenbekenntnis zur "Demokratie", gibt es da Manipulationen am Wahlrecht, Forderungen, die Parlamente aufzulösen, Volk/Führer Fantasien, man bejubelt Putin, man ignoriert die eigenen Satzungen und diverse Funktionäre wurden erst "demokratisch" gewählt und mussten dann, nach antidemokratischen Äußerungen, wieder ihren Hut nehmen.

Wer glaubt die AfD bringe mehr Demokratie, kennt sie nicht!

Gast

Tillich meint, das Erstarken der AFD läge an der Opposition. Typisches Verwischen (wir sind besser, andere immer schlecht),.

Einige Wahlforscher meinen, so meine ich gehört zu haben, dass viele von der CDU zur AFD abgewandert sind, andere Forscher meinen, es läge an der generellen Bindungslosigkeit der Wähler, oder dass viele von der FDP abgewandert sind (also sprich: eine alternative europäische Wirtschaftsform bevorzugen). Auch dass viele Der AFD-Wähler keinen Denkzettel verpassten wollten, sondern das Programm der AFD gut finden. Wenn das so ist, kann es nicht an einer schwachen Opposition liegen.

FluffyDeluxe
Möllemann und Westerwelle

Westerwelle zu nennen ist gut, Möllemann darf man aber auch nicht vergessen. Mit dem gescheiterten Versuch der beiden die Partei in eine Art "frühe Afd" zu verwandeln (Isrealkritik - Michelle Friedman Geschichte) die am rechten Rand stimmen fangen wollte begann der Abstieg von der geachten Regierungspartei Genschers in die belächelte Spaßpartei von Westerwelle und Rösler. Mit dem Scherbenhaufen kämpft die FDP bis heute. Beinahe wichtiger als Inhalte wären erstmal Leute denen man politische Verantwortung zutraut nach all diesen "Figuren". Kubicki wäre da der richtige der wenigstenst etwas geerdet wirkt.

Azubi2006
@ Politologe ?

Wie kommt ein Politologe darauf das die NPD in keinem Parlament mehr sitzt ?

Schwaches Statement. Ich empfehle diesem Herrn mal das letzte Wahlergebnis aus MV.

Saubär
Widerspruch

"Der öffentliche Diskurs unterschied sich bislang drastisch von dem privaten Gespräch. Das ist bei der AfD anders, sei es aus der Lust an der Provokation, sei es aus politischer Torheit."

Da widerspricht sich der Experte selbst. Einerseits haben viele Deutsche eine andere Meinung und Erfahrung, als es medial und politisch vorgelebt wird und andererseits ist es dann eine Provokation der AfD, diese Meinung ernst zu nehmen? Ich halte es für politisch Verantwortungsvoll den Sorgen und Bedürfnissen der Bürger nachzugehen, sollte das nicht der eigentliche Sinn einer demokratischen Partei sein? Ich glaube Herr Patzelt traut sich nicht das Kind beim Namen zu nennen, schließlich steht er in der Öffentlichkeit und könnte dann (wie viele andere vor ihm) unter die Räder der o.g. vorgelebten politisch und medialen Welt geraten.

ondra.cb
Ausschließeritis bei der CDU

Ein vollkommen richtiger Kommentar. Die SPD schließt Koalitionen mit der Linken nicht aus, da darf sich die CDU der AfD nicht verschließen. Bei Wahlergebnissen der CDU von 40+ % und die AfD bei ca. 10% ist eine konservativ bürgerliche Mehrheit sicher und das ganze linke Lager schaut in die Röhre.

Gast
Den Sachsen geht es (zu) gut!

Ich war gerade in den letzten Jahren sehr oft in Sachsen für mehrere Tage und konnte mir jeweils ein eigenes Bild machen.

Ja, den Sachsen geht es gut! Ob zu gut ist eine andere Frage, welche im Auge des Betrachters liegt.
Da es dem Deutschen nie gut genug gehen kann, wird immer gemeckert.

Aber Sachsen hat es im Vergleich gut geschaft.
Ich selbst bin Niedersachse und beneide hier und da die Sachsen um ihre Erfolge in ihrem Bundesland.

Natürlich kann es nie allen Menschen komplett gut gehen, weshalb diejenigen die den Anschluss verpasst haben besonders laut schreien.

Die Sachsen haben letztendlich das "weiter so wie bisher" gewählt.

@eger
Die AfD profitiert von der GroKo

Gedankenspiel: Wäre die AfD nie gegründet worden, wären im Herbst 2013 noch mehr Stimmen der CDU/CSU zugeflossen und wir hätten eine Alleinregierung der Union. Alle Kompromisse mit der SPD hätte sich Angela Merkel dann erspart. Die CDU könnte sich bürgerlicher, wertkonservativer darstellen. Damit wäre das Wählerspektrum der heutigen AfD bereits zum großen Teil abgedeckt. Das politische Terrain, das die SPD in der GroKo aufgeben musste, wird ja schließlich auch von den Grünen bzw. "Der Linke" abgedeckt.

Radolph

Herr Patzelt ist Mitglied der CDU. Diese Angabe fehlt im Feld "Zur Person".

AbseitsDesMainstreams
15 % Rechtswähler in Sachsen

Gut, der Wiedereinzug für die NPD ist mit 4,95 % denkbar knapp gescheitert. Dafür hat die nationalliberale AfD fast 10 %. Das macht 15 % für die beiden rechten Parteien plus sonstige Parteien, von denen ebenfalls viele eher konservativ sind.

Die NPD hat - je nach Analyse - bis zu einem Prozent an die AfD abgegeben. Ansonsten ist die NPD erstaunlich stabil geblieben, vor allem vor dem Hintergrund, dass sie sich im letzten Jahr in der Spitze sowohl in Sachsen, wie auch im Bund neu aufgestellt hat.

Insofern haben NPD und AfD sehr respektable Ergebnisse hingelegt. Die NPD hat in Sachsen trotz AfD eine feste Stammwählerschaft von rund 5 %!
Der knapp verfehlte Einzug der NPD verstellt den klaren Blick auf diesen (strukturellen) Erfolg.

Der Lenz
seltsam

ich bin wirklich kein fan der fdp und auch ihr kurs schien wenig liberal zu sein, aber wie die niederlage immer westerwelle angelastet wird obwohl er rekordwahlergebnisse einfuhr und der totalabsturtz erst kahm nachdem man ihn weggeputscht hatte und die buberlpartie und der peinliche onkel feststellen mussten das sie zwar gut in internen intrigen aber keine politiker sind, zumindest keine die irgendwer wählen würde.
auch beim gegenüber könnte man aus sportlichen gründen bei der warheit bleiben

bei nationalliberal fällt mir v.a. die mehrheitsfraktion in der paulskirche ein die den preußischen könig zum kaiser machen wollte...vorausgesetzt er erklährt sofort frankreich und russland den krieg

frage mich bis heute was der begriff liberal dadrinn zu suchen hatt
wie bei der afd
was soll an deren politikentwurf liberal sein?
das recht des stärkeren hatt nichts mit liberalismus zu tun, im gegenteil.

Der Lenz
um 15:07 von Markus K.

das ist wie demonstrieren in dem man ausser zur arbeit+einkaufen die wohnung nicht verlässt, oder sich zu dem thema wegen dem man demonstriert demonstrativ nicht äussert.
das ist kulturell natürlich nicht abwegig
es ist warscheinlich unter jugendlichen immer noch verbreitet die demonstrativ zu ignorieren von denen man was will.
das sich dieses verhalten nach den ersten erfahrungen bzgl der funktionalität ändert hatt gründe.

Gast
Der Sieger analysiert sein eigenes Ergebnis

Spätestens bei der fast schon absurden Ausrede bzgl der niedrigen Wahlbeteiligung musste ich mal google fragen. Ich hatte eigentlich irgendwelche Mitgliedschaften in dubiosen Thinktanks erwartet. Nein, so viel Mühe macht man sich nicht mehr.
.
In diesem Sinne: NPD Wähler sind sowieso nur Protestwähler, die Fußball WM wollte man niemanden mies machen und überhaupt ist man nicht zur Wahl gegangen weil es in Sachsen sowieso nur super ist. Die FDP ist raus, weil sie (obwohl sie alles richtig machte) alles falsch war, und die AfD ist nur Ausdruck eines lange Zeit unerfüllten nationalliberalen Wunsches.
.
Herr Patzelt, könnte es eigentlich noch schöner sein? Wichtig sind doch mal folgende Punkte:
.
1. Noch nie haben so viele Menschen in Sachsen rechtspopulistische bis rechtsextreme Parteien gewählt.
2. Noch nie haben so wenige Menschen Ihre Partei gewählt.
3. Noch nie sind so wenige Menschen zur Wahl gegangen.
.
Dies mit einem "Sachsen gehts zu gut" Tenor abzubügeln ist schlichtweg absurd.

claireannelage
Desillusioniert - wie die meisten

Was CDU und SPD angeht - schon im Vorfeld war abzusehen dass es die FDP nicht schaffen wird und es auf eine Groko hinausläuft. Nimmt man hier den Bund als Vorbild muss man sich wirklich fragen wieso man sich überhaupt noch die Mühe macht wählen zu gehen .Ob SPD, ob CDU , man bekommt doch ohnehin dasselbe - was in der Regel auch nicht den Wünschen der Wähler entspricht.

Protest ist es nicht - eher Resignation. Wer protestieren will wählt NPD oder auch AfD. Der Rest ist offenbar der Meinung dass es keinen Unterschied macht wo das Kreuz gesetzt wird - man bekommt ohnehin dasselbe.

Ein möglicher Lösungsansatz wäre es nicht eine Partei zu wählen die für alles verantwortlich ist, sondern für verschiedene Aufgaben den jeweils Besten zu wählen - so könnten dann zB die Linken für Soziales, die Grünen für Umweltpolitik, die SPD für den Arbeitsmarkt und die CDU für die Finanzen zuständig sein.
Die Umsetzung wäre nicht einfach, aufgrund der Umzufriedenheit der Wähler doch einen Versuch wert

nochein@Argument
EU positiv darstellen

Hand aufs Herz: Im Grunde ist die Zustimmung zur Reisefreiheit von Portugal bis zum Nordkap sehr hoch. Es ist praktisch, auf der ganzen Strecke die gleichen technichen Standarts vorzufinden, die gleiche Notrufnummer und in vielen Ländern auch die gleiche Währung. Für Studenten ist ein Wechsel in EU-Mitgliedsstaaten leicht, Arbeitnehmer, Finanzen - so viele Freiheiten. In vielen Punkten geht es den EU-Bürgern "zu gut" (geht das eigentlich???) . Den "nationalen Romantikern" empfehle ich die Strecke Gaza- Israel-Syrien-Irak. Ist zwar nicht so weit, wie durch Europa. Aber es zeigt: So super-toll ist "national" auch nicht.
Ich würde es tatsächlich begrüßen, wenn die objektiven Schwächen der EU sachlich diskutiert und dadurch die EU weiter entwickelt wird. Dann haben "Eurokritiker " genauso wenig Zukunft wie "die nationalen". Das geht nicht mit Parolen, aber mit einem Mitdenken in langen Linien. / Richtig ist sicher: In Sachsen gab es keinen "Wechselwillen", was auf die Beteiligung drückte

Rabe-

Dann dürfte sich die Linke auch nicht der CDU verschliessen.

Amelia
Zu gut?

Leider ist weltweit zu beobachten, dass die Menschen nicht wählen gehen, wenn es ihnen schlechter geht, sondern zu Selbstjustiz greifen, sich einfach nehmen, was sie wollen, heimlich oder mit Waffengewalt. Insofern stimmt es vielleicht. Uns allen geht es noch gut. "Zu gut" halte ich für gelinde übertrieben. Wehe uns, wenn die Grenze zum "zu schlecht" einmal überschritten wird!

GeorgCooker
Wahlbeteiligung

Es ist sicher gut und richtig, nicht mehr zur Teilnahme an der Wahl gezwungen zu werden. Das Fernbleiben ist auch ein demokratischer Ausdruck. Aber sollte der Nichtwähler bei der Inanspruchnahme von staatlichen Leistungen wirklich mit denen gleichgestellt werden, die an der Wahl teilgenommen haben?

Limmelputscher
Den Sachsen geht es zu gut

Endlich wird ein Schuh aus der großen Politik. Wem es schlecht geht, der wählt die, die dafür verantwortlich sind, dass es ihnen schlecht geht, also CDU und SPD. Wem es gut oder sogar zu gut geht, der denkt nach und wählt AfD.

Jetzt verstehe ich warum CDU und SPD kein Interesse daran haben, dass es den Menschen gut geht.

Skywalker
@unvoreingenommen

"Ja klar, Herr Poltikwissenschaftler.
In den USA, in Europa, überall sinkt die Wahlbeteiligung seit Jahrzehnten kontinuierlich - trotz Massenverelendung (USA: fast 20 % der Haushalte von staatlichen Lebensmittelverteilungen abhängig, massiv sinkende Realeinkommen der Mehrheit)
(Deutschland : Altersarmut, "Hartz4-Armee" 1-euro-jobs, Deindustrialiserung & Massenarbeitslosigkeit in weiten Teilen der Neuen Bundesländer).
Aber klar doch, "den menschen geht's zu gut", meint der gutgenährte Herr aus Bayern."

Ja genau, "der gutgenährte Herr aus Bayern" liegt damit ziemlich richtig. Es gibt zwei Phänomene, die sich überschneiden: Es gibt nachweislich diese Tendenz, dass Wahlbeteiligungen sinken wenn es der Bevölkerung besser geht. Und es gibt meist in den Schichten, denen es eben NICHT gut geht ein völliges Desinteresse an Wahlen.

Im übrigen sind die ziemlich genauen Wahlumfragen ebenfalls Gift für die Wahlbeteiligung wenn (wie in diesem Fall) zu 100% klar ist, wie die Wahl ausgehen wird.

klex
uns geht es zu gut

Sicher geht es einigen Sachsen zu gut, aber ob das mehr als 50% sind? Vielleicht genügt es einigen nicht, dass unsere Parteien im 5-Jahres-Rhythmus mit Sprüchen, Hüpfburgen, Aufklebern und Luftballons auf die Bevölkerung zugehen und dazwischen am Volk vorbeiregieren.

traurigerdemokrat
"Den Sachsen geht es zu gut."

Meine Erziehung und die Moderation machen es leider unmöglich, meine spontane Reaktion zu dieser xxxxx hier niederzuschreiben!

Skywalker
@claireannelage

"Was CDU und SPD angeht - schon im Vorfeld war abzusehen dass es die FDP nicht schaffen wird und es auf eine Groko hinausläuft. "

Meinungsumfragen sind durchaus Einflussgrößen bei der Wahlentscheidung, da viele potentielle FDP Wähler abgeschreckt wurden ihre Stimme nicht im Landtag vertreten zu sehen. Aber warum läuft es auf eine Koalition CDU-Linke hinaus? DAS wäre in Sachsen nämlich die Groko!!!

Knocker
Verständnissprobleme

Tja hier haben es einige echt nicht begriffen insbesondere die Herren Politiker!
Politik ist wie eine Ware am Markt.
Und wenn die stinkt, bleibt sie im Regal!
Wenn es keinen gibt der einen Vertritt, wo soll denn dann das Kreuz gemacht werden?
Leider ist unsere Politische Führung zu Kleingeistig um dies zu verstehen.

XZane
@Rabe-

Als sächsischer Linkswähler antwortete ich ihnen gerne persönlich:
Kein Problem, wenn sich Schnittmengen finden auch mit der FDP und den Piraten und der "Partei" von Martin Sonneborn.
Was zählt, sind reale Ergebnisse und Wege, die wir dafür gehen. Dafür soll es aber im konservativen Lager schön "beim alten bleiben" - DASS widerum will ich (und die absolute Mehrheit aller Linken im Land) nicht.
Und: Sie finden genug Äußerungen linker Politiker, die sich nicht dagegen stellen. Aber wie oft erleben sie ein Interesse an politischer Zusammenarbeit mit den Linken seitens der Konservativen?
Wir sollten dann schon ehrlich sein: WEIL die Linken wirkliche Änderungen zum Wohle ALLER Deutschen wollen, will die CDU nicht mit der Linken...

XZane
@Skywalker - Dafür kenne ich Patzelt und Sachsen zu gut...

"Ja genau, "der gutgenährte Herr aus Bayern" liegt damit ziemlich richtig. Es gibt zwei Phänomene, die sich überschneiden: Es gibt nachweislich diese Tendenz, dass Wahlbeteiligungen sinken wenn es der Bevölkerung besser geht."
Also verstehe ich Sie richtig: den Afghanen, Irakern und Co. muss es ja blendend gehen, wenn Sie eine Wahlbeteiligung im ungefähren Niveau der Deutschen haben?
Wieso bin ich dann noch Sachse, auf nach Kundus!
...
"Im übrigen sind die ziemlich genauen Wahlumfragen ebenfalls Gift für die Wahlbeteiligung wenn (wie in diesem Fall) zu 100% klar ist, wie die Wahl ausgehen wird."
Der gute Herr aus Bayern würde ihnen widersprechen, was ich als Teilnehmer seiner Vorlesungen sehr genau weiß.
...
"Und es gibt meist in den Schichten, denen es eben NICHT gut geht ein völliges Desinteresse an Wahlen."
Was nun, gehts uns gut oder nicht in Sachsen, bitte endlich entscheiden.
Das Desinteresse beruft sich mehrheitlich darauf,
keinerlei Glauben an Veränderungen der Politik zu haben

Crosterland
Nach der Wahl ist vor der Wahl

Daß man mit einer Wahl hierzulande etwas ändern kann, insbesondere einen Politikwechsel, ist leider nur hübsche Theorie, fernab jeder Praxis.
Vor einigen Jahren wäre so etwas tatsächlich möglich gewesen in Thüringen mit einem linken Ministerpräsidenten. Dank der SPD wurde daraus nichts, sie koalierte lieber mit der CDU. So wird es immer sein, die herschenden, sogenannten Volksparteien werden schon dafür sorgen, dass sich grundsätzlich nie etwas ändern wird in der Politik. Selbst die Grünen als einstige Hoffnungsträger für einen Politikwechsel sind inzwischen so angepasst und weichgespült, dass auch sie nicht mehr ändern wollen.

Das Ganze erinnert mich irgendwie an die frühere DDR. Dort ging man zur "Wahl" und wußte, dass es hinterher genauso weitergeht wie vorher. Das heutige System hat nichts verändert, man hat das Ganze nur viel geschickter verpackt, nicht so plump und dümmlich wie in der DDR.
Die Linke mag eine echte Alternative sein, ob das so bleibt, wenn die Macht winkt....

Gast
50 prozent...

wahlbeteiligung----d.h. nicht mal 20 prozent haben die stärkste partei gewählt...was für ein armutszeugnis...

Der Lenz
um 15:48 von claireannelage

als berliner ist es mir restlos unverständlich warum sie ausgerechnet die union mit den finanzen beauftragen wollen.
wir zahlen hier noch die nächsten 20jahre die folgen der letzten unionsgeführten regierung ab.
und das ist schon die unerwartet gute prognose dank "spaaren bis es quietscht", ursprünglich wurde mit 1-2 jahrzehnten mehr kalkuliert.
aber 20 mrden stehen ja von damals noch im risiko, es könnte also doch noch so kommen.

Frank_Furter
Niedrige Wahlbeteiligung, weil's uns zu gut geht??!!

Wenn wir bei jeder Wahl schon am Wahlabend erleben dürfen, wie die großartigen Wahlversprechen (mit denen unsere Stimmen eingefangen wurden) einfach so in die Tonne getreten werden.

Wenn wir tagtäglich am eigenen Leib und Geldbeutel(!) zu spüren bekommen, was "marktkonforme Demokratie" ist.

Wenn wir erfahren müssen, dass angeblich kein Geld, für Kindergärten, Schulen, Straßenbau, Schutz der Bürger usw. vorhanden ist und am nächsten Tag den Zockern der Finanzwirtschaft Hunderte von Milliarden Euro in den Rachen geworfen werden.

Und wir müssen uns jedesmal belehren lassen, das sei "alternativlos"!

Dann geht es uns zu gut???

Dann haben die Wahlberechtigten aus guten, nachvollziehbaren Gründen resigniert, Herr Professor Doktor der Politologie!!!
Und um das festzustellen braucht's kein Universitätsstudium!

Der Lenz
um 16:33 von Stolzer Franke

weltweit sind vielvölkerstaaten viel verbreiteter als nationalstaaten.
nationalstaaten gibt es in etwa so viele wie dynastische, wobei ich hier dem nationalstaat durchaus den vorzug geben würde
aber nicht dem nationalismus;
die überhöhung der eigenen kleinen bezugsgruppe ist es doch die für die gemetzel in den staaten die mehrere nationen beinhalten, ob irak, nigeria, kongo, ruanda, pakistan, afghanistan, libyen, israel/palestina, oder ucraine verantwortlich zu machen ist.
nationen sind definitionssache, insgesammt als tatsachen neutral
nationalismus hingegen immer schädlich.

Gast
Immer weiter sinkende Wahlbeteiligung . . .

und stetige Stimmenverluste bei "arrivierten" Parteien.
.
Ohne politische Scheuklappen sollte das nicht nur einem
Politologen mit Professur zu denken geben. Es ist was
faul im politischen System und diesem Staat.
.
Zu viele Bürger und potentielle Wähler werden einfach
nicht mitgenommen. Das ist der Pool, aus dem sich die
Parteien an beiden äusseren Spektren bedienen.
Und das zu Recht.
.
Unsere beiden großen "Volksparteien" wollen am liebsten
nur noch zusammen "volksen" und bis auf die Grünen sind
alle anderen Partner nicht seriös genug.
.
Arroganz der besonderen Art angesichts weglaufender Wähler
und schwindender demokratischer Legimitation. Es braucht
eben mehr als schwarze Kulis und rote Luftballons vor der Wahl.

Der Lenz
um 16:49 von Frank_Furter

wenn ihnen all das aufgezählte so egal ist das sie nichts drann ändern wollen, weshalb sie sich weder in einer partei organisieren, eine partei gründen, noch jemanden wählen dem sie all das (noch) nicht vorwerfen können, muss es ihnen wohl trotzallem so gut gehen das sie keinen handlungsgrund sehen.
das scheint in der masse ja zuzutreffen, sonst ginge es nicht immer so weiter.

FreidenkenderGeist
Andere Meinung

Die größere Nichtwählerschar hat aber andere Ursachen, zumindest gehe ich davon aus das auch Sachsen ein bißchen Ähnlichkeit mit Bayern hat. Wenn ich jemanden frage, warum er nicht gewählt hat, egal bei wem, die Antwort ist diesselbe: Egal wen man wählt, es ändert sich nichts

Das kann man auch unterschreiben, es sei denn die Ultrarechten oder Ultralinken kommen an die Macht.

Auch bezweifle ich das die NPD-Wähler reine Protestwähler sind. Bestimmt sind welche dabei, aber längst nicht alle. Ich war in der Vergangenheit auch unzufrieden mit diversen Großparteien, trotzdem habe ich weder NPD noch REP gewählt

ohjemine
selbst schuld

die Sachsen bekommen genau das, was sie gewählt haben.
Wer nicht wählen geht, hat auch keine Meinung und soll gefälligtst die Mehrheitsentscheidung mittragen. Ich sehe das genauso. Eine schlechte Wahlbeteiligung bedeutet, den Sachsen geht es zu gut. Wäre das nicht so, würden sie wählen gehen. Das sieht man deutlich in den Ländern, in denen es den Menschen schlecht geht. Da gibt es die höchste Wahlbeteiligung.

Freewheelin Franklin
@ ohjemine

"Wer nicht wählen geht, hat auch keine Meinung und soll gefälligst die Mehrheitsentscheidung mittragen."

Ersteres ist, mit Verlaub, Unfug, mit Zweiterem haben Sie recht.

MartinBlank
oh weh

„NPD-Wähler sind ohnehin Protest-Wähler.“
So wurde uns das in der Vergangenheit immer wieder verkauft. Für einen echten Protestwähler ist aber die AfD viel attraktiver als die NPD, weil die AfD die CDU unter Druck setzt, wie Patzelt richtig erkennt. Zudem sollte die NPD nach den NSU-Morden völlig unwählbar geworden ist.

Nein. Die 5% NPD-Wähler von gestern sind echt, und diese erschreckende Wahrheit muss deutlich ausgesprochen werden.

„Den Sachsen geht es zu gut“ ist natürlich Unsinn; der Mann braucht eben auch eine Schlagzeile. Wer liest denn sonst die Beiträge eines Politologen? Der Rest stimmt aber: was hat eine Landesregierung schon groß zu entscheiden? Das ist doch fast nur Verwaltungspolitik. Wer erwartet da eine große Wahlbeteiligung?

butalive76
Schwaches Interview, Titel anmaßend und falsch

Ich finde die Antworten schwach und wenig zutreffend. Das Phänomen ist m. E. viel komplizierter, hat aber auf jeden Fall auch mit einer übertriebenen political correctness und der Einsicht, egal wen man von Grün bis Schwarz wählt, es wird sich wenig ändern, zu tun. Genau darum sind Parteien, die sich für "anders" erklären schon seit Jahren beliebt: Halt Protestparteien. Allerdings bleibt diese Strahlkraft nur für kurze Zeit, siehe von der Schillpartei bis zu den Piraten.

Die AfD hat allerdings eine Stärke: Es gibt eine bürgerliche Rechte, die seit ca. 15 Jahren von einer neuen konservativen Partei, einer rechten CDU/CSU wie sie bis in den 90ern auch war, träumt. Zudem gibt es keine nationalliberale Partei in Deutschland, das Wählerpotential ist aber da und auch weit über den rechten Rand hinaus. Viele Deutsche sehen die Schweiz durchaus als Vorbild.

Die NPD sitzt übrigens noch in einem Landesparlament (MVP) und in zahlreichen kommunalen und regionalen Parlamenten.

gradraus
Putzige Verniedlichung

"NPD-Wähler sind ohnehin Protest-Wähler."

Das ist nun aber eine putzige Verniedlichung. Nach NSU, abgebrannten Asylantenheimen, geschändeten Moscheen, Hunderten von politisch motivierten Gewalttaten eine derartige Aussage von einem Politologen… Weiter so, Schland!

Accuser09
Am 01. September 2014 um 17:15 von ohjemine

"Eine schlechte Wahlbeteiligung bedeutet, den Sachsen geht es zu gut."

Der Staatshaushalt ist solide, keine prominenten Steuerhinterzieher, fast keine Politiker die "Wasser predigen, aber heimlich Wein saufen" und die Berliner Politik werden als Hinweise betrachtet. Eine Bevormundung durch Berlin hat uns [1989/1990] gereicht.

Uns gehts gut, aber durch sächsische Tugenden und darauf sind wir stolz!

butalive76
Eine Sache noch: Die "Ausländerkarte"

Die "Ausländerkarte" scheint immer noch zu ziehen. Beziehungsweise wieder mehr, weil die aktuelle Lage in der Welt ob Ukraine, Irak, Syrien, Libyen oder Nahost vielen Menschen Angst macht. Es ist nicht nur die Angst, dass auch ein Krieg oder ein Terroranschlag in Europa wieder möglich erscheint, es ist auch die Angst vor Scharen von Flüchtlingen und damit befürchtete Kriminalität oder Wohlstandseinbußen.

Diese Angst wird im Übrigen auch von CDU und CSU geschürt.

Angesichts der riesigen Flüchtlingsströme ist es nur menschlich, dass auch Europa und Deutschland seinen Teil zu beiträgt. Man muss aber auch die Menschen freundlich empfangen, ihnen unsere Werte vermitteln und sie integrieren. Weg von klassischen Ayslbewerberheimen hin zu dezentraler Unterbringung in normale Wohnungen. Viele Städte haben damit eine gute Erfahrung gemacht, weil die Menschen nicht unter sich bleiben, sondern sich integrieren "müssen".

Micra
Ich weiß ja nicht

warum so wenige Sachsen gewählt haben, aber warum so viele die AfD gewählt haben, die auf Landesebene nicht gerade viel anzubieten haben...

AfD bedient geziehlt irrationale Ängste - EU-Bürokratie, €uro, Zuwanderung und Freizügigkeit - das zieht offenbar.
Dass die AfD die wirtschaftsliberalste Partei ist, gegen die die FDP wie der Hort des Sozialen aussieht, das will offenbar niemand sehen.

Ich fürchte, unser Wirtschaftssystem ist eh verloren; wenn ich aber jetzt wegen der AfD auch noch alles aufgeben soll, was mir als einfachem Bürger das Leben etwas erleichtert, dann weiss ich es auch nicht.

Selbst die Schweiz ist Schengen-Mitglied!

Gast
@ Alter Nativer Mathematiker

50%+10%von50%+5%von50% sind wieviel%?

doch nicht etwa 65% !

ohjemine
17:25 von Freewheelin Franklin

Die Leute sind einfach satt und bequem und bekommen den Kopf nicht aus dem Sand. Man meint, wenn man nicht wählt, wäre das Protest genug. Aber das dient keinem Ziel, damit wählt man natürlich die Mehrheit. Das hat dann genau den gegenteiligen Effekt wie beabsichtigt. Die Wahrheit ist doch, man will weiterhin jeden Tag Fleisch fressen (egal wie die Tiere leben) und in eins seiner Auto sitzen und zweimal im Jahr in den Urlaub fliegen. Von Umdenken weit und breit nichts zu sehen.

Der Lenz
um 17:39 von Stolzer Franke

dochdoch, ich verstehe durchaus was sie meinen, deshalb habe ich ja zwischen der nation und nationalismus, die sich beide hinter "national" verstecken können diferenziert.
das problem z.b. des demokratiedefizit der eu basiert auf nationalen interressen und darauf das die nationalen regierungen und eliten sich die macht nicht nehmen lassen wollen.
das erreichen sie indem sie das verteidigen ihrer nation gegen die eu zum propagandainhalt machen und dabei genau das demokratiedefizit kritisieren das sie selber aufrecht erhalten; das sie dabei trittbrettfahrer produzieren ist ihnen, wenn sie nicht wie gb und fr übers ziel hinausschiessen durchaus recht; es gibt ihnen den nimbus des gemäßigt-kritischen bis befürworters obwohl sie längst nurnoch am sabotieren sind.
die nationen des vielvölkerstaates deutschland (siehe heiliges römisches reich deutscher nationen und sorben und dänen gibts hier auch) würden als nationen eines vielvölkerstaates europa sowenig verlieren wie die nationen spanien

Freewheelin Franklin
@ 17:36 von butalive76

Danke, Sie haben vollkommen recht. Danke für einen der sinnvollsten Beiträge, die ich heute hier lesen durfte.

Gruss, Freewheelin Franklin, Phineas & Fat Freddy(plus Kater:-)

Freewheelin Franklin
@ ohjemine 17:49

Wissen Sie, ich habe damals den Fehler gemacht, indirekt Schröder und alles, was daraus geworden ist zu wählen... Dann setzte und tue das immer noch auf die Piraten(jaja, ich weiss, seufz).

"Die Wahrheit ist doch, man will weiterhin jeden Tag Fleisch fressen (egal wie die Tiere leben) und in eins seiner Auto sitzen und zweimal im Jahr in den Urlaub fliegen. Von Umdenken weit und breit nichts zu sehen."

Hier trifft nichts auf mich zu... Höchstens ein Auto hätte ich gern - ein E-Mobil...

Freewheelin Franklin
@ Der Lenz

Etwas OT: Ich lese Ihre Beiträge ganz gern und würde auch gerne antworten, aber Ihre konsequente Kleinschreibweise macht das schwierig und zeitraubend für mich. Meistens überfliege ich kleingeschriebene Beiträge deswegen lediglich. Ist mir schlicht und ergreifend einfach zu anstrengend.

moe-joe
Langsam Dämmert es!

Den Sachsen geht es zu gut?
So kann man sich das auch schönreden lassen.... Der Wähler weiß schon länger, das die Wählbaren nicht die sind, die entscheiden. Aber jetzt langsam fangen sie auch an sich so zu verhalten! Der Handlungsspielraum
der Politik wird doch immer enger...

competence
Der Wähler ist das Wichtigste !!

Mir steht es langsam Unterkante Oberlippe, wenn ich bei jeder Wahlanalyse, egal ob seitens der Medien oder seitens Leuten, die denken, sich damit auszukennen, Worte lese oder höre, die die Entscheidung des Wählers irgendwie beurteilen wollen !

Wer in Deutschland zur Wahl geht, der hat mehr oder minder eine Entscheidung für sich und seine Zukunft getroffen. Wahlzettel sind keine Lottoscheine !

Man sollte gedanklich dahin zurückfinden, dass der Bürger zu entscheiden hat, wohin es sich bewegt, und vor Allem, mit welcher Partei !

Alles was man hört, klingt danach, welche "Schäfer" welcher Partei denn nun wieso und warum die meisten Schafe anlocken konnte oder nicht !

Deutschland ist kein Schafstall, Politiker keine Schäfer, mündige Bürger keine dummen verleiteten Schafe !!!

Wenn einer die SPD nicht wählen will, dann muss es Gabriel egal sein, wann der Wahltermin war, das waren keine "12 Ferienprozente", sondern Willen des Volkes.

Wir wollen Volksnähe-nicht Demokratieferne !!

ohjemine
@ 18:23 von Freewheelin Franklin

Ich meinte damit auch nicht Sie, sondern die breite Masse. Schauen Sie mal in die Fleischabteilung der Supermärkte und an die Flughäfen im Sommer, dann wissen Sie, was ich meine. Ich freue mich über jeden, der darüber nachdenkt.

Skywalker
@XZane

"Also verstehe ich Sie richtig: den Afghanen, Irakern und Co. muss es ja blendend gehen, wenn Sie eine Wahlbeteiligung im ungefähren Niveau der Deutschen haben?
Wieso bin ich dann noch Sachse, auf nach Kundus!"

Möchten Sie seriös diskutieren? Mein Beitrag war ernst gemeint.

"Der gute Herr aus Bayern würde ihnen widersprechen, was ich als Teilnehmer seiner Vorlesungen sehr genau weiß."

Bezweifele ich sehr, denn ich habe genau seine Meinung wiedergegeben, die er in dem Interview selbst geäussert hatte.

"Was nun, gehts uns gut oder nicht in Sachsen, bitte endlich entscheiden.
Das Desinteresse beruft sich mehrheitlich darauf,
keinerlei Glauben an Veränderungen der Politik zu haben"

Warum entscheiden? Es gibt beides. Der Mehrheit geht es gut, allen aber sicherlich nicht. Sie können sicherlich belegen, woran die Wahlbeteiligung liegt, nicht wahr? Und wenn man solche desinteressierten Leute dann nach Inhalten oder Politikernamen fragt, dann kommt nur Stille...

Redneck
Den Sachsen geht es zu gut

Höre ich da unterschwelliges Bedauern der regierungstreuen Presse heraus. Ich hoffe doch nicht, sie hat sich schon bei der Berichterstattung der Ukraine Krise lächerlich gemacht.

Skywalker
@FreidenkenderGeist

"Wenn ich jemanden frage, warum er nicht gewählt hat, egal bei wem, die Antwort ist diesselbe: Egal wen man wählt, es ändert sich nichts"

Ich kenne gar nicht so viele Nichtwähler, aber wenn ich einen treffe, dann frage ich immer nach ein paar Details. Die Antworten sind verheerend. Diese Leute sind meist völlig uninformiert und geben die "egal wen..." Phrase nur als Alibi an.

Skywalker
@butalive76

"Viele Deutsche sehen die Schweiz durchaus als Vorbild."

Ja, als Deutscher, der 7 Jahre in der Schweiz gelebt hat kann ich bestätigen, dass die Lebensqualität dort um einiges höher als in D ist.

Den Schweizern geht es sehr gut, das stützt übrigens die These mit den Wahlbeteiligungen: Eine Wahlbeteiligung über 50% ist in der Schweiz selten und wäre sehr hoch. Selbst bei den Nationalen Wahlen ist sie in der Regel unter 50%!!!

Einfach Unglaublich
zu gut

Gut ist natürlich, dass die Grünen weitere Stimmen verloren haben, und sich der Trend der Bundestags- und Europaparlamentswahl fortsetzt. Schade ist es nur, dass die entbehrlichen Grünen nicht ebenso wie fdp und NPD aus dem Landtag gefolgen sind. Na dann halt beim nächsten Mal :-)

Skywalker
@Crosterland

"Daß man mit einer Wahl hierzulande etwas ändern kann, insbesondere einen Politikwechsel, ist leider nur hübsche Theorie, fernab jeder Praxis."

Etwas was gut funktioniert sollte man auch nicht verschlimmbessern. Das merkt dann jede Regierungspartei ganz schnell wenn das Wahlkampfgetöse vorbei ist!

Ein Grund für die niedrigen Wahlbeteiligungen ist das aber sicher nicht: Warum haben dann Kommunalwahlen die geringsten Beteiligungen, obwohl gerade hier bürgernahe Themen im Vordergrund stehen und der Wahlausgang am ehesten spürbare Auswirkungen zeigt!?!?

XZane
@ Skywalker - Schöne Wahlrede. Nun Nachweise?

Ich muss schon sagen, nachdem ich ihre Beiträge erneut durchgelesen habe, muss ich Sie ja richtig beneiden!
Ein Mensch der so vehement der Meinung ist, dass es nicht nur ihm, sondern allen Anderen ebenfalls gut geht, selbst wenn er zu hören kriegt, dass es eben nicht so ist...
Dass ist schon eine beeindruckende Ideologie, mit der selbst fanatische Religiöse nicht mithalten können!

"Ein Grund für die niedrigen Wahlbeteiligungen ist das aber sicher nicht: Warum haben dann Kommunalwahlen die geringsten Beteiligungen, obwohl gerade hier bürgernahe Themen im Vordergrund stehen und der Wahlausgang am ehesten spürbare Auswirkungen zeigt!?!?"
Weil diese sogenannten "bürgernahen Themen" mit dem Leben der Bürger meist nichts zu tun haben. Weder Landstraßenumbau noch Museumsrestaurierung noch Archiveinweihung interessiert die kommunale Bevölkerung zu mehr als den 2 oder 3%, die daran direkt beteiligt sind!

Zu all ihren Überzeugungen und Thesen, kann eine Vielzahl an Personen Gegenthesen führen.

XZane
@Wolle421 - Nicht wieder alte (falsche) Geschichte bemühen...

Ich bin Baujahr 1987, ich kann nicht sehen, was ich mit einer SED zu tun haben soll, nur weil ich Linkswähler bin. "Mit Vergangenheit behaftet" sind auch CDU, selbst SPD. Bei dem Versuch, eine nicht irgendwie negativ behaftete "Geschichte" einer Partei (Hinweis: Die Linke ist eben kein Nachfolger der SED!) wünsche ich viel Spass.
Der rechte Randbereich muss nicht mal mit Vergangenheit behaftet sein, Rassismus und Antisemitismus ist immer falsch.
Was genau haben aber die "Autokraten" der EU genau gmeacht? Die Roamingtarife europaweit gesenkt? Den Grenzübergang vereinfacht? Ja, ich sehe schon, all diese schrecklichen Touristen...aus Deutschland im Ausland. Könnte man einseitig einschränken, für alle Länder, die sich isolieren möchte...
Und bei der Wahlbeteiligung, kann man nur schwerlich von einem "Souverän" sprechen, da hier lediglich "souverän" jede Form von politischer Selbstbeteiligung aufgegeben und als bedeutungslos angesehen wird...leider.
Orientieren wir uns bitte an der Zukunft?

Freewheelin Franklin
@ XZane

"Orientieren wir uns bitte an der Zukunft?"

Finde auch(als älteres Semester), dass die Linke von heute nicht mehr vergleichbar mit der SED ist. Apropos, man sehe sich die Herkunftsgeschichte der CDU an...

Aber sorry, "Souverän"? Das entlockt mir noch nicht einmal mehr ein müdes Lächeln... Wenn ich die heutige Gesellschaftsstruktur beschreiben müsste, würde mir am ehesten noch "Finanzdiktatur" dazu einfallen. War zwar noch nie anders, aber noch nie so ausgeprägt(und durchsichtig) wie heute.

Im Telegrammstil:

Geld = Macht && Macht = Recht

heinrichg

"Die AfD wird als eurokritisch und rechtspopulistisch beschrieben", können wir bei der Tagesschau lesen. Wer beschreibt denn da eigentlich? - Niemand ist die einfache Antwort. Die AfD ist der einzige wirkliche Wahlgewinner und mehr als die Hälfte des sächsischen Volkes (lat. Populus, wovon der Popolulismus abgeleitet wird), wünscht laut Tagesschau-Umfrage von der CDU Koalitionsverhandlungen mit der AfD. Was wir andererseits den Medien entnehmen oder den Mündern etablierter Politiker sind keine Beschreibungen sondern Zuschreibungen (Unterstellungen).

Gast
Ja schau mal an...

NPD raus, FDP raus (schade die Grüinen hats diesmal noch nicht erwischt) und AfD rein - ähnliches kann man sich doch nur für Brandenburg wünschen!
Es ist an der Zeit, dass unsere Asymmetrische Parteienlandschaft sich mal wieder aus der Schraglage aufrichtet, bevor sie nach Backbord kentert.

Danke an die Sachsen!

Beste Grüße und schönen Abend!